Zum Inhalt springen

Trinität

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. März 2008 um 17:56 Uhr durch KnopfBot (Diskussion | Beiträge) (Link auf BKL Unitarier berichtigt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Rublevtrinität.gif
Nachbildung der Dreifaltigkeitsikone von Andrej Rubljow

Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität bezeichnet in der christlichen Theologie die Einheit der drei Personen des göttlichen Wesens: Gott „Vater“, Gott „Sohn“ (Jesus Christus) und Gott „heiliger Geist“. Die Dreieinigkeitslehre wird heute von fast allen christlichen Gemeinschaften vertreten.

Herkunft der verwendeten Begriffe

Die bei der Definition der Dreieinigkeit Gottes verwendeten Begriffe kommen in der Bibel nicht vor:

Das griechische Wort trias für Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist wird erstmals erwähnt in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts bei dem Apologeten Athenagoras: „sie [die Christen] kennen Gott und seinen Logos, wissen, was die Einheit des Sohns mit dem Vater ist, was die Gemeinschaft des Sohnes mit dem Vater ist, was der Geist ist, was die Einheit dieser Trias, der Geist, der Sohn, und der Vater, ist, und was ihre Unterscheidung in der Einheit ist.“

In die Westkirche wurde das entsprechende lateinische Wort trinitas einige Jahrzehnte später von Tertullian eingeführt. Es ist eine eigens hierfür geschaffene Neubildung aus tres – drei und unitas – Einheit. Er führt ebenfalls den Begriff personae für Vater, Sohn und Heiligen Geist ein. Von Haus aus Jurist, erklärte er die Lehre in der Sprache des römischen Rechtswesens. Er verwendete substantia, das den rechtlichen Status in der Gemeinschaft bezeichnet, für die Gesamtheit von Vater, Sohn und Heiligen Geist, und personae (Partei im rechtlichen Sinn). Nach seiner Darstellung ist Gott in der substantia einer, aber in der monarchia – der Herrschaft des einen Gottes – wirken drei personae, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Einer anderen Version zufolge entlehnte Tertullian die Metapher „persona“ dem Theater von Karthago, wo die Schauspieler Masken vor ihr Gesicht hielten, je nach Rolle, die ihnen zukam.

Die griechische Theologie des vierten Jahrhunderts, die bei der Erarbeitung der Trinitätslehre führend war, verwendet statt Person das griechische Wort Hypostase (Wirklichkeit, Wesen, Natur), das auch heute in der Theologie oft vorgezogen wird, da der moderne Begriff Person oft fälschlicherweise mit dem antiken Begriff persona gleichgesetzt wird.

Verbreitung

Trinitarische Bewegungen

Mikael Toppelius: Trinitarisches Symbol in der Kirche von Kempele, Finnland

Sowohl die westlichen (römisch-katholische und evangelische) als auch die östlichen (orthodoxe, monophysitische und nestorianische) Kirchen haben seit dem Ende des 4. Jahrhunderts durchgehend die Trinitätslehre vertreten.

In der Gegenwart ist die Trinität in der Verfassung des ökumenischen Rats der Kirchen aufgeführt und wird damit von allen ihm angeschlossenen (orthodoxen, anglikanischen, größeren evangelischen) Kirchen anerkannt und ebenso von der römisch-katholischen Kirche. Ebenso gehört das Bekenntnis der Trinität zu den Glaubensgrundlagen der evangelikalen Bewegung.

Antitrinitarische Bewegungen

Für die meisten christlichen Nichttrinitarier ist der Hauptgrund für ihre Ablehnung, dass sie das Dogma als bewusst unklar formulierten Dreigötterglauben ansehen, der dem biblischen Monotheismus widerspricht. Seit Aufkommen des Dogmas gab es daher kircheninternen Widerstand. Besonders starker Widerspruch kam zusammen mit dem aufklärerischen Humanismus Oberitaliens auf und in der Umbruchszeit der Reformation, in der antitrinitarische Vertreter und Gruppen wieder wagten, sich öffentlich bemerkbar zu machen, wie die Unitarier und Sozinianer.

Anfänglich verwarfen auch die Adventisten die Trinitätslehre.

Andere christlich-religiöse Gruppen, die die Trinität ablehnen, sind u. a. Christian Science, Freie Bibelforscher, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Kirche Christi mit der Elias-Botschaft, The Way International, die Zeugen Jehovas, die Geistchristliche Kirche, die Christadelphian-Gemeinden und die philippinische Iglesia ni Cristo.

Daneben gibt es auch christliche Gruppen, die vom trinitarischen Dogma in die andere Richtung abweichen und lehren, dass Gott der Vater und Jesus Christus keine verschiedenen Personen, sondern vollkommen identisch seien (siehe auch Sabellianismus, Modalismus). Unter anderen hängen ein Teil der Pfingstkirchen, die sogenannten „Oneness Pentecostals“, und weitere völlig unabhängige Gruppierungen dieser Lehre an.

Zu Einzelheiten über nicht-trinitarische Gruppen siehe Nichttrinitarier.

