Oskar Kiefer
Oskar Kiefer (eigentlich Oskar Alexander Kiefer (* 26. Februar 1874 in Offenburg; † 9. September 1938 in Boulogne, Frankreich) war ein deutscher Bildhauer und stammte aus der badischen Stadt Ettlingen.
Zu seinen bekanntesten Werken zählt das Antikriegsdenkmal am Rathausturm in Ettlingen.
Lebenslauf
Oskar Kiefer wurde als Sohn des Ettlinger Baumeisters Alexander Kiefer geboren. Sein Großvater, Josef Kiefer, war in Ettlingen als derjenige Maurermeister bekannt geworden, welcher im Jahre 1837 das mittelalterliche Badener Tor abriss.
Oskar machte 1889 das Abgangszeugnis an dem Realgymnasium in Karlsruhe und sein Vater schickte ihn daraufhin in die Lehre bei einem örtlichen Schreiner. Hier kam erstmals Oskars Kreativität zum Vorschein, da er zahlreiche Möbelstücke in guter Form und recht kräftig beschnitzt anfertigte. Dies führte dazu, dass er bei der Abschlussprüfung an der Gewerbeschule im Jahre 1891 einen Preis erhielt.
Auch für sein restliches Leben schreinerte Oskar Kiefer immer wieder sehr gern. Heute sind noch viele guterhaltene Möbel im Besitz der Familie seiner Schwester.
Nach der Lehre ging er, wie es für einen Schreinergesellen damals üblich war, nach alter Sitte auf die Wanderschaft. Doch kaum ein Jahr später erhielt er einen Brief von seinem Vater, in dem stand er solle doch heimkehren damit er sein Studium an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe antreten kann. Falls nicht "... sonst werde ich dieses Studium nicht mehr finanzieren ...". Oskar kam daraufhin etwas widerwillig zurück und besuchte dann drei Jahre lang (von Herbst 1892 bis Sommer 1895) die Großherzogliche Badische Kunstgewerbeschule. Hier fiel dann seine Entscheidung für die Bildhauerei.
Ein Jahr lang war er dann als Modelleur in Stuttgart tätig.
Am 1. November 1896 durfte er dann auf Grund seiner hervorragenden Leistungen in die Großherzogliche Badische Akademie der Bildenden Künste eintreten, wo er bald Meisterschüler von dem damaligen Professor Hermann Volz wurde, der den in jenen Jahren üblichen Realismus durch Idealisierung zu erhöhen bestrebt war.
Als Hospitant hörte er zugleich an der Polytechnischen Hochschule in Karlsruhe die Kollegien des umstrittenen, aber anregenden Oberbaurats Carl Schäfer.
Ab 1896 fing Kiefer mit den ersten Portraitbüsten an. Als Modell standen ihm seine Großmutter und ein väterlicher Freund zur Verfügung. Zwar waren die ersten künstlerischen Gehversuche noch dem Realismus zugewandt, jedoch machte sich schon der aufkommende Jugendstil sehr bemerkbar.

Ein wichtiger Faktor für seinen späteren Lebensweg war die enge Freundschaft zu dem Schweizer Architekten Karl Moser. Dieser ließ sich 1887 in Karlsruhe nieder und errichtete mehrere Bauwerke (Stadthalle, Konzerthaus, Lutherkirche uvm). Moser stammte aus der Stadt Baden. Auch in der Schweiz errichtete Moser viele Bauwerke, hervorzuheben sind hierbei die Universität Zürich, die Antoniuskirche (Basel), die Pauluskirche (Bern) und weitere Kirchen in Zug (Stadt), Degersheim und Flawil. An all diesen Bauwerken in Karlsruhe und in Baden konnte Kiefer einige Plastiken erschaffen, hervorzuheben ist hierbei vor allem der Badische Bahnhof in Basel, die "Römerburg" in Baden und auch die Plastiken vor der Stadthalle in Karlsruhe.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten hatte auch Kiefer enorme Schwierigkeiten, seine Kunst ausüben zu können, da er bekennender Kriegs- und Regimegegner war.
Kiefer starb bei einem Bootsunfall in Frankreich.
Ehrungen
Am 9. April 1975 benannte die Stadt Ettlingen nach einem Beschluss im Gemeinderat eine örtliche Straße nach ihm.
Literaturnachweis
"Oskar A. Kiefer - Ein Ettlinger Bildhauer, Leben und Werk" von P.H. Stemmermann, 1988, erweiterte Auflage
Personendaten | |
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NAME | Kiefer, Oskar Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 26. Februar 1874 |
GEBURTSORT | Offenburg |
STERBEDATUM | 9. September 1938 |
STERBEORT | Boulogne, Frankreich |