Alpha Centauri
Dreifachstern Alpha Centauri ( α Cen ) | ||
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Modul Vorlage:Sternkarte: Sternbildkarte nicht gefunden. Parameter Sternbild = "zentaur" | ||
Beobachtungsdaten Epoche: J2000.0 | ||
Sternbild | Kürzel fehlt oder falsch! | |
Rektaszension | ||
Deklination | ||
Astrometrie | ||
Entfernung | 4,395 Lj (1,33 pc) | |
Periode | 500.000 a | |
Einzeldaten | ||
Namen | α Cen A, α Cen B, Proxima Cen | |
Beobachtungsdaten | ||
Rektaszension | α Cen A | 14h 39m 36s |
α Cen B | 14h 39m 36s | |
Proxima Cen | 14h 29m 43s | |
Deklination | α Cen A | -60° 50' 6" |
α Cen B | -60° 50' 6" | |
Proxima Cen | -62° 40' 46" | |
Scheinbare Helligkeit |
α Cen A | -0,01m |
α Cen B | 1,34m | |
Proxima Cen | 11,05m | |
Typisierung | ||
Spektralklasse | α Cen A | G2 V |
α Cen B | K1 V | |
Proxima Cen | M5e | |
Physikalische Eigenschaften | ||
Masse | α Cen A | 1,1 M☉ |
α Cen B | 0,85 M☉ | |
Proxima Cen | 0,123 M☉ | |
Radius | α Cen A | 1,227 R☉ |
α Cen B | 0,865 R☉ | |
Proxima Cen | 0,145 R☉ | |
Leuchtkraft | α Cen A | 1,567 L☉ |
α Cen B | 0,460 L☉ | |
Proxima Cen | 138 * 10-6[1] L☉ | |
Bezeichnungen und Katalogeinträge | ||
SAO-Katalog | SAO SAO 252838 | |
Tycho-Katalog | TYC TYC 9007-5849-1 | |
Proxima Centauri steht der Sonne mit 4,223 LJ etwas näher. Periode: Umlauf von Proxima Centauri um Alpha Centauri A / B. |
Alpha Centauri (α Centauri, abgekürzt α Cen) ist das mit ca. 4,4 Lichtjahren (etwa 41,5 Billionen km oder knapp 278.000 AE) dem Sonnensystem nächstgelegene Sternsystem und zugleich das hellste Gestirn des auffälligen Sternbildes Centaurus am Südhimmel. Dieses Mehrfachsternsystem besteht aus Alpha Centauri A, Alpha Centauri B und dem derzeit sonnennächsten Stern Proxima Centauri.
Alpha Centauri wird auch Rigil Kentaurus oder Toliman genannt (englisch Rigilkent) und ist ein enger, nur im Fernrohr trennbarer, Doppelstern. Mit dem 5° entfernten Beta Centauri, der allerdings 520 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, bildet er ein sehr helles Sternpaar, an das im Westen das Kreuz des Südens angrenzt. Man sieht hier also 5 Sterne 1. Größe innerhalb einer Handspanne, was die deutlichste Häufung am gesamten Sternhimmel darstellt.
Namensgebung
Der Eigenname „Rigil Kentaurus“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Fuß des Kentauren“. Der ebenfalls arabische Name „Toliman“ (auch falsch „Tolimann“) bedeutet in etwa „das Vordem und das Hernach“. Seltener fällt auch der Name „Bungula“, welcher vermutlich vom lat. ungula („Huf“) herrührt und ebenso wie „Rigil“ das vordere Bein des Fabelwesens aus Pferd und Mensch bezeichnet.
Eigenschaften der drei Sterne

Die drei Komponenten des Sternsystems sind in mehrfacher Hinsicht verschieden. Der innere Doppelstern ist von uns etwa 4,35 Lichtjahre entfernt und besteht aus den Sternen Alpha Centauri A und Alpha Centauri B.

Alpha Centauri A
Alpha Centauri A ist mit dem 1,23-fachen Sonnendurchmesser größere Stern des inneren Doppelsternsystems. Seine Masse beträgt das 1,1-fache und seine Helligkeit ist 1,56 mal höher als die der Sonne. Er ist wie die Sonne ein Stern des Spektraltyps G2 V und leuchtet gelb-weiß.
Alpha Centauri B
Alpha Centauri B weist den 0,87-fachen Sonnendurchmesser auf und seine Masse macht 85% der Sonnenmasse aus. Er strahlt jedoch nur mehr mit 46% Sonnenhelligkeit. Damit ist Alpha Centauri A drei mal heller als orange-gelb-weiß strahlende K1 V Stern Alpha Centauri B.
Proxima Centauri
→ Hauptartikel: Proxima Centauri
Der dritthellste Stern des Himmels wurde lange für den nächsten Nachbarstern unseres Planetensystems gehalten, doch entdeckte das Observatorium Johannesburg 1915 einen winzigen Begleiter, der zur Zeit noch etwas näher steht und daher als Proxima Centauri bezeichnet wird.
Proxima Centauri ist ein roter Zwergstern und befindet sich etwa 13.500 AE von den beiden Sternen Alpha Centauri A und B. Er ist 7.000-mal lichtschwächer als die Sonne. Ob Proxima Centauri sich in einer Umlaufbahn um die beiden inneren Sterne befindet, wie meist angenommen wird, oder ob er an diesen vorbeizieht und nicht zum System dazugehört, ist noch nicht geklärt.
Für den Fall eines Dreifachsternsystems wird Proxima Centauri auch gelegentlich als "Alpha Centauri C" bezeichnet und seine Umlaufdauer wird auf etwa 500.000 Jahre geschätzt. Wegen der Ungeklärtheit der Frage, und weil Proxima Centauri so vergleichsweise klein und weit entfernt (vergleichbar einem großen Planeten vom P-Typ) ist, spricht man meist vom Doppel- und nicht vom Dreifachstern Alpha Centauri.
Von der Erde aus betrachtet liegt Proxima Centauri etwa 2 Bogengrade von Alpha Centauri A und B (das sind ca. vier Vollmondbreiten) getrennt. Die Eigenbewegung des Systems A/B läuft schräg auf unser Sonnensystem zu und verringert die Distanz um ca. 22 km/s, der Zwergstern C hingegen um 16 km/s. Wenn diese Daten korrekt sind, wäre in etwa 7000 Jahren nicht mehr „Proxima“ der allernächste, sondern abwechselnd einer der Sterne Alpha Centauri A und B.
Doppelstern Alpha Centauri A und B
Bei einem Alter von 6 Milliarden Jahren hat A schon mehr als die Hälfte seiner Lebenszeit hinter sich, der kleinere und rötliche B noch nicht. Sie umrunden sich in 11.2 bis 35.6 AE Abstand (etwas weiter als Uranus-Sonne) mit einer Umlaufzeit von 79,9 Jahren.
Von der Erde aus ist der Doppelstern mit bloßem Auge nicht zu trennen, sondern erst in einem Fernrohr mit einem Objektiv ab 5 cm Öffnung. In Summe weist der Doppelstern eine scheinbare Helligkeit von −0,27m und eine absolute Helligkeit von 4,1m auf.
Infolge der nur 80-jährigen Umlaufzeit ändern sich Winkelabstand und Positionswinkel merklich. Die Lage von B relativ zu A beträgt:

Jahr Winkelabstand Positionswinkel 1990 19,7″ 215° 1995 17,3″ 218° 2000 14,1″ 222° 2005 10,5″ 230° 2010 6,8″ 245°
Die beiden größeren Sterne sind dabei im Schnitt 40″ voneinander entfernt. Die nächsten Sterne von Alpha Centauri sind die Sonne und Barnards Pfeilstern, der 6,47 Lj. (1,98 pc) von ihm getrennt ist. Barnards Stern ist auch vom Sonnensystem aus nach Alpha Centauri mit einem Abstand von 5,96 Lj. der nächste Stern.
Möglichkeit der Planetenbildung
Die Computermodelle der Planetenformation besagen, dass terrestrische Planeten sich nahe an Alpha Centauri A als auch an Alpha Centauri B bilden könnten (siehe Lissauer und Quintana in den Quellennachweisen). Jedoch könnten sich aufgrund der gravitativen Kraft des Doppelsternsystems keine Gasriesen wie Jupiter und Saturn entstehen.[2] Ausgehend der Ähnlichkeit des Sterntyps, Alter und Stabilität der Orbits wird vermutet, dass dieses Sternensystem eine der besten Voraussetzungen für außerirdisches Leben bieten könnte.[3] Einige Astronomen spekulierten jedoch, dass ein erdähnlicher Planet im Alpha Centauri System trocken sein könnte, da angenommen wird, dass Jupiter und Saturn entscheidend dafür sind, dass Kometen ins innere Sonnensystem gelenkt werden und damit eine Quelle von Wasser anbieten könnten. Dies würde nicht ein Problem sein, wenn Alpha Centauri B diese Rolle für Alpha Centauri A übernehmen würde oder umgekehrt, wie das bei den Gasriesen im Sonnensystem der Fall ist. Beide Sterne hätten einen passenden Spektraltyp um Voraussetzungen für Leben auf einem möglichen Planeten zu schaffen.
Ein Planet um Alpha Centauri A würde einen Abstand von etwa 1,25 AE vom Stern haben, um erdähnliche Temperaturen aufzuweisen. Das wäre etwa in der Mitte der Distanz von Erde und Mars zur Sonne. Für den weniger hellen, kühleren Alpha Centauri B würde diese Distanz ungefähr 0,7 AE, oder etwa den Abstand, den Venus zur Sonne aufweist, betragen.
Proxima Centauri, ist zusammen mit Alpha Centauri A und B unter den „Tier 1“ Zielen für NASA's „Space Interferometry Mission“ (SIM). SIM ist darauf ausgelegt, Planeten bis drei Erdmassen oder kleiner innerhalb von zwei AE eines „Tier 1“ Ziels aufspüren zu können.[4]
Forscher stellten 2006 eine Top-10-Liste jener Sternsysteme vor, in denen man erdähnliche Planeten vermuten kann. Alpha Centauri B steht auf dieser Liste und dem ersten Beobachtungsprogramm des Terrestrial Planet Finder. Jedoch wurde dieses für 2014 geplante Weltraumteleskop der NASA im Februar 2006 wegen Budgetkürzungen auf unbestimmte Zeit verschoben, sein Bau ist fraglich geworden.
Quellen
- ↑ http://www.eso.org/public/outreach/press-rel/pr-2003/pr-05-03.html
- ↑ M. Barbier, F. Marzari, H. Scholl: Formation of terrestrial planets in close binary systems: The case of α Centauri A. In: Astronomy & Astrophysics. 396. Jahrgang, 2002, S. 219 – 224, doi:10.1051/0004-6361:20021357.
- ↑ P.A. Wiegert and M.J. Holman: The stability of planets in the Alpha Centauri system. In: The Astronomical Journal. 113. Jahrgang, 1997, S. 1445 – 1450.
- ↑ "Planet Hunting by Numbers," (Press Release), NASA, Stars and Galaxies, Jet Propulsion Laboratory, 18 October 2006. Retrieved 24 April 2007.