Learning English Lesson One
Learning English – Lesson One | |
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MusikalbumDie Toten Hosen | von|
Veröffent- |
1991 |
Label(s) | TOT, Virgin |
Format(e) |
CD, LP |
Titel (Anzahl) |
24 |
49 min 10 s | |
Besetzung |
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Studio(s) |
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Learning English – Lesson One ist das erste Album der Band Die Toten Hosen mit ausschließlich englischen Texten und erschien im November 1991. Die Produktion entstand innerhalb eines Jahres in London, New York, Rio de Janeiro und Köln unter der Leitung von Jon Caffery.
Das Album wurde wie ein Sprachkurs für Anfänger gestaltet. Die Kapitel sind größtenteils aus Coverversionen von Hitsingles der ersten Punkwelle in England und Amerika Ende der 70er Jahre zusammengestellt. Bei den Aufnahmen zu diesem Album wirkte an jedem Song mindestens ein Mitglied der Originalbands mit. Janet und John führen durch das Programm und bringen dem Hörer die unbekannte Sprache Schritt für Schritt näher. Die Stimme der „Janet“ gehört Campinos Mutter, einer gebürtigen Engländerin und Lehrerin. „John“ wird von Geoff Haslan gesprochen. [1]
Das Coverfoto, aufgenommen von Achim Kröpsch, zeigt die Toten Hosen beim englischen Frühstück in bunter Kleidung vor dem Union Jack. Die dargestellte Szene ähnelt jedoch mehr einem chaotisch ablaufenden Kindergeburtstag, da die Teilnehmer mit Essensresten verschmiert sind, und der Tisch einem Schlachtfeld gleicht. Ein Bandmitglied hat einen Teller auf dem Kopf und ein weiteres verdeckt sich die Augen mit Cracker.
Entstehung
Die Idee zu dieser Produktion entstand bei einem Treffen der Toten Hosen auf der britischen Insel mit den befreundeten Musikern Honest John Plain und Arturo Bassick, beides Punkrocker der ersten Stunde. In geselliger Runde erinnerten sie sich an die alten Songs, mit denen die Toten Hosen aufgewachsen waren und die sie geprägt hatten. Sie fragten sich, was aus all den Bands von damals geworden sei und beschlossen die Originalinterpreten zusammen zu trommeln um mit ihnen gemeinsam alle diese Stücke neu aufzunehmen.[2]
Die meisten Telefonnummern besorgte Arturo Bassick, der bei The Lurkers und 999 spielt. Oft musste er vermitteln, denn die Toten Hosen waren in Deutschland inzwischen eine bekannte Band; die meisten englischen Altpunks jedoch hatten noch nie etwas von der Gruppe gehört und standen dem Vorhaben zunächst skeptisch gegenüber.[3] Die Privatnummer von Johnny Thunders bekamen die Toten Hosen über seine amerikanische Plattenfirma heraus. Sie riefen ihn an, ließen ihn nach Deutschland einfliegen und nahmen mit ihm zusammen in einem Kölner Studio seinen Titel Born to Lose auf. Leider konnte Johnny Thunders die fertigen Aufnahmen nicht mehr hören, da er 36 Stunden später an den Folgen seiner Drogensucht starb. Die Telefonnummer von Ronald Biggs, der bereits mit den Sex Pistols eine Platte aufgenommen hatte, wurde mühevoll über einen befreundeten Journalisten vom Daily Telegraph ermittelt. Später stellte sich heraus, dass Biggs’ Nummer im öffentlichen Telefonbuch von Brasilien registriert war, und ein Anruf bei der Auskunft genügt hätte um den Kontakt zu ihm herzustellen.[4] Die Detektivarbeit lief erfolgreich weiter, und im Sommer 1991 ging die Band mit Joey Ramone, Dick Manitoba und Cheetah Chrome in New York ins Studio. [5]
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Monate |
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Singles
- Carnival in Rio (Punk Was)
- DE: 36 - 18.11.1991 - 5 Wo.[6]
Alben
Kapitel
Erster Schritt
Janet und John stellen das Album als Anfängerkurs für Urlauber und Geschäftsleute, Rock’n’Roll-Fans und Pervertierte vor. Man solle aufmerksam zuhören und immer Papier und Bleistift parat haben um sich Notizen machen zu können. Das erste Kapitel hat die Überschrift „Relax“, und deshalb geht es sofort mit dem schnellen, laut krachenden Song Blitzkrieg Bop der Ramones und der zehnfachen Aufforderung „Hey Ho, Let’s go!“, gesungen von Campino und Joey Ramone weiter.
