Kiel
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel ist eine kreisfreie Stadt in der Mitte des Landes an der Ostsee mit direktem Zugang zur Kieler Bucht. Sie ist die größte Stadt und neben Lübeck, Flensburg und Neumünster ein Oberzentrum des Bundeslandes und ein bedeutendes Schiffbauzentrum. Ferner ist Kiel eine traditionsreiche Universitätsstadt und hat einen starken maritimen Bezug in den Bereichen Marine, Segeln und Meeresforschung. Die nächstgelegene Metropole ist die Hansestadt Hamburg, etwa 90 km südlich.
Die Einwohnerzahl der Stadt Kiel überschritt im Zuge des Ausbaus als Reichskriegshafen um das Jahr 1900 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bereits 1910 hatte die Stadt über 200.000 Einwohner.
Geographie

Kiel ist einer der wichtigsten Naturhäfen an der Ostsee und liegt zu beiden Seiten der Kieler Förde. Durch Kiel verläuft die Wasserscheide zwischen Nordsee und Ostsee. So berührt ebenso wie die Schwentine der Fluss Eider, der in die Nordsee mündet, Kieler Stadtgebiet, außerdem endet der Nord-Ostsee-Kanal im Stadtteil Kiel-Holtenau. Die Umgebung Kiels ist von Moränenhügeln geprägt und geht im Osten der Stadt direkt in die Holsteinische Schweiz über.
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Kiel (sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten, an der Ostküste der Kieler Förde, genannt):
Kreis Plön: Mönkeberg und Schönkirchen (Amt Schrevenborn), Klausdorf und Raisdorf (amtsfreie Gemeinden) sowie Pohnsdorf, Honigsee und Boksee (alle Amt Preetz-Land)
Kreis Rendsburg-Eckernförde: Flintbek (Amt Flintbek), Molfsee und Mielkendorf (Amt Molfsee), Melsdorf und Ottendorf (Amt Achterwehr), Kronshagen (amtsfreie Gemeinde), Neuwittenbek und Felm (Amt Dänischer Wohld), Altenholz (amtsfreie Gemeinde), Dänischenhagen (Amt Dänischenhagen) und Strande (Amt Dänischenhagen)
Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Kiels ist in 30 Stadtteile eingeteilt. Meistens bilden ein oder mehrere Stadtteile zusammen einen der insgesamt 18 Ortsbezirke mit je einem Ortsbeirat. Diese Gremien werden von der Ratsversammlung (Gemeinderat) der Gesamtstadt nach jeder Kommunalwahl neu bestimmt und sind zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Sie können auch Anträge, die den Stadtteil betreffen, an die Ratsversammlung stellen, damit diese dort beraten bzw. beschlossen werden.
Die Ortsbezirke mit ihren zugehörten Stadtteilen und deren amtlicher Nummer:
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Klima

Geschichte
Mittelalter

Kiel wurde zwischen 1233 und 1242 von Graf Adolf IV. von Holstein aus dem Hause Schauenburg gegründet. Nur bei Kiel stieß das sächsische Territorium an die Ostsee – nördlich der Levensau lag Schleswig, und damit dänisches Gebiet, östlich der Schwentine hinter dem Limes Saxoniae lag Wagrien, und damit slawisches Gebiet. Es war also an dieser Stelle die einzige Möglichkeit für einen Ostseehafen. Als solcher wurde Kiel als eine der nördlichsten Städte im Heiligen Römischen Reich planmäßig angelegt. Gleichzeitig stiftete Graf Adolf das Franziskanerkloster, in dem er auch seinen Lebensabend verbrachte. 1242 erhielt Kiel das Lübische Stadtrecht verliehen.
Der ursprüngliche Stadtname lautete Holstenstadt tom Kyle (die Holstenstadt an der Förde). Das y im alten Namen ist ein langes i. Im Sprachgebrauch wurde der lange Name zu tom Kyle verkürzt und schließlich zu Kiel. Kiel (Niederdeutsch ≈ Keil) bedeutet hier im Speziellen die Förde, eine Meeresbucht, die sich weit ins Land hinein schneidet. Auch ein nordischer Ursprung ist denkbar. (altnordisch: Kíll ≈ schmale Bucht). [2]
Kiels Fernhandel blieb weit hinter Lübeck und Flensburg zurück. Zwar trat die Stadt 1283 in die Hanse ein, beteiligte sich aber kaum an gemeinsamen Aktivitäten und konnte auch die Handelsprivilegien kaum ausnutzen: Der landesherrliche Einfluss auf den Handel war hier stärker als in den freien Städten. All diese Nachteile führten 1518 zum Ausschluss aus der Hanse. Sehr viel wichtiger war der Kieler Umschlag, der 1469 erstmalig erwähnt wird, aber vermutlich bereits länger bestand. Eine Woche lang (vom 6. bis 14. Januar) betrieb man seine Geldgeschäfte. Dafür reisten die Interessenten aus dem ganzen Land an. Anschließend feierte man ein Volksfest, das es noch heute gibt.
1301 war Kiel bereits befestigt, ab 1329 war die Stadt von einer steinernen Stadtmauer umgeben. Bis ins späte 16. Jahrhundert blieb das besiedelte Gebiet weitgehend auf die kleine Altstadt beschränkt. Neben dem Franziskanerkloster gab es nur eine Kirche, die bereits um 1240 fertiggestellte Nikolaikirche.
Frühe Neuzeit
Die Reformation begann in Kiel 1526, als der Kieler Bürgersohn Marquard Schuldorp, der bei Martin Luther in Wittenberg studiert hatte, seinen Dienst als Vikar begann. 1527 lud König Friedrich I. Melchior Hofmann als Laienprediger nach Kiel ein. Hofmanns Lehre vom Abendmahl, derzufolge Brot und Wein nur Christi Leib bedeuten, widersprach der lutherischen Position, nach der Christus im Sakrament anwesend ist. Hofmann und Schuldorp sollen sich daher sogar auf der Kanzel geprügelt haben. 1529 wurden Hofmann und seine Anhänger dann des Landes verwiesen. Kiel erhielt eine Kirchenordnung. Das Franziskanerkloster wurde aufgelöst und das Gebäude der Stadt übereignet, die es als Schule und später als Hospital nutzte.
Im Verlauf des 16. Jahrhunderts und frühen 17. Jahrhunderts gelang es den Herzögen, die älteren Privilegien einiger Städte schrittweise abzubauen; so wurde auch Kiel gezwungen, beim Herrschaftsantritt von Herzog Friedrich III. einen speziellen Huldigungseid zu leisten, der die vormals "privilegierte Stadt" auf den Status einer erbuntertänigen Körperschaft reduzierte.
1665 gründete Herzog Christian Albrecht von Gottorf die Christian-Albrechts-Universität, die nördlichste Universität im römisch-deutschen Reich, im Gebäude des ehemaligen Kieler Klosters. Die Universität hatte ursprünglich theologische, juristische, medizinische und philosophische Fakultäten und zog bald in eigene Gebäude um. Die Kieler Bürger waren anfänglich wenig begeistert, denn die Stadt hatte nicht nur die Gebäude zur Verfügung zu stellen, sondern auch die oft flegelhaften Studenten – schon 1700 waren es über 300 bei einer Einwohnerschaft von nur knapp 4000 Menschen – zu ertragen, die wie die übrigen Universitätsangehörigen nicht der städtischen Gerichtsbarkeit unterstanden. Zudem zahlten die Universitätsdozenten keine Steuern. Trotzdem profitierte man wirtschaftlich von der Hochschule, an der schon bald auch bedeutende Gelehrte tätig waren.
Nachdem die Gottorfer Herzöge 1721 ihre Besitzungen in Schleswig verloren hatten, wurde Kiel für ein halbes Jahrhundert Hauptort und Residenz des verbliebenen Territoriums. 1728 wurde im Kieler Schloss der spätere russische Zar Peter III. als Sohn des Herzogs Karl Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf geboren. Als Zar plante Peter einen Feldzug gegen Dänemark; nur sein früher Tod ersparte Kiel und den Elbherzogtümern einen erneuten Krieg.
Kiel als Teil des Dänischen Gesamtstaats
Peters Witwe, die Zarin Katharina die Große, überließ 1773 die Reste des Herzogtums, und damit auch Kiel, dem dänischen König. Dieser regierte die Stadt fortan in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein. Die Universität erlebte nun einen erheblichen Aufschwung; 1803 erfolgte die Einrichtung eines Botanischen Gartens, der der erste seiner Art in Deutschland war.
Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 wurden Kiel und Holstein für einige Jahre staatsrechtlich Teile Dänemarks. Im Rahmen der Napoleonischen Kriege wurde Kiel im "Kosakenwinter" 1813 von den Schweden eingenommen; 1814 schloss man den Frieden von Kiel: Das Herzogtum Holstein wurde weiter vom dänischen König regiert, doch wurde es 1815 Mitglied des Deutschen Bundes. Damit gehörte auch Kiel formal wieder zu Deutschland. 1817 nahmen so auch Kieler Studenten am Wartburgfest teil. Die Kieler Universität wurde in den folgenden Jahren zu einem Zentrum der Burschenschaftsbewegung. Nicht ohne Grund wählte der Urburschenschafter und Absolvent der Kieler Universität Uwe Jens Lornsen deshalb 1830 Kiel als den Ort, wo er Über das Verfassungswerk in Schleswigholstein veröffentlichte, eine der einflussreichsten Streitschriften des Vormärz. Er wurde von Franz Hermann Hegewisch unterstützt, der später einer der wichtigsten Propagatoren der Eisenbahnverbindung mit Altona war.
