Zum Inhalt springen

DKW Munga

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Dezember 2007 um 06:08 Uhr durch Alecs.bot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: en:DKW Munga, it:Auto Union DKW Munga). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Auto Union GmbH
Bild
Bild
DKW Munga 8
Munga
Produktionszeitraum: 1956–1968
Klasse: Geländewagen
Karosserieversionen: Cabriolet
Motoren: Dreizylinder-Zweitaktmotor
  • 0,9 l, 29 kW
  • 1,0 l, 32 kW (ab 1959)
Länge: je nach Ausführung mm
Breite: je nach Ausführung mm
Höhe: je nach Ausführung mm
Radstand:
Leergewicht: 1060–1885 kg

Nachfolgemodell VW Iltis (Typ 183)

Munga ist die Abkürzung für Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb.

Der DKW Munga ist ein leichter allradangetriebener Geländewagen, der bei der Auto Union in Ingolstadt zwischen Oktober 1956 und 4. Dezember 1968 in Serie gebaut wurde. Rund 46.750 Fahrzeuge verließen in drei Karosserievarianten das Werk; daneben wurde eine große Anzahl von CKD-Fahrzeugen produziert.

Unter dem Begriff Candango wurde der Typ 4 in ähnlicher Ausführung und Ausstattung bei der Fa. Vemag in Brasilien gefertigt.

Karosserievarianten

Der MUNGA war als viersitziger Wannenaufbau und als sechs- oder achtsitziger Pritschenaufbau lieferbar. Die Bezeichnung entspricht daher der Karosserievariante:

  • Wannenaufbau (MUNGA 4)
  • Pritschenaufbau (MUNGA 6)
  • verlängerte Pritsche (MUNGA 8)

Diese Bezeichnungen sind nicht mit der Typenbezeichnung F 91/ „x“ identisch. Sowohl für den Typ 6 als auch für den Typ 8 gab es von verschiedenen Karosseriebaufirmen Sonderaufbauten, die teilweise direkt über die Auto Union vertrieben wurden.

Verwendung

Einführung

Während ein Großteil der Fahrzeuge ab November 1956 an die neue deutsche Bundeswehr ausgeliefert wurde, fanden weitere bei der Polizei, beim Bundesgrenzschutz und beim Luftschutzhilfsdienst Verwendung.

Über 2100 Fahrzeuge kaufte allein die Niederländische Armee, fast ausnahmslos den Typ 4. Darüber hinaus fand der Geländewagen bei der britischen und der französischen Besatzungsmacht Verwendung und gehörte damit in Berlin bis zum Beginn der 1970er Jahre zum Alltag. Viele Fahrzeuge wurden in der zwölfjährigen Produktionszeit exportiert und fanden Abnehmer von Südafrika bis Nordamerika.

Nur eine kleine Anzahl der Fahrzeuge fand auch private Käufer sowie gelegentlich Nutzer in der Land- und Forstwirtschaft.

Verbleib

Seit den 1970er Jahren wurden die in Deutschland eingesetzten Fahrzeuge aus Bundesbeständen ausgesondert und verkauft und damit dem zivilen Markt zugeführt, wo sie besonders in Land- und Forstwirtschaft Verwendung fanden. Die Aussonderungswelle aus dem Behördenbereich endete fast ausnahmslos Mitte der 1980er Jahre. Die Depotersatzteilbestände der Bundeswehr wurden über die VEBEG GmbH ausgesondert und in den 1980er Jahren bundesweit in größeren Einzellosen verkauft. Ein Großteil der erforderlichen Ersatzteile ist weiterhin noch lieferbar bzw. wird bedarfsgerecht, teilweise mit Unterstützung der Audi AG, Ingolstadt, neu gefertigt.

Auch die holländische Armee hat den gesamten Ersatzteilbestand nach der Aussonderung der Fahrzeuge veräußert.

Bestand

Von ursprünglich 6.000 zivil zugelassenen Fahrzeugen im Jahre 1986 ergab sich zum 1. Januar 2007 noch ein Bestand von rund 1.100 Fahrzeugen. Jährlich vermindert sich der Bestand zwischen ca. 5–10 %. Die Anzahl der mit „07“-Kennzeichen betriebenen Fahrzeuge ist nicht feststellbar. Derzeit sind noch 160 Fahrzeuge als LKW im deutschen Straßenverkehr zugelassen [1].

Größere Fahrzeugbestände sind in Holland und Italien mit jeweils weit über 100 zugelassenen Mungas zu finden.

Technische Daten

Motor

Als Motor kam zunächst in der Serienfertigung der 40 PS leistende DKW-Dreizylinder-Zweitaktmotor mit rund 900 ccm aus der PKW-Reihe zum Einsatz; er wurde dann 1959 von der „1000er“-Maschine mit einer Leistung von 44 PS angetrieben und erreichte je nach Karosserievariante eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 98 km/h. Die geringste Dauergeschwindigkeit beträgt mit eingelegter Getriebereduzierung 3 km/h.

Getriebe

Das Fahrzeug hat mit Vorgelege 10 Gänge (8 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge) und einen permanenten Allradantrieb. Die Steigfähigkeit beträgt bis zu 70 %, die Wattiefe liegt bei ca. 50 cm.

Gewicht

Je nach Zulassung als PKW oder als LKW unterscheiden sich die Leergewichtsangaben erheblich; diese variieren zwischen 1060 kg und 1315 kg, das Gesamtgewicht betrug je nach Typ zwischen 1450 kg und 1885 kg. Hieraus resultiert eine Zuladung von rund 400 bis 700 kg.

Elektrik

Während die Mehrzahl der „Behördenfahrzeuge“ mit einer 24-Volt-Elektrik ausgestattet waren, erfolgte die Fertigung für den zivilen Markt und den Export in der Regel in der 12-Volt-Variante mit 160 Watt oder 300 Watt Lichtmaschine.

DKW Munga 8 (1963)
DKW Munga 8 (1963)

Preise

Die Verkaufspreise betrugen für den deutschen Markt von 1956 bis 1968 je nach Typ, Ausstattung, Zubehör und Käuferkreis von 7.800 DM bis zuletzt maximal 12.500 DM. Je nach Erhaltungszustand ergeben sich derzeit Bewertungspreise von ca. 500 bis 6.000 Euro, wobei Fahrzeuge im Originalzustand durchaus höher gehandelt werden als Fahrzeuge mit Fremdmaschinen.

Quellen

  1. MUNGA IG bzw. Kraftfahrtbundesamt