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Geschichte Dresdens

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Dieser Artikel behandelt die Geschichte der Stadt Dresden im Bundesland Sachsen.

Erstbesiedlung

Die Erstbesiedlung des Dresdner Gebietes erfolgte spätestens in der Jungsteinzeit durch die Bandkeramische Kultur, die im Gebergrund bei Nickern mehrere riesige Tempelanlagen errichteten, größer und älter als Stonehenge, jedoch aus Holz.

Während der Völkerwanderungszeit wanderten die germanischen Stämme, die bis dahin hier lebten, ab, und der slawische Stamm der Nisani besiedelte das Elbtal zwischen Scharfenberg und Pillnitz.

Der Name Dresden ist slawischen Ursprungs und geht auf eine linkselbische westslawische Siedlung zurück, die die Einwohner Drežďany nannten. Der Name geht auf das slawische Wort drežga "Sumpfwald" zurück und bezeichnet somit die Sumpf- oder Auenwaldbewohner. Auf Slowakisch und Tschechisch heißt Dresden noch heute Drážďany (wendisch Drodln).

Auf dem linken Elbufer deuten Ostra (Ostrow), Poppitz, Fischersdorf, der Taschenberg und Elbberg auf den frühsten Ursprung der Stadt zurück. Nachdem König Heinrich I. um 929 die Slawen unterworfen hatte und Meißen Sitz eines Markgrafen und eines Bischofs geworden war, wurde auch das Dresdner Gebiet (jetzt als Gau Nisani) germanisiert und christianisiert. Im jetzigen Stadtteil Briesnitz entstand dafür ein Burgward, ein weiterer wurde in Pesterwitz vermutet, momentan wird aber von einigen Wissenschaftlern angenommen, dass er sich in Plauen befand.

Die eigentliche Gründung von Dresden wird um das Jahr 1173 vermutet und mit den Silberfunden im Erzgebirge in Verbindung gebracht. Es wird angenommen, dass die erste Burg in Dresden von einem kaiserlichen Beauftragten erbaut wurde und später durch die Burggrafen von Dohna besetzt war, die auch bis weit ins Mittelalter hinein die Gerichtsbarkeit auf der Dresdner Elbbrücke und den dritten Teil des Brückenzolls innehatten. Der zweite erbliche Markgraf, Otto der Reiche, soll die erste markgräfliche Burg in Dresden erbaut haben.

siehe auch: Deutsche Ostsiedlung, Westslawen

Zurück in das Jahr 1216 datiert die erste urkundliche Erwähnung der Kreuzschule im heutigen Stadtteil Blasewitz/Striesen.

Dresden im Mittelalter

Die schon im Mittelalter älteste Kirche des Ortes, Zu Unsrer Lieben Frauen, war mit ihrem wundertätigen Marienbild, wie später die Kreuzkirche mit einem Splitter vom heiligen Kreuz, schon frühzeitig der Zielpunkt zahlreicher Wallfahrten. Ottos Sohn, Markgraf Dietrich der Bedrängte, hatte in Dresden bereits zeitweilig seine Residenz, denn aus seiner Zeit stammen die ältesten Urkunden von 1206, 1215 und 1216, in welchen Dresden zuerst und zugleich als zeitweilige Residenz des Markgrafen und besonders als Stadt (civitas) erwähnt wird. 1216 ist wahrscheinlichstes Jahr der Gründung der noch heute existierenden Kreuzschule.

Die Entwickelung der Stadt beschränkte sich vorzugsweise auf den auf dem linken Ufer gelegenen Stadtteil, der, obgleich von geringem Umfang, schon jetzt mit Mauern und Gräben umgeben war, während Altendresden am rechten Ufer (die jetzige Neustadt) in der Entwicklung zurückblieb. 1403 erhielt Altendresden das Stadtrecht. Der Ausbau der Stadt und die gewerbliche Entwicklung ging zunächst aber nur sehr zögerlich voran, Ende des 13. Jahrhunderts gab es ein Franziskanerkloster, zum Ende des 14. Jahrhunderts zwei Spitäler.

Nach Heinrichs des Erlauchten Tod 1288 kam bei der Teilung des Landes unter seine Erben Stadt und Pflege Dresden an seinen jüngsten Sohn, Friedrich den Kleinen, der kaum ein Jahr nach dem Tod seines Vaters sein Gebiet an den böhmischen König Wenzel verkaufte, ohne deshalb seinen Wohnsitz und seine Hofhaltung in Dresden aufzugeben.

