Biathlon


Biathlon (latein-griechisch: Zweifach-Kampf) ist eine vornehmlich im Winter ausgetragene Sportart, die sich als Kombinationssportart aus den Disziplinen Skilanglauf und Schießen zusammensetzt. Die wichtigsten Biathlon-Wettkämpfe werden von der Internationalen Biathlon Union (IBU) veranstaltet. Damit ist Biathlon der einzige Skisport, der nicht von der Fédération Internationale de Ski (FIS) reglementiert wird. Der Biathlon-Sport wurde konsequent und erfolgreich zu einer Sportart weiterentwickelt, die publikumswirksam über das Fernsehen vermarktet werden kann. Seit den späten 1980er Jahren wird beim Biathlon in der Skating-Technik gelaufen. Biathlon ist trotz der Namensähnlichkeit nicht mit Biathle verwandt (Kombinationssportart Laufen-Schwimmen-Laufen).
Geschichte
Frühe Geschichte
Die Jagd auf Skiern oder ski-ähnlichen Fortbewegungsmitteln lässt sich über 5000 Jahre zurückverfolgen. In Norwegen entdeckte Höhlenzeichnungen beweisen, dass der Mensch schon früh die Jagd auf Skiern als geeignetes Mittel zur Verfolgung von Wildtieren im Schnee einzusetzen wusste. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen dazu finden sich bereits in der chinesischen, griechischen und römischen Geschichte, so beschreibt z. B. der römische Dichter Vergil etwa 40 v. Chr. die Jagd auf Skiern. Die Abbildung eines mit Pfeil und Bogen jagenden Mannes auf Skiern fand sich auch auf einem aus dem Jahr 1050 stammenden Runenstein aus Norwegen.
Die Ursprünge des Biathlonsports liegen aber vor allem im militärischen Bereich. Bereits zu Beginn der Wikingerzeit verteidigten sich die Ureinwohner Nord-Norwegens erfolgreich auf „Skiern“ gegen einfallende Horden dänischer Wikinger. Im Mittelalter waren die schnellen und flexiblen Skiregimenter fester Bestandteil der Armeen in Skandinavien und Russland.
Im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Skifahren zum wichtigsten Militärsport in Nordeuropa. Ein guter Skisoldat beherrschte sowohl das Schießen als auch den Langlauf. An der schwedisch-norwegischen Grenze maßen sich bereits im Jahre 1767 Grenzsoldaten der beiden Länder im Wettkampf, bei dem im vollen Skilauf mit dem Gewehr geschossen werden musste. Bis zur Veranstaltung erster organisierter Wettkämpfe im späten 19. Jahrhundert diente die Kombination aus Langlauf und Schießen jedoch ausschließlich der Jagd und militärischen Zwecken.
Entwicklung zum Militärsport
Der erste Biathlonverein wurde 1861 in Norwegen mit dem Gewehr- und Skiklub von Trysil gegründet. Im deutschen Sprachraum entwickelten sich sowohl der Militärskilauf als auch der allgemeine Skilauf erst Ende des 19. Jahrhunderts. Im Deutschen Reich fanden 1895 erstmals militärische Skilaufmeisterschaften statt. 1912 wurde in Norwegen ein Einzellauf ausgetragen, bei dem zweimal 10 Schüsse abgegeben werden mussten und der damit dem heutigen Einzelbewerb schon sehr nahe kam. Die Veranstaltung dieser Wettkämpfe oblag dem Militär, weshalb die Teilnehmer sich auch ausschließlich aus Armeeangehörigen rekrutierten. Durch die fabrikmäßige Fertigung von Skiern in österreichischen Werkstätten ab 1906 wurde der Sport wesentlich erleichtert und gefördert.
Aus diesen Wettkämpfen entwickelte sich bis 1910 der Militärpatrouillenlauf, der als Vorgänger des heutigen Biathlon angesehen wird. Während im Biathlon von jeher Einzel- und Staffelrennen gelaufen wurden, definierte sich die Militärpatrouille bis 1930 als reiner Mannschaftswettkampf. Eine Militärpatrouille hatte jeweils aus einem Offizier, einem Unteroffizier und zwei Soldaten zu bestehen. Die Streckenlänge betrug zwischen 25 und 30 Kilometer, wobei bei der Hälfte der Distanz eine Schussprüfung im Liegendschießen zu absolvieren war. Für jeden Treffer bekam die Mannschaft, die geschlossen das Ziel erreichen musste, eine Zeitbonifikation von dreißig Sekunden.
Die Hochblüte des Militärpatrouillenlaufes fand in den 1920er- und 1930er-Jahren statt. Bei der Internationalen Woche des Sports von 1924, die vom IOC nachträglich zu den ersten Olympischen Winterspielen erklärt wurde, war der Militärpatrouillenlauf Teil des offiziellen Programms und stand danach noch bei den Olympischen Winterspielen von 1928, 1936 und 1948 als Demonstrationsbewerb auf dem Programm. Zwischen 1930 und 1941 fanden Weltmeisterschaften im Militärpatrouillenlauf statt, bei denen sowohl Titel im Einzel- wie auch im Mannschaftskampf vergeben wurden. Im Rahmen von Heeresmeisterschaften und Militärweltmeisterschaften wird der Patrouillenlauf bis heute durchgeführt.
Die moderne Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Sportart aus verständlichen Gründen entmilitarisiert und auch für Athleten geöffnet, die nicht dem Militär angehörten. Bei den Olympischen Winterspielen 1948 wurde neben dem Militärpatrouillenlauf auch der Winter-Pentathlon (Reiten, Fechten, Schießen, Skilanglauf, Abfahrt) als winterliche Entsprechung des Modernen Fünfkampfs als Demonstrationsbewerb zugelassen. Der am 3. August 1948 gegründete Verband Union Internationale de Pentathlon Moderne (UIPM) zeigte Interesse an der Aufnahme eines Wintersportbewerbs und entschied sich für die Kombination aus Laufen und Schießen. Auf Vorschlag des Vorsitzenden der UIPM, dem schwedischen General Sven Thofelt, wurde der Name Biathlon eingeführt.
Das IOC erkannte Biathlon 1954 als eigenständige Sportart an. 1955 wurde von der UIPM das Konzept des modernen Winterbiathlons eingeführt. Die Wettkampfregeln wurden am 17. November 1956 in Australien genehmigt und die UIPM wurde offiziell der Verband beider Sportarten. 1957 erfolgt schließlich die formelle Aufnahme in den Internationalen Verband des Modernen Fünfkampfes (UIPM) und 1968 die Umbenennung des Verbandes in UIPMB. Diesem Verband blieb Biathlon bis zur Gründung der Internationalen Biathlon Union (IBU) als unabhängigem Verband innerhalb der UIPMB bis 1993 angeschlossen. Die formale Trennung beider Verbände erfolgte 1998.
Geschichte des Frauen-Biathlons

Die Geschichte des Frauen-Biathlons begann wesentlich später als bei den Männern. Die UIPMB verabschiedete erst 1980, auf ihrem Kongress in Sarajevo, die Regeln für Frauenwettkämpfe. Daran anschließend wurde 1981 der erste internationale Frauenwettkampf in der damaligen Tschechoslowakei ausgetragen. 1984 wurden die ersten Frauen-Biathlonweltmeisterschaften organisiert, welche bis 1988 getrennt von jenen der Männer stattfanden. Die Aufnahme ins olympische Programm erfolgte 1992. Trotz des späten Beginns entwickelte sich der Biathlonsport bei den Frauen sehr rasant und ist heute dem der Männer absolut gleichwertig.