1838 erfolgte die Gründung der Maschinenbauanstalt Schweffel und Howaldt; dies war Kiels erster großer Industriebetrieb, aus dem später die heutige Werft HDW hervorging. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie nach Altona (König-Christian VIII.-Ostseebahn) wurde der Ostseehafen Kiel dann bereits 1844 mit Elbe und Nordsee verbunden. Mit dem Brandtaucher wurde 1850 in Kiel das erste Unterseeboot der Welt gebaut.
In Kiel konstituierte sich 1848 eine provisorische schleswig-holsteinische Regierung, die die beiden Herzogtümer in einen Krieg gegen Dänemark führte, den Schleswig-Holsteinischen Krieg. Dieser Versuch, sich von der dänischen Krone zu lösen und souveränes Mitglied im Deutschen Bund zu werden, scheiterte aber.
Kiel als preußischer Kriegshafen
Doch 1864 kam es zur Eroberung Schleswig-Holsteins durch Preußen und Österreich im Deutsch-Dänischen Krieg; Kiel wurde zunächst von Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet. 1865 ordnete der preußische König die Verlegung der Ostsee-Marinestation von Danzig nach Kiel an. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich Kiel rasch zur Großstadt. Mit der Marine kam auch die Norddeutsche Werft (später Germania-Werft) als zweiter großer Schiffbaubetrieb nach Kiel. 1866 wurde Kiel endgültig preußisch. Das Artilleriedepot (ab 1891 Kaiserliche Torpedowerkstatt) wurde eingerichtet; hier wurden unter anderem Über- und Unterseewaffen entwickelt. 1867 wurde Kiel dann "Kriegshafen" des neu gegründeten norddeutschen Bundes und Sitz des aus den Ämtern Bordesholm, Kronshagen, Kiel und Neumünster gebildeten Kreises Kiel. In der Verfassung des neugegründeten Deutschen Reiches von 1871 heißt es in Artikel 52, Absatz 2:
- Der Kieler Hafen und der Jadehafen sind Reichskriegshäfen
Die Kieler Werftarbeiter begannen sich 1873 zu organisieren: Es kam zur Gründung des Allgemeinen Deutschen Schiffszimmerer-Vereins. 1878 nahm mit der Kaiserlichen Werft Kiel die dritte Großwerft ihren eigentlichen Betrieb auf (vorher - seit 1865 - Marinedepot). Die erste Kieler Woche fand 1882 statt; seit 1885 wurde sie als Kombination von Schiffsparade, Segelregatten und Volksfest veranstaltet und sollte sich im Laufe der Zeit zu einem weltweit bekannten Segelsportereignis und dem zweitgrößten Volksfest Deutschlands (nach dem Oktoberfest) entwickeln. Kaiser Wilhelm II. war ein regelmäßiger Gast der Veranstaltung.
1883 schied Kiel aus dem gleichnamigen Kreis aus und wurde eine kreisfreie Stadt; neuer Sitz des Kreises Kiel wurde die Stadt Bordesholm. Kiel wurde 1887 deutscher Reichskriegshafen; es setzte ein rasantes Bevölkerungswachstum durch die Ansiedlung der Werftindustrie ein. Deren Beschäftigte organisierten sich rasch: Das Kieler Gewerkschaftskartell wurde 1893 gegründet und hatte zu Anfang 2.900 Mitglieder.
1895 erfolgte die Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute Nord-Ostsee-Kanal), welcher bald die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt wurde. In der Folge wurde Kiel endgültig zum Haupthafen der deutschen Kriegsflotte. Mitten im Ersten Weltkrieg wurde Kiel 1917 Sitz des Oberpräsidiums der preußischen Provinz Schleswig-Holstein und somit Provinzhauptstadt. Vorher befand sich das Oberpräsidium in Schleswig.
Mit dem Kieler Matrosenaufstand begann 1918 die Revolution, und es endete der Erste Weltkrieg. Am 3. November erhoben sich hier die Matrosen, gründeten nach einem spontanen Gefecht mit regierungstreuen Truppen am 4. November den ersten Arbeiter- und Soldatenrat Deutschlands und begannen somit die Novemberrevolution, welche innerhalb weniger Tage ganz Deutschland erfasste und die Grundsteinlegung zur Weimarer Republik bildete.
Der Zivilflughafen Kiel-Holtenau wurde in Betrieb 1928 genommen. Auch aufgrund der schweren Wirtschaftskrise hatten die Nationalsozialisten in Kiel bereits früh zahlreiche Anhänger; die Universität wurde 1933 sehr rasch "gleichgeschaltet" und entwickelte mit der "Kieler Schule" eine strikt regimetreue Rechtslehre. Kiel wurde 1936 zum ersten Mal Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe. Im Landesarchiv Schleswig-Holstein existiert ein Film von Leni Riefenstahl über dieses Ereignis.
Am 9. November 1938 wurde die Kieler Synagoge am Schrevenpark zerstört. Im Juni 1944 wurde das Arbeitserziehungslager Nordmark errichtet in welchem bis Anfang 1945 600 Menschen umkamen. 1939 bis 1945 wurde Kiel dann wegen der großen militärischen Bedeutung im Zweiten Weltkrieg (Kriegshafen, Werften) durch zahlreiche Luftangriffe zu über 80% zerstört. Die Integration der vielen ostdeutschen Kriegsflüchtlinge aus dem Baltikum, Ost- und Westpreußen, Pommern und Mecklenburg stellte die Stadt seit 1945 vor zusätzliche Herausforderungen. In den Nachkriegsjahren wurde Kiel unter "modernen" Gesichtspunkten neu aufgebaut (wobei die Pläne bemerkenswerterweise noch auf die NS-Zeit zurückgingen). Die Stadt entwickelte sich bald wieder zum wirtschaftlichen, politischen und geistigen Zentrum Schleswig-Holsteins.
Kiel als Landeshauptstadt
1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, gehörte Kiel zur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung richtete in Kiel ein DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen und dem Baltikum. 1946 wurde Kiel Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein und trat als solche 1949 der Bundesrepublik Deutschland bei.
Kiel war 1972 zum zweiten Mal Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe, diesmal im Stadtteil Schilksee. 1975 wurde der Kieler Umschlag als modernes Volksfest wiederbelebt. 1982 feierte die Kieler Woche ihr hundertjähriges Bestehen. 1985 beschloss man die Einstellung der Straßenbahn; eine Entscheidung, die heute vielfach bedauert wird. 1992 beging die Stadt ihre 750-Jahr-Feier, und 1994 wurde die 100. Kieler Woche veranstaltet (in den Kriegsjahren von 1915 bis 1919 und 1940 bis 1946 fanden keine Kieler Wochen statt); 1995 schließlich feierte man den hundertjährigen Geburtstag des Nord-Ostsee-Kanals.
Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1997 der Oberbürgermeister (Norbert Gansel, SPD) direkt gewählt; 2003 folgte ihm Angelika Volquartz (CDU) als Kiels erste Oberbürgermeisterin.
Eingemeindungen
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste das Stadtgebiet von Kiel inkl. Hammer eine Fläche von insgesamt 1.997 ha. Ab 1869 wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen in die Stadt Kiel eingegliedert:
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
---|---|---|
1869 | Brunswik | 277 |
1893 | Wik | 560 |
1901 | Gaarden-Ost | 311 |
1909 | Projensdorf | 229 |
1910 | Gaarden-Süd | 618 |
1910 | Hassee | 369 |
1910 | Ellerbek | 89 |
1910 | Wellingdorf | 420 |
1910 | Hasseldieksdamm | 293 |
1922 | Holtenau | 515 |
1922 | Pries | 376 |
1922 | Friedrichsort | 132 |
1923 | Kronsburg | 69 |
1924 | Neumühlen-Dietrichsdorf | 400 |
1939 | Elmschenhagen | 655 |
1958 | Suchsdorf | 760 |
1959 | Schilksee | 606 |
1963 | Mettenhof | 158 |
1970 | Russee | 398 |
1970 | Meimersdorf | 766 |
1970 | Moorsee | 557 |
1970 | Wellsee | 501 |
1970 | Rönne | 479 |
Dabei wurden mit Holtenau, Pries-Friedrichsort und Schilksee auch Gemeinden des Landesteils Schleswig in die ansonsten holsteinische Stadt Kiel eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Siehe auch: Einwohnerentwicklung von Kiel
1885 hatte Kiel mehr als 50.000 Einwohner. 1900 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1910 verdoppelte sich diese Zahl auf 211.000. Im Dezember 1942 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt wegen der Hochrüstung im Zweiten Weltkrieg (Kriegshafen, Werften) mit 306.000 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Kiel nach Fortschreibung des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein 235.366 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Religionen
Christentum
Die Bevölkerung der Stadt Kiel gehörte anfangs zum Erzbistum Bremen bzw. dessen Suffragan-Bistum Schleswig. Ab 1526 wurde durch den Landesherrn die Reformation eingeführt. 1534 mussten die Katholiken auf die einzige Pfarrkirche der Stadt (daneben gab es noch eine weitere Kirche) verzichten. Bereits vier Jahre zuvor war das Franziskanerkloster in Kiel geschlossen worden. Danach war Kiel über eine lange Zeit eine überwiegend protestantische Stadt, die zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holstein gehörte, welche sich 1977 mit anderen Landeskirchen zur Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche vereinigte. Heute gehören die lutherischen Kirchengemeinden der Stadt – sofern sie nicht Mitglied der Selbständigen Evangelisch-lutherischen Kirche oder der Dänischen Kirche (in Kiel-Holtenau) sind – zum Kirchenkreis Kiel innerhalb des Sprengels Holstein-Lübeck.