Geschichte

Vorläufer in der Frühen Kirche

Die Trinitätslehre ist in der frühen Kirche nicht aus einer Spekulation über Gott entstanden, aus einem Versuch des philosophischen Denkens, sich anhand von Begriffsglauberei und Formelkult zurechtzulegen, wie der Ursprung allen Seins beschaffen sei, sondern sie hat sich aus den Mühen um eine Vereinbarung geschichtlicher Erfahrungen ergeben.[1] Wie andere zentrale christliche Lehren, z. B. Christologie oder Erlösung, war die Beziehung zwischen Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist in den ersten Jahrhunderten nicht eindeutig definiert. Es gab jedoch schon früh Abgrenzungen zu extremen Varianten der Christologie, wie dem Adoptionismus (Jesus wurde bei der Taufe von Gott adoptiert) oder Doketismus (Jesus war rein göttlich und erschien nur als Mensch).

Bereits seit frühkirchlicher Zeit waren in der Liturgie Formeln im Gebrauch, in denen der Vater, der Sohn und der Heilige Geist zusammen angerufen werden. Am bekanntesten ist die Taufformel in Matthäus Vorlage:Bibel2: „Taufet sie im Namen (sg.) des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“, die auch in den überlieferten Taufformeln des ersten und zweiten Jahrhunderts verwendet wird, und die sogar von den Arianern verwendet wurde. Weitere solcher Formeln, die schon in den ältesten Liturgien vorkommen, sind beispielsweise „Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist“, „die Liebe des Herrn und Vaters, die Gnade des Herrn und Sohnes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes seien mit uns allen“ „wir opfern Ehre, Dank und das Trisagion dir, dem Vater, Sohn und Heiligen Geist“.

Es wird vermutet, dass diese Formeln im zweiten und dritten Jahrhundert einen Anstoß gegeben haben könnten, einen theologischen Unterbau dafür zu finden. Unter diversen Versuchen befanden sich einige wie Adoptionismus und modalistischer Monarchianismus (der Vater und der Sohn sind „nur“ verschiedene Erscheinungsformen des einen Gottes), die von den führenden Kirchenvätern einmütig als Häresie verurteilt wurden.

Im 2. Jahrhundert wurde von Justinus dem Märtyrer und Irenäus von Lyon – aufbauend auf dem Vorlage:Bibel2 (Johannes 1,1-18) – eine Logos-Theologie entwickelt, in der Jesus Christus, der Sohn Gottes, mit dem präexistenten Logos als wesentlichem Agens (= handelnde Person / Kraft) der Schöpfung und der Offenbarung Gottes gleichgesetzt wurde. Irenäus von Lyon sah den Sohn als Logos, die Vernunft Gottes, und den Heiligen Geist als Gottes Weisheit. Tertullian verwendete als erster den lateinischen Begriff trinitas, um Gott zu beschreiben.

Die trinitarischen Auseinandersetzungen

Die Gegensätze zum Trinitätsdogma in der frühen Kirche können unter den Strömungen des Monarchianismus, des Subordinatianismus und des Tritheismus zusammengefasst werden. Am einflussreichsten wurde der Arianismus, eine Spielart des Subordinatianismus, der drei verschiedene Personen in Gott annimmt, aber der zweiten und dritten Person die Wesensgleichheit mit dem Vater und damit die wahre Gottheit abspricht und folglich Jesus in eine Zwischenposition zwischen göttlich und menschlich setzt. Diese Lehre wurde vom ersten Konzil von Nicäa (325) als Irrlehre zurückgewiesen. Die erhoffte Einigung blieb aus. Nach dem Konzil von Nizäa folgte ein jahrzehntelanger theologisch und politisch motivierter Streit zwischen Nizänern und Arianern. Die arianische Partei gewann in den Jahren nach Nizäa besonders bei der höheren Geistlichkeit und den hellenistisch Gebildeten bei Hof und im Kaiserhaus viele Anhänger, so dass 360 die Mehrheit der Bischöfe freiwillig oder gezwungen arianisch stimmten (siehe unter Arianischer Streit). Es traten verschiedene arianische Synoden zusammen, die zwischen 340 und 360 vierzehn verschiedene nichttrinitarische Bekenntnisse absegneten.

Neben der christologischen Frage, die im Konzil von Nicäa im Vordergrund gestanden hatte, kam Mitte des Jahrhunderts die nach der Stellung des Heiligen Geistes hinzu. Ist der Geist Gottes eine Person der göttlichen Trinität, eine unpersönliche Kraft Gottes, eine andere Bezeichnung für Jesus Christus oder ein Geschöpf?

Die Makedonianer (nach einem ihrer Führer, dem arianischen Patriarchen Makedonius I. von Konstantinopel) oder Pneumatomachen (Geistbekämpfer) vertraten die Ansicht, der Heilige Geist sei ebenso ein Geschöpf wie der Sohn.

Ab 360 wurde die Frage von den Anhängern von Nizäa aufgenommen. Athanasius schrieb seine Vier Briefe an Serapion. 362 formulierte das Konzil von Alexandria eine Lehre über den Heiligen Geist. Kurz darauf kam von Gregor von Nyssa eine Predigt über den Heiligen Geist, wenige Jahre später von seinem Bruder Basilius die Abhandlung Über den Heiligen Geist; sein Freund Gregor von Nazianz hielt 380 die fünfte Theologische Rede über den Heiligen Geist als Gott. Fast gleichzeitig schrieb Didymus der Blinde eine Abhandlung über den Heiligen Geist, Hilarius von Poitiers schrieb in Lateinisch über die Trinität und Ambrosius von Mailand veröffentliche 381 seine Abhandlung De Spiritu Sancto.