Athleten
Die meisten Biathleten haben bereits im Kindes- oder Jugendalter mit dem Langlaufsport begonnen und sind dann zum Biathlon gewechselt. Häufig geschieht dieser Wechsel in der Jugendzeit, sodass die Athleten ab diesem Zeitpunkt sowohl das Laufen als auch das Schießen trainieren.
Vor allem in den Anfangsjahren der Sportart bestand ein Großteil der teilnehmenden Athleten aus ehemaligen Profi-Langläufern. Aber auch heute noch wechseln immer wieder einige Langläufer zum Biathlon. Viele dieser Athleten entwickeln sich mit der Zeit zu dominierenden Biathleten, so waren beispielsweise die mittlerweile sehr erfolgreichen Biathletinnen Kati Wilhelm und Anna Carin Olofsson beide ehemalige Langläuferinnen. Für Aufsehen sorgte auch der Wechsel der Finnin Kaisa Varis, die nach ihrer Dopingsperre im Sommer 2006 zum Biathlon kam.
Die Wechselquote vom Biathlon zum Speziallanglauf ist hingegen wesentlich geringer. Bemerkenswert sind hier die beiden russischen Athleten Anfissa Reszowa und Sergei Tschepikow. Reszowa wechselte nach etlichen Erfolgen im Langlauf Ende der 1980er-Jahre zum Biathlon, wo sie ebenfalls zahlreiche Erfolge feiern konnte. Zum Ende ihrer Karriere gewann sie dann erneut im Langlauf die Goldmedaille mit der russischen Staffel. Tschepikow wechselte nach sehr erfolgreichen Jahren im Biathlon Mitte der 1990er-Jahre zum Langlauf. Nach seinem vorläufigen Karriereende startete er einige Jahre später erneut erfolgreich im Biathlon.
Vor allem die norwegischen Herren wie Frode Andresen, Lars Berger und Ole Einar Bjørndalen starten immer wieder auch mit durchaus guten Erfolgsaussichten in einzelnen Langlaufrennen. Berger wurde bisher zweimal Staffel- und einmal Einzelweltmeister im Langlauf, auch Bjørndalen gewann bereits ein Rennen des Langlauf-Weltcups.
Im Biathlon ist die Leistungsdichte der Athleten im Gegensatz zu manchen anderen Wintersportarten ziemlich groß. So belegten in der Saison 2006/07 bei den Herren insgesamt 85 und bei den Damen 82 Athleten bei mindestens einem Weltcuprennen einen Platz unter den besten 30 Athleten.[1][2] Trotzdem gibt es auch sogenannte „Exoten“, also schwächere Athleten, die im Weltcup üblicherweise ohne die Aussicht auf eine vordere Platzierung an den Start gehen. Diese Athleten können dann vor allem auf läuferischer Ebene in keinster Weise mit der Weltspitze mithalten, liefern jedoch teilweise kuriose Ergebnisse ab, sowohl was die Zeitrückstände als auch die Schießergebnisse betrifft. So trafen beim Sprintrennen von Bad Gastein in der Saison 1992/93 die Polin Anna Stera-Kustusz und die Ungarin Eva Szemcsak keine einzige der zehn Scheiben.[3] Der Moldawier Ivan Bucsa traf beim Einzel von Pokljuka in der Saison 2001/02 nur eine der 20 Scheiben.[4] Trotz fehlerfreier Schießleistungen belegte die Ungarin Eva Szemcsak aufgrund einer äußerst schwachen Laufleistung in mehreren Rennen den letzten Platz.[5][6] Der Moldawier Igor Bakal hatte in der Saison 1993/94 im Einzelrennen von Bad Gastein einen Rückstand von 32:41.0 Minuten auf den Sieger Sergei Tarassow[7], die Argentinierin Natalia Carolina Lovece in der Saison 2000/01 beim Einzel von Antholz einen Rückstand von 33:23.5 Minuten auf die Siegerin Corinne Niogret.[8]
Verbreitung und Popularität
Der Biathlonsport wird heute in allen klassischen Wintersportländern Europas und Nordamerikas ausgetragen. Vor allem in Skandinavien und Russland gehört Biathlon zu den Top-Sportarten. Seit den 1990er Jahren und speziell nach der Jahrtausendwende erlebt der Sport auch in Deutschland einen starken Aufschwung und gehört mittlerweile zu den populärsten Wintersportarten überhaupt. Sämtliche Weltcupläufe werden im Fernsehen übertragen und finden auch vor Ort vor einem immer größer werdenden Publikum statt. Für die Fernsehsender Das Erste und ZDF liefern die Biathlonrennen, die teilweise von bis zu fünf Millionen Zuschauern verfolgt werden, mittlerweile regelmäßig die höchsten Einschaltquoten aller übertragenen Wintersportarten.[9][10] Erkennbar ist die steigende Popularität dieser Sportart auch darin, dass bei der Wahl zum Sportler des Jahres mit Uschi Disl, Kati Wilhelm und Magdalena Neuner in den Jahren 2005 bis 2007 und mit Michael Greis im Jahre 2006 vier Biathleten gewählt wurden.
Trotz der großen Erfolge französischer Biathleten im Weltcup und bei Weltmeisterschaften führt die Sportart in Frankreich immer noch ein Schattendasein, sowohl was das Publikumsinteresse als auch die finanzielle Förderung anbelangt. Die französische Biathletin Sandrine Bailly bemängelte mehrfach, dass Biathlon in Frankreich wenn überhaupt nur mit Raphaël Poirée in Verbindung gebracht würde und ihre Erfolge ohne Anerkennung blieben. Raphaël Poirée erklärte 2005 in einem Interview, sich überwiegend selbst um finanzielle Mittel und Sponsoren kümmern zu müssen.[11]
Eine große Tradition hat Biathlon auch in Italien, vorwiegend im deutschsprachigen Südtirol, aus dem viele bekannte Athleten der letzten Jahrzehnte stammen. In Österreich und der Schweiz hingegen spielt die Sportart neben dem Alpinsport nur eine untergeordnete Rolle. Obwohl beide Länder immer wieder Athleten hervorbringen, die auch in der Weltspitze mithalten können, hält sich das Publikumsinteresse in sehr engen Grenzen.
Seit der Jahrtausendwende wird der Biathlonsport auch in Asien immer mehr gefördert; vor allem die Volksrepublik China arbeitet erfolgreich daran, ihre Athleten an die internationale Weltspitze heranzuführen, schöpft dabei bislang noch aus einem sehr kleinen Athletenpool von zumeist ehemaligen Skilangläufern. Auch in anderen Ländern, z. B. in Schweden, wechseln gelegentlich einige Langläufer zum Biathlon. In den Ländern, in denen der Skilanglauf einen hohen Stellenwert besitzt, wird der Wechsel zum Biathlon trotz der aktuell positiven Entwicklung auch heute noch teilweise als sportlicher Abstieg betrachtet.
Neben den klassischen Wintersportländern gibt auch zahlreiche Nationen, aus denen nur ein oder zwei Athleten am Start sind. In diesen Ländern spielt der Biathlonsport eine unbedeutende Rolle, die Athleten betreiben den Sport hauptsächlich aus Eigenmotivation. So sind bei manchen Weltcuprennen Athleten aus über 30 Ländern am Start, zu denen beispielsweise Argentinien, Australien, Belgien, Griechenland, Grönland oder Großbritannien gehören. Diese Athleten belegen in aller Regel einen der letzten Plätze des Teilnehmerfeldes.
Ausrüstung
Ski
Zum Biathlon werden normale, nur etwa 1250 g schwere Skatingski mit einer Breite von ca. 5 cm verwendet. Die Länge der Ski ist abhängig von der Körpergröße des Sportlers und nicht limitiert. Der Langlaufschuh wird mittels der Bindung etwa in der Mitte des Skis fixiert, wobei der hintere Teil des Schuhes bei jedem Schritt vom Ski losgelöst werden kann, um einen besseren Vorschub beim Vorwärtslauf zu erhalten. Ebenfalls zur Ausrüstung eines Biathleten gehören schulterhohe Langlaufstöcke, mit denen sich die Sportler vom Boden abstoßen können, und windschlüpfige Rennanzüge.