Evangelisch-Freikirchliche Christen (Baptisten) gibt es in Kiel seit 1859. Die eigentliche Gemeindegründung erfolgte 1872. Weitere evangelische Freikirchen in der Fördestadt sind die Evangelisch-methodistische Kirche, die Freie evangelische Gemeinde, die Pfingstkirche, die Apostolische Gemeinschaft und die Adventisten.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Im Jahre 1891 wurde die erste katholische Pfarrkirche seit der Reformation erbaut. Die Gemeindeglieder Kiels gehörten zum damals bestehenden "Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen". 1930 wurde das Gebiet Schleswig-Holsteins aufgrund des Preußischen Konkordates von 1929 dem Bistum Osnabrück eingegliedert. Die nördlichen Gebiete dieses Bistums wurden 1993 in das neue Erzbistum Hamburg eingegliedert, zu dem die Stadt Kiel nunmehr gehört. Offiziell errichtet wurde das Erzbistum Hamburg allerdings erst am 7. Januar 1995. Die Pfarrgemeinden der Stadt Kiel gehören innerhalb der Erzdiözese Hamburg zum Dekanat Kiel.
Die Neuapostolische Kirche ist in Kiel mit 6 Gemeinden im Stadtgebiet vertreten. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) besitzt in Kiel eine Gemeinde und ein Institutszentrum für junge Erwachsene.
Zudem ist in Kiel Die Christengemeinschaft vertreten.
Heute ist die Bevölkerung Kiels zu ca. 48 % evangelisch und zu 7 % katholisch. Insgesamt gibt es 36 evangelische und 8 katholische Gemeinden.
Judentum
Die Existenz einer jüdischen Gemeinde in Mittelalter und früher Neuzeit kann weder bewiesen noch ausgeschlossen werden. Die nachweisbare Geschichte der Juden in Kiel beginnt erst relativ spät, Ende des 17. Jahrhunderts. Es ist der Politik König Christians VII. zu verdanken, dass sich der Kieler Magistrat mit seiner zunächst judenfeindlichen Haltung nicht durchsetzte und Juden sich schließlich (wieder?) in Kiel ansiedeln konnten. 1782 wurde das ehemalige Kaffeehaus der Universität in der Kehdenstraße 12 in das erste jüdische Bethaus der Stadt umgewandelt (das Gebäude existiert nicht mehr), bis die Gemeinde 1869 in die größere, dreistöckige Synagoge in der Haßstraße umzog (ein Teil des Erdgeschosses ist als Ruine bis heute erhalten). Diese Synagoge wurde aber bald zu klein, so dass man 1910 in einen großen Neubau beim Schrevenpark, an der Ecke Humboldtstraße/Goethestraße, umzog. 1933 hatte die Gemeinde etwa 600 Mitglieder. Diese letzte Synagoge wurde in der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 ("Reichskristallnacht") zerstört, nur ein 1989 errichtetes Denkmal erinnert noch an sie. Bis 1938 hatte ungefähr die Hälfte der Kieler Juden die Stadt verlassen, nach der Pogromnacht, in der neben der Synagoge auch jüdische Geschäfte zerstört und enteignet wurden, nahm die Abwanderung weiter zu, bis dieser Weg 1939 durch den Kriegsausbruch auch versperrt wurde. Die meisten Kieler Juden wurden daraufhin in die Vernichtungslager deportiert und ermordet, nur wenige haben überlebt. Seit Oktober 2006 werden auch in Kiel Stolpersteine vor den ehemaligen Wohnhäusern von Opfern verlegt.
1961 lebten in Kiel noch 27 Juden, mit abnehmender Tendenz, so dass die Verwaltung der jüdischen Belange für Schleswig-Holstein Ende der 1960er Jahre an die Jüdische Gemeinde in Hamburg übertragen wurde. Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der damit möglichen Einwanderung dortiger Juden begann sich die Situation grundlegend zu ändern. Deutschland wurde eines der beliebtesten Länder für die jüdische Zuwanderung, hier gibt es momentan die am schnellsten wachsende jüdische Bevölkerung der Welt. So nahm auch in Kiel die Zahl der Juden wieder zu, so dass eine andere Form der Betreuung notwendig wurde. 1995 wurde in Kiel das „Jüdische Bildungs-, Kultur- und Sozialwerk“ gegründet und eine jüdische Sozialarbeiterin eingestellt. Da es in dieser Zeit keine jüdische Gemeinde in Kiel gab, war das Zentrum der Jüdischen Gemeinde in Hamburg unterstellt und von ihr abhängig.
1997 lud der von Hamburg neu berufene Kantor die ca. 250 Juden in Kiel zum ersten jüdischen Gottesdienst nach der Zerstörung der Synagoge durch die Nationalsozialisten im Jahre 1938 ein. Heute gibt es wieder regelmäßige Gottesdienste am Schabbat und an den Festtagen sowie die unverzichtbare soziale Betreuung; in Kiel leben mittlerweile ca. 400 der Gemeinde bekannte Juden.
Durch die Gründung anderer jüdischer Gemeinden im Land inspiriert gründete sich am 18. April 2004 die eigenständige „Jüdische Gemeinde Kiel“ und trat dem 2002 gegründeten "Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein K.d.ö.R." bei, um das jüdische Angebot in Kiel zu erweitern und auf eigenverantwortliche Beine zu stellen. Der 1998 noch mit der Jüdischen Gemeinde in Hamburg geschlossene Staatsvertrag des Landes Schleswig-Holstein war vom Land bereits Ende 2003 gekündigt worden, um ihn entsprechend den neuen Verhältnissen im Land anzupassen. Im Oktober 2004 gründeten Mitglieder des bisherigen Hamburger Gemeindezentrums in Kiel eine zweite Gemeinde und – mit dem ehemaligen Hamburger Gemeindezentrum Flensburg und der Jüdischen Gemeinde Lübeck – einen eigenen Dachverband (Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein), da sie dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein nicht beitreten wollten. Seit dem 1. Januar 2005 gilt nun der neue Staatsvertrag zwischen dem Land Schleswig-Holstein, dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden (mit Gemeinden in Ahrensburg, Bad Segeberg, Elmshorn, Kiel und Pinneberg) und der Jüdischen Gemeinschaft (mit Gemeinden in Flensburg, Kiel und Lübeck).
Damit sind die beiden jüdischen Gemeinden in Kiel selbständige Mitglieder ihres jeweiligen Landesverbandes, beide Landesverbände wurden im November 2005 in den Zentralrat der Juden in Deutschland aufgenommen. Das Gemeindezentrum und der Sitz der Jüdischen Gemeinschaft befinden sich in der Wikingerstraße, die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Kiel ist in der Eckernförder Straße (nähe Exerzierplatz).
Islam
Die Zahl der muslimischen Gemeinden ist seit Gründung der ersten Gemeinde 1978 auf zurzeit zehn angestiegen. Im Sommer 2004 wurde mit der Ahmadiyya-Moschee in der Flintbeker Straße die erste Moschee, die auch nach außen als Sakralbau zu erkennen ist, fertig gestellt. Weitere Moscheen existieren in Gaarden, wo der Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund hoch ist.
Politik
An der Spitze der Stadt Kiel stand ursprünglich ein Vogt, der vom Landesherrn eingesetzt wurde. Neben dem Vogt gab es schon sehr früh einen Rat, der nach 1315 immer mehr die tatsächliche Macht in der Stadt ausübte. Der Gemeinderat in Kiel wird heute als Ratsversammlung bezeichnet.
Vorsitzender des Rates war der Bürgermeister. Später gab es auch mehrere Bürgermeister. Nach dem Übergang an Preußen wurde in ganz Schleswig-Holstein 1867 die preußische Städteordnung eingeführt. An der Spitze der Stadt stand dann ein Oberbürgermeister.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schleswig-Holstein Teil der britischen Besatzungszone. Die Militärregierung führte 1946 eine zweigleisige Verwaltungsspitze ein. Danach gab es zunächst einen Oberbürgermeister als Vorsitzenden des Rates und daneben einen Oberstadtdirektor als Leiter der Verwaltung. Die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung von 1950 übertrug dem Leiter der Verwaltung jedoch wieder den traditionellen Titel Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister und führte für den Vorsitzenden des Rates bei größeren Städten – so auch in Kiel – die neue Bezeichnung Stadtpräsident ein.
Kiels derzeitige Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz (CDU) wurde 2003 direkt gewählt und ist die erste Frau in diesem Amt in der Geschichte der Stadt.
Die CDU stellt derzeit mit 22 Ratsmitgliedern die größte Fraktion im Stadtrat. Die SPD stellt 18 Ratsmitglieder, Bündnis 90/Die Grünen 7 und die erst 2006 von zwei ehemaligen CDU-Mitgliedern gegründete FDP-Fraktion 2. Seit Juni 2003 besteht ein Kooperationsvertrag zwischen der CDU und den GRÜNEN.
