Schlacht in der Javasee
Schlacht in der Javasee | |||||||||||||||
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Konflikt | Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg | ||||||||||||||
Datum | 27. und 28. Februar 1942 | ||||||||||||||
Ort | Javasee | ||||||||||||||
Ausgang | Verlust der ABDA-Flotte Besetzung Javas durch die Japaner | ||||||||||||||
Beteiligte | |||||||||||||||
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Die Schlacht in der Javasee zwischen japanischen und alliierten Flotteneinheiten fand während des Pazifikkriegs am 27. und 28. Februar 1942 statt. Auf Seiten der Alliierten waren amerikanische, britische, niederländische und australische Schiffe beteiligt (ABDA-Flotte). Die Japaner gingen aus der Seeschlacht zweifelsfrei als Gewinner hervor. Fast die komplette alliierte Flotte wurde beschädigt, versenkt oder musste sich zurückziehen.
Vorgeschichte
Die Alliierten
Nach der erfolgreichen Eroberung der südostasiatischen Gebiete und Inseln durch die Japaner Ende 1941 und Anfang 1942 war das holländische Java der einzige bedeutende Ort, der sich noch in alliierter Hand befand. Den Verteidigern war klar, dass es zu einem schnellen Angriff auf die Insel kommen würde.

Tatsächlich setzten sich am 18. und 19. Februar zwei japanische Invasionsflotten in Bewegung. Aus dem Westen näherte sich eine Flotte aus Camranh Bay in Indochina und aus dem Osten eine aus Jolo auf den Philippinen.
Geheimdienste informierten Vizeadmiral Conrad E. L. Helfrich über die anrückenden Armadas. Er stellte am 21. Februar zwei Verteidigungsflotten zusammen. Eine hatte ihren Stützpunkt in Batavia im Hafen von Tandjong Priok, die zweite ihren in Surabaya.
Am 25. Februar sichtete ein niederländisches Schiff die östliche Invasionsflotte. Sofort wurde die Ostflotte der Alliierten unter dem Kommando des niederländischen Konteradmirals Karel Doorman von Einheiten der Royal Navy aus dem Westen der Insel verstärkt. Am selben Tag wurde eine einstündige Konferenz zwischen dem Führungsstab und den Kapitänen der Schiffe abgehalten, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Das Ergebnis war, die Schiffe ausrücken zu lassen und der Invasionsflotte entgegen zu fahren.
Die ganze Nacht und der nächste Morgen wurde entlang der Java-Ostküste und in den Gewässern bis Bawean Island, das rund 100 Meilen nördlich von Surabaya liegt, gesucht. Doch die Invasionsflotte befand sich noch ein wenig nördlicher und wurde nicht entdeckt.
Auch im Westen der Insel rückte die Flotte zur Suche aus, fand aber nichts. Während der Rückkehr nach Batavia kam die Order, nach Ceylon abzurücken. Dies wurde mit einer Fahrt durch die Sunda-Straße befolgt; genau einen Tag vor Ankunft der westlichen Invasionsflotte.
Die japanischen Invasionsflotten

Um 10:20 Uhr am 27. Februar befand sich die Ostinvasionsflotte nur noch 60 Meilen nördlich von Surabaya. Der Konvoi bestand aus 41 Transportschiffen die von zwei leichten Kreuzern und 14 Zerstörern eskortiert wurden. Konteradmiral Takeo Takagi fuhr auf dem Kreuzer Nachi und weiteren drei Schiffen ca. 150 Meilen hinter dem Konvoi. Er erwartete eigentlich kaum Widerstand, was schon die Art und Weise zeigte, wie der Konvoi fuhr. Viele Schiffe stießen große Wolken schwarzen Qualms aus, die Mannschaften waren kaum kriegserfahrene Seeleute und die begleitenden Schiffe schlugen nicht gerade ein schnelles Tempo an.