Gewehr

Bis 1977 wurde bei Biathlonveranstaltungen mit Großkalibergewehren geschossen. Die Schießentfernungen betrugen dabei 100 m (stehend) bzw. 150, 200 und 250 m (liegend). Seit 1978 werden leichte Kleinkalibergewehre (Geradezugrepetierer), Kaliber .22, verwendet, deren Gewicht zwischen 3,5 und 6 kg liegt und die nur manuell zu repetieren sind. Automatische oder halbautomatische Gewehre dürfen nicht verwendet werden. Das Abzugsgewicht muss mindestens 500 g betragen. Die Schießentfernung beträgt einheitlich für das Stehend- und Liegendschießen 50 m.
Die Visiereinrichtung besteht aus einem Diopter, das jedoch keine vergrößernde Wirkung besitzen darf, und dem Ringkorn am vorderen Ende des Rohres. Das Korn ist auswechselbar, damit bei schlechter Sicht ein so genanntes Nebelkorn eingesetzt werden kann. Dieses hat eine größere Öffnung, damit mehr Licht einfallen kann und die Sicht verbessert wird. Die Waffe ist samt Munition vom Sportler während des gesamten Wettkampfes am eigenen Körper mitzuführen.
Munition
Die Munition hat ein Kaliber von 5,6 mm und das Geschoss darf eine Mündungsgeschwindigkeit von 380 m/s nicht überschreiten. Meist wird in Kältekammern getestet, um ein Versagen oder eine Veränderung der Flugeigenschaften bei Wettkampftemperaturen von +10 bis –15° C auszuschließen bzw. zu verringern.
Schießstand und Zielscheiben

Schießstand
Der Schießstand besteht aus 30 etwa 2,75 m breiten Schießbahnen. Durchnummeriert sind die Schießbahnen von rechts nach links, Stand 1 befindet sich also am rechten Rand des Schießstandes. Bei Einzel- und Sprintrennen sind die Bahnen 1 bis 15 für das Liegend- und die Bahnen 16 bis 30 für das Stehendschießen vorgesehen. Bei diesen beiden Rennen bleibt den Athleten die Wahl der Schießbahn selbst überlassen. In den Verfolgungs-, Massenstart- und Staffelrennen erfolgt die Zuteilung der Schießbahnen durch die Reihenfolge des Ankommens am Schießstand. Der führende Athlet schießt somit auf Bahn 1, alle anderen Athleten füllen den Schießstand entsprechend ihrer aktuellen Position im Rennen nach links auf. Eine Sonderregelung gibt es für die Massenstart- und Staffelrennen, wo die einzunehmende Schießbahn beim ersten Schießen der Startnummer des Athleten entspricht. Notwendig ist dies, da die Zeitabstände bei diesem Punkt des Rennens noch sehr gering sind und so nicht immer eine eindeutige Reihenfolge gegeben ist.
Zielscheiben und Schießen
Geschossen wird auf je fünf Scheiben pro Schussbahn, die in einer Entfernung von 50 m angebracht sind. Der zu treffende Bereich einer Scheibe beträgt im Durchmesser 4,5 cm (liegend) bzw. 11,5 cm (stehend). Treffer werden durch Verdecken der schwarzen Scheibe angezeigt, das Verfehlen einer Scheibe wird entweder mit einer ovalen Strafrunde von 150 Metern (Staffel, Massenstart, Verfolgung und Sprint) oder einer Strafzeit von einer Minute (Einzel) bedacht. Je nach Laufstärke des Athleten kann pro Strafrunde von einer Laufzeit von 20 bis 30 Sekunden ausgegangen werden.
In welcher Reihenfolge der Athlet auf die zu treffenden Scheiben schießt, bleibt ihm selbst überlassen. Die meisten Athleten schießen dabei Scheibe für Scheibe von links nach rechts bzw. von rechts nach links durch. Bei einem Fehlschuss wird meistens der Schießrhythmus beibehalten und zur nächsten Scheibe übergegangen, seltener wird auf die bereits einmal verfehlte Scheibe nochmals gezielt. Einige Athleten weichen bei ihren Schießeinlagen von diesem Muster ab und schießen einen eigenen Rhythmus. Eine Möglichkeit ist hierbei, nach drei Schüssen nicht auf die vorletzte, sondern die letzte Scheibe zu schießen und danach erst auf die vorletzte. Manche Athleten wählen auch vollkommen untypische Schießbilder und beginnen etwa in der Mitte der Scheiben. Dadurch wird der lineare Schießrhythmus unterbrochen, nach Überzeugung mancher Athleten wird dadurch die Konzentration auf die einzelnen Schüsse erhöht. Nicht immer führt dies jedoch auch zu einer besseren Trefferleistung.
Regelwerk
Für jede zu laufende und nicht gelaufene Strafrunde wird der Athlet mit einer Zeitstrafe von zwei Minuten bestraft, die dann nachträglich auf seine Gesamtzeit addiert wird. Bei jeder Schießeinlage müssen auf jeden Fall alle fünf Patronen abgefeuert werden. Sollte ein Athlet den Schießstand vor dem Abfeuern der fünf Patronen wieder verlassen, wird er pro nicht abgefeuerter Patrone mit einer Zeitstrafe von zwei Minuten bestraft. Gleiches gilt für die Staffel, wo der Athlet den Schießstand erst verlassen darf, wenn er entweder alle fünf Scheiben getroffen oder alle acht Nachlader aufgebraucht hat. Es ist also nicht möglich, das Schießen komplett auszulassen und dafür fünf Strafrunden zu laufen, da dies eine Zeitstrafe von zehn Minuten bedeuten würde.
Gelegentlich kann es vorkommen, dass ein Athlet nicht auf die zu seiner Schießbahn gehörenden Scheiben, sondern auf die Scheiben einer benachbarten Bahn schießt. In diesem Fall werden diese Schüsse nicht als Treffer anerkannt. Schießt auf dieser Bahn ein anderer Athlet, so müssen bei einem Treffer des inkorrekt Schießenden die Scheiben neu aufgezogen werden, damit der korrekt Schießende seine Schießeinlage ungehindert fortsetzen kann. Die bereits zuvor getroffenen Scheiben des korrekt Schießenden werden diesem jedoch als Treffer gezählt. Sollte der inkorrekt schießende Athlet seinen Fehler während des Schießens bemerken, kann er mit den noch ausstehenden Patronen auf die richtigen Scheiben zielen, jeder dieser Treffer wird ihm dann korrekt angerechnet. Bemerkt er seinen Fehler während des Schießens nicht und feuert alle fünf Patronen auf die falschen Scheiben ab, wird ihm diese Schießeinlage mit fünf Fehlern gewertet. Im Einzel wird dem Athleten dafür pro Fehler eine Strafminute angerechnet, in allen übrigen Rennen muss er fünf Strafrunden laufen. Sollte der Athlet die Strafrunden aus Unkenntnis über das falsche Schießen nicht laufen, wird er mit einer Gesamtstrafe von zehn Strafminuten belegt, was ihn dann im Gesamtergebnis aussichtslos auf einen der hinteren Ränge zurückwirft. Dieser Fauxpas kann jedoch nicht nur unerfahrenen Athleten passieren, auch Magdalena Forsberg oder Dmitri Jaroschenko ist dieses Missgeschick während eines Weltcuprennens schon passiert.
