Ostwestfalen-Lippe
Ostwestfalen-Lippe | |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Detmold |
Fläche: | 6.518 km² |
Höchster Punkt: | am Totenkopf, bei Bad Wünnenberg, mit 498 m ü. NN |
Niedrigster Punkt: | Wesertal bei Petershagen mit 27 m ü. NN |
Kfz-Kennzeichen: | BI, GT, HF, HX, LIP, MI, PB |
Gliederung: | 1 kreisfreie Stadt, 6 Kreise |
Website: | www.ostwestfalen-lippe.de |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 2.065.413 (31. Dez. 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 317 Einwohner/km² |
Arbeitslosenquote: | 7,2 % (Oktober 2007)[1] |
Lage in Nordrhein-Westfalen und Gliederung | |
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Ostwestfalen-Lippe (Abkürzung: OWL) ist eine Region im Osten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Ostwestfalen-Lippe ist ein Synonym für den gebietsidentischen Regierungsbezirk Detmold, der die Region verwaltungstechnisch abbildet. Er wurde 1947 nach dem Beitritt des Landes Lippe zum neu gegründeten Nordrhein-Westfalen geschaffen.
Ostwestfalen-Lippe hat rund 2,07 Millionen Einwohner und umfasst etwa ein Fünftel der Fläche Nordrhein-Westfalens. Größte Städte sind Bielefeld, Paderborn, Gütersloh, Minden und das Verwaltungszentrum Detmold. Die Region ist nicht historisch gewachsen, sondern wurde erst 1947 aus verwaltungtechnischen Überlegungen heraus geschaffen. Seitdem hat die Bevölkerung nur bedingt ein ostwestfälisch-lippisches Regionalbewusstsein entwickelt. Trennend wirken vor allem die konfessionellen und ehemaligen politischen Grenzen zwischen Ostwestfalen und Lippe, das nicht als westfälisch gilt. Auch innerhalb Ostwestfalens besteht zwischen Minden-Ravensberg und dem Hochstift Paderborn eine vorwiegend konfessionell begründete Trennung.
Geographie



Geographische Lage und Aufteilung
Ostwestfalen-Lippe liegt im Osten von Westfalen und im ehemaligen Land Lippe am Übergang der Mittelgebirge in die Norddeutsche Tiefebene. Die Region bildet im Wesentlichen eine verwaltungspolitische Einheit; von einer einheitlichen Landschaft beziehungsweise einer homogenen naturräumlichen Einheit kann nur bedingt geredet werden.
Im Osten wird die Region grob vom Wesertal begrenzt, im Süden vom Hessischen Bergland. Im Westen hat die Region mit den Kreisen Paderborn und Gütersloh Anteil an der Westfälische Bucht und der Emssandebene. Dazu zählt auch die Senne bei Paderborn. Nördlich reicht das Mindener Land bis in die Norddeutsche Tiefebene. Zentrale Mittelgebirgsgegenden sind das Lipper Bergland, das Ravensberger Hügelland zwischen den Mittelgebirgen Wiehengebirge und Teutoburger Wald. An den Teutoburger Wald schließt sich südlich das Eggegebirge an. Östlich davon liegen die Warburger Börde und das Oberwälder Land, westlich davon die Paderborner Hochfläche und das Sintfeld. Diese Mittelgebirgsgegenden sind Teil des Unteren und Oberen Weserberglandes.
Der Köterberg in der Nähe des Lippischen Lügdes ist mit 496 m ü. NN der höchste Gipfel des Regierungsbezirks. An einer Flanke des bereits zum Sauerland gehörenden Totenkopfs bei Bad Wünnenberg erreicht Ostwestfalen-Lippe mit 498 m ü. NN seinen höchsten Punkt. Der niedrigste Punkt liegt bei Petershagen im äußersten Nordosten mit rund 27 m im Wesertal. Ostwestfalen-Lippe hat eine Fläche von 6.518 km², eine maximale Nord-Süd Ausdehnung von 118 km und eine maximale West-Ost Ausdehnung von rund 82 km.
Siehe auch: Liste der naturräumlichen Einheiten und Landschaften in Ostwestfalen-Lippe
Angrenzende Gebiete
Ostwestfalen-Lippe ist im Norden, Nordwesten und Osten von Niedersachsen umschlossen. Im Süden genzt es an die hessischen Landkreise Kassel und Waldeck-Frankenberg. Im Westen grenzt die Region an die nordrhein-westfälischen Landkreise Soest, Hochsauerlandkreis und Warendorf in den Regierungsbezirken Arnsberg und Münster.
Wassersysteme
Ostwestfalen-Lippe wird durch die beiden großen Flüsse Weser im Osten und Ems im Westen nach Norden in die Nordsee entwässert. Dazwischen bildet sich in Höhe des Teutoburger Waldes die Weser-Ems-Wasserscheide zwischen diesen beiden Flusssystemen aus und setzt sich nach Norden hin über das Wiehengebirge fort. Dazu ergänzend ist noch das Flusssystem der Lippe zu benennen, welches den Südwesten bei Paderborn zum Rhein hin entwässert.
