Verschwörungstheorien zum 11. September 2001
Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 unterstellen, dass die Terroranschläge dieses Tages von Regierungs- und Geheimdienst-Vertretern der USA absichtlich zugelassen oder geplant und durchgeführt wurden. Weiteren Hypothesen zufolge verhindern die westlichen Medien durch Informationskontrolle oder Selbstzensur, dass die Hintergründe dieser Verbrechen aufgedeckt würden.
Vertreter solcher Theorien bezeichnen die amtlichen Untersuchungsergebnisse, wonach die Anschläge von der Al-Qaida geplant und verübt wurden, ihrerseits als unbewiesene Verschwörungstheorie. Sie stellen sich oft als der Wahrheit verpflichtete Skeptiker und Aufklärer dar, die diese Version unvoreingenommen überprüfen wollten und dazu auf ungeklärte Fragen aufmerksam machten.
Entwicklung
Seit den Anschlägen entstanden vor allem in den USA ca. 50 größere und etliche davon abhängige kleinere Verschwörungshypothesen mit bis zu einer Million Webseiten dazu. In Deutschland veröffentlichte der Journalist Mathias Bröckers seit dem 13. September 2001 Internetartikel - später Bücher -, die eine Beteiligung der US-Regierung an den Anschlägen nahelegen. Mit ähnlichen Thesen traten Andreas von Bülow und Gerhard Wisnewski hervor. Der Franzose Thierry Meyssan veröffentlichte 2002 das Buch L'Effroyable Imposture, erstmals mit Fotos vom Tatort des Anschlags auf das Pentagon.[1]
Seit Erscheinen des 9/11 Commission Reports zu Verlauf und Ursachen der Anschläge im Juni 2004 haben sich die Anhänger der „alternativen Erklärungen“ dazu untereinander vernetzt und stärker organisiert. Ihre Wortführer sind einige Akademiker wie David Ray Griffin, Jim Hoffman, Steven E. Jones, Michael Ruppert, Webster Tarpley.[2] Diese verbreiten ihre Thesen hauptsächlich über das Internet, mit als investigative Dokumentationen aufgemachten Filmen – besonders erfolgreich Loose Change – und Fernsehshows, z.B. denen von Alex Jones. So entstand ein „9/11-Truth-Movement“ in den USA, das mit öffentlichen Veranstaltungen und Demonstrationen eine neue „unabhängige“ Ermittlung der Ereignisursachen fordert.[3] Es fand eine Reihe prominenter Unterstützer, darunter auch Überlebende und Angehörige von Anschlagsopfern.[4]
Die Positionen innerhalb dieses Lagers sind vielfältig. So schließt die von dem Philosophen James H. Fetzer gegründete Gruppe „Scholars for 9/11-Truth“ Energiewaffenbeschuss etwa durch „Killersatelliten“ aus dem All oder Mininukes im Gebäude als Ursachen der WTC-Einstürze nicht aus.[5] Daraufhin trennte sich im Dezember 2006 eine von dem Physiker Steven Jones angeführte Gruppe von Fetzer und gründete „Scholars for 9/11-Truth and Justice“ mit dem Anspruch, nur wissenschaftlich-experimentell überprüfbare Hypothesen zu vertreten.[6]
Auch Gegner der 9/11-Truth-Bewegung haben sich in den USA inzwischen organisiert und geben professionell aufgemachte Webseiten wie popularmechanics[7] oder screwloosechange[8] heraus, um sämtliche Details der Verschwörungstheorien zu „9/11“ zu widerlegen.
Verbreitung
Die Zustimmung zu diesen Verschwörungsthesen in den USA ist seit 2003 eng mit der Einschätzung des Irakkriegs verbunden. Während anfangs eine Bevölkerungsmehrheit an die von der Regierung behauptete Zusammenarbeit zwischen Al Qaida und Saddam Hussein glaubte, ist dieser Anteil stetig gesunken. Nach einer Umfrage der New York Times glaubten im Oktober 2006 nur noch 16 Prozent der Befragten, dass die Regierung die volle Wahrheit über ihr Vorwissen zu den Terroranschlägen gesagt habe. 53 Prozent glaubten, sie verberge dazu etwas, 28 Prozent, sie lüge.[9]
Dies bildet nach Meinungsforschern wie Thomas Hargrove auch den Nährboden für die wachsende Akzeptanz einiger Verschwörungsthesen zum 11. September, ohne dass die Zahl faktischer Anhaltspunkte dafür gestiegen wäre. Nach einer Umfrage der Scripps Howard/Ohio University vom 2. August 2006, an der 1.010 US-Bürger teilnahmen, glaubten 36 Prozent, die US-Behörden hätten die Anschläge unterstützt oder absichtlich nichts getan, um sie aufzuhalten, um sich so einen Kriegsgrund in der Ölregion des Mittleren Ostens zu verschaffen. 16 Prozent glaubten, dass heimlich angebrachte Sprengladungen der wahre Grund für den Einsturz der WTC-Türme gewesen seien. 12 Prozent argwöhnten, das Pentagon sei von einem Cruise Missile getroffen worden. Dabei war der Zustimmungsgrad zu diesen Thesen bei regelmäßigen Internetsurfern deutlich höher als bei Buch- und Zeitungslesern.
Eine Bevölkerungsmehrheit der USA glaubt heute, die CIA habe von der Anschlagsplanung vorher gewusst. Betreiber einiger populärer Verschwörungsseiten registrierten 2006 etwa verdreifachte Zugriffsraten. Mark Fenster, Autor des Buchs Conspiracy Theories: Secrecy and Power in American Culture, erklärte diesen Zuwachs 2006 mit dem gestiegenen Unmut über und Zweifel an der Ehrlichkeit des amtierenden US-Präsidenten George W. Bush, nachdem im Irak keine Massenvernichtungsmittel gefunden wurden und die Terroranschläge weltweit zugenommen haben. Weil die Regierung diesen Krieg mit dem 11. September begründete, sei auch der Rückblick darauf skeptischer geworden.[10]
In Deutschland hielten es nach einer repräsentative Umfrage der Zeit 31 Prozent der unter 30-jährigen Deutschen im Juli 2003 für möglich, dass die US-Regierung die Anschläge selbst in Auftrag gegeben habe.[11]
Verschwörungsthesen zum 11. September werden besonders von jüngeren und mit dem Internet vertrauten Personen, darunter wiederum besonders von Anhängern anderer Verschwörungsthesen, oft auch von Rechtsextremisten und Holocaustleugnern vertreten. Sie werden von einigen Staatsoberhäuptern wie Mahmud Ahmadinedschad und Hugo Chavez bewusst für eine antiamerikanische Außenpolitik instrumentalisiert.
Angebliches Regierungsverbrechen
Verschwörungstheoretische Bücher und Internetseiten begründen ihren Verdacht stets mit der typischen Frage nach den Nutznießern der von ihnen angenommenen Verschwörung: dem Cui-Bono-Argument. Die Verschwörer müssten aller Wahrscheinlichkeit nach diejenigen sein, die daraus den größten Nutzen zögen. Bei den Anschlägen vom 11. September 2001 wird meist die US-Regierung bzw. einige ihre Vertreter sowie ihr untergeordnete Behörden genannt: Diese hätten eine Rechtfertigung für die längst geplanten Kriege im Mittleren Osten erhalten; dazu also müssten sie die Anschläge wissentlich zugelassen oder geplant haben.[12]
Vorwissen als Beteiligung
Verschwörungstheoretische Verweise auf ein Vorwissen der US-Regierung von Tätern und deren Anschlagsplänen beziehen sich durchaus auf Fakten. Das FBI hatte die Einreise einiger verdächtiger Islamisten seit 2000 bemerkt; auch ihre Pilotenausbildung erregte Verdacht und führte am 16. August 2001 zur Festnahme eines der vorgesehenen Piloten, Zacarias Moussaoui. Vorschläge, arabische Flugschüler zu überwachen, versandeten jedoch in der FBI-Bürokratie. Ausländische Geheimdienste warnten die US-Behörden seit März 2001 mehrfach vor Anschlägen der Al-Qaida. Auch konkrete Warnungen des Terrorexperten Richard Clarke vor Anschlägen auf das WTC und die Hauptstadt - zuletzt in einer Aktennotiz für den Präsidenten vom 6. August 2001 - blieben folgenlos.