In sehr seltenen Fällen kann es auch einmal zu Falschanzeigen kommen, sodass nicht getroffene Scheiben als Treffer oder eigentlich getroffene Scheiben als Fehler angezeigt werden. Sollte ein Athlet aufgrund einer Falschanzeige zu viele Strafrunden gelaufen sein, wird ihm nachträglich meist eine Zeitgutschrift im Umfang der zu viel gelaufenen Strafrunden zugesprochen. Umgekehrt kann dem Athleten auch für dadurch zu wenig gelaufene Strafrunden eine Zeitstrafe addiert werden, die in diesem Fall dann jedoch nur den Umfang einer normalerweise für die entsprechende Anzahl an Strafrunden benötigten Zeit hat.
Entwicklung
In den Anfangsjahren wurde auf Papierscheiben und Luftballons geschossen, danach wurden zerbrechliche Glasscheiben verwendet. Ab den Biathlon-Weltmeisterschaften 1981 setzten sich dann die schwarzen Metallscheiben durch, die bei einem Treffer automatisch abklappten. Bei den in Skandinavien ausgetragenen Rennen wird auch heute noch dieses System verwendet. Mitte der 1990er Jahre wurde ein modernes System mit elektromechanischen Scheiben und computerisierter Auswertung der Treffer eingeführt. Dabei wird beim Aufprall des Geschosses auf die schwarze Scheibe mittels eines Sensors ein Impuls ausgelöst, durch den sich eine weiße Scheibe vor die schwarze schiebt und die somit den Treffer anzeigt.
Während für offizielle Wettkämpfe nur noch Metallscheiben zugelassen sind, werden beim so genannten Anschießen, der Vorbereitung auf einen Wettkampf, stets Kartonscheiben verwendet.
Streckenverlauf
Die Laufstrecke muss abwechslungsreich gestaltet sein, also abwechselnd aus ansteigenden, ebenen und abfallenden Teilen bestehen. Sehr steile und lange Anstiege sind wie gefährliche Abfahrten verboten, Engstellen und schnelle Richtungsänderungen möglichst zu vermeiden. Die Differenz zwischen dem höchsten und niedrigsten Punkt der Strecke darf maximal 80 m betragen, wobei der höchste Punkt nur in Ausnahmefällen 1800 m NN überschreiten darf. Es werden stets mehrere Runden absolviert, an deren Ende jeweils das Stadion liegt.
Disziplinen
Der Biathlonsport wird in verschiedenen Disziplinen ausgetragen, die zwar dem gleichen Grundprinzip folgen, sich aber durch unterschiedliche Regeln voneinander unterscheiden. Im Biathlon-Weltcup, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen werden derzeit mit Einzel, Sprint, Verfolgung, Massenstart, Staffel und Gemischte Staffel sechs Biathlon-Disziplinen ausgetragen.
Einzeldisziplinen
Übersicht
Einzel | Sprint | Verfolgung | Massenstart | |
---|---|---|---|---|
Distanz Männer | 20 km | 10 km | 12,5 km | 15 km |
Distanz Frauen | 15 km | 7,5 km | 10 km | 12,5 km |
Startintervall | 30 Sekunden | 30 Sekunden | entsprechend einem vorausgegangenen Sprint (1:1) oder Einzel (halbiert) | alle Teilnehmer gleichzeitig |
Schießabfolge | liegend, stehend, liegend, stehend | liegend, stehend | liegend, liegend, stehend, stehend | liegend, liegend, stehend, stehend |
Strafe je Fehler | Strafminute | Strafrunde (150 m) | Strafrunde (150 m) | Strafrunde (150 m) |
Weltcup-Premiere | 1978 | 1978 | 1996 | 1998 |
WM-Premiere | 1958 | 1974 | 1997 | 1999 |
Olympische Premiere | 1960 | 1980 | 2002 | 2006 |
Einzelwettkampf
Der Einzellauf ist die älteste Biathlondisziplin. Obwohl es heute neben diesem Wettkampf mit Sprint, Verfolgung und Massenstart noch drei weitere Einzeldisziplinen gibt, hat sich der Name „Einzel“ für dieses Rennen bis heute erhalten. Sein Ursprung liegt darin, dass dieses Rennen bis zur Einführung des Sprints der einzige Einzelwettkampf im Biathlon war.
Die Athleten starten im Abstand von 30 Sekunden einzeln nacheinander. Die Männer laufen eine 20 km, die Frauen eine 15 km lange Strecke. Es sind jeweils zwei Liegend- und Stehendschießen zu absolvieren, die bei diesem Wettkampf in abwechselnder Reihenfolge (liegend-stehend-liegend-stehend) bewältigt werden müssen. Jeder Schießfehler wird mit einer Strafzeit von einer Minute geahndet. Dadurch hat in diesem Wettkampf das Schießen eine höhere Priorität als in anderen Wettbewerben, wo mit einer Strafrunde von rund 30 Sekunden ein Fehler nur etwa halb so schwer wiegt. So kommt es bei diesem Wettkampf hin und wieder zu überraschenden Ergebnissen, da läuferisch schwächere Athleten, die aber gute Schützen sind, hier eine größere Chance auf ein gutes Ergebnis haben. Umgekehrt ist es für läuferisch gute Athleten hier aber schwerer, die durch einen Schießfehler hinzugekommene Strafzeit im Laufen wieder auszugleichen. Trotzdem gelang es dem Norweger Ole Einar Bjørndalen im Einzel von Antholz in der Saison 2001/02, mit fünf Strafminuten den 2. Platz zu belegen.[12]
Bei Weltcupveranstaltungen wird die längste Strecke im Biathlonzirkus wegen ihres für das Fernsehen relativ unspektakulären Spannungsbogens nur noch selten gelaufen und befindet sich daher meist nur am Anfang einer Saison bzw. bei Großveranstaltungen im Wettkampfprogramm. Um die Dauer des Rennens zu reduzieren, wird immer wieder diskutiert, die Zahl der Starter zu begrenzen.
Sprint
Die Biathleten starten in einem 30-Sekunden-Intervall einzeln hintereinander. Die Distanz beträgt bei den Männern 10 km. Bei den Frauen betrug die Streckenlänge ursprünglich nur 5 km, wurde jedoch 1989 auf die heute gelaufenen 7,5 km verlängert. Es wird je einmal liegend und stehend geschossen, wobei jeder Fehler mit einer Strafrunde geahndet wird. Der Sprint ist mittlerweile die am häufigsten ausgetragene Disziplin im Biathlon-Weltcup.
Verfolgung
Startberechtigt sind die besten 60 Athleten des Sprintbewerbes, der normalerweise als Qualifikation für das Verfolgungsrennen dient. Die Startreihenfolge und Startintervalle richten sich nach den dabei erzielten Zeiten. Der Erstplatzierte des Sprints wird auch als Erster des Verfolgungsrennens in den Wettkampf geschickt. Die anderen Athleten folgen entsprechend ihrem Zeitabstand zum Sieger im Sprintrennen. In seltenen Fällen dient das Einzelrennen als Qualifikation für die Verfolgung. Ist dies der Fall, werden die Rückstände der Athleten auf den Sieger halbiert, da die Strafminute im Einzel etwa doppelt so schwer wiegt als die Strafrunde im Sprint.
Die Distanz des eigentlichen Verfolgungsrennens, das meist ein oder zwei Tage nach dem vorausgehenden Rennen stattfindet, beträgt dabei 12,5 Kilometer bei den Männern und 10 Kilometer bei den Frauen. Es müssen je zwei Schießprüfungen im Liegend- und Stehendschießen (liegend-liegend-stehend-stehend) absolviert werden, wobei für jeden Fehlschuss sofort eine Strafrunde gelaufen werden muss.
