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Dreadlocks

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Etwa drei Jahre lang gewachsene Dreadlocks.
Datei:Dreadlockser.jpg
Mann mit sehr dünnen Dreadlocks.
Mann mit recht dicken Dreadlocks.
Sehr dicke Dreadlocks.
Mann mit kurzen, ungehäkelten Dreadlocks.

Dreadlocks, kurz Dreads (von englisch dread = Furcht) oder auch Filzlocken sind Strähnen, beziehungsweise Windungen verfilzter Kopfhaare, die sich selbst (weiter)entwickeln, wenn dem Haar erlaubt wird, natürlich zu wachsen, ohne es für eine längere Zeitperiode zu kämmen oder zu schneiden, beziehungsweise zu rasieren.

Dreadlocks können in unterschiedlichen Formen, Dicken und Längen auftreten. Es gibt auch künstlich hergestellte Dreadlocks aus Wolle, die als so genannte „Silky Dreadlocks“ bekannt sind.

Manche Dreadlock-Träger (so genannte Dread-Heads) verzieren ihre Haare zusätzlich mit verschiedenem Schmuck wie Perlen aus Holz oder Fimo oder auch anderen Materialien.

Dreadlocks werden in Europa und den USA meist als modische Frisur getragen. In manchen Kulturen, beispielsweise bei den Rastafari, können sie aber auch religiöse oder spirituelle Hintergründe haben.

Weitere Begriffe

Die Begriffe Rastalocken, Rastazöpfe oder Rastas werden oft synonym für Dreadlocks verwendet, können aber auch andere Frisuren, beispielsweise die geflochtenen Braids oder Cornrows, bezeichnen. Der Begriffsteil „Rasta“ bezieht sich dabei auf Anhänger der Rastafari-Kultur. Seltener wird die Bezeichnung Afrolocken verwendet, da sie leicht mit dem Afro-Look verwechselt werden kann.

In der englischen Sprache, vor allem bei den Rastafari, ist der Ausdruck Natty Dreadlocks (seltener auch Knotty Dreadlocks) gebräuchlich.

Geschichte

Frisuren aus verfilztem Haar haben eine sehr lange historische Geschichte. Höchstwahrscheinlich sind sie sogar die älteste Frisur der Welt, da der Kamm in der Menschheitsgeschichte eine lange Zeit unbekannt war.

Afrika

Die Hauptursprünge gehen vermutlich von afrikanischen Volksstämmen aus. Von den Samburu, einem Nomadenvolk in Kenia und Tansania, ist zum Beispiel bekannt, dass die jungen Männer ihre markanten ockerfarbenen Dreadlocks nach alter Tradition zum Flirten einsetzten, sie wurden dafür vor dem Gesicht der Herzensdame hin- und hergeschleudert, um diese zu beeindrucken.

Ägypten

Rückseite der Totenmaske Tutanchamuns, die seine Dreadlocks-Perücke erkennen lässt.

Die ersten geschichtlich bekannten Beispiele für Dreadlocks datieren bis in die alten Dynastien Ägyptens zurück. Mumifizierte Überbleibsel, Flach-, beziehungsweise Bas-Reliefs, Statuen und andere Artefakte, die gelockte Haarstile oder - Perücken trugen, wurden von archäologischen Stätten geborgen.

Der wohl prominentesten Träger war Pharao Tutanchamun, dessen mumifizierter Körper, Sarkophag und seine berühmte Totenmaske noch heute Beweise dafür sind.[1]

Indianer

Dreadlocks waren auch schon bei den Indianern bekannt. So trugen beispielsweise die Männer der Mohave, einem Indianervolksstamm im Südwesten der USA, Mitte des 19. Jahrhunderts und auch noch später ihr Haar typischerweise in langen, gezwirbelten und gefestigten Strähnen, die den heutigen Dreadlocks ähnelten.[2]

Indien

Sadhus mit Dreadlocks in Kathmandu, Nepal.
Alter Sadhu mit Dreadlocks in Nepal.

Ein weiteres Beispiel ist der Hinduismus. Hinduistische Sadhus in Indien sehen die Dreadlocks, die in den Vedaschriften, die zwischen 5000 - 1500 vor Christus datiert werden, als jaTaa („verdrehte Haarlocken tragend“, wahrscheinlich von dem dravidischen Wort caTai = „drehen“ oder „wickeln“) beschrieben werden, als direkten Bund mit Shiva, der Gottheit der Zerstörung und des Aufbaus.