Nach seinem Tod fiel Dresden und das dazu gehörige Gebiet infolge des Krieges, in welchen Friedrichs Neffe und Erbe Friedrich der Freidige, bekannter unter dem Namen "der Gebissene", mit Brandenburg verwickelt gewesen war, an den Markgrafen Waldemar von Brandenburg, nach dessen Tod 1319 jedoch das ganze Land, das Heinrich der Erlauchte zusammengebracht hatte, wiederum an Friedrich den Freidigen kam, der aber als Landgraf von Thüringen vorzugsweise auf der Wartburg Hof hielt.

Unter den folgenden Markgrafen erfreute sich die Stadt einer nur langsamen aber fortschreitenden Entwicklung trotz der vielfachen innern und äußern Anfechtungen und Unfälle, worunter besonders Pest und Krieg und 1429 die Einäscherung eines großen Teils der Stadt durch die Hussiten zu erwähnen sind. Um das Jahr 1500 hatte die Stadt Dresden samt ihrer Vororte und Altendresden zirka 6.000 Einwohner.

Dresden wird Residenzstadt

Bei der Teilung Sachsens (Leipziger Teilung) zwischen Ernst und Albrecht dem Beherzten 1485 kam Dresden an letzteren und blieb seitdem ununterbrochen Residenz der albertinischen Linie. Am 15. und 16. Juni 1491 wurde der größte Teil der Stadt ein Raub der Flammen. Albrechts Sohn, Herzog Georg der Bärtige, ließ von 1521 bis 1528 die Befestigungen der Stadt verstärken und 15341537 das Georgenschloss erbauen.

Sein Nachfolger Heinrich der Fromme führte 1539 hier die Reformation ein und im Ergebnis des Schmalkaldischen Krieges erhielten die albertinischen Fürsten 1547 die Kurwürde. Somit war Dresden Hauptstadt des bedeutendsten protestantischen Landes, welches nach den Habsburgischen Ländern der mächtigste deutsche Staat war.

Kurfürst Moritz, gab den Festungswerken der Altstadt eine andere Gestalt, legte die Moritzstraße an und sorgte für eine zweckmäßige Verwaltung der Stadt. Sein Bruder und Nachfolger August ließ die Straßen pflastern, die Kreuzschule, die Annenkirche, das Zeughaus, den Jägerhof nebst vielen anderen öffentlichen Gebäuden erbauen und wurde der Gründer der Bibliothek und der meisten wissenschaftlichen und Kunstsammlungen. Im Zuge dieser Förderung der Künste wurde 1548 die Hofcantorey, der Vorläufer der sächsischen Staatskapelle gegründet und im gleichen Jahr wurde auch der Grundstein für die höfischen, später sächsischen Kunstsammlungen gelegt.

Dresden während des Dreißigjährigen Krieges

Ab 1620 beteiligte sich Kursachsen abwechselnd auf kaiserlicher und schwedischer Seite an den Kampfhandlungen des Dreißigjährigen Krieges. Infolge des Krieges wurde auch Altendresden am rechten Elbufer befestigt. Obwohl die Stadt selber nicht erobert wurde, führten Hunger, Pest und wirtschaftlicher Niedergang zu einem schweren Rückschlag in der städtischen Entwicklung.

In den nachfolgenden Jahrzehnten gelang es der Stadt aber dennoch schnell wieder an den alten Glanz anzuknüpfen, besonders durch die starke Förderung der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung durch den kurfürstlichen Hof.

In der 1670 gegründeten Friedrichstadt entstanden erste Manufakturen. Der Große Garten als höfisches Festgelände wurde angelegt, erste barocke Prunkbauten errichtet und mit dem Wirken von Heinrich Schütz, der 1614 nach Dresden kam und 1672 hier starb, erreichte das musikalische Leben der Stadt einen Höhepunkt.

