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HUK-Coburg

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HUK-Coburg
Rechtsform Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit
Gründung 3. September 1933
Sitz Coburg
Leitung Rolf-Peter Hoenen (Vorstandssprecher)
Mitarbeiterzahl 8.620 (Stand: 2007)
Umsatz 4,734 Mrd. € (Beitragseinnahmen, 2006)
Branche Versicherungen
Website www.huk.de

Die HUK-Coburg, offizielle Schreibung in Großbuchstaben, ist eine große deutsche Versicherungsgruppe mit Unternehmenssitz im oberfränkischen Coburg.

Das Unternehmen wurde 1933 als Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands e. V. mit Sitz in Erfurt gegründet und 1937 in einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) umgewandelt. Heute gehört dem Versicherungsverein zu 100 Prozent die Dachgesellschaft, die HUK-Coburg Holding AG, in der im Wesentlichen als Tochtergesellschaften fünf Schaden- und Unfallversicherer, zwei Lebensversicherer, zwei Krankenversicherer, eine Bausparkasse und eine Servicegesellschaft gebündelt sind. Die HUK-Coburg hat 8,5 Millionen Kunden sowie etwa 8.600 Mitarbeiter (Stand 2007). Die Beitragseinnahmen belaufen sich auf etwa 4,7 Milliarden Euro; inklusive der Sparbeiträge der Bausparkunden ergibt sich ein Gesamtumsatz von 4,9 Milliarden Euro (Stand 2006). Seit 1991 ist Rolf-Peter Hoenen der Vorstandssprecher. Aufsichtsratsvorsitzender ist Werner Strohmayr.

Mit knapp 4.700 in Coburg Angestellten (Stand 2006) ist die Versicherung der größte Arbeitgeber Coburgs. Die Mitarbeiter sind auf einen Verwaltungskomplex in der Innenstadt am Bahnhof sowie einen zweiten größeren auf der Bertelsdorfer Höhe (Anschlussstelle Coburg der Bundesautobahn A73) verteilt.

HUK-Coburg: Verwaltungsgebäude Bahnhofsplatz
HUK-Coburg: Verwaltungsgebäude Bertelsdorfer Höhe

Geschäftsfelder

Die Geschäftstätigkeit der HUK-Coburg konzentriert sich auf den Versicherungsbedarf von Privatkunden. Die Angebotspalette deckt Schaden- und Unfallversicherung, Lebensversicherung, Krankenversicherung und Bausparen ab. Das Unternehmen ist unter anderem zweitgrößter Kraftfahrt-, Privathaftpflicht- und Hausratversicherer in Deutschland. Jüngster Geschäftszweig ist die betriebliche Altersversorgung.

Marktanteile der HUK-Coburg im deutschen Versicherungsmarkt nach Bestandsvolumina
Sparte Marktanteil 2004 Marktanteil 2005[1]
Kraftfahrtversicherung 14,8 % 15,2 %
Haftpflichtversicherung 6,4 % 6,7 %
Unfallversicherung 2,2 % 2,7 %
Hausratversicherung 6,9 % 8,0 %
Wohngebäudeversicherung 3,3 % 3,7 %
Glasversicherung 7,1 % 7,8 %
Rechtsschutzversicherung 8,2 % 8,8 %
Lebensversicherung 1,1 % 1,1 %
Krankenversicherung 2,6 % 2,7 %

Firmengeschichte

Am 3. September 1933 wird mit Sitz in Erfurt die „Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands e. V., Sitz Erfurt“ durch Mitglieder der „Pfarrer-Kraftfahrer-Vereinigung (P.K.V.)“ sowie der „Kraftfahrer-Vereinigung Deutscher Lehrer“ gegründet. 1937 erfolgt die Umwandlung in einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG). Im selben Jahr wird die Genehmigung zum Betrieb der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung erteilt und der Firmenname in „Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G., Erfurt“ geändert.

1945 wird der VVaG durch Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht gelöscht. 1950 wird der VVaG wiederbelebt; es erfolgt die Sitzverlegung nach Coburg sowie am 29. Juni die Eintragung unter dem Namen „Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands auf Gegenseitigkeit in Coburg“ in das Handelsregister Coburg.

1962 bezieht die Gesellschaft ihren Sitz am Bahnhofsplatz in Coburg. 1966 erfolgt die Geschäftsaufnahme in den neuen Sparten Hausratversicherung, Unfallversicherung und Haftpflichtversicherung. Das Tochterunternehmen HUK-Coburg-Leben wird 1968 gegründet.

1970 wird die neue Hauptverwaltung am Bahnhofsplatz eingeweiht; im selben Jahr erfolgt die Aufnahme der Wohngebäudeversicherung. 1971 wird mit Gründung der CORAG Coburger Rechtsschutzversicherung Aktiengesellschaft der Betrieb der Sparte Rechtsschutzversicherung aufgenommen.

Mit der Gründung der HUK-Coburg-Allgemeine 1977 öffnet sich die HUK-Coburg über den öffentlichen Dienst hinaus für alle privaten Haushalte. 1979 wird der Betrieb der Sparte Verkehrs-Service-Versicherung (Schutzbrief) aufgenommen; im selben Jahr überschreiten die Beitragseinnahmen erstmals die Milliardengrenze (in DM).

Mit der Gründung der HUK-Coburg-Krankenversicherung 1987 steigt das Unternehmen in das Geschäftsfeld der Privaten Krankenversicherung ein. 1990 wird die HUK-Coburg Internationale Service GmbH (heute: HUK-Coburg-Assistance GmbH) gegründet; im selben Jahr wird das Tochterunternehmen CORAG in HUK-COBURG-Rechtsschutzversicherung Aktiengesellschaft umfirmiert.