Eine Hindulegende erzählt von dem Weisen Maharshi Kapila, der die Söhne des Königs Sagara wegen ihrer schlechten Verhaltensweisen durch einen Glutstrahl aus seinen Augen zu Asche verbrannte. Einem Verwandten des Königs hatte Kapila anvertraut, das erlösende Totenritual für die Söhne könne nur mit Hilfe der als Milchstraße am Himmel fließenden Göttin Ganga, der Flussgottheit (bezieht sich auf den Fluss Ganges) vollzogen werden. Jedoch wurde erst drei Generationen später mit Baghiratha jemand geboren, der imstande sein sollte, Ganga vom Himmel zu holen. Er brachte Ganga aus der Tiefebene in den Himalaya an die Stelle, wo seine toten Vorfahren lagen, um sich dort zu verstecken. Dem nach Wasser dürstenden Sadhu Baghiratha gelang es nach vielen Jahren der Askese, so viel innere Kraft und Verdienste anzusammeln, dass die Göttin vor ihm erschien. Als Antwort auf seine Gebete und damit er nicht weiterhin so dahin vegetieren musste, war Ganga einverstanden, wieder zurück zu fließen. Sie warnte jedoch davor, denn ihre herabstürzenden Wassermassen würden die Erde zerschmettern. Allein Shiva sei in der Lage, das Wasser sanft aufzufangen. Tausend Jahre trieb Bagiratha am heiligen Berg Kailash Askese, bis Shiva seine Hilfe zusagte. Als die Wassermassen herabstürzten, bremste er den Aufprall mit seinen heiligen Haaren und ließ den Schwall über seine sieben langen magischen Locken in sieben Strömen auf die Erde fließen.

Die Sadhus befinden sich auf ewiger Pilgerfahrt. Am Anfang dieser Reise werden die Haare als Zeichen der Reinigung und Achtung vor Shiva abrasiert. Zum Zeichen der lebenslangen Treue werden die Haare nach der Rasur in diesem Abschnitt des Lebens nicht mehr geschnitten und sind meistens verfilzt oder werden als Dreadlocks getragen.

Für indische Sikhs ist das Tragen von ungeschorenem Haar Gebot. Das lange Haar wird als harmonisches Leben mit Gott gesehen, während Haarschnitte nur aufzeigen, dass jemand Gottes Wille in Frage stellt. Die Dreadlocks werden oft als fest gebundenen Dutt unter einer Kopfbedeckung getragen, der nur zu besonderen Anlässen aufgelöst wird.

Die Vedaschriften beeinflussten auch den Jainismus (dessen Anhänger lehnen die Vedaschriften zwar ab, allerdings stimmen viele ihrer Traditionen damit überein).

Buddha

Statue von Buddha mit seinem typischen Pfefferkornhaar.

Ebenfalls beeinflussten die Vedaschriften den Buddhismus. Den Überlieferungen nach soll auch Buddha selbst charakteristische Dreadlocks getragen haben, die nahe an der Kopfhaut zu meist recht kurzen Ringellocken zusammengewickelt waren und als Pfefferkornhaar (Pepper Corn Hair) bezeichnet wurden.

Dieses Pfefferkornhaar war auch im alten Griechenland verbreitet.

Maya

Laura Bush mit Maya-Anhängern, die Dreadlocks tragen, in Iximche, Guatemala.
Bildrelief der Maya in Chiapas, Mexiko, aus dem Museum in Palenque, auf denen man die Dreadlocks der Maya erkennen kann.

Alte in Stein gemeisselte Darstellungen eines indigenen Volkes, der Maya, die in Mittelamerika beheimatet sind, beweisen, dass auch bei ihnen Dreadlocks oder zumindest ähnliche Frisuren bekannt waren.

Kelten

Das Haupt der Medusa (um 1617/18) mit ihrem „Schlangenhaar“ von Peter Paul Rubens aus der Gemäldegallerie des Kunsthistorischen Museums, Wien, um 1617/18.

Die antiken Kelten, die sich während und nach der Germanen-Zeit durch halb Europa als ein geschlossenes Volk, ein Volksstamm, den Ruf als furchtlose Krieger, Handwerker und Künstler verdienten, trugen laut des römischen Feldherren Gaius Julius Caesar „Haar wie Schlangen“. Möglicherweise spielte Caesar mit dieser Aussage auf den bekannten griechischen Mythos an, indem er die Kelten rein äußerlich mit einem antiken Scheusal, der Medusa, vergleicht. Der Sage nach hatte die gorgonische Medusa „Schlangen statt Haare“ auf dem Kopf und war von einem derart fürchterlichen Anblick, dass jeder, der sie ansah, sofort zu Stein erstarren musste. Es wird berichtet, dass überwiegend die keltischen Krieger eine derartige Frisur besaßen.

Mesoamerika

Dreadlocks waren auch Teil der mesoamerikanischen Kultur vor der spanischen Eroberung Mexikos, so beschreibt William Hickling Prescott in seinem Buch Die Eroberung von Mexiko aztekische Priester: „ (...) ihre langen und verfilzten Locken flossen ungeordnet über ihre dunklen Roben (...)“.

Australien

Außerdem sind ähnliche Frisuren bei den Stammesangehörigen der australischen Aborigines zu finden.

Europa

Christian IV. mit Weichselzopf.

Der Weichselzopf, der im Extremfall das gesamte Haupthaar verfilzen konnte, war im Mittelalter und noch bis zum 16. Jahrhundert in Europa nicht selten. Er soll sich in Deutschland, in der Schweiz, in Belgien, im Elsass und am Rhein gefunden haben. Im 19. Jahrhundert kam er noch in den Donauländern und in Polen vor, woher die lateinische und englische Bezeichnung plica polonica beziehungsweise polish plait rühren.

