Ladakh

Ladakh ist der größte Distrikt des indischen Bundesstaates Jammu und Kaschmir, und nimmt fast die Hälfte der Fläche dieses Bundesstaates ein. Trotzdem ist Ladakh einer der bevölkerungsärmsten Distrikte Indiens. Ladakh ist bekannt für die Schönheit seiner entlegenen Berge und für die tibetanisch buddhistische Kultur. Daher wird Ladakh als kleines Tibet bezeichnet. Die Hauptstadt ist Leh.
Geschichte
Ladakh war ein unabhängiges buddhistisches Königreich. Ein Zusammenbruch der Beziehungen mit Tibet endete mit dem Versuch einer Invasion durch den fünften Dalai Lama. Mit Hilfe von Kaschmir konnten die Ladakhi wieder die Kontrolle über ihr Land ausüben, aber dies hatte seinen Preis: in Leh mußte eine Moschee errichtet werden und der ladakhische König mußte zum Islam konvertieren. Später annektierte Kaschmir das Königreich und beendete dessen Unabhängigkeit, um später als Folge ein Teil von British India zu werden. Das Gebiet des Königreichs ist heute ein Teil von Pakistan, Indien und dem Aksai Chin Distrikts der Volksrepublik Chinas.
Geografie
Ladakh ist der höchstgelegenste Distrikt von Indien und erstreckt sich zwischen den Gebirgsketten des Himalaya und des Karakorum und dem oberen Tal des Indus. Die Täler befinden sich auf einer Höhe von 3.000m ü.d.M.. Die Berge erreichen Höhen von über 6.000m ü.d.M. Die Hauptstadt von Ladakh ist Leh (ca. 13.000 Einwohner). Unweit von Leh befindet sich der Khardong-Paß, der mit 5606 m höchste befahrbare Paß der Welt.
Ladakh ist ein sehr trockenes Gebiet (vergleichbar mit der Sahara). Oasen findet man hauptsächlich an Flüssen. Die Oasen sind häufig Eigentum von Klöstern und werden von diesen bewirtschaftet. Die Klöster sind für dortige Verhältnisse reich (Großgrundbesitzer, erhalten Spenden vor allem aus dem Ausland sowie von Touristen).
Der wichtigste Fluß in Ladakh ist der Indus. Er entwässert die gesamte Provinz. Der Indus ist nur an wenigen Stellen per Brücke überquerbar.
Die wichtigsten Verkehrswege sind asphaltiert.
Es gibt hier fast keine Bäume, dafür aber viele verschiedene Blumen, die auch in Höhen über 5.000m ü.d.M. noch wachsen.
Sprache, Kultur und Religion
Die ladakhische Sprache ist mit der tibetischen Sprache verwandt. Ladakh und Tibet haben viele kulturelle Gemeinsamkeiten, wie z.B. den tibetischen Buddhismus. Die ladakhische Sprache hat ca. 100.000 Sprecher in Indien und vielleicht 12.000 Sprecher in Tibet. Die drei gebräuchlichsten Dialekte sind Leh, Shamma und Nubra.
Wirtschaft
Die Haupteinnahmequelle ist heute der Tourismus, insbesondere durch den Umstand, dass im moslemischen Kaschmir der Tourismus aufgrund der Auseinandersetzungen zusammengebrochen ist, und die indische Regierung den Tourismus fördert.
Die Hauptreisezeit ist Juni-August. Von der Hauptstadt Leh aus kann man viele Trekkingtouren unternehmen. Die geführten Touren dauern etwa 3-28 Tage. Bei Routen über 6.000m ü.d.M. ist eine Genehmigung erforderlich. Die geführten Touren sind auch für Hobbybergsteiger geeignet. Vom Profil her stellen sie kaum eine Beanspruchung dar. Allerdings sollte man die dünne Luft in diesen Höhen nicht unterschätzen. Das Gepäck wird von Tieren transportiert. Ebenso wird Verpflegung bereitgestellt (ist eine Art Vollpension, d.h. wenn man einen Punkt erreicht ist das Essen schon fertig bzw. früh wird man mit einem Frühstück geweckt, z.B. mit warmen Tee). Übernachtet wird in Zelten. In Ladakh gibt es auch einen bierähnlichen Gerstensaft zu trinken.
Früher dominierte die landwirtschaftliche Selbstversorgung als Wirtschaftsform.