Die Schwarzwaldklinik

Vorlage:Infobox Fernsehserie Die Schwarzwaldklinik war eine der erfolgreichsten deutschen Fernsehserien des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), die zwischen 1985 und 1989 produziert wurde.
Vorgeschichte
Die Schwarzwaldklinik ist die deutsche Antwort auf die erfolgreiche tschechische Serie Das Krankenhaus am Rande der Stadt, die Ende der 1970er-Jahre entstand und als „Mutter“ der Krankenhaus-Serien gilt.
Im Sommer 1984 bezog ein Team des ZDF im Glottertal im Schwarzwald zu den Dreharbeiten der ersten Staffel Quartier. Als Autor und geistiger Vater der Serie fungierte Herbert Lichtenfeld, Produzent war Traumschiff-Erfinder Wolfgang Rademann. Rademann hatte bereits in den Jahren zuvor mehrfach versucht, Sender für die Produktion einer Arztserie zu begeistern, war damit aber immer wieder gescheitert. Die Schwarzwaldklinik wurde von der Polyphon Film- und Fernseh GmbH im Auftrag des ZDF und des Österreichischen Rundfunks (ORF) produziert.
Produktion
Stab
Wolfgang Rademann, der bereits als Erfinder und Produzent der ZDF-Reihe Traumschiff erfolgreich war, entwickelte und produzierte die Serie Schwarzwaldklinik. Verantwortlich war er darüber hinaus für die Verpflichtung von Schauspielern und Mitarbeitern für die Serie [1].
Verantwortliche Regisseure für die drei Staffeln der Schwarzwaldklinik waren Alfred Vohrer und Hans-Jürgen Tögel. Alfred Vohrer war in den 1960er- und 1970er-Jahren Regisseur zahlreicher Edgar-Wallace- und Winnetou-Verfilmungen. Seit Mitte der 1970er-Jahre war er für das ZDF als Regisseur tätig, unter anderem für die Krimiserien Derrick und Der Alte. Regisseur der Schwarzwaldklinik war Alfred Vohrer zu Beginn der Serie, verantwortlich war er für den Pilotfilm Die Heimkehr sowie für die ersten elf Folgen bis einschließlich der Episode Die falsche Diagnose [2]. Regie bei allen anderen Folgen der Serie führte Hans-Jürgen Tögel, der zuvor bereits als Regisseur für das ZDF-Traumschiff verantwortlich war. Dem Genre der Arztserien blieb Tögel auch nach dem Ende der Schwarzwaldklinik treu, so war er unter anderem Regisseur etlicher Folgen der RTL-Serie Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen [3].
Vom Produzenten Wolfgang Rademann wurde Herbert Lichtenfeld als Drehbuchautor beauftragt. Lichtenfeld hatte zuvor bereits als Autor für die ARD-Krimireihe Tatort gearbeitet und war zunächst nur für das Drehbuch der ersten Folgen vorgesehen [4]. Schließlich übertrug ihm Rademann jedoch auch die weiteren Folgen der Schwarzwaldklinik, sodass Lichtenfeld alleiniger Drehbuchautor aller Folgen der Serie ist. Bereits während der Arbeiten zur Schwarzwaldklinik entwickelte er die ZDF-Serie Der Landarzt.
Titelmusik
Ursprünglich war vom ZDF der durch die Vertonung zahlreicher Karl-May-Filme bekannte Martin Böttcher als Komponist für die Titelmelodie der Schwarzwaldklinik vorgesehen. Böttcher hatte bereits eine Titelmelodie geschrieben, konnte sich jedoch mit den Produzenten der Schwarzwaldklinik auf finanzieller Ebene nicht einigen. Deshalb wurde Hans Hammerschmid als Komponist engagiert, der dann die bekannte Schwarzwaldklinik-Titelmusik komponierte.
Die von Böttcher ursprünglich für die Schwarzwaldklinik komponierte Titelmusik wurde später durch die ebenfalls vom ZDF produzierte Serie Forsthaus Falkenau bekannt [5].