Die wohl bekannteste Person, die eine Haartracht im Stile des Weichselzopfes besaß, war der dänisch-norwegische König Christian IV. (1577–1648). Seine Frisur, die, um dem König zu schmeicheln, an seinem Hof imitiert wurde, hatte die Form eines „Schweineschwanzes“, der von der linken Seite seines Kopfes herabhing und mit einer roten Schleife verziert war.

Baye Fall

In Senegal sind die Mitglieder des im Jahre 1887 von Amadou Bamba gegründeten islamischen Sufiordens Baye Fall, der der Muridiyya-Bewegung angehört, berühmt für ihre derartigen Frisuren, die sie Ndiagne („starkes Haar“) nennen, und vielfach gefärbten Kleider.

Scheich Ibrahim Fall, Gründer der Baye-Fall-Schule der Muridiyya-Bruderschaft, beansprucht für sich, „der erste Dreadlockträger von West-Afrika“ zu sein.

In der Überlieferung streckte der Apostel Ibrahim Fall seine Hände dem Gesicht des Scheiches Amadou Bamba entgegen. Der spirituelle Führer schaute seinen Jünger an und spuckte ihm in die Handflächen. So gesegnet, strich Ibrahim Fall mit seinen Händen über seinen Kopf und schwor, seine Haare nie mehr aufgrund dieser Gabe zu waschen.

Sudan

Historisches Bild eines Derwisch mit Dreadlocks.

Auch bei den Derwischen aus dem Sudan, asketische-muslimische Mönche des Sufiordens (tariqa), werden traditionell Dreadlocks getragen.

Christen

Die Bibel erzählt im Buch der Richter (Richter 13 EU, Richter 14 EU, Richter 15 EU und Richter 16 EU, altes Testament) von Samson, der Dreadlocks als Zeichen göttlicher Stärke trug.

Hebräer und Alt-Christen trugen demnach wohl ähnliche Frisuren. Einige Historiker berichten von einem weiteren Prophet, der angeblich Dreadlocks getragen haben soll. Demnach wäre es möglich, dass Jesus Christus aufgrund der heißen klimatischen Bedingungen und der Kultur, in der er lebte, höchstwahrscheinlich eine ähnliche Frisur getragen hat.

Rastafari

Rastafari mit Dreadlocks.

Die heutige Verbreitung von Dreadlocks hat ihren Ursprung jedoch in der Rastafari-Bewegung. In den 1940er Jahren bildeten die gläubigen Rastafari auf der karibischen Insel Jamaika eine kleine Minderheit innerhalb der sozialen Unterschicht. Sie lebten in den Städten Jamaikas als Außenseiter und galten als religiöse Freaks etc. und mussten daher und auf Grund ihrer finanziellen Situation oft in Ghettos leben.

Der Name Ras-tafari leitet sich von ihrem Messias, dem äthiopischen Ras Tafari Makonnen ab, der sich fünf Jahre zuvor als Haile Selassie hatte zum Kaiser krönen lassen. Bei seinen Anhängern gilt er als eine messiasische Gestalt, die als „Löwe Judas“ in der Offenbarung des Johannes (Offb 5,5 EU) (neues Testament) erwähnt wird.

Sie glauben an die äthiopische Legende, nach der er der direkte Nachkomme Meneliks, des Sohnes von König Salomos aus dem israelitischen Volksstamm Juda und der Königin von Saba ist.

Die Dreadlocks sollen Haile Selassie nachahmen und die Löwenmähne symbolisieren. Einige Rastafari versuchen zusätzlich, den Gang eines Löwen zu imitieren, um ihrem Messias nahe zu sein.

Im Jahre 1935 war Haile Selassie von italienischen Truppen außer Landes gejagt worden. Daraufhin gelobten seine Anhänger, ihr Haar nicht mehr zu schneiden und es natürlich wachsen zu lassen, bis der Kaiser wieder auf dem Thron säße. Sie richteten sich dabei nach einem Gebot aus dem vierten Buch Mose (Num 6,5 EU) (altes Testament), das vorschreibt, während eines Gelübdes das Haar frei wachsen zu lassen.

Darstellung des biblischen Samson.
Delila schert Samson seine sieben Dreadlocks ab.

Haile Selassie kehrte im Jahre 1941 auf seinen Thron zurück. Die Dreadlocks hatten zu dem Zeitpunkt allerdings längst eine eigenständige Bedeutung.

Ein zusätzlicher Mythos besagt, dass die Rastafari verfilztes Haar tragen, da sie glauben, die Haare würden ihnen Stärke und Macht verleihen. Vorbild ist u. a. die biblische Geschichte von dem Israelitenführer Samson (siehe oben, altes Testament, Buch der Richter 13 - 16). Sein langes Haar, das er niemals abschnitt, verlieh ihm übermenschliche Kräfte. Seine Geliebte Delila war die einzige, die sein Geheimnis kannte. Sie war jedoch eine feindliche Spionin der Philister und verriet ihn. Eines Nachts schnitt sie seine sieben Locken ab und beraubte ihn somit seiner Stärke. Das war der einzige Weg, wie ihn seine Feinde gefangen nehmen und ihn als blinden Sklaven nötigen konnten, nachdem sie ihm seine Augen auskratzten. Nachdem die Locken wieder nachgewachsen waren, war auch seine Stärke wiederhergestellt und er rächte sich, indem er die Säulen eines Tempels niederriss und gemeinsam mit den Philistern den Tod fand.