Diese Disziplin wird regelmäßig im Weltcup ausgetragen, da sie explizit mit Hinsicht auf die Fernsehtauglichkeit des Biathlons konzipiert wurde. Dies ergibt sich daraus, dass der erste Sportler im Ziel auch der Sieger des Rennens ist. Außerdem ergeben sich zusätzliche Spannungsmomente dadurch, dass sich die Athleten auf der Strecke und am Schießstand direkt miteinander messen. Da die Athleten entsprechend der Zeitabstände des Qualifikationsrennens in den Wettkampf gehen, kann dies bei einem sehr großen Vorsprung des Erstplatzierten zu einem recht spannungsarmen Start-Ziel-Sieg führen. So gelang es der Schwedin Magdalena Forsberg im Verfolgungsrennen von Hochfilzen im Dezember 2001, den Vorsprung von 59,4 Sekunden aus dem Sprintrennen auf einen Vorsprung von 3:13 Minuten zur Zweitplatzierten Olena Subrylowa auszubauen. Solche Rennen sind jedoch die Ausnahme, da Forsberg neben ihrem großen Startvorsprung in diesem Rennen zudem eine der schnellsten Laufzeiten hatte und als einzige Athletin ohne Schießfehler blieb.[13] Hin und wieder kommt es auch vor, dass die Sieger des Sprintrennens trotz teilweise großer Vorsprünge im Verfolgungsrennen zurückfallen und keinen der Spitzenplätze belegen. Spannend werden die Rennen insbesondere dann, wenn die Zeitabstände, mit denen die Sportler ins Rennen gehen, relativ gering sind. Geht ein Athlet mit einem großen Zeitrückstand ins Rennen, sind meist keine ganz vorderen Platzierungen mehr für ihn möglich. Trotzdem können sich diese Athleten dann im Verfolgungsrennen noch erheblich verbessern. Zu Beginn der Saison 2005/06 startete der Franzose Julien Robert nach dem 60. Platz im Sprint von Östersund als Letzter des Verfolgungsrennens, verbesserte sich jedoch bis zum Ende um 50 Plätze und belegte schließlich den 10. Platz.[14].
Erstmals wurde der Verfolgungswettkampf zu Beginn der Saison 1996/97 ausgetragen. Im norwegischen Lillehammer gab es mit Simone Greiner-Petter-Memm und Sven Fischer zwei deutsche Sieger des neuen Wettkampfes.
Massenstart
Der Massenstart ist die jüngste Einzeldisziplin im Biathlon. Startberechtigt für den Massenstart sind normalerweise die 30 bestplatzierten Biathleten im Weltcup. Sind von diesen Athleten einige nicht am Start, wird das Starterfeld mit den im Weltcup nächstfolgenden Athleten auf 30 Starter aufgefüllt. Eine Ausnahme bezüglich der Startliste gibt es bei Weltmeisterschaften sowie Olympischen Winterspielen: Hier sind die 15 bestplatzierten Athleten des Gesamtweltcups sowie alle Medaillengewinner des laufenden Wettbewerbs (Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele) startberechtigt. Die zu 30 fehlenden Plätze werden durch die Skijäger ergänzt, die im Verlauf der Meisterschaften die meisten Weltcuppunkte erzielt haben. Dabei ist das Kontingent pro Nation, anders als im Weltcup, auf maximal vier Starter begrenzt. Das Massenstartrennen wird immer als letztes Einzelrennen der Meisterschaften ausgetragen.
Die Läufer starten gleichzeitig über die 15 Kilometer (Herren) bzw. 12,5 Kilometer (Damen) lange Strecke. Nach jedem Fehlschuss bei je zwei Liegend- und Stehendschießen (liegend-liegend-stehend-stehend) muss der Athlet eine Strafrunde absolvieren.
Wegen der benötigten breiten Starttrasse kann dieser Wettbewerb nur an wenigen Weltcuporten ausgetragen werden. Er gehört aber aufgrund des Gedränges auf Startbahn und Strecke und der Tatsache, dass hier derjenige Sieger ist, der zuerst das Ziel erreicht, zu den spannendsten und beliebtesten Disziplinen des Biathlon.
Als Testwettkampf wurde der Massenstart zum ersten Mal beim Weltcup-Finale der Saison 1996/97 im russischen Nowosibirsk ausgetragen. Erster Sieger war der Österreicher Wolfgang Perner, erste Siegerin die damals noch für Russland startende Anna Sprung. Erstmals als reguläres Weltcuprennen fand der Massenstart in der Saison 1998/99 statt. Am 13. Januar 1999 gewannen in Ruhpolding der Franzose Raphaël Poirée und die Deutsche Uschi Disl.
Mannschaftsdisziplinen
Staffel
Die olympische Premiere der Staffel erfolgte bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble. Eine Staffel besteht aus vier Athleten einer Nation und eines Geschlechts. Gestartet wird mittels Massenstart, wobei jeder Athlet eine Distanz von 7,5 km (Männer) bzw. 6 km (Frauen) zu laufen hat, bevor er in einer 30 m langen Wechselzone an den nächsten Läufer seines Teams übergeben darf.
Der Staffelwettbewerb besteht pro Athlet aus je einem Liegend- und einem Stehendschießen, insgesamt also aus vier Liegend- und vier Stehendschießen. Im Gegensatz zu den anderen Wettbewerben stehen den Athleten hier maximal drei Nachlader zur Verfügung, um beim ersten Mal nicht getroffene Scheiben doch noch treffen zu können. Pro Nachlader werden etwa zehn zusätzliche Sekunden benötigt. Maximal hat jeder Athlet also acht Patronen, um die fünf Scheiben zu treffen. Für jede dann nicht getroffene Scheibe muss eine Strafrunde gelaufen werden. Diese spezielle Regelung für das Staffelrennen wurde bereits im Jahre 1967 eingeführt.[15] Da ein Fehler im Staffelrennen dadurch weniger schwer wiegt als in den anderen Disziplinen, wird von manchen Athleten deutlich schneller und risikoreicher geschossen. So sind die gelegentlich etwas schwächeren Schießergebnisse in den Staffelrennen zu erklären. Schießergebnisse mit mehr als maximal drei Strafrunden pro Schießen bilden bei den besseren Athleten jedoch die absolute Ausnahme und kommen sehr selten vor. Der Österreicher Wolfgang Rottmann traf jedoch beim Staffelrennen von Antholz in der Saison 2002/03 nach einer fehlerfreien Schießleistung im Liegendschießen beim Stehendschießen keine einzige der fünf Scheiben, weder mit den regulären fünf Patronen noch den drei Nachladern.[16]
Bei den Frauen wurden die Distanzen, über die das Staffelrennen ausgetragen wird, mehrfach geändert. Zunächst bestand die Staffel aus drei Läuferinnen, die je 5 km zu absolvieren hatten. 1991 wurde die Damenstaffel auf vier Athletinnen pro Nation erweitert und die Streckenlänge auf jeweils 7,5 km erhöht. Somit war die Staffel der einzige Wettbewerb, in dem Damen und Herren die gleiche Distanz zu absolvieren hatten. 2003 wurde die Distanz erneut geändert, momentan werden 4 x 6 km gelaufen. Dieser Schritt wurde von der IBU durchgeführt, um dem Schießen eine höhere Priorität zukommen zu lassen und somit die Chancen läuferisch schwächerer Nationen zu erhöhen.