Diese Versäumnisse und Fehler verwenden Verschwörungstheoretiker jedoch nur dazu, der US-Regierung ein absichtliches Zulassen (englisch „Let it happen on purpose“, abgekürzt LIHOP) oder das Planen und Durchführen („Made it happen on purpose“: MIHOP) der Anschläge im Rahmen einer Tarnoperation zu unterstellen. Sie halten ein solches Verbrechen einer Machtelite am eigenen Volk für möglich, ein Versagen der zuständigen Sicherheitsbehörden dagegen für unmöglich und lehnen den Verweis auf deren mangelnde und falsche Vorbereitung auf die Anschläge als „Inkompetenz-” oder „Überraschungstheorie” ab. So fragte Mathias Bröckers am 13. September 2001:[13]
- Wie kann [...] drei Monate nach der aus Ägypten kommenden Warnung vor einem Großanschlag die logistische Meisterleistung gelingen, vier Flugzeuge gleichzeitig zu entführen und unentdeckt zu den Anschlagszielen zu fliegen? Passagiere konnten aus den entführten Maschinen mit ihren Angehörigen telefonieren - aber Flugsicherung und Militär, deren weltweiten Schnüffelsystemen kein Furz eines indischen Reisbauers entgeht, haben nichts mitbekommen? Und das über ihrer eigenen Zentrale im Pentagon? - Dieser Skandal wird merkwürdigerweise mit keiner Silbe thematisiert...Ob es tatsächlich ein Motiv für das Unvorstellbare, eine inszenierte Katastrophe wie in Pearl Harbor gibt, werden die nächsten Aktionen der Weltordnungsmacht bald zeigen.
Bröckers deutete wie viele andere schon die erste Reaktion Bushs auf die Nachricht von den Anschlägen als Zeichen seiner „Verabredung“ mit den ausführenden Tätern:
- Als Bush die Nachricht in einer Schule erreicht, bleibt er merkwürdig ungerührt... Vielleicht, weil die „Schurken“ den verabredeten Zeitpunkt eingehalten hatten: vor 9 Uhr sind im WTC keine wichtigen Banker und keine Besuchermassen, sondern nur das „Fußvolk“ anwesend.
Diese klassische Zentralsteuerungshypothese enthielt bereits alle Motive, die in der Folgezeit mit vielen Ungereimtheiten und als unerklärlich angesehenen Zufällen, Pannen, Eindrücken von Augenzeugen und sonstigen Merkwürdigkeiten gestützt und verbreitet wurden. Fehlende, mangelnde oder als ungenügend empfundene Erklärungen der US-Behörden zu Tätern und Verläufen wurden dann folgerichtig als Beweise dafür gedeutet, dass die Regierung die Aufklärung der „wahren“ Täter systematisch verhindere, Beweise dafür vernichte oder manipuliere.
Geostrategische Absichten
Viele Verschwörungstheoriker sehen die Anschläge nicht als - möglicherweise willkommenen - Grund, sondern als gewollt herbeigeführten Vorwand der US-Regierung, mit dem sie ihre längst vorhandenen Kriegs- und Aufrüstungspläne sofort nach dem 11. September gegenüber der US- und Weltbevölkerung rechtfertigen, durchsetzen und verwirklichen konnten. Sie weisen dabei auf geostrategische Interessen der USA im Gebiet des Persischen Golfes und in Mittelasien hin, die auch sonst als mögliche weitere Hintergründe des Antiterrorkrieges genannt werden.
Dieser sei schon seit dem Ende des Ostblocks in den 1990er Jahren geplant worden, um gemäß der Seidenstraßenstrategie[14] die zentralasiatischen und iranisch-irakischen Erdölvorkommen sowie die Zugangswege dazu unter Kontrolle zu bringen.[15] Die USA hatten afghanische Dschihadisten seit etwa 1980 erst als Gegenspieler der Sowjetunion, dann als nationalen Ordnungsfaktor und Gegengewicht gegen den Einfluss des Iran finanziell und militärisch unterstützt. Das Ende dieser Unterstützung führen Kritiker der US-Politik darauf zurück, dass die Taliban den sicheren Bau einer seit 1998 anvisierten Pipeline für kaspisches Erdöl durch Afghanistan[16] gefährdeten, immer höhere Jahresmieten dafür forderten und sich immer mehr gegen die USA stellten.[17]
Verschwörungstheoretiker verknüpfen solche historischen Analysen jedoch mit Spekulationen über eine direkte Verwicklung hochrangiger Regierungsmitglieder in die Anschlagsvorbereitungen („Inside Job“). Dabei stützen sie sich meist auf einzelne Dokumente, denen sie ohne reale Anhaltspunkte dafür Beweiskraft für ihre vorgefassten Annahmen zuschreiben. Beim 11. September z.B. verweisen sie auf Aussagen aus der neokonservativen Denkfabrik PNAC, die schon 1998 zu einem Angriff auf den Irak geraten hatte. Einem Strategiepapier vom September 2000 zufolge sollten die USA ihre Überlegenheit nach dem Kollaps des Ostblocks nutzen, um sich eine weltweite Hegemonie zu sichern, und dazu ihr Militärbudget deutlich aufstocken. Die dazu nötige langwierige innenpolitische wie außenpolitische Umwälzung sei nur „im Fall eines katastrophalen und beschleunigenden Ereignisses – wie etwa eines neuen Pearl Harbour” - zu verkürzen.[18] Diese Anspielung beweise, so eine der beliebtesten Verschwörungsthesen, dass die Neokonservativen in der US-Regierung hinter den Anschlägen stecken müssten. Damit wird indirekt auch die These vertreten, der japanische Angriff auf Pearl Harbor 1941 sei von der damaligen US-Regierung selbst eingefädelt worden, um den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg zu ermöglichen.
Angeblich fehlende Täter
„Lebende Flugzeugentführer“
Am 14. September 2001 erschien die erste Täterliste des FBI mit den Klarnamen der 19 beteiligen Flugzeugentführer aus den Passagierlisten.[19] Dabei waren Namensgleichheiten mit lebenden Personen nicht geprüft worden. Ein BBC-Bericht vom 23. September 2001 nannte einige Piloten gleichen oder sehr ähnlichen Namens irrtümlich als verdächtigte Täter.[20] Viele Webseiten behaupteten daraufhin, einige der Flugzeugentführer seien noch am Leben; das FBI habe die arabischen Namen erfunden, um von den wahren Tätern abzulenken.[21]
Das FBI gab am 27. September eine Liste mit Täterfotos heraus, um Verwechslungen auszuschließen. Die BBC korrigierte ihren Irrtum am 5. Oktober[22] und grenzte sich später von darauf bezogenen Verschwörungsthesen ab.[23] Die Identität von 12 der 19 Täter wurde durch DNA-Spuren von den Tatorten, ihre Zusammenarbeit mit Al-Qaida durch Kontenbewegungen und von Al-Qaida selbst veröffentlichte Videobänder mit ihren „Testamenten“ bewiesen.[24]
„Keine Beweise für den Urheber“
Oft wird behauptet, es gäbe für Osama bin Ladens Urheberschaft keine Beweise, da das FBI andernfalls die Anschläge des 11. September auf seinem Steckbrief erwähnt hätte.[25] Doch da die USA bin Laden als Kriegsgegner behandeln und noch keine Anklage gegen ihn vor einem US-Gericht erhoben wurde, ist die Auslassung in einem für das Inland bestimmten Steckbrief nicht verwunderlich.[26]
Das FBI führt bin Laden seit 1999 wegen Anschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania als einen von zehn meistgesuchten Terroristen und legte ihm weitere Anschläge in aller Welt zur Last - „zum Beispiel, die Terroranschläge am 11. September 2001“. Die Suche beruht auf Anklagen vor US-Gerichten, die erst bei vorgelegtem Beweismaterial rechtsgültig erhoben werden können. Ein Dokument der britischen Regierung erklärt, eine Strafverfolgung bin Ladens sei vorerst nicht beabsichtigt, um die geheimdienstliche Bekämpfung seiner Organisation nicht durch vorzeitiges Aufdecken von Beweismaterial zu gefährden.[27]
