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Turkish Star Wars

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Film
Titel Turkish Star Wars
Originaltitel Dünyayı Kurtaran Adam
Produktionsland Türkei
Originalsprache Türkisch
Erscheinungsjahre 1982
Länge 91 Minuten
Stab
Regie Cetin Inanc
Drehbuch Cüneyt Arkın
Produktion Mehmet Karahafiz
Musik Zahlreiche andere Filme
Kamera Cetin Gürtop
Schnitt Ungenannt
Besetzung

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Dünyayı Kurtaran Adam, besser bekannt als Turkish Star Wars, ist ein türkischer Science-Fiction-Film, der aufgrund seiner sehr speziellen Charakteristika unter Cineasten einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte, obwohl er weder jemals in Kinos außerhalb der Türkei gezeigt noch synchronisiert wurde.

Handlung des Films

Die Filmhandlung ist ausgesprochen konfus. Es fällt schwer, ihr zu folgen oder sie gar zusammenzufassen, da eine logische Entwicklung praktisch nicht stattfindet. Das Folgende kann daher nur ein Überblick über die Hauptaspekte des dargestellten Geschehens sein:

Während einer Raumschlacht in ferner Zukunft stürzen zwei türkische Weltraum-Piloten - verkörpert durch den populären türkischen Action-Darsteller Cüneyt Arkın und Aytekin Akkaya - auf einem Wüstenplaneten ab. Dort werden sie von berittenen Skelett-Kriegern des bösartigen galaktischen Tyrannen angegriffen, gehen jedoch ohne größere Anstrengung siegreich aus dem Kampf hervor. Bald darauf geraten sie dennoch in die Gewalt des Tyrannen, der sie zur Teilnahme an Gladiatorenkämpfen nötigen will. Es wird enthüllt, dass es sich bei dem Tyrannen um einen Zauberer handelt, der ursprünglich von der Erde stammt und genau 1000 Jahre alt ist. Er will die Erde unterwerfen, doch seine Angriffe wurden bislang stets durch einen Schild konzentrierter menschlicher Gehirn-Moleküle abgewehrt. Um diesen undurchdringlichen Schild zu vernichten, benötigt er ein besonders "gutes" menschliches Gehirn. Die Protagonisten können entkommen und flüchten sich in eine Höhle voller Menschen, die sich dort vor der grausamen Herrschaft des Tyrannen verbergen. Cüneyt verliebt sich in eine der anwesenden Frauen. Daraufhin greifen vom Tyrannen gelenkte Zombies die Höhle an. Den nunmehr drei Hauptcharakteren gelingt die Flucht, nachdem sie Zeuge wurden, wie mehrere Kinder getötet und ihrerseits in Zombies verwandelt wurden.

Sie erreichen eine örtliche Bar, wo sie zunächst in eine Schlägerei verwickelt werden. Dann taucht aus dem Nichts der Tyrann auf und entführt Aytekin. Wenig später informiert der Vater des Mädchens, ein weiser Mentor, Cüneyt über die Existenz eines Schwertes, welches vom Dreizehnten Stamm angefertigt wurde, und zwar "tausende von Weltalljahren zuvor", indem sie einen Bronzeberg schmolzen. Dieses Schwert befindet sich im Grabmal des Haci Bektasi Veli, das zusammen mit einem abgebrochenen Stück der Erde auf dem Wüstenplaneten landete.

Wenig später findet Cüneyt das große blitzförmige Schwert in einer Höhle und besiegt rasch zwei goldene Ninjas, die es bewachen. Er macht sich daran, mit der Macht des Schwertes versehen seinen Kameraden aus der Gewalt des Tyrannen zu befreien. Unglücklicherweise wurde Aytekin durch Gehirnwäsche zu einer Marionette des Tyrannen und versucht, ihm das Schwert abzunehmen. Cüneyt muss gezwungenermaßen seinen Freund töten. Von Gram und Zorn erfüllt, schmilzt er das Schwert, um dann Hände und Füße in das flüssige Metall zu tauchen. Dies verschafft ihm magische goldene Handschuhe und Stiefel, mit denen er zum Kampf gegen den Tyrannen antritt. Dieser hetzt ihm sein gesamtes Arsenal an Kreaturen auf den Hals - unter anderem Skelettkrieger, Mumien und zwei Meter hohe rote Plüschmonster - während er die letzten Befehle zur endgültigen Vernichtung der Erde erteilt. Als seine Kämpfer nichts gegen Cüneyt ausrichten können, tritt er selbst gegen ihn an, wird jedoch im Showdown bezwungen, woraufhin die angreifenden Raumflotten des Tyrannen explodieren. Die Welt ist gerettet, und Cüneyt kann seiner Wege gehen.

Bedeutung

Der Film genießt unter Cineasten weltweit einen ungewöhnlich hohen Grad an Bekanntheit und Popularität. Dies liegt jedoch keineswegs daran, dass Handlung, Ausstattung, Inszenierung, Darsteller oder gar Special Effects ein besonders hohes Niveau aufweisen würden; tatsächlich ist durchweg das Gegenteil der Fall:

  • Die Raumschlacht-Szenen zu Beginn und zu Ende wurden ohne Erlaubnis einem Star Wars-Film entnommen (die schlechte Bildqualität lässt auf eine gewöhnliche VHS-Kassette als Quelle schließen) und sinnlos aneinandergereiht (Nachtrag: Die Szenen aus Star Wars kamen nicht von einer VHS, sondern wurden von hinten auf eine Leinwand projiziert und abgefilmt. Die Darsteller brauchten sich dann nur noch mit entsprechendem Outfit vor diese Leinwand setzen und waren somit "mitten im Film". Eine Art "Billig-Rückprojektion"-Effekt).
  • Die Musik wurde auf ähnliche Weise aus zahlreichen anderen Filmen gestohlen, unter anderem aus Flash Gordon (1980), Kampfstern Galactica und dem James Bond-Film Moonraker. Wann immer Cüneyt etwas Heldenhaftes vollbringt - und das geschieht oft - wird das Indiana Jones-Thema gespielt.
  • Die Handlung verzichtet weitgehend auf logische Zusammenhänge oder Erklärungen, wodurch das Geschehen zu einer absurden Aneinanderreihung von undurchschaubaren Ereignissen an verwirrenden Orten wird.
  • Sämtliche Kostüme sind von erkennbarer Billigkeit. So besteht die Maske des Tyrannen aus mit Silberfolie beklebter Pappe, und die Außerirdischen tragen teilweise handelsübliche