Nischni Nowgorod

Nischni Nowgorod (russisch Нижний Новгород, nach älteren Transkriptionen Nishnij Nowgorod; 1932-1991 Gorki) -- nicht zu verwechseln mit Nowgorod -- ist mit 1.266.500 Einwohnern (Stand: 2004) die fünftgrößte Stadt Russlands und Hauptstadt der Oblast Nischni Nowgorod sowie des Föderationskreises Wolga. Die geographischen Koordinaten sind: 56,20° Nord, 44,00° Ost.
Die Stadt liegt an der Einmündung der Oka in die Wolga. Von ihrem Hafen ist Schifffahrt auf der Wolga in Richtung Kaspisches Meer, Ostsee, Weißes Meer, Schwarzes Meer und Asowsches Meer möglich. Außerdem führt hier eine wichtige Brücke der Transsibirischen Eisenbahn über die Wolga. Heute befindet sich hier u.a. Autoindustrie. Nischni ist von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft.
Geschichte
Nischni Nowgorod wurde 1221 an der Stelle einer alten slawischen Siedlung von Prinz Yury Vservoldovic of Vladimir gegründet. Zunächst entstand das noch heute existierende Kloster des Benediktinerordens.
Seit 1896 bis zur Oktoberrevolution war Nischni Nowgorod eine wichtige Messestadt. Eine berühmte Redensart, die seine Bedeutung als Handelsstadt widerspiegelt lautet: Moskau ist das Herz Russlands, Petersburg der Kopf und Nischni Nowgorod seine Tasche. Aus Nischni Nowgorod kam u. a. der russische Freiheitskämpfer Minin (Geschichte Russlands).
1932, nachdem Maxim Gorki, der hier geboren wurde, offiziell als proletarischer sowjetischer Schriftsteller anerkannt worden war, wurde die Stadt in Gorki umbenannt. 1991 bekam sie ihren alten Namen zurück.
In den 1930er Jahren bekam Nischni Nowgorod den Status einer so genannten "geschlossenen Stadt", die von Ausländern nicht besucht werden durfte. Grund dafür waren die hier ansässigen Rüstungsbetriebe, in denen Atom-U-Boote, Kampfflugzeuge (etwa die MiG-29 oder die MiG-31), Panzer u. a. produziert wurden. 1992 wurde die Stadt wieder geöffnet.
1980 fiel der Atomphysiker Andrei Sacharow beim kommunistischen Regime in Ungnade, nachdem er sich gegen den Einzug der sowjetischen Truppen in Afghanistan ausgesprochen hatte. Er wurde aus Moskau ausgewiesen und musste unter ständiger Überwachung durch den KGB einige Jahre in Nischni Nowgorod verbringen, bis er 1986 von Michail Gorbatschow die Erlaubnis bekam, nach Moskau zurückzukehren. Die Wohnung, in der er damals lebte, kann heute als Sacharow-Museum besichtigt werden.
In der Stadt vorhandene weiterführende Bildungseinrichtungen
- Akademie für Staatsdienst des Gebiets Wolgo-Wjatsk
- Filiale der Hochschule für Ökonomie
- Filiale der Öffentlichen Regionaluniversität
- Filiale der Russischen Öffentlichen Technischen Universität für Verkehrsverbindungen
- Filiale der Staatlichen Universität Nischni Nowgorod
- Filiale des Geisteswissenschaftlichen Instituts Nischni Nowgorod
- Filiale des Moskauer Instituts für Ökonomie, Management und Recht
- Handelsinstitut Nischni Nowgorod
- Institut für Management und Business Nischni Nowgorod
- Institut für Rehabilitierung
- Juristisches Institut Nischni Nowgorod des Innenministeriums Russlands
- Staatliches M.-I.-Glinka-Konservatorium Nischni Nowgorod
- Rechtsakademie Nischni Nowgorod
- Staatliche Akademie für Wasserstraßenverkehr des Wolgagebiets
- Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Nischni Nowgorod
- Staatliche Linguistische N.-A.-Dobroljubow-Universität Nischni Nowgorod
- Staatliche Medizinakademie Nischni Nowgorod
- Staatliche N.-I.-Lobatschewski-Universität Nischni Nowgorod
- Staatliche Pädagogische Universität Nischni Nowgorod
- Staatliche Technische Universität Nischni Nowgorod
- Staatliche Universität für Architektur und Baukunst Nischni Nowgorod
- Staatliches Ingenieurpädagogisches Institut des Wolgagebiets
Sehenswertes

Von touristischer Bedeutung ist vor allem der Kreml von Nischni Nowgorod, aber auch die Altstadt, der Park "Nischni Nowgoroder Schweiz" südlich der Altstadt und "Strelka" (der Pfeil), eine Aussichtsstelle an der Einmündung der Oka in die Volga.