Gleichzeitig wollten sich die Rastafari auch bewusst von der „importierten“ Kultur und dem Schönheitsideal der weißen Oberschicht, also der britischen Kolonialmacht, abgrenzen und so gegen die Zerstörung ihrer Kultur protestieren. Da die verfilzten Locken der Rastafari dem Schönheitsideal der Weißen nun so gar nicht entsprachen, wurden sie von Außenstehenden als bedrohlich oder abstoßend empfunden. Schnell verbreiteten sich aus diesen Gründen allerlei negative Gerüchte auch über die Rastafari selbst, so dass die übrigen Leute begannen, sich auch vor ihnen zu fürchten und nicht nur die Frisur abstoßend zu finden. Daher „dread“ von „Furcht“ oder „dreadful“ von „schrecklich“, „furchtbar“.

Eine weitere Erklärung der Namensgebung basiert auf dem religiösen und spirituellen Hintergrund. Für die Rastafari gelten ihre Dreadlocks als eine Art Antenne, mit denen sie göttliche Inspirationen erfahren können. Um die Ehrfurcht vor Gott (Jah) und dessen Schöpfung zu symbolisieren, nannte man ihre typische Haarpracht Dreadlocks, wobei sich die Silbe dread auf die (Ehr)furcht vor Jah bezieht und die Silbe locks lediglich die verfilzten Locken beschreibt.

Diese entwickelten sich schnell zum Symbol der Rastafari und mit dem Erfolg der Reggae-Musik wurden auch die Dreadlocks weltweit bekannt und beliebt.

Da viele Rastafari Marihuana („Ganja“) rauchen, da sie glauben, dies symbolisiert den Geist Gottes (dem sie somit näher sind), ist das Gerücht des dreadlocktragenden Drogenkonsumenten entstanden.

Auch äthiopische Mönche und die Eingeborenen Neuguineas tragen Dreadlocks.

Längste Dreadlocks der Welt

Tran van Hay, ein Vietnamese aus der Provinz Kien Giang ist seit 31 Jahren nicht mehr beim Friseur gewesen. Jetzt möchte der 67-jährige Medizinmann ins Guinness-Buch der Rekorde. Mit seinem 6, 2 Meter langen Dreadlock schlägt er den bisherigen Rekordhalter des Menschen mit den längsten Haaren der Welt Hoo Sateow aus Thailand um immerhin gut einen Meter.

Normalerweise trägt Tran van Hay sein Haar zusammengebunden unter einem Kopftuch. Zum letzten Mal gewaschen hat er seine Haare, die nur aus einem einzigen dicken Dreadlock bestehen, vor sechs Jahren.

Motivation

Musik

Reggae

Die Popularität der Reggae-Musik während der 1970er Jahre und der weltweite Ruhm des jamaikanischen Sängers und Liederschreibers Bob Marley, der seine Dreadlocks viele Jahre zur Schau stellte, riefen international Interesse an dieser Frisur hervor. Bob Marley war Rastafari. Auf Grund dessen weigerte er sich, seine von Krebszellen zerfressene Zehe entfernen zu lassen, woran er letzt endlich verstarb (denn die Rastafari belassen ihren Körper der Natur, es darf nichts - seien es Haare oder eben auch Krebszellen - entfernt werden).

Zahlreiche weitere Reggae-Musiker wie unter Anderem die jamaikanischen Sänger Buju Banton und Peter Tosh, sowie Mellow Mark und Sizzla tragen Dreadlocks.

Don Letts in der Gallerie, San Francisco, Californien, USA, 1987.

Mittlerweile ist diese Frisur auch in der westlichen Welt Ausdruck einer oft vom Reggae und damit auch Jamaika beeinflussten Jugendkultur geworden.

Die Anti-Establishment-Philosophie der Rastafari, wiederholt in vielen Reggae-Liedern dieser Zeit, hatte eine besondere Resonanz für politisch links-gerichtete Jugendliche.

Der Rastafari und englische Filmdirektor und Musiker Don Letts erklärte die Einheit von Punk-Rasta, welcher in England während der frühen 1970er Jahre entstand, in Form von geteiltem Sinn von Rebellion gegen das Establishment und etablierte Normen. Im Jahre 1977 sagte er in einem Interview mit Sniffin' Glue in dem Londoner Nachtclub The Roxy Club:

„Das Reggae-Ding und das Punk-Ding... es ist alles die selbe Scheiße. Eben die schwarze Version und die weiße Version. Die Kinder singen über den Wandel, sie wollen das Establishment besitzen, unser Babylon ist euer Establishment, die gleiche Scheiße. Wenn wir es schlagen, dann schlagt ihr es und umgekehrt. Es ist wie mit meinen Haaren und die roten und goldenen und grünen. Wenn du den Hut auf deinen Kopf setzt, nimmst du ganz viel Scheiße, verstehst du, was ich meine? Das Gleiche wie ein Punk, richtig, ein Punk trägt seine Kleidung. Er zeigt, dass er rebelliert nach außen hin.“[3]

Punk und Rock

Tom Kaulitz, Gitarrist der Rock-Pop-Gruppe Tokio Hotel, in Sursee, Schweiz, 2006.