Bei den Staffelrennen sind trotz gelegentlicher Ausnahmen häufig die großen Biathlonnationen wie Norwegen, Russland oder Deutschland siegreich, die eine wesentlich größere Anzahl an erfolgreichen Athleten zur Verfügung haben als kleinere Nationen. Obwohl sich häufig bereits während des Rennens eine Tendenz abzeichnet, welche Staffel als Siegerteam aus dem Rennen hervorgehen wird, werden manche Rennen erst kurz vor dem Ende entschieden. In der Saison 2005/06 konnte die russische Damenstaffel erst durch ein Fotofinish zwischen der Russin Olga Saizewa und der Deutschen Simone Denkinger als Sieger ermittelt werden. Mit lediglich einem Nachlader zeigte die russische Staffel in diesem Rennen ein überaus sicheres Schießergebnis.[17] Bei der Damenstaffel von Ruhpolding in der Saison 2007/08 lag die deutsche Schlussläuferin Kati Wilhelm zu Beginn ihres Rennens 51,1 Sekunden hinter der führenden Norwegerin Ann-Kristin Flatland, holte jedoch über 70 Sekunden auf und kam mit einem Vorsprung von 24,3 Sekunden ins Ziel. Trotz dreier Strafrunden gewann die deutsche Staffel damit noch das Rennen.[18]
Gemischte Staffel
Seit den frühen 1990er-Jahren werden immer wieder verschiede Mannschaftsbewerbe erprobt, die den Biathlonsport attraktiver machen sollen. Ein Beispiel dafür ist die seit 2002 in der Veltins Arena (Gelsenkirchen-Schalke) ausgetragene World Team Challenge. Dabei laufen gemischte Staffeln, bestehend aus je einem Mann und einer Frau in mehrfachem Wechsel über eine Distanz von 15 km.
Die neueste Form ist die Gemischte Staffel über 2 x 6 km und 2 x 7,5 km, wobei je zwei Positionen von Frauen und Männern besetzt werden. Einer der Gründe, neben der herkömmlichen Staffel einen derartigen Wettbewerb einzuführen, stellte die Tatsache dar, dass viele Nationen zwar sowohl im Herren- als auch im Damenbereich über gute Einzelathleten verfügen, jedoch keine konkurrenzfähige Staffel mit vier gleich starken Athleten eines Geschlechts stellen können. Für diesen Wettbewerb wurde im Rahmen des Weltcupfinales 2005 in Chanty-Mansijsk erstmals eine eigene als Mixed Relay World Championship bezeichnete Weltmeisterschaft ausgetragen. 2007 gehört die Disziplin in Antholz zum Wettkampfprogramm der Biathlon-Weltmeisterschaften. Der Stellenwert dieses Rennens wird jedoch von Nation zu Nation bzw. Athlet zu Athlet unterschiedlich gesehen. Während die in Antholz siegreiche schwedische Mixed-Staffel explizit auf dieses Rennen hintrainierte, ließen viele bei den anderen Rennen gestarteten Athleten wie Kati Wilhelm, Magdalena Neuner, Ole Einar Bjørndalen oder Nikolai Kruglow die Mixed-Staffel aus.
Im Rahmen der Deutschen Biathlon-Meisterschaften, die aufgrund der vorsaisonalen Lage im September/Oktober immer auf Rollskiern stattfinden, werden auch Mixed-Staffeln durchgeführt, welche aus zwei männlichen Akteuren und einem weiblichen Teilnehmer bestehen. Diese haben dann jeweils den Umfang eines Sprintrennens durchzuführen.
Mannschaftswettkampf
Diese Disziplin wurde von 1989 bis 1998 im Biathlon-Weltcup und bei Weltmeisterschaften, jedoch nie bei Olympischen Winterspielen ausgetragen.
Eine Mannschaft wurde von vier Athleten einer Nation gebildet, die geschlossen eine Distanz von 20 Kilometer (Männer) beziehungsweise 15 Kilometer (Frauen) laufen musste. Es waren vier Schießprüfungen zu absolvieren (liegend-stehend-liegend-stehend), wobei bei jeder Schießeinlage nur ein Athlet auf die fünf Scheiben schießen durfte. Die restliche Mannschaft wartete auf das Schussende, für jeden Fehlschuss wurde gemeinsam eine Strafrunde von hier 300 Metern gelaufen. Die Zeitnahme im Ziel wurde jeweils vom letzten Mannschaftsmitglied ausgelöst, der Abstand zwischen dem ersten und dem letzten Läufer durfte nicht mehr als 50 Meter oder 15 Sekunden betragen. Die Regeln dieses Wettbewerbs wurden mehrfach geändert, trotzdem konnte sich der Mannschaftswettkampf nicht durchsetzen und wurde durch das Massenstartrennen ersetzt.
Ausblick
Vor einigen Jahren wurde der Super-Sprint als neue Einzeldisziplin in die Wettkampfspezifikationen der IBU aufgenommen und bereits einige Male auf nationaler Ebene getestet. Der Super-Sprint besteht aus einem Qualifikationsdurchgang mit 15 Sekunden Zeitintervall sowie einem als Massenstart durchgeführten Finaldurchgang. Wie in der Staffel stehen pro Schießeinlage acht Patronen zur Verfügung. Werden nicht alle fünf Scheiben getroffen, so scheidet der Athlet aus. Ungewiss ist, ob oder ggf. wann diese Disziplin in das Programm des Weltcups oder bei Weltmeisterschaften aufgenommen wird.
Von einigen Athleten wird jedoch auch Kritik an den ständigen Veränderungen des Wettkampfprogramms geübt. In einem Interview äußerte sich der Franzose Raphaël Poirée kritisch über einige Reformen im Biathlon wie etwa die Austragung von Abendrennen oder die immer größere Anzahl an zu laufenden Rennen, die nicht im Interesse der Athleten seien.[19] Auch Sven Fischer kritisierte die immer größere Anzahl an Wettkämpfen. Zugleich äußerte er sich negativ über die immer geringere Wertschätzung des Einzelwettkampfes, der trotz seiner langen Tradition aufgrund kommerzieller Interessen immer seltener veranstaltet wird. Wie er 2004 in einem Interview mit der Südthüringer Zeitung erklärte, sei der Biathlonsport derzeit „sehr lauflastig“.[20]
Wettkämpfe
Olympische Winterspiele

Biathlon bei den Olympischen Spielen gab es erstmals bei den ersten Olympische Winterspielen 1924 in Chamonix. Dort wurde der Militärpatrouillenlauf als Vorgänger des heutigen Biathlon am 29. Januar 1924 erstmals vor einer größeren nichtmilitärisch organisierten Öffentlichkeit ausgetragen. Die Zuschauerzahl betrug nach offiziellen Angaben des Französischen Olympischen Komitees 1307 Personen und übertraf damit die Zuschauerzahl aller anderen nordischen Bewerbe. Während der Militärpatrouillenlauf heute als Demonstrationsbewerb angesehen wird, gab es zum Zeitpunkt der Austragung der Spiele keine Unterscheidung in originäre und Vorführungsbewerbe. Auch heute noch wird der Bewerb vom IOC in der offiziellen Medaillenstatistik von 1924 geführt. Bei den Olympischen Winterspielen von 1928, 1936 und 1948 wurde der Bewerb als reiner Demonstrationsbewerb in das olympische Programm aufgenommen.
Erst nach der Entwicklung hin zum rein sportlichen Biathlon wurde der Sport auch vom IOC anerkannt. 1960 wurde der Biathlonsport mit dem 20-Kilometer-Lauf der Männer erstmals ins offizielle Programm der Winterspiele aufgenommen. 1968 mit der Viermal- 7,5-Kilometer-Staffel und 1980 mit dem Sprintbewerb wurden die nächsten Biathlonbewerbe olympisch. Bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville feierten dann auch die Biathlon-Frauen ihre olympische Premiere. Die Frauenbewerbe werden wie die Männerbewerbe gegliedert, jedoch über kürzere Distanzen ausgetragen. Mit der Aufnahme des Verfolgungslaufes (2002 in Salt Lake City) und des Massenstarts (2006 in Turin) wurden erstmals bei Olympischen Spielen je fünf Wettbewerbe für Männer und Frauen ausgetragen.