Drehorte
Als Außenkulisse für das Gebäude der fiktiven Schwarzwaldklinik diente der in den Jahren 1913 und 1914 erbaute Carlsbau im Glottertal bei Freiburg (unbenannte Parameter 1:48_3_16.49_N_7_57_49.79_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:Karte ). Die als Sanatorium genutzte Klinik Glotterbad wurde 1960 von der Landesversicherungsanstalt Württemberg übernommen, ab 1987 diente sie als Fachklinik für Psychosomatik, Psychotherapeutische und Innere Medizin und zuletzt zur Kinder- und Familienrehabilitation. Seit 2004 ist das durch die Schwarzwaldklinik berühmt gewordene Gebäude ohne Verwendung [6]. Im Schwarzwald wurden nur die Außenaufnahmen der Serie gedreht, alle Innenaufnahmen fanden in einem Hamburger Studio statt. Diese Umstände führten immer wieder dazu, dass Fans der Serie hinter der Fassade der Klinik tatsächlich die aus der Serie bekannten Innenkulissen vermuteten und teilweise daran glaubten, dort den Schauspielern zu begegnen. Jörg Michael Herrmann, Leiter der Klinik Glotterbad, erwähnte in einem Interview, dass sich sogar promovierte Chirurgen und Anästhesisten um eine Anstellung in der Schwarzwaldklinik beworben hätten, obwohl die Klinik nicht einmal über einen Operationssaal verfüge [7].
Als Außenkulisse für das Wohnhaus der Familie Brinkmann wurde das Heimatmuseum Hüsli in Grafenhausen verwendet. Der fiktive Ort, in dem sich die Schwarzwaldklinik befindet, wurde durch das im Kinzigtal liegende Schiltach dargestellt, Drehorte waren der Marktplatz und die Gerbergasse der Altstadt. Der in der Episode Die Entführung stattfindende Banküberfall wurde in der Gemeinde Schluchsee gedreht. Auch weitere bekannte Orte des Schwarzwaldes wie die Triberger Wasserfälle oder der Titisee kamen als Schauplätze in der Serie vor; insgesamt wurde an 31 Orten im Schwarzwald gedreht [8].
Die durch die Serie suggerierte Nähe der Handlungsorte besteht in Wirklichkeit jedoch nicht: Der Titisee liegt etwa 30 km östlich des Glottertals, Grafenhausen rund 60 km entfernt.
Schauspieler
Hauptrollen
Wie beim tschechischen Vorbild drehte sich auch die Handlung der Schwarzwaldklinik sowohl um medizinische Vorfälle, aber auch um private Probleme der Hauptpersonen. Die Serienfiguren wurden teilweise mit bereits bekannten Schauspielern besetzt, viele Schauspieler erreichten aber erst durch die Schwarzwaldklinik ihre eigentliche Bekannt- und Beliebtheit.
Die Rolle des Chefarztes Professor Klaus Brinkmann wurde zunächst dem Schauspieler Armin Mueller-Stahl angeboten, der jedoch mit der Begründung ablehnte, nicht an einer lange laufenden Serie als Schauspieler beteiligt sein zu wollen [9]. Schließlich wurde der bereits durch die ZDF-Serie Der Kurier der Kaiserin bekannte Schauspieler Klausjürgen Wussow für die Rolle verpflichtet. Dessen Filmsohn Udo Brinkmann spielte der unter anderem durch das Traumschiff bekannt gewordene Sascha Hehn. Weitere Hauptakteure neben Wussow und Hehn waren die zu Drehbeginn der Serie im Fernsehen kaum bekannten Schauspielerinnen Gaby Dohm als Christa Mehnert und Eva-Maria Bauer als Oberschwester Hildegard Zeisig.
Für die Darsteller war der große Erfolg der Serie nicht ausschließlich erfreulich, denn sie waren über Jahre auf ihre Rollen festgelegt und wurden häufig nur noch entsprechend besetzt. So spielte Klausjürgen Wussow insgesamt acht Jahre lang den Arzt Dr. Frank Hofmann in der ARD-Reihe Klinik unter Palmen, Sascha Hehn den gleichnamigen Arzt in der ZDF-Serie Frauenarzt Dr. Markus Merthin und Eva Maria Bauer verschiedene Rollen in den Serien Der Landarzt, Hallo, Onkel Doc und St. Angela. Viele Schauspieler werden auch heute noch von den Zuschauern mit den von ihnen in der Schwarzwaldklinik dargestellten Charakteren assoziiert.
Kleinrollen
Neben den längerfristig an der Schwarzwaldklink beteiligten Akteuren gab es auch zahlreiche kleinere Rollen, die meist nur wenige Folgen in der Serie zu sehen waren. Trotzdem erlangten auch diese Schauspieler teilweise Bekannheit, wie etwa Frank Schröder, der den Postboten Berti spielte.
Weitere Schauspieler, die eine Kleinrolle in der Schwarzwaldklinik hatten, waren unter anderem Karl-Heinz Vosgerau als Klaus Brinkmanns Urlaubsvertretung Professor Breeken, Heidelinde Weis als Anästhesistin Dr. Elena Bach, Wolfgang Kieling als Landarzt Dr. Ignaz Marker oder Monika Woytowicz als Christa Brinkmanns verstörte Freundin Anna Marschner, die sich von Dr. Schübel trösten lässt.