381 wurde das erste Konzil von Konstantinopel einberufen, um den arianischen Streit beizulegen. Dort wurde das mit dem nicäischen Glaubensbekenntnis verwandte Nicäno-Konstantinopolitanum beschlossen, das insbesondere den Teil bezüglich Heiligem Geist erweiterte und damit die Trinität mehr betont als alle früheren Bekenntnisse. Ein genauer Textvergleich findet sich unter Nicäno-Konstantinopolitanum.

[…]
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
[…]

Lehrentwicklung und dogmatische Formulierung

Die Dreifaltigkeit in einer französischen Bibel des 15. Jh.

Das Nicäno-Konstantinopolitanum formulierte die trinitarische Lehre, die bis heute sowohl von den westlichen als auch von allen orthodoxen Kirchen anerkannt wird und in allen christologischen Auseinandersetzungen der nächsten Jahrhunderte die unbestrittene theologische Grundlage blieb.

Der Arianismus hielt sich noch einige Zeit unter einigen Germanenvölkern, beispielsweise bei den Goten, Langobarden und Vandalen, die bei ihren Eroberungen in Westeuropa und Nordafrika als arianische Minderheit über eine trinitarische Mehrheit herrschten, wobei es jedoch kaum zu theologischen Auseinandersetzungen kam. Ein Versuch der Vandalen im 5. Jahrhundert, in Nordafrika mit Gewalt wieder den Arianismus einzuführen, traf bei der Bevölkerung auf starken Widerstand und hatte keine dauerhafte Wirkung. Das offizielle Ende des germanischen Arianismus kam mit Leander von Sevilla, der 589 den arianischen König der Westgoten mit allen Adeligen und Geistlichen in die römische Kirche aufnahm.

Einzelne antitrinitarische Kirchenhistoriker begründen das Verschwinden des Arianismus mit dem im Codex Justinianus 534 aufgeführten Edikt von Theodosius I. 380, das den trinitarischen Glauben zur Staatsreligion machte und alle anderen Christen als Häretiker bezeichnete, die ihre Versammlungsräume nicht als Kirchen bezeichnen dürften.

Während sowohl die östliche als auch die westliche Tradition der Kirche die Trinität seit dem Konzil von Konstantinopel als festen Bestandteil ihrer Lehre sehen, gibt es doch Nuancen: In der östlichen Tradition, basierend auf der Theologie von Athanasius und den Kappadokiern, wird etwas mehr Wert auf die drei Hypostasen gelegt, die westliche Tradition betont, basierend auf der von Augustinus von Hippo einige Jahrzehnte später in drei Bänden ausgeführten Interpretation der Trinität, eher die Einheit. Die unterschiedliche Auffassung führte schließlich zum Filioque-Streit, der eine der Ursachen für das Morgenländische Schisma war und bis heute nicht beigelegt ist.

Im 6. Jahrhundert entstand dann im Westen das nach Athanasius von Alexandria bezeichnete, aber nicht von ihm verfasste Athanasische Glaubensbekenntnis. Die Theologie dieses Glaubensbekenntnisses basiert stark auf der Theologie der westlichen Kirchenväter Ambrosius († 397) und Augustinus († 430) und wurde von Bonaventura von Bagnoregio († 1274) sowie Nikolaus Cusanus († 1464) weiterentwickelt.

Dies ist aber der katholische Glaube:
Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit,
ohne Vermengung der Personen und ohne Trennung der Wesenheit.
Eine andere nämlich ist die Person des Vaters,
eine andere die des Sohnes,
eine andere die des Heiligen Geistes.
Aber Vater und Sohn und Heiliger Geist haben nur
eine Gottheit, gleiche Herrlichkeit, gleich ewige Majestät.
[…]
Wer daher selig werden will, muss dies von der heiligsten Dreifaltigkeit glauben.

Heute sehen die meisten Kirchenhistoriker das Nizänokonstantinopolitanum von 381 als das erste und wesentliche verbindliche Bekenntnis zur Trinität an. Das etwa zweihundert Jahre jüngere und nur im Westen verbreitetete Athanasische Glaubensbekenntnis hat auch in der westlichen Kirche nie den theologischen oder liturgischen Stellenwert des Nizänokonstantinopolitanum gehabt.

Die katholische Kirche formulierte die Trinitätslehre in der 11. Synode von Toledo 675 als Dogma, bestätigt sie im 4. Laterankonzil 1215 und stellte sie auch danach nie in Frage.

