TSG 1899 Hoffenheim
1899 Hoffenheim
![]() | |||
![]() | |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Name | Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim e.V. | ||
Gründung | 1. Juli 1899 | ||
Farben | Blau-Weiß | ||
Präsident | Peter Hofmann | ||
Website | www.tsg-hoffenheim.de | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Ralf Rangnick | ||
Spielstätte | Carl-Benz-Stadion (nur Hinrunde) Rhein-Neckar-Arena | ||
Plätze | Carl-Benz-Stadion: 27.000 Rhein-Neckar-Arena: ca. 30.000 | ||
Liga | Bundesliga | ||
2007/08 | 2. Platz (2. Bundesliga) | ||
|
Die TSG 1899 Hoffenheim ist ein Sportverein aus dem 3.300 Einwohner zählenden Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim. Bekannt ist der 1300 Mitglieder zählende Verein vor allem durch seine erste Fußball-Herrenmannschaft, der in der Saison 2007/08 der Aufstieg in die Bundesliga gelang. Neben Fußball gibt es die Abteilungen Leichtathletik und Turnen. Seit 1. Januar 2005 ist die in die Fußballabteilung in die TSG Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs-GmbH ausgelagert.[1]
Gefördert wird der Verein durch den SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp, der in seiner Jugend selbst für die TSG Hoffenheim spielte und dessen finanzielle Unterstützung dem Verein zwischen 1990 und 2008 den Aufstieg aus der Kreisliga A bis in die Bundesliga ermöglichte.[2]
Die Heimspiele während der Vorrunde der Bundesligasaison 2008/09 wird die erste Fußballmannschaft der TSG Hoffenheim im Mannheimer Carl-Benz-Stadion austragen. Ab der Rückrunde steht die neu erbaute Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim zur Verfügung.
Geschichte
1899–1990: Ein Verein wie viele andere
Der Verein wurde am 1. August 1906 von 20 jungen Männern als Turnverein Hoffenheim gegründet. Geprägt war die Vereinsarbeit anfangs ausschließlich vom Turnen, wozu in der damaligen Zeit auch die Gymnastik und leichtathletische Disziplinen gehörten. Dem Fußball im Dorf widmete sich der 1921 gegründete Fußballverein Hoffenheim, der sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 mit dem Turnverein zur Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim zusammenschloß. Die Fußballer des neu gegründeten Vereins wurden der Kreisklasse, die auch in den kommenden Jahrzehnten überwiegend die sportliche Heimat der TSG Hoffenheim werden sollte, zugeordnet.
Saison | Platz | Liga | Ø Zuschauer |
---|---|---|---|
1986/87 | 5. Platz | Kreisliga A | |
1987/88 | 1. Platz | Kreisliga A | |
1988/89 | 15. Platz | Bezirksliga | |
1989/90 | 13. Platz | Kreisliga A | |
1990/91 | 1. Platz | Kreisliga A | |
1991/92 | 1. Platz | Bezirksliga | |
1992/93 | 7. Platz | Landesliga[3] | |
1993/94 | 5. Platz | Landesliga | |
1994/95 | 3. Platz | Landesliga | |
1995/96 | 1. Platz | Landesliga | |
1996/97 | 9. Platz | Verbandsliga | |
1997/98 | 3. Platz | Verbandsliga | |
1998/99 | 2. Platz | Verbandsliga | |
1999/00 | 1. Platz | Verbandsliga | |
2000/01 | 1. Platz | Oberliga | 1.457 |
2001/02 | 13. Platz | Regionalliga | 2.061 |
2002/03 | 5. Platz | Regionalliga | 1.649 |
2003/04 | 5. Platz | Regionalliga | 1.878 |
2004/05 | 7. Platz | Regionalliga | 1.926 |
2005/06 | 4. Platz | Regionalliga | 2.301 |
2006/07 | 2. Platz | Regionalliga | 3.022 |
2007/08 | 2. Platz | 2. Bundesliga | 5.978 |
2008/09 | 1. Bundesliga | ||
grün unterlegt: Aufstieg orange unterlegt: Abstieg |
1990–2001: Von der Kreisklasse in die Regionalliga