Stadtoberhäupter 1867–1946
- 1867–1888: Heinrich Mölling, Oberbürgermeister
- 1888–1912: Dr. med. h.c. Paul Fuß, Oberbürgermeister
- 1912–1919: Paul Lindemann, Oberbürgermeister
- 1920–1933: Dr. Emil Lueken, Oberbürgermeister
- 1933–1945: Walter Behrens, Oberbürgermeister
- 1945–1946: Dr. Max Emcke (CDU), Oberbürgermeister
Vorsitzende des Rates seit 1946
- 1946: Dr. Otto Tschadek (SPD), kommissarischer Oberbürgermeister
- 1946: Willi Koch (CDU), Oberbürgermeister
- 1946–1950: Andreas Gayk, (SPD), Oberbürgermeister
- 1950–1951: Dr. Peter Jeschke, Stadtpräsident
- 1951–1955: Max Schmidt, Stadtpräsident
- 1955–1959: Dr. Wilhelm Sievers (CDU), Stadtpräsident
- 1959: Dr. Hans-Carl Rüdel, Stadtpräsident
- 1959–1970: Hermann Köster, Stadtpräsident
- 1970–1974: Ida Hinz, Stadtpräsidentin
- 1974–1978: Eckhard Sauerbaum (CDU), Stadtpräsident
- 1978–1982: Rolf Johanning, Stadtpräsident
- 1982–1985: Eckhard Sauerbaum (CDU), Stadtpräsident
- 1985–1986: Günther Schmidt-Brodersen, Stadtpräsident
- 1986–1998: Silke Reyer (SPD), Stadtpräsidentin
- 1998–2003: Cathy Kietzer (SPD), Stadtpräsidentin
- 2003–2005: Dr. Arne Wulff (CDU), Stadtpräsident
- 2005–heute: Rainer Tschorn (CDU), Stadtpräsident
Leiter der Verwaltung seit 1946
- 1946–1950: Walther Lehmkuhl (SPD), Oberstadtdirektor
- 1950–1954: Andreas Gayk (SPD), Oberbürgermeister
- 1954–1965: Dr. Hans Müthling (SPD), Oberbürgermeister
- 1965–1980: Günther Bantzer (SPD), Oberbürgermeister
- 1980–1992: Karl Heinz Luckhardt (SPD), Oberbürgermeister
- 1992–1996: Dr. Otto Kelling (SPD), Oberbürgermeister
- 1996–1997: Karl-Heinz Zimmer (CDU), Bürgermeister und kommissarischer Oberbürgermeister
- 1997–2003: Norbert Gansel (SPD), Oberbürgermeister
- 2003–heute: Angelika Volquartz (CDU), Oberbürgermeisterin
Wappen

Hauptartikel: Kieler Wappen
Blasonierung: „In Rot das silberne holsteinische Nesselblatt, belegt mit einem gemauerten schwarzen Boot.“[3]
Das silberne Nesselblatt auf rotem Grund ist das Wappen der Schauenburger. Das gemauerte Boot symbolisiert die Stadtrechte (durch die Stadtmauer) sowie die Lage als Hafenstadt.
Flagge
Blasonierung: „In Rot das silberne holsteinische Nesselblatt, belegt mit einem gemauerten schwarzen Boot.“[4]
Die Kieler Flagge ist nicht in der Kommunalen Wappenrolle Schleswig-Holstein eingetragen.
Städtepartnerschaften
Brest (Frankreich), seit 1964
Coventry (Vereinigtes Königreich), seit 1967
Vaasa (Finnland), seit 1967
Gdingen (Polen), seit 1985
Tallinn (Estland), seit 1986
Stralsund (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern), seit 1987
Kaliningrad (Oblast Kaliningrad), seit 1992
Sowjetsk (Russland), seit 1992
Zu weiteren Orten - vorwiegend aus dem Ostseeraum - gibt es freundschaftliche Beziehungen, die aber nicht offiziell durch Verträge festgeschrieben worden sind.
Wirtschaft und Infrastruktur

Kiel ist ein Dienstleistungsstandort. In diesem Sektor sind 78,5 % aller Bediensteten in Kiel beschäftigt, 21,4 % sind im produzierenden Gewerbe (sekundärer Sektor) beschäftigt und 0,2 % in der Landwirtschaft (primärer Sektor).
Kiel ist ein Standort von Werften. Ansonsten befinden sich in Kiel Maschinenfabriken und weitere Industrie, wie EDV-/Büromaschinenfertigung. Eine wirtschaftlich bedeutende Rolle spielt auch der Hafen, insbesondere die Fähr- und Kreuzschifffahrt. Das Bruttosozialprodukt liegt mit 88 Prozent des EU Durchschnitts unter dem Niveau der meisten Städte Deutschlands.
Verkehr
Schiffsverkehr

Kiel ist ein Hafen für den Fährverkehr auf der Ostsee. Dabei spielt der Kieler Hafen beim Warenumschlag eine eher untergeordnete Rolle.
Passagierfähren verkehren nach
Göteborg (Stena Line, 13½ h, täglich)
Oslo (Color Line, 19½ h, täglich)
Klaipėda (DFDS Lisco, 21 h, 6x wöchentlich)
Frachtfähren verkehren nach
Sankt Petersburg (DFDS Lisco, 2x wöchentlich)
Kaliningrad (NSA, 1x wöchentlich)
Die Passagierzahlen werden in Deutschland nur von Rostock übertroffen. In Kiel befindet sich ein Ende des Nord-Ostsee-Kanals. Durch die Kieler Förde sind Ost- und Westteil der Stadt zum größten Teil (keilförmig) getrennt, eine Fördeschifffahrt als Teil des ÖPNVs ermöglicht das Überqueren der Förde.
Straßenverkehr
Von Kiel führen die beiden Bundesautobahnen A 210 und A 215 auf die A 7 Hamburg-Flensburg zum Autobahnkreuz Rendsburg bzw. zum Autobahndreieck Bordesholm. Ferner führen die Bundesstraßen B 76 und B 202 durch das Stadtgebiet. Die Bundesstraßen B 4, B 404 (wird zur A 21 ausgebaut), B 502 und B 503 starten/enden auf dem Kieler Stadtgebiet.
Kiel ist Ausgangs- bzw. Endpunkt einer im Mai 2004 eröffneten neuen touristischen Ferienstraße: Die Deutsche Fährstraße von Kiel bis Bremervörde verbindet rund 50 verschiedene Fähren, Brücken, Schleusen, Sperrwerke und maritime Museen; Wahrzeichen sind die Schwebefähren in Rendsburg und an der Oste.
Öffentlicher Nahverkehr
Den städtischen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Busse der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Fähren der SFK, welche die Kieler Förde vom Westufer (Strande) über die Innenstadt bis Laboe befahren. Den regionalen Überlandverkehr sichert in Schleswig-Holstein das Netz der Autokraft.
Seit längerem ist der Bau einer Stadtregionalbahn geplant. Dass die Straßenbahn 1985 eingestellt wurde, wird gemeinhin als Fehler angesehen. Doch obwohl auch eine Studie ausdrücklich den Bau empfohlen hat, kommt das Projekt wegen der immer noch ungeklärten Finanzierung bislang nur langsam voran. Die in Kiel regierende schwarz-grüne Koalition hat sich jüngst in den Haushaltsberatungen im Gegensatz zur oppositionellen SPD ausdrücklich dazu bekannt, dass sie das Projekt für wünschenswert erachtet.
Bahnverkehr

Der Kieler Hauptbahnhof ist ein Kopfbahnhof. Er wurde zwischen 1999 und 2006 restauriert und renoviert; das neue Dach wurde Anfang 2006 fertig gestellt. Elektrifiziert ist nur die in Richtung Neumünster–Hamburg führende Strecke.

Seit 1995, dem Zeitpunkt der Elektrifizierung der Strecke Hamburg-Kiel ist die Stadt ein Endpunkt des ICE-Netzes der Deutschen Bahn. Es bestehen insgesamt sechs tägliche Verbindungen Richtung Köln, Frankfurt und Berlin, die darüber hinaus in der Regel nach München oder in die Schweiz durchgebunden werden.
Im Regionalverkehr besteht ein stündlicher Taktverkehr nach Hamburg, Lübeck, Flensburg und Husum. In der Region um Kiel wird auf diesen Strecken durch zusätzliche Fahrten nach Neumünster, Eckernförde und Preetz das Angebot zu einem Halbstundentakt verdichtet. Die Strecken nach Neumünster und Husum werden dabei von der NOB betrieben, alle anderen von der DB. Eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Bahnstrecke nach Schönberg im Zusammenhang mit der Einführung einer Stadtbahn in Kiel wird zur Zeit diskutiert.
Flugverkehr
In Kiel-Holtenau, nördlich des Kanals, befindet sich ein kleiner nationaler Flugplatz, dessen Erweiterung diskutiert, aber mittlerweile verworfen wurde. Nachdem einige Monate lang kein Linienflugverkehr mehr stattfand, bestanden seit dem 3. April 2006 kurzzeitig Flugverbindungen mit Rheinair nach Egelsbach bei Frankfurt am Main und mit Sylt Air nach Berlin-Tempelhof. Außerdem flog Cirrus Airlines seit dem 2. Mai 2006 München regelmäßig an. Seit Ende Oktober 2006 findet jedoch aufgrund mangelnder Auslastung kein Linienflugverkehr ab Kiel mehr statt. Weitere Flughäfen, die in weniger als einer Stunde erreicht werden können, sind der internationalen Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel und der Billigflughafen Lübeck-Blankensee.
Sonstiges
In Kiel gab es von 1974 bis Ende der 1980er Jahre eine Seilbahn, die über den Alten Bootshafen hinweg die beiden Teile des ehemaligen Weipert-Kaufhauses miteinander verband, etwa zwischen dem heutigen LEIK-Einkaufszentrum und dem heute noch bestehenden Parkhaus hinter dem C&A-Kaufhaus.