Ein japanisches Aufklärungsflugzeug sichtete die alliierte Flotte und Konteradmiral Takagi ordnete für die Transporter sofort an, auf Nordkurs zu gehen, damit seine Schiffe aufschließen konnten. Doch als gegen 13:40 Uhr feststand, dass die alliierte Flotte in den Hafen zurücklief, ließ er wieder Südkurs anlegen.
Um 13:57 Uhr meldete eine niederländische Scout-Maschine dann die genaue Position der Invasionsflotte. Sie befand sich nur noch 50 Meilen nördlich. Admiral Helfrich gab sofort Order entsprechend einzugreifen. Die gerade in den Hafen einlaufende Flotte drehte sofort wieder nach Norden. Doch die Japaner bekamen dieses Manöver mit und reagierten umgehend. Takagi ließ seine Schiffe Fahrt aufnehmen und den Konvoi wieder nach Norden laufen.
Zustand der Alliierten
Zwei Tage vor Beginn der Schlacht wurde an die amerikanische Führung ein Verfall der Moral der Einheiten auf Java gemeldet. Dies mag eine Übertreibung gewesen sein, aber die Amerikaner konnten bis dahin kaum Erfolge gegen das japanische Vordringen verzeichnen. Dazu kamen wiederholte Luftangriffe, die die Alliierten nicht zur Ruhe kommen ließen. Zudem war der Zustand ihrer Schiffe nicht der beste. Reparaturen waren mangels Nachschub nicht möglich. Dies alles zerrte an den Nerven und ließ die Situation wenig hoffnungsvoll erscheinen. Auch die nächtliche Suche nach dem Feind drückte auf die Stimmung.
Erschwerend kam hinzu, dass die alliierte Flotte aus Einheiten dreier verschiedener Nationen mit zwei Sprachen zusammengestellt worden war. Die Abstimmung untereinander war schwierig, schon allein weil die Code- und Flaggensignale sich teilweise widersprachen.
Die Schlacht

In drei parallelen Reihen rückte die alliierte Flotte nach Nordnordwest vor, angeführt von den drei Zerstörern Electra, Encounter und Jupiter der Royal Navy. An Steuerbord folgten die Kreuzer De Ruyter, Houston, Exeter, Perth und Java. Die zwei niederländischen Zerstörer Kortenaer und Witte de With und die vier amerikanischen Zerstörer Alden, John D. Edwards, Pope und Paul Jones fuhren hinter den Kreuzern.
Ein japanischer Luftangriff um 15:30 Uhr ließ die Formation auseinanderdriften. Gerade als sie wieder stand, rund zwanzig Minuten später, sichteten die Japaner, die Jintsu in der Führung, Yukikaze, Tokitsukaze, Amatsukaze und Hatsukaze, die Masten der Flotte. Durch Aufklärungsflugzeuge, die Sichtungen um 15:00 Uhr und 15:10 Uhr gemeldet hatten, war die Position den Japanern ohnehin schon bekannt. Gegen 15:30 Uhr befand sich der Konvoi nördlich der Jintsu und die alliierten Schiffe 27,5 km südlich. Die Jintsu nahm trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit der japanischen Formation sofort Kurs auf die Alliierten. Doch neun Minuten später kam Verstärkung in Sicht. Die Nachi und Haguro begleitet von der Ushio, Sazanami, Yamakaze und Kawakaze hatten beigedreht. Außerdem fuhr die Naka, die die Murasame, Samidare, Harukaze, Yudachi, Asagumo und Minegumo anführte, 12 Kilometer südlich der schweren Kreuzer und kam schnell näher. Um 16:00 Uhr drehte die Jintsu mit ihrer Gruppe westwärts, um auf einen parallelen Kurs zur alliierten Flotte zu kommen. Fünf Minuten danach waren die schweren Kreuzer nur noch 12 Kilometer nördlich der Jintsu.