Nach dem Abstieg der TSG Hoffenheim aus der Bezirksliga in die A-Klasse beschloss SAP-Mitbegründer und Milliardär Dietmar Hopp, seinen Heimatverein, bei dem er in der Jugend als Stürmer gespielt hatte, als Mäzen finanziell zu unterstützen. Es folgten der Aufstieg in die Bezirksliga Sinsheim 1991 und im darauffolgenden Jahr in die Landesliga Rhein-Neckar. 1996 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga Baden. Während die TSG Hoffenheim im ersten Verbandsligajahr noch einen Mittelfeldplatz belegte, griff sie im zweiten Jahr bereits in den Kampf um den Oberligaaufstieg ein und belegte am Ende der Saison den dritten Platz. In der Saison 1998/99 wurde Hoffenheim Vizemeister und qualifizierte sich für die Aufstiegsspiele zur Oberliga Baden-Württemberg. Hier traf man auf den SV Linx, den Zweiten der Verbandsliga Südbaden. Nach einer 0:2 Niederlage im Hinspiel und einem 3:1 im Rückspiel unterlag die TSG Hoffenheim im Elfmeterschießen und verpasste somit erneut den Aufstieg. Seit 1999 spielte Hoffenheim in einem von Hopp finanzierten neuen Stadion, in dem 2000 unter Trainer Alfred Schön schließlich der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg gelang. Mit Hans-Dieter Flick als Trainer wurde der Verein in der Oberligasaison 2000/01 als Neuling auf Anhieb Meister und spielte daraufhin in der Regionalliga Süd.
2001–2005: Etablierung in der Regionalliga
Nachdem die TSG Hoffenheim nach der ersten Regionalligasaison noch den 13. Tabellenplatz belegt hatte, beendete der Verein die folgenden Spielzeiten im vorderen Tabellendrittel. Im Oktober 2002 kamen mit Christian Möckel und Norbert Hofmann zwei ehemalige Bundesligaprofis zur TSG, die bis dahin vorwiegend junge Spieler aus der Region verpflichtet hatte. Von 2002 bis 2005 wurde die TSG viermal in Folge badischer Pokalsieger und nahm hierdurch am DFB-Pokal teil. In der Saison 2003/04 erreichte die TSG das Viertelfinale in diesem Wettbewerb, wo sie sich dem VfB Lübeck geschlagen geben musste. Zuvor war unter anderem Bundesligist Bayer Leverkusen besiegt worden.
Zwar hatte sich die TSG Hoffenheim in diesen Jahren in der Drittklassigkeit etablieren können, war jedoch zu keiner Zeit in der Lage, ernsthaft um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga mitzuspielen. Daraufhin erhöhte der Mäzen Hopp im Jahr 2005 den Einsatz für das Projekt „Profifußball in der Rhein-Neckar-Region“ deutlich. Er schlug vor, zur Bündelung der Kräfte in der Region die Vereine TSG Hoffenheim, FC Astoria Walldorf und SV Sandhausen zu einem FC Heidelberg 06 zu fusionieren. Für ein gemeinsames neues Stadion war dabei für ihn der Standort Heidelberg aus Namens- und Imagegründen erste Wahl; dort wollte er den Bau eines bundesligataugliches Stadions finanzieren. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand der Vereine aus Walldorf und Sandhausen sowie, nach schwierigen Verhandlungen, an der Standortfrage des neuen Stadions in Heidelberg. Dort kollidierten die Stadionpläne mit der Absicht der Eppelheimer Wild-Werke, auf dem vorgesehenen Standort ihre Produktionsfläche zu erweitern, was für die betroffenen Städte zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten könnte.[4] Aus Kosten- und Zeitgründen wurden alternative Standorte in Heidelberg nicht weiter verfolgt und stattdessen ein verkehrsgünstiger Standort in einem Gewerbegebiet der Stadt Sinsheim, zu der Hoffenheim gehört, ausgewählt.[5]
Seit 2005: Großinvestitionen und Aufstieg in die Bundesliga
Auch sportlich brachte die Saison 2005/06 einen spürbaren Umbruch mit sich. Um die Pläne des Vereins zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga zu unterstützen, übernahm im August 2005 der frühere Nationalspieler Karlheinz Förster aus dem nahen Schwarzach das sportliche Management als Berater. Nach einer Heimniederlage gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart im November 2005 geriet der angepeilte Aufstieg jedoch in Gefahr. Trainer Flick wurde trotz seines bis in Jahr 2010 laufenden Vertrages entlassen und im Dezember 2005 durch Lorenz-Günther Köstner ersetzt. Dieser trat nach dem verpassten Aufstieg Ende der Saison 2005/06 ebenfalls zurück. Wenig später verließ auch Förster den Verein.