Spätere Widerstände

Herausragender Repräsentant der Antitrinitarier war Michael Servetus, der 1553 anlässlich einer Reise in Genf festgenommen wurde. Wegen seiner Verwerfung der Trinitätslehre in seinem Buch „De trinitatis erroribus“ von katholischen und evangelischen Theologen als Häretiker angeklagt, wurde er in Genf auf Betreiben des Stadtrates lebendig verbrannt. Während die meisten Täufer trinitarisch waren, gab es einige prominente Führer unter ihnen, die die Trinität in Frage stellten. In Italien wurden Antitrinitarier ebenso wie Protestanten von der Inquisition verfolgt. Die Verfolgten wichen in den Osten aus, wie der Arzt Giorgio Biandrata († 1585) nach Siebenbürgen, wo er später trotz Sozzinis Vermittlungsversuchen den radikalen Antitrinitarier Franz Davidis wegen Ketzerei anklagte. Einflussreich war auch Fausto Sozzini († 1604), der eine eigene Bewegung schuf, die „Sozinianer“ genannt wurde. Sie wurden im Verlauf der Gegenreformation aus Polen vertrieben und wanderten über Holland und England nach Nordamerika aus, wodurch dort die Bewegung der Unitarier-Universalisten entstand. Eine Rolle mag auch der in der Aufklärung aufkommende Deismus in England gespielt haben, so wie auch eine liberale Reaktion auf das Great Awakening in den USA.

Zugangsmodelle

Übersetzung aus dem Lateinischen; äußerer Text: Der Vater ist nicht der Sohn, der Sohn ist nicht der Hl. Geist, der Hl. Geist ist nicht der Vater; innerer Text: Der Vater ist Gott; der Sohn ist Gott; der Hl. Geist ist Gott

Analogien zur Trinität, die von Kirchenvätern verwendet wurden, meist mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass sie nur ganz unvollkommene Bilder, bzw. im Grundsatz falsch seien:

  • Tertullian gebrauchte für die Trinität die Bilder eines Baums: Wurzeln, Stamm und Zweige und das Wasser, das von der Quelle zum Bach und dann zum Fluss fließt.
  • Gregor Thaumatourgos und Augustinus von Hippo verglichen die Trinität mit der dreifachen Stufung der Natur des Menschen in Körper, Seele und Geist.
  • Basilius von Caesarea verglich das Konzept der Trinität mit dem Regenbogen: Sonne, Sonnenlicht und Farben.
  • Ebenfalls bei den Kirchenvätern findet sich das Bild von drei dicht aneinandergestellten Kerzen oder Fackeln, die mit einer einzigen Flamme brennen.
  • Aus neuerer Zeit gibt es die Analogie von Clive Staples Lewis, der die Trinität mit einem Würfel in seinen drei Dimensionen verglich.
  • Der Theologe David Clemens verglich die Trinität mit dem mathematischen Konzept von 1 x 1 x 1 = 1.
  • Andere Bilder sind die Sonne, ihr Licht und ihre Kraft oder die drei Aggregatzustände des Wassers: als kühlendes Eis, als erfrischendes Wasser, als wärmender Dampf.
  • Eine weitere Vorstellungsmöglichkeit ist die Gottheit in drei Personen, die von daher Liebe, Gemeinschaft und Kommunikation inhärent als unverzichtbaren Teil ihres Wesens hat.
  • Der Heilige Patrick soll der Legende nach die Iren mit einem Kleeblatt über die Dreieinigkeit Gottes aufgeklärt haben: Klee besteht aus drei von einander unabhängigen Blättern, diese bilden aber alle zusammen ein und dieselbe Pflanze und sind durchaus gleich geformt. [2]

Symbole der Dreifaltigkeit und Dreieinigkeit

Das bekannteste Zeichen der Dreieinigkeit ist das Dreieck. Es war schon ein Symbol der Manichäer. Dennoch bleibt es; nur wird versucht, seine neue christliche Bedeutung durch das Einfügen des Auges Gottes zu verstärken (das Auge ist bei vielen Völkern allerdings ein Symbol des Sonnengottes). Bekannt sind außerdem Kombinationen aus Christusmonogramm, Alpha und Omega und dem Kreuz mit dem Dreieck. [3]

Eine weiteres Symbol für die Dreifaltigkeit ist das Dreihasenbild, eine Darstellung von drei Hasen, die gemeinsam an drei Ohren hängen.

Dreieinigkeit/Dreifaltigkeit (blau: Dreifaltigkeit, türkis: Dreieinigkeit, grün: Monotheismus)

Die in der Grafik erkennbare geometrische Anordnungen von drei sich überschneidenen Kreisen finden sich häufig als sog. Maßwerk (also schmückende ornamentale Formen) in der gotischen und neugotischen Baukunst. Beide im folgenden erklärten Formen des Maßwerkes findet man in vielfach ausgeschmückter und auch unterschiedlich gedrehter Ausrichtung.

Das blau dargestellte Dreiblatt soll den einem Blattgewächs nachempfundenen Begriff der dreigliedrigen Ausfaltung der Aspekte Gottes darstellen: die Dreifaltigkeit. Das nach unten zeigende Blatt symbolisiert nach vereinzelten Quellen beispielsweise Jesus als „Ausfaltung“ aus dem Wesen Gottes, somit als „Ausdruck Gottes“ auf Erden. Diese Idee findet sich ausführlicher diskutiert bei Cusanus.

Im türkisen Dreipass mit Kreisen dagegen, deren Berührungspunkte mit dem gemeinsamen Umkreis ein gleichseitiges Dreieck bilden, sollen die sich gegenseitig umfassenden Aspekte des Gottesbegriffes der Dreieinigkeit dargestellt sein.