Die Electra aus der alliierten Flotte sichtete die Jintsu um 16:12 Uhr. Diese eröffnete vier Minuten später aus einer Entfernung von 16,5 Kilometern das Feuer. Auch die Nachi begann zu feuern, aber ihre Salven lagen 2 Kilometer zu kurz. Mittlerweile fuhren beide Gruppen parallel Richtung Westen. Die Houston und die Exeter eröffneten um 16:20 Uhr das Feuer auf die Japaner. Da die Houston die Stellen, an denen ihre Granaten ins Wasser einschlugen, mit roter Farbe markierte und das Wasser vor den japanischen Schiffen langsam immer röter wurde, machte sich Nervosität in der japanischen Führung breit. Für Takagi war es die erste Überwasseraktion, da er ein ausgebildeter U-Boot Taktiker war.
Die ersten Treffer in der Schlacht erhielt um 16:31 Uhr und um 16:53 Uhr die De Ruyter. Allerdings waren beide Geschosse Blindgänger.
Admiral Nishimura, der die Naka und deren folgende Zerstörer leitete, kam zum Entschluss, dass seine Schiffe für ein solches Fernduell nicht ausgerüstet waren. Also lenkte er seine Schiffe auf Südsüdwestkurs und befand sich um 16:30 Uhr mit seiner Gruppe in der geringsten Entfernung zu den Alliierten. Um 16:33 Uhr schoss die Naka vier Torpedos aus einer Entfernung von 13,7 Kilometern ab. Auch die folgenden Zerstörer feuerten zwischen 16:40 Uhr und 16:45 Uhr 27 Torpedos aus Entfernungen von 12 bis 13,5 Kilometern in Richtung der alliierten Schiffe. Die Haguro folgte mit acht Torpedos gegen 16:52 Uhr aus weiterer Entfernung von 20 Kilometern. Die Nachi selbst konnte wegen eines versehentlich geöffneten Ventils und der dadurch entwichenen Luft keinen Druck mehr auf den Abschussrohren aufbauen und beteiligte sich deshalb nicht mehr an der Torpedobarriere.

Unterdessen ging das Geschützduell weiter. Die Houston feuerte fünf bis sechs Salven pro Minute ab. Die De Ruyter und die Exeter schienen das bevorzugte Ziel der Japaner zu sein. Von der Houston, Exeter und der Perth wurde beobachtet, wie die Haguro etliche Treffer erhielt, in Brand geriet und schließlich sank.
Der japanische Torpedoangriff, der erste massive Torpedoangriff im Pazifikkrieg, aber war ein Fehlschlag. Nur einer der abgefeuerten Torpedos traf ein Ziel, den holländischen Zerstörer Kortenaer.
Kurz vor 17:00 Uhr attackierten drei Douglas A-20-Bomber, die von acht Brewster F2A Buffaloes begleitet wurden, die japanischen Transporter. Sie landeten jedoch keine Treffer. Im Gegenteil, alle Maschinen wurden von japanischen Zero-Jägern abgeschossen. Konteradmiral Doorman bat um weitere Luftunterstützung, aber die Briten waren der Meinung, dass die Air-Force ein komplett anderes Angriffsprogramm hatte als die Navy. Weitere Unterstützung wurde nicht gewährt.

Kurz nach 17:00 Uhr sah Konteradmiral Takagi im Norden den Mastenwald seines zu bewachenden Konvois. Die Schlacht kam bedenklich in diese Richtung. Da seine schweren Kreuzer immer noch knapp 18 Kilometer von der alliierten Kreuzerphalanx entfernt waren und Unmengen an Munition ohne Erfolg verfeuerten, beorderte er alle seine Schiffe aufzurücken und den Feind anzugreifen. Zur selben Zeit hatte Doorman die gleiche Idee und ließ seine Flotte Fahrt nach Norden aufnehmen.
