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Krieg

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Vorlage:Bilder fehlen Als Krieg definiert man seit der Neuzeit einen gewaltsam ausgetragenen Konflikt zwischen zwei oder mehreren souveränen Staaten. In diesem zwischenstaatlichen Streit versucht zumindest eine der beteiligten Kriegsparteien ihre Ansprüche auf - zum Beispiel - Macht, Territorium, wirtschaftliche Vorteile gegenüber der anderen durch eine massive Anwendung von physischer Gewalt, also den organisierten Einsatz von Waffen, geltend zu machen.

Nach dem preußischen Militärtheoretiker Clausewitz ist der Krieg "ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen". Weil diese Gewalt von einem souveränen Staatswesen ausgeht, definiert Clausewitz sie als "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln".

Dabei wird immer die massenhafte Tötung von Menschen wenn nicht angestrebt, so doch als unvermeidbar in Kauf genommen. Wer diese Wirkung ins Zentrum der Betrachtung rückt, nennt diese Form der Gewalt daher meist "staatlich organisierten Massenmord" (Bertha von Suttner, Karl Barth). Darin kommt zum Ausdruck, dass das Phänomen des Krieges kaum "wertneutral" zu betrachten ist, weil es dabei immer auch um das Leben vieler und die langfristigen Perspektiven aller Menschen geht.

Krieg ist von anderen Formen gewaltsamer Konfliktaustragung zu unterscheiden: Eine militärische Auseinandersetzung innerhalb eines Staates, vor allem zwischen Gruppen verschiedener Ethnien (Nationalitätenkonflikt) oder politischen Ideologien bezeichnet man als Bürgerkrieg. Dieser kann sich mit einem Krieg vermischen, etwa in Form eines "Guerilla"-Krieges, bei dem Teilgruppen eines Volkes als "Partisanen" gegen eine eigene oder fremde Staatsmacht kämpfen.

Der heutige "Krieg gegen den Terror", den die USA nach den Anschlägen vom 11.9.2001 ausgerufen haben, lässt sich weder als Krieg noch als Bürgerkrieg einordnen: Hier handelt es sich um einen "asymetrischen" Konflikt zwischen Staaten und einer als Kriegspartei agierenden und betrachteten terroristischen Gruppierung, die zum Teil von Staaten Unterstützung erfährt.

Ökonomische Konflikte zwischen Nationen und deren Unternehmen, bei denen keine Waffen, sondern Patente, Zölle, Devisenspekulation oder Industriespionage zur Vernichtung juristischer Personen eingesetzt werden, heißen umgangssprachlich "Wirtschaftskrieg". Dieser kann durchaus in einen militärischen Kampf übergehen oder von diesem begleitet sein.

Thema dieses Artikels ist jedoch ausschließlich der militärische Krieg. Dieser beginnt gemäß dem im 19. und bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts formulierten Völkerrecht regulär mit einer "Kriegserklärung". Diese war übrigens im Mittelmeerraum schon seit der Antike vorgesehen. Sie wird seit der Ausformulierung des Völkerrechts tatsächlich aber fast immer übergangen und durch den Angriff selbst ersetzt.

Ein erklärter Kriegszustand, bei dem jedoch die Waffen schweigen, heißt Waffenstillstand, ein formales Eingeständnis der Niederlage Kapitulation. Diese beendet regulär die Kriegshandlungen, aber noch nicht den Krieg selbst.

Gegenbegriff zum "Krieg" ist der "Frieden". Dieser setzt völkerrechtlich wiederum einen wie auch immer gearteten Friedensabschluss zwischen ehemaligen Kriegsgegnern voraus. Historisch weitaus häufiger aber sind 'Zwischenzustände' wie zum Beispiel der sogenannte "Kalte Krieg".

Eine politische Orientierung, die Krieg für natürlich, unvermeidbar, sogar fortschrittsfördernd hält und Rüstungsanstrengungen prinzipiell bejaht, nennt man Militarismus. Der griechische Philosoph Heraklit drückt diese Haltung mit dem geflügelten Wort aus: "Krieg ist der Vater aller Dinge."

Die entgegengesetzte Haltung will Kriege nicht nur vermeiden, sondern langfristig als Mittel der Konfliktaustragung ausschließen, abschaffen und überflüssig machen: Das ist der sogenannte "Pazifismus" (von Lateinisch pacem facere: "Frieden machen"). Für ihn ist Krieg "eine Geißel der Menschheit" (Albert Schweitzer?).

Zwischen diesen Polen bewegt sich die sogenannte "Realpolitik" des Großteils aller Staatsregierungen, die militärische Gewalt als ultima ratio - "letztes Mittel" - nie ganz ausschließt und von Fall zu Fall als unvermeidlich anwendet. Dabei ist in heutigen westlichen Gesellschaften vor, während und nach einem Krieg meist heftig umstritten, ob und wann dieses Mittel tatsächlich das letzte, der Krieg also wirklich unvermeidbar war und ist.