Bekannte Firmen und Institutionen
- Autokraft (ÖPNV)
- coop eG
- Citti Handelsgesellschaft mbh & Co. KG (Einzelhandel, Großhandel, Einkaufszentren, Großküchen)
- Hagenuk (Telekommunikation)
- Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH (HDW, Schiffbau)
HDW-Gelände - Hell Gravure Systems GmbH & Co. KG (Graviermaschinen für Tiefdruckzylinder, ehemals Heidelberger Druckmaschinen AG, ehemals Linotype-Hell AG, ehemals Rudolf Hell GmbH)
- Hugo Hamann GmbH & Co.KG Büro- und Objekteinrichtungen
- HSH Nordbank (entstanden aus der Fusion der Landesbank Schleswig-Holstein und der Hamburgischen Landesbank)
- Lindenau Werft (Schiffbau)
- Vossloh Locomotives (Maschinenbau, ehemals Teil von MaK)
- Color Line GmbH (Deutsche Niederlassung der norwegischen Reederei)
- Stena Line Tägliche Schiffsverbindungen zwischen Kiel und Göteborg
Medien
In Kiel befindet sich das Landesfunkhaus Schleswig-Holstein des Norddeutschen Rundfunks, in dem auch das Landesstudio des ZDFs untergebracht ist. Neben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk kommen auch drei private Radiosender aus Kiel: R.SH (Radio Schleswig-Holstein, erster landesweiter Privatsender in Deutschland), NORA (Nord-Ostsee-Radio) und Delta Radio die alle aus dem Funkhaus Wittland senden. Öffentlich zugänglich ist der Fernsehsender Kiel.tv als Offener Kanal sowie der Radiosender 101.2 KielFM (ebenfalls als Offener Kanal), ebenfalls im selben Gebäude mit Kiel.tv. In Kiel-Nord strahlt die britische Armee den Armeesender BFBS aus.
Als Tageszeitung erscheinen die Kieler Nachrichten, welche von der Kieler Zeitung Verlags- und Druckerei KG-GmbH & Co herausgegeben werden. In Kiel gibt es ein großes Angebot an monatlich erscheinenden, kostenlosen Stadtmagazinen, die alle eine Mischung aus den Themen Musik, Kultur, Kino, Veranstaltungen, Terminen, lokalen Werbeanzeigen, Kleinanzeigen, Sport und Partyleben zum Inhalt haben: Kiel Magazin, Kielerleben, Station, Tango und Ultimo.
Rundfunksendeeinrichtungen
Der NDR betreibt in Kronshagen eine Sendeanlage (für UKW, TV und Mittelwelle, Sendefrequenz 612 kHz, Nutzung nach dem Genfer Wellenplan nur im Tagbetrieb möglich, erfolgte durch Power 612). Die Antennenanlage dieser Sendeanlage besteht aus einem gegen Erde isolierten, abgespannten Rohrmast und zwei abgespannten Stahlfachwerkmasten zwischen denen ein Verbindungsseil gespannt ist. Der höchste dieser Masten misst 191 Meter. Die ortsansässigen privaten Hörfunkprogramme werden vom für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG am Amselsteig/Krusenrotter Weg abgestrahlt.
Daneben betreibt noch BFBS einen UKW-Sender in der Nähe des Prieser Strands.
Am 8. November 2004 wurde in der Region Kiel DVB-T eingeführt; zum März 2005 wurde dann auch die terrestrisch analoge Ausstrahlung der drei verbliebenen (öffentlich rechtlichen) Fernsehprogramme eingestellt.
Filmförderung
Kiel beherbergt den Sitz der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein e.V.. Ihre Geschäftsführung befindet sich in der Filmwerkstatt der Filmförderung, der die Stadt Kiel dafür Räume im Kommunikationszentrum "Pumpe" zur Verfügung gestellt hat.
Seit ihrer Gründung 1989 fördert die Kulturelle Filmförderung Schleswig-Holstein e.V. die Arbeit mit audiovisuellen Medien.
Öffentliche Einrichtungen
Kiel ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen bzw. GmbHs und Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Landesregierung des Landes Schleswig-Holstein
- Landtag Schleswig-Holstein
- Stadtverwaltung
- Hauptzollamt
- Industrie- und Handelskammer
- Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche
- Oberfinanzdirektion des Bundes
- Kreiswehrersatzamt Kiel
- Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Kiel
- ULR – Unabhängige Landesanstalt für Rundfunk und neue Medien
- Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord
- Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit (ehemaliges Landesarbeitsamt Nord)
- Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH
- Versorgungsausgleichskasse der Kommunalverbände in Schleswig-Holstein
- THW Landes-Länderverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein
Bildung und Forschung
- Christian-Albrechts-Universität mit über 20.000 Studenten; gegründet 1665 durch Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf
- Institut für Weltwirtschaft (IfW)
- Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR)
- Fachhochschule Kiel mit ca. 5.000 Studenten; gegründet 1969
- Muthesius Kunsthochschule Kiel mit ca. 650 Studenten; gegründet 1907 ist sie seit Januar 2005 die erste Hochschule für Kunst, Raumstrategien und Design in Schleswig-Holstein.
- Multimedia-Campus Kiel (MMC), International Graduate School of Digital Media and Management
- Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft, gegründet 1956
- Volkshochschule der Landeshauptstadt Kiel
An Gymnasien gibt es in Kiel unter anderem (!) die folgenden:
- Kieler Gelehrtenschule, humanistisches Gymnasium seit 1320
- Hebbelschule Gymnasium seit 1902 und Europaschule
- Hans-Geiger-Gymnasium Ganztags-Gymnasium
- Käthe-Kollwitz-Schule seit 1907
- Humboldt-Schule Gymnasium
- Der Ravensberg Berufliches Gymnasium und Europaschule
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Stadtbild



Kiel ist geprägt durch die Nähe zum Meer. Die erste städtische Siedlung entstand auf der Halbinsel zwischen Förde und Kleinem Kiel. Der nördliche Landzugang wurde durch die Burg gesichert. Die Stadt wurde sehr regelmäßig angelegt, mit einem Marktplatz im Zentrum, von dessen Ecken acht Straßen im rechten Winkel zueinander abgingen. Von diesen gingen einige kleine Nebenstraßen zum alten Mauerring und weiter zum Wasser ab. Hauptstraße der Stadt war die Nord-Süd-Achse Dänische Straße–Holstenstraße, die diagonal über den Marktplatz führte.
Über Jahrhunderte stand Kiel im Schatten anderer Ostseestädte (vor allem Flensburg und Lübeck), zählte aber zu den größeren Städten Holsteins und war lange Zeit unbedeutendes Mitglied der Hanse. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann die Stadt, sich über ihre Halbinsel hinaus nach Süden auszudehnen. Es entstand die Vorstadt in Verlängerung der Holstenstraße, welche sich schließlich bis zur St.-Jürgen-Kapelle (sie lag neben dem heutigen Hauptbahnhof) ausdehnte, deren Friedhof im 19. Jahrhundert der Hauptfriedhof der Stadt wurde. Auch in der Vorstadt entstanden einige bemerkenswerte Bürgerbauten, doch der größte Teil war ein Handwerker- und Kleinbürger-Quartier. Insgesamt galt die kleine Stadt aber als ein hübscher Ort und wurde von Dichtern wie Theodor Storm, der in Kiel studierte, wegen ihrer Schönheit gepriesen.
Als Kiel 1864 vom dänischen Gesamtstaat getrennt und wenig später preußischer Kriegshafen wurde, wandelte das Stadtbild sich grundlegend. Wenige Städte des Deutschen Reichs wuchsen so rasant wie Kiel. Die Stadt dehnte sich nach allen Himmelsrichtungen aus. Villenviertel entstanden vor allem im Norden (Düsternbrook) und teilweise im Westen, während in der Nähe der Innenstadt zahlreiche Mietskasernen-Viertel gebaut wurden. Am Ostufer der Förde in Gaarden, Ellerbek und Wellingdorf entstanden die größten Werften Europas und weitere Arbeiterviertel. Auch die Altstadt und Vorstadt wurden zusehend mit überdimensionierten zeittypischen Bauten überformt, unter anderem entstanden neue Universitätsgebäude in der Nähe des Schlosses. Auch die Verbindung zwischen Kleinem Kiel und Förde wurde immer mehr überbaut. Westlich der Vorstadt entstand mit dem zum Kleinen Kiel hin offenen Neuen Markt mit Rathaus und Stadttheater das bedeutendste städtebauliche Ensemble dieser Zeit in Kiel.
Die verwinkelte Enge der Innenstadt rief bereits in den 1920er Jahren die Städteplaner auf den Plan. In der NS-Zeit wurden Pläne zu einer großzügigen Umgestaltung der Innenstadt konkretisiert. Auch der 1940 eingesetzte Stadtbaurat Herbert Jensen setzte sich für einen Umbau ein.
Nach den schweren Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs lagen die östlichen Stadtteile und die gründerzeitlichen Vorstädte sehr weitgehend, Alt- und Vorstadt fast vollständig in Trümmern. Beim Wiederaufbau, den der im Amt verbliebene Jensen leitete, sollte die Stadt nun im Stil der Zeit moderner, offener und großzügiger gestaltet werden. Der schön gelegene Stadtkern sollte ebenso wie die Verbindung der Stadt mit dem Wasser wieder stärker in den Blickpunkt gesetzt werden. Auf die Rekonstruktion der im Krieg zerstörten historischen Bauten wollte man hingegen vollständig verzichten.