Die wasserreichsten Flüsse in der Region sind die bereits genannte Weser, die Wesernebenflüsse Werre, Nethe Diemel und Emmer. Die Else und die Bega im Ravensberger Hügelland entwässern in die Werre. Weiterhin zählen die bereits genannten Lippe und Ems zu den bedeutendsten Flüssen.[2]
Geologie
Ostwestfalen-Lippes Mittelgebirgsregionen bestehen überwiegend aus Tonmergel-, Kalk- und Sandsteinen aus dem Trias, Jura und der Kreidezeit. Der Ton ist Rohstoff zur Ziegelherstellung. Bekannteste Steinarten sind der Porta-Sandstein und der Osning-Sandstein. Diese Schichten wurden durch Erdfaltung aufgefaltet und bei der Bildung von Wiehengebirge, Teutoburger Wald und Eggegebirge in viele Sättel, Mulden, Horste und Gräben zerlegt. Die Gebirge werden als Bruchfaltengebirge beschreiben. Die einzelnen Schichten sind aus ihrer ursprünglich horizontal übereinanderliegenden Lage in eine nebeneinander oder gar in überkippter Lagerung gefaltet worden. In Ostwestfalen-Lippe beschreibt man die daraus entstehende Gebirgsform auch als Egge, die durch Dören voneinander getrennt sind. In den Beckenlagen wie Ravensberger Hügelland und Westfälische Bucht und im Wesertal wurden in der Eiszeit Lockergesteine wie Sand, Kies, Löß, Geschiebemergel abgelagert. Die mächtigsten Schichten des fruchtbaren Lößbödens aus dem Quartär finden sich vor allem in den Übergangsbereichen zur Westfälischen Bucht, zur Norddeutschen Tiefebene und in den Tälern. [3]
Der Löss als bester Boden kennzeichnet vor allem die Warburger, die Steinheimer, die Blomberger und die Lemgo-Detmolder Mulde, das Ravensberger Hügelland, den Nordsaum des Wiehengebirges (Lübbecker Lößland) und Teile der Paderborner Hochfläche. Somit befinden sich, von der Paderborner Hochfläche und kleineren Partien im Mindener Land abgesehen, von guten Böden begünstigte Landstriche im gebirgigen Teil Ostwestfalen-Lippes und hier vornehmlich in den Niederungen. Eingetieft in die Landschaft reihen sich von Süden nach Norden mehrere Bördelandschaften hintereinander: Die Warburger, die Steinheimer und die Ravensberger Börde.[4] Im Westen Ostwestfalen-Lippes erstreckt sich auf etwa 250 km² südwestlich des Übergangs vom Teutoburger Wald zum Eggegebirge bis zur Paderborner Hochfläche die von Sandboden geprägte Senne. Sie umfasst Teile der Kreise Gütersloh, Paderborn und Lippe sowie der Stadt Bielefeld.
Flächennutzung
Durch die fruchtbaren Böden gehören weite Teile Ostwestfalen-Lippes, insbesondere der Raum Minden-Ravensberg zum Altsiedelland und sind durch die intensive, jahrhundertlange menschliche Nutzung zu einer vergleichsweise dicht besiedelten, kleinräumigen, sowie auch im Vergleich zum restlichen Nordrhein-Westfalen relativ waldarmen Kulturlandschaft umgewandelt worden. Größere Waldgebiete finden sich im Wesentlichen nur auf den Höhenzügen der Mitttelgebirge und machen rund 21% der Fläche aus. Obwohl im Bundesvergleich dicht besiedelt, hat Ostwestfalen-Lippe im Vergleich zu anderen nordrhein-westfälischen Regierungsbezirken einen recht ländlich geprägten Charakter, der sich aus der intensiven landwirtschaftliche Nutzung ergibt. Über zwei Drittel der Fläche sind Äcker oder Weiden.[5]
Klima
→ Hauptartikel: Klima in Ostwestfalen-Lippe
Ostwestfalen-Lippe befindet sich nach der geographischen Lage im atlantischen Klimabereich, niederschlagsreich und von den Temperaturen her verhältnismäßig ausgeglichen. Die Beckenlandschaft des Berglandes und der Wesertalung ist wärmer als die Hochflächen und Randgebiete, in denen das Frühjahr zwei Wochen später seinen Einzug hält. Die vorherrschende Windrichtung aus Südwest führt teilweise zu Austrocknung der Böden, vor allem auf der Paderborner Hochfläche. Der Teutoburger Wald und das Eggegebirge sind Regenfänger: Hier liegt die Niederschlagsmenge bei 1000 mm, östlich davon sind niederschlagsarme Gegenden wie die Warburger Börde zu finden – mit Niederschlägen von 750 mm.
Bevölkerung
Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsverteilung
Ostwestfalen-Lippe hat rund 2,07 Millionen Einwohner und umschließt eine Fläche von etwa 6.500 Quadratkilometern. Ostwestfalen-Lippe weist damit die geringste Bevölkerungsdichte im Vergleich zu den übrigen Regierungsbezirken in NRW auf, hat aber eine annähernd doppelt so hohe Bevölkerungsdichte im Vergleich zum angrenzenden Niedersachsen und liegt auch oberhalb der Bevölkerungsdichte des Bundes. Dabei konzentriert sich die Bevölkerung stark auf die Agglomeration Gütersloh-Bielefeld-Herford-Minden entlang der Autobahn A 2, während nördlich und südlich ländlichere Gebiete vorherrschen. Der Kreis Herford ist mit einer durchschnittlichen Einwohnerdichte von 564 Einwohnern pro km² für einen Kreis dicht besiedelt, während die Kreise Minden-Lübbecke, Lippe und Höxter ländlich geprägte Gebiete sind. Die beiden Großstädte bzw. Oberzentren sind die Universitätsstädte Bielefeld und Paderborn. Daneben gibt es zahlreiche Mittelzentren, von denen die Stadt Gütersloh mit Überschreiten der 100.000-Einwohner-Grenze zukünftig zur Großstadt aufsteigen könnte. Weitere größere Städte sind Minden, das Verwaltungszentrum Detmold und Herford.
Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Ostwestfalen-Lippe
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen des Regierungsbezirks Detmold nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 um Volkszählungsergebnisse und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Zahlen für 1975, 1980 und 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1987 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich ab 1950 auf die Wohnbevölkerung und ab 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.
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1 Volkszählungsergebnis |
Religion


Durch die Region verläuft seit der Reformation die Trennlinie zwischen den beiden großen christlichen Bekenntnissen. Die Bevölkerung war im Norden (die Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Lippe sowie Bielefeld) lange Zeit fast gänzlich evangelisch, im Süden (die Kreise Paderborn und Höxter) rein katholisch, gemischt war nur der Raum des heutigen Kreises Gütersloh. Innerhalb des evangelischen Gebietes herrschte in Lippe die reformierte, ansonsten die lutherische Richtung vor.
Womöglich war in der Region die Bedeutung des Religiösen lange Zeit überhaupt größer als andernorts. Minden (bis 1648) und Paderborn waren seit der Zeit Karls des Großen katholische Bistumssitze, Corvey und Herford bedeutende Reichsabteien. Paderborn ist seit 1930 Erzbistum, ein Umstand der das Selbstverständnis von Stadt und Umland prägt. Im 19. Jahrhundert erfasste die lutherische Erweckungsbewegung, geführt u.a. von Pastor Johann Heinrich Volkening, große Teile der Bevölkerung Minden-Ravensbergs und vertiefte das christliche Leben. Jöllenbeck (heute Teil Bielefelds) wurde einer der Ausgangspunkte für die evangelische Posaunenchorbewegung. Posaunenchöre sind seitdem lebendiger Bestandteil des Gemeindelebens in der Region, oft zu hören in Gottesdiensten, bei Beerdigungen und sonntäglichen Ehrungen älterer Gemeindemitglieder. Die meisten Protestanten gehören der Evangelischen Kirche von Westfalen an, die ihren Sitz in Bielefeld hat. Auf dem Gebiet des früheren Fürstentums Lippe, annähernd identisch mit dem Kreis Lippe, besteht mit der Lippischen Landeskirche eine der zwei in Deutschland vorhandenen reformierten Landeskirchen.