Dresden unter August dem Starken

Die glänzendste Periode der Stadt begann mit der Regierung Friedrich Augusts I. (genannt der "Starke"), der nach dem Erwerb der polnischen Königskrone 1698 auch als Augusts II. König von Polen war. Das 1685 abgebrannte Altendresden wurde nach einem großartigen Plan wieder aufgebaut und wurde von da an Dresden-Neustadt genannt. In dieser Zeit entstanden auch viele bedeutende Bauwerke wie das Blockhaus, die Ritterakademie, die Kaserne, das Japanische Palais, die Zwingergebäude, die Dreikönigskirche, die jetzige Frauenkirche und andere hervorragende Bauwerke (Dresdner Barock). Auch die Kunstsammlungen sowie die Bibliothek erhielten wertvolle Bereicherungen. Friedrich August II. (als August III. König von Polen 17331763) vollendete mehrere von seinem Vater angefangene Gebäude und ließ 17391754 die prächtige katholische Hofkirche erbauen. Im Zuge diese Aufschwungs und durch die großen Bedürfnisse des Hoflebens verdreifachte sich auch die Einwohnerzahl zwischen 1700 und 1755 auf 63.000 Menschen.

Nachdem die Preußen im österreichischen Erbfolgekrieg, nach der Schlacht von Kesselsdorf (15. Dezember 1745), Dresden erobert hatten, kam hier der Friede zwischen Österreich, Preußen und Sachsen 25. Dezember 1745 zustande.

Dresden im Siebenjährigen Krieg

Der Siebenjährige Krieg brach Dresdens Blüte auf längere Zeit. Friedrich II. nahm bei Pirna die sächsische Armee "gefangen" und rückte am 9. September 1756 in Dresden ein. Als sich Anfang November 1758 die Reichsarmee und die österreichische Hauptarmee unter Daun der Stadt näherten, ließ der preußische Gouverneur, Generalleutnant Graf von Schmertau, die Pirnaische und später (1759) auch die Wilsdruffer Vorstadt abbrennen, Nach der Schlacht bei Kunersdorf erschienen die feindlichen Truppen am 26. August 1759 vor Dresden, verdrängten die Preußen zunächst aus der Neustadt und nahmen nach einer von diesen am 4. September geschlossenen Kapitulation Besitz von der ganzen Stadt. Die härtesten Leiden aber trafen die Stadt bei der erfolglosen Belagerung und dem Bombardement durch die Preußen unter Friedrich dem Großen selbst im Juli 1760.

Dresden nach dem Siebenjährigen Krieg

Kurfürst Friedrich August III. wurde nun als Friedrich August I. König von Sachsen (17631827). Aufgrund seiner Minderjährigkeit stand Sachsen bis 1768 unter der vormundschaftlichen Regierung des Prinzen Xaver. Nun wurde die Stadt nicht nur wiederhergestellt, sondern auch bedeutend erweitert und 1764 die Akademie der Künste gegründet. Dennoch erholte sich die Stadt nur sehr langsam, es dauerte 60 Jahre, ehe die Bevölkerung wieder auf dem Vorkriegsstand war. Friedrich August brachte zur Vollendung, was sein Vormund begonnen hatte. Die französische Revolution führte viele Emigranten nach Dresden, noch mehr aber die letzte Teilung Polens. Als die sächsischen Truppen am 14. Oktober 1806 mit in die Schlacht bei Jena und Auerstedt verwickelt worden waren, besetzte der französische General Thiard am 25. Oktober Dresden. Doch am 20. Dezember, nachdem der Kurfürst dem Rheinbund beigetreten war und die Königswürde angenommen hatte, wurde Dresden sächsische Königsstadt. Während des Kriegs mit Österreich 1809 war Dresden eine Zeit lang von den Österreichern besetzt. Im Jahr 1810 begann man mit Abtragung der Festungswerke, doch diese Arbeit wurde beim Ausbruch des russisch-französischen Kriegs unterbrochen.

Dresden in napoleonischer Zeit

Vom 16.-28. Mai 1812 fand in Dresden eine prominente Zusammenkunft Napoleons, des Kaisers von Österreich, des Königs von Preußen und verschiedener anderer Fürsten statt. Im Jahr 1813 war die Stadt ein Hauptpunkt der Operationen Napoleons, der sich hier an beiden Ufern des Elbstroms mit seinem ganzen Heer aufgestellt und Pirna, den Lilienstein, den Königstein und Stolpen in seine taktischen Überlegungen mit einbezogen hatte, so dass die Gegend einem großen verschanzten Heerlager glich.