Biathlon-Weltmeisterschaften
Die erste Biathlon-Weltmeisterschaft der Männer fand 1958 im österreichischen Saalfelden statt, die Zahl der Aktiven war mit nur 25 Athleten aus sieben Ländern noch sehr gering. Im Weltmeisterschaftsprogramm war nur der Einzelwettkampf, Staffel und Sprint wurden erst später ins Programm genommen.
Seit 1984 werden auch Weltmeisterschaften für Frauen veranstaltet, die bis 1988 getrennt von den Weltmeisterschaften der Männer stattfanden. Seit 1989 werden gemeinsame Weltmeisterschaften für Männer und Frauen veranstaltet, das Weltmeisterschaftsprogramm wurde nach und nach um neue Disziplinen (Verfolgung, Massenstart, Mixed-Staffel) erweitert.
Neben den Biathlon-Weltmeisterschaften organisiert die IBU noch Biathlon-Sommerweltmeisterschaften sowie Weltmeisterschaften für Junioren und Jugend. Athleten, die bis zum 31. Dezember der Saison das 19. Lebensjahr vollendet haben, gelten als Junioren, davor als Jugend.
Biathlon-Weltcup
Der Biathlon-Weltcup ist eine für Männer und Frauen jährlich in der Zeit von November/Dezember bis März vom Biathlon-Weltverband IBU ausgerichtete Wettkampfserie, die heute in der Regel neun Stationen mit je drei Wettbewerben pro Ort umfasst. Der Weltcup wird bei den Männern seit 1978 und bei den Frauen seit 1983 veranstaltet.
Kontinentale Wettbewerbe
Jährlich werden weiterhin kontinentale Wettkampfserien und Meisterschaften in Europa, Nordamerika, Südamerika und Asien veranstaltet. Vor allem in Asien haben diese Titelkämpfe einen hohen Stellenwert, die Athleten und Athletinnen werden dafür aus den laufenden Weltcups abgezogen. In Europa treten größere Nationen wie Deutschland, Norwegen oder Russland meist nur mit der „zweiten Garnitur“ an, was diese Titelkämpfe etwas abwertet. Somit haben aber auch Athleten Chancen auf vordere Platzierungen, die bei Weltmeisterschaften eher hintere Platzierungen erreichen.
Veranstaltungsorte
Obwohl die Veranstaltungsorte und -termine von Saison zu Saison unterschiedlich sind, ist eine gewisse Regelmäßigkeit bei der Auswahl der Orte vorhanden. Das Weltcupjahr beginnt normalerweise in Skandinavien, wo Kontiolahti (Finnland) oder Östersund (Schweden) meist einer der ersten Veranstaltungsorte ist. Die im Dezember stattfindenden Weltcups werden häufig in Hochfilzen (Österreich), Osrblie (Slowakei) oder Pokljuka (Slowenien) ausgetragen.
Im Januar bzw. Anfang Februar finden die von den meisten Zuschauern besuchten Wettbewerbe in der DKB-Ski-Arena in Oberhof (Deutschland), der Chiemgau-Arena in Ruhpolding (Deutschland) sowie in Antholz (Italien, Südtirol) statt.
Üblicherweise Mitte oder Ende Februar finden die Biathlon-Weltmeisterschaften bzw. in olympischen Jahren die Wettkämpfe im Rahmen der Olympischen Winterspiele statt. Während die Weltmeisterschaften größtenteils an Orten abgehalten werden, die auch normalerweise Austragungsorte von Biathlon-Rennen sind, wird bei Olympischen Spielen meist eine neu angelegte Strecke gelaufen, die später nur noch in seltenen Fällen erneut im Wettkampfprogramm vorkommt.
Letzte Station des Weltcupjahres ist häufig Chanty-Mansijsk (Russland), aber auch der Holmenkollen in Oslo (Norwegen) wird gelegentlich als letzte Station ausgewählt.
Die erfolgreichsten Biathleten
Herren
Der erfolgreichste Biathlet bei Olympischen Winterspielen ist der Norweger Ole Einar Bjørndalen, der fünfmal Olympiasieger wurde, davon viermal 2002 in Salt Lake City. Bjørndalen hält die Rekorde an insgesamt gewonnenen Goldmedaillen (fünf), Einzelgoldmedaillen (vier), insgesamt gewonnenen Medaillen (fünf Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille) sowie an insgesamt gewonnenen Einzelmedaillen (vier Gold-, zwei Silber-, eine Bronzemedaille). Viermal Staffelgold gewinnen konnten der Deutsche Ricco Groß sowie der Russe Alexander Tichonow. Vier olympische Goldmedaillen erreichte außerdem Sven Fischer, der neben drei Staffelgoldmedaillen 2006 im Sprintwettkampf triumphierte. Weitere mehrmalige deutsche Olympiasieger sind Mark Kirchner und Michael Greis mit je drei sowie Frank Luck und Frank-Peter Roetsch mit je zwei Goldmedaillen.
Der erfolgreichste Teilnehmer an Weltmeisterschaften ist Frank Luck mit elf Goldmedaillen, fünf Silbermedaillen und vier Bronzemedaillen. Ihm folgen Alexander Tichonow (11-4-1), Ole Einar Bjørndalen (9-7-8) und Ricco Groß (9-5-6). Wie auch bei den Olympischen Spielen ist Ole Einar Bjørndalen bei den Weltmeisterschaften der erfolgreichste Teilnehmer in Einzeldisziplinen, insgesamt gewann er sieben Gold-, zwei Silber- und sechs Bronzemedaillen. Außerdem ist der Norweger der erfolgreichste Athlet bezogen auf die Gesamtanzahl der gewonnenen Medaillen. Mit insgesamt 24 Medaillen liegt er vor den drei Deutschen Ricco Groß, Frank Luck und Sven Fischer, die je 20 Medaillen erreichten.
Den Gesamtweltcup der Männer konnten bisher drei Biathleten insgesamt je viermal gewinnen: Ole Einar Bjørndalen (viermal Erster, sechsmal Zweiter, einmal Dritter), Raphaël Poirée (viermal Erster, einmal Zweiter, zweimal Dritter) und Frank Ullrich (viermal Erster, einmal Zweiter, einmal Dritter). Ole Einar Bjørndalen ist derjenige Athlet, der die meisten Weltcupsiege erringen konnte. Gefolgt wird er von Raphaël Poirée.
Mit den drei Deutschen Michael Greis, Mark Kirchner und Sven Fischer, den zwei Norwegern Halvard Hanevold und Ole Einar Bjørndalen sowie dem Russen Nikolai Kruglow gibt es bislang sechs Biathleten, die sowohl bei Weltmeisterschaften als auch bei Olympischen Winterspielen Einzel- und Staffelgold gewinnen konnten. Von diesen sechs Athleten waren Greis, Fischer und Bjørndalen darüber hinaus auch Sieger des Gesamtweltcups, sodass sie bei allen drei Ereignissen des Biathlonsports gleichermaßen Erfolge feiern konnten.
Damen
Die Liste der erfolgreichsten Teilnehmerinnen bei Olympischen Winterspielen wird von vier deutschen Biathletinnen angeführt. Erfolgreichste Athletin ist Kati Wilhelm mit drei Gold- und drei Silbermedaillen, ihr folgen mit jeweils zwei Goldmedaillen Uschi Disl, Katrin Apel und Andrea Henkel. Zweimalige Olympiasiegerinnen sind außerdem die Kanadierin Myriam Bédard sowie die beiden Russinen Swetlana Ischmuratowa und Anfissa Reszowa. Die meisten olympischen Medaillen erreichte Uschi Disl mit zwei Gold-, vier Silber- und drei Bronzemedaillen.
