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Gaius Iulius Caesar

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Gaius Julius Cäsar, Rom, (vermutlich) 100 v. Chr. - 15. März 44 v. Chr.

Datei:Juliuscaesar.png

Gaius Julius Cäsar

Julius Cäsar wurde in ein altes und bekanntes Patriziergeschlecht (Gens Julia) hineingeboren, das seine Wurzeln angeblich zu Julus zurückverfolgen konnte, dem Sohn des trojanischen Prinzen Aeneas, der der Legende nach der Sohn von Venus war. Auf dem Gipfel seiner Macht 45 v.Chr. ließ Cäsar zu Ehren von Venus einen Tempel errichten, um seine Verbindung zur Göttin zu unterstreichen.

Cäsars Familie war nicht reich, gemessen am Standard des römischen Adels, und kein Mitglied der Familie hatte sich besonders hervorgetan. Cäsar heiratete Cornelia, die Tochter von Lucius Cornelius Cinna im Jahr 84 v.Chr. Diese Familienverbindung, zusammen mit politischen Verwicklungen, brachte Cäsar während der Diktatur von Sulla in große Schwierigkeit. Sulla befohl ihm 82 v.Chr. die Scheidung, aber Cäser widersetzte sich und verließ Rom wohlweislich für den Militärdienst. Er kam 78 v.Chr. zurück als Sulla starb und begann seine politische Karriere als Ankläger.

Er reiste wegen philosophischer Studien nach Rhodos und wurde von Piraten entführt. Er überredete seine Entführer, das Lösegeld zu erhöhen, was sein Ansehen steigerte. Danach organisierte er eine Seestreitmacht, fing die Piraten und ließ sie kreuzigen.

Seine Frau Cornelia starb 68 v.Chr. Später heiratete er Pompeia, ließ sich aber 62 v.Chr. nach einem Skandal scheiden.

65 v.Chr. wurde er zum curule aedile gewählt, 63 v.Chr. zum pontifex maximus und 62 v.Chr. zum Prätor.

Caesars Aufstieg

Im Jahr 59 v.Chr., als er Konsul wurde, ging Cäsar eine strategische Partnerschaft mit 2 anderen führenden Politikern ein, Marcus Licinius Crassus und Gnaeus Pompeius Magnus. Crassus war der reichste Mann in Rom, Pompeius war der erfolgreichste General. Cäsar brachte seine politische Bekanntheit und seine Energie mit in die Partnerschaft. Pompeius heiratete Cäsars Tochter Julia. Diese inoffizielle Allianz wird von Historikern als das erste Triumvirat bezeichnet.

Nach Pompeius Tod blieb er in Ägypten, wo er eine Affäre mit Königin Kleopatra hatte.

Kurz vor seinem Lebensende hatte Cäser den Titel Diktator angenommen, mit der ungewöhnlichen und nicht verfassungskonformen Bestimmung, dass er das Amt auf Lebenszeit ausüben können würde und nicht nur eine kurze Zeit.

Die Frage, ob Cäsar den Titel eines Königs annehmen wollte, sich mit dem Rang eines Diktators begnügen wollte oder sich nach Osten wenden wollte, um die Parther zu bekämpfen, beschäftigt die Experten bis heute.

Cäsar wurde an den Iden des März (15. März) 44 v.Chr durch 23 Stiche von einer Gruppe Verschwörer ermordet, zu denen auch sein Adoptivson Marcus Junius Brutus gehörte. Seine berühmten letzten Worte waren: Tu quoque, Brute, fili mi! (Auch du, Brutus, mein Sohn) (oder: Et tu, Brute). Die Legende erzählt, dass seine Frau Calpurnia, die er 59 v.Chr. geheiratet hatte, von seiner Ermordung in der Nacht zuvor geträumt hatte, aber Cäsar hätte geantwortet "Es gibt nichts, das wir fürchten müssten außer der Furcht".

Der Nachfolger Cäsars war Octavianus Augustus, der erste römische Kaiser.


Cäsar als Historiker und Autor

Julius Cäsar schrieb ein Buch (Commentarius) über seinen Feldzug umd die Gallier zu unterdrücken, Der Gallische Krieg (De bello Gallico). Dieses Buch ist bis heute ein Standardwerk im schulischen Lateinunterricht (und daher nicht besonders beliebt). Mit dem nötigen Abstand zur Schule kann man aber die klare Syntax und die stilistische Schönheit erkennen, von der die Lateinlehrer ihre Schüler zu überzeugen versuchen. Viele geographische und historische Fakten kann man dem Buch entnehmen, das eines der ersten war, das in der dritten Person verfasst wurde. Cäsar beschreibt im Gallischen Krieg lebhaft die Schlachten und Intrigen während der neun Jahre, in denen er die Heere der gallischen Stämme, die Widerstand leisteten, vernichtete.

Der Name Cäsar

Der Name Cäsar blieb in vielen Sprachen ein Synonym und ein Titel des Herrschers. Das deutsche Kaiser und das russische Zar sind von Cäsar abgeleitet. Das 'C' wurde im lateinischen übrigens wie 'K' ausgesprochen.

Das Wort Cäsar selbst hat möglicherweise keine lateinische Wurzel. Auf dem Stein von Rosetta befindet sich eine Hieroglyphen-Kartusche, die mit k-e-s-r-s übersetzt wurde und von der man annimmt, dass es einen Zusammenhang mit dem Lateinischen gibt. Cäsar könnte auch vonm persischen Kasrá=Chosroës und seiner Pluralform Akásirah (der Titel von 4 großen Dynastien persischer Könige) über Ahasuerus oder Khusrau abgeleitet sein. Eine mögliche Verwandschaft mit kisri und kasra wird als weniger wahrscheinlich angesehen. Eine weitere mögliche, wenn auch zweifelhaftere Ableitung könnte von Xerxes kommen.

Anmerkung: Der Name Gaius wird oft auch als Caius geschrieben, beide Formen sind gleichwertig.