Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn
Strecke Raab/Steinamanger–Ebenfurth | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn (ROeEE) bzw. ungarisch Győr–Sopron–Ebenfurti Vasút (GySEV) ist ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen sowie ein Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Das teilweise auch als Raaberbahn bezeichnete Unternehmen betreibt die Eisenbahnstrecken
- Győr–Sopron–Ebenfurth (Raab–Ödenburg–Ebenfurth),
- Sopron–Szombathely (Ödenburg–Steinamanger),
- Szombathely-Szentgotthárd
- die Neusiedler Seebahn (NSB) Neusiedl am See–Fertőszentmiklós
sowie die sogenannte Széchenyi-Museumsbahn bei Nagycenk.
Die Bezeichnung "Raaber Bahn" ist allerdings verwechslungsanfällig, da historisch die Österreichische Ostbahn als Wien-Raaber-Bahn bezeichnet wurde.
Derzeit gehört die Aktiengesellschaft zu 57,4 % dem ungarischen Staat, zu 36,4 % dem österreichischen und zu 6,2 % der Speditions Holding. Vorsitzender des Vorstandes der Raaberbahn AG (GySEV) ist seit 2007 der Österreicher Dr. Csaba Székely.
Geschichte
Bereits 1872 wurde eine Konzession an Baron Viktor Erlanger für eine Bahnstrecke von Raab (Győr) über Ödenburg (Sopron) nach Neufeld an der Leitha (Lajtaújfalu), der damaligen Landesgrenze, vergeben. Doch durch Verzögerungen wegen der Finanzkrise 1873 konnte das erste Teilstück von Győr nach Sopron erst am 2. Jänner 1876 eröffnet werden. Durch die Übernahme von Industriebahnen konnte kurz darauf nach Ebenfurth gefahren werden. Durch die notwendige Lizenz erwarb man das Recht, auf dem damals sehr kurzen Stück in (Nieder-)Österreich Personenverkehr öffentlich anzubieten. Das restliche Stück lag komplett in Ungarn.
Am 19. Dezember 1897 fand die Eröffnung der Neusiedler Seebahn zwischen Parndorf (Pándorfalu) und Celldömölk statt. Obwohl diese zwar eine eigene Aktiengesellschaft war, übernahm die ROeEE/GySEV die Prioritätsaktien und wurde auch Bauherr und Betreiber dieser Linie.
Nach Auflösung der Monarchie blieb die Gesellschaft weiterhin selbständig. Das änderte sich auch nicht während bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg. Trotz des “Kalten Krieges” wurde weiterhin grenzüberschreitend zwischen Österreich und Ungarn gefahren.
1972 wurde auf einer aufgelassenen Anschlussbahn die schmalspurige Széchenyi-Museumsbahn errichtet, die bis heute als Museumsbahn betrieben wird.
1979 wurde die Linie zwischen Celldömölk und Fertőszentmiklós eingestellt.
Ab den 1980er Jahren erfuhr die RÖEE/GySEV einen starken Aufschwung. Insbesondere der Güterverkehr nahm stark zu, wozu nicht zuletzt der mit österreichischer Unterstützung errichtete Güterterminal in Sopron wesentlich beitrug.
Am 31. Mai 1987 wurde der elektrische Betrieb zwischen Győr und Sopron aufgenommen. Am 28. Oktober 1987 erfolgte die Aufnahme des elektrischen Betriebes zwischen Sopron und Ebenfurth. Zu diesem Zweck musste die Fahrleitungsanlage in Ebenfurth völlig umgebaut werden, da die die ÖBB und die RÖEE/GySEV unterschiedliche Bahnstromsysteme anwenden. Während die ÖBB als Stromsystem 15 kV mit 16 2/3 Hz Wechselstrom verwenden, betreibt die RÖEE/GySEV ihre Fahrleitungsanlagen mit 25 kV und 50 Hz Wechselstrom.
Am 1. Jänner 2002 übergab die MÁV aufgrund staatlicher Anordnung die Strecken Sopron − Szombathely und Sopron − Staatsgrenze nahe Loipersbach-Schattendorf an die RÖEE/GySEV. In diesem Jahr änderte sich auch die Besitzstruktur der Neusiedler Seebahn (49 % Republik Österreich, 25 % Land Burgenland). Der elektrische Betrieb auf dieser Linie wurde am 24. April 2002 aufgenommen.
Die Übernahme des Betriebes am Streckenabschnitt Szombathely − Szentgotthárd − Staatsgrenze n. Mogersdorf der ehemaligen Ungarischen Westbahn von der MÁV erfolgte 2006. Mit einem Investitionsaufwand von 72 Millionen Euro soll der 53,3 km lange Streckenabschnitt für Geschwindigkeiten bis 120 km/h und für eine Achslast von 22,5 Tonnen ausgebaut werden. Bereits 2008 will die Raaberbahn mit den Bauarbeiten beginnen und diese bis 2010 fertigstellen. Die Raaberbahn sieht diesen Ausbau nicht als Alternative zum Semmering-Basistunnel, sondern als Ergänzung. Die Raaberbahn erhofft sich dadurch, die Tonnagen von 800.000 Tonnen auf 2,5 Millionen mehr als verdreifachen zu können. [1]
Fahrzeuge
Auf den Linien verkehrten früher vornehmlich von der ungarischen Staatsbahn MÁV übernommene Fahrzeuge, wie zum Beispiel die Dampflokreihe 424 oder Dieselloks wie die Baureihe M62.9. Derzeit bedienen vor allem Neubauloks der Reihe 1047 (entsprechend ÖBB 1116) die Hauptstrecke. Dazu einige von der MÁV übernommene E-Loks der Reihe V43, Dieselloks der Reihen M40, M42 und M44 und Triebwagen der Baureihen 5047 und 5147 (weitgehend identisch mit ihren ÖBB-Namensvettern).
Auch Fahrzeuge der Deutschen Bahn AG erreichen den Bahnhof Ebenfurth.
Bildergalerie
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Aktie der GySEV von 1876
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Ein Zug der ROeEE (V43) am Bahnhof Fertőboz
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1116 und V43 in Ebenfurth
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GySEV 1047.504 vor österreichischem IC-Wagensatz bei Achau
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DB 151, ÖBB 4020 und ROeEE V43 im Bahnhof Ebenfurth (Niederösterreich
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Ein Triebwagen der ROeEE (5147) in der Station Neusiedl am Se