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Türkei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Türkische Flagge Die Türkei hat kein Staatswappen.
(Details)
Wahlspruch: Yurtta Sulh, Cihanda Sulh
(Türkisch, "Frieden zuhause, Frieden in der Welt")
Amtssprache Türkisch
Hauptstadt Ankara
Staatsform Republik
Staatspräsident Ahmet Necdet Sezer
Premierminister Recep Tayyip Erdogan
Fläche 779.500 km²
Einwohnerzahl 68.000.000
Bevölkerungsdichte 87,25 Ew. pro km²
Gründung 29. Oktober 1923
Währung Lira
Zeitzone UTC +3
Nationalhymne Istiklâl Marsi
Länderkennzeichen TR
Internet-TLD .tr
Vorwahl +90
Türkei in der Welt

Die Türkei, amtlich Türkisch Türkiye Cumhuriyeti (Republik Türkei) liegt größtenteils in Asien südöstlich von Europa (Kleinasien, Anatolien). Ein kleiner Teil (23.623 km²) liegt in Europa.

Die Türkei bildet somit eine Schnittstelle zwischen Europa und Asien - zwischen Okzident und Orient. Im Süden und Westen grenzt sie an das Mittelmeer, im Norden an das Schwarze Meer. Die Nachbarländer sind Griechenland, Bulgarien, Georgien, Armenien, Iran, Irak und Syrien.

Geschichte

Anatolien (Kleinasien) war die Wiege einer Vielzahl von Kulturen und Reichen des Altertums. Die Seldschuken waren die erste türkische Dynastie, deren Heere im 11. Jahrhundert Teile Anatoliens eroberten und in der Folge große Teile des Byzantinischen Reiches unterwarfen.

Nach dem Fall Konstantinopels im Jahre 1453 kontrollierten die Nachfolger der Seldschuken, die Osmanen, große Teile des östlichen Mittelmeerraumes.

Das ab dem 19. Jahrhundert stark zunehmende Unabhängigkeitsstreben diverser Nationen im Vielvölkerstaat des Osmanischen Reiches und die Niederlage im Ersten Weltkrieg bewirkten seine Auflösung. Während dieser Zeit wurden viele der in Anatolien lebenden Armenier deportiert oder getötet.

Die türkische Republik wurde 1923 unter Mustafa Kemal Pascha, genannt Atatürk, ausgerufen. Atatürk führte Reformen durch, die die Türkei in einen modernen, weltlichen und am Westen orientierten Staat verwandelten.

Im Jahre 1952 wurde die Türkei Mitglied in der NATO.

Nach einer sehr instabilen Phase in den 1970er Jahren putschte sich das Militär im Jahre 1980 an die Macht, welche sie mit einer neuen Verfassung 1980 bzw. Neuwahlen im Jahre 1983 wieder abgab.

Die Verwicklung in den Zypern-Konflikt, der erst einige Jahre zurückliegende Bürgerkrieg mit der PKK im Osten des Landes und der zunehmende Erfolg des politischen Islams sind derzeit Hindernisse für eine Aufnahme in die Europäische Union.

Siehe Geschichte der Türkei

Provinzen

Die Türkei ist in 79 Provinzen gegliedert.

Geographie und Klima

Hauptstadt ist das in Zentralanatolien gelegene Ankara, größte und wichtigste Stadt ist jedoch das am Bosporus gelegene Istanbul (İstanbul). Weitere wichtige Städte sind İzmir, Diyarbakır, Adana, Bursa, Gaziantep, Konya, Antalya und Samsun.

Politik

Nach der Verfassung aus dem Jahre 1982 ist die Türkei eine parlamentarische Demokratie mit einem relativ mächtigen Präsidenten und einer unabhängigen Justiz. Das 550 Sitze umfassende Parlament wird alle fünf Jahre neu gewählt. Der Präsident wird für eine Amtsperiode von sieben Jahren vom Parlament gewählt, eine Wiederwahl ist nicht möglich. Der Nationalfeiertag am 29. Oktober ("Tag der Republik") erinnert an die Ausrufung der Republik durch Atatürk im Jahre 1923.

EU-Beitrittsbestrebungen

Seit 1964 ist die Türkei mit der EU assoziiert. Nachdem die EU 1989 einen Antrag der Türkei auf Vollmitgliedschaft abgelehnt hatte, setzte sie auf dem Gipfel von Kopenhagen 2002 das Jahr 2005 als Beginn von Beitrittsverhandlungen fest.

Ein wichtiger Grund für diesen Sinneswandel war der Beginn umfassender Reformen. Schon unter Ecevit wurde eine Zivilrechtsreform durchgeführt, die vor allem die rechtliche Stellung der Frau verbesserte.

Die neue Regierung unter der AKP hat gleich zu Beginn ein Paket von Gesetzesänderungen vorgelegt, das u. a. die Abschaffung der Todesstrafe auch in Kriegszeiten, ein Verbot der Folter, das Ende der Straffreiheit für Polizisten, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit und Maßnahmen gegen die Unterdrückung der kurdischen Minderheit vorsieht, wie den freien Gebrauch der kurdischen Sprache, Kurdischunterricht und kurdische Radio- und Fernsehkanäle.

Ein möglicher EU-Beitritt ist sehr umstritten, da die Türkei - nach Ansicht mancher Beitrittsgegner - nicht nur größtenteils geographisch, sondern auch sprachlich und kulturell ein Teil Asiens ist.

Wirtschaft

  • Landwirtschaft 18%, Industrie 25%, Dienstleistungen 57%
  • Erwerbstätigkeit: Landwirtschaft 37%, Industrie 25%, Dienstleistungen 38%
  • Bruttosozialprodukt (je Einwohner): 3.100 $ (2000)
  • Bruttoinlandsprodukt (BIP): 199.937 Mio. $ (2000)
  • Inflation: 31,8% (Nov. 2002)
  • Arbeitslosigkeit: 9,2% (offizielle Angaben)

Seit 1996 besteht zwischen der Türkei und der EU, in die 51,6% der Exporte gehen, eine Zollunion.

Bevölkerung

Städtische Bevölkerung: rund 74%
Analphabetenrate (2000): 6% der Männer, 23% der Frauen

99,8% der türkischen Bevölkerung bekennen sich zum Islam. Davon sind etwa 80% Sunniten, die restlichen 20% Aleviten. Außerdem leben in der Türkei 125.000 Christen und 23.000 Juden. In früheren Zeiten lebten in der Türkei noch viele Jezidi, jedoch wurde diese Religion fast vollständig ausgerottet. Heute leben in der Türkei nur noch etwa 120 Jezidi. Das Prinzip des Laizismus schreibt eine strenge Trennung von Religion und Staat vor, dem man allerdings nur in der offiziellen Lesart nachkommt. Tatsächlich werden Andersgläubige durch den Staat diskriminiert. So erhalten Nicht-Muslimin einen entsprechenden Eintrag im Ausweis: "Ungläubig"