In dem Lied Brickfield Nights erinnerten sich die Boys einst an ihre Jugend im verschlafenen Ort Brickfield, wo es weder ein Café noch einen Jugendclub gab. Jeden Abend trafen sie sich am gleichen Platz um einen Fußball vor sich herzukicken und ihre Initialen in die Schulmauer zu ritzen. Die einfache Melodie, mehr nach Schlager- als nach Punkmusik klingend, singt Campino zusammen mit Matt Dangerfield. Honest John Plain unterstützt dabei an der Gitarre.
Zweiter Schritt
Das zweite Kapitel widmet sich den Zahlen. Zunächst rechnet uns John mit einem Lachen vor, dass jemand, der keine zwölf mehr ist und noch keine 14, ganz einfach 13 Jahre alt sein muss. Dann zählt Campino als Intro für Just Thirteen bis 13 hoch. Im Lied, das Pete Stride von den Lurkers mit der Gitarre begleitet, geht es um ein Mädchen, das stellvertretend für alle steht, welche diese Altersgrenze überschritten haben. Vorher war sie schüchtern, jetzt ist sie ein „wild girl“, vorher hat sie nachmittags im Park gespielt, jetzt wartet sie damit, bis es dunkel wird. Vorher hatte sie ihre Schulfreunde liebevoll behandelt, nun will sie lieber „cool“ wirken.
Die Urheberbands der beiden folgenden Songs tragen Zahlen in ihrem Namen. Mit dem Song If the Kids Are United riefen Sham 69 zur Zeit der Bandenkriege Ende der 70er Jahre in England, zwischen Punks, Skins, Teds, Rockern und Mods, die Jugendlichen dazu auf sich zu einigen.[9] Jimmy Pursey, der hier zusammen mit Campino singt, und den Song geschrieben hat, war immer offen für alle, die seine Musik hören wollten. Auch die Band 999 spricht in ihrem Song Nasty Nasty einen Jugendlichen direkt an und fragt ihn, was mit ihm vorgeht, wenn er nachts auf die Straßen geht um Streit zu suchen. Hier wirken Nick Cash und Guy Days von 999 mit.
Dritter Schritt
Janet und John erzählen von ihrem Hobby, das sie mit den Radio Stars gemeinsam haben. Sie machen gerne Fotos, und wie sie sagen handelt es sich dabei nicht um Urlaubsschnappschüsse. In Dirty Pictures singt Campino mit Verstärkung Andy Ellisons: „I wanna take some Dirty Pictures of you!“ Im Punkschlager Baby Baby von den Vibrators singt Campino mit Knox: „Ah, your eyes are so pretty, and the clothes you wear they’re so fine.“
Die Hauptfigur in Gary Gilmore’s Eyes fürchtet sich vor dem was sie in Zukunft sehen wird. Sie wacht nach einer Hornhautverpflanzung im Krankenhaus auf und nimmt wahr, dass sie die Augen eines hingerichteten Mörders erhalten hat und möchte die Lieder nie wieder öffnen. Als T. V. Smith den Song 1977 schrieb, hatte er zuvor einen Zeitungsbericht über Gary Gilmore gelesen. Der Mann war ein verurteilter Mörder, der auf seine schnelle Hinrichtung bestanden hatte und darauf, dass seine Augen für Transplantationszwecke verwendet würden. Smith fragte sich, ob der Empfänger der Hornhaut den Artikel ebenfalls gelesen hätte, ohne zu wissen durch wessen Augen er blickte. Der Song der The Adverts hatte 1977 einen unerwartet schnellen Erfolg in den britischen Charts. Ironischer Weise wurde der Titel von den Moderatoren der BBC ständig falsch ausgesprochen, und viele dachten, es ginge um einen Sportler. Gary Gilmour war einer der Stars der englischen Cricketmannschaft.[10]
Ohne Übergang geht es mit Johnny Thunders' Born to Lose weiter, das den Mittelpunkt des Albums darstellt. Auch im Booklet steht zentral folgender Satz:
The Album is dedicated to Johnny Thunders.