Krieg in der Geschichte

Antike und europäisches Mittelalter

"Krieg" stammt im Deutschen von "kriegen", ein Synonym für "rauben": Das zeigt Herkunft und Charakter dieser kollektiven Gewaltart an. Solche Raubkriege haben weite Strecken der menschlichen Kulturgeschichte begleitet. Auch wo andere Kriegsanlässe im Vordergrund stehen, fehlt selten ein ökonomischer Hintergrund.

Für vorstaatliche Stammesgesellschaften war ein bewaffneter Raubzug oft Mittel des Überlebens und Machterwerbs zugleich. Die Frühzeit dieser Stammesfehden entsprach in etwa dem, was heute als "bewaffneter Konflikt" eingeordnet wird: Kleinere lokale Gruppen bekämpften sich in oft spontaner, ungeplanter Form und mit ständig wechselnden Allianzen.

Erst mit dem Aufkommen von staatsähnlichen Gebilden, die in der Antike fast immer Monarchien waren, kam es auch zur Aufstellung von speziell zum Kämpfen abgestellten Heeren, deren organisierter Ausbildung und Rüstung. Damit geführte bewaffnete Auseinandersetzungen können als "Duell" der Machthaber der jeweiligen Kriegsparteien verstanden werden, die sich der "Waffe" eines Heers bedienen.

Antike Großreiche entstanden oft aus organisierten Raubzügen und anschließender "Befriedung" der eroberten Gebiete mit Tributzwang, Versklavung oder Exilierung der Besiegten. Demgemäß sahen die jeweils herrschenden Oberschichten den Krieg eher als Normalzustand an. Der Friede in seinem Gefolge hingegen bedurfte besonderer Vertragsschlüsse zwischen Siegern und Besiegten. Ein Indiz dafür ist die Verwandschaft des lateinischen Wortes pax für "Frieden" mit pactum für "Vertrag".

Auch der Satz Si vis pacem, para bellum ("willst du Frieden, bereite den Krieg vor") drückt die durchgängige Gewaltbereitschaft hier des römischen Reiches aus. Der Satz "Für Krieg braucht man einen, für Frieden braucht man zwei" wiederum zeigt die Instabilität des Friedens an. Denn der Zustand nach einem Krieg war bestimmt von der gewaltsamen Besetzung und Ausbeutung eroberter Gebiete - und daher stets brüchig. Die "Pax Augusta" der römischen Kaiserzeit etwa beruhte auf ständiger militärischer Präsenz, um das Imperium Romanum zu sichern.

Die folgende Geschichte Europas trat das Erbe des antiken Imperialismus an und war demgemäß fast durchweg von Kriegen und Bürgerkriegen beherrscht. Dabei durchlief die Kriegsführung unterschiedliche Phasen. Die Waffentechnologie entwickelte sich dort am ehesten weiter, wo Herrscher über Mittel und Absichten zum Krieg verfügten. Generell wurde das, was waffentechnisch möglich war, dann auch im Krieg eingesetzt.

Neuzeit bis 1914

Die moderne Form des Krieges setzte die Entstehung von Nationalstaaten voraus, die über ein Steueraufkommen und Militärbudget verfügen und damit eine stehende Armee aufstellen können. Die Entwicklung führte zu immer größeren Armeen mit immer stärkeren Waffen und entsprechend höheren Opferzahlen. Zugleich zerfiel die relativ stabile Einheit des Mittelalters, das "Heilige Römische Reich" unter Führung von Kaiser und Papst im Gefolge der Reformation und führte schließlich zum Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648. Dabei gingen angekündete Feldschlachten oft in Raubzüge mit Plünderungen und Massakern an der Zivilbevölkerung über. Im Verlauf starb etwa ein Drittel der mitteleuropäischen Bevölkerung, sei es durch unmittelbare Kriegswirkungen, sei es durch Kriegsfolgen wie Missernten und eingeschleppte Seuchen.

Diese Erfahrung erzwang einen Gesinnungswandel. Der Westfälische Frieden 1648 brachte zum ersten Mal das Prinzip der Nichteinmischung in die Angelegenheiten fremder Staaten in die Diskussion. Er entwertete auch die bis dahin gültige Inanspruchnahme von "wahrer Religion": Die Durchsetzung der eigenen Konfession wurde nun nicht mehr als legitimer Kriegsgrund akzeptiert und damit eine Trennung von Religion und Politik eingeleitet.

Dies leitete eine längere Friedensperiode in Europa ein und ermöglichte die Aufklärung. Aus der Idee der allgemeinen Menschenrechte entwickelte sich die Idee des "gehegten" Krieges. Wenn schon Militärgewalt, so lautete nun die Grundmeinung, dann bitte im zivilisierten Rahmen. Dabei standen vor allem die begrenzten Finanzresourcen zur Aufstockung der eigenen Heere, nicht die Verluste an Soldaten, noch weniger der an Zivilisten, noch weniger der Opfer des Gegners im Vordergrund der Überlegungen.