Gaststars
Als abgeschlossene Handlung innerhalb einer Serienfolge wird meist die Geschichte eines oder mehrerer Patienten der Schwarzwaldklinik erzählt. Dies bot den Produzenten eine gute Möglichkeit, Gaststars für diese Rollen zu verpflichten. In der Serie traten zahlreiche bekannte Schauspieler als Gaststars auf, etwa Gustl Bayrhammer als Obdachloser „Boris“, Gert Fröbe in der Rolle des hundertjährigen Patienten „Theodor Katz“ oder Witta Pohl als „Annehilde Metzner“.
Staffel 1
# | EAS | Titel | Schauspieler | Rolle |
1 | 22. Oktober 1985 | Die Heimkehr (90 Min.) | Marie-Luise Marjan Werner Kreindl |
Patientin Susanne Fitz Oberbaurat Eugen Fitz |
2 | 23. Oktober 1985 | Hilfe für einen Mörder | Ingolf Gorges | Patient und Strafgefangener Max Ocker |
3 | 26. Oktober 1985 | Der Weltreisende | Heinz Reincke Sigfrit Steiner |
launiger Weltreisender und Patient Arthur Wilkens Patient Alois Bischle |
4 | 27. Oktober 1985 | Sterbehilfe | ||
5 | 3. November 1985 | Die Entführung | ||
6 | 9. November 1985 | Die Wunderquelle | ||
7 | 17. November 1985 | Die Schuldfrage | ||
8 | 23. November 1985 | Der Dieb | Bruni Löbel | Vermieterin Erna Mattke |
9 | 1. Dezember 1985 | Der Kunstfehler | Alexander May Martin Halm |
Weingutbesitzer Gustav Barthels Pianist und Patient Bodo Buderius, der plötzlich arbeitsunfähig wird |
10 | 7. Dezember 1985 | Die Mutprobe | Alexander Wussow | Verunglückter Bertram Schäfer, Sohn Dr. Schäfers |
11 | 15. Dezember 1985 | Vaterschaft | ||
12 | 21. Dezember 1985 | Die falsche Diagnose | Alexander May Werner Kreindl |
Weingutbesitzer Gustav Barthels Oberbaurat Eugen Fitz |
13 | 2. Januar 1986 | Der Versager (90 Min.) | Robert Atzorn Rolf Schimpf Manfred Zapatka |
Assistenzarzt Werner Sager Landarzt Dr. Basler Stuntman und Patienten Harry Poser, späterer Mann von Schwester Elke |
14 | 4. Januar 1986 | Die fromme Lüge | Robert Atzorn | Assistenzarzt Werner Sager |
15 | 5. Januar 1986 | Der Mann mit dem Koffer | Carl-Heinz Schroth Rolf Schimpf |
schrulliger Patient Sebastian Storch Landarzt Dr. Basler |
16 | 12. Januar 1986 | Der Wert des Lebens | Gerd Baltus Witta Pohl |
Bankrotter Alwin Metzner, den Mann von Annehilde Metzner Annehilde Metzner, die es auf das Geld ihres Schwiegervaters abgesehen hat |
17 | 18. Januar 1986 | Hochzeitstag | ||
18 | 26. Januar 1986 | Das Findelkind | ||
19 | 1. Februar 1986 | Gewalt im Spiel | ||
20 | 9. Februar 1986 | Prost, Herr Professor! | ||
21 | 30. September 1987 | Steinschlag | Jürgen Schmidt Loni von Friedl |
Konrad Pesch Mutter Gertrud |
22 | 15. Februar 1986 | Ein Kind, ein Kind, ein Kind | ||
23 | 23. Februar 1986 | Der Infarkt | Nadja Tiller | anspruchsvolle Patientin Vanessa Bodenstedt |
Staffel 2
# | EAS | Titel | Schauspieler | Rolle |
24 | 3. Oktober 1987 | Die Reise nach Amerika (90 Min.) | ||
25 | 17. Oktober 1987 | Der Fremde in der Hütte | Gustl Bayrhammer Walter Sittler |
Obdachloser "Boris", der sich in Klaus' Hütte einquartiert Volker |
26 | 24. Oktober 1987 | Das Geständnis | Gustl Bayrhammer Hans-Jürgen Schatz |
Landstreicher Boris Herr Ackermann |
27 | 31. Oktober 1987 | Intrigen | ||
28 | 7. November 1987 | Spätes Glück | Hans Caninenberg | Max Seidelbach |
29 | 14. November 1987 | Besuch aus Kanada | Walter Sittler Klaus Havenstein |
Volker Patient Willi Anschütz |
30 | 21. November 1987 | Udos Entschluss | ||
31 | 28. November 1987 | Das Vermächtnis | Edgar Bessen Erik Frey Reinhard Glemnitz Lisa Kreuzer |