Auch in der Punk- und Rockmusik-Szene erlangt diese Haartracht immer mehr an Beliebtheit. So finden sich in dieser Szene Musiker wie Zack De La Rocha, ehemaliger Sänger der US-Amerikanischen Punk-Gruppe Rage Against the Machine oder Corey Todd Taylor, Sänger bei der Punk-Gruppe Slipknot, sowie Sänger und Gründungs-Mitglied von Stone Sour.

Der US-Amerikanische Rocksänger, Liederschreiber und Musikproduzent Lenny Kravitz, Mikko Viljami Lindström, Gitarrist der finnischen Rock-Gruppe Him, sowie der US-Amerikanische Rockmusiker und Regisseur Rob Zombie machten diese Frisur auch in der Rock-Szene bekannt.

Tom Kaulitz, der Gitarrist der Rock-Pop-Gruppe Tokio Hotel, machte die Dreadlocks nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern wie unter Anderem Frankreich bekannt.

Rap und Hip-Hop

Auch sind Dreadlocks in der Rap- und Hip-Hop-Szene beliebt. Rapper wie die US-Amerikaner Lil’ Wayne und Busta Rhymes (ehemaliges Markenzeichen waren die Dreadlocks, mit seinem neuen Album über Aftermath Entertainment rasierte er sie sich aber ab) und der US-Amerikanische Hip-Hop- und R&B-Sänger, Liederschreiber und Produzent T-Pain, sowie der Schwede Promoe von Looptroop machen es vor.

Heavy-, Nu-, und Death-Metal

In den 1990er Jahren wurden Dreadlocks verbreiteter in der Heavy-Metal-Szene. Musiker wie der brasilianische Max Cavalera begannen, Heavy-Metal mit brasilianischer Stammesmusik zu verschmelzen. Diesen Einfluss hört man bei Stücken seiner Gruppen Sepultura und Soulfly und auch bei der südamerikanischen Gruppe Ill Nino.

Dreadlocks traten zu dieser Zeit in den Vordergrund mit der Einführung von Nu-Metal mit zahlreichen Gruppen wie KoЯn, P.O.D. (Die Sänger dieser beiden Gruppen Jonathan Houseman Davis und Paul „Sonny“ Sandoval trugen beide Dreadlocks) und Incubus (heute bekannt unter dem Namen Opprobrium).

Auch in der Death-Metal-Szene kamen Dreadlocks auf, wie zum Beispiel der US-Amerikanische Sänger Chris Barnes der Gruppen Six Feet Under (Band) und Torture Killer, früher (bis zum Jahre 1995) bei Cannibal Corpse, sowie Anders Fridén, Sänger bei In Flames und Passenger (Schweden) zeigen.

Cybergoth

Innerhalb anderer Jugendsubkulturen können Dreadlocks verschiedentlich ein Ausdruck kreativer Selbstentfaltung, ein Symbol von Individualität und eine Form der Rebellion gegen traditionelle Bindungen und Einschränkungen darstellen.

Zum Beispiel legen die Mitglieder der Cybergoth-Bewegung in Europa es darauf an, sich mit kreativen Haardesigns wie wild gefärbten Dreadlock-Perücken (dread falls) und sorgfältig ausgearbeiteten Verlängerungen (auch als Silky Dreadlocks bekannt), ergänzt durch dramatisch geschminkte Gesichter, zur Schau zu stellen, um dadurch gegen die Vertretung von Autorität und Konformität zu opponieren.

Ska, Liedermacher, Goa, Hippies und andere Musik

Selbst in der Ska-, Liedermacher-, Psychedelictrance/Goa- und Hippie-Szene finden sich Dreadlocks-Fans.

Die US-Amerikanische Sängerin und Liederschreiberin Tracy Chapman, sowie der Musiker und Vokalkünstler Bobby McFerrin tragen Dreadlocks. Ebenso bekennt sich der bayrische Liedermacher Hans Söllner zu dieser Haarpracht.

Politik

Unter Europäern und in den USA wurden Dreadlocks populär bei Gruppen wie der Antiglobalisierungs-Bewegung und Umweltaktivisten (wie zum Beispiel Swampy, gut bekannt in den 1990er Jahren).

Eine Ausgabe von SchNEWS, einer englischen Anarchisten-Zeitung, beschrieb das Zusammenkommen von streikenden Hafenarbeitern und grünen Protestierern beziehungsweise Demonstranten mit „Hafen und Dreadlocks kommen zusammen“.[4] Manche Leute beschreiben sie auch als „Neohippies“.