Am 13. März rückte der Marschall Davout mit 12.000 Mann von Meißen nach Dresden vor und übernahm dort auch den Oberbefehl. Da vor der Neustadt bereits Scharmützel mit Kosaken stattgefunden hatten, ließ der Marschall am 19. März einen Pfeiler und zwei Bogen der Elbbrücke sprengen und zog mit seinen Truppen ab, worauf die Russen am 22. März Dresden besetzten. Nach der Schlacht bei Großgörschen wurde die Stadt von den Russen geräumt, und am 12. Mai kehrte der König wieder nach Dresden zurück. Die Franzosen befestigten nun die Neustadt, und als im August nach der Kriegserklärung Österreichs an Frankreich der Krieg von neuem ausbrach, blieb Dresden der Mittelpunkt der Bewegungen der französischen Armee und war am 26. und 27. August den Angriffen der böhmischen Armee ausgesetzt (Schlacht bei Dresden). Da aber der Hauptangriff auf die nur mit 30.000 Mann besetzte Stadt nicht am 25., sondern am 26. erfolgte, so dass Napoleon Zeit hatte, von seinem Zug nach Schlesien gegen Blücher noch rechtzeitig am 26. vormittags zurückzukehren, größere Truppenmassen in die Stadt zu positionieren und selbst die Leitung der Verteidigungsoperationen zu übernehmen, war der günstigste Moment verpasst und die Franzosen gerettet.

Schon hatten sämtliche Garden und die Reiterei unter Latour-Maubourg die Elbe passiert, als am 26. August, nachmittags um 4 Uhr, die Verbündeten in sechs Heeresteilen unter fortwährendem Geschützdonner vor die Stadt rückten. Nach 6 Uhr waren die Preußen bis in die Pirnaische Vorstadt eingedrungen. Die Schanze vor dem Freiberger Schlag war von den Österreichern genommen und das weit stärkere Werk vor dem Moczinskischen Garten von einem ungarischen Regiment erstürmt worden. Nun unternahmen die Franzosen einen allgemeinen Angriff. Aus dem Rückhalt stürmten die Garden mit 16 Kanonen hervor und trieben die Preußen aus der Vorstadt zurück. Auch das Werk vor Moczinskis Garten war gegen 7 Uhr wieder genommen. Bei Einbruch der Nacht zogen die Verbündeten in ihre vorige Stellung auf die Anhöhen zurück während sich die Franzosen aber vor den Schlägen und in den Vorstädten lagerten.

Vergebens griff am Morgen des 27. August Napoleon wiederholt das Mitteltreffen der Verbündeten auf den Höhen von Zschertnitz und Räcknitz, wo Moreau tödlich verwundet wurde, an und gegen 10 Uhr wandte er sich gegen den rechten Flügel, welcher aus Russen und Preußen bestand. Endlich gelang es dem König von Neapel, den linken österreichischen Flügel der Verbündeten, welcher sich von Dölzschen ander westlichen Talwand des Plauenschen Grundes bis gegen Gorbitz an der Heerstraße nach Freiberg ausdehnte, völlig zu umgehen, in dem er mit dem Armeekorps Victors und der Reiterei unter Latour-Maubourg gegen Mittag aus dem Engpaß von Cotta und dem Zschonergrund bei Pennrich hervorbrach.

Auf die Nachricht, dass Vandamme, der am 25. bei Königstein über die Elbe gegangen war, gegen Pirna vordringe und die Verbindung mit Böhmen bedrohe, traten die Alliierten in der Nacht vom 27. auf den 28. August den Rückweg an. Sie hatten 15.000 Mann an Toten und Verwundeten, über 20.000 Gefangene verloren. Aber auch die Franzosen zählten an Verwundeten allein mehr als 10.000 Mann. Das Herannahen der Verbündeten veranlaßte Napoleon und den König von Sachsen, am 7. Oktober die Stadt zu verlassen. In und um Dresden blieb eine Heeresmacht von einigen 30.000 Mann unter Gouvion Saint-Cyr und dem Grafen Lobau zurück. Die Stadt, zuerst nur von einer kleinen Heeresabteilung beobachtet, wurde nach der Völkerschlacht bei Leipzig durch den österreichischen General Klenau blockiert. Mangel an Lebensmitteln und heftig auftretende Fieber nötigten Saint-Cyr zur Kapitulation, in welcher ihm freier Abzug bewilligt wurde. Doch Fürst Schwarzenberg versagte derselben seine Einwilligung, und Saint-Cyr musste sich unterwegs mit 35.000 Mann kriegsgefangen geben. Nun rückten die Russen unter dem General Gouriew in die Stadt, und Dresden wurde am 17. November Sitz der russischen Landesverwaltung unter dem Fürsten Repnin, bis es am 8. November 1814 dem preußischen Gouverneur von Reck übergeben wurde.