Dr. Mörsenbach Prof. Dr. Dr. Theobald Egenheuer Stiftungsvorsitzender Lämple Schwester Erika |
32 | 5. Dezember 1987 | Die Heimkehr | Lis Verhoeven | Frau Keiser |
33 | 19. Dezember 1987 | Nackte Tatsache | ||
34 | 26. Dezember 1987 | Der Tod der alten Dame | ||
35 | 2. Januar 1988 | Die Erbschaft | ||
36 | 9. Januar 1988 | Der Optimist | ||
37 | 16. Januar 1988 | Die Freundin | Heinz Eckner Buddy Elias |
Unbelehrbarer Patient Schwan, der sich ständig den ärztlichen Anordnungen widersetzt Patient Möbius, der gemeinsam mit Herrn Schwan trinkt und raucht |
38 | 23. Januar 1988 | Glück im Spiel | ||
39 | 30. Januar 1988 | Trennungen | ||
40 | 6. Februar 1988 | Alles Theater | ||
41 | 13. Februar 1988 | Wo ist Katharina? | ||
42 | 27. Februar 1988 | Der alte Herr | Axel von Ambesser | Landesgerichtsrat Eckner |
43 | 5. März 1988 | Gewichtsprobleme | ||
44 | 12. März 1988 | Christas schwerster Tag | ||
45 | 19. März 1988 | Der Tag der glücklichen Paare | ||
46 | 26. März 1988 | Carola will nach oben |
Staffel 3
# | EAS | Titel | Schauspieler | Rolle |
47 | 8. Oktober 1988 | Der Anfang vom Ende | Claus Biederstaedt | Patient Otto Heinsen, der seine Frau hintergeht |
48 | 15. Oktober 1988 | Wie du mir, so ich dir | Claus Biederstaedt Hans Wyprächtiger |
Patient Otto Heinsen, der seine Frau hintergeht Pfarrer und Patient Kleinschmidt |
49 | 22. Oktober 1988 | Familienleben | Regine Lutz | Inge Chandler, Patientin und Jugendliebe von Verwaltungsdirektor Mühlmann |
50 | 29. Oktober 1988 | Hafturlaub | Fritz Strassner | Knastbruder Hinzig, der sehnsüchtig auf den Besuch seines inhaftierten Sohnes wartet |
51 | 5. November 1988 | Auf Leben und Tod | ||
52 | 12. November 1988 | Der Quacksalber | Dieter Eppler Irmhild Wagner |
Landarzt Dr. Neupert Bäuerin und Patientin Irmtraud Kritz, das Opfer eines Quacksalbers |
53 | 19. November 1988 | Arzt zum Nulltarif | ||
54 | 26. November 1988 | Ein kleiner Teufel | ||
55 | 3. Dezember 1988 | Der kranke Professor | Dieter Eppler | Landarzt Dr. Neupert |
56 | 10. Dezember 1988 | Udos Konflikt | ||
57 | 17. Dezember 1988 | Eine starke Frau | ||
58 | 31. Dezember 1988 | Sorge um Benjamin | ||
59 | 7. Januar 1989 | Mit Geld geht alles | Harald Juhnke | schwerkranker Lottogewinner Herr Hügler |
60 | 14. Januar 1989 | Gefahr für Udo | ||
61 | 21. Januar 1989 | Der zudringliche Patient | Klaus Wildbolz | Industrieller Gerhard Brahms, der Carola in seinem Haus am Bodensee als Kindermädchen anstellt |
62 | 28. Januar 1989 | Die Rentnerinitiative | Peter Pasetti | Rentner Ludwig Linke |
63 | 4. Februar 1989 | Herzstillstand | ||
64 | 11. Februar 1989 | Arzt unter Verdacht | ||
65 | 18. Februar 1989 | Ein Mädchen in Angst | Katja Woywood | Ausreißerin und Patientin Andrea |
66 | 25. Februar 1989 | Rivalen | ||
67 | 4. März 1989 | Sturz mit Folgen | ||
68 | 11. März 1989 | Nierenspende | Daniela Ziegler Ilse Zielstorff |
Frau Kilsch Frau Björnsen, Schwester Wolfgang Pohls |
69 | 18. März 1989 | Transplantation | Daniela Ziegler Hans Daniel |
Frau Kilsch Herr Treploff |
70 | 25. März 1989 | Hochzeit mit Hindernissen | Gert Fröbe Herbert Weißbach |
100-jähriger Patient Theodor Katz Patient Alois Pursen |
Seriencharaktere
Dreh- und Angelpunkt der Schwarzwaldklinik ist die Geschichte um Professor Klaus Brinkmann und seine familiären Spannungen mit seinem Sohn Dr. Udo Brinkmann, der ebenfalls Arzt an der Klinik war, zu der sein Vater als Chefarzt zurückkehrte. Dazu kam die Liebesgeschichte zwischen dem Professor und der Krankenschwester Christa.