Im Sprachgebrauch wird zwischen Dreieinigkeit (Dreipass) und Dreifaltigkeit (Dreiblatt) meist nicht unterschieden, obwohl es theologische Diskussionen um den Unterschied der beiden Begriffe gibt.

Vereinfacht kann man sagen: „Dreifaltigkeit“ betont mehr die Unterscheidbarkeit der Trinität (nach innen), „Dreieinigkeit“ mehr die Einheit der Trinität (nach außen). Damit erscheinen beide Begriffe generell vereinbar, wenn auch im Detail unterscheidbar.

Die Flagge Äthiopiens hat ebenfalls eine dem religiösen Bereich zugeschriebene Deutung die Farben beziehen sich auf die christliche Dreifaltigkeit. Danach steht,

Grün für den Heiligen Geist, Gelb für Gott Vater, Rot für den Sohn.

Gleichzeitig versinnbildlichen die Farben die christlichen Tugenden Hoffnung (Grün), Nächstenliebe (Gelb) und Glaube (Rot).

Dreifaltigkeitsfest (Sanctissimæ Trinitatis)

Das Fest der Heiligen Dreifaltigkeit wird in der Westkirche zu Trinitatis, dem Sonntag nach Pfingsten, gefeiert. In der Ostkirche gilt das Pfingstfest selbst als Fest der Dreifaltigkeit. Die Zeit vom Dreifaltigkeitsfest bis zum Ende des Kirchenjahrs – die längste Zeitspanne im Kirchenjahr – wird als Trinitatiszeit bzw. Zeit im Jahreskreis bezeichnet.

Theologische Auseinandersetzung

Argumente der Befürworter der Trinitätslehre

Alle Bibelstellen stammen aus der Einheitsübersetzung. Die als Beispiele angebenen Quellen sind mehrheitlich Kirchenväter, die von allen drei großen christlichen Traditionen anerkannt sind, und die aufgeführten Argumente für die Trinität werden ebenfalls in allen großen christlichen Traditionen so gesehen.

Gottheit Jesu Christi

Trinitarier sehen die Gottheit Jesu Christi als einen unverzichtbaren Teil des christlichen Glaubens, der von Anfang an zum Christentum gehörte und der ein wesentlicher Faktor in der christlichen Erlösungslehre ist. Athanasius beispielsweise vertritt die Ansicht, dass der Erlöser Jesus Christus selbst Gott sein müsse, da nach Vorlage:Bibel2 Gott die Welt mit sich versöhnen wird.

Athanasius, Gregor von Nazianz und Ambrosius von Mailand verweisen im 4. Jahrhundert auf Bibelstellen, in denen Jesus in ihrer Sicht als einziger dem Schöpfer gleichgesetzt wird, zum Beispiel Vorlage:Bibel2 oder Vorlage:Bibel2 und auf das Wort kyrios (Herr), das in der griechischen Septuaginta für das hebräische JHWH (wie auch für Adonai, „Herr“) verwendet wird, und im Neuen Testament sowohl für Gott und als auch für Jesus, wobei kyrios (Jesus) im Neuen Testament öfters im gleichen Kontext steht wie kyrios (JHWH) im Alten Testament (vgl. Vorlage:Bibel2 und Vorlage:Bibel2, Vorlage:Bibel2 (nach anderer Zählung 2,32) und Vorlage:Bibel2, Vorlage:Bibel2 und Vorlage:Bibel2).

Weitere Bibelstellen, die in der Auslegung klassischer Exegeten wie Athanasius oder Augustinus deutlich auf die Gottheit von Jesus Christus hinweisen sind: „Ehe Abraham wurde, bin ich.“ (Vorlage:Bibel2) mit einem von den Zuhörern verstandenen klaren Bezug auf das „Ich bin“ von Vorlage:Bibel2, und „Ich und der Vater sind eins“ (Vorlage:Bibel2), was von den Zuhörern in Vorlage:Bibel2 so verstanden wurde, dass er sich selbst zu Gott machte, worauf sie ihn wegen Gotteslästerung zu steinigen suchten. Thomas nennt ihn in Vorlage:Bibel2 „Mein Herr und mein Gott“, und in Vorlage:Bibel2 wird er der „wahrhaftige Gott“ genannt.

Trinitarier befassten sich bereits im vierten Jahrhundert intensiv mit den Bibelstellen, die von Nichttrinitariern als Gegenbeleg aufgeführt wurden: Das oft als Gegenbeleg verwendete Vorlage:Bibel2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen ist ein wörtliches Zitat des Anfangs von Vorlage:Bibel2, der auch von Nichttrinitariern als Wort Gottes anerkannt wird – und somit kein Beleg dafür, dass Jesus nicht Gott ist. Augustinus und ebenso Heinrich Bullinger im Zweiten Helvetischen Bekenntnis, sehen die Unterordnung von Jesus unter den Vater als freiwillige Unterordnung (Vorlage:Bibel2) nicht als qualitativen Unterschied. Daraus folgend sind Aufträge, die Jesus vom Vater erhält und ausführt ein Hinweis auf eine unterschiedliche Funktion, nicht einen unterschiedlichen Rang.