Die Altstadt bieted viele Bauwerke die von architektonischer Bedeutung sind, wie z.B das akademische Drama Theate aus dem Ende des 19.Jh, das vom deutsch-russischen Architekten Victor Schröter aus St.Petersburg errichtet wurde.Drei Kirchen der Altstadt sind besonders schön,zum einen ist es die Stroganoff-Kirche im Moskauer-Barock aus dem 17.Jh,die Alexander Newski Kathedrale auf der Strelka aus dem 19.Jh und natürlich die Kathedrale auf dem Messegelände von Auguste de Montferrand ,der auch die Isaakskathedrale in St.Petersburg schuf.Das Architektumuseum, aus dem frühen 20Jh. ist vom Moskauer Jugendstilarchitekten Fjodor Schechtel errichtet worden.Weitere Bauwerke von architektonischer Bedeuteng, sind die des St.Petersburgger Architekten W.A.Pokrovsky , ebenfalls aus dem frühen 20Jh.,wie z.B. das Staatsbankgebäude im altrussischen Stil, das Komedientheater und das Jugendzentrum.Ebenfalls sehr schön ist des Messegebäude von A.A. Betankur aus dem 19.Jh.,das Rathaus von V.P.Tseidledler aus dem frühen 20.Jh. und die Spasso-Preobrazhensky Kathedrale aus dem 19.Jh.Es gibt drei Klöster in der Stadt,das Höhlenkloster mit der Christi-Himmelfahrts-Kathedrale aus dem 17.Jh und der Maria-Geburts-Kirche (1695-1697),das Makarievsky monastery auf der Wolga das als Festung angelegt wurde und das Erlöser-Kloster mit der Maria-Entschlafens-Kathedrale ebenfalls aus dem 17.Jh. und einer schönen klassizistischen Kirche.
Seit den 90gern entwickelt sich die moderne Architektur Führende Architekten sind Wladimir Kowalenko, Jewgenij Pestow und Haritonow Alexander Beispiele dafür sind die "Garantia" Bank,das Goldene Haus die Erweiterung des Komedientheaters,das "Dom Kutscha",die "Kaskade","Baschnja-Reproduktor",das "Pila",das "Oktjabirskaya" Hotel, das Haus des Künstlers,das Dynamo Stadion,das Wohnhaus "Wetter",das Periskop,das Geschäftshaus "Titanik" und das "Haus mit dem Spiegel".Weit von St.Petersburg und Moskau kann hier die experimentelle Architektur und die Kunst insgesamt gedeihen und Nischni Nowgorod ist lägst zu einem kulturellen Zentrum geworden.
Der Kreml ist das historische Zentrum der Stadt. Der Bau begann 1501 mit dem Ivanovskaja Turm. 1508 folgten weitere Baumaßnahmen, die 1515 abgeschlossen wurden. Architekt war der aus Moskau entsandte Peter Fryazin. Der Komplex umfasst 13 Türme, fünf davon mit Toren und einem quadratischen Grundriss, acht mit runder Form. Die Türme sind zwischen 18 und 30 Meter hoch und durch bis zu fünf Meter dicke, 12 - 20 Meter lange Mauern verbunden. Auf dem Gelände des Kremls befindet sich die Michael -Erzengel Kathedrale 1628-31 von Lawrenti Wosoulin.
Städtepartnerschaften
Nischni pflegt Städtepartnerschaften mit Tampere (Finnland), Linz (Österreich), Philadelphia (USA), Tsinan (China), Essen (Deutschland) und Charkiw (Ukraine).
Wirtschaft
Industrie
Die Stadt ist Sitz des Automobilherstellers GAS.
Verkehr
Der ÖPNV in der Stadt wird durch die Metro, die Straßenbahn und zahlreiche Buslinien abgewickelt.
Weblinks
- http://alenos.piranho.de/regionen/nnov.htm – Infos über die Region und die Stadt Nischni Nowgorod
- http://www.unn.runnet.ru/nn/ – Geschichte, Touristeninfo usw. auf Englisch
Hinweis: Bitte nicht verwechseln mit Weliki Nowgorod oder Nowgorod-Sewersk