Dresden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Nach dem Frieden und unter der Pflege des am 7. Juni 1815 in sein Land zurückgekehrten Königs Friedrich August gewann Dresden allmählich ein immer freundlicheres Ansehen, besonders infolge der Abtragung der Festungswerke, die seit 1817 wieder in Angriff genommen wurde. Unter der Regierung des Königs Anton (18271836) wurde die Gasbeleuchtung eingeführt, die Stadtpost errichtet, die Kavalleriekasernen in der Neustadt, die Hauptwache, das neue Posthaus in der Altstadt und die Weißeritzbrücke in der Friedrichstadt erbaut. An neuen wissenschaftlichen Anstalten entstand unter König Anton 1828 die technische Bildungsanstalt, das so genannte Polytechnikum. Die Erweiterung der Stadt auf der Neustädter Seite wurde 1835 zu einem vierten Stadtteil unter dem Namen Antonstadt vereinigt und mit Stadtgerechtigkeit versehen. Der am 9. September 1830 ausgebrochene Aufstand hatte für die Stadt insbesondere die Umgestaltung der Polizei und die Einführung der Städteordnung zur Folge.

Aber nicht mehr nur der königliche Hof bestimmte die Stadtentwicklung, zunehmend war auch die Wirtschaft und das Bürgertum daran beteiligt. Industriebetriebe entstanden (1836 die Maschinenfabrik Übigau), 1825 wurde die Technische Bildungsanstalt gegründet und 1839 mit der Leipzig-Dresdner Eisenbahn die erste Fern-Eisenbahn Deutschlands in Betrieb genommen.

Auch unter der Regierung des Königs Friedrich August II. (18361854) wurde Dresden erweitert und verschönert, namentlich durch das neue Theater, das am 21. September 1869 ein Raub der Flammen wurde, das königliche Orangeriegebäude und das Belvedere auf der Brühlschen Terrasse. Über den zunächst infolge der Ablehnung der nach der Märzrevolution von 1848 ausgearbeiteten deutschen Reichsverfassung seitens des Königs von Sachsen am 3. Mai 1849 hier ausgebrochenen Dresdner Maiaufstands und Barrikadenkampf, der am 9. Mai von sächsischen und preußischen Truppen niedergeschlagen wurde. Vom 23. Dezember 1850 bis 15. Mai 1851 fanden hier Ministerkonferenzen der deutschen Staaten statt.

Dresden wird Großstadt

Semperoper

Unter der Regierung des Königs Johann (18541873) hat Dresden hinsichtlich seiner inneren and äußeren Entwicklung und Verschönerung einen bedeutenden Aufschwung genommen. Das Innere der Stadt ist durch zahlreiche Neubauten verschönert worden, und mit dem schnellen Wachstum der Bevölkerung Schritt haltend, streben die Vorstädte mit ihren Villen immer mehr einer engeren Verbindung mit den nächstliegenden Ortschaften entgegen. Die Ereignisse des Jahres 1866, wo Dresden von preußischer Seite als strategischer Punkt mit einem starken, die weitere Entwicklung ernstlich bedrohenden Schanzengürtel umgeben wurde, der in neuester Zeit seinen bedenklichen Charakter wieder verloren hat, haben dieses Aufblühen nur auf kurze Zeit zu hemmen vermocht. Auch die Wirtschaft wuchs sehr rasch, in den Jahrzehnten nach 1850 entstanden die für Dresden typischen Industriezweige Feinmechanik, Optik und Genußmittel (Schokolade, Zigaretten).

Karte von Dresden im Jahre 1876

Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 beherbergte die Stadt eine der größten Garnisionen Deutschlands und es wurden viele Kasernen (vor allem im Norden der Stadt) gebaut. Umfangreiche Verkehrsbauten veränderten das Gesicht der Stadt: zusätzliche Elbbrücken, weitere Bahnlinien und Bahnhöfe wurden gebaut und ein Elbhafen errichtet. 1872 wurde die erste Straßenbahnlinie eröffnet. Dresden erhielt ein neues Rathaus (1910), Opernhaus (1878) und eine Vielzahl kommunaler Bauten.