Erfolgreichste Teilnehmerin bei Weltmeisterschaften ist die Russin Jelena Golowina, die in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren insgesamt zehn Goldmedaillen gewann, davon neunmal Gold mit sowjetischen Staffeln oder Mannschaften. Ihr folgen die beiden deutschen Athletinnen Petra Behle mit neun und Uschi Disl sowie die Norwegerin Liv Grete Poirée mit je acht Goldmedaillen. Je sechs Mal Einzelgold erreichten Liv Grete Poirée sowie die Schwedin Magdalena Forsberg. Mit zusätzlich einer Silber- sowie fünf Bronzemedaillen ist Forsberg vor Poirée die erfolgreichste Biathletin in der Wertung der Einzeldisziplinen. Erfolgreichste Athletin bezogen auf die Gesamtanzahl der gewonnenen Medaillen ist wie auch bei den Olympischen Spielen Uschi Disl mit insgesamt 19 Medaillen. Ihr folgen die für die Ukraine und Weißrussland gestartete Olena Subrylowa (17 Medaillen) sowie die Französin Corinne Niogret (15 Medaillen).
Magdalena Forsberg führt überlegen die Wertung der Gesamtweltcupsiege mit sechs Gesamtweltcupsiegen an, die sie von 1997 bis 2002 in Folge gewann. Ihr folgen mit weitem Abstand die Schwedin Eva Korpela mit zwei Siegen und einem zweiten Platz und die Russin Anfissa Reszowa mit zwei Siegen. Diese drei Athletinnen sind die einzigen Frauen, die den Biathlon-Weltcup mehrmals gewinnen konnten, insgesamt 15 Athletinnen waren seit der Saison 1982/83 einmalige Siegerinnen im Gesamtweltcup. Obwohl die deutschen Damen im Biathlon bereits in den 1990er-Jahren zur Weltspitze gehörten, gab es die erste deutsche Gewinnerin des Gesamtweltcups mit Martina Glagow erst in der Saison 2002/03. Seitdem waren außerdem Kati Wilhelm (Saison 2005/06) und Andrea Henkel (Saison 2006/07) erfolgreich, sodass es bislang drei deutsche Gesamtweltcup-Siegerinnen gibt. Was die Weltcupsiege angeht, ist Magdalena Forsberg mit 42 Weltcupsiegen die erfolgreichste Biathletin. Gefolgt wird sie von Uschi Disl mit 30 Weltcupsiegen.
Sowohl bei Weltmeisterschaften als auch bei Olympischen Spielen Einzel- und Staffelgold gewannen bisher als einzige Biathletinnen die beiden Deutschen Kati Wilhelm und Andrea Henkel. Beide waren zudem je einmal Siegerinnen des Gesamtweltcups und damit bei allen drei Ereignissen des Biathlonsports gleichermaßen erfolgreich.
Verwandte Sportarten
- Sommerbiathlon
Der Sommerbiathlon, eine Kombination aus Laufen und Schießen, hat meist nur regionale Bedeutung und wird in Deutschland vom Deutschen Schützenbund organisiert. Im Sommerbiathlon liegt die Priorität meist beim Laufen und weniger beim Schießen. Es werden im Sommerbiathlon auch Weltcups und Europacups durchgeführt, die in der Öffentlichkeit kaum Beachtung finden. - Rollskibiathlon
Diese Variante des Sommerbiathlons wird vor allem von Winterbiathleten im Sommertraining betrieben. Hierbei läuft der Athlet auf kurzen Skiern, unter die Rollen montiert sind. Regional finden auch hier Wettbewerbe bis hin zu Weltcups statt. - Bogenbiathlon
Die Regeln beim Bogenbiathlon sind ähnlich jenen des eigentlichen Winterbiathlons. Geschossen wird jedoch mit Pfeil und Bogen. Die Wettkämpfe wurden ursprünglich ebenfalls von der IBU organisiert. Seit dem 1. April 2005 ist der Internationale Bogensportverband (FITA) für diese Sportart verantwortlich. - Motorradbiathlon
Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Motocross und Schießen. Dieser Sport erfreut sich vor allem im Osten Deutschlands großer Beliebtheit. - Bikebiathlon
Dies ist die Kombination aus Mountainbiken und dem für Biathlon typischen Schießen. Bekannt ist vor allem der Altenberger Bikebiathlon, bei dem Weltstars wie Ole Einar Bjørndalen am Start stehen. Hierbei werden auf Geländestrecken die Wettkampfdisziplinen des Biathlon, also Sprint, Verfolgung und Mixed-Staffel, nachempfunden.
Trivia
- Da Männer- und Frauen-Rennen – im Gegensatz zu den vielen anderen Sportarten – immer im selben Zeitraum an den selben Orten stattfinden, gibt es viele persönliche Beziehungen zwischen den Athleten, was schon zu vielen, auch multi-nationalen Hochzeiten geführt hat, z.B. Raphaël Poirée (Frankreich) und Liv Grete Skjelbreid (Norwegen) oder Ole Einar Bjørndalen (Norwegen) und Nathalie Santer (Italien).
Siehe auch
Quellen
Literatur
- Wilfried Hark: Biathlon - verständlich gemacht. Copress Verlag, München 2001, 128 Seiten, ISBN 3-7679-0547-7
- Patrick Reichelt: Biathlon - Eine Erfolgsgeschichte. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2005, 190 Seiten, ISBN 3-89533-496-0
Einzelnachweise
- ↑ Weltcup-Gesamtwertung Herren (Saison 2006/07)
- ↑ Weltcup-Gesamtwertung Damen (Saison 2006/07)
- ↑ Ergebnis Sprint in Bad Gastein (Saison 1992/93)
- ↑ Ergebnis Einzel von Pokljuka (Saison 2001/02)
- ↑ Ergebnis Sprint in Osrblie (Saison 1998/99)
- ↑ Ergebnis Sprint in Antholz (Saison 1998/99)
- ↑ Ergebnis Einzel von Bad Gastein (Saison 1993/94)
- ↑ Ergebnis Einzel in Antholz (Saison 2000/01)
- ↑ „ZDF: Biathlon erneut Zuschauermagnet“ – Artikel bei quotenmeter.de vom 18. Dezember 2006
- ↑ „ARD: Biathlon bleibt ein Publikumsrenner“ – Artikel bei dwdl.de vom 10. Dezember 2007
- ↑ „Wir Biathleten sind doch wie Sklaven“ – Interview mit Raphaël Poirée bei WeltOnline vom 19. Januar 2005
- ↑ Ergebnis Einzel von Antholz (Saison 2001/02)
- ↑ Ergebnis vom 9. Dezember 2001 in Hochfilzen (Verfolgung)
- ↑ Ergebnis Verfolgung in Östersund (Saison 2005/06)
- ↑ Geschichte des Biathlonsports
- ↑ Ergebnis Staffel vom 25. Januar 2003 in Antholz
- ↑ Ergebnis Staffel vom 11. Januar 2006 in Ruhpolding
- ↑ Ergebnis Staffel vom 9. Januar 2008 in Ruhpolding
- ↑ „Wir Biathleten sind doch wie Sklaven“ – Interview mit Raphaël Poirée bei WeltOnline vom 19. Januar 2005
- ↑ Exklusivinterview mit Sven Fischer in der Südthüringer Zeitung vom 29. März 2004
Weblinks
- biathlonworld.com Offizielle Seite der IBU
- biathlon-online.de Deutsche Biathlonseite
- biathlon2b.com Deutsche Biathlonseite
- ski-online.de Deutscher Skiverband
- biathlon.com.ua Ukrainische Biathlonseite