Während der Wiederaufbau Kiels in den ersten Nachkriegsjahrzehnten noch als vorbildlich gelobt wurde, sieht man das Ergebnis inzwischen deutlich kritischer. Zwar ist die Altstadt-Halbinsel als solche aus der Luft noch zu erkennen. Doch schwere Eingriffe in das historische Straßennetz derselben (Aufhebung der meisten kleineren Nebenstraßen, Überbauung der Hassstraße am Markt, Verkehrsschneise Eggerstedtstraße längs durch die östliche Altstadt, Überbauung des Marktplatzes mit Geschäftsbauten) und die Errichtung zahlreicher überdimensionierter Kauf-, Park- und Bürohausbauten sowie generell die wenig einfallsreiche Architektur der 1950er, 1960er und 1970er Jahre, die nach heutigem Geschmack von den meisten als hässlich empfunden wird, lassen nur mehr wenig urbanes Flair aufkommen. Gewissermaßen hat Kiel heute zwar eine Innen- aber keine Altstadt mehr. Ironischerweise gilt heute ausgerechnet die Dänische Straße mit den recht vielen erhaltenen Gründerzeitbauten als "Gute Stube" der Altstadt. Die Vorstadt wurde sehr großzügig wiederaufgebaut. Die enge Bebauung der gründerzeitlichen Stadtteile wurde beim Wiederaufbau aufgelockert und durchgrünt. Vielfach wird das Kieler Stadtbild als geradezu typisch für eine im Zweiten Weltkrieg zerstörte Großstadt gesehen und gilt daher als wenig ansprechend.
Einige Sehenswürdigkeiten (Bauwerke siehe unten)
- Die Kiellinie (Fördepromenade auf dem Westufer)
- Der Kleine Kiel
- Die renovierte Hörn mit der Hörnbrücke, einer Dreifeldzugklappbrücke
- Der Hafen per Hafenrundfahrt
- Der Norwegenkai mit Fährverkehr nach Oslo, Schwedenkai und Ostseekai (der ehemalige Oslo-Kai)
- Marineehrenmal und U 995 in Laboe (vor der Toren Kiels), eins von fünf übrig gebliebenen deutschen Unterseebooten aus dem Zweiten Weltkrieg
- U-Boot-Ehrenmal Möltenort
- Das olympische Dorf in Kiel-Schilksee
- Die malerische Steilküste bei Kiel-Friedrichsort, dazu zahlreiche Strände auf Stadtgebiet
- Die Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanals in Kiel-Holtenau
- Der Kieler Marinehafen
- Der Alte Botanische Garten
- Die Holstenstraße (eine der ältesten Fußgängerzonen in Deutschland)
- Die Ostseehalle (Großveranstaltungsort)
- Das Schifffahrtsmuseum am Sartorikai
- Die Forstbaumschule

(Künstler unbekannt)
Theater
- Theater Kiel mit Schauspielhaus, Opernhaus und Theater im Werftpark
- Niederdeutsche Bühne Kiel
- Polnisches Theater
- "Die Komödianten"
Freie Theatergruppen
- DeichArt, freie Theatergruppe
- Improvisationstheater Tante Salzmann
- Theater Augenblicke
- Theater Hexagon
- Sechseckbau (studentische Arbeitsgemeinschaften im Studentenwerk Schleswig-Holstein)
Als alte Universitätsstadt wird Kiel daneben natürlich auch von der typischen studentischen "Subkultur" geprägt.
Musik
- Theater Kiel (Oper und Konzerte des Philharmonischen Orchesters Kiel)
- Zahlreiche Konzerte des alljährlichen Schleswig-Holstein Musik Festivals
- Konzerte internationaler Popstars, besonders während der Kieler Woche, in der Ostseehalle, Halle 400 oder im Kieler Schloss
Kinos
- CinemaxX, Multiplex mit 10 Sälen und zusammen 3.090 Plätzen, CAP am Hauptbahnhof
- Kommunales Kino in der Pumpe
- Traum-Kino, Veranstaltungscenter mit 2 Kinosälen
- Neues Studio, Kinocenter mit 3 Kinosälen
- Die Brücke
- Metro-Kino, Kino mit 3 Sälen
- Mediendom der Fachhochschule Kiel
Museen
- Botanischer Garten
- Computermuseum
- Geologisches und Mineralogisches Museum
- Kunsthalle (mit Antikensammlung)
- Landesgeschichtliche Sammlung der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek
- Maschinenmuseum
- Medizin- und Pharmaziehistorisches Museum
- Schifffahrtsmuseum mit Museumshafen
- Stadtgalerie
- Stadtmuseum im Warleberger Hof
- Völkerkundemuseum
- Zoologisches Museum
- Industriemuseum Howaldtsche Metallgiesserei
- Außerhalb Kiels in Molfsee liegt das Schleswig-Holsteinische Freilichtmuseum, das das größte seiner Art in Norddeutschland ist.
Bauwerke


- Das Rathaus (Hermann Billing 1907–11), dessen Turm als Wahrzeichen der Stadt gilt (dem Campanile in Venedig nachempfunden); das Jugendstil-Dach des Hauptgebäudes ging 1945 verloren und wurde später durch ein einfaches Walmdach ersetzt.
- Opernhaus Kiel, ehemaliges Stadttheater (Heinrich Seeling 1905–07), neben dem Rathaus, ursprünglich wie dieses Jugendstil, vereinfacht wiederaufgebaut
- St.-Nikolai-Kirche (evang.), gotisch, bis 1875 einzige Pfarrkirche der Stadt, 1876–79 stark verändert, nach schweren Kriegszerstörungen ab 1949 vereinfacht wiederaufgebaut, historische Ausstattung zum großen Teil erhalten
- Petrus-Kirche 1905–1909 (ehemalige Marine-Garnisonskirche)in Kiel-Wik
- Kieler Schloss der Schauenburger Grafen, später der Holstein-Gottorfer Herzöge (1721–1773): Westflügel erhalten, Hauptbau nach schweren Kriegszerstörungen 1959 gesprengt und durch modernen Neubau ersetzt, der kulturellen Zwecken dient
- Warleberger Hof (Stadtmuseum), einziger noch erhaltener Adelshof aus dem Jahre 1616, überhaupt der einzige erhaltene Privatbau von vor 1864 in der Kieler Altstadt und das älteste Haus in Kiel
- Lutherkirche (Kiel) (evang.), Nachfolgebau von 1958, der am 4. April 1945 zerstörten Lutherkirche am Schrevenpark
- Pumpe, ehemaliges Maschinenhaus für die Stadtentwässerung (1929). Heute Kommunikations- und Kulturzentrum.
- Kreuzgang des ehemaligen Heiliggeistklosters, ältestes Bauwerk der Stadt (Ausstellungen)
- Justizministerium (1892–1894) am Kleinen Kiel
- Das Landeshaus, ehemalige Marineakademie und heute Sitz des Landtags, direkt an der Förde.
- Der Hörn-Campus, bestechend durch extravagante Architektur mit einer in Wellenform geschwungenen und gleichzeitig geneigten Glasfront
- Der Fernmeldeturm (nicht für die Öffentlichkeit zugänglich)
- Luftschutzbunker in Kiel
- Die Alte Metallgießerei der "Kieler Schiffswerft" von Georg Howaldt, 1884 an der Schwentine-Mündung von Architekt Heinrich Moldenschardt erbaut, ist das älteste erhaltene Belegstück für die Werftindustrieentwicklung am Ostufer der Kieler Förde. Sie ist 2006 restauriert und im Mai 2007 als Museum eröffnet worden
- Levensauer Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal
- Humboldt-Schule (1876) zwischen Knooper Weg, Stadtwerken und Schrevenpark
- Wasserturm Ravensberg
Verlorene Bauwerke
- Heiliggeistkirche, 14. Jahrhundert, Ende des 19. Jahrhunderts umgebaut, im Krieg, am 13. Dezember 1943 bis auf den Kreuzgang zerstört
- Altes Rathaus, im Kern 15. Jahrhundert, auf dem Marktplatz, 13. Dezember 1943 bis auf Gewölbereste vernichtet
- Persianische Häuser, Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert vor der Nikolaikirche. Am 22. Mai 1944 zerstört
- Schloss, Mittelbau und Ostflügel, Geburtsort des russischen Zaren Peter III., Ruine 1959 gesprengt
- Telemannsches Haus, Haßstraße 1, außergewöhnlich reich verzierter Fachwerkbau des 16. Jahrhunderts, in der Nacht vom 7./8. Mai 1941 zerstört. Reste der geschnitzten Balken befinden sich im Landesmuseum in Schleswig
- St.-Jürgenkapelle, südlich der Vorstadt, 13. Jahrhundert, 1902 abgerissen und durch die St.-Jürgenskirche von 1902–04 ersetzt. Die im Krieg schwer beschädigte St.-Jürgenskirche wurde im Sommer 1954 gesprengt und abgetragen, der zugehörige Friedhof eingeebnet. Die Glocke (von 1530) der St.-Jürgenskapelle befindet sich im neuen Stadtkloster in der Harmsstraße
- Alte Universität, Kattenstraße, Bau von Ernst Georg Sonnin, später Museum, 1944 zerstört
- Neue Universität, Schlossgarten, Bau von Martin Gropius, Ruine nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen; nur Teile der Uniklinik sind erhalten.