Wie überall haben sich spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts die genannten Gegensätze bedeutend abgeschwächt. Bedeutete noch der Zuzug der Ostflüchtlinge ab 1945 für die Landbevölkerung oft den ersten Kontakt mit Menschen der jeweils anderen Konfession, wurde dies infolge der stetig wachsenden Mobilität immer selbstverständlicher. Bald brachten die zahlreichen Arbeitsmigranten und Aussiedler ihre jeweiligen Glaubensrichtungen mit nach Ostwestfalen-Lippe. Andererseits macht die allgemeine „Entchristlichung“ auch vor der Region nicht halt. Besonders in den evangelischen Gebieten sind die Kirchen sonntags nur wenig besucht, mittlerweile haben einige Gemeinden mit Finanzproblemen zu kämpfen.[6]
Ein Indiz für die prozentuale Verteilung der Konfessionen in Ostwestfalen-Lippe kann die konfessionelle Zugehörigkeit der Schüler geben. Im Schuljahr 2002/2003 waren etwa 48 Prozent aller Schüler evangelisch, 28 Prozent katholisch, 6 Prozent islamisch, 8 Prozent hatten eine andere Konfession und 9,5 Prozent waren konfessionslos.[7]
Sprache
→ Hauptartikel: Ostwestfälisch
Historisch gehören Ostwestfalen und Lippe zur Mundartgruppe Ostwestfälisch des Westfälischen Dialekts. Alle westfälischen Mundartgruppen sind durch eine starke Diphthongierung gekennzeichnet (uo,üö,uë und ao). Die Zahl der Sprecher des Plattdeutschen ist inzwischen verschwindend gering.
Siehe auch: Niederdeutsche Sprache
Verwaltung und Politik
Verwaltung
→ Hauptartikel: Regierungsbezirk Detmold
Die Region wird verwaltungstechnisch vom Regierungsbezirk Detmold abgebildet. Ostwestfalen-Lippe gliedert sich in die kreisfreie Stadt Bielefeld und die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn. Ostwestfalen-Lippe ist jedoch historisch-politisch keine und geografisch-naturräumlich nur bedingt eine Einheit. 80 Prozent der Fläche gehen auf den alten Regierungsbezirk Minden zurück, 20 Prozent der Fläche sind durch den Beitritt des Landes Lippe dazugekommen. Diese beiden Gebiete wurden erst nach der Eingliederung des Landes Lippe zum Bundesland Nordrhein-Westfalen mit Wirkung vom 21. Januar 1947 zusammengefasst. Der lippische Teil wird heute im Wesentlichen durch den Kreis Lippe abgebildet. Seit 2004 ist Ostwestfalen-Lippe neben Bremen und Westmecklenburg Modellregion für Bürokratieabbau.
Es gibt Pläne, den Regierungsbezirk Detmold in einer neu zu schaffenden Region Westfalen aufgehen zu lassen. Insbesondere durch die Zusagen an den Landesteil Lippe in den Lippischen Punktationen ist dieser Plan jedoch umstritten.
OWL Marketing
Die Kreise der Region und die kreisfreie Stadt Bielefeld haben zusammen mit der privaten Wirtschaft die Marketinggesellschaft OWL Marketing gegründet. Die Wirtschaft wird vertreten durch den Verein Unternehmen für OWL-Marketing, in dem die beiden Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe zu Detmold, die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld sowie über 100 Unternehmen aus der Region zusammengeschlossen sind. Zweck der OWL Marketing GmbH ist "die Attraktivität OWLs als Wirtschaftsstandort, Lebensraum und Urlaubsregion bekannt zu machen, [und] die Position OWLs im Standortwettbewerb der Regionen zu stärken[8]".
Slogan des OWL Marketings ist: "OstWestfalenLippe: Ganz oben in Nordrhein-Westfalen". Sollte der Regierungsbezirk Detmold wie geplant aufgelöst werden, so würde die OWL Marketing GmbH vorraussichtlich als einzige kreisübergreifende Institution die Integrität der Region zu sichern versuchen.
Wahlen
→ Hauptartikel: Wahlen zum Bundes- und Landtag in Ostwestfalen-Lippe
Bundestagswahlen
Die Region entsendet in den Bundestag sieben Vertreter, die in den Wahlkreisen Gütersloh, Bielefeld, Herford - Minden-Lübbecke II, Minden-Lübbecke I, Lippe I, Höxter - Lippe II und Paderborn (Wahlkreisnummern 132 bis 138) direkt gewählt werden. Bei der Bundestagswahl 2005 konnten die CDU-Bewerber die drei eher katholisch geprägten Wahlkreise Gütersloh, Paderborn und Höxter - Lippe II gewinnen. Die Mandate der restlichen, eher protestantisch geprägten, Wahlkreise wurden von SPD-Bewerbern gewonnen.
Landtagswahlen
In den 2005 gewählten Landtag entsendet die Region für die Wahlkreise 88 bis 102 insgesamt 15 Vertreter in den nordrhein-westfälischen Landtag. Davon konnte die SPD lediglich die zwei Wahlkreise 89 Minden-Lübbecke II und 92 Bielefeld I gewinnen. In den restlichen 13 Wahlkreisen wurden CDU Kandidaten gewählt. 5 Wahlkreise im südlichen Ostwestfalen-Lippe konnten die CDU Kandidaten mit einer absoluten Mehrheit gewinnen.