Seit der Spielzeit 2006/07 ist Ralf Rangnick Trainer in Hoffenheim; zudem fungieren der ehemalige Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters als Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung und Hans-Dieter Hermann, der auch für die deutsche Fußballnationalmannschaft tätig ist, als Psychologe. Ausgestattet mit langfristigen Verträgen, sollen die drei die weitere Entwicklung des Vereins forcieren. Zuvor hatte die Vereinsführung versucht, eher behutsam den Aufstieg in den Profifußball zu erreichen und vor allem auf die Förderung des Nachwuchses aus der Region zu setzen.[6]
Mit der neuen sportlichen Leitung und namhaften Neuverpflichtungen wie Francisco Copado oder Jochen Seitz erreichte die TSG Hoffenheim bereits in Rangnicks erster Saison als Tabellenzweiter den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Zur neuen Saison firmierte der Club aus Marketinggründen als 1899 Hoffenheim, da Turn- und Sportgemeinschaft laut Verein „zu altbacken“ klinge.[7] Der offizielle Vereinsname blieb jedoch bestehen.
Im Zusammenhang mit den sportlichen Erfolgen änderte sich das Bild des Vereins. Wurde die Entwicklung der TSG wegen ihrer langfristig angelegten Jugendförderung bis dahin eher wohlwollend verfolgt, beobachtete die Öffentlichkeit den Verein nun zunehmend kritisch. Sowohl seitens der Presse[8][9] als auch von manchen gegnerischen Fans[10], vereinzelt aber auch von Offiziellen anderer Vereine wie dem Mainzer Manager Christian Heidel[11] wurde kritisiert, dass mit der TSG kein „Traditionsverein“ finanziell unterstützt werde, sondern ein „Dorfverein“ ohne gewachsene Fankultur und Zuschauerhintergrund. Zudem seien dem Verein sportliche Erfolge ermöglicht worden, die ohne die außergewöhnliche finanzielle Unterstützung des Mäzens undenkbar wären. Beispielsweise gab die TSG zur Saison 2007/08 mehr Geld für Neuverpflichtungen aus (im Laufe der Zweitligasaison wurden unter anderem die Juniorennationalspieler Carlos Eduardo aus Brasilien und der Nigerianer Edu sowie der österreichische Nationalspieler Andreas Ibertsberger verpflichtet) als alle übrigen Zweitligisten zusammen.[12] Von gegnerischen Fußballfans wird der Verein wegen der finanziellen Zuwendungen durch Hopp daher auch ironisch als Hoppenheim bezeichnet und aus dem gleichen Grund in den Medien als „Retortenklub“[13] charakterisiert.