- Buchwaldscher Hof, größter Kieler Adelshof, Dänische Straße, nach Kriegszerstörung abgerissen
- Geburtshaus des Dichters Detlev von Liliencron, Herzog-Friedrich-Straße, 1964 einem Kaufhausbau geopfert
- Zahlreiche bemerkenswerte Bürgerhäuser des 15.–19. Jahrhunderts wurden bereits während des rasanten Wachstums der Stadt in der Kaiserzeit durch zeittypische Neubauten ersetzt, fast alle übrigen wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört
- U-Bootbunker Kilian
Bedeutende Denkmale
- Kriegerdenkmal im Schlossgarten, eingeweiht 1879, entworfen von Heinrich Moldenschardt, versehen mit einem Figurenfries des Berliner Bildhauers Rudolf Siemering
- Geistkämpfer an der Nikolaikirche von Ernst Barlach
- Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I. 1896 im Schlossgarten von Adolf Brütt
- Schwertträger 1912 von Adolf Brütt am Rathausplatz
- Schwerttänzerin 1896 im Rathaus, obere Rotunde von Adolf Brütt
- Bronzeplastik des Stadtgründers Adolf IV. von Schauenburg und Holstein im Klostergarten von Karl-Henning Seemann (2005)
- Gedenkstein an das Arbeitserziehungslager Nordmark
Regelmäßige Veranstaltungen
- Kieler Woche, ein Segel- und Volksfest
- Kieler Umschlag
- Duckstein-Festival (Ex-Kai-City-Festival)
- Filmfest Schleswig-Holstein Augenweide, es findet alljährlich an einem langen Wochenende in der "Pumpe" statt.
- Freevival, alljährliches Festival im Aubrook, dem Bauwagen – und Hüttenplatz von Kiel
Tourismus
Kiel ist Anfang bzw. Endpunkt einer im Mai 2004 eröffneten touristischen Ferienstraße: Die Deutsche Fährstraße von Bremervörde bis zur Kieler Förde verbindet rund 50 verschiedene Fähren, Brücken, Schleusen, Sperrwerke und maritime Museen; Wahrzeichen sind die Schwebefähren in Rendsburg und in Osten; eine weitere Fähre dieser Art stand bis 1923 in der damaligen Kaiserlichen Werft in Kiel.
Sport
Fußball
Gemessen an der Zahl der Aktiven dürfte auch in Kiel der Fußball wie im übrigen Deutschland die Sportart Nr. 1 sein; allerdings ist es den Kieler Vereinen hier nie gelungen einen Stammplatz in den Top-Ligen zu erreichen. Der Kieler SV Holstein, der mitgliederstärkste Kieler Fußballverein, war in den Jahren vor Einführung der Bundesliga einige Jahre in der damaligen Oberliga Nord vertreten. Ende der 1970er Jahre spielte die Mannschaft in der Zweiten Bundesliga Nord. Nach dem erzwungenen Abstieg durch die Einrichtung der eingleisigen Zweitem Liga schaffte Holstein Kiel bis heute nie wieder den Weg nach oben und blieb durchgehend drittklassig. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga spielt Holstein Kiel seit der Saison 2007/08 in der viertklassigen Oberliga Nord.
Handball
Anders ist die Situation im Handball: Hier kann der Bundesligist und deutsche Rekordmeister THW Kiel eine Reihe von nationalen und internationalen Meistertiteln vorweisen. Diese Erfolge stützen sich auf kräftiges Sponsoring durch Unternehmen aus der Region.
Titel des THW Kiel:
Deutscher Meister: 1957, 1962, 1963, 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000 2002, 2005, 2006, 2007
Deutscher Pokalsieger: 1998, 1999, 2000, 2007 EHF – Pokalsieger: 1998, 2002, 2004 Supercup – Sieger: 1995, 1998, 2005 Championsleague - Sieger: 2007 Triple Gewinner (Deutscher Meister, DHB - Pokal, CL): 2007
Segelsport
Kiel ist ein wichtiger Schauplatz für den Segelsport. Die Kieler Woche (s. o.) ist neben der Travemünder Woche und noch vor den Olympischen Spielen eine der größten segelsportlichen Veranstaltungen der Welt. An ihr nehmen jährlich viele tausend Segler mit tausenden von Booten (fast) aller Klassen aus allen Kontinenten teil. Während der restlichen Saison findet darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Regatten statt. Träger dieser Aktivitäten sind vor allem mehrere Segelklubs, die ihren Sitz rund um die Kieler Förde haben mit dem Kieler Yacht-Club (KYC, ehemals: "Kaiserlicher Yacht Club") als dem größten und sportlich aktivsten Verein.
Rudersport
Neben dem Segeln dominiert in Kiel der Rudersport. Der Erste Kieler Ruder-Club von 1862 e.V. stellt den ältesten Ruderverein im Kieler Raum und den drittältesten Ruderverein der Bundesrepublik dar. Seine rund 280 Mitglieder behaupteten viele Weltmeisterschaften und Deutsche Meisterschaften für sich, insgesamt erlangte der Club im Laufe der fast 145 Jahre ca. 2.000 Regattasiege. Neben dem Ersten Kieler Ruder-Club gibt es in Kiel die Rudergesellschaft Germania Kiel, die Ruderriege der ATV Ditmarsia, den Akademischen Ruderverein, die Rudervereinigung der CAU und außerdem viele Schülerruderriegen.
Sonstige Sportarten
Die Kiel Baltic Hurricanes sind der erfolgreichste American-Football-Verein in Schleswig-Holstein. 2006 schaffte die Mannschaft den Aufstieg in die höchste deutsche Liga, die German Football League. Der Verein Kieler TTK Grün-Weiß gehörte lange Zeit zur deutschen Spitze im Tischtennis.
Kulinarische Spezialitäten
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Liste der Ehrenbürger von Kiel
Söhne und Töchter der Stadt
- 1728, 21. Februar, Peter III., Zar von Russland, † 17. Juli 1762 in Ropscha/Oranienbaum bei Sankt Petersburg
- 1783, 13. November, Franz Hermann Hegewisch, liberaler Arzt und Autor, † 27. Mai 1865 in Kiel
- 1796, 28. Juli, Johann Schweffel, † 14. April 1865, Gründer der Maschinenbauanstalt Schweffel & Howaldt in Kiel
- 1809, 23. Oktober, August Ferdinand Howaldt, † 4. August 1883, Gründer der Maschinenbauanstalt Schweffel & Howaldt in Kiel
- 1810, 21. November, Harald Friedrich Nikolaus Ackermann, Mediziner
- 1814, 14. April, Henri Lehmann, Maler des Neoklassizismus
- 1820, 22. April, Karl Twesten, † 14. Oktober 1870 in Berlin, Politiker und Jurist
- 1841, 24. März, Georg Howaldt, † 10. Mai 1909 in Wildbad, Gründer der Kieler Schiffswerft, Mitgründer der Howaldtswerke AG (heute: HDW) in Kiel
- 1844, 8. Mai, Hermann Graedener, † 18. September 1929 in Wien, Komponist
- 1844, 3. Juni, Detlev von Liliencron, † 22. Juli 1909 in Alt-Rahlstedt, Schriftsteller
- 1850, 11. September, Bernhard Howaldt, † 1. März 1908, Mitgründer der Howaldtswerke AG (heute: HDW) in Kiel, Gründer der Schwentine Elektrizitäts-Werke Rastorfer Mühle
- 1851, 5. März, Hunold von Ahlefeld, † 5. September 1919; Militär; Chef der Marinestation der Nordsee
- 1852, 26. November, Hermann Howaldt, † 17. Mai 1900, Mitgründer der Howaldtswerke AG (heute: HDW) in Kiel
- 1858, 23. April, Max Planck, † 4. Oktober 1947 in Göttingen, Physiker und Begründer der Quantentheorie, Physik-Nobelpreis-Träger
- 1859, 4. Dezember, Ludwig Ahlmann, Bankier
- 1867, 28. September, Ottomar Enking, Schriftsteller, Professor
- 1877, 12. November, Kurt Freiherr von Reibnitz, † 26. Juni 1937 in Königsberg, deutscher Politiker, Erster Staatsminister von Mecklenburg-Strelitz 1919–23 und 1928–31
- 1888, 3. Juni, Ernst Wolgast, † 1959, bürgerlicher deutscher Staats- und Völkerrechtler
- 1890, 6. Mai, Maria Ney, † 6. April 1961 in Berlin, Kabarettsängerin und Revueartistin
- 1890, 12. September, Karl Peter Röhl, † 25. November 1975 in Kiel, deutscher Künstler u. a. am Bauhaus Weimar
- 1891, 3. Januar, Alfred Brinckmann, † 30. Mai 1967 in Kiel, deutscher Schachmeister und -autor
- 1893, 11. Oktober, Andreas Gayk, † 1. Oktober 1954 in Kiel, deutscher Politiker (SPD), MdL (Schleswig-Holstein), Oberbürgermeister von Kiel 1946–54
- 1895, 17. April, Wilhelm Ahlmann, Bankier
- 1897, 19. April, Bruno Diekmann, † 11. Januar 1982 in Kiel, deutscher Politiker (SPD), MdB, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (1949–1950)
- 1900, 22. Januar, Ernst Busch, † 8. Juni 1980 in Berlin (Ost), Schauspieler (Brecht-Stücke), Sänger
- 1901, 21. Mai, Hermann Andersen, † 13. September 1989, Politiker (FDP)
- 1902, 13. April, Hildegard Schaeder, † 11. April 1984, Kirchenhistorikerin, „Gerechte unter den Völkern“