Gregor von Nazianz in den theologischen Reden, Athanasius und Augustinus, betonen die absolute Geistigkeit Gottes. Jesus ist für sie jedoch sowohl Gott als auch Mensch – als Gott absolut geistig, als Mensch körperlich. Vorlage:Bibel2 schreibt Jesus die göttliche Eigenschaft Unwandelbarkeit zu: „Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit“. Und der Hymnus aus Vorlage:Bibel2 spricht für Trinitarier besonders deutlich von der Gottheit Jesu Christi.

Die nichttrinitarische Sicht beispielsweise der Arianer, dass Jesus ein „Beinah-, Halb- oder Unter-Gott“ sei, ist aus der Sicht von Trinitariern, beispielsweise Athanasius, nicht mit dem biblischen Monotheismus zu vereinbaren.

Gottheit des Heiligen Geists

Basilius von Caesarea, Gregor von Nazianz, Athanasius, Johannes Calvin und John Wesley führen Bibelstellen an, wo er als Person handelt und mit anderen Personen in Beziehung tritt: Besonders deutlich sehen sie das z. B. in Vorlage:Bibel2, wo sich ein männliches Pronomen auf das im Griechischen neutrale Wort πνευμα pneuma (Geist) bezieht. In Vorlage:Bibel2 tritt der Geist für uns ein, in Vorlage:Bibel2 wirkt er Wunder, in Vorlage:Bibel2 überführt er von der Sünde. Er kann belogen werden (Vorlage:Bibel2), betrübt werden (Vorlage:Bibel2), gelästert werden (Vorlage:Bibel2). Die Apostel verwenden ihn in Vorlage:Bibel2 zusammen mit sich selbst als Subjekt des Satzes („Der Heilige Geist und wir haben entschieden …“). Basilius führt Beispiele von Typologien und Personifizierungen von Abstrakta in der Bibel auf, unterscheidet sie aber klar von der Beschreibung des Heiligen Geists im Neuen Testament.

Trinität

Für Trinitarier ist die ausformulierte Trinitätslehre die Konsequenz aus der für sie biblisch belegten Gottheit von Jesus und dem Heiligen Geist und dem in der Bibel ebenfalls bezeugten Monotheismus. Daneben führen sie auch Bibelstellen auf, die sich in ihren Augen nur durch die Trinität sinnvoll erklären lassen:

Basilius von Caesarea, Gregor von Nazianz, Gregor von Nyssa, Ambrosius von Mailand und Cyril von Jerusalem führen insbesondere den Missionsbefehl Jesu auf: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Vorlage:Bibel2) – da Name hier Einzahl ist, wird das als gemeinsamer Name von im gleichen Rang stehenden Vater, Sohn und Heiligem Geist ausgelegt. Andernfalls würde ja, so Athanasius, im Namen Gottes und im Namen von zwei Geschöpfen getauft.

Gregor von Nyssa und Ambrosius führen den apostolischen Segen von Paulus in Vorlage:Bibel2 auf: „Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“

Augustinus von Hippo führt auf, dass es nur durch die Trinität möglich sei, dass Liebe ein ewiger Wesenszug Gottes sein kann. (Vorlage:Bibel2 „Gott ist Liebe“.) Liebe braucht immer ein Gegenüber – ein nichttrinitarischer Gott könnte also erst lieben, nachdem er ein Gegenüber erschaffen hat, das er lieben kann. Der dreieinige Gott hat jedoch von Ewigkeit her das Gegenüber der Liebe in sich selbst, wie Jesus es in Vorlage:Bibel2 beschreibt: „Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.“ Einige alttestamentliche Stellen, die von Athanasius, Hilarius von Poitiers, Augustinus, Ambrosius von Mailand und Tertullian prophetisch auf die Trinität gedeutet wurde

  • „Dann sprach Gott: ‚Lasst uns(!) Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich.‘“ (Vorlage:Bibel2).
  • Im Hain Mamre erscheint der Herr (JHWH) Abraham in der Gestalt dreier Männer (Vorlage:Bibel2). Er spricht diese drei Männer zunächst im Singular an: „Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei!“ (Vers 3), wechselt dann jedoch unvermittelt in den Plural: „Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr eure Füße waschen und euch unter den Bäumen ausruhen.“ (Vers 4). Die drei Männer antworten Abraham zunächst im Plural: „Sie fragten ihn: ‚Wo ist deine Frau Sara?‘ – ‚Dort im Zelt‘, sagte er.“ (Vers 9), dann erfolgt wieder ein Wechsel in den Singular: „Da sprach der Herr: ‚In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.‘ Sara hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu.“ (Vers 10)
  • Das dreifache „Heilig!“ der Seraphim in Vorlage:Bibel2 wurde ebenfalls als ein Hinweis auf die Trinität verstanden und gelehrt.
  • Ebenso sah man in der Bezeichnung Gottes als „Gott Abrahams (Gott offenbart sich als Vater), Gott Isaaks (Gott offenbart sich als Sohn) und Gott Jakobs (bzw. Israels; Gott offenbart die verwandelnde Kraft seines Geistes) einen Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes.