Johnny Thunders hatte durchgesetzt, sein Gitarrenspiel wegen der besonderen Akustik im Badezimmer aufzunehmen. Jeder einzelne Gast hatte den Refrain „Baby, I’m born to lose!“ später auf Band gesungen. Die Aufnahmen wurden so zusammengemischt, dass am Ende ein Chor aller Teilnehmer zu hören ist.[11] T. V. Smith gefiel der Text nicht. Er meinte, er hätte in seinem gesamten Leben noch nie das Wort „Baby“ gesungen und würde damit bestimmt an diesem Tage nicht anfangen. Stattdessen würde er „Maybe“ singen.[12] Der Titel besteht zwar nur aus drei Sätzen und noch weniger Akkorden, hat jedoch eine eindringliche Melodie.
Als die Rockafellas nach Amerika gingen
Janet und John setzen die Sprachübungen fort und fragen: „Do you remember the Rockafellas? You don’t? - Janet and John do.“ Dann erzählen sie von den vier glücklichen Jungs, die als Band „The Rockafellas“ nach Hollywood gingen um Ruhm und Ehre zu erlangen, von denen man aber nie wieder etwas hörte. Die erste Strophe zum Song Do You Remember wurde neu geschrieben. Die Toten Hosen erinnern sich darin, wie sie nach einem Auftritt in Birmingham, für den sie nicht bezahlt wurden, weil der „Lärm“ nicht ankam, so schnell es ging, enttäuscht nach Düsseldorf zurück fuhren.[13] Weiter geht es mit dem Originaltext, der von den „Rockafellas“ erzählt, denen es 1977 in Los Angeles ähnlich erging. Wolfgang Rohde schreibt im Booklet über die Band:
„Die Rockafallas waren für mich damals der totale Kult. Im Herbst '77 kam diese Single heraus. Sie stürmte die Indie-Charts und der New Musical Express widmete den Jungs eine Titelstory. Die Rockafellas hätten riesig rauskommen können, aber ein hochdotierter Vertrag eines USA-Industrielabels und ihr Name, der ständig zu Verwechslungen führte, brachten ihnen unverdient den Ruf als „Kommerz-Punks“ ein. Daran zerbrach die Band. Die einzelnen Mitglieder kehrten wieder in ihre bürgerlichen Berufe als Arbeitslose und Familienväter zurück, lediglich Bassist Martin 'Mitchel' Rockafella blieb dem Rock’n’Roll im weitesten Sinne verbunden. Heute verdient er sich seine Brötchen als Roadie von Blue Öyster Cult. Während einer dreiwöchigen Tourpause seiner Arbeitgeber, die Martin für einen kurzen Heimaturlaub nutzte, schleiften wir ihn in London ins Studio“
Auch Englandflüchtling Ronald Biggs erinnert sich an alte Zeiten und antwortet seinem kleinen Sohn Robin in Carnival in Rio (Punk Was) auf die Frage: „Dad, what was Punk Rock?“ [14]: Er erklärt ihm, dass Punk boshaft, anspruchslos, geschmacklos war und Aufruhr bedeutete. Er sei billig, schamlos und kriminell gewesen und jeden Abend hätte es ein Besäufnis gegeben. Sie hätten sich von niemandem unterkriegen lassen und es sei ihnen egal gewesen, wem ihre Musik gefallen würde. [15]
Vierter Schritt
Weiter geht es im Lernprogramm: „Janet und John haben in einer Konservenfabrik gearbeitet. Nun sind sie arbeitslos. Sind sie arbeitslos? Ja sie sind arbeitslos. Sie glauben fest daran, dass sie ein Recht auf Arbeit haben.“ So wird der Song Right to Work von Chelsea angesagt, dessen Parole Campino zusammen mit Gene October singt.