Die Planungen der Vereinsführung ließen den Sportlern bis 2010 Zeit für den Aufstieg, doch der sportliche Erfolg stellte sich schneller ein. Nach einem mäßigen Start in der Saison 2007/08 startete die TSG zu Beginn der Rückrunde mit einer Serie von sieben Siegen in Folge auf einen Aufstiegsplatz durch. Zudem erreichte der Verein zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte das Viertelfinale im DFB-Pokal, unterlag dort jedoch Borussia Dortmund auswärts mit 1:3. Trotz einer leichten Schwächeperiode gegen Mitte der Rückrunde erreichte die TSG zum Saisonende den zweiten Tabellenplatz und damit als Neuling den sofortigen Aufstieg in die Bundesliga. Dabei konnte vor allem die Hoffenheimer Offensive überzeugen: Die Neuzugänge Edu und Ba erzielten jeweils zwölf Treffer, Copado steuerte zehn Tore bei.
Im DFB-Pokal 2008/09 wird 1899 auf den Chemnitzer FC treffen.
Erfolge
- Vize-Meister der 2. Bundesliga und Aufstieg in die 1. Bundesliga: 2008
- Vize-Meister der Regionalliga Süd und Aufstieg in die 2. Bundesliga: 2007
- Meister der Oberliga Baden-Württemberg und Aufstieg in die Regionalliga Süd: 2001
- Meister der Verbandsliga Baden und Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg: 2000
- Badischer Pokalsieger: 2002, 2003, 2004, 2005
Namen und Zahlen
Funktionäre
- Präsident: Peter Hofmann
- Manager: Jan Schindelmeiser
- Geschäftsführer: Jochen A. Rotthaus
- Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung: Bernhard Peters
Trainer
- Alfred Schön: bis Juni 2000
- Hans-Dieter Flick: Juni 2000 bis 19. November 2005
- Roland Dickgießer: 19. November 2005 bis 24. Dezember 2005 (Interimstrainer)
- Lorenz-Günther Köstner: 24. Dezember 2005 bis 24. Mai 2006
- Alfred Schön: 24. Mai 2006 bis 22. Juni 2006 (Interimstrainer)
- Ralf Rangnick: seit 22. Juni 2006
Trainerstab in der Saison 2008/09
Name | Funktion |
---|---|
Ralf Rangnick | Trainer |
Peter Zeidler | Co-Trainer |
Achim Sarstedt | Co-Trainer |
César Thier | Torwart-Trainer |
Rainer Schrey | Athletiktrainer |
Hans-Dieter Hermann | Sportpsychologe |
Aktueller Profikader
Für eine komplette Auflistung aller Spieler der TSG 1899 Hoffenheim seit deren Aufstieg in die Oberliga im Jahr 2000, siehe Liste der Spieler der TSG 1899 Hoffenheim.
Aktuelle Fußball-Zugänge
Sommer 2008:
- Luis Gustavo Dias (bisher ausgeliehen, Sport Club Corinthians Alagoano)
- Ramazan Özcan (bisher ausgeliehen, FC Red Bull Salzburg)
- Isaac Vorsah (bisher ausgeliehen, Asante Kotoko)
- Andreas Beck (vom VfB Stuttgart)
- Jonas Strifler (eigene Jugend)
Aktuelle Fußball-Abgänge
Sommer 2008:
- Denis Bindnagel (zum SV Sandhausen)
- Kai Herdling (zum SV Waldhof Mannheim)
- Steffen Haas (ausgeliehen an Kickers Offenbach)
- Radek Špiláček (zum FSV Frankfurt)
- Michael Rundio (Vertrag ausgelaufen)
Rekordspieler
Der Spieler mit den meisten Einsätzen für Hoffenheim seit dem Oberliga-Aufstieg 2000 ist Denis Bindnagel mit 161 Liga- und 7 Pokalspielen.