Zur Jahrhundertwende war Dresden dank vieler Eingemeindungen mit 500.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt in Deutschland und trotz der stürmischen Entwicklung konnte das Stadtbild durch behutsame Bauvorschriften seinen Reiz bewahren.

Dresden nach dem Ersten Weltkrieg

Die Novemberrevolution 1918 zwang auch König Friedrich August III., der seit 1904 regierte zum Abdanken. Der Freistaat Sachsen wurde gebildet. Während der politisch stabileren zweiten Hälfte der zwanziger Jahre entstanden bedeutende bauliche und kulturelle Leistungen.

Dix und Kokoschka waren wichtige Lehrer der Kunstakademie, mit Mary Wigman und Gret Palucca begann in Dresden die Geschichte des europäischen Ausdruckstanzes. 1930 wurde das Deutsche Hygienemuseum eröffnet.

Dann setzte die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 den progressiven kulturellen Traditionen der Stadt ein Ende. Die brutale Unterdrückung der politischen Gegner gipfelte in den Mißhandlungen und der Deportation der jüdischen Einwohner Dresdens.

Die Zerstörung Dresdens

Vom 13.15. Februar 1945 wurde die Stadt bei mehrereren Luftangriffen auf Dresden mittels feuerentfachenden Flächenbombardements stark zerstört. Man spricht deshalb auch vom "Feuersturm von Dresden". Der flammenlodernde Himmel war bis Leipzig und Nordböhmen zu sehen und im 40-km-Radius entstand durch den Sog des Feuers ein starker Sturm. Besonders betroffen war das 15 Quadratkilometer große Gebiet der damals sehr dicht besiedelten Innenstadt. Weniger stark traf es die äußeren Villenviertel der 290 km² großen Gemeinde Dresden, aber auch die Neustadt bekam nur wenige Treffer. Zu dieser Zeit beherbergte Dresden zusätzlich zu den 600.000 Einwohnern mindestens 100.000 Flüchtlinge von ungezählten Flüchtlingstrecks aus dem Osten, auf der Flucht vor der zurückweichenden Front, deren Zahl jedoch von vielen überschätzt wurde, da sie in der ganzen Stadt vor allem an öffentlichen Plätzen zu sehen waren. Nach dem Angriff ging deshalb das Amerikanische Rote Kreuz noch von über 350.000 Toten aus, offiziell gemeldet wurden jedoch nur 125.000 Opfer des Infernos. Da die meisten Menschen in Dresden, auch Flüchtlinge, wegen der Lebensmittelrationen registriert waren, wussten die Behörden bereits nach einigen Tagen, dass es 25.000 Vermisste gab. Nach dem Angriff und bis heute hat man ca. 22.000 Leichen(-reste) gefunden.

Von den 222.000 Wohnungen Dresdens wurden beim Luftangriff 75.000 völlig zerstört, 11.000 schwer beschädigt, 7.000 mittelschwer und 81.000 leicht. 114 öffentliche Gebäude, 40 Kliniken und Krankenhäuser, 20 Kirchen und zahlreiche bedeutende kulturhistorische Bauten und Anlagen fielen dem Bombardement, das gar keine militärische Bedeutung hatte, zum Opfer. Dresden war offiziell nach Kriegsvölkerrecht und Haager Landkriegsordnung als "unverteidigte" bzw. "offene Stadt" den kriegführenden Ländern gemeldet und bekannt. Rotkreuz-Kennzeichnungen und überall vorhandene weitere Kennzeichnungen auf Gebäuden und Dächern waren bis zu diesem Angriff ausnahmslos respektiert und geachtet worden.

Militärische Einrichtungen der Stadt gab es nicht, auch die Verkehrsadern, vor allem die Eisenbahn, waren fast gar nicht betroffen. In Dresden gab es verhältnismäßig zu anderen zerstörten deutschen Städten besonders viel Phosphor-Brand-Schäden, weil die Bomberladungen auf die Fachwerk-Holzbauten abgestimmt waren und zum Kriegsende ein besonderes Fanal symbolisieren sollten.