Familie Brinkmann
Professor Klaus Brinkmann ist Chefarzt der Schwarzwaldklinik und hat viel Verständnis für Menschen und als Chirurg ein ruhiges Händchen. Er ist Anlaufstelle für die Sorgen und Probleme seiner Patienten und kaum aus der Ruhe zu bringen. Gemeinsam mit seiner Frau Christa bewohnt er ein schönes Bauernhaus im Glottertal. Während einer Operation ereilt ihn plötzlich ein Herzinfarkt. Indessen erwartet seine Frau Christa ein Kind. Nach einer längeren Ruhepause reist er nach Amerika, um sich von einem Kollegen gründlich untersuchen zu lassen. Dort hat er eine kurze Affäre mit der deutschen Gutsbesitzerin Marie Rothenburg, die seine Ehe erheblich belastet.
Dr. Christa Brinkmann, gebürtige Mehnert, arbeitet am Anfang der Serie als Krankenschwester in der Schwarzwaldklinik, wo sie von Klaus' Sohn Udo heftig aber vergeblich umworben wird. Als sie Klaus kennenlernt, führt sie ihr Medizinstudium fort. Die beiden heiraten. Später wechselt sie in die Arzneimittelforschung und arbeitet eng mit ihrem Kollegen Prof. Vollmers zusammen. Dies führt bei Klaus immer wieder zu Eifersucht und Misstrauen. Mit Sohn Benjamin macht sie Klaus noch einmal zum glücklichen Vater.
Dr. Udo Brinkmann, Klaus' attraktiver Sohn, ist wie sein Vater Chirurg. Wegen Udos hitzigem Temperament geraten die beiden oft aneinander. Zu Beginn der Serie ist er ein echter Frauenheld und Schwerenöter. Nach seiner Sturm- und Drangphase heiratet er die Anästhesistin Dr. Katharina Gessner, deren kleine Tochter Angi ihm besonders ans Herz wächst. Die Ehe mit Katharina geht in die Brüche, und Udo kommt mit Angis Kindermädchen, Claudia Schubert, zusammen. Nach ihrem Tod durch Blutkrebs geht Udo von Trauer geleitet nach Afrika, wo er in große Gefahr gerät. Wieder daheim im Schwarzwald kommt Udo schließlich mit Schwester Elke zusammen. Er will sie heiraten, muss jedoch erst einmal von Katharina geschieden werden. Zur Scheidung kommt es nicht mehr, denn Katharina stirbt schon bald an einer Blutvergiftung. Udo und Elke gehen im Verlauf der Serie noch kurzzeitig nach Hamburg, wo es zu Konflikten zwischen den beiden kommt, da Udos Job in einer Unfallklinik viel härter ist, als der von Elke in einer Privatklinik. Außerdem gerät Udo in Hamburg in Lebensgefahr, als er angeschossen wird. Er überlebt nur dank einer sofortigen Notoperation. Nach seiner Genesung kehren Udo und Elke von Heimweh geleitet doch wieder in den Schwarzwald zurück und heiraten am Ende der Serie.
Ärzte der Schwarzwaldklinik
Dr. Horst Römer, Internist und Neurologe an der Schwarzwaldklinik, ist Junggeselle und Klaus' engster Mitarbeiter. Er erlebt eine unglückliche Liebesbeziehung mit einer Schauspielerin. Der begabte Chirurg und Oberarzt Dr. Borsdorf zählt zu Klaus' besten Mitarbeitern. Während er einen Mordfall aufklärt, gerät er selbst unter Verdacht, ein Mädchen niedergeschlagen zu haben. Der zuverlässige Chirurg Dr. Gerhard Schäfer erkrankt an Rheuma und wechselt am Ende der 2. Staffel als Dozent an die Medizinische Hochschule Hannover.
Dr. Elena Bach ist Anästhesistin und Klaus' langjährige Freundin. Sie verkraftet nur schwer, dass sich Klaus für Christa entschieden hat. Bei einem Autounfall kommt sie ums Leben. Es passiert, als Klaus mit Christa auf Sylt ist. Udo macht seinem Vater schwere Vorwürfe, weil er nicht anwesend war, so wie damals, als seine Mutter starb. Ihre Nachfolgerin wird die geschiedene Anästhesistin Dr. Katharina Gessner, die ihre Unabhängigkeit liebt, woran auch die Ehe mit Udo beinahe zerbricht. Noch vor einer möglichen Scheidung verstirbt sie an einem Virus.
