Umbrailpass
Umbrailpass | |||
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Himmelsrichtung | Norden | Süden | |
Passhöhe | 2501 m ü. M. | ||
Region | Kanton Graubünden, Schweiz | Provinz Sondrio, Italien | |
Wasserscheide | Muranzina, Rambach (Etsch) | (Adda) | |
Talorte | Santa Maria Val Müstair | Stilfser Joch, Bormio | |
Ausbau | Strasse, teilweise unbefestigt | Strasse | |
Erbaut | 1901 | ||
Winter-, Nachtsperre | November bis Mai | 22:00 – 6:30 | |
Gebirge | Livigno-Alpen / Ortler-Alpen | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 8,4 % (1126 m / 13,4 km) |
5,2 % (13 m / 0,25 km) | |
Max. Steigung | 12 % | ||
Karte | |||
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Koordinaten, (CH) | 46° 32′ 30″ N, 10° 26′ 0″ O (829647 / 158866) |
Der Umbrailpass (italienisch Giogo di Santa Maria, rätoromanisch Pass dal Umbrail, früher nach der deutschen Bezeichnung von Bormio auch Wormser Joch genannt) ist ein Schweizer Gebirgspass. Er liegt auf einer Höhe von 2501 m ü. M. und ist damit der höchste Strassenpass der Schweiz. Der Umbrail liegt unmittelbar an der Grenze zu Italien und verbindet das Val Müstair (Münstertal) bei Santa Maria, Kanton Graubünden mit dem Addatal bei Bormio. Die 13,4 km lange Strasse von Santa Maria auf den Umbrailpass wurde 1901 fertiggestellt, sie passiert unmittelbar nach der Passhöhe die Grenze zu Italien und mündet anschliessend in die Südwest-Rampe der Strasse über das Stilfser Joch. Die Strecke über den Umbrailpass ist die ursprüngliche Verbindung zwischen dem Obervinschgau und dem Veltlin (Bormio).
Die Strasse ist von April bis Oktober generell gut befahrbar. Auf schweizerischer Seite bestehen etwa 2,5 km aus einem Naturbelag mit offenem Weidegang. Der nicht asphaltierte Streckenabschnitt befindet sich zwischen 1'800 und 2000 m ü. M. Der Pass ist auch nachts befahrbar, die Grenzstation ist neuerdings nicht mehr besetzt, Kontrollen finden nur noch stichprobenweise statt.
Geschichte
Einst diente der Weg über den Umbrailpass als wichtiger Saumpfad im Warenverkehr Bormios mit dem Norden. Er war besonders für Venedig interessant, bildete er doch die direkte Fortsetzung der venezianischen Wege über den Gavia und Mortirolo in Richtung Norden. So wurde das Wormser Joch im 15. Jahrhundert überaus rege genutzt, am Ende des 15. Jahrhunderts führte ein Postkurs über den Pass, der Mailand mit Innsbruck verband. Im Jahre 1499 sandte der Herzog von Mailand dem Kaiser Maximilian I. Truppen zur Hilfe, die über den Umbrailpass geführt wurden. Als im Oktober des gleichen Jahres Franzosen Mailand einnehmen, muss der Herzog Ludovico Sforza aus Mailand über das Wormser Joch ins sichere Tirol flüchten.
Die Blüte des Wormser Joches im späten Mittelalter endet mit der beginnenden Neuzeit, schuld daran sind einerseits damalige Verkehrsverlagerungen zu weiter östlich (Brenner) und westlich (San Marco) gelegen Übergängen, andererseits liess Graubünden aus politischen Gründen den Weg über das Wormser Joch ab dem 16. Jahrhundert verfallen. Der alte Saumweg wurde weiterhin häufig im lokalen Verkehr begangen. Am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhundert gab es Planungen für eine Strasse über das Wormser Joch, aber da dessen Nordrampe zur Eidgenossenschaft gehörte, entschloss man sich für eine Strasse über das Stilfser Joch. Mit dem Bau der Strasse über das Stilfser Joch verlor der mittlerweile Umbrail genannte Pass endgültig an Bedeutung.
Die heutige, stark gewundene und sehr kehrenreiche Umbrailstrasse wurde erst 1901 eröffnet, später wurde sie durch das Schweizer Militär weiter ausgebaut, ist bis heute zu einem grossen Teil noch unbefestigt und recht schmal, aber zumindest bergab relativ gut befahrbar. Entlang der Hauptstrasse 559[1] gibt es mehrere Befestigungsanlagen der Schweizer Armee.
Heute wird der Pass fast nur noch von Autotouristen als Zubringer zur Stilfser-Joch-Strasse genutzt.[2]
Quellen
Weblinks
- Geografische Lage
- {{{Autor}}}: Umbrailpass. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Galerie
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