Im April 2002 erklärte FBI-Direktor Robert Mueller, man habe bisher weder in den USA noch in Afghanistan irgendwelche belastenden Papiere und Computeraufzeichnungen gefunden. Die Terroristen hätten alles getan, ihre Anschlagspläne zu verdecken.[28] Doch im März 2002 schilderten die beiden Hauptplaner Ramzi bin asch-Schaiba und Khalid Scheich Mohammed dem Londoner Redakteur des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira Yosri Fouda in Karatschi detailliert die etwa zehnjährige Vorbereitung der Anschläge.[29] Dies geschah ein halbes bzw. ein Jahr vor ihrer Festnahme, der ihre wahrscheinlich durch Folter in Guantanamo erpressten und daher rechtsstaatlich nicht verwertbaren Geständnisse folgten. Auch der als 20. Pilot vorgesehene Zacarias Moussaoui gestand am 26. März 2006 in einem regulären Strafprozess die Anschlagspläne im Auftrag bin Ladens.[30]
„Werkzeug der CIA“
Thierry Meyssan hält bin Laden für einen ausgebildeten und aktiven CIA-Agenten. Diese Sicht beruht auf der tatsächlichen Zusammenarbeit der CIA mit afghanischen Mudschahidin in den 1980er Jahren, um diese in Pakistan für den Guerillakrieg gegen die Sowjets auszubilden und zu unterstützen. Da auch saudische Islamisten damals an diesem Krieg teilnahmen, wurde oft eine frühe Beziehung der CIA zu Al-Qaida vermutet.[31] Mathias Bröckers behauptete:
- 6 Milliarden Dollar wurden laut CNN von den USA und den Saudis in Ibn Ladins Söldnertruppe investiert... Die Geister aber, die die USA stets riefen, wenn es „amerikanische Interessen“ zu wahren galt, haben jetzt auf grausame Art zurückgeschlagen.[32]
Der Islamexperte Peter Bergen dagegen bestreitet, dass bin Laden jemals von der CIA finanziert wurde. Bergen durfte ihn als einziger US-Bürger 1997 besuchen und interviewen. Er betont, dass die CIA keine Islamisten aus arabischen Ländern trainiert und finanziert habe, da diese eigene Geldgeber aus Saudiarabien und andere religiös-ideologische Ziele gehabt hätten. Bin Laden und sein Stellvertreter Aiman az-Zawahiri erklärten stets, nie Hilfe der USA erhalten noch angenommen zu haben.[33] Dies betrachtet Michel Chodussovsky aber als Selbsttäuschung:
- Zitieren wir CIA-Mann Milton Beardman: „Wir trainierten keine Araber.“ Laut Abdel Monam Saidali vom Al-aram Zentrum für strategische Studien in Kairo wurden bin Laden und „seine afghanischen Araber mit Erlaubnis des CIA mit hochspezialisierten Kriegstechniken vertraut gemacht.“ Beardman betonte, dass Ussama bin Laden nicht durchschaute, welche Rolle ihm von Washington zugedacht war.
Chodussovsky zufolge war bin Laden auch am 11. September 2001 willfähriges Werkzeug der CIA, der ihren Interessen diente, ohne dies zu ahnen.[34]
„Gefälschtes Geständnis“
Am 16. September 2001 sagte Osama bin Laden einer afghanischen Presseagentur zufolge:
- Ich habe einen Fahneneid abgelegt, der mir nicht erlaubt, solche Dinge von Afghanistan aus zu tun. Wir wurden schon früher angeklagt, aber wir waren nicht beteiligt.[35]
Am 13. Dezember 2001 zeigte die US-Regierung ein offenbar mit einer Webkamera gedrehtes Video in schlechter Bild- und Tonqualität im Fernsehen. Darauf erklärt der Redner einigen Gästen mit Bezug auf das WTC, er sei „von allen der Optimistischste gewesen”. Wegen seiner Erfahrungen im Bauwesen habe er fest damit gerechnet, „dass der durch das Flugbenzin ausgelöste Brand das Stahlskelett des Bauwerks zum Schmelzen und den Bereich des Einschlags mit den darüber liegenden Stockwerken zum Einsturz bringen würde. Mehr hatten wir nicht erhofft.” Er erwähnt auch Mohammed Atta als Anführer einer Gruppe, der während seiner Pilotenausbildung in den USA weder von anderen Gruppen noch vom Ziel seines Auftrags gewusst habe: Wir offenbarten ihnen die Operation nicht, bis sie da waren und kurz bevor sie die Flugzeugplätze buchten.[36]
Das Band wurde nach US-Angaben nach der Eroberung Dschalalabads am 14. November 2001 dort entdeckt, aber erst nach eingehenden Prüfungen veröffentlicht. Während die US-Regierung damit bin Ladens Urheberschaft für erwiesen hielt, zweifelten viele Berichte Echtheit und Aussagekraft des Videos, die Identität der gezeigten Person und einige Stellen der Übersetzung an.[37] Andere Übersetzer bestätigten dagegen die als „Geständnis“ gedeuteten Aussagen.
Am 10. September 2002 sendete Al-Dschasira ein Videoband, auf dem einige der beteiligten Terrorpiloten in afghanischen Ausbildungslagern von Al-Qaida mit Landkarten der USA zu sehen waren. Die Stimme bin Ladens nannte sie namentlich und lobte sie als die Männer, die „die Vorhaben ausführten“ und damit „den Kurs der Geschichte änderten“.[38]
Am 31. Oktober 2004 - drei Tage vor Bushs Wiederwahl zum US-Präsidenten - strahlte Al-Dschasira ein weiteres Video aus, das bin Laden zeigte. In einer langen Rede an das amerikanische Volk erklärte er seine Entschlussbildung für die Terroranschläge:
- Und als ich die zerstörten Türme im Libanon [gemeint ist der Libanonkrieg 1982] sah, kam es mir in den Sinn, dass wir den Unterdrücker genauso bestrafen sollten und Türme in Amerika zerstören sollten, um sie das schmecken zu lassen, was wir geschmeckt haben, damit sie davon abgeschreckt würden, unsere Frauen und Kinder zu töten.
Solange Amerika seine Welteroberungspläne nicht aufgebe und sich aus dem Mittleren Osten zurückziehe, werde er diese Politik bis zum Bankrott der Supermacht fortsetzen.[39]
Auf einem im Mai 2006 ausgestrahlten Tonband ist bin Laden wie folgt zu hören:[40]
- Ich bin derjenige, der für die Auswahl der 19 Personen, die die Anschläge ausführten, verantwortlich war.
Auch auf weiteren Video- und Tonbandaufnahmen, die Al Dschasira zugespielt wurden, übernahm bin Laden die Verantwortung für die Terroranschläge.[41] Seitdem sind die Zweifel westlicher Medien an dem „Geständnisvideo“ von 2001 weitgehend verstummt.
Verschwörungstheoretiker dagegen behaupten unter Berufung auf den Islamistikprofessor Bruce Lawrence weiter, das erste Videoband sei eine erwiesene Fälschung. Tonbänder mit bin Ladens Stimme seien ebenfalls gefälscht oder Hinweise darauf, dass er bereits tot sei.[42]
WTC 1 und 2
Nach den in Details variierenden, im Kern aber übereinstimmenden Untersuchungsergebnissen der Federal Emergency Management Agency (FEMA) und des National Institute of Standards and Technology (NIST) wurden die Stahlskelette von WTC 1 und 2 durch die Kombination von Einschlagsschäden und folgenden Bränden statisch so stark geschwächt, dass ihre Einstürze unausweichlich folgten. Die meisten Verschwörungstheoretiker lehnen diese Erklärung als vorgefasste, von politischen Interessen diktierte Manipulation der Öffentlichkeit ab. Einige behaupten, sie physikalisch widerlegen zu können.
Dazu führen sie jedoch keine schlüssige Alternativhypothese, sondern Einzelbeobachtungen an Foto- und Videomaterial, subjektive Eindrücke von Augenzeugen, bisher unerklärte Anomalien beim Einsturz sowie ungewöhnliche Metallfunde im Schutt des WTC an, die auf eine heimlich vorbereitete, durch die Flugzeugeinschläge getarnte „kontrollierte Sprengung“ der Gebäude hinweisen sollen. Andere Erklärungen dafür weisen sie mit immer neuen Variationen ihrer Vermutungen und Angriffen auf die Glaubwürdigkeit und Integrität der offiziellen Berichte zurück. Oft beziehen sie sich ebenfalls auf deren Angaben, um daraus Widersprüche zu konstruieren, Auslassungen und Fehler zu behaupten. Aus wenigen allgemein zu beobachtenden Phänomenen der Einstürze ziehen sie eigene weitreichende Schlüsse, die für Laien ohne bautechnische, physikalische und chemische Fachkenntnisse meist nicht überprüfbar sind.