Nationalstolz

Für manche Völker afrikanischer Herkunft sind Locken ein Ausdruck ethnischen Stolzes. Manche sehen sie als Zurückweisung von europazentrierten Werten, die durch glatt anliegendes Haar representiert werden. Für manche kann die Ablehnung von Ideen und Werten, die von afrikanischen Völkern als fremd angesehen werden (welche Locken verkörpern), manchmal spirituelle Dimensionen annehmen.

Ähnlich tragen Andere Locken als Ausdruck ihrer schwarzen nationalistischen oder pan-afrikanischen politischen Überzeugungen und betrachten Locken als Symbole für schwarze Einheit und Macht und als eine Zurückweisung von Unterdrückung und Imperialismus.

Während die meisten Rastafaris alle ethnischen Gruppen willkommen heißen und die Geschichte der Dreadlocks dem Haarstil fast aller ethnischen Gruppen zuschreiben, missbilligen manche Schwarze, die den Locken starke ethnische Bedeutung beimessen, das Tragen von Locken durch Weiße und betrachten solche Praxis als eine Form kultureller Abneigung.

Sport

Auch im Sport erlangen die Dreadlocks immer mehr an Beliebtheit. Der niederländische Fußballspieler Edgar Davids und der nordamerikanische Baseballspieler Manny Ramírez, der in der Major League bei den Los Angeles Dodgers spielt, tragen diese Frisur.

Auch bei anderen Sportarten, wie unter Anderem beim Inline-Skate, sind Dreadlocks beliebt.

Medienpräsenz

Film

Viele Schauspieler wie Whoopi Goldberg (unter Anderem alias Terry Dolittle in dem Film Jumpin' Jack Flash) und Lauryn Hill (alias Rita Louise Watson in dem Film Sister Act 2 – In göttlicher Mission) oder der US-Amerikanische Schauspieler Joseph Jason Namakaeha Momoa, der auch als Model tätig war, und der TV-Schauspieler Malcolm-Jamal Warner machten die Dreadlocks auch in den Medien bekannt.

In dem Film Cool Runnings, in dem es um eine jamaikanische Bobsport-Mannschaft geht, tragen viele Schauspieler Dreadlocks.

Den Durchbruch in der Filmindustrie erreichten die Dreadlocks wohl mit dem Film Fluch der Karibik, in dem Johnny Depp alias Jack Sparrow diese Frisur zur Schau stellte und damit vielen Nacharmern (vor allem an Karneval oder zu Fasching) als Vorlage diente.

Bücher

Zeichnung des Struwwelpeters von Heinrich Hoffmann.

Das beliebte Kinderbuch Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann könnte auch zu der Beliebtheit und Verbreitung einer solchen Frisur beigetragen haben oder zumindest die Inspiration dazu gegeben haben.

Die Geschichte erzählt von dem kleinen Jungen Peter, der keine Lust hat, sich die Fingernägel zu schneiden, sich zu waschen und sich die Haare kämmen zu lassen, so dass diese wild auf seinem Kopf herumwuchern und die Menschen in seiner Umgebung in Schrecken versetzen:

„Sieh einmal, hier steht er
Pfui! der Struwwelpeter
An den Händen beiden
Ließ er sich nicht schneiden
Seine Nägel fast ein Jahr;
Kämmen ließ er sich nicht sein Haar.
Pfui! ruft da ein Jeder:
Garst'ger Struwwelpeter!“ [5]

Herstellung und Entstehungsweise

Ursprüngliche, selbst entstehende Dreadlocks werden durch das Tragen einer Bommelmütze während des ganzen Jahres erzielt.

Traditionell entstehen Dreadlocks selbstständig durch langsames Verfilzen, wenn das Haar nicht geschnitten oder gekämmt wird. Das Haar von Menschen mit einer starken Natur-Krause verfilzt sehr schnell, bei glattem Haar dauert der Vorgang wesentlich länger, ist jedoch ebenfalls möglich.

Aus Zeitgründen wird der Verfilzungsprozess heute oft künstlich beschleunigt. Träger so genannter Natur-Dreadlocks lehnen dies ab, einzige Hilfsmittel zur Entstehung sind für sie Kernseife und eine Bommelmütze, die das ganze Jahr über getragen wird.

Die künstlichen Herstellungsweisen sind manchmal schmerzhaft für die Kopfhaut, dies hängt jedoch von der Sensibilität der Kopfhaut und der Vorsicht desjenigen ab, der die Dreadlocks macht. Des weiteren können nach der Herstellung einige Tage lang Kopfschmerzen auftreten, die durch die starke Zugbelastung auf die Kopfhaut entstehen. Diese Schmerzen verschwinden allerdings nach spätestens einer Woche von alleine, wenn sich die Kopfhaut an die Belastung gewöhnt hat. Man sollte in dieser Zeit möglichst keine Kopfschmerztabletten einnehmen, die blutverdünnende Wirkstoffe (wie zum Beispiel Aspirin) enthalten, da sonst der Kopf anschwellen kann.