Zuerst wurde die Houston von einem Blindgänger getroffen, der dazu führte, dass sie nur noch mit halber Kraft lief. Ein paar Minuten später kam der Wendepunkt der Schlacht: Um 17:08 Uhr traf die Nachi die Exeter sehr schwer. Die Granate schlug im Maschinenraum ein und setzte sechs der acht Dampfkessel außer Betrieb. Mit abnehmender Geschwindigkeit scherte die Exeter daraufhin aus der Formation aus, um zum Hafen zurück zu laufen. Die drei ihr folgenden Kreuzer-Kommandanten glaubten, dass sie einem neuen Befehl folgen würde, da die Japaner wieder begonnen hatten mit Torpedos zu schießen. Also drehten auch sie ab. Die De Ruyter operierte so für einige Zeit allein.
Der Kommandant der Perth, der im Gegensatz zu den anderen Schiffen noch über einen speziellen Kommunikationskanal mit der Exeter verfügte, wusste von deren schweren Schäden und begann um das angeschlagene Schiff zu kreisen und es mit schwerem Rauch zu decken. Die See um die alliierten Schiffe war durchsetzt von Explosionen, die die ausgelaufenen Torpedos erzeugten. Um 17:30 Uhr traf ein Torpedo doch auf eins der alliierten Schiffe, die Kortenaer. Er schlug mittschiffs ein, so dass das Schiff sofort auseinanderbrach und umgehend sank. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Formation der alliierten Flotte in totaler Auflösung. Die De Ruyter nahm Südkurs um zu den anderen Schiffen aufzuschließen. Takagi glaubte nun die Schlacht gewonnen zu haben und ging mit seinen Schiffen ebenfalls auf Südkurs.

Doorman benötigte fast zwanzig Minuten um wieder Kontrolle über seine Flotte zu erhalten. Die Exeter lief, begleitet von der Witte de With und den drei britischen Zerstörern mit knapp fünf Knoten südwärts. Die De Ruyter setzte sich an die Spitze des Pulks, hisste ihre "Follow Me"-Flagge und ging um 17:25 Uhr wieder auf Nordostkurs. Die Sicht war sehr schlecht, da Deckungsrauch gesetzt worden war, einige Feuer auf den Schiffen ausgebrochen waren und die Abenddämmerung heraufzog. Die japanischen Schiff, die Dank ihrer Aufklärer von schlechter Sicht nicht betroffen waren, konnten von den Alliierten nicht ausgemacht werden. Gegen 17:45 Uhr tauchte die japanische Angriffsformation aus dem Rauch auf und eröffnete aus einer Entfernung von 18 Kilometern das Feuer. Doorman befahl den britischen Zerstören, umgehend das Feuer zu erwidern. Drei Minuten später eröffnete die Naka und kurz darauf die Jintsu die nächste Torpedoattacke. Die japanischen Zerstörer folgten sofort und feuerten Torpedo auf Torpedo, bevor sie abdrehten und auf Gegenkurs gingen. Einige warteten sogar, bis sie nur noch 6 Kilometer entfernt waren und feuerten dann.
Die britischen Zerstörer Encounter und Electra waren die ersten, die nach Süden, dann nach Osten und schlussendlich nach Nordosten drehten, um aus dem Rauch heraus die zwei leichten Kreuzer und 14 Zerstörer anzugreifen. Die Minegumo und die Encounter liefen für zehn Minuten auf Parallelkurs und beschossen sich, ohne allerdings Schäden bei dem jeweils anderen anzurichten. Dabei näherten sie sich bis auf 2,7 Kilometer. Der Zerstörer Electra landete einen Treffer in den Maschinenraum der Asagumo, die daraufhin keine Fahrt mehr aufnehmen konnte. Auch die Jintsu wurde von einer Granate der Elektra getroffen, erlitt aber dadurch nur leichte Beschädigungen. Als die Asagumo fast zum Stillstand gekommen war, landeten ihre Kanoniere um 18:00 Uhr zwei schwere Treffer auf der Electra. Sie sank brennend um 18:16 Uhr. 54 Überlebende wurden am nächsten Morgen vom amerikanischen U-Boot S38 gerettet. Auch die Tokitsukaze wurde während dieser Aktionen von Granaten getroffen. Die 92 abgefeuerten japanischen Torpedos richteten aber wiederum keinen Schaden an.