Amateurfußball
Saison | Platz | Liga |
2000/01 | 1. Platz | Landesliga |
2001/02 | 2. Platz | Verbandsliga |
2002/03 | 2. Platz | Verbandsliga |
2003/04 | 10. Platz | Oberliga |
2004/05 | 8. Platz | Oberliga |
2005/06 | 6. Platz | Oberliga |
2006/07 | 8. Platz | Oberliga |
2007/08 | 5. Platz | Oberliga |
2008/09 | Oberliga | |
grün unterlegt: Aufstieg |
---|
Geschichte
Die zweite Herrenmannschaft des Vereins wurde 1992 gegründet und spielte zunächst in der Kreisliga B. Zwischen 1998 und 2001 gelangen der Mannschaft vier Aufstiege in Folge und damit der Sprung von der Kreisliga B in die Verbandsliga Baden. Bereits im ersten Verbandsligajahr wurde die Mannschaft Zweiter, scheiterte aber wie der erste Mannschaft einige Jahre zuvor in der Oberligarelegation am SV Linx. Im zweiten Jahr gelang schließlich der Aufstieg in die Oberliga, als man erneut Vizemeister der Verbandsliga Baden wurde und sich in den Relegationsspielen gegen die Zweitplatzierten der Verbandsligen Südbaden und Württemberg – den FC Emmendingen bzw. den Heidenheimer SB – durchsetzen konnte.
Seit dem Aufstieg 2003 spielt die TSG Hoffenheim II in der Oberliga Baden-Württemberg und belegte hier meist Plätze im Tabellenmittelfeld. In der Spielzeit 2007/08 wurde die Mannschaft Fünfter und verpasste den für die Qualifikation zur Regionalliga Süd notwendigen vierten Platz nur knapp.
Trainiert wird die zweite Mannschaft, die auch als U23-Team bezeichnet wird, vom früheren Bundesligaprofi Rainer Scharinger. Heimspielstätte ist das Dietmar-Hopp-Stadion, in dem bis zum Aufstieg in die 1. Bundesliga auch die Spiele der ersten Mannschaft ausgetragen wurden.
Größte Erfolge
- Meister der Verbandsliga Baden: 2003
Jugendfußball und Nachwuchsförderung
Geschichte
Insgesamt verfügt die TSG 1899 Hoffenheim über 22 Jugendmannschaften, davon zwölf Jungen- und zehn Mädchenmannschaften. Die A- und B-Junioren des Vereins spielen in der jeweils höchsten Spielklasse, der U19- bzw. der U17-Bundesliga.
Die A-Junioren stiegen 2005 in die U19-Bundesliga auf und schlossen die bisherigen Spielzeiten auf Plätzen der unteren Tabellenhälfte ab. 2006 und 2008 wurden die Hoffenheimer in der 14 Mannschaften umfassenden Liga jeweils Neunter. 2007 belegten sie den zehnten Platz in der Abschlusstabelle.
Seit ihrem Aufstieg in die Regionalliga im Jahr 2005 spielen die B-Junioren unter ihrem Trainer Guido Streichsbier in der höchsten deutschen Juniorenspielklasse. 2007 qualifizierten sie sich für die neu gegründete U17-Bundesliga. In der Premierensaison wurde die B-Juniorenmannschaft Meister der Bundesliga-Staffel Süd/Südwest und erreichte damit die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Im Halbfinale traf die Mannschaft auf Hertha BSC, gegen die sie sich durchsetzte und im Finale auf Borussia Dortmund traf. Durch einen 6:4 Endspielsieg im heimischen Dietmar-Hopp-Stadion gewann die TSG erstmals die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Sieben Spieler der Meistermannschaft, darunter die beiden Jugendnationalspieler Manuel Gulde und Marcel Gruber, kamen zur Saison 2007/08 vom VfL Neckarau, dem im Gegenzug von der Dietmar-Hopp-Stiftung ein Kunstrasenplatz finanziert wurde.