Der junge Assistenzarzt Dr. Engel wird als Ersatz für Udo eingestellt, als dieser nach Afrika geht. Nach seinen etwas ungeschickten Einstand – er versucht mehrmals vergeblich, Schwester Elke näher zu kommen – wird er schließlich mit Schwester Ina glücklich. Diese übernahm kurzzeitig das Amt der Oberschwester, während sich Oberschwester Hildegard von einem Knöchelbruch kurierte. Sie ist mit Mischa befreundet, gerät aber häufiger schon mal mit der Oberschwester aneinander. Engel ist ein äußerst fähiger Arzt, wird jedoch hin und wieder etwas vom Pech verfolgt.
Der passionierte Spieler und Frauenheld Dr. Werner Schübel ist trotz allem ein hervorragender Chirurg und Oberarzt. Als er wieder einmal pleite ist und von seiner Frau den Laufpass bekommt, steht ihm Klaus trotz Bedenken bei. Die junge geschiedene Ärztin Dr. Karin Plessers bewundert und verehrt Klaus Brinkmann. Der Arzneimittelforscher Prof. Alexander Vollmers versucht vergeblich, Christas Herz zu erobern. Er freundet sich mit Udo an und verliebt sich nach langem Hin und Her in Carola, das ehemalige Kindermädchen der Brinkmanns.
Weitere Mitarbeiter der Schwarzwaldklinik
Oberschwester Hildegard Zeisig ist neugierig und schnippisch, verbreitet wilde Gerüchte und scheucht die Schwestern durch die Gegend. Mit Patienten kennt sie wenig Pardon, bis sie selbst unters Messer muss.
Der gewissenhafte Verwaltungsdirektor Alfred Mühlmann wünscht sich volle Betten und klingende Kassen. Mit seinen Bedenken stößt er bei Klaus nicht immer auf Zustimmung. Im fortgeschrittenen Alter trifft er in der Schwarzwaldklinik seine lange verloren geglaubte Jugendliebe wieder. Fräulein Karin Meis, genannt Meislein, ist Klaus' emsige Sekretärin und muss oft die Launen ihres Chefs ertragen.
Schwester Elke hatte schon als Lernschwester eine kurze Affäre mit Udo. Dann heiratet sie einen Stuntman, der in der Schwarzwaldklinik seine Verletzungen auskuriert. Nach dessen tragischem Tod kommt sie Udo wieder näher. Der Krankenpfleger Mischa Burgmann leistete schon seinen Zivildienst in der Schwarzwaldklinik. Trotz seines kessen Mundwerks ist er überall beliebt.
Weitere Personen
Käti ist Klaus' langjährige Haushälterin, die ihn schon seit den Kindertagen umsorgt. Sie ist die gute Seele des Hauses, bis sie während eines Mittagsschlafes plötzlich stirbt. Ihre Nachfolgerin wird die sittenstrenge Carsta Michaelis, die großen Wert auf einen gottgefälligen Lebenswandel legt, bis plötzlich ihre uneheliche Tochter auftaucht. Michaelis liebt Wolfgang Pohl, den liebenswürdigen Nachbarn der Brinkmanns und pensionierten Bankdirektor. Lange muss er ihre die Gehässigkeiten ertragen, da sie nach der Enttäuschung mit Florian alle Männer verachtet. Der Naturbursche Florian, Klaus' Cousin, der schon lange in Kanada lebt, stand eines Tages mit vollen Koffern vor der Tür und überrascht alle mit seiner unkonventionellen Lebensweise. Er macht Michaelis den Hof, nur um sie wegen einer alten Liebe sitzen zu lassen. Erst als danach Wolfgang Pohl einen schweren Unfall erleidet, öffnet sie ihm ihr Herz.
Claudia Schubert arbeitete zuerst als Kindermädchen bei Udo und Katharina und betreute Angie, Katharinas Tochter aus erster Ehe. Als Katharina nach Hamburg geht und von Udo getrennt lebt, wird Benjamin, der Sohn von Klaus und Christa, geboren. Nach dem Tod ihrer Mutter findet Angie ein neues Zuhause bei Maria Rothenburgs Schwester Theres, die Angies leiblichen Vater durch Klaus Brinkmanns Vermittlung kennen- und lieben gelernt hat. Angie bleibt für den Rest der Serie Stammgast bei den Brinkmanns. Udo verliebt sich in Claudia und sie betreut Benjamin, bis sie an Leukämie stirbt. Die Krankheit wurde durch einen hartnäckigen Infekt entdeckt, jedoch zu spät für eine eventuelle Heilung. Ihre Nachfolgerin wird Carola Reißner, die als Kindermädchen der Brinkmanns auf den kleinen Benjamin aufpasst, bis sie Prof. Vollmers kennen und lieben lernt und ihn heiratet.