Nach einer vollen Drehung lief die De Ruyter mit ihren Begleitschiffen nun auf Südostkurs. Doorman wies die vier amerikanischen Zerstörer an, den Rückzug zu decken. Dies wurde von den Kommandanten als Offensivbefehl ausgelegt und so liefen sie den Japanern entgegen. Aus einer Entfernung von rund 9 Kilometern feuerten sie ihre Steuerbordtorpedos ab, drehten und feuerten aus der Backbordseite, so dass 24 Torpedos auf Takagis Flotte zuliefen.
Umgehend drehten die Japaner nach Norden ab. Die Haguro wurde noch von einer Granate der Perth getroffen, die ihr Katapult in Brand setzte. Als um 18:20 Uhr der Sonnenuntergang einsetzte sah es so aus, als wäre die Schlacht zu Ende. Die Japaner liefen auf Nord-, die Alliierten auf Südkurs.
Takagis Schiffe hatten nicht mehr viel Treibstoff und er wandte sich wieder seiner Hauptaufgabe zu. So ordnete er für den sich 30 Kilometer nördlich befindenden Konvoi wieder Südkurs an. Auch Doorman wollte Java nicht so einfach aufgeben. Er sandte die Exeter in Begleitung der Witte de With zurück nach Surabaya. Nachdem die japanischen Schiffe im Dunst des Abends verschwunden waren, drehte er mit seinen Schiffen wieder auf Nordkurs und hoffte die Japaner überraschen zu können.
Tatsächlich gelang ihm dies, als die Japaner um 19:20 Uhr in Sicht kamen. Die Nachi und Haguro hatten gestoppt um ihre Wasserflugzeuge wieder an Bord zu nehmen und kamen bei einer Entfernung von 14,5 Kilometern in den Schußbereich der alliierten Kanonen, die auch sofort zu feuern begannen. Die Jintsu antwortete mit vier Torpedoabschüssen und die Alliierten drehten nach Steuerbord ab. Auch die Japaner nahmen Fahrt auf und verschwanden in Richtung Nordost. Der kurze Schußwechsel war um 19:37 Uhr vorbei und hatte keine Schäden hinterlassen.
Da ihm bewusst war, dass er keine weitere Chance bekommen würde, Java zu verteidigen, beschloss Doorman die Japaner zu umgehen, indem er seine Schiffe an der Küste entlang führte um dann nach Norden zu schwenken. Um 21:00 Uhr kehrten die vier amerikanischen Zerstörer, die kaum noch Treibstoff und keine Torpedos mehr an Bord hatten, nach Surabaya um, indem sie Doormans Befehle entsprechend auslegten. Dann, um 21:25 Uhr, gerade als der Befehl erging nach Norden auszuschwenken, fuhr die Jupiter auf eine küstennahe niederländische Mine, explodierte und sank innerhalb von vier Stunden. Gegen 22:00 Uhr wurden Überlebende der Kortenaer gesichtet und die Encounter begann 113 von ihnen aufzunehmen. Alle diese Aktionen kosteten Doorman die komplette Zerstörerflotte.

Ohne Begleitschutz fuhren die vier alliierten Kreuzer nordwärts, bis sie von Bord der Nachi um 23:02 Uhr in einer Entfernung von 14,5 Kilometern gesichtet wurden. Zu dieser Zeit hielten die Nachi und die Haguro Südsüdwestkurs. Sie drehten nach Backbord auf Parallelkurs in Richtung Norden bei. Die Alliierten eröffneten gegen 23:10 Uhr das Feuer auf die schweren japanischen Einheiten, aber die Japaner schossen bis 23:21 Uhr nicht zurück. Dann startete die Nachi acht Torpedos. Die Haguro tat es ihr eine Minute später mit einer Vierersalve nach. Die Entfernung betrug zum Abschusszeitpunkt 12,8 Kilometer. Im Gegensatz zu den vorher im Kampf verschossenen Hunderten von Torpedos traf die Salve ihr Ziel: Um 23:32 Uhr wurde die De Ruyter achtern von einem der vier Haguro-Torpedos getroffen. Ihre Waffenkammer explodierte und riss Doorman sowie 344 seiner Männer in den Tod. Das Schiff sank sehr schnell. Zwei Minuten später traf ein Torpedo der Nachi die Java, die nach eineinhalb Stunden versank. Die letzte Anweisung von Doorman an die verbliebenen Schiffe Houston und Perth hieß Rückzug nach Batavia ohne Rücksicht auf eventuell Überlebende.