Begriffsgeschichte

Der Begriff Ostwestfalen-Lippe bzw. OWL ist ein Synonym für den Regierungsbezirk Detmold und wird gebildet aus den Begriffen Ostwestfalen und Lippe. Ostwestfalen ist bereits seit dem 19. Jahrhundert ein Synonym für den ehemaligen Regierungsbezirk Minden und beschreibt die Lage im östlichen Westfalen. Der Begriff Lippe geht auf das ehemalige Land Lippe zurück, das nicht zur Provinz Westfalen gehörte und unter anderem daher nicht als westfälisch gilt. Lippe bildet demnach einen eigenständigen Teil innerhalb des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und auch innerhalb der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Bezeichnung "Ostwestfalen-Lippe" verbindet diese beiden Teile begrifflich miteinander. Der Begriff wird dabei als identitätsstiftende Bezeichnung für die Region vor allem seit der Gründung des Regierungsbzirks Detmold im Jahre 1947 propagiert. Er wird voraussichtlich in Zukunft nach der geplanten Auflösung des Regierungsbezirkes Detmold im Sinne des Regionalmarketings weiterverwendet werden.
Der Begriff Ostwestfalen-Lippe wird von Teilen der Bevölkerung oft als rein "künstlicher" Begriff des Regionalmarketings bzw. der Verwaltungspolitik aufgefasst, da auch das Regionalbewusstsein der Bevölkerung unterschiedlich ausgeprägt ist. Trennend wirken dabei die historischen politischen und konfessionelle Grenzen insbesondere zwischen Ostwestfalen und Lippe, aber auch zwischen dem protestantischen Norden und katholischen Süden Ostwestfalens. Insbesondere die Lipper haben aus ihrem geschichtlichen Selbstverständnis heraus ein ausgeprägtes Regionalbewusstsein für ihre "lippische Heimat", wohingegen sich die Ostwestfalen im Vergleich oft einfach als Westfalen oder Nordrhein-Westfalen sehen. Nur wenige Bewohner der Region würden sich als Ostwestfalen-Lipper bezeichnen. Verbindend wirken andererseits die lange gemeinsame Geschichte von Ostwestfalen und Lippe u.a. im Reichskreis Westfälischer Kreis, der ländliche Charakter und die plattdeutsche beziehungsweise niederdeutsche Sprache seiner Bewohner. Aufgrund dieser verbindenden Elemente wurde der Begriff Ostwestfalen-Lippe vereinzelt auch schon vor 1947 für dieses Gebiet verwendet. Oft wird wiederum der Begriff Ostwestfalen fälschlicherweise als Synonym für Ostwestfalen-Lippe verwendet. Grund mag zum Einen die bessere Eingängigkeit sein. Andererseits ist aber auch die Sonderstellung des nordrhein-westfälischen Landesteils Lippe ungeachtet der Lippischen Punktationen und seiner langwährenden Eigenständigkeit als selbstständiges und nicht zu Westfalen gehörendes Gebiet auf Grund der oben beschriebenen Gemeinsamkeiten umstritten bzw. selbst in der Bevölkerung Ostwestfalen-Lippes zunehmend unbekannt. In erhöhtem Maße betrifft dies den Gebrauch des Begriffs durch Auswärtige. Insbesondere die Lipper lehnen die Verwendung des Begriffes Ostwestfalen als Synonym für Ostwestfalen-Lippe ab, um auch begrifflich die Sonderstellung ihres Landesteils herauszustellen.
Siehe auch: Der Begriff "Ostwestfalen"
Wissenschaft und Bildung
In Ostwestfalen-Lippe gibt es zahlreiche Hochschulen. Neben den Fachhochschulen sind vor allem die Universitäten in Bielefeld und Paderborn überregional bekannt. An der Universität Paderborn sind rund 14.100 Studierende (WS 2006/07) in 117 Studiengängen immatrikuliert, an der Universität Bielefeld rund 18.000 (WS 2006/07) in 73 Studiengängen. Im Forschungsranking des Gütersloher Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) belegen Informatik, Wirtschaftsinformatik und Anglistik in Paderborn und Soziologie, Geschichte und Pädagogik in Bielefeld vordere Plätze. Ergänzt wird das Forschungsangebot in Ostwestfalen-Lippe durch zwei Außenstellen von Fraunhofer-Instituten in Paderborn.
Ebenfalls von überregionaler Bedeutung sind im Lippischen die Fachhochschule Lippe und Höxter in Lemgo und die Hochschule für Musik in Detmold.
In Bielefeld ist die Fachhochschule Bielefeld mit einer Außenstelle in Minden ansässig.
Internationale Beachtung findet die wissenschaftliche Forschung des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen. Die Einrichtung ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.
Kleinste ostwestfälische Hochschule ist die Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen in Herford mit weniger als 100 Studenten.
Wirtschaft



Ostwestfalen-Lippes Wirtschaft wird dominiert von mittelständischen Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Lebensmittelindustrie, IT-Industrie und Möbelindustrie, die im Bezug auf das Bundesgebiet (und teilweise international) einen sehr hohen Stellenwert haben. Von der ehemals dominierenden Tabakindustrie in Minden-Ravensberg sind nur wenige Betriebe erhalten. In der Tradition der ehemals äußerst bedeutenden Leineweber aus der Region stehen die großen Textil- und Modeunternehmen in Minden-Ravensberg. Selbst in den ländlichen Gebieten spielt die Landwirtschaft in der Beschäftigtenstruktur kaum eine Rolle und liegt noch unter dem nordrhein-westfälischen Landesdurchschnitt. Im primären Sektor arbeiten unter 1% der Beschäftigten, rund ein Drittel arbeiten im sekundären Sektor, der Rest (rund 65%) arbeiten im tertiären Wirtschaftssektor. Die Beschäftigtenstruktur nach Wirtschaftsbereichen am 31.12.2006 zeigt folgende Tabelle im Detail:
Wirtschaftsbereich | Sozialversicherungs- pflichtige Beschäftigte |
Anteil in Prozent |
---|---|---|
Land- und Forstwirtschaft | 5.188 | 0,8 |
Bergbau und Gewinnung von Erden und Steinen | 450 | 0,1 |
Verarbeitendes Gewerbe | 225.208 | 33 |
Energie- und Wasserversorgung | 4.614 | 0,7 |
Baugewerbe | 34.756 | 5,1 |
Handel | 108.505 | 15,9 |
Gastgewerbe | 13.079 | 1,9 |
Verkehr- und Nachrichtenübermittlung | 32.254 | 4,7 |
Kredit- und Versicherungsgewerbe | 17.887 | 2,6 |
Grundstückswesen, Vermietung, Dienstleistung für Unternehmen |
74.075 | 10,8 |
Öffentliche Verwaltung | 30.896 | 4,5 |
Öffentliche und private Dienstleistungen | 135.387 | 19,8 |
Gesamt | 682.341 | 100 |