Basis der Hoffenheimer Jugendarbeit ist das seit 2001 existierende Förderprogramm Anpfiff fürs Leben, dessen Konzept vom früheren Nationaltrainer Jürgen Klinsmann als deutschlandweit einmalig und wegweisend bezeichnet wurde. Hierbei werden im Jugendförderzentrum im benachbarten Zuzenhausen talentierte Jugendspieler und -spielerinnen fußballerisch an den Leistungsbereich herangeführt. Neben der Trainerarbeit und den sportlichen Einrichtungen bietet das Jugendförderkonzept auch ein Coaching hinsichtlich der schulischen und beruflichen Entwicklung, sowie die Entwicklung der sozialen Kompetenz der Jugendlichen. So stehen dem Nachwuchs neben Privatschulen auch Mentoren des Softwareunternehmens SAP zur Verfügung, die Patenschaften für die Jugendlichen übernehmen.[14]
Größte Erfolge
Frauenfußball
Geschichte
Die Frauenfußballsparte der TSG 1899 Hoffenheim geht zurück auf die im Jahr 2000 gegründete Mädchenfußball-Spielgemeinschaft 1. FC Mühlhausen/VfB St. Leon, die sich in der Folgezeit durch zahlreiche Meisterschaften und Pokalsiege schnell zur Nummer eins im badischen Mädchenfußball entwickelte und zur Saison 2006/07 erstmals eine Frauenmannschaft an den Start schickte.
Am 1. Juli 2007 übernahm die TSG 1899 Hoffenheim die Fußballerinnen der aufgelösten Spielgemeinschaft 1. FC Mühlhausen/VfB St. Leon. Die erste Mannschaft startete in der Verbandsliga Baden, die zweite in der Landesliga. Ziel ist wie bei den Männern der Aufstieg in die Bundesliga. Bereits im ersten Spieljahr unter neuem Namen wurde die erste Mannschaft 2008 überlegen Meister der Verbandsliga und schaffte den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg. Zudem sorgte der Verein für ein Novum, da im Finale des badischen Landespokals die erste Mannschaft der TSG auf die zweite Mannschaft traf und dabei mit 8:2 gewann.
Die Heimspiele der TSG 1899-Frauen werden auf dem Sportplatz des VfB St. Leon ausgetragen.
Größte Erfolge
- Meister der Verbandsliga Baden: 2008
- Badischer Pokalsieger: 2008
Stadion und Infrastruktur

Die TSG Hoffenheim trug ihre Heimspiele ursprünglich auf dem 1968 errichteten Sportplatz im Rot aus. Zum 100. Geburtstag des Vereins im Jahr 1999 wurde das Dietmar-Hopp-Stadion, welches vollständig aus Hopps Privatvermögen finanziert wurde, eingeweiht und dem Verein geschenkt. Das zunächst 5.000 Zuschauer fassende Stadion wurde im Sommer 2007 nach dem Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga umgebaut und auf ein Fassungsvermögen von 6.350 Zuschauern erweitert. Parallel zum Umbau des mit dem Aufstieg des Vereins in die 1. Bundesliga nur noch für Spiele der zweiten Mannschaft und der Junioren genutzen Dietmar-Hopp-Stadions wurde 2007 mit dem Neubau der bundesligatauglichen Rhein-Neckar-Arena an der A 6 bei Sinsheim begonnen. Das reine Fußballstadion wird nach seiner Fertigstellung Anfang 2009 rund 30.000 Zuschauern Platz bieten.