Kernargumente der Gegner der Trinitätslehre

Viele Argumente gegen die Trinität wurden bereits im 4. Jahrhundert von den Arianern vorgebracht, sie sind jedoch hauptsächlich als Zitate in den Texten ihrer Gegner erhalten.

Für die meisten christlichen Nichttrinitarier ist der Hauptgrund für ihre Ablehnung, dass sie das Dogma als bewusst unklar formulierten Dreigötterglauben ansehen, der dem biblischen Monotheismus widerspricht. Biblizistische Nichttrinitarier stören sich an der Behauptung des Dogmas, dass Jesus Christus und der Heilige Geist genauso groß wie Gott der Vater sein sollen. Statt dessen sehen sie die Unterordnung Christi unter seinem Vater als biblisch bezeugt an. Die Personifizierung und Vergottung des Heiligen Geistes wird ebenfalls als unbiblische Lehre abgelehnt. Sie weisen darauf hin, dass es weder eine klare Formulierung der Lehre in der Bibel gibt, noch das benutzte Vokabular (Trinität, Person, Wesensgleichheit, gr. „homoousios“) in der Bibel verwendet wird. Daraus schließen sie, dass das Dogma ein unbiblisches, überflüssiges Konstrukt sei.

Antitrinitarier interpretieren beispielsweise die biblische Aussage, dass Gott Geist sei, so, dass eine Vermenschlichung undenkbar sei. Jesus Christus sei Gottes Sohn, zwar mit göttlichen Eigenschaften, aber die erste Schöpfung Gottes. Sie lehnen daher die Vorstellung ab, dass der Gott und Schöpfer des Alls hilfloser Mensch wurde und am Kreuz gestorben sei. Ebenso schließen sie aus der biblischen Aussage, dass Gott unsterblich ist, dass Jesus nicht Gott gewesen sei, denn er sei ja gestorben.

Viele Nichttrinitarier sehen die Trinitätslehre als ein altes heidnisches Konzept (s. u.) an, das nach langem Streit und ohne biblische Grundlage, Eingang in die christliche Dogmatik gefunden habe. Dies führt u. a. Alexander Hislop in seinem Buch The Two Babylons (1858) aus. Karl-Heinz Ohlig, Adolph Ernst Knoch u. a. sehen die biblische Basis als nicht vorhanden bzw. als zu schwach an, um aus der Trinitätslehre eine verbindliches Dogma machen zu können.

Sie meinen, dass durch das Dogma der Trinität unnötige Unklarheiten und Missverständnisse geschaffen worden seien: Dadurch werde die einfache Botschaft vom allmächtigen Gott und von seinem einziggeborenen Sohn verschleiert.

In manchen Neuoffenbarungen wird ein holistisches Bild der Trinität gezeichnet. So bezeichnet das Werk Bertha Duddes den Trinitätsbegriff als lediglich eine „Hilfskonstruktion“ zum besseren menschlichen Verständnis von komplexen, geistlichen Zusammenhängen. Dahinter steht demnach der Vater als Schöpfer und Liebe, der Sohn, der das Geschöpfliche und die Weisheit verkörpert und aus der Liebe hervorgeht, sowie der Geist als die Kraft und die göttliche mentale Ausstrahlung, welche die unendliche Schöpfung durchdringt, erhält und formt.

Wenige Nichttrinitarier sehen in Gott dem Vater, Jesus und dem Heiligen Geist nur Erscheinungsformen des einzigen Gottes, wie im Sabellianismus oder bei den Oneness Pentecostals.

Einzelheiten zum nichttrinitarischen Gottesbild siehe unter: Biblische Hinweise für ein nicht trinitarisches Gottesbild.

Vergleiche mit nichtchristlichen Religionen

Die Zahl drei hat in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung, was sich oft auch in den Gottesvorstellungen zeigt.

Göttliche Triaden

Göttliche Triaden (Dreiheiten, d. h. drei verschiedene, zusammengehörende Gottheiten), oft bestehend aus Vater, Mutter und Kind, sind aus den meisten Mythologien bekannt, beispielsweise in der römischen Mythologie Jupiter, Juno und Minerva oder Osiris, Isis, und Horus in der ägyptischen Mythologie.

Daneben gibt es auch Triaden mit dem Konzept des Modalismus: Eine Gottheit erscheint in verschiedenen (oft auch drei) Gestalten: So wurden vorchristliche Göttinnen im asiatischen, kleinasiatischen und europäischen Raum (wie z. B. die keltische Morrigan) oft als drei verschiedene Personen abgebildet: als Jungfrau („Liebesgöttin“), als Mutter („Fruchtbarkeitsgöttin“) und als Altes Weib („Todesgöttin“) – jeweils zuständig für den Frühling, den Sommer und den Winter – alles Manifestationen derselben Göttin.

Trimurti

Eine Trimurti ist im Hinduismus die Einheit der drei Aspekte von Gott in seinen Formen als Schöpfer Brahma, als Erhalter Vishnu und Zerstörer Shiva. Diese Dreiheit in der Einheit repräsentiert das formlose Brahman und drückt die schöpfenden, erhaltenden und zerstörenden Aspekte des höchsten Seienden aus, die sich gegenseitig bedingen und ergänzen. Shakti – Verehrer, die Anhänger der weiblich dargestellten Form Gottes, kennen auch eine weibliche Trimurti mit Saraswati der Schöpferin, Lakshmi der Erhaltenden und Kali der Zerstörerin.

