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Alfred Dregger

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Dr. Alfred Dregger (* 10. Dezember 1920 in Münster - † 29. Juni 2002 in Fulda) war ein deutscher Politiker. Zwischen Oktober 1982 und November 1991 war er Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums wurde Dregger 1939 zur Wehrmacht einberufen. Bis Kriegsende diente er als Soldat, zuletzt als Hauptmann und Bataillonskommandeur.

Dregger begann 1946 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, das er 1949 mit dem Ersten und 1953 mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen beendete. Schon 1950 erfolgte die Promotion zum Dr. jur.

Ab 1954 arbeitete er als Referent in Verbänden und wurde 1956 in Fulda zum jüngsten Oberbürgermeister Deutschlands gewählt.

Von 1962 bis zu seiner Wahl in den Deutschen Bundestag im Jahr 1972 war er Mitglied des Hessischen Landtages.

1970 wechselte er dann als Vorstandsmitglied zum einem Energieversorgungsunternehmen.

Dregger war Mitglied der CDU und von 1967 bis 1982 deren Landesvorsitzender in Hessen. 1969 wurde er außerdem Mitglied im Bundesvorstand und war von 1977 bis 1983 Stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU.

1972 wurde Alfred Dregger Mitglied des Bundestages. Hier wurde er sofort Mitglied im Fraktionsvorstand der CDU/CSU. 1976 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt und nach der Wende in Bonn als Nachfolger des zum Bundeskanzler gewählten bisherigen Amtsinhabers Helmut Kohl zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Dieses Amt behielt er bis zum November 1991. Sein Nachfolger wurde der bisherige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble.

Dregger war der prominenteste Vertreter der so genannten Stahlhelmfraktion, einem nationalkonservativen Flügel der CDU. Häufig wurden ihm revanchistische Positionen vorgeworfen, vor allem in Bezug auf die Rolle der Wehrmacht im Nationalsozialismus.

Auf Alfred Dregger geht der Slogan Freiheit statt Sozialismus zurück, mit dem die CDU bei der Bundestagswahl 1976 in den Wahlkampf zog und die absolute Mehrheit mit 48,6 % nur knapp verfehlte.

Mit dem Ablauf der 13. Wahlperiode 1998 schied er aus dem Deutschen Bundestag aus. Dregger war zuletzt (1994 - 1998) mit 55,1 % der Stimmen direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Fulda. Die Nachfolge in seinem Wahlkreis trat Martin Hohmann an, der nach einer allgemein als antisemitisch empfundenen Rede am 3. Oktober 2003, die einen Skandal auslöste, am 14. November 2003 aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ausgeschlossen wurde.