„Kein Einsturz durch Brände“
- Die Tanks der Flugzeuge seien weniger als zur Hälfte gefüllt gewesen. Der größte Teil des Kerosins sei beim Einschlag im sichtbarem Feuerball verbraucht worden, der Rest in kaum zehn Minuten verbrannt und könne die Stahlträger daher nicht geschwächt haben.
Doch trotz ungewisser Tankfüllung - die Angaben variieren von 15.000 zu 40.000 Litern je Flugzeug - , hätte auch die Hälfte des beim Aufprall explodierenden und verstäubten Kerosins bei weitem ausgereicht, um sofort großflächige und bis zu 1000 Grad heiße Brände auszulösen, die sich über die zerstörten Fahrstuhlschächte schnell im ganzen Gebäude ausbreiten und stundenlang anhalten konnten, da genug brennbares Material als Nachschub vorhanden war.[43]
- Temperatur und Dauer der Brände seien überschätzt worden. Die maximale Brandtemperatur der verfügbaren Materialien habe im Durchschnitt keine 600 Grad Fahrenheit überschritten. Die sofortige und schnelle Erhitzung der Einschlagzone habe den ummantelten und hitzebeständigen Stahlträgern weiter unten genug Zeit gelassen, die Hitze zu absorbieren. Ein Großteil der von NIST untersuchten Stahlreste sei nach dem Kollaps von Hitze kaum versehrt gewesen. Keine der Proben sei bei Tests der Mikrostruktur offenbar der kritischen Grenze von 600 Grad Celsius ausgesetzt gewesen [44]
Dies erklärt der ausführliche NIST-Bericht von 2004 damit, dass keine dieser Proben aus der heißen Einschlagzone stammte und nur ein geringer Bruchteil durch Aufweichung versagender Kernsäulen in einem einzigen Stockwerk genügte, um den Kollaps in Gang zu setzen. Auch die nicht wesentlich erhitzten Stahlsäulen weiter unten mussten dann unter der plötzlich und exponentiell anwachsenden Last versagen. Erst 2007 möglich gewordene komplexe Computersimulationen haben diesen rekonstruierten heftigen Brand- und Kollapsverlauf bestätigt oder weisen sogar auf einen die bisherigen Annahmen noch übertreffenden Verlauf hin.
- Aus dem schwarzen Rauch sei zu schließen, dass die Brände im WTC diffus, sauerstoffarm und deshalb kaum heißer als 650 Grad Celsius gewesen seien, wegen der Windstille wahrscheinlich sogar kühler. Dies hätte theoretisch ausgereicht, um die Tragkraft des Stahls zu halbieren. Doch erkläre das noch nicht den Kollaps.[45]
„Kontrollierte Sprengung“
Für diese These werden eine Reihe optischer und akustischer Eindrücke kurz vor oder während des Einsturzes angeführt:
- explosionsartige Geräusche, die Ohrenzeugen im Gebäude hörten: einige sogar im Keller vor dem Flugzeugeinschlag
- der symmetrische, implosionsartige „freie Fall“, der an eine kontrollierte Sprengung erinnere
- kurz vor der Einsturzfront seitlich austretende weiße Staubwolken
- fontänenartig horizontal weit ausschießende Partikel wie bei einer Druckwelle
- helle Blitze im Gebäude, an Außensäulen hochschießendes Feuer mit weißem Rauch
- etwa 7-2 Minuten vor dem Kollaps an mehreren Stellen außen herabfließendes, gelborange glühendes Metall
- geschmolzene Metalllegierungen in den Überresten mit seltenen, nicht durch gewöhnlichen Kollaps zu erklärenden chemischen Verbindungen.
WTC 7
Die Vertreter der Sprengungshypothese berufen sich vor allem auf den Einsturz des WTC 7. Dieses 47-stöckige Gebäude wurde am 11. September 2001 von keinem Flugzeug, wohl aber von Trümmerteilen des etwa 100 m entfernten Nordturms getroffen. Diese rissen an der Südwestfront auf einer Höhe von zehn Stockwerke bis zu einem Viertel der Gebäudetiefe heraus und verursachten anhaltende Innenbrände. Das Haus sackte daraufhin um 17:20 Uhr in sich zusammen.
Steven Jones weist auf den optischen Eindruck eines plötzlichen, ungebremsten, senkrechten Einsturzes hin, der nur 0,6 Sekunden länger gedauert habe als ein freier Fall aus dieser Gebäudehöhe. Dabei hätte der Aufprall der oberen auf die noch intakten unteren Stockwerke die fallende Gesamtmasse eigentlich abbremsen müssen. Die Betontrümmer hätten sich übereinander schichten müssen, statt großenteils zu feinem Pulver zerrieben zu werden. Nur gleichzeitige Sprengung am Fuß tragender Stahlsäulen könne den schnellen widerstandslosen Einsturz und die Pulverisierung des Betons erklären. Jones wirft dem NIST vor, diese Hypothese nicht ebenfalls als mögliche Einsturzursache zu prüfen.[46]
Die FEMA hatte den Einsturz des WTC 7 2002 als weiterhin erklärungsbedürftig bezeichnet. Das NIST hatte viel stärkere strukturelle Schäden als anfangs angenommen belegt und daher 2004 ein Versagen einiger zentraler Stahlträger mindestens unterhalb des 13., wahrscheinlich des 8. Stockwerks als Kollapsauslöser angenommen. Dies habe ein progressives Einsacken der Zwischendecken in zunächst vertikaler, dann auch horizontaler Richtung bewirkt, bis die gesamte Gebäudestruktur schließlich auf einmal kollabiert sei.
Diese Erklärung wurde im August 2006 noch nicht als endgültig betrachtet. Zwar habe man keine Anhaltspunkte für eine kontrollierte Sprengung gefunden, wolle aber berechnen, welche Größe und Kraft Explosionen gehabt haben müssten, um ein oder mehr tragende Säulen versagen zu lassen. Dabei wird nicht an absichtlich angebrachte Sprengladungen, sondern eher an explodierende Dieseltanks unten im Gebäude gedacht. Eine defekte Dieselleitung könnte die Feuer zusätzlich genährt haben. Die Bauweise des WTC 7 mit wenigen tragenden Säulen um ein zentrales Atrium habe den Komplettkollaps begünstigt. Das NIST kündigte einen Abschlussbericht zum WTC 7 für Frühjahr 2008 an.[47]
Eine BBC-Reporterin vor Ort meldete am 11. September 2001 live um 17:00 den Kollaps des Gebäudes, bevor dieser eintrat. Verschwörungstheoretiker sehen darin einen Beweis für ein Vorwissen der Behörden, das einigen Medien versehentlich verfrüht zugespielt worden sei, und deren Beteiligung an organisierter Vertuschung dieses Vorwissens. Die Feuerwehrleute wurden jedoch schon zwischen 12:00 und 13:00 aus WTC 7 zurückgezogen, um ihr Leben nicht zu riskieren. Wegen der unbekämpften Brände und sichtbar einknickender Decken rechnete man seit Stunden mit dem Einsturz. Die BBC-Nachrichtenredaktion erklärt den Irrtum mit dieser Erwartung und dem Durcheinander jenes Tages. Man habe die Originalbänder der Berichterstattung nicht aufbewahrt.[48]
Pentagon
„Kein Flugzeug“
Thierry Meyssan brachte Anfang 2002 die These auf, beim Angriff auf das Pentagon habe es übehaupt kein Flugzeug gegeben. Fotos vom Tatort sollten zeigen, dass die Schäden an der Gebäudefront zu schmal für die Spannweite einer Boeing 757 seien. Flugzeugtrümmer auf dem Rasen oder im Gebäude seien nicht zu entdecken. Der Schaden könne auch von einem mit Sprengstoff beladenen LKW - wie es anfangs vom Pentagon selbst vermutet worden sei - oder einem Marschflugkörper stammen.
Zahlreiche Webseiten wie „Hunt the Boeing“ sowie die Filme „911 in Plane Site“ und „Aktenzeichen 9/11 ungelöst“ (Gerhard Wischnewski) griffen diese so genannte „No-Jetliner“-These auf. Als Indizien wurden etwa genannt, dass einige Fensterscheiben im Erdgeschoss heil geblieben waren. Ein rundes, etwa 150 cm großes Loch in der Wand deute auf einen Raketeneinschlag hin. Ein sonst üblicher Zusammenbau der Trümmerteile durch die US-Verkehrsbehörde NTSB sei unterblieben. Daher gebe es keinen Beweis für den tatsächlichen Hergang.