Der Erzähler in Wreckless Erics Lied Whole Wide World träumt von dem Mädchen, das allein für ihn bestimmt sein soll. Möglicherweise lebt sie weit entfernt in Tahiti oder auf den Bahamas, weiß nichts von ihm und weint deshalb im tropischen Mondlicht. So hat es ihm einmal seine Mama erzählt als er noch ein kleiner Junge war. Er ist bereit auf der ganzen Welt nach diesem Mädchen zu suchen. Der Protagonist im anschließenden Lied Smash it up von Captain Sensible meint, er hätte genug geweint. Er möchte alles zertrümmern und sich die Seele aus dem Leib schreien. Ihm sei es egal, wie er aussehe, er wollte kein Trottel sein, wie all die anderen. In Stranglehold werden junge Mädchen zum Ringelreihen gebeten. Derjenige, der sie dazu auffordert wünscht sich, dass sie ihn dabei in die Kniee zwingen und ihn im Würgegriff halten. Den Hit der UK Subs singt Charley Harper zusammen mit Campino.
Fünfter Schritt
Janet und John sitzen in einer Cocktailbar und erklären, wie es möglich ist, mit Hilfe von Benzin, einem Taschentuch und einer Flasche ein Molotowcocktail herzustellen. „Ich schicke euch liebe Grüße und einen Molotowcocktail“ ist die Antwort eines jungen Erwachsenen auf die ständigen Ermahnungen seiner Eltern. Den Song Love and a Molotov Cocktail schrieb Neal O’Connor für seine Band The Flys. Er singt hier zusammen mit Campino und begleitet an der Gitarre. Do Anything you Wanna do schaffte es auf Platz 9 der englischen Charts und geht auf eines der Ideologien des Punks ein, nämlich sich von niemandem Vorschriften machen zu lassen. Der Frontmann Barry Masters von Eddie & the Hot Rods konnte nicht teilnehmen, da er gerade im Gefängnis einsaß. Greame Douglas konnte ihn jedoch vertreten und begleitete Campino mit der Gitarre. Douglas brachte seinen eigenen Verstärker mit und versorgte die Musiker im Studio mit einer Menge Butterbroten.[9]
Janet und John verabschieden sich
Als Abspann läuft im Hintergrund die inoffizielle Englische Nationalhymne Land of Hope and Glory. Janet und John verabschieden sich und hoffen, dass den Hörern die Lektion in feinster englischer Sprache und die Anleitung gefallen hat. John meint, dass dieser Sprachkurs ein minderwertiges Experiment gewesen sei, aber seine Meinung niemanden interessieren würde. Als Empfehlung schickt er hinterher:
And now play this record until you’re sick of it.
Titel- und Gästeliste
Gästeliste | |
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- Step One – 0:31
- Blitzkrieg Bop – 1:50 (The Ramones)
- Brickfield Nights – 3:34 (The Boys)
- Step Two – 0:11
- Just Thirteen – 2:30 (The Lurkers)
- If the Kids Are United – 3:08 (Sham 69)
- Nasty Nasty – 2:06 (999)
- Step Three – 0:17
- Dirty Pictures – 2:15 (Radio Stars)
- Baby Baby – 3:13 (The Vibrators)
- Gary Gilmore’s Eyes – 2:15 (The Adverts)
- Born to Lose – 3:21 (The Heartbreakers)
- How the Rockafallas Went to Hollywood – 0:18
- Do You Remember – 3:25 (The Rockafellas)
- Carnival in Rio (Punk Was) – 3:08 (M: Frege, von Holst / T: Biggs)
- Right to Work – 3:03 (Chelsea)
- Step Four – 0:18
- Whole Wide World – 3:19 (Wreckless Eric)
- Smash It Up – 2:57 (The Damned)
- Stranglehold – 2:11 (UK Subs)
- Step Five – 0:22
- Love and a Molotov Cocktail – 2:30 (The Flys)
- Do Anything You Wanna Do – 4:27(Eddie & the Hot Rods)
- Goodbeye From Janet & John – 1:01
Singles
Im „Nos Nuvens“ Studio in Rio de Janeiro hatten die Toten Hosen zusammen mit Ronald Biggs noch zwei weitere Stücke aufgenommen, die 1991 als B-Seite auf der Single Carnival in Rio (Punk Was) erschienen. Es handelt sich um den Song No One Is Innocent, den Ronald Bigg in Zusammenarbeit mit Steve Jones für die Sex Pistols geschrieben hatte und bei der Originalaufnahme 1978 bereits ins Mikrophon sang und um das Lied Police on My Back, ein Cover von The Equals.