Islamische Sichtweise

Im Islam wird unter Trinität verstanden, dass Christen Gott etwas beigesellen, wodurch seine Einzigartigkeit und Allmacht geschmälert würde.

Die Trinität fasst der Koran auf als Dreiheit von Gott, Jesus und Maria. Maria sei demnach Teil der Trinität und werde von den Christen als Gott verehrt.[4]

„Und als Gott sprach: ‚O Jesus, Sohn Marias, warst du es, der zu den Menschen sagte: ‚Nehmt euch neben Gott mich und meine Mutter zu Göttern‘?“

Koran 5:116, Übersetzung von Khoury

Maria wird in keiner christlichen Kirche oder Sondergemeinschaft zur Dreifaltigkeit gezählt. Grund für das abweichende Verständnis des Islam könnte ein Missverständnis christlicher Marienverehrung oder die Bekanntschaft Mohammeds mit triadischen Vorstellungen östlicher Nachbarvölker gewesen sein. Wahrscheinlicher erscheint die Erklärung, dass das semitische Wort für „Geist“ feminin ist (hebräisch/aramäisch: רוח, ruach). Daraus könnte sich die falsche Vorstellung entwickelt haben, dass es sich um Gott Vater, Gott Mutter und Gott Sohn handele.

Die so verstandene Dreieinigkeit wird im Koran unter anderem an folgenden Stellen abgelehnt:

„Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das Er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von ihm. So glaubt an Gott und seine Gesandten. Und sagt nicht: Drei.“

Koran 4:171, Übersetzung von Khoury

„Er [Gott] hat nicht gezeugt, und Er ist nicht gezeugt worden.“

Koran 112:3, Übersetzung von Khoury

Dem entgegnen christliche Theologen, dass diese „sehr körperliche“ Vorstellung der Trinität nicht der Trinität entspreche, wie sie das Christentum versteht, das die absolute Geistigkeit Gottes betont: Der Sohn wird vom Vater gezeugt nicht auf körperliche, sondern auf geistige Weise. Ebenso geht der Heilige Geist – nach westkirchlicher Ansicht aus der Liebe von Vater und Sohn, nach ostkirchlicher Ansicht aus dem Vater – auf geistige Weise hervor.

Andere Aspekte

Die feministische Theologie übt manchmal Kritik an der Trinität, da es sich nur um männliche Personen handle. Dem halten andere Theologen entgegen, dass Gott weder männlich noch weiblich ist, dass der Heilige Geist in den Ursprachen noch nicht einmal grammatisch männlich ist, sondern im Hebräischen weiblich und im Griechischen neutral, und dass entsprechende Personnamen nicht in einseitiger Weise auf das männliche oder aber (wie in der feministischen Theologie) auf das weibliche Geschlecht bezogen werden dürfen. Der menschgewordene Sohn Gottes Jesus Christus ist als Mensch freilich männlichen Geschlechts, was jedoch nicht als einseitige Bevorzugung dieses Geschlechts durch Gott zu deuten ist – als wahrer Mensch konnte er eben nur eines von den beiden Geschlechtern haben.


Literatur

Historische theologische Texte

Neuere Literatur

Trinitarisch

Antitrinitarisch

Weitere antitrinitarische Veröffentlichungen siehe unter Antitrinitarier

Siehe auch

Christologie, Dreihasenbild, Etimasia

Zur Dreieinigkeitslehre des Aquinaten siehe: Thomas von Aquin.

Quellen

  1. Joseph Ratzinger: Einführung in das Christentum. Vorlesungen über das apostolische Glaubensbekenntnis; München: Kösel, 1968; zuletzt: Augsburg: Weltbild, 2005; ISBN 3-8289-4932-0; und: Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh: RM-Buch-und-Medien-Vertrieb, 2005
  2. Siehe u. a. [1].
  3. I. Schwarz-Winklhofer/H.Biedermann: Das Buch der Zeichen und Symbole, fourier Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 3-9324-1261-3, S.110
  4. A. J. Wensinck in: s.v. MARYAM; in: A. J. Wensinck, J. H. Kramers (Hrsg.): Handwörterbuch des Islam; Leiden: Brill, 1976, S. 421f; Rudi Paret in dem Kommentar zu seiner Übersetzung der Sure 5:116; in: Der Koran, Kommentar und Konkordanz; Stuttgart: Kohlhammer, 1971, S.133; Wilhelm Rudolph: Die Abhängigkeit es Qorans von Judentum und Christentum; Stuttgart 1922, S. 86f.; Adel Theodor Khoury: Der Islam und die westliche Welt; Darmstadt 2001, S. 80; William Montgomery Watt: Der Islam, Bd. 1: Mohammed und die Frühzeit. Islamisches Recht, religiöses Leben; Die Religionen der Menschheit 25; Stuttgart u.a.: Kohlhammer, 1980; S. 127
Commons: Symbole für die Dreifaltigkeit – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Weitere Webseiten, die sich kritisch bis ablehnend mit der Trinitätslehre auseinandersetzen, siehe unter Nichttrinitarier