Den Verdächtigungen kam entgegen, dass der Einschlag anders als in New York nicht gefilmt worden war. Nur eine Parkplatzkamera hatte den Anflug mit einem Standfoto pro Sekunde aufgezeichnet. Da das Videoband zum Beweismaterial für den laufenden Prozess gegen Moussaoui gehörte, wurde es erst nach Prozessende im Mai 2006 freigegeben. Es lässt das Flugzeug nur erahnen, zeigt aber die Explosion des Kerosins und widerlegt damit die Raketenthese.[49] Auch dass die Trümmerteile - wie bei einem Verbrechen üblich - von FBI-Beamten eingesammelt und unter Ausschluss der Öffentlichkeit untersucht wurden, gab den Spekulationen Nahrung. Notfallübungen im Oktober 2000 und März 2001 für einen Unfall mit demselben Flugzeugtyp im Pentagon waren davon ausgegangen, dass sich die massiven Trümmer des Flugzeugs im Innenhof verteilen müssten.
Der Untersuchungsbericht der 9/11-Kommission stellte 2004 fest, dass die Boeing 757 beim Einschlag durch die massiven Wände und verstärkten Säulen des Gebäudes weitgehend zerfetzt wurde. Einer der Flügel riss schon vor dem Aufprall ab; die Fassade stürzte erst nach 20 Minuten ein. Die explosionssicheren Fenster waren wenige Monate zuvor extra für solche Außenangriffe eingebaut worden. Andere Tatortfotos zeigten eindeutig Teile einer Boeing 757.[50] Das kleinere Loch stammte vom Einschlag eines der Landungsräder. Der Flugschreiber wurde geborgen. Hunderte Augenzeugen hatten Anflug und Aufprall des Flugzeugs, einige auch dessen Kennzeichnung und Passagiere in den Fenstern gesehen.[51] Zwei Passagiere - Renee May, Barbara Olson - hatten aus dem Flugzeug mit ihren Angehörigen telefoniert. Bis auf fünf wurden alle der insgesamt 189 Opfer und Täter anhand von DNA-Spuren identifiziert.
Vertretern von „No-Jetliner“-Thesen wurde die selektive Auswahl und bewusste Fehldeutung von Fotos und Zeugenaussagen in zahlreichen Fällen nachgewiesen.[52] Eine überzeugende Erklärung für den Verbleib des Flugzeugs und seiner Passagiere konnten sie nicht geben. Daher verloren sie rasch an Einfluss und wurden bald auch von anderen Verschwörungstheoretikern als Ablenkung von den wahren Tätern und ebenfalls von Geheimdiensten erzeugte Desinformationskampagne zurückgewiesen.[53]
„Verhinderter Abschuss“
Viele halten es für völlig ausgeschlossen, dass das Land mit dem weltweit größten Militärhaushalt das am besten geschützte Gebäude der USA nicht gegen einen solchen Angriff verteidigt hätte. Die Nationale Luftabwehr (NORAD) hätte das dritte entführte Flugzeug spätestens seit 9:03 Uhr, als das zweite Flugzeug ins WTC gerast war, als Gefahr für die Hauptstadt erkennen und zum Landen zwingen können. Die nächste Basis für Militärjets war nur fünf Minuten entfernt. Da der Pilot von Flug 77 das Gebäude beim ersten Anflug fast verfehlt hatte, flog er nochmals eine 330-Grad-Kurve über Washington: Dies hätte Zeit genug gelassen, die Maschine abzuschießen.
Mark R. Elsis, Autor der Webseite StandDown.net, befasste sich detailliert mit Zeit- und Ereignisabläufen. Fristen und Kenntnisse der Luftabwehr hätten es den einzigen beiden in Otis, Massachusetts aufgestiegenen Abfangjägern ermöglicht, die Hauptstadt mindestens 20 Minuten eher als Flug 77 zu erreichen. Aus verzögerten Anordnungen, viel zu langsamem Flugtempo, falschem Kurs der Abfangjäger und ausgebliebenen Maßnahmen bei der nächstgelegenen Staffel schloss er: Es gibt nur eine Erklärung dafür: Unserer Luftwaffe wurde befohlen, am Boden zu bleiben.[54]
Erst der Bericht der 9/11-Kommission von 2004 machte das Ausmaß der Verwirrung in den verantwortlichen Flugleitstellen deutlich. Die Handbücher waren nicht auf Luftangriffe aus dem Inland ausgerichtet; noch nie war man mit vier parallel entführten und als Waffen benutzten Flugzeugen konfrontiert. Die Befehlswege dauerten viel zu lange. Die erste Nachricht einer Flugzeugentführung erreichte die Luftabwehr um 8:37 Uhr ohne Angabe eines möglichen Ziels. Die zweite Entführung wurde um 9:03 Uhr übermittelt, in derselben Minute , als Flug 175 bereits im WTC 2 einschlug. Um 9:21 Uhr gab die New Yorker Flugaufsicht falsche Angaben an die Luftabwehr weiter mit der Folge, dass der Kurs von Flug 77 unbemerkt blieb. Das Radarsignal wurde acht Minuten lang nicht empfangen; in dieser Zeit änderte Flug 77 seinen Kurs und flog Richtung Washington. Erst um 9:36 Uhr, weniger als zwei Minuten vor dem Einschlag ins Pentagon, erhielt ein Pilot Befehl, dieses Flugzeug zu verfolgen.[55]
Dass die Luftabwehr die Radarsignale der entführten Maschinen mit abgeschalteten Transpondern nicht rechtzeitig orten konnte, erklärt die Seite Popular mechanics etwa damit, dass sie nicht auf Inlandbeobachtung eingestellt gewesen sei und die Signale unter ca. 4.500 in der Luft befindlichen Flugzeugen nicht auffinden konnte.[56] Obwohl diese Fakten überprüfbar sind, streiten Verschwörungstheoretiker sie ab.[57]
Shanksville
Nach den Aufzeichnungen des Voicerecorders und Augenzeugen des Absturzes wurde Flug UA 93 von den Entführern im Verlauf eines Handgemenges mit Passagieren im Cockpit steil in den Boden bei Shanksville in Pennsylvania gelenkt und nahezu vollständig zerfetzt. Verschwörungstheorien dagegen behaupten entweder die bloße Simulation eines Absturzes oder einen Abschuss der Maschine.
„Kein Flugzeugsabsturz“
Vertreter dieser These zeigen Fotos vom Einschlagskrater, die keine Flugzeugteile erkennen lassen.[58] Gerhard Wisnewski versuchte sie mit einzelnen Zeugenaussagen zu erhärten. So habe Ernie Stull, der Bürgermeister von Shanksville, beim Anblick der Absturzstelle gesagt:[59] Man sieht ein großes Loch, sonst nichts.
Auf Nachfrage anderer Journalisten erklärte Stull jedoch, er habe damit nur sein Erstaunen über das Zerplatzen der Maschine ausgedrückt, aber natürlich deren Trümmerteile selbst gesehen. Auch andere Zeugenaussagen riss Wischnewski aus ihrem Kontext: Der Chefredakteur einer Pittsburgher Zeitung, Dennis Roddy, habe keine Flugzeugtrümmer erkennen können. Doch Roddy war gar nicht vor Ort, sondern hatte ein Journalistenteam zur Absturzstelle gesandt. Dessen Bericht zitierte zahlreiche Augenzeugen, die das rotierend abstürzende Flugzeug sahen und die Aufschlagsexplosion hörten.[60]Die Wochenzeitung Der Spiegel wies Wischnewski die Fehldeutung der Zitate nach.[61] Die Überreste der 44 Leichen wurden soweit wie möglich geborgen, identifiziert und den Opferfamilien übergeben.[62]
„Abschuss“
Im Widerspruch zu der These vom fehlenden Flugzeug behaupten manche, es sei abgeschossen worden. Augenzeugen hätten einen Militärjet in der Gegend beobachtet. Der pensionierte Armeeoberst Donn de Grand-Pre behauptete im Februar 2004 in einer Radiosendung, er kenne die Einheit und deren Piloten, der den Abschussbefehl erhalten und mit zwei Bordraketen ausgeführt habe. Er habe seinem General seine Besorgnis mitgeteilt, dieser habe seinen Bericht im Militär verbreitet.[63]
Tatsächlich war der benannte Pilot 1.100 Meilen weiter nördlich stationiert und startete um 10:45 Uhr unbewaffnet für einen Transportflug von North Dakota nach Montana. Der zitierte General bestritt, den Oberst und seinen angeblichen Bericht zu kennen. Ein Abschussbefehl für Flug 93 wurde von NORAD erst nach dem Absturz an Piloten weitergegeben, die selbst bei rechtzeitigem Empfang zu weit entfernt gewesen wären.