Eine Luftabwehr in Dresden war nicht vorhanden, die Flugabwehr-Geschütze waren auf andere Städte Deutschlands verteilt worden. Abschließende Tiefflieger-Angriffe in der erweiterten Umgebung von Dresden führten am nächsten Tag zu zahlreichen Opfern unter den vor allem auf den Elbwiesen notdürftig übernachtenden Frauen und Kindern. Zahlreiche Überlebende berichten noch heute davon. Auch der von Historikern vertretene These, dass der Aktionsradius damals gebräuchlicher Tiefflieger dafür bei weitem nicht ausreichend gewesen wäre, wird von Zeugen widersprochen. Auch im Raum Magdeburg und anderswo wurde derartiges Beschiessen aus Bordwaffen von Tieffliegern berichtet, das auf Felder bestellende Bauern, Flüchtlingstrecks, Frauen und Kinder gerichtet war.

Sachlich völlig falsch ist aber die weltweit populäre Legende, Dresden wäre die im Krieg am meisten zerstörte Stadt gewesen, das trifft nicht einmal im Vergleich mit den deutschen Städten zu. Denn das war entweder Hiroshima oder Nagasaki, die noch mehr litten.

Dresden nach dem Zweiten Weltkrieg und DDR-Zeit

Die Nachkriegsjahre waren geprägt durch den Wiederaufbau der Stadt. In den ersten Jahren nach dem Krieg wurde das Stadtzentrum von den gewaltigen Trümmermassen, u.a. auch durch Zehntausende Freiwillige, beräumt.

Anfang der fünfziger Jahre begann der Wiederaufbau mit Wohn- und Repräsentationsbauten im Stadtzentrum. Der Wiederaufbau orientierte sich teils sehr erheblich an den barocken und gothischen Vorbildern sowie den Gesamtkunstwerken der Neorenaissance, teils war er aber auch von wirtschaftlichen Nöten und kommunistischen Ideologien bestimmt.

Während der DDR-Zeit wurden viele Straßen umbenannt. Neue Namen waren zum Beispiel: Salvador-Allende-Platz, Fučik-Platz, und Juri-Gagarin-Straße. Diese wurden nach 1989 wieder umbenannt.

Einige historische Gebäude, die während des Zweiten Weltkrieges zerstört waren, mussten DDR-Bauten weichen. Am Rande der Stadt entstanden im Rahmen des Wohnungsbauprogramms die Plattenbauten der neuen Ortsteile Prohlis und Gorbitz. Während Neubauten in großem Umfang gebaut wurden, verfielen zahlreiche Altbauten, insbesondere in Dresden-Neustadt (Jugendstilwohnungen), mehr und mehr.

Wiederaufgebaut wurden der Zwinger, die Semperoper und eine Reihe anderer im Krieg zerstörter historischer Kulturstätten.

Völlig neu gestaltet waren die Prager Straße als großzügig breite Fußgängerzone mit mehreren Springbrunnen und freiem Blick vom Hauptbahnhof bis zum Kulturpalast und die Straße der Befreiung (heute wieder Hauptstraße).

Neu errichtet wurden zum Beispiel der Kulturpalast und das Rundkino. Gemessen an der Zahl der Patentanmeldungen und des Lebensstandards, war Dresden nach Ost-Berlin die industriell bedeutendste Stadt der DDR.

Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Frauenkirche nebst der umliegenden Gassen sollte als Trümmerhaufen erhalten werden und als Mahnmal dienen. Die weitläufige Stadt hat kein richtiges innerstädtisches Zentrum. Leute vergnügen sich lieber in der Sächsischen Schweiz oder in der Wohnung von Bekannten, in kleinen Wochenendhäusern und Stadtgärten.

1989 und danach

Die Wende in Dresden wurde vor allem durch die machtvollen Demonstrationen gegen den Bau eines Reinstsiliziumwerkes in Gittersee sowie durch die Aufstellung der "Gruppe der 20" markiert. Am 3. Oktober kam es, während der ansonsten meist friedlichen Revolution, zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Volkspolizei und etwa 3.000 Demonstranten am Hauptbahnhof. Auslöser für diese Unruhen war die nächtliche Durchleitung von Zügen mit Flüchtlingen aus der Prager Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. Deren Durchfahrt wurde zuvor in der DDR-Nachrichtensendung Aktuelle Kamera angekündigt. Anmerkung: In Dresden konnten, wegen seiner Tallage, größtenteils keine West-Medien empfangen werden, jedoch gab es Ende der 80er Jahre bereits in einigen Stadttteilen Sattelitenempfang von z.B. 3sat, der geduldet wurde. Siehe dazu: Tal der Ahnungslosen. Die Demonstranten wollten durch die Blockade des Bahnhofs teilweise einen Halt der Züge und eine Mitreise erzwingen.