Erfolg und Wirkung der Serie
Deutsche Erfolgsserie der 1980er
Die Erstausstrahlung der Schwarzwaldklinik erfolgte mit dem Pilotfilm Die Heimkehr am Dienstag, den 22. Oktober 1985 im ZDF. Die ersten 22 Folgen der Serie wurden bis zum 23. Februar 1986 ausgestrahlt, der Sendeplatz wechselte zwischen dem Samstag- bzw. Sonntagabend um 19.30 Uhr.
Am 15. Oktober 1987 begann die Erstausstrahlung der zweiten Staffel mit einer Doppelfolge, vom 17. Oktober 1987 bis zum am 26. März 1988 wurden jeweils am Samstagabend um 19.30 Uhr 22 neue Folgen ausgestrahlt. Die 24 Folgen umfassende dritte und letzte Staffel der Serie wurde vom 8. Oktober 1988 an gesendet. Die Folge Hochzeit mit Hindernissen war am 25. März 1989 die letzte Folge der Schwarzwaldklinik. Insgesamt wurden bis 1989 73 Folgen produziert und gesendet.
Bis zu 28 Millionen Zuschauer (60% Marktanteil) sahen wöchentlich zu und machten die Schwarzwaldklinik somit zu einem der größten deutschen Fernseherfolge. Mit der Episode Die Schuldfrage wurde am 17. November 1985 die Rekordquote von 27,97 Millionen Zuschauern erreicht. Dies ist bis heute die höchste Quote, die in Deutschland jemals, abgesehen von Sportübertragungen, erzielt wurde [10].
1991 wurde eine Sonderausgabe für das Weihnachtsprogramm Das größte Fest des Jahres – Weihnachten bei unseren Fernsehfamilien des ZDF gedreht, bei der die meisten Stammschauspieler beteiligt waren. Als ab Oktober 1994 die Serie im Vorabendprogramm des ZDF wiederholt wurde, entstand als Zusammenschnitt der besten Szenen aller Folgen die Sonderausgabe Die Schwarzwaldklinik – Eine Serienlegende kehrt zurück. Ebenfalls dank des großen Zuschauererfolgs brachte es die Schwarzwaldklinik bis heute auf insgesamt acht Wiederholungen im Programm des ZDF.
Innerhalb kürzester Zeit erhitzte die von Kritikern als „Kitschromanze“ verspottete Serie die Gemüter und beherrschte nicht nur in der Regenbogenpresse die Schlagzeilen. Die Schwarzwaldklinik war der Grund dafür, dass das Genre der Arztserie in Deutschland extrem beliebt wurde und so vor allem in den 1990er-Jahren auf nahezu allen Sendern eine Vielzahl von Arzt- oder Krankenhausserien entstand.
Export ins Ausland
Nicht nur in Deutschland war die Schwarzwaldklinik Ende der 1980er-Jahre äußerst erfolgreich. Die Serie wurde in insgesamt 38 Länder verkauft [11] und lief unter anderem in Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, Skandinavien und Ungarn.
Umstrittene Folgen
Die am 1. Februar 1986 gesendete Folge Gewalt im Spiel löste unter den Zuschauern unmittelbar nach der Ausstrahlung teilweise heftige Proteste aus. In dieser Folge wurde die Vergewaltigung einer jungen Frau gezeigt, die später mit ihrem Bruder an dem Täter Selbstjustiz übt und diesen mit Stichen in den Unterleib verletzt. Als erste Konsequenz wurde vom ZDF die für den darauffolgenden Tag im Vormittagsprogramm geplante Wiederholung der Folge gestrichen.
Die Ausstrahlung der eigentlich für den 15. Februar vorgesehenen Folge Steinschlag wurde daraufhin komplett gestrichen, da das ZDF aufgrund der in dieser Folge thematisierten Kindesmisshandlung weitere negative Reaktionen befürchtete. Von der damaligen ZDF-Ansagerin Birgit Schrowange wurde lediglich eine kurze Zusammenfassung der in dieser Folge vorkommenden Handlungen präsentiert, die für den Gesamtverlauf der Serie von Bedeutung waren. Ausgestrahlt wurde dann an diesem Tag die nächstfolgende Episode Ein Kind, ein Kind, ein Kind. Die Folge Steinschlag war erstmals am 30. September 1987 zu sehen, als die erste Staffel der Serie wiederholt wurde.
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften setzte die Folge Gewalt im Spiel auf die Liste der jugendgefährdenden Schriften. Nach einer Klage des ZDF erließ das Bundesverwaltungsgericht ein Grundsatzurteil zur Indizierung von Fernsehsendungen und -filmen (Schwarzwaldklinik/C4.87 VG17K3157/86), in dem es sich gegen die Indizierung aussprach. Begründet wurde das Urteil damit, dass eine Fernsehsendung als solche nicht in die Liste jugendgefährdender Schriften aufgenommen werden könne.