Ein Variante der Abschussthese führt dazu ein kleines weißes Zivilflugzeug an, das kurz nach dem Absturz über die Stelle geflogen war.[64] Dieser Businessjet war im Landeanflug auf den nächstgelegenen Flughafen von Johnstown, 20 Meilen nördlich von Shanksville, von dessen Flugaufsicht zu einem Erkundungsflug gebeten worden, da man den Absturz bereits bemerkt hatte. Der Pilot flog zweimal direkt über den Krater, um dessen genaue Position zu registrieren und weitergeben zu können.[65]
Andere übertreiben die Streuung der Flugzeugtrümmer, um so eine Explosion in der Luft vor dem Absturz glaubhaft zu machen. Man habe Leichenteile, Kleider, Bücher und Schrott sechs Meilen nördlich vom Krater in einem See gefunden. Diese könnten unmöglich dorthin geweht worden sein, da der Wind in die entgegengesetzte Richtung geblasen habe.[66]
Tatsächlich wurden ein Triebwerksteil etwa 250 m in Luftlinie, Papier und Stoffetzen in etwa anderthalb Meilen Entfernung in Windrichtung südlich - nicht nördlich und ohne Schrott- und Leichenteile - vom Krater entfernt gefunden. Dies führen Fachleute auf den steilen, aber nicht senkrechten Winkel und das Tempo des Einschlags zurück, bei dem schwere Teile - wie Landerad und Flugschreiber bei Flug 77 - abreißen und herausgeschleudert, leichte Teile aufgewirbelt und verweht werden konnten.[67]
Vielfach wird behauptet, Handytelefonate aus einem Flugzeug über 8.000 Fuß Flughöhe seien damals technisch unmöglich, darunter sehr unwahrscheinlich gewesen. Deshalb seien die Anrufe, deren Inhalte der Kommissionsbericht 2004 abdruckte, erfunden oder von Agenten fingiert worden.[68]
Tatsächlich sind Handyanrufe bis zu 35.000 Fuß Flughöhe sehr wohl möglich, wenn auch unsicher wegen der Fluggeschwindigkeit. Doch Flug 93 flog relativ niedrig und in einer ausreichend mit Empfangsstationen ausgerüsteten Gegend. Einige Anrufer benutzten auch keine Handys, sondern die in ihre Sitze eingebauten Bordtelefone. Viele Anrufe dauerten weniger als eine Minute und wurden oft unterbrochen. Da von vier Entführern nur einer die im hinteren Bereich zusammengedrängten Passagiere bewachte, wie einige Anrufer berichteten, kamen relativ viele Anrufe unbehelligt durch.[69]
„Abschussbefehl“
Als Beweis für den Abschuss für Flug 93 zitierte Michel Chossudovsky Aussagen von Regierungsmitgliedern aus einem Interview am 11. September 2002. Bush hatte Vizepräsident Dick Cheney am 11. September 2001 telefonisch die Erlaubnis zu einem Abschussbefehl für weitere entführte Flugzeuge im Anflug auf Washington gegeben und sagte nun dazu:[70]
- Ich zögerte nicht... Ich wusste, was getan werden musste.
Condoleeza Rice bestätigte diesen Befehl und ergänzte:
- Es gab diese schreckliche Phase, als wir uns fragten, ob Flug 93 wirklich von einem amerikanischen Piloten abgeschossen wurde.
Der Untersuchungsbericht vom Juni 2004 deckte minutiös auf, dass Cheneys frühestens 10:10 erteilter Abschussbefehl den Piloten bis 10:31 nicht weitergegeben wurde, Flug 93 aber schon um 10:02 abgestürzt war. Cheney erfuhr lange nicht, ob sein Befehl ausgeführt worden war oder nicht. Nur die Passagiere selbst hätten die Hauptstadt vor einem weiteren verheerenden Angriff bewahrt.[71][72]
Chossudovsky missdeutete den Abschussbefehl trotz dieser nachgewiesenen Abläufe als Beweis für einen Abschussplan. Auch einen Redeausschnitt Donald Rumsfelds vom 24. Dezember 2004 vor Iraksoldaten deutete er als „Versprecher“, der Rumsfelds Kenntnis vom tatsächlichen Abschuss offenbart habe:
- Ich denke, wir alle können uns vorstellen, welche Welt auf uns zukäme, wenn die Leute, die die Kirche in Mosul bombardierten, [Anschlag mit 15 Toten am 7. Dezember 2004] Bombenanschläge in Spanien verübten, oder die, die die USA in New York angegriffen, ein Flugzeug über Pennsylvania abgeschossen und das Pentagon angegriffen haben, siegen würden.
Obwohl Rumsfeld sich auf das aufgezählte Handeln von Terroristen bezog und mit „shot down“ seinem Sprecher zufolge das sturzflugartige zu-Boden-lenken des Flugzeugs meinte, finden Verschwörungstheoretiker hier den „Beweis“, dass die Regierung Flug 93 tatsächlich abschießen ließ.[73]
Antisemitische Versionen
Einige Verschwörungstheorien zum 11. September sind mit offenem Antisemitismus oder Antizionismus verbunden.
„4.000 Juden fehlten bei der Arbeit“
Die syrische Staatszeitung Al Thawra behauptete am 15. September 2001, 4.000 Juden seien am 11. September nicht zur Arbeit im WTC erschienen. Damit war das hartnäckige Gerücht geboren, Juden hätten vorher von den Anschlägen gewusst, seien also darin irgendwie verwickelt. Die Zahl stammte aus einem Artikel der Jerusalem Post vom 12. September mit dem Titel: Hunderte Israelis bei den Anschlägen vermisst. Im Text war von 4.000 Israelis die Rede, die die US-Botschaft als um das WTC und Pentagon herum lebende Personen nannte, mit deren Verlust Angehörige in Israel rechnen mussten.[74]
An diese Ausgangsthese anschließend behaupten ähnliche Thesen ein Vorwissen von Israelis und Juden: Andreas von Bülow weist darauf hin, dass die israelische Schiffahrtslinie „Zim“ bereits einige Wochen vor den Anschlägen ihre Büros im WTC räumte, obwohl der Mietvertrag noch bis Ende 2001 gelaufen wäre. Daher seien nur dreißig Juden unter den Opfern der Anschläge gewesen.[75]
Nach gültigen Opferlisten von 2002 waren aber etwa 400 (das heißt, etwa 15 Prozent) aller Opfer Juden, einer davon Israeli. Die Religionszugehörigkeit konnte bei vielen Opfern nicht ermittelt werden.[76] Bemühungen, das behauptete jüdische Vorwissen zu widerlegen [77], blieben meist vergeblich. In arabischen Ländern gilt es vielfach als unhinterfragbare Tatsache.
„Der Mossad als Drahtzieher“
In den USA verbinden vor allem Eric Hufschmid, Christopher Bollyn, Daniel Hopsicker und die Seite American Free Press die gängigen Verschwörungsthesen mit Hinweisen auf Israelis, Juden und nichtjüdische „Zionisten“ als angebliche Nutznießer und heimliche Auftraggeber der Anschläge.