Frieden als Ziel der Politik wurde nun denkbar, angestrebt und streckenweise auch erreicht: etwa in der Epoche nach dem Wiener Kongress 1815. Zeitgleich mit den wachsenden technischen Vernichtungsmöglichkeiten wuchs im 19. Jahrhundert eine Bemühung zur Begrenzung und Regulierung von bewaffneten Konflikten, die sich als modernes Völkerrecht etablierte. --



Daraus entwickelte sich im Zuge der Aufklärung die Idee der allgemeinen Menschenrechte, daraus abgeleitet auch das kodifizierte Kriegsrecht und das Kriegsvölkerrecht (siehe hier). Ihre bedeutendsten Errungenschaften sind:

Die Schweiz spielte hier eine Vorreiterrolle: In Genf hatte das Internationale Rote Kreuz seit 1864 und der Völkerbund seit 1920 bis 1946 seinen Sitz. Mit der Gründung des Völkerbunds nach dem Ersten, wurde der Frieden erstmals in der bekannten Menschheitsgeschichte als weltumspannendes Ziel einer Staatengemeinschaft vereinbart und auf organisatorischer Basis institutionalisiert. - Seit dem erstmaligen Einsatz von Giftgas als Kriegswaffe im 1. Weltkrieg wurde versucht, bestimmte als unnötig grausam verstandene Waffen zu verbieten. Dies gelang vor 1945 jedoch noch nicht, obwohl die prinzipielle juristische Handhabe dafür mit der Haager Landkriegsordnung gegeben war.

Vielmehr erwies sich die Aussichtslosigkeit der Versuche, Krieg in zivilierte Bahnen zu lenken und allgemein akzeptierten Regeln zu unterwerfen, im 20. Jahrhundert in beiden Weltkriegen. Sie begannen als konventionelle Kriege zwischen Staaten oder Staatenbünden, die sich zur Wahrung des Völkerrechts verpflichtet hatten, und wurden dennoch im Verlauf rasch zu "totalen" Kriegen zwischen ganzen Völkern. Mit der allgemeinen Wehrpflicht, der staatlich gelenkten Kriegswirtschaft und Propagandaschlachten an der "Heimatfront" wurden diese in zuvor nie gekanntem Ausmaß in die Kampfhandlungen direkt oder indirekt einbezogen. Die Mobilisierung der gesamten Reserven der jeweiligen Nationen für Kriegszwecke machte die Trennung zwischen Zivilisten und Kombattanten zur Makulatur. Das Völkerrecht wurde auch im Blick auf die Kriegsführung, ob mit oder ohne sogenannte "Massenvernichtungswaffen", weitestgehend außer Kraft gesetzt.

So kam es vor allem im 2. Weltkrieg

Datei:Atombombentest.jpg
Atomwaffentest mit Soldaten, 1951

In Folge der ungeheuren Steigerung der Vernichtungskapazitäten und Verselbstständigung der Kriegsführung verstärkte sich seither jedoch die Einstellung, dass Kriege generell vermieden werden sollten. Zum Teil schon unter dem Eindruck des beginnenden Wettrüstens zwischen USA und UdSSR wirkten vor allem die USA auf die Einrichtung einer neuen Weltorganisation zur diplomatischen Konfliktlösung und Kriegsverhütung hin: der UNO. Die Erfahrung der Ohnmacht des Völkerrechts in den Weltkriegen fand ihren Niederschlag in ihrer Charta, hier wiederum vor allem in Artikel 7: Dieser verbot erstmals allgemeinverbindlich den Angriffskrieg, begrenzte das Recht zur Selbstverteidigung auf zwei Fälle und machte darüberhinaus die Entscheidung dazu von einem Mandat des UN-Sicherheitsrats abhängig. Diese Regelung hat im Rahmen der Abschreckungsstrategien des Kalten Krieges, die besonders auf der Bereithaltung von Atom- und Wasserstoffbomben beruhten, wahrscheinlich zur Vermeidung eines 3. Weltkriegs beigetragen. Die Hoffnung auf generelle Ächtung des Krieges ("Nie wieder Krieg!") blieb jedoch bisher unerfüllt.

Auch die Bemühungen zur Ächtung bestimmter Waffengattungen wurden seit 1945 verstärkt. Das universale Verbot der Atomwaffen misslang, da diese in Folge des forcierten Wettrüstens bereits zur Abschreckung benutzt wurden. Geächtet wurden aber B- und C-Waffen , die Dum-Dum-Geschosse sowie eine Reihe konventioneller Bombentypen mit massenvernichtender Wirkung. Dies hat bisher nicht ausgeschlossen, dass solche Waffenarten dennoch weiter verwendet wurden, so zum Beispiel das Napalm im Vietnamkrieg oder die "Daisy Cutter" im Afghanistankrieg 2001.

Landmine aus dem Zweiten Weltkrieg

Das Verbot auch anderer herkömmlicher Waffenarten mit unverhältnismäßigen Folgen vor allem für Zivilisten wird zur Zeit diskutiert: etwa in der laufenden Kampagne zur Ächtung von [Landmine|Anti-Personen-Mine]]n. Obwohl diese von vielen Staaten bereits geächtet wurden, bauen, kaufen oder verkaufen diese weiterhin zum Beispiel Antipanzerminen, die als versteckte Ladung durchaus auch von ungepanzerten Zielen - z.B. zivilen Fahrzeugen - ausgelöst werden können. Auch bei Massenvernichtungswaffen hat sich das bisherige Vertragswerk als völlig unzureichend erwiesen, um "dual-use"-Bestandteile und die Weiterverbreitung von ABC-Knowhow wirksam und dauerhaft zu stoppen.

Ferner wurden "heiße" Kriege direkt nach dem vorläufigen Ende des Kalten Krieges 1990 zunehmend wieder als erlaubtes Mittel zum Erreichen politischer Ziele angesehen. Nicht selten kam ein UN-Mandat auf fragwürdige Weise, mit Hilfe von Stimmenkauf und politischer Erpressung zustande oder wurde erst gar nicht angestrebt. Ein militärischer "Eingriff" (Angriffskrieg) wurde nun häufiger als Durchsetzung von Menschenrechten oder aber als Prävention gegen mögliche - tatsächliche oder auch nur vermutete - Rüstungspläne und Angriffsabsichten des Gegners legitimiert. Damit wurde die Doktrin der Nichteinmischung in die Angelegenheiten fremder Staaten immer öfter aufgegeben.

Offenbar wird - zumindest in der westlichen Welt - die Vorstellung von Krieg als Kampf "Volk gegen Volk" allmählich abgelöst von der Idee, dass Kriege eine Art Polizeiaktion der Weltgemeinschaft aus den Regeln ausscherende Mitglieder sind oder sein sollten. Dabei besteht jedoch über die Auslegung der Regelverletzung, die einen Krieg rechtfertigen kann, bisher in der UNO keine Einigkeit. Das dort bisher zur Feststellung legitimer Selbstverteidigung gültige Verfahren im UN-Sicherheitsrat wurde zuletzt 2003 von der einzigen verbliebenen Supermacht, den USA, unterlaufen und missachtet. Dies lässt die Deutung der Menschenrechte willkürlich erscheinen, so dass ihre weltweite Durchsetzung erschwert wurde. Die Allgemeingültigkeit des Völkerrechts wurde erneut in Frage gestellt.

Die Unzulänglichkeit der bisherigen völkerrechtlichen Kriterien, Entscheidungs- und Kontrollmechanismen wird jedoch auch sonst zunehmend erkannt: etwa gegenüber etnischen Völkermorden ohne offenkundige staatliche Lenkung, neueren asymetrischen Konflikten, sich auflösenden Staatsgebilden, der Strategie der "preemptive strikes" (vorbeugenden Entwaffnung) und dem internationalen Waffenhandel. So hat die UNO bisher weder die Überprüfung der tatsächlichen Kriegsgründe - ob es beispielweise eher um Energieressourcen als um Menschenrechte geht - noch die Kontrolle der Waffentechnologie noch die Einhaltung von Abkommen zur Ächtung und Nichtverbreitung von ABC-Waffen wirksam geleistet.

Ferner wurde mit der neueren Legitimation von Angriffskriegen ein neues Wettrüsten eingeleitet. Dabei wird seitens der USA und anderer Staaten wie Nordkorea oder China auch der Ersteinsatz von Atomwaffen - der im übrigen auch im Kalten Krieg nie völlig ausgeschlossen wurde - eingeplant und vorbereitet. In Russland ist ebenfalls ene neue Hinwendung zur auch atomaren Hochrüstung zu verzeichnen. Die Schwelle zum Atomkrieg wurde mit sogenannten "Mini nukes" und "smart bombs", die sich selbst in einprogrammierte Ziele lenken könnnen, deutlich gesenkt. Mit dem Einsatz von Uranmunition wurde sie im ersten Golfkrieg 1991, im Kosovokrieg 1998 und im Irakkrieg 2003 bereits durchbrochen.

Die heutige Friedens- und Konfliktforschung versucht die neueren Entwicklungen zu erfassen. Zur Beschreibung der asymetrischen bewaffneten Konflikte im gegenwärtigen Antiterrorkrieg hat etwa Professor Maria Mies 2004 den Begriff Neue Kriege eingeführt . Diese sind „grenzenlos“ in dem Sinn, dass sie nicht mehr nur zwischen Staaten, sondern auch zwischen Staaten und staatenlosen Gruppen, die einander weltweit bekämpfen, ausgetragen werden. Weder ihr Beginn - eine formelle Kriegserklärung wird für überflüssig gehalten - noch ihr Ende noch die eingesetzten Mittel sind nach herkömmlicher Art definierbar. Diese Kriegsart „nimmt kein Ende“, weil der Gegner keine greifbare zentralisierte Kommandostruktur hat, als "das Böse" definiert wird und auch die angegebenen Kriegsziele ("Sieg über den Terror", "vorbeugende Entwaffnung" oder „Demokratisierung“) jederzeit zur Legitimation neuer Militäraktionen benutzt werden können. Sie wird auch nicht mehr wie früher meist mit territorialer Verteidigung begründet, sondern sie dient wahrscheinlich der Durchsetzung einer konzerngesteuerten globalen Wirtschaftsordnung, der neoliberalen Globalisierung. Mies vertritt die These, dass diese Globalisierung gegen die Interessen des größten Teils der Weltbevölkerung ohne die Neuen Kriege nicht durchsetzbar sei.

Codifizierung der Aggression

Immer wieder wurde in der Geschichte versucht, die Kriegsführung bestimmten Regeln oder moralischen Vorgaben zu unterwerfen, also zu einer Art Verhaltenskodex zu finden. Die sich im Krieg Bahn brechende Aggression wird "höheren Werten" unterworfen - und letztlich damit auch relativiert.

Krieg polarisiert die Geister. An den Extremen stehen die Militaristen, die Krieg als Normalzustand betrachten, und die Pazifisten, die Krieg um jeden Preis vermeiden wollen. Die Wertungen der meisten Menschen liegen irgendwo dazwischen. Nach verlorenen Kriegen neigen die Menschen dazu, Krieg generell zu verdammen. So kamen in Deutschland nach 1945 Formeln wie "Nie wieder Krieg" auf (bekannt ist das Plakat von Käthe Kollwitz mit diesem Titel). Nach Siegen hingegen wird der Krieg verherrlicht. So ist die Welt voll von Siegesdenkmalen, Thriumphbögen und anderen Erinnerungen an große militärische Erfolge.

Oft wird der Krieg geradezu heroisiert. Immanuel Kant beispielsweise schreibt "Selbst der Krieg, wenn er mit Ordnung und Heiligachtung der bürgerlichen Rechte geführt wird, hat etwas Erhabenes an sich und macht zugleich die Denkungsart des Volks, welches ihn auf diese Art führt, nur um desto erhabener, je mehreren Gefahren es ausgesetzt war und sich mutig darunter hat behaupten können: da hingegen ein langer Frieden den bloßen Handelsgeist, mit ihm aber den niedrigen Eigennutz, Feigheit und Weichlichkeit herrschend zu machen und die Denkungsart des Volks zu erniedrigen pflegt."

Dieser Wertungsansatz, der zwischen dem "geordneten" und dem nicht geordneten Krieg unterscheidet, wird ziemlich häufig in der europäischen Literatur getroffen. Auf der anderen Seite stehen die, die im Prinzip mit der gleichen Grundüberlegung wirtschaftlichen Wohlstand als beste Kriegsprävention ansehen. Hier neigt man dazu, die Perversionen des ungehegten Krieges als Normalzustand des Krieges darzustellen. Daraus folgen Überlegungen, wie Krieg vermieden werden kann und Versuche, einen ewigen Frieden zu erreichen. Der Krieg wird so als das absolute Böse angesehen, als das Werk von moralisch verkommenen Machthabern, die aus niederen Motiven ihr Land in einen Krieg stürzen.

Es gibt auch Ansichten, dass sich der Charakter des Krieges geändert habe und folglich heute ein "gehegter Krieg" nicht mehr möglich sei. Dass sich die Formen des Krieges ändern, ist aber eine Feststellung, die so alt ist wie die Geschichte der Menschheit. Bekannt ist die Aussage, der Krieg sei der Vater aller Dinge (Heraklit). Neue Kriegsformen wurden zu allen Zeiten als ordnungswidrig geachtet, häufig als Verstöße gegen eine göttliche Ordnung. Heute werden in unserer abendländischen Kultur bestimmte Kriegsformen als zulässig dargestellt (etwa Bombenabwürfe auf Städte), während andere Kriegsformen (etwa sog. Selbstmordattentate) als unanständig interpretiert werden, während in der islamischen Welt oft die gegenteilige Ansicht anzutreffen ist.

Krieg ist nicht nur ein Mittel staatlich organisierter und gelenkter Politik. Neben den Staaten, die als kriegführende Seite ein Heer hatten, spielten offenbar zu allen Zeiten die ,nicht regulären' Gruppen im Krieg eine erhebliche Rolle: Kosaken, Jäger, Husaren, Samurai, Partisanen, in der neuerer Zeit die Guerilla, Freischärler, Milizen und Taliban. Was nicht regulär ist, wird politisch diskutiert. Bei noch genauerem Hinsehen allerdings merkt man, dass die Theorie des irregulären Kämpfers (Partisanen) eine Weiterentwicklung der Clausewitzschen Theorie ist, wie sie die Clausewitz-Kenner Lenin und Carl Schmitt vorgenommen haben.

Somit scheitert auch der Versuch, zwischen einem Konflikt und einem formal erklärten Krieg zu unterscheiden und die Bezeichnung "Krieg" auf jene Konflikte einzuschränken, die mit einer formalen Kriegserklärung einhergehen.

Ausnahmezustand

Zu diesen kleinen Kriegen zählen Krawalle, Aufstände, der Staatsstreich, Bürgerkriege usw. In ihnen zeigt sich die eigentliche, ungehemmte Art eines Krieges. Sie bilden die überwältigende Mehrzahl aller Kriege; die "regulären" Kriege zwischen Staaten und regulären Truppen bilden demgegenüber die Ausnahme. Ob diese Regel noch gültig ist wird von einigen Autoren ( Agamben, Hardt und Negri) kritisch hinterfragt, so werde Ausnahmezustand zum Normalzustand zu erklärt:

  • Aktionen, die man früher in einem Krieg durchführte, werden nun als sogenannte "Polizeimaßnahmen" durchgeführt
  • Die Bekämpfung des Terrorismus steht in einem Spannungsverhältniss zu Demokratie, etwa durch die Beschneidung von bürgerlichen Freiheiten.

Die Politik sehe Krieg nicht mehr als "letztes Mittel", sondern als Basis für Kontrolle und Disziplinierung.

Krieg und Politik

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland bestimmt im Artikel 26 (1): "Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen."

Carl von Clausewitz, Vom Kriege: "So sehen wir also, dass der Krieg nicht bloß ein politischer Akt, sondern ein wahres politisches Instrument ist, eine Fortsetzung des politischen Verkehrs, ein Durchführen desselben mit anderen Mitteln. Was dem Kriege nun noch eigentümlich bleibt, bezieht sich bloß auf die eigentümliche Natur seiner Mittel."

Kriegsursachen

Kriege werden geführt, weil sie sich oft für den Sieger lohnen. Neben dieser allgemeinen Feststellung gibt es eine Reihe spezifischer Gründe, die einen Krieg verursachen:

Hauptursachen der Kriegsführung waren bisher i.d.R. Hegemoniebestreben, das Ziel der Unterwerfung anderer und die Erbeutung von Ressourcen. So sollten sich zum Beispiel die Kriege zur Zeit des Kolonialismus vor allem durch die Verwendung der erbeuteten Rohstoffe rechnen.

Auslöser

Hierzu werden mitunter kriegsauslösende Einzeltaten inszeniert (Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg) oder wirtschaftliche Konflikte provoziert (Zoll, Patentrecht, Einfuhrbeschränkungen). Da sowohl Attentate als auch Terrorakte die moralische Rechtfertigung für einen Krieg bilden können, kommt der Inszienierung eines Krieges oft höhere Bedeutung zu, als der späteren Durchführung. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass Kriegsführung neben logistischen und humanitären Gesichtspunkten vor allem ökonomische Zwänge birgt.

Besondere regierungspolitische Motive

Vor allem in ärmeren Ländern ist zu beobachten, dass durch innenpolitisches Kalkül begonnene Kriege ein Klima der Härte erzeugen. Dabei rechnet die Regierung eines solchen Landes damit, dass das Volk durch eine Kriegshandlung hauptsächlich mit unmittelbaren Lebensfunktionen wie Nahrung, Kleidung, Wohnung so beschäftigt sein wird, dass es keine Zeit mehr hat, sich mit Themen wie Regierung, Politik oder Wirtschaft zu beschäftigen. Eine Regierung kann versuchen, auf diese Weise Kritik zu unterdrücken.

Wohlstandsnationen führen Kriege meist abseits der eigenen Heimat. Eine drastische Einengung der Lebensgrundlage ist in diesen, eher höher gebildeten Bevölkerungen meist nicht vermittelbar und würde nicht breit akzeptiert. Dennoch wird in der Heimat eine "psychologische Militarisierung" auf das gesamte Volk übertragen, welche auf Patriotismus und Duldung der Beschneidung von Grundrechten, beispielsweise im Wege der Terrorismusbekämpfung, abzielen.

In beiden Fällen handelt es sich um eine Art der Flucht nach vorn, im Zusammenhang mit bereits unabhängig vom Krieg bestehenden Strukturproblemen im eigenen Land bzw. drohendem Machtverlust der Regierung. Die Tatsache, sich im Krieg zu befinden, kann als Rechtfertigungsgrund für unterschiedliche Einschränkungen (zum Beispiel der Menschenrechte oder der Sozialversorgung) verwendet werden.

Da eine Bevölkerung sich zumeist in relativer Akzeptanz mit ihrer Regierung befindet (gestützt durch staatlich gelenkte Medien oder durch echte Akzeptanz von aggressiven Expansionsabsichten bzw. durch stillschweigendes Erdulden der Staatsführung), stellt die Wechselwirkung zwischen der Volksmeinung einerseits und der Legitimation einer Regierung Krieg zu führen andererseits, ein besonders wichtiges Instrument der Militarisierung im Vorfeld der Kriegsführung dar.

Selektive Überbevölkerung

Selektive Überbevölkerung bezeichnet nicht eine überhohe Bevölkerungsdichte pro Quadratkilometer, sondern die Überbesetzung durch eine soziale Schicht. In einem durch selektive Überbevölkerung ausbrechenden Krieg drängt meist ein Teil des Volkes oder das gesamte Volk auf den Krieg. Teile dieser sozialen Schicht sind in einer solchen Situation gezwungen, die Schicht zu wechseln. Da ihre Ausgangslage bereits problematisch ist, werden sie eher ab- als aufsteigen. Demgegenüber kann die Erweiterung des Herrschaftsgebietes (und dadurch die Schaffung neuer Nischen) durch Krieg vorteilhafter erscheinen.

Beispiele

Viele Globalisierungskritiker und Globalisierungsgegner vertreten die Auffassung, die weltweite Durchsetzung des Neoliberalismus als einheitliche Wirtschaftsordnung sei die Ursache der Kriege in der jüngsten Vergangenheit. Maria Mies (2004) argumentiert, dass dies auch umgekehrt gilt: Diese Kriege führten zu verschärfter neoliberaler Globalisierung als neuer Form des Kolonialismus (siehe auch Neokolonialismus). Oft erschließen sie neue Gegenden der Welt für den „Freihandel“, wobei in Wirklichkeit der Warenverkehr nur in eine Richtung frei ist; die größten Verfechter des „Freihandels“, USA und EU, betreiben für die eigene Wirtschaft Protektionismus durch Importzölle. So verschäft sich der Nord-Süd-Konflikt, und die Armut in der „Dritten Welt“ (aber auch in den unteren Schichten der „Ersten Welt“) nimmt zu. Das führt zu neuen Konflikten.

Militärstrategie

Die militärische Strategie ist der Plan, um den Zweck des Krieges zu erreichen. Zweck des Krieges ist nach Clausewitz immer der Friede, in dem die eigenen Interessen dauerhaft gesichert sind.

Militärische Strategien ändern sich mit der Waffenentwicklung. In der Geschichte wurden häufig dominante Mächte zurückgeworfen, weil neuere, wirksamere Waffen entwickelt wurden. Aber auch ohne Neuentwicklung von Waffen können bessere strategische Planungen einen Krieg entscheiden, u. U. auch aus der Unterlegenheit heraus.

In der Militärstrategie geht es immer darum, durch geschickte räumliche und zeitliche Anordnung der Gefechtssituationen den Erfolg herbeizuführen. Als Krönung gilt es allgemein, wenn man ohne einen Kampf den Sieg davonträgt. "Kriegslisten" sind daher ein wesentliches Element des Krieges. Die wohl berühmteste Kriegslist der Geschichte ist die des trojanischen Pferdes.

Militärstrategie lässt sich nach Edward Luttwak in zwei Dimensionen aufspannen. Einer Horizontalen und einer Vertikaklen. Die Horizontale Ebene entspricht der temporären Abfolge jeder strategischen Operation inklusive Clausewitzs Kulminationspunkt. Die Vertikale Dimension gliedert sich in mehrere Ebenen. Die unterste ist die technische Ebene, diese umfasst die Effektivität, als auch die Kosten von Waffensystemen, und damit auch der Ausbildungsstand und Leistungsfähigkeit der einzelnen Soldaten. Als nächstes folgt die taktische Ebene. Sie umfasst die untere Militärische Führung also alles bis Batallions oder Brigadeebene, sowie die Moral der Truppe und beinhaltet vor allem die Geländeausnutzung. Als nächstes folgt die operative Ebene. In dieser findet sich die militärische Strategie von Divisionsebene und aufwärts. Hier werden größere militärische Manöver unter anderen Gesichtspunkten wie in der taktischen Ebene geplant und ausgeführt. Hier entscheiden weniger das Gelände als beispielsweise die zur verfügungstehenden Ressourcen inklusive die Einbeziehung wirtschaftlicher Kapazität. Als oberste Ebene gilt die Gefechtsfeldstrategie. In ihr entscheiden einzig und alleine die politischen Ziele und Eigenheiten der kriegführenden Parteien. Auf einem Kriegsschauplatz wird die Strategie im Rahmen von Feldzügen durch Operationen umgesetzt. Für Operationen werden Weisungen und Operationspläne erstellt, die die übergeordneten strategischen Ziele in praktische, militärische Aufträge und Handeln umsetzen.

Zu den berühmtesten strategischen Denkern gehören Sun Tzu (Die Kunst des Krieges) und Carl von Clausewitz (Vom Kriege).

Ressourceneinsatz

Wegen der extremen Belastung, die diese Art der Auseinandersetzung den Ressourcen der kriegsführenden Parteien auferlegt, ist eine positiv gestimmte eigene Öffentlichkeit für eine kriegführende Institution oder Nation von kriegsentscheidender Bedeutung.

Zerstörungen

Jeder Krieg ist, neben dem Verlust von Infrastruktur oder Arbeitsplätzen, immer auch mit Tod und furchtbarem Leid verbunden. Diese entstehen einerseits als zwangsläufige "Nebenfolgen" des Waffeneinsatzes gegen Menschen, andererseits aus strategischen Gründen (zum Beispiel beim Sprengen von Brücken oder durch Vergiftung von Grundnahrungsmitteln), zum Teil wird die Zerstörung von Gebäuden, ja der ganzen Infrastruktur des Kriegsgegners aber auch bewusst herbeigeführt, um die Zerstörungskraft einer Armee zu demonstrieren und den Gegner einzuschüchtern (zum Beispiel "Shock and awe"-Doktrin des dritten Golfkriegs). Von dieser Taktik können natürlich bisweilen bestimmte Objekte verschont bleiben (beispielsweise Prag oder Fürth im Zweiten Weltkrieg).

In nahezu allen Kriegen und bei allen Armeen werden in bestimmten Situationen Kriegsverbrechen begangen (z.B. Folterungen, Übergriffe auf die Zivilbevölkerung, etc.). Das große Machtgefälle in Kriegsgebieten und die weitgehende Freiheit vor Strafverfolgung bauen in Verbindung mit der Allgegenwart des Todes natürliche Hemmschwellen ab.

Alternativen

Da als eine der "rationalen" Kriegsursachen der Kampf um Ressourcen gilt, werden Kriege umso unwahrscheinlicher, je günstiger Ressourcen einer Region für eine andere Region verfügbar werden, ohne in einer kriegerischen Auseinandersetzung unter Lebensgefahr erobert werden zu müssen. Damit sind Kriege wirtschaftlich um so uninteressanter, je besser die bestehenden Ressourcen im Wege von Vereinbarungen genutzt werden.

Alternative zum militärischen Widerstand ("Krieg"), wenn man angegriffen wird, sind die Konzepte des "zivilen Widerstands".

Da Volkswirtschaften (ebenso wie Regionen, Städte und Familien) in erster Linie ihre eigenen Interessen vertreten und Ressourcen zurückhalten, erscheint dieses "Idealbild" der Welt utopisch.

Begriffe

Häufig werden durch Völkerrecht zulässige und unzulässige Handlungen unterschieden. Als Kriegsverbrechen gilt, was gegen das Völkerrecht verstößt.

Debellation (aus dem Lateinischen: "Besiegung") bezeichnet ein Kriegsende, welches nicht durch einen Friedensvertrag sondern durch die weitgehende oder vollständige Zerstörung einer Kriegspartei herbeigeführt wurde.

Besondere Kriegsformen:

  1. Findet ein Krieg innerhalb eines Staates statt, spricht man von Bürgerkrieg.
  2. Beim Befreiungskrieg versucht ein Volk, mit kriegerischen Mitteln eine Fremdherrschaft abzuschütteln.
  3. In einem Bandenkrieg treffen nicht Staaten, sondern kriminelle Organisationen aufeinander.
  4. Koalitionskriege führen mehrere Staaten gemeinsam, zum Beispiel zu Beginn des 19. Jahrhunderts gegen Napoleons Feldzüge
  5. Im Wirtschaftskrieg werden wirtschaftliche, finanzielle oder geheimdienstliche Mittel eingesetzt.
  6. Im Kalten Krieg erfolgt keine bewaffnete Auseinandersetzung, jedoch stehen sich die Konfliktparteien als Feinde gegenüber und sind auf einen "heißen Krieg" vorbereitet.

Bedeutung

Die meisten Kriege waren von entscheidender historischer Bedeutung, welche sie der Nachwelt als "richtig" oder "wichtig" erscheinen lassen. So wurde das Aufstreben des Faschismus im 2. Weltkrieg beendet oder zumindest so stark zurückgedrängt, dass Faschisten nunmehr eine Randstellung einnehmen. Durch die Revolutionskriege wurde der demokratische Gedanke in Europa verbreitet, durch die Bauernkriege der Protestantismus. Durch die Römischen Kriege wurde die "Zivilisation" in Europa verbreitet und durch Kriege im Rahmen der Völkerwanderung das Ende des römischen Reiches herbeigeführt. Die Auswirkungen hiervon waren so stark, dass 1000 Jahre Chaos folgten, welche aus heutiger Sicht als Mittelalter bezeichnet werden.
Neben diesen halbwegs "positiven" Folgen hat ein Krieg immer eine Vielzahl an negativen Folgen. So dezimiert er die Bevölkerung eines Landes extrem, durch den 2. Weltkrieg wurden ganze Jahrgänge nahezu ausradiert. Besonders betroffen sind hiervon die Männer an der Front, jedoch auch die Frauen und Kinder fallen dem totalen Krieg zum Opfer. Ebenso drastisch sind die wirtschaftlichen Folgen usw.

individuelle Bedeutung

Ein Artikel über das Thema Krieg kann nur mit einem Abschnitt enden, welcher sich mit der Bedeutung des Krieges für die Individuen beschäftigt, auch wenn dieser nicht neutral sein kann. In Kriegen sind bereits Hundertmillionen von Menschen gefallen. Bei diesem Tod handelt es sich jedoch nur in wenigen Fällen um den schnellen Tod, sondern die Masse der Männer stirbt einen langsamen, schmerzhaften, grausamen Tod. Gerade in Zeiten von Massenvernichtungswaffen steigen die Zahlen derer, die aufgrund von Giftgasangriffen ihre Atmungsorgane aushusten oder erbrechen, die bei lebendigem Leibe und höllischen Schmerzen verbrennen, die von Granaten zerfetzt werden, die an mehreren Stellen von Kugeln durchbohrt werden und langsam unter Höllenqualen verbluten. Während früher noch ein Kampf von Mann zu Mann stattgefunden hat, werden in Zeiten von Kampfflugzeugen und Maschinengewehren hunderte Männer scheinbar kampflos abgemetzelt.
Aber auch die die den Krieg überleben leiden führ ihr Leben lang an Albträumen und psychischen Störungen. Sie verlieren Körperteile und verbringen ihr Leben. Deshalb sollte NIEMALS vergessen werden:

Krieg beraubt junge Menschen ihres Rechts auf ein ordentliches und würdevolles Leben.

Siehe auch

Literatur