Bei den in den 1990er-Jahren im Programm des ZDF mehrfach ausgestrahlten Wiederholungen der Serie wurden die Folgen Gewalt im Spiel und Steinschlag nicht gesendet. Erst bei der fünften Komplettwiederholung der Serie im Jahre 2002 waren die beiden Episoden gut 15 Jahre nach ihrer Erstausstrahlung wieder im deutschen Fernsehen zu sehen. Gezeigt wurde jedoch nicht die Originalfassung, sondern eine gekürzte Fassung, in der die Gewaltszenen entsprechend geschnitten und dadurch entschärft waren.
Im Ausland waren die beiden „Skandal“-Folgen teilweise in der ungeschnittenen Originalfassung zu sehen.
Revival
Als Reaktion auf das rege Zuschauerinteresse wurde im August 2004 ein Fernsehfilm zum 20-jährigen Jubiläum der Schwarzwaldklinik produziert, der am 20. Februar 2005 unter dem Titel Die Schwarzwaldklinik – Die nächste Generation im ZDF ausgestrahlt wurde. Mit fast allen Darstellern von damals wurde an den Originalschauplätzen der Serie sowie der Bodensee-Insel Mainau gedreht. Die Handlung drehte sich um die Vorbereitungen zur Hochzeit des inzwischen erwachsenen und als Arzt in der Schwarzwaldklinik tätigen Sohnes von Prof. Brinkmann, Benjamin Brinkmann. Dieser wird von Klausjürgen Wussows Sohn Alexander Wussow dargestellt, dessen Filmehefrau von Eva Habermann. Die Autoren der Serie rechnen beim Alter der Figur Benjamin Brinkmann jedoch nicht in Echtzeit, da dieser erst im Laufe der Ende der 1980er-Jahre ausgestrahlten Serie geboren wurde.
Aufgrund der enormen Einschaltquote, in der Spitze bis zu 15 Millionen, entschied sich Produzent Wolfgang Rademann entgegen ersten Verlautbarungen für den Dreh einer weiteren Episode der „nächsten Generation“. Ausstrahlungstermin des zweiten Specials Die Schwarzwaldklinik – Neue Zeiten war der 4. Dezember 2005. Die Quoten der zweiten Folge konnten mit denen der ersten jedoch nicht mithalten, sie betrugen etwas über 7 Millionen Zuschauer.
Eine wöchentliche Serie sowie weitere Spezialausgaben wird es nach Auskunft des Produzenten nicht mehr geben.
DVD-Veröffentlichung
Zur Veröffentlichung der Serie auf DVD wurden die jeweils 24 Folgen umfassenden drei Staffeln halbiert und in sechs Teile aufgeteilt:
- 1. Staffel (Folge 01–12) - 27. März 2006
- 2. Staffel (Folge 13–23) - 12. Februar 2007
- 3. Staffel (Folge 24–34) - 8. Oktober 2007
Rezeption
- Die Düsseldorfer Rockband Die Toten Hosen veröffentlichte unter dem Namen Schwarzwaldklinik auf dem 1986 erschienenen Album Damenwahl einen satirisch-kritischen Titel.
- Der in dem Kinofilm Der Wixxer von Oliver Welke dargestellte Gerichtsmediziner trägt den Namen Dr. Brinkmann.
Quellen
- ↑ http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/11/0,1872,2260555,00.html
- ↑ http://www.deutscher-tonfilm.de/avohrer1.html
- ↑ http://www.cinefacts.de/kino/84677/hans_juergen_toegel/person.html
- ↑ http://www.deutsches-filmhaus.de/bio_reg/l_bio_regiss/lichtenfeld_herbert_bio.htm
- ↑ http://www.forsthaus-falkenau-fanclub.de/interview/boettcher_martin.htm
- ↑ http://www.focus.de/panorama/welt/tid-7201/schwarzwaldklinik_aid_130352.html
- ↑ http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/12/0,1872,2185676,00.html
- ↑ http://www.media-bw.de/de/thema/thema_de_15522.html
- ↑ http://german.imdb.com/title/tt0088601/trivia
- ↑ http://www.imdb.com/title/tt0088601/trivia
- ↑ http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/23/0,1872,2395191,00.html
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Infos zur Serie auf der Webpräsenz des ZDF
- http://www.schwarzwald-tv-klinik.de Schwarzwaldklinik-Fanclub
- Die Schwarzwaldklinik in Bildern mit Bilderfolgen zu den einzelnen Episoden
- Kompletter Serienführer