Hufschmid entwarf auf einer Verschwörungskonferenz in Italien ein gegen jede Widerlegung immunisiertes Szenario: Da der israelische Geheimdienst Mossad die USA Monate vorher vor den Anschlägen gewarnt habe, müsse Israel davon gewusst haben. Es sei nicht plausibel, dass die US-Regierung ein so riesiges Verbrechen am eigenen Volk zugelassen und Amerikaner gewonnen habe, es auszuführen. Daher müsse jemand mit handfesten Eigeninteressen dahinter stecken. Dafür komme Larry Silverstein in Frage, der das WTC im Juni 2001 erworben habe, um die Versicherungssumme von 3,2 Milliarden Dollar für seine Zerstörung zu kassieren. Sein Freund Benjamin Netanjahu könne ihn über die bevorstehenden Anschläge informiert haben, die er zu seinem Vorteil genutzt habe. Er habe die Israelis mit der Sprengung beauftragt. Darauf ließen Presseberichte schließen, wonach über 200 Israelis ohne gültige Visa nach dem 11. September ausgewiesen worden seien. Dass niemand ihn zur Rechenschaft ziehe, liege an seinen Beziehungen zu Presse- und Bankmagnaten wie Rupert Murdoch, den Rothschilds u.a., die jede Aufklärung durch Desinformation verhinderten. Sie kontrollierten auch die 9/11-Wahrheitsbewegung und führten die meisten ihrer Anhänger mit falschen Spuren in die Irre, um von den wahren Tätern abzulenken. Um all dies zu durchschauen, müsse man seine, Hufschmids, Internetseiten lesen. Die Evidenz für einen Sprengungsauftrag Silversteins und eine Beteiligung zionistischer Weltorganisationen, die ein Interesse an Kriegen gegen Araber und Muslime hätten, sei „überwältigend“.[78]
Auch für Christopher Bollyn ist der Antiterrorkrieg eine Erfindung des Mossad zur Beherrschung der USA und der Welt.[79] Dieser Rechtsextremist fügt wie Hufschmid offene Lücken in den angebotenen Verschwörungstheorien zum 11. September zu scheinplausiblen „Lösungen“ zusammen, die der bekannten antisemitischen These von der „zionistisch beherrschten Regierung“ folgen. Bollyn fragt zum Beispiel suggestiv Wie kam israelische Software auf die kritischen Computer der Flugaufsicht? und unterstellt damit eine jüdische Schuld an den Angriffen.[80] Den Aufsatz der Popular Mechanics mit physikalischen Fakten zu den wichtigsten Verschwörungsthesen vom März 2005 denunzierte Bollyn als Gefälligkeitsarbeit für die Regierung, indem er auf die Verwandtschaft eines beteiligten Autoren (Benjamin Chertoff) mit dem Staatssekretär für Heimatschutz (Michael Chertoff) hinwies und jede inhaltliche Auseinandersetzung vermied.[81] Auch dass die amerikanischen Neokonservativen sich positiv auf den jüdischstämmigen Philosophen Leo Strauss beziehen und in ihren Reihen mehrere Juden wie Paul Wolfowitz und Richard Perle haben, gilt bei antisemitsichen Verschwörungstheoretikern als Indiz dafür, dass sie in Wahrheit Vertreter israelischer Interessen oder eines „Weltjudentums“ wären, das hinter den Anschlägen stecke.[82]
Auch Matthias Bröckers und Andreas von Bülow legen eine Beteiligung von führenden Vertretern Israels und der Juden nahe[83] Bröckers verglich Ariel Sharon mit Adolf Hitler und griff ein von einem Sender der Hamas erfundenes Zitat auf, wonach Sharon gesagt habe: „Wir, die jüdischen Leute, kontrollieren die USA“.[84] Dies brachte er in Zusammenhang mit Festnahmen einiger Israelis in den USA, die als Angestellte einer Telefongesellschaft für den Mossad spioniert haben sollen. Israelische Besitzer dieser Gesellschaft ließen ihn spekulieren, Israel habe sämtliche Gespräche in den USA, auch im Weißen Haus, abhören können. Dass Behörden keine Information darüber herausgeben, nannte er eine Vertuschung, die den Verdacht einer „Kosher Conspiracy“ nähre.[85] Diese Pauschalisierung von Einzelvorkommnissen brachte ihm den Vorwurf des Antisemitismus ein. Der Berliner Historiker Wolfgang Wippermann erkennt darin deutliche Parallelen zu den Protokollen der Weisen von Zion, einer antisemitischen Hetzschrift:
- Der israelische Geheimdienst Mossad übernimmt dabei die Rolle der in den „Protokollen“ fantasievoll beschriebenen jüdischen Geheimorganisation, Israel selbst verkörpert das „internationale Judentum“, und der Eigner des World Trade Center Larry Silverstein gilt als Repäsentant der „jüdischen Wucherer“.[86]
Rassisten und Holocaustleugner
Die rassistische Webseite „Stormfront“ empfahl ihren Lesern den Film Loose Change, weil dieser sich auch auf das rechtsextreme Newsportal „American Free Press“ bezog, und veranstaltete danach eine Umfrage, welche Gruppen hinter den Anschlägen vermutet würden. In allen wählbaren Alternativen waren „Zionisten“ (Juden) angegeben.[87]
Für eine erste größere Konferenz 2004 in New York unter dem Motto Confronting with the evidence mit etwa 1.100 Teilnehmern hatte der Initiator und Sponsor, der Millionär Jimmy Walters, Hufschmid als Hauptredner und Bollyn kurzfristig als Gastredner auftreten lassen. Der erst damals zur Bewegung gestoßene Antisemit Daryl Bradford Smith machte 2005 die „Satanssynagoge“, „Zionisten“ und Juden“ für die Anschläge verantwortlich.[88] Am 17. Februar 2007 verteidigte er Ernst Zündel als „Wahrheitssucher“ und übernahm dessen Holocaustleugnung. Zudem griff er andere Verschwörungstheoretiker als Zionisten an, die die 9/11-Truth-Bewegung lenkten und versuchten, Israels Schuld zu verdecken. Man solle sie inhaftieren. Er nannte u.a. Michael Chossudovsky, Jim Hoffman, Alex Jones, Webster Tarpley und die Seite physics911.net.[89] Eric Hufschmid, häufiger Gast dieser Radioshow, bestreitet seinerseits mit Berufung auf Paul Rassinier den Holocaust[90] und ignoriert direkte Widerlegung.[91]
Im selben Monat machten Vertreter der Webseite screwloosechange darauf aufmerksam, dass der Initiator einer für den Februar 2007 angesetzten 9/11-Accountability-Konferenz in Phoenix, Arizona, Eric Williams, in einem seiner Bücher den Holocaust leugnet und die Erfindung des Holocaust - ebenso wie der Anschläge des 11. Septembers - als Mittel zur Durchsetzung einer „neuen Weltordnung“ unter Führung von „Zionisten, Katholiken, Freimaurern“ behauptet.[92] Er wurde nicht ausgeladen, sondern nach außen aus dem Planungsstab entfernt und als einfacher Konferenzmitarbeiter geführt, um den Ruf der Bewegung nicht zu gefährden.
Das 9/11-Truth-Movement hat sein Verhältnis zu Antisemiten und Extremisten in den eigenen Reihen bisher nicht geklärt. Eine inhaltliche Abgrenzung zu ihren Positionen findet kaum statt. Tarpley, der in Phoenix nicht als Redner auftrat, nannte Holocaustleugnung eine „Idiotie“. Steven Jones wiederum versuchte vergeblich, u.a. von Bülow für seinen Kurs zu gewinnen, wonach nicht der Mossad, sondern die Neokonservativen um Cheney als Drahtzieher der Anschläge gelten sollten.[93] Kritiker weisen auf erhebliche personelle und mediale Verflechtungen sowie analoge Denkmuster von Antisemiten und 9/11-„Wahrheitssuchern“ hin.
Kritik
Neben allgemeiner Kritik an ihren Methoden gab es in deutschen Medien wiederholt Kritik an einzelnen Publikationen der Verschwörungstheorien zum 11. September.
- Die tageszeitung hatte zwar noch 2003 ein Buch von Bröckers als Prämie angeboten, doch rückte sie noch im selben Jahr deutlich von den Thesen ihres ehemaligen Wissenschaftsredakteurs ab. Eine Analyse der wesentlichen Aussagen der Zweifler an der offiziellen Version kam zu dem Ergebnis: „Ihre Thesen sind höchst fragwürdig. Wir haben einige mit geringem Aufwand überprüft – und konnten sie rasch widerlegen.” [94] Zudem warf ihnen die taz einen Schulterschluss mit der Holocaustleugnung vor, weil sie sich von Rechtsextremisten instrumentalisieren ließen und deren Weltsicht bestätigten. Vorausgegangen war eine Veranstaltung von Verschwörungsautoren, an der auch Horst Mahler als Gast unbehelligt teilnehmen konnte, während Zwischenrufer, die gegen seine Anwesenheit protestierten, aus dem Saal verwiesen wurden. Daraus schloss der Autor des Artikels, dass die gesellschaftliche Funktion der Gerüchte um den 11. September eine ganz andere sei als die vorgegebene Absicht der „Aufklärung” [95].
- Eine Titelgeschichte des Nachrichtenmagazins Der Spiegel vom 8. September 2003 setzte sich mit einigen Kernthesen besonders von Wisnewski und Bröckers auseinander. Der Spiegel meinte, es sei schlampig recherchiert, Zeugen seien einseitig ausgewählt und Fakten verfälscht worden.