Mindesthaarlänge

Eine Mindesthaarlänge von etwa sieben Zentimetern sollte gegeben sein. Je kürzer das Haar, desto häufiger muss es nachgefilzt werden, so ist eine Mindestlänge von zehn bis fünfzehn Zentimetern besonders für dickere Dreadlocks vorteilhafter.

Beim „Dreaden“ ist je nach Umfang der Dreadlocks mit einem Längenverlust der Haare von zwanzig bis vierzig Prozent zu rechnen. Weiter verliert das Haar dabei durch übermäßigen Spliss an Länge.

Vorbehandlung

Waschen

Kurz bevor man sich Dreadlocks macht oder machen lässt, sollte man die Haare mit Kernseife oder Waschpulver waschen und anschließend mit einer Mischung aus Kieselerde und Wasser einsprühen. Zum Schluß sollte man die Haare heiß fönen, damit sie trockener werden. Diese Behandlung unterstützt den natürlichen Verfilzungsprozess.

Abteilen

Datei:Dreadlocks Abteilung-erster Schritt.jpg
erster Schritt: Einteilung der ersten Reihe
erster Schritt: Einteilung komplett fertig

Die Haare werden zunächst grob in vier Abschnitte abgeteilt, von denen drei mittels Haargummis oder -spangen hochgesteckt werden, damit sie nicht im Weg sind. Nun werden, am besten am Hinterkopf beginnend, gleichmäßige Strähnen abgeteilt und am besten mit Hilfe von speziellen Dreadgummis aus dem Afro-Shop am Ansatz fixiert. Es sollte dabei beachtet werden, dass die Haare ungefähr um das Doppelte in die Dicke wachsen. Die Maße sollten bei Durchschnitts-Dreadlocks zirka bei einem mal einem Zentimeter liegen. Die Einteilung kann als Quadrat oder rund erfolgen.

Methoden

Backcombing-Methode

zweiter Schritt: Haare aufbauschen / toupieren (Dreaden)
Datei:Dreadlocks fertig (Grundstock).jpg
zweiter Schritt: Grundstock (Toupieren) fertig

Nach dem Abteilen werden die Haare mit Hilfe eines feinzinkigen (Metall)kammes (z. B. einem Hundefellkamm aus dem Tierbedarf, damit die Zinken nicht abbrechen) fest und möglichst schnell zur Haarwurzel / zum Haaransatz bzw. zur Kopfhaut hin gekämmt / aufgebauscht / toupiert. Dabei ist darauf zu achten, dass sich keine Schlaufen bilden. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis die Strähnen fest sind. Es wird Strähne für Strähne bearbeitet (auch hier beginnt man am besten am Hinterkopf und arbeitet sich langsam nach vorne). Dieser Vorgang ist sehr langwierig. In den ersten Wochen stehen die Dreadlocks meist senkrecht vom Kopf ab (das ändert sich, wenn sie schwerer sind und sich „ausgehangen“ haben).

Strähnchen-Methode

Nach dem Abteilen werden hier die Haarspitzen einer Strähne mit den Fingern gegeneinander verrieben, so dass kleine Knoten entstehen. Wenn genug Knoten vorhanden sind, wird die Strähne auseinander gezogen, bis die Knoten auf die Kopfhaut rutschen. Hier wird der Knoten massiert, so dass er in Form gebracht und noch fester wird. Dann wird erneut damit begonnen, Knoten zu machen. Der Vorgang wiederholt sich so lange, bis jede abgeteilte Strähne fertig ist. Auch dieser Vorgang ist sehr langwierig.

Kombination

Beliebt ist auch eine Kombination aus beiden Methoden, bei der die Ansätze mit der Strähnchenmethode und der Rest via Backcombingmethode bearbeitet werden.

Rubbel-Methode

Eine Alternative besteht in der Rubbel-Methode. Viele Schwarze machen damit ihre Dreadlocks. Zu Beginn werden die noch kurzen Haare (vier bis maximal fünfzehn Zentimeter lang) zirka zwei bis dreimal in der Woche mit Waschpulver gewaschen und mehrmals täglich für einige Minuten mit einem trockenen Waschlappen oder harten Handtuch „frottiert“. Dabei werden die Haare fest in kreisförmigen Bewegungen auf der gesamten Kopfhaut gerieben. Nach zirka einem halben bis ganzem Jahr bildet sich ein starker Filzhaufen, der dem Afro-Look ähnelt. Nun schneidet oder reißt man einzelne gleichmäßige Strähnen heraus, die bald von alleine verfilzen, und fixiert diese mittels Dreadgummis am Haaransatz.

Nachbehandlung

Wax

Datei:Dreadlocks (Grundstock)+Wax.jpg
dritter Schritt: Grundstock mit Wax eingerieben
dritter Schritt: Grundstock mit Wax eingerieben von oben

Bei Bedarf werden die Dreadlocks mit speziellem Haarwax (am besten spezielles Dread-Wax aus dem Afro-Shop) eingerieben, indem man eine etwa erbsengroße Menge auf den Händen verteilt und die Dreadlocks jeweils einzeln fest zwischen ihnen verreibt / rollt). Es sollte sehr sparsam mit dem Wax umgegangen werden.