Quelle: Bezirksregierung Detmold, Stand 31.12.2006 [9]
Die vier Arbeitsagenturen in Bielefeld, Herford, Detmold und Paderborn melden für Oktober 2007 eine Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent. Dies entspricht 75.170 als arbeitslos Gemeldeten. Damit ist die Arbeitslosenquote im Vergleich mit den anderen nordrhein-westfälischen Bezirken unterdurchschnittlich. [10] Folgende Tabelle zeigt die Arbeitslosenquote in den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten:
Kreis | Arbeitslosenquote |
---|---|
Bielefeld | 9,2 Prozent |
Gütersloh | 5,1 Prozent |
Herford | 6,5 Prozent |
Höxter | 6,3 Prozent |
Lippe | 8,2 Prozent |
Minden-Lübbecke | 6,9 Prozent |
Paderborn | 7,9 Prozent |
Ostwestfalen-Lippe | 7,2 Prozent |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2007 [11] [12] [13] [14]
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die 15 größten Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe nach den Beschäftigungszahlen:
Unternehmen | Sitz | Beschäftigte weltweit | Beschäftigte in OWL |
---|---|---|---|
Marktkauf Holding | Bielefeld | 29.300 | 5.800 |
Balda-Gruppe | Bad Oeynhausen | 5.650 | 1.436 |
Benteler | Paderborn | 19.107 | 6.200 |
Bertelsmann | Gütersloh | 97.132 (2006) | 10.500 |
Claas-Gruppe | Harsewinkel | 8.000 | 3.000 |
Edeka Minden-Hannover | Minden | 28.000 | 7.883 |
Gauselmann-Gruppe | Espelkamp | 5.793 | 1.436 |
Hettich Unternehmensgruppe | Kirchlengern | 4.800 | 2.000 |
Isringhausen | Lemgo | 3.120 | 1.266 |
Melitta Unternehmensgruppe | Minden | 3.531 | 1.892 |
Miele | Gütersloh | 15.000 | 7.900 |
Oetker-Gruppe | Bielefeld | 22.302 | 1.850 |
Phoenix Contact | Blomberg | 7.000 | 3.250 |
Schüco International | Bielefeld | 4.490 | 2.250 |
Wincor Nixdorf | Paderborn | 6.715 (2005) | 2.000 (2003) |
Quelle: IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Lippe zu Detmold und Angaben der Unternehmen, Stand: 2004 [15]
Möbelindustrie
Etwa 70 Prozent der deutschen Küchenmöbelproduktion stammt aus Ostwestfalen-Lippe. Mit dem Kompetenzzentrum der Holz-, Möbel- und Kunststoffindustrie sind folgende Fachverbände der Holz- und Möbelindustrie in Herford ansässig: Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie, Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie, Verband der Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung Westfalen-Lippe e. V., Industrieverband Möbel - Holz - Kunststoff Westfalen, Fachverband Serienmöbelbetriebe des Handwerks, Service-Gesellschaft der Holz- und Möbelindustrie Herford mbH. Mit dem in Verl ansässigen Unternehmen Nobilia verfügt die Region über einen der größten Küchenhersteller Europas.
Schlagzeilen machte 2007 der in Insolvenz geratene größte Möbelhersteller Europas Schieder Möbel mit Sitz in Herford bzw. Schieder.
Bekleidungsindustrie
In Herford sind mit Ahlers, der Brinkmann und Leineweber drei der fünf größten europäischen Herrenbekleidungsunternehmen ihren Sitz. In Bielefeld und Halle haben außerdem die Modekonzerne Seidensticker und Gerry Weber ihren Hauptsitz.
Tourismus

Der Tourismus spielt in Ostwestfalen-Lippe eine größere Bedeutung als im nordrhein-westfälischen Landesschnitt. Die Region wird durch ihre fünf großen Heilbäder (Bad Driburg, Bad Lippspringe, Bad Meinberg, Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen) und 12 Luft- und drei Kneipp-Kurorte, sowie ein Kneipp-Heilbad als Heilgarten Deutschlands bezeichnet. Von touristischer Anziehungskraft sind unter dem Aspekt Erholung die Naturparke Eggegebirge und Wiehengbirge/ Teutoburger Wald. Die Orte mit der höchsten Fremdenverkehrsintensität (Fremdenübernchtungen pro 100 Einwohner, ohne Geschäftsreisende) sind Bad Driburg (Fremdenverkehrsintensität: 3.771), Bad Oeynhausen (1.970), Bad Lippspringe (1.859), Horn-Bad Meinberg (1.754), Bad Salzuflen (1.417) und Vlotho (1.015).[16]
Militär
Das Militär ist ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor in Ostwestfalen-Lippe. Die größten Bundeswehrstandorte sind Minden, Augustdorf und Höxter. Die Augustdorfer Rommel-Kaserne ist einer der größten Standorte des Heeres und Heimat der Panzerbrigade 21. Herford ist außerdem Sitz des Stabes der 1st (UK) Armoured Division (1. britische Panzerdivision) und Sitz des British Forces Broadcasting Service (BFBS). Die britischen Streitkräfte in Deutschland sind in Bielefeld und Gütersloh aber vor allem in Paderborn-Sennelager stationiert (→ britische Standorte in NRW) und üben auf dem sich zwischen Paderborn und Augustdorf erstreckenden Trupenübungsplatz Senne zusammen mit Einheiten der Panzerbrigade 21. Das Sperrgebiet Senne konnte sich durch die militärische Nutzung zu einer ökologisch wertvollen Landschaft entwickeln, für die immer wieder die Einrichtung eines Nationalparks Senne-Egge diskutiert wird. Der Flughafen Gütersloh, der kurzfristig in den 90-er Jahren auch zivil genutzt wurde, wird durch die britischen Streitkräfte genutzt.
Medien
In der Region gibt es zwei große Zeitungsgruppen, die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt die mit Lokalteilen für die meisten Städte und Gemeinde der Region die größten Tageszeitungen sind. Die Neue Westfälische bildet eine publizistische Einheit mit der Lippischen Landes-Zeitung, Detmold, dem Haller Kreisblatt, Halle (Westf.), dem Mindener Tageblatt, Minden und dem Vlothoer Anzeiger, Vlotho. Die täglich verkaufte Auflage der durch diese Kooperation entstehenden Zeitungsgruppe Neue Westfälische beträgt laut IVW montags bis samstags 247.522 Exemplare, die der Kernzeitung 153.554 Exemplare (Stand 3. Quartal 2006). Damit ist die Neue Westfälische die auflagenstärkste Zeitung in der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Vlothoer Zeitung, das Herforder Kreisblatt und das Westfälische Volksblatt sind wiederum mit dem Westfalen-Blatt publizistisch verbunden. Die Gesamtverbreitung des Westfalen-Blatt lag im 2. Quartal 2005 bei 132.859 (laut IVW). Die Glocke bzw. die Gütersloher Volkszeitung ist eine Tageszeitung für Teile des Kreises Gütersloh.