- Autor Andreas von Bülow wurde am 9. September 2003 vorzeitig aus der TV-Sendung Menschen bei Maischberger verabschiedet, weil er seine Vorwürfe unter Missachtung der journalistischen Sorgfaltspflicht erhoben habe: Bülow hatte behauptet, die Adressen noch lebender Flugzeugentführer zu kennen, musste aber einräumen, sie nicht überprüft zu haben.
Einzelbelege
- ↑ Thierry Meyssans Bildkommentare auf deutsch übersetzt
- ↑ Florian Rötzer: Die Diskussion über die Verschwörungstheorien zum 11.9. erreicht die akademische Welt, Telepolis, 10. September 2006
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- ↑ Scholars for 9/11 Truth & Justice
- ↑ Popular Mechanics: Debunking the 9/11 Myths: Special Report
- ↑ Screwloose
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- ↑ Daryl Bradford Smith: Sendung vom 17. Februar 2007
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- Jim Marrs: Inside Job: Unmasking the Conspiracies of 9/11: The Shocking Case for a 9/11 Conspiracy. Origin Press, USA, 2. Auflage 2005, ISBN 1579830188
- Thierry Meyssan: Pentagate – Angriff auf das Pentagon, editio de facto, Kassel 2003, ISBN 3-9808561-1-9
- Michael C. Ruppert: Crossing the Rubicon: The Decline of the American Empire at the End of the Age of Oil, New Society Publishers, 2004, ISBN 0-86571-540-8
- Arnold Schölzel (Hrsg.): Das Schweigekartell. Fragen & Widersprüche zum 11. September, Kai Homilius Vg., Berlin 2002, ISBN 3-89706-892-3
- Webster Griffin Tarpley: 9/11 Synthetic Terror. Made in USA, Tree of Life Publications, 2005, ISBN 0-930852-31-1
- Victor Thorn: 9-11 on Trial. The World Trade Center Collapse. Progressive Press, 2006, ISBN 978-0-930852-87-0
- Peter Tiradera: 9-11 Coup Against America. The Pentagon Analysis. Booksurge, 2006, ISBN 978-1-4196-3822-0
- Christian C. Walther: 119 Fragen zum 11.9. Heyne TB, 2003, ISBN 3453878353
- Christian C. Walther: Der zensierte Tag, Heyne, München 2004, ISBN 3-453-62000-3
- Gerhard Wisnewski: Operation 9/11. Angriff auf den Globus, Droemer/Knaur, München 2003, ISBN 3-426-77671-5
- Gerhard Wisnewski: Mythos 9/11. Der Wahrheit auf der Spur, Knaur, München 2004, ISBN 3-426-77783-5
- Paul Zarembka (ed.): The Hidden History of 9-11-2001. Lightning Source Inc., 2006, ISBN 978-0-7623-1305-1
- Barrie Zwicker: Towers of Deception. The Media Cover-up of 9/11, Consortium Book Sales, 2006, ISBN 978-0-86571-573-8
- Physikalische Fakten
- U. Starossek: Progressiver Kollaps von Tragwerken. WKP Ingenieurforum, WKP König und Partner, Hamburg, 4. Dezember 2001
- Kritik
- Tobias Jaecker: Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September. Neue Varianten eines alten Deutungsmusters, LIT Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-7917-8
- Dominik Cziesche, Jürgen Dahlkamp, Ulrich Fichtner, Ulrich Jaeger, Gunther Latsch, Gisela Leske, Max F. Ruppert: Panoptikum des Absurden in Spiegel-Titel Nr. 37/8, September 2003, S. 58–76
- Albrecht Kolthoff: Masse statt Qualität – Drei deutsche Verschwörungsphantasten bezweifeln die Bin-Ladin-Täterschaft beim Angriff auf das World Trade Center. Ihre Bücher erfüllen die journalistischen Standards nicht in Klartext, 5/2003
- David Dunbar, Brad Reagan (Hrsg. von „Popular Mechanics“): Debunking 9/11 Myths: Why Conspiracy Theories Can't Stand Up to the Facts. Hearst Books, 2006, ISBN 1-58816-635-X
Filme
- Aftermath: Unanswered Questions from 9/11 (2003)
- Richard Gage: Why the Towers Fell
- David Ray Griffin (Lecture): 9/11 The Myth and the Reality
- Eric Hufschmidt: Painful Deceptions: An analysis of the September 11th Attack
- George Humphrey: 9/11: The Great Illusion
- Alex Jones: Terror Storm
- Dave von Kleist, William Lewis: 911 in Plane Site
- Rick Siegel: 9-11 Eyewitness: Help find the truth
- Jimmy Walter: Confronting the Evidence: 9/11 and the Search for Truth (Aufzeichnung einer Präsentation von Verschwörungsthesen in New York am 11. September 2004, Originalskript)
- 9/11 Ultimate Conspiracy (Februar 2007)
- Improbable Collapse
- 9/11: Press for Truth
- 9/11 Mysteries
- Zeitgeist
Weblinks
Verschwörungstheoretische Hauptseiten
- Telepolis: Artikel von Mathias Bröckers
- David Ray Griffin (Hrsg.): 911 Truth
- Cooperative Research History Commons (trägt Ereignisabläufe durch allgemeine wikipediaähnliche Beteiligung zusammen)
- Richard Gage: Architects & Engineers for 9/11 Truth
- Jim Hoffman: 9-11 Research: An Attempt to Uncover the Truth About September 11th, 2001
- Kyle Hence: Unanswered questions
- Arabesque: 9-11 Truth
Verschwörungstheoretische Einzelaufsätze
- Steven E. Jones: Why Indeed Did the WTC Buildings Completely Collapse? (August 2006, pdf)
- Dirk Gerhardt, 22. Februar 2007: Geschmolzenes Metall am Ground Zero! Eine deutsche Zusammenfassung über die Berichterstattung zu diesem Thema
- Jerry Lobdill: Some Physical Chemistry Aspects of Thermite, Thermate, Iron-Aluminum-Rich Microspheres, the Eutectic, and the Iron-Sulfur System as Applied to the Demise of Three World Trade Center Buildings on 9/11/2001 (15. Juni 2007)
- Gordon Ross: Momentum Transfer Analysis of the Collapse of the Upper Storeys of WTC 1
Ursachenanalysen von Wissenschaftlern
- Zden'ek P. Bažant, Mathieu Verdure: Mechanics of Progressive Collapse: Learning from World Trade Center and Building Demolitions (pdf)
- Zdenˇek P. Baˇzant, Yong Zhou: Why Did the World Trade Center Collapse? — Simple Analysis.
- Oral Buyukozturk, Franz-Josef Ulm (Massachusetts Institute of Technology): Materials and structures (physikalische Ursachen der WTC-Einstürze, pdf)
Amtliche Dokumente
- 9/11 Commission Report
- National Institute of Standards and Technology (NIST): Publications/Final reports (alle Berichte zu Ursachen und Verläufen der WTC-Einstürze)
- NIST: Investigation of the Sept. 11 World Trade Center Disaster. Factsheet, 30. August 2006 (Antworten auf die häufigsten Fragen zu den Berichten)
- Federal Emergency Management Agency (FEMA): World Trade Center Building Performance Study (Kapitel 1 und 2 zu WTC 1 und 2; Kapitel 5 zu WTC 7)
- America.gov: The Top September 11 Conspiracy Theories (28. August 2006) (Antworten der US-Regierung auf die gängigsten VS-Theorien, englisch)
Zeugenaussagen
- New York Times: The Sept. 11 Records (Sammlung von Aussagen direkt beteiligter Zeugen der WTC-Anschläge, englisch)
Antworten und Kritik
- Spiegel Dossier (7. September 2006): Fakten zum 11. September
- Debunk 9/11 myths
- Debunking 9/11 conspiracy theories
- Michael Sperling, Berlin (Kritik an Bülow, Bröckers, Wisnewski, Meyssan und diversen Internetseiten)
- Alexander Cockburn: Hinter wem sie wirklich her sind. Verschwörungstheorien und der Zustand der Linken in den USA (Le monde diplomatique, 15. Dezember 2006)
- Mark Roberts: Links for 9/11 Research
- Ryan Mackey: On Debunking 9/11 Debunking. Examining Dr. David Ray Griffin’s Latest Criticism of the NIST World Trade Center Investigation (21. Januar 2008)