Als zweite Single erschien 1991 Baby Baby mit Do you Remember und dem Song Richmond von den der Londoner Band „Pin Point“, die Arturo Bassick gegründet hatte, nachdem er die Lurkers verlassen hatte.[16] Arturo Bassick unterstützt auch hier in der Coverversion mit seinem Gesang. Whole Wide World und Do Anything You Wanna Do kam 1992 ebenfalls als Single heraus, die zusätzlich ein Cover von We Love You enthält. Den Song hatten The Rolling Stones 1967 geschrieben, als sie wegen zahlreicher Drogendelikte knapp einer längeren Haftstrafe entgingen, um sich bei ihren Fans und den Medien für ihre Treue zu bedanken.
1992 erschienen die Titel Do Anything you Wanna do, Baby, Baby, If The Kids Are United und Whole Wide World nochmals als rote Vinyl - E.P. in limitierter Auflage, genannt The Nightmare Continues (englisch „Der Albtraum geht weiter").
Musikvideos
Das Video zu Carnival In Rio (Punk Was) wurde von Markus Herold aufgenommen und zeigt die Bandmitglieder zusammen mit Ronald Biggs in Brasilien. Man sieht sie während der Studioaufnahmen, beim Surfen mit der Straßenbahn, beim Bummeln durch die Innenstadt, oder beim Fußballspielen am Strand von Rio de Janeiro.
Zur Single Baby Baby sollte 1991 ebenfalls ein Video erscheinen, mit dessen Produktion zunächst Hanns Christian Müller beauftragt wurde. Es handelt von einer Zauberhose, die den Charakter eines Menschen verändert, sobald er sie trägt. Von den Dreharbeiten in einer Münchner Kneipe wurden im Fotobuch von Fryderyk Gabowicz zahlreiche Hochglanzfotos veröffentlicht. Das Video selbst überzeugte die Band nicht und wurde deshalb verworfen. [17] Walter Knofel erstellte als Ersatz einen Clip, in dem die Band bunt gekleidet vor einer gleißend weißen Wand spielt. Zwischendurch werden Schwarzweiß-Aufnahmen einer Modenschau aus den 70er Jahren gezeigt, auf der stark geschminkte Models mit auffälligen Hüten, Brillen und Kleidern im Schachbrettmuster über den Laufsteg gehen.
Erfolge
Mit Erscheinen des Albums nahm man die Toten Hosen in England wahr. Das Video zu Baby Baby lief ständig auf MTV.[2] Ihr Konzert im März 1992 vor rund 200 Zuschauern im Londoner Kellerclub Borderline war binnen 15 Minuten ausverkauft gewesen und konnte genauso als Erfolg verbucht werden, wie ihr Auftritt vier Wochen später im Marquee Club.[18] Das Album erschien 1991 in Japan und 1994 in den USA.[19] In diesen Exportversionen sind die Titel ohne Überleitungen aneinandergereiht und enthalten als Track Nr. 14 den Song Richmond. Für das Coverfoto haben sich die toten Hosen in die britische Fahne eingehüllt.