Da die TSG 1899 Hoffenheim im Jahr des Bundesligaaufstiegs über keine den Anforderungen an die Bundesliga entsprechnde Spielstätte verfügt, wird die Mannschaft in der Vorrunde der Bundesliga-Saison 2008/09 vorübergehend in das Mannheimer Carl-Benz-Stadion ausweichen, das hierfür für rund 1,5 Million Euro bundesligatauglich gemacht wird. Um die Bundesliga-Auflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu erfüllen, wird in dem 27.000 Zuschauer fassenden Stadion eine Videowand installiert, die mit 400.000 Euro zu Buche schlägt. Desweiteren sind unter anderem Sicherheitsmaßnahmen im Außenbereich des Stadions sowie Zäune zur Sektorentrennung im Innenbereich geplant. Die Daimler AG wird rund eine Million Euro der Sanierungskosten übernehmen, den Rest des Betrages wird Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp aufbringen.[15]
Im Nachbarort Zuzenhausen entsteht im alten Jagdschloss Agnestal ein 15 Millionen teures Trainings- und Klubzentrum samt Fußballinternat und Geschäftsstelle, das bis Ende 2008 fertiggestellt sein soll. Eine Fläche von 7500 Quadratmetern soll auf dem insgesamt 16 Hektar umfassenden Gelände für Trainingsplätze nutzbar gemacht werden, während die Repräsentations- und Funktionsstätten der TSG Hoffenheim im Schloss sowie den ehemaligen Wirtschaftshäusern unterkommen sollen. Nach der Fertigstellung wird der Verein über eines der modernsten Trainingszentren Deutschlands verfügen.[16]
Zuschauer und Fans
Mit dem zunehmenden Erfolg stieg auch das Interesse der Zuschauer an den Spielen der TSG Hoffenheim. Nachdem der Zuschauerschnitt in den ersten Regionalligajahren nicht mehr als 2.300 Besuchern lag, brachte es der Verein 2006/07 auf 3.022 Zuschauer im Schnitt. In der ersten Zweitligasaison 2007/08 war das Dietmar-Hopp-Stadion fast immer ausverkauft. Der Besucherschnitt wurde auf knapp 6.000 Zuschauer gesteigert, was aufgrund der geringen Stadionkapazität dennoch den letzten Platz in der Zuschauertabelle der 2. Bundesliga bedeutete.
Seit der Saison 2001/02 gibt es eine organisierte Fanszene. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga wurde der Zwinger-Club als erster Fanclub der TSG Hoffenheim gegründet. Mit den Bluedragons Hoffenheim und den TSG-Kellerfreunde Neckarbischofsheim kamen 2006 und 2007 zwei weitere hinzu. Inzwischen hat der Verein 18 Fanklubs – darunter in Australien, Berlin und Hamburg – mit insgesamt rund 1.700 Mitgliedern.[17] Im Dietmar-Hopp-Stadion war der Kern der Hoffenheimer Fans im Block B auf der Osttribüne angesiedelt.
Das Maskottchen der TSG ist ein Hirsch namens „Hoffi“.
Sponsoren

Haupt- und Trikotsponsor der TSG 1899 Hoffenheim ist TV DIGITAL, eine Programmzeitschrift der Axel Springer AG. Die am 1. Juli 2008 beginnende Kooperation ist zunächst auf zwei Jahre bis zum Ende der Saison 2009/10 angelegt. Neben dem Trikotsponsoring beinhaltet die Partnerschaft unter anderem auch Nutzungsrechte für Werbeflächen im Stadion sowie Titelnutzungsrechte. Der Sponsorenvertrag ist mit rund 2,5 Millionen Euro jährlich sowie Extra-Prämien, falls Hoffenheim die UEFA Champions League erreicht oder den Weltpokal gewinnt dotiert.[18][19] Vorherige Hauptsponsoren waren Südbest sowie die Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft.
Daneben wurde ein Sponsoren-Pool geschaffen, dessen Mitglieder sich als Offizieller Partner des Vereins bezeichnen dürfen. Die Partner sind in einer Sponsorenpyramide, in der Premium Partner über den normalen Team Partnern und den in der Pyramide noch weiter unten befindlichen Service- und Medienpartnern eingeordnet. Je nach Art Partnerschaft werden dem Sponsor bestimmte Rechte zugestanden. Neben vielen weiteren ist auch SAP, das ehemalige Unternehmen Hopps, ein Sponsor.[20]
Nachdem die Partnerschaft mit Nike beendet wurde, ist Puma ab dem 1. Juli 2008 Ausrüster von 1899 Hoffenheim. Mit dem Unternehmen wurde ein bis 2014 datierter Ausrüstervertrag abgeschlossen, der neben der Lizenzmannschaft auch das U23-Team sowie alle Jugend- und Frauenmannschaften umfasst.[21]
Andere Sportarten
Neben dem Fußball als erfolgreichster Abteilung der TSG Hoffenheim beheimatet der Verein heute noch die beiden Sportarten Turnen und Leichtathletik. Darüber hinaus gab es im laufe der Zeit Abteilungen für Handball, Schach, Rhythmische Sportgymnastik, Volleyball, Judo sowie Ju-Jutsu, die heute jedoch alle aufgelöst sind.