Es sollte auch darauf verzichtet werden, diese Waxbehandlung zu wiederholen (Wax sollte nur bei ganz frischen Dreadlocks verwendet werden), da die Dreadlocks dadurch lediglich verkleben und der eigentliche Verfilzungsprozess dadurch beeinträchtigt oder sogar verhindert wird.

Häkeln

Mit Hilfe einer Häkelnadel werden die Dreadlocks nachbehandelt.
Dreadlocks-Ansätze werden gehäkelt.

Am Ende werden die Spitzen, die nicht verfilzt sind, mit Hilfe einer meist zirka zwischen 1 bis 2,5 Millimeter dicken Häkelnadel in die Dreadlocks eingehäkelt und gegebenenfalls mit einem zusätzlichen Dreadgummi fixiert.

Auch die herausstehenden, nicht verfilzten Haare werden in die Dreadlocks eingehäkelt, indem man die Häkelnadel durch den Dread sticht, die „losen Haare“ herumwickelt und sie hindurch zieht. Dieser Prozess sollte in jeder freien Minute durchgeführt werden, damit die Dreadlocks gepflegt bleiben.

Neue Dreadlocks nach dem Häkeln (links) und ältere (rechts).

Ergebnis

Bei allen Methoden muss man etwa ein bis zwei Jahre warten und immer wieder nachbessern (häkeln), bis sehr fester Filz entsteht und die Dreadlocks gepflegt aussehen und nicht mehr aufgehen. Dreadlocks sind nie „fertig“, man muss immer wieder nachbessern, damit sie gepflegt bleiben.

Dreadlocks filzen nicht schneller oder besser, wenn man sie mit Lebensmitteln (wie Honig oder Ei), Kleber oder Ähnlichem behandelt. Alles was klebt (also auch Haarwax, -spray oder -gel), verhindert den langwierigen Selbstverfilzungsprozess.

Pflege (Waschen)

Dreadlocks sollten oft gefönt werden (Vorbeugung gegen Schimmel und um die Haare trockener zu bekommen).

Generell können Dreadlocks (bis auf frisch gefertigte) genauso gewaschen werden wie normales Haar. Viele Dreadheads (Dreadlocks-Träger) waschen ihre Haare jedoch etwas seltener als Menschen mit normalem Haar, da Dreadlocks langsamer nachfetten.

Außerdem können sich zu oft gewaschene Dreadlocks leichter auflösen und die meisten Haarshampoos enthalten Conditioner, also Glättungsmittel, die den natürlichen Verfilzungsprozess der Haare aufhalten oder verhindern, was hier nicht erwünscht ist.

Es kommt hinzu, dass sich Dreadlocks mit Wasser voll saugen, so dass der Trocknungsprozess sehr langwierig ist und die Haare schlimmstenfalls von innen schimmeln können (bei guter Trocknung an der Luft kann das allerdings nicht passieren). Auch sollten die Haare oft heiß gefönt werden, um dem Schimmel vorzubeugen und zusätzlich die Haarstruktur trockener zu machen, was den Verfilzungsprozess beschleunigt.

Als Haarshampoo sind neben speziellem Dreadlocks-, Anti-Schuppen- (Dreadlocks neigen häufiger zu Schuppenbildung) und Coffeinhaarshampoo (zur Kräftigung, da Dreadlocks häufig brüchig sind) auch normales Duschgel, Kernseife, Salz- bzw. Meerwasser oder Totes-Meer-Salz, sowie eine Mischung aus jeweils einem Teil Kochsalz, Wasser und Kernseife, die so genannte Terrormische, beliebt. Manche Dreadheads besprühen ihre Haare mit einer Mischung aus Wasser und Kieselerde, damit sie trockener werden.

Menschen mit einer starken Natur-Krause müssen ihre Dreadlocks nicht mit speziellem Haarshampoo waschen, da ihre Haarstruktur den natürlichen Verfilzungsprozess der Haare begünstigt.

Rastafari verzichten ganz auf künstliches Haarshampoo. Sie reiben ihre Dreadlocks zur Pflege beim Waschen mit den Blättern der Echten Aloe Vera ein.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Ägyptisches Museum - Die Rückkehr der Mumie. Aus Toronto Life, 2002, erschienen am 26. Januar 2007. (englisch)
  2. Informationen und Bilder über Indianer mit Dreadlocks.
  3. Interview von Sniffin' Glue mit Don Letts in dem Londoner Nachtclub The Roxy Club (englisch)
  4. SchNEWS - Hafen und Dreadlocks kommen zusammen (englisch)
  5. Die Geschichte des Struwwelpeters

Literatur

  • Commons: Dreadlocks – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • dreadlocks-wiki.de Wiki: Anleitungen, Pflegetipps, Bildergalerien
  • dreadlockz.net Informationsplattform
  • r-mag.de Grow your natty dreadlocks, Teil 1 - Artikel über die Geschichte der Dreadlocks vom 24. September 2006
  • r-mag.de Grow your natty dreadlocks, Teil 2 - Artikel über die Geschichte der Dreadlocks vom 24. September 2006