- 1903, 11. Oktober, Hans Söhnker, † 20. April 1981 in Berlin, Schauspieler
- 1904, 4. Juni, Anni Krahnstöver, † 27. Juli 1961, Politikerin
- 1904, 4. Oktober, Theodor Eschenburg, † 10. Juli 1999 in Tübingen, Politikwissenschaftler, Publizist und Staatsrechtler
- 1905, 26. Januar, Bernhard Minetti, † 12. Oktober 1998 in Berlin, Schauspieler
- 1907, 29. September, Helmut Lemke, † 15. April 1990 in Lübeck, deutscher Politiker (CDU), MdB, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (1963–1971)
- 1909, 2. September, Harro Schulze-Boysen, † 22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee (hingerichtet), Offizier, Publizist und Widerstandskämpfer
- 1910, 20. Januar, Lauritz Lauritzen, † 5. Juni 1980 in Bad Honnef, deutscher Politiker (SPD), Bundesminister für Städtebau und Wohnungswesen (1966–1972), Bundesminister für das Post- und Fernemeldewesen (1972), Bundesminister für Verkehr (1972–1974)
- 1910, 17. Mai, August Dietrich Allers, † 22. März 1975 in München, Jurist und NS-Kriegsverbrecher, führend ins Euthanasieprogramm involviert
- 1912, 28. Juni, Carl Friedrich von Weizsäcker, Physiker und Philosoph
- 1912, 16. Oktober, Lotti Huber, † 31. Mai 1998 in Berlin, Schauspielerin
- 1912, 10. Dezember, Helmut Lindemann, † 1998, deutscher Jurist, freier Publizist, Übersetzer und Schriftsteller
- 1913, 26. April, Sigrid Hunke, † 15. Juni 1999 in Hamburg, Religionswissenschaftlerin, Germanistin
- 1915, 7. März, Rudolf Thaut, † 15. Januar 1982 in Alfter bei Bonn, baptistischer Theologe, Rektor des Theologischen Seminars Hamburg, Präsident der Europäisch-Baptistischen Föderation und Vizepräsident des Baptistischen Weltbundes
- 1915, 31. Mai, Heinz Zahrnt, † 1. November 2003 in Soest, evangelischer Theologe, Schriftsteller und Publizist
- 1919, 28. Juli, Eberhard Blum, † 9. Juli 2003 in Stuttgart, Präsident des Bundesnachrichtendienstes (1982–1985)
- 1919, 1. September, Willi Marxsen, † 1993 in Münster (Westfalen), ev. Theologe
- 1920, 27. Dezember, Hans Kock, Bildhauer, Maler, Philosoph; Mit-Initiator der Hans-Kock-Stiftung Seekamp in Kiel-Schilksee, 2004 Kulturpreis der Stadt Kiel
- 1921, 14. Januar, Harald Wust, Generalinspekteur der Bundeswehr (1976–1978)
- 1922, 19. Oktober, Jürgen Brandt, Generalinspekteur der Bundeswehr (1978–1983)
- 1922, 30. Oktober, Heinrich Dahlinger, Handballnationalspieler und Segler
- 1924, 18. Februar, Günter Haese, Künstler mit dem Schwerpunkt Kinetische Kunst und Kunstprofessor
- 1925, 28. Mai, Heinz Reincke, Schauspieler
- 1925, 19. Dezember, Tana Schanzara, Schauspielerin
- 1926, 4. Juni, Judith Malina, Schauspielerin und Mitbegründerin des Living Theatre
- 1928, 29. September, Gerhard Stoltenberg, † 23. November 2001 in Bad Godesberg, Bundesminister für Wissenschaftliche Forschung (1965–1969), Bundesfinanzminister (1982–1989), Bundesverteidigungsminister (1989–1992), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (1971–1982)
- 1928, 2. Oktober, Oswalt Kolle, Publizist, Schriftsteller („Dein Kind“, „Das Wunder der Liebe“)
- 1931, 27. März, Robert Knüppel, ehemaliger Bürgermeister von Lübeck, Generalsekretär der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
- 1936, 19. September, Jürgen von Gerlach, Jurist, Richter am Bundesgerichtshof von 1986 bis 2001
- 1936, 12. November, Heiner Zieschang, † 5. April 2004 in Bochum, deutscher Mathematiker und Dekan für Mathematik an der Ruhr-Universität Bochum
- 1940, 24. Februar, Reinhold Thode, Jurist, Richter am Bundesgerichtshof von 1988 bis 2005
- 1943, 1. Februar, Frieder Otto Wolf, Politikwissenschaftler, Politiker und Philosoph
- 1946, Marina Lewycka, britische Schriftstellerin ukrainischer Abstammung
- 1948, 17. August, Birgit Bergen, Schauspielerin und Charity-Lady
- 1950, 9. Januar, Wolfgang Rohde ("Wölli"), ehemaliger Schlagzeuger der Toten Hosen
- 1954, 27. Mai, Reiner Wehle, Klarinettist, Autor und Professor
- 1954, 26. August, Michael Küttner, Jazzmusiker
- 1956, 1. August, Axel Milberg, Schauspieler
- 1962, 12. März, Andreas Köpke, Fußballspieler (Fußballtorwart, Europameister und Welttorhüter 1996)
- 1962, 23. April, Michael F. Feldkamp, Historiker
- 1964, 5. Mai, Heike Henkel, Leichtathletin (Hochsprung, Olympiasiegerin 1992)
- 1967, Tomma Abts, Künstlerin (Gewinnerin des Turner Preises)
- 1971, Helge Thun, Zauberkünstler und Fernsehmoderator
Lange in Kiel gelebt und gewirkt haben u. a. die nicht in Kiel geborenen:
- Claus Harms, evangelischer Pfarrer, * 25. Mai 1778 in Fahrstedt (Kreis Süderdithmarschen), † 1. Februar 1855 in Kiel
- Carl Loewe, Komponist, * 30. November 1796 in Löbejün, † 20. April 1869 in Kiel
- Klaus Groth, *24. April 1819 in Heide (Holstein), † 1. Juni 1899 in Kiel, niederdeutscher Dichter, lebte seit 1853 mit Unterbrechungen in Kiel
- Hugo Gering, Germanist und Skandinavist, * 21. September 1847 in Heinrichsberg/Westpreußen, † 3. Februar 1925 in Kiel
- Gustav Adolf Neuber, * 24. Juni 1850 in Tondern, † 13. April 1932 in Kiel, Chirurg, Begründer der Asepsis
- Ferdinand Tönnies, Begründer der deutschen Soziologie, (1855–1936)
- Alexander Behm, Erfinder des Echolots, lebte über 30 Jahre in Kiel, * 11. November 1880 in Sternberg (Mecklenburg); † 22. Januar 1952 in Tarp (Kreis Schleswig-Flensburg)
- Hans Geiger, Physiker (1882–1945), von 1925 bis 1929 an der Universität Kiel, wo er 1928 zusammen mit Walther Müller den nach ihm benannten Geigerzähler entwickelte
- Adolf Remane, Zoologe, (* 10. August 1898 in Krotoschin, † 22. Dezember 1976 in Plön)
- Rudolf Hell, (1901–2002), Erfinder, in Kiel seit 1947
- Annik Saxegaard, Schriftstellerin, * 21. Mai 1905 in Stavanger (Norwegen), † 16. August 1990 in Kiel
- Gerhard Delling, * 21. April 1959 in Rendsburg, Sportreporter
- Rötger Feldmann (Brösel), * 17. März 1950 in Lübeck-Travemünde, Comiczeichner
Literatur
- Renate Dopheide: Kiel, Mai 1945. Britische Truppen besetzen die Kriegsmarinestadt. Mit einer Filmdokumentation von Kay Gerdes. Bd. 83 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, hrsg. von Jürgen Jensen. Verlag Ludwig, Kiel 2007.
- Ulrike Hunold: quicKiel - der schnelle kleine Stadtführer, projektnord.de, Kiel 1993, ISBN 3-931099-01-6
- Jürgen Jensen: Historischer Stadtbildatlas Kiel: Eine Dokumentation zu den Anfängen der Ortsbild- und Denkmalpflege um 1900. Wachholtz, Neumünster 1986, ISBN 3-529-02678-6
- Jürgen Jensen, Peter Wulf (Hrsg.): Geschichte der Stadt Kiel. Kiel, 1242–1992, 750 Jahre Stadt. Wachholtz, Neumünster 1991, ISBN 3-529-02718-9
- Kai U. Jürgens: »Die Spur ist die Mutter des Weges.« Tallinn und Kiel – Die Geschichte einer Städtepartnerschaft, Verlag Ludwig, Kiel 2006, ISBN 3-937719-44-X
- Erich Keyser (Hrsg.): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Band I Nordostdeutschland. Kohlhammer, Stuttgart 1939
- Werner Paravicini (Hrsg.), Uwe Albrecht, Annette Henning: Begegnungen mit Kiel. Gabe der Christian-Albrechts-Universität zur 750-Jahr-Feier der Stadt. Wachholtz, Neumünster 1992, ISBN 3-529-02722-7
- Dierk G. Puls: Geschichten aus dem alten Kiel. Ein Buch zur Stadthistorie. Körner, Kiel Kronshagen 1991, ISBN 3-9802473-2-5
- Jan Schlürmann: Deutschlands ältester botanischer Garten. Johannes Daniel Major und der erste botanische Garten in Kiel. In: Schleswig-Holstein 2003, Heft 10, S. 10-13.
- Annerose Sieck: Kiel. Eine kleine Stadtgeschichte. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-052-6
Quellen
- ↑ Geoklima 2.1
- ↑ Nudansk Ordbog, 13. Ausgabe, Politikens Forlag, 1986.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Hauptsatzung der Landeshauptstadt Kiel
Weblinks
- Offizielle Seite
- KielWiki das Stadtwiki für Kiel
- KIEL.SAILING CITY
- Stadtinformationen
- Kiel aus Sicht seiner Webcams
- kiel.ingowelt.de – Historische und aktuelle Ansichten Kiels im Vergleich
Linkkatalog zum Thema Kiel bei curlie.org (ehemals DMOZ)