Erfolgreichste Sparte neben dem Fußball waren die Rhythmischen Sportgymnastinnen, welche auch an Deutschen Meisterschaften teilnahmen.
Literatur
- Theo Berberig: Festschrift der Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim 1899 e. V. zum 100-jährigen Jubiläum: 9. bis 11. Juli 1999. Sinsheim-Hoffenheim 1999, PPN: 102754373
- Hardy Grüne: TSG Hoffenheim in: Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7, S. 228. AGON Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9
Einzelnachweise
- ↑ Da GmbH und Verein eng miteinander verzahnt sind, wird im Folgenden nicht zwischen beiden unterschieden.
- ↑ Moritz Kielbassa: „Ich bin kein Abramowitsch“. Auf: sueddeutsche.de, 20. Mai 2008.
- ↑ www.asc-neuenheim.de – Archiv sämtlicher deutscher Ligen seit 1900
- ↑ WILD Standortsicherung – Expansionspläne für das Werk Eppelheim, Pressemitteilung der Wildwerke vom 4. Mai 2006
- ↑ Dietmar Hopp Besitzgesellschaft, TSG Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH: Pressemitteilung zum Standort des geplanten Fußballstadions. 20. September 2006.
- ↑ Wolfgang Bauer: Das Millionenwunder. Auf: focus.de, 7. April 2008
- ↑ TSG zu altbacken. Auf: ntv.de, 24. Juni 2007.
- ↑ Sebastian Christ: Millionäre im Dorfclub. In: Die Zeit, Nr. 20 vom 10. Mai 2007, S. 62. Vgl. den Vergleich mit dem SV Wehen Wiesbaden: Robert Mühlbach: Durchmarsch der Dorfclubs. Auf: zeit.de, 30. Mai 2007.
- ↑ Rüdiger Scheidges: Im Club des Milliardärs: Hopp, Hopp, hurra!. In: Handelsblatt, Freitag, 16. Mai 2008.
- ↑ Offener Brief der FCK-Fanszene an Dietmar Hopp. Auf: der-betze-brennt.de, 25. Oktober 2007.
- ↑ Offener Streit zwischen Heidel und Hopp. Auf: swr.de, 4. Oktober 2007.
- ↑ Sven Goldmann: Vom Neid zum Hass. Wie Aufsteiger Hoffenheim und sein Mäzen Dietmar Hopp in der Zweiten Liga die Gemüter bewegen. Auf: tagesspiegel.de, 28. Oktober 2007.
- ↑ Christoph Ruf: Angeln im Aquarium: Fussball-Retortenclubs Auf: Spiegel Online, 10. Mai 2007.
- ↑ Uschi Götz: Hopp und Tor: Ein Milliardär setzt auf den Sport in der Provinz Aus: Deutschlandradio Kultur, Länderreport, 20. Mai 2008
- ↑ Joachim Henn: Carl-Benz-Stadion wird bundesligatauglich. Aus fussball-regional.com vom 3. Juni 2008
- ↑ Joachim Henn: Die meisten Baustellen. Aus 11freunde.de vom 14. August 2007
- ↑ Moritz Kielbassa: Dreierlei Geschichten. Auf: sueddeutsche.de, 18. Mai 2008
- ↑ TV DIGITAL neuer Haupt- und Trikotsponsor von 1899 Hoffenheim Auf: tsg-hoffenheim.de, 26. Juni 2008
- ↑ „TV-Digital“ zahlt Millionen-Prämie für Champions-League-Sieg Auf: bild.de, 29. Juni 2008
- ↑ Partner von 1899 Hoffenheim Auf: tsg-hoffenheim.de, 22. Juni 2008
- ↑ PUMA wird neuer Ausrüster von 1899 Hoffenheim Auf: tsg-hoffenheim.de, 4. Juni 2008
Weblinks