In der Folge kam es, nach weiteren Demonstrationen, zu Dialogen zwischen einer zufällig ausgewählten Gruppe der 20 und dem damaligen Oberbürgermeister Dresdens, Wolfgang Berghofer (SED). Diese trugen wesentlich zum friedlichen Verlauf bei und wurden international beachtet.

Eines der kooptierten Mitglieder der Gruppe der 20, Dr. Herbert Wagner (CDU), wurde 1990 zum Oberbürgermeister von Dresden gewählt, der nach der Wahl von 2001 durch Ingolf Roßberg (FDP) gegen den Willen von dessen Partei als Kandidat der Bürgerinitiative "OB für Dresden" mit Unterstützung von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und PDS abgelöst wurde.

Die Stadt erhielt nach 1990 eine neue Struktur, aus 5 Stadtbezirken wurden 10 Ortsamtsbereiche, 1997/99 kamen durch Eingemeindungen 9 Ortschaften hinzu (Ortsämter und Ortschaften haben einen unterschiedlichen Status).

Die wirtschaftliche Weiterentwicklung (Zusammenbruch des Ostmarktes, mangelnde Bekanntheit von Produkten im Westen, Eigenkapitalschwäche, neues Rechtssystem, Währungsunion) führte einerseits zur Schließung einer Reihe von Betrieben. Andererseits wurden bedeutende neue Firmen eröffnet, darunter die Chipfabriken von Siemens (heute Infineon) und AMD sowie die Gläserne Manufaktur von Volkswagen. Mit den Jahren erlebten längst totgeglaubte und sogar schon insolvente Unternehmen ihr Comeback (Optische Industrie, Feinkostwaren).

Wie bereits vorher, wurden wieder zahlreiche Straßen und Plätze umbenannt.

Fortgeführt wurden eine Reihe von kulturellen Traditionen, wie zum Beispiel das Internationale Dixieland-Festival Dresden, das jährlich hunderttausende Besucher hat, und die Dresdner Musikfestspiele. Aus Finanznot werden die Dresdner Musikfestspiele voraussichtlich nach 2006 eingestellt.

Im Jahr 2002 traf Dresden die Jahrtausendflut. Die Folgen der Flut wurden durch zahlreiche Helfer abgemildert. Die meisten Schäden durch diese Flut konnten in relativ kurzer Zeit beseitigt werden.

Für Dresden wurde ein Verkehrskonzept erarbeitet, das bisher nur teilweise umgesetzt werden konnte. Beibehalten wurde (mit einigen Einschränkungen) das sehr gute Straßenbahnnetz.

Datei:Frauenkirch Dresden.jpg
Frauenkirche mit Baugerüst (23. März 2003)

Wieder aufgebaut werden die Frauenkirche und das Dresdner Schloss, beides macht große Fortschritte, die Frauenkirche wird im Herbst 2005 wiedereröffnet.

Das Grüne Gewölbe zog um und wurde im September 2004 im Schloss wiedereröffnet.

Im Juli 2004 erklärt die UNESCO das Dresdner Tal und angrenzende Gebiete 25 km entlang der Elbe zum "Weltkulturerbe".

Im August 2004 verstärkten sich erneut die sozialen Spannungen auf Grund der Hartz-Reform. Eine relativ geringe Zahl von Bürgern beteiligte sich an neuen Montagsdemonstrationen, diesmal gegen Hartz IV.

Basierend auf der urkundlichen Ersterwähnung vom 31. März 1206 wird Dresden im Jahr 2006 sein 800jähriges Stadtjubiläum feiern.

2008 wird Dresden, das in Fachkreisen oft als deutsche Schachhauptstadt bezeichnet wird, die Schacholympiade ausrichten, bereits 2004 fand die Schach-Europameisterschaft der Damen in Dresden statt.