Nach der Schlacht
Die Houston und Perth liefen in Richtung Batavia. Sie wurden am Folgetag in der Sundastraße von den japanischen Zerstörern Mogami und Mikuma versenkt, die die westlichen Landetruppen beschützten.
Java wurde an den nächsten Tagen vollständig von japanischen Truppen besetzt. Die verbliebenen alliierten Landeinheiten sowie Überlebende der versenkten und beschädigten Schiffe gerieten in japanische Gefangenschaft.
Paralleles Ereignis

Zur ABDA-Flotte gehörte auch die USS Langley, ein zum Flugzeugträger umgebauter Kohlenfrachter. Sie startete am 22. Februar 1942 mit 32 Curtiss P-40 Flugzeugen an Bord vom australischen Fremantle nach Tjilatjap auf Java, um so die Verteidigungskraft der Alliierten zu stärken. Fünf Tage später, am 27. Februar, wurde das Schiff mit seinen beiden Begleitern, der USS Whipple und USS Edsall von drei Wellen japanischer Bomber, ca. 50 bis 75 Meilen vor ihrem Ziel, angegriffen. Die ersten beiden Wellen brachten keine Treffer für die Japaner, aber von der dritten Welle wurde die USS Langley fünfmal schwer getroffen, so dass sie zwei Stunden später aufgegeben werden musste. Kurz darauf wurde sie von ihren Begleitschiffen torpediert und versenkt. Sechzehn Besatzungsmitglieder wurden bei dieser Attacke getötet.
Die Folge
Nach der Eroberung von Java hatten die Japaner vollen Zugriff auf die ergiebigen Bodenschätze der Inseln des südwestlichen indonesischen Archipels. Zusätzlich konnten sie sich einen effektiven Verteidigungsring vom Süden bis nach Rabaul im Osten aufbauen. Den Alliierten wurde durch den Verlust ihrer Flotte bewußt, dass sie der japanischen Expansionsbestrebung auf dem Seeweg vorläufig nichts entgegenzusetzen hatten. Admiral Helfrich zog sich am 2. März nach Colombo auf Ceylon zurück und sammelte dort die restlichen Schiffe. Er wurde zwar als neuer Befehlshaber der Streitkräfte Ost eingesetzt, hatte aber keinerlei Einfluß auf die taktische Vorgehensweise bei der Bekämpfung der Japaner. Erst Anfang Mai, als sich japanische und amerikanische Marineeinheiten bei den Salomonen die Schlacht im Korallenmeer lieferten, konnte der japanische Vormarsch gestoppt werden.
Literatur
- David Arthur Thomas, Battle of the Java Sea, André Deutsch, 1968, ISBN 0233960724
- F. C. van Oosten, The Battle of the Java Sea (Sea battles in close-up ; 15), Naval Institute Press, 1976, ISBN 0870219111
- Hugh M Heckman, Java Sea: Allied debacle, ASIN B0007CCPR2
Dokumentation
- DVD, The Battle Of The Java Sea, 20024, ASIN B0001ACJHQ
Weblinks
- Schlachtbeschreibung von Vincent P. O'Hara - auch andere Schlachten (englisch)
- Schlachtbeschreibung - auch andere Schlachten (englisch)
Siehe auch: Pazifikkrieg/Chronologischer Kriegsverlauf