Mit der Gründung der HUK-Coburg-Bausparkasse steigt die HUK-Coburg 1991 erstmals in ein nicht zu den Versicherungen zählendes Geschäftsfeld ein; außerdem wird das Angebot um die HUK-Coburg VISA-Karte erweitert.

Aufgrund des anhaltend hohen Wachstums der Kunden- wie Mitarbeiterzahl baut die HUK-Coburg ein neues Verwaltungsgebäude Willi-Hussong-Straße, gelegen auf der Bertelsdorfer Höhe im Norden von Coburg; die Einweihung erfolgt 1998.

Im Jahr 2000 wird die ausschließlich online tätige Tochtergesellschaft HUK24 gegründet.

2004 übernimmt die HUK-Coburg-Holding AG die Mehrheit an den kirchlichen Versicherern Bruderhilfe Sachversicherung, Familienfürsorge Lebensversicherung und Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung.

Aktuelles

Am 21. September 2007 gaben die Postbank und die HUK-Coburg den Abschluss einer langfristigen Vertriebspartnerschaft bekannt.[2][3] Im Oktober 2007 startete der Absatz von Kraftfahrtversicherungen der HUK-Coburg in den Filialen der Postbank und im Internet. Ab 2008 werden alle Vertriebskanäle der Postbank exklusiv Kraftfahrt-, Haftpflicht- und Sachversicherungen der HUK-Coburg vertreiben. Umgekehrt wird der Vertrieb der HUK-Coburg exklusiv Bankprodukte für Privatkunden der Postbank, wie zum Beispiel Girokonten, anbieten.

Unternehmensstruktur

Die HUK-Coburg ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, die Versicherungsnehmer selbst sind also Mitglieder und Träger des Vereins. Die HUK-Coburg hält direkt oder über Tochterunternehmen an folgenden Kapitalgesellschaften die Mehrheit[4]:

  • HUK-COBURG-Holding AG, Coburg (100 %)
  • HUK-COBURG-Allgemeine Versicherung AG, Coburg (100 %)
  • HUK24 AG, Coburg (100 %)
  • HUK-COBURG-Rechtsschutzversicherung AG, Coburg (90 %)
  • HUK-COBURG-Krankenversicherung AG, Coburg (100 %)
  • HUK-COBURG-Lebensversicherung AG, Coburg (100 %)
  • HUK-COBURG-Bausparkasse AG, Coburg (90 %)
  • HUK-COBURG-Assistance GmbH, Frankfurt (100 %)
  • HUK-COBURG Finanzverwaltungs-GmbH, Coburg (100 %)
  • HUK-COBURG Immobilien-GmbH, Coburg (100 %)
  • HUK-COBURG Vertriebs-GmbH, Coburg (100 %)
  • VRK Holding GmbH, Kassel (65 %)
  • Bruderhilfe Sachversicherung AG im Raum der Kirchen, Kassel (100 %)
  • PAX-Familienfürsorge Krankenversicherung AG im Raum der Kirchen, Düsseldorf (Standort 2007 geschlossen, Verlegung nach Detmold) 100 %)
  • Familienfürsorge Lebensversicherung AG im Raum der Kirchen, Detmold (81,3 %)

Daneben hält die HUK-Coburg auch die Mehrheit an folgenden Personengesellschaften:

  • HUK-COBURG-Immobilien-Gesellschaft GbR, Coburg (100 %)
  • HC Seniorenstift Köln GmbH & Co. KG, Coburg (100 %)
  • 1. FL. Grundbesitz GmbH & Co. KG, Detmold (94,9 %)
  • 2. FL. Grundbesitz GmbH & Co. KG, Detmold (94,9 %)
  • 1. BRH Grundbesitz GmbH & Co. KG, Kassel (94,9 %)

Ratings und Kundenzufriedenheit

  • Die beiden Unternehmen HUK-COBURG und HUK-COBURG-Allgemeine wurden von der Kölner Ratingagentur Assekurata im November 2007 zum zehnten Mal in Folge mit der Bestnote A++ („exzellent“) ausgezeichnet. In allen untersuchten Teilbereichen (Kundenorientierung, Sicherheit, Erfolg, Wachstum/Attraktivität im Markt) erhielten sie jeweils die Bestnote.[5]
  • Die beiden Unternehmen HUK-COBURG-Krankenversicherung (November 2006) und HUK-COBURG-Lebensversicherung (Januar 2007) erhielten von Assekurata die zweitbeste Wertung A+.[5]
  • In einem Beitrag des ARD-Magazins plusminus vom 6. Februar 2007 wurde dem Unternehmen vorgeworfen, sich bei der Schadenregulierung gegenüber Unfallopfern unnötig querzustellen und oft auf eine Verzögerungstaktik zu setzen. In der Sendung hoben verschiedene Rechtsanwälte die HUK-Coburg bei dieser generellen Problematik als Negativ-Beispiel hervor. Der Pressesprecher des Unternehmens sieht das Problem eher bei einzelnen Rechtsanwälten, die lieber klagen würden, als sich einvernehmlich zu einigen.[6]

Einzelnachweise

  1. Webseite der HUK-Coburg, „Daten und Fakten“, „Bedeutender Wettbewerber auch in allen anderen Sparten“, Marktanteile 2005 in % nach Bestandsvolumina.
  2. Pressemitteilung der HUK-Coburg
  3. Pressemitteilung der Postbank
  4. Geschäftsbericht 2005
  5. a b Assekurata Ratings
  6. plusminus: Entschädigung – Schwerer Kampf für Unfallopfer