Der WDR betreibt in Bielefeld und neuerdings auch in Paderborn jeweils ein Lokalstudio für den Rundfunk und das Fernsehen. Hier wird unter anderem die wochentägliche Fernsehsendung Lokalzeit OWL aktuell mit Nachrichten aus der Region produziert. In Bielefeld wird der offene Kanal 21 produziert.
Radio NRW strahlt mehrere Radioprogramme neben dem öffentlich rechtlichen WDR für die Region aus: Radio Bielefeld, Radio Gütersloh, 94.9 Radio Herford, Radio Hochstift, Radio Lippe und Radio Westfalica. Studenten der Universität Bielefeld produzieren das Campusradio Hertz 87,9. Auf dem Paderborner Campus wird das Uni-Radio L'UniCo produziert. Die brittischen Steitkräfte produzieren in der Region das englischsprachige Radio British Forces Broadcasting Service (BFBS) sowie die Wochenzeitung Sixth Sense.
Gütersloh ist als Sitz des Weltkonzerns Bertelsmann ein Zentrum der europäischen Medienlandschaft.
Verkehr





Straßenverkehr
Durch Ostwestfalen-Lippe verlaufen die Bundesautobahnen A 2, die A 30 und die A 44. Sie nehmen den Ost-Westverkehr auf. Die A 33 (auch als Ostwestfalenmagistrale bezeichnet) dient einem Teil des überregionalen Nord-Südverkehrs und ansonsten lokalen Verkehr. Wichtige Verkehrsknotenpunkte sind Bad Oeynhausen, Bielefeld, Minden und Paderborn. Die A30 und A33 sind nicht lückenlos befahrbar, daher ist der Ausbau der A33 zwischen Bielefeld und Borgholzhausen bis etwa 2013 geplant, sowie die Nordumgehung Bad Oeynhausens bis etwa 2010, so dass die A30 direkt an die A2 anschließen wird.
Wichtigste Bundesstraßen in Nord-Süd Richtung sind die Bundesstraßen 61 (in Bielefeld als Stadtautobahn teilweise Ostwestfalendamm genannt), 68 und 239. Kleinere Bundesstraßen in Nord-Süd Richtung sind die Bundestraßen 55, Bundesstraße 238, 241, 252, 482, und 514. In West-Ost Richtung verlaufen die wichtigen Bundesstraßen 1, 64 und 65, sowie die für die Region weniger bedeutenden Bundesstraßen 7, 66 und 611.
Schienenverkehr
Wichtigster Bahnhof für den Fern- und Nahverkehr ist Bielefeld mit ICE- und IC-Systemhalten. Weitere IC sowie einzelne ICE halten in Paderborn, Gütersloh, Minden, Herford, Bad Oeynhausen, Bünde, Warburg und Altenbeken. Wichtigster Nahverkehrsknotenpunkt ist der Bahnhof Herford, der inzwischen bezüglich der Anzahl der haltenden Nahverkehrszüge die ehemaligen Eisenbahnknotenpunkte Löhne und Altenbeken übertrifft.
Die wichtigsten Bahnstrecken sind die Strecken Bad Bentheim–Minden, Hamm–Minden (ehemals Köln-Mindener Eisenbahn) und Hannover–Minden, sie dienen hauptsächlich dem Ost-West-Verkehr. Nebenstrecken sind die Bahnstrecke Hamm–Warburg, die Obere Ruhrtalbahn, die Weser-Aller-Bahn, die Ostwestfalenbahn, die Begatalbahn, die Warendorfer Bahn, die Weserbahn, die Senne-Bahn und Egge-Bahn, der Haller Willem, die Ravensberger Bahn und die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken.
Minden und Paderborn sind an die S-Bahn Hannover angeschlossen. Bielefeld ist die einzige Stadt in der Region mit einer Straßenbahn. Die Linien werden teilweise unterirdisch geführt und werden als Stadtbahn Bielefeld bezeichnet. Die Bahnstrecke Hamm-Warburg führt spektakulär über den Altenbekener Viadukt.
In der Region Ostwestfalen-Lippe wurden die Verkehrsverbünde Ostwestfalen-Lippe und Paderborn-Höxter gebildet.
Luftverkehr
In Büren-Ahden im Kreis Paderborn befindet sich der Flughafen Paderborn/Lippstadt als einziger Passagierflughafen der Region. Der zivile Flugverkehr auf dem Flughafen Gütersloh wurde zu Gunsten einer rein militärischen Nutzung 2003 eingestellt.
Die nächstgelegen Flughäfen außerhalb der Region sind der Flughafen Dortmund, der Flughafen Münster/Osnabrück und der Flughafen Hannover. Sie sind von Bielefeld aus in etwa einer Autostunde zu erreichen.
Wasserstraßen
Wasserstraßen sind die Weser und der Mittellandkanal, die sich bei Minden im Wasserstraßenkreuz Minden kreuzen. Größte Häfen sind an Weser und Mittellandkanal der Hafen Minden und der Hafen Lübbecke am Mittellandkanal.
Die Personenschiffe der Weserschifffahrtsgesellschaft Flotte Weser verbinden im touristischen Liniendienst u.a. Minden, Rehme, Porta Westfalica, Höxter und Corvey.
Radwege
Beliebteste Radrouten der Region sind der Europaradwanderweg R1, der Almeradweg, Weserradweg, die Wellness-Radroute, die BahnRadRouten Weser-Lippe, Hellweg-Weser und Teuto-Senne, die Mühlenroute, Emsradweg, die Hellweg-Route, der Senne-Radweg, sowie der Else-Werre-Radweg.[17] Ein weiterer beliebter (Rad-)weg ist der Betriebsweg entlang des Mittellandkanals.