Andreas Meurer erinnert sich im Jahr 2007:
„"Learning English" war für uns eine Herzensangelegenheit. Und die LP erwies sich auch als Türöffner fürs Ausland. Wir waren in Skandinavien in den Charts und die Platte lief sogar in den USA. Einer der schönsten Momente in meiner Musikkarriere war, als ich in Notting Hill in einem Fish & Ships Shop war und ich uns plötzlich dort im Radio hörte. Da hatte ich einmal - ein einziges Mal - so ein Topstar-Gefühl.[16]“
Punkrock wurde 1991 in England von der Presse und den Plattenfirmen ignoriert. Viele der Altpunks hatten die Musik längst aufgegeben. Durch die Produktion von Learning English bekamen manche Teilnehmer die Motivation und den finanziellen Hintergrund ihre Band erneut zusammenzubringen und zu touren. Als Urheber waren alle Gäste an den GEMA-Ausschüttungen beteiligt.[16] Das Album wurde bundesweit über 250 000 Mal verkauft. Selbst für Joey Ramone war das die erste goldene Schallplatte die er in seiner Laufbahn erhielt. [19]
Neuauflage 2007
Zum 25. Jubiläum wurde, neben 16 anderen Alben der Band, Learning English – Lesson One ebenfalls remastered. Die Neuaulage enthält acht zusätzliche, bisher unveröffentliche, oder als B-Seiten erschienene Tracks. Das Booklet wurde erneuert und um einige Fotos ergänzt. Ein zusätzliches Booklet enthält ein neues Interview mit den Toten Hosen. Die Band erinnert sich, im Gespräch mit Jan Weiler, an die Entstehung des Albums und erzählen aus heutiger Sicht über dessen Bedeutung in ihrer Laufbahn.[16]
Zusatztitel
- No one is Innocent – 3:03 Cover von Sex Pistols (Musik: Steve Jones / Text: Biggs)
- Should I Stay or Should I Go? – 2:43 Cover von The Clash (Mick Jones / Joe Strummer)
- Rockaway Beach – 1:59 Cover von den Ramones (T. + M.: Colvin, Cummings, Erdelyi, Hyman)
- Eddie & Sheena – 4:24 Cover von Wayne County & The Electric Chairs (Rogers)
- Richmond – 2:39 Cover von Pin Point (Billingsley, Allen, Griffiths)
- In Still of the Night – 4:11 (Frege, Plain)
- Anything but Love – 3:58 (Frege, Dangerfield)
- I met her at the Jet Grill – 1:56 (Meurer / Frege, Plain)
Einzelnachweise
- ↑ Booklet zum Album: „Lots of thanks to Geoff Haslan and Campi’s Mother Jenny for teaching us English“
- ↑ a b Tote Hosen Magazin 1992, Universa Medien Verlags GmbH, Dortmund.
- ↑ Interview mit Arturo Bassick
- ↑ Interview zur Neuauflage
- ↑ Bertram Job: Die Toten Hosen erzählen ihre Geschichte. Seite 248
- ↑ a b Chart Surfer Deutschland
- ↑ Chart Surfer Österreich
- ↑ Chart Surfer Schweiz
- ↑ a b Booklet zum Album, 262 310
- ↑ Dave Thompson:Your Ticket Out Of Here - The Armchair Guide to TV Smith, E-Book, Seite 21
- ↑ Interview mit den Toten Hosen im Metal Hammer, 1992, Ausgabe Nr.1.
- ↑ Interview mit Jon Caffery
- ↑ Text Do you Remember auf www.dth.de
- ↑ Booklet zum Album: „Lots of thanks to Little Robin for asking his father about Punk Rock.“
- ↑ Text Carnival in Rio auf www.dth.de
- ↑ a b c d Booklet zur Jubiläumsausgabe von Learning English, 2007.
- ↑ Fryderyk Gabowicz: Die Toten Hosen. Live-Backstage-Studio: Fotografien 1986-2006. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2006, ISBN 3896027328
- ↑ Jügen Seibold: V.I.P. Die Toten Hosen Paul Zsolnay Verlag, Wien 1992, ISBN 3-552-05005-1, Seite 56
- ↑ a b Hollow Skai: Die Toten Hosen. Hannibal, A-Höfen 2007, ISBN 978-3-85445-281-2