Siehe auch: Radverkehrsnetz NRW
Sehenswürdigkeiten und Kultur




Bauwerke
Schlösser, Burgen und Denkmäler
- Burg Ravensberg, Borgholzhausen
- Schloss Brake, Lemgo-Brake
- Fürstliches Residenzschloss, Detmold
- Gut Böckel, Rödinghausen
- Sparrenburg, Bielefeld
- Wewelsburg, Büren (Westfalen)
- Burg Desenberg, bei Warburg
- Hermannsdenkmal, Hiddesen bei Detmold, inoffizielles Wahrzeichen der Region
- Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica
Kirchliche Bauten
- Dom zu Minden
- Kaiserpfalz zu Paderborn
- Dom zu Paderborn
- Reichsabtei Corvey
- Kirche Maria Immaculata (Büren)
- Herforder Münster
Technische Bauwerke und Denkmäler
- Wasserstraßenkreuz Minden von Weser und Mittellandkanal, Minden
- Altenbekener Viadukt, Altenbeken
- Ravensberger Spinnerei
- Besucherbergwerk Kleinenbremen
Museen
Zu den bekanntesten Museen der Region zählen:
- Computermuseum Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn
- Deutsches Tabak- und Zigarrenmuseum in Bünde
- Dobergmuseum in Bünde
- Kunsthalle Bielefeld
- MARTa in Herford
- Westfälisches Freilichtmuseum Detmold
- Lippisches Landesmuseum in Detmold
- Preußenmuseum Minden
- Westfälisches Industriemuseum, (Ziegelei Lage)
Theater und Konzerthallen
Natur
Naturparke
- Naturpark Eggegebirge und südlicher Teutoburger Wald
- Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehengebirge
- Naturpark Dümmer (teilweise)
Am 31.12.2005 waren in Ostwestfalen-Lippe insgesamt 357 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von mehr als 41.000 ha ausgewiesen. Das entspricht einem Anteil von 6,3% an der Gesamtfläche. Insgesamt liegt die Region damit nur leicht unter dem Landesdurchschnitt. Die größten zusammenhängende Gebiete befinden sich im Großen Torfmoor, den Weserauen und im Diemeltal.
Naturdenkmale
- Adlerwarte Berlebeck, Detmold
- Doberg, Bünde
- Externsteine, Horn-Bad Meinberg-Holzhausen
Die Region ist mit ihren Garten- und Parkanlagen in das European Garden Heritage Network eingebunden. Im Projekt Garten_ Landschaft OstWestfalenLippe und Unterprojekten wie Wege durchs Land oder Rauminszenierungen verbindet die Region ihre Gärten- und Parkanlagen mit Kunstprojekten.[18]
Kulinarisches

Die Küche der Region ist eine Teilküche der Westfälischen Küche. Die Einflüsse der norddeutschen Küche sind insbesondere im Mindener Land groß. Traditionelle Gerichte sind zum Beispiel Grünkohl mit Pinkel, Stippgrütze und Pickert. Als Besonderheit wird der Pickert in Lippe gern mit Leberwurst gegessen. Eine weitere lippische Besonderheit sind die auf Stroh gebackenenen Strohsemmeln. Weitere typische Backwaren sind das Paderborner Landbrot, der Stutenkerl zur Adventszeit und die bekannten Lebkuchen aus Borgholzhausen. Aus Nieheim stammt der Nieheimer Käse. Versmold wird wegen seiner Fleischereien als die Wurstküche Westfalen bezeichnet. Die Region, vor allem Steinhagen und Halle, ist außerdem für seine zahlreichen Wacholderschnäpse bekannt. Dazu zählen auch der Steinhäger und der Lipper Schütze aus Lemgo. Bekannte überregionale Biere sind das Herforder Pils, das Paderborner Pils, das Detmolder Pils und Barre Bräu. Die August Storck KG produziert in ihrem Hauptwerk in Halle überregional bekannte Süßwaren.
Siehe auch: Westfälische Küche
Brauchtum und Volksfeste

In den ländlichen Gebieten Ostwestfalen-Lippes sind Schützenfeste weit verbreitet. Bekannt ist zum Beispiel das Mindener Freischießen. In den (ehemaligen) geistigen Zentren der Region gibt es Volksfeste die auf einen religiösen Anlass zurückgehen beziehungsweise bei denen der religiöse Inhalt noch lebendig ist. Am bekanntesten sind Libori in Paderborn, der Annentag in Brakel und die Herforder Vision. Herford ist zugleich Sitz des Mitteldeutschen Schaustellervereins von 1895 Herford e. V. Im katholischen Süden der Region wird Karneval gefeiert, wobei der Weiberkarneval in Stukenbrock der bekannteste sein dürfte. Im protestantischen Norden ist das Sünnematten vor allem bei den Kindern beliebt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Volksfeste, die weniger religiös motiviert waren, sondern ursprünglich Viehmärkte oder Märkte für andere landwirtschaftliche Produkte waren. Die größten und bekanntesten der Region sind der Blasheimer Markt, der Leinewebermarkt und der Pollhansmarkt. Bekannt ist auch das Bierbrunnenfest in Lübbecke. Die Osterräderstadt Lügde hat eine rund tausendjährige Tradition im Bau von Osterrädern, die zu Ostern brennend einen Hang hinunterrollen.
Teile des Mindener Landes und Lippes liegen im Verbeitungsgebiet der Schaumburger Tracht. Das Tragen einer Tracht ist jedoch sehr selten geworden. In den übrigen Teilen Ostwestfalen-Lippes ist die Trachtentradition fast gänzlich ausgestorben.
Persönlichkeiten

Zu den bekanntesten Persönlichkeiten aus der Region zählen:
- Gerhard Schröder, Bundeskanzler a.D., geb. 1944 in Mossenberg
- Hermann Höpker-Aschoff, Politiker und Jurist, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, geb. 1883 in Herford
- Karl Steinhoff, Ministerpräsident a.D., geb. 1892 in Herford
- Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des Auswärtigen, geb. 1956 in Detmold
- Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin a.D., geb. 1951 in Minden
- Edelgard Bulmahn, Bundesministerin a.D., geb. 1951 in Minden
- Daniel Pöppelmann, Baumeister, geb. 1662 in Herford
- Johann Conrad Schlaun, Architekt, geb. 1695 in Warburg-Nörde
- Christian Dietrich Grabbe, Dramatiker, geb. 1801 in Detmold
In der Region haben maßgeblich gewirkt:
- August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Dichter, Bibliothekar Fürstliche Bibliothek Corvey, textete das Lied der Deutschen, †1874 in Corvey
Siehe auch: Liste der Persönlichkeiten aus Ostwestfalen-Lippe
Sport

Sportstätten
Die nach Zuschauerzahl größten Sportstätten sind die vornehmlich als Fußballstadien genutzten Stadien Alm (26.600 Zuschauer) sowie das Stadion Rußheide (12.000 Zuschauer) in Bielefeld, die paragon arena (15.300, in Bau) sowie das Hermann-Löns-Stadion (12.500) in Paderborn, das Heidewaldstadion (12.500) in Gütersloh und das Jahn-Stadion (18.400) in Herford. Darüber hinaus gibt es noch die überdachte Sportstätte und Multifunktionsarena Gerry-Weber-Stadion in Halle mit einer Kapazität von 12.300 Zuschauern. Das Gerry-Weber-Stadion wird u.a. als Tennis- und Handballstadion genutzt.
Vereine und Veranstaltungen
- Fußball: Bekanntester Verein der Region ist Fußball-Bundesligist Arminia Bielefeld, der sich selbst als „Sportclub der Ostwestfalen“ bezeichnet. Sportlich zweiterfolgreichster Klub ist derzeit der SC Paderborn 07, der in der 2. Bundesliga spielt. Dahinter folgt der SC Verl, der ab der Saison 2007/2008 in der Regionalliga Nord spielt. In der Oberliga Westfalen spielen mit dem FC Gütersloh 2000, dem Delbrücker SC, der zweiten Mannschaft von Arminia Bielefeld und dem SC Wiedenbrück 2000 vier ostwestfälische Vereine.
In der 2. Fußball-Bundesliga der Frauen (Gruppe Nord) spielen die Damenmannschaften des FC Gütersloh 2000 und des Herforder SV Borussia Friedenstal.
- Handball: Die Region gilt traditionell als Handball-Hochburg und ist mit drei Mannschaften in der Handball-Bundesliga der Männer vertreten: TBV Lemgo, GWD Minden und TuS-N-Lübbecke. In der 2. Handball-Bundesliga der Männer spielt der TuS Spenge.
Mit der HSG Blomberg-Lippe stellt Ostwestfalen-Lippe einen Vertreter in der Frauenbundesliga.
- Basketball: Die Paderborn Baskets spielen in der Basketball-Bundesliga.
- Tennis: Die Gerry Weber Open in Halle (Westf.) sind ein jährlich stattfindenes ATP Turnier.
- Laufen: Ältester deutscher Straßenlauf ist der Paderborner Osterlauf (Halbmarathon). Bekannt ist auch der Hermannslauf, ein Volkslauf zwischen Hermannsdenkmal und Sparrenburg.
- Golf: Mit über 20 Golfclubs ist OWL eine Region mit besonders hoher Golfplatz-Dichte.
- Paintball: Der bekannteste und größte Paintball-Verein der Region sind die OWL-Sharks.
- Baseball/Softball: Eine der erfolgreichsten Mannschaften im deutschen Baseball sind seit Ende der 1990er Jahre die Paderborn Untouchables. In den 1980er und 90er Jahren waren die Bielefeld Peanuts 11 Mal in Folge deutscher Meister im Frauen-Softball.
Siehe auch
Weblinks
- Wiktionary: Ostwestfalen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Internetauftritt der Region OWL
- Industrie- und Technikgeschichte in OWL
Fußnoten
- ↑ Bundesagentur für Arbeit Bielefeld: Arbeitsmarktbericht Oktober 2007, PDF
- ↑ Fließgewässerinformationssystem, HTML, Abrufdatum Oktober 2007.
- ↑ Geologischer Dienst NRW, HTML, Abrufdatum Oktober 2007.
- ↑ Dr. Hans Riepenhausen: Die Landschaft - Natur und Kulturraum. In: Ostwestfalen-Lippe, Monographien deutscher Wirtschaftsgebiete. Band 4. 1957, S. 14 ff
- ↑ Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, HTML, Abrufdatum: Oktober 2007.
- ↑ Volkhard Krech: Was glauben die Menschen in Nordrhein-Westfalen? Erste Ergebnisse einer Untersuchung über religiöse Pluralität, PDF, Ruhr-Uni Bochum, Stand: 2006.
- ↑ Landesamt für Statistik: Schüler an allgemeinbildenen Schulen in NRW nach Religionszugehörigkeit, HTML, Abrufdatum: Oktober 2007
- ↑ OWL Marketing GmbH, HTML
- ↑ Regierungsbezirk Detmold: Monstsbericht Ostwestflen-Lippe, PDF, Stand 1.10.2007
- ↑ Bundesagentur für Arbeit Bielefeld: Arbeitsmarktbericht Oktober 2007, PDF
- ↑ Bundesagentur für Arbeit Bielefeld: Arbeitsmarktbericht Oktober 2007, PDF
- ↑ Bundesagentur für Arbeit Herford: Arbeitsmarktbericht Oktober 2007, PDF
- ↑ Bundesagentur für Arbeit Detmold: Arbeitsmarktbericht Oktober 2007, PDF
- ↑ Bundesagentur für Arbeit Paderborn: Arbeitsmarktbericht Oktober 2007, PDF
- ↑ Internetauftritt des Regionalmarketings
- ↑ Bezirksregierung Detmold: Entwicklung und Bedeutung des Tourismus in Ostwestfalen-Lippe (Stand: August 2006), HTML
- ↑ Radroutenplaner NRW, HTML.
- ↑ Garten_Landschaft OstWestfalenLippe, HTML, Website des OstWestfalenLippe Marketing.
Literatur
- Wilhelm Wilms: Ostwestfalen-Lippe. Stalling, Oldenburg 1957, ASIN B0000BM5N0.
- Matthias Rickling, Jan Witt, Marianne Witt-Stuhr: Zeitreise durch Ostwestfalen-Lippe. Ausflüge in die Vergangenheit. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2006, ISBN 3831316627.
- Wartberg Verlag (Hrsg.): Freizeitführer Ostwestfalen-Lippe und Paderborner Land. 4. Auflage. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3861344211.
- Bühn Verlag (Hrsg), IHK Ostwestfalen zu Bielefeld (Hrsg.): Ostwestfalen - ganz oben in NRW. Wirtschaftsstandort und Kulturraum.3. Auflage. Bühn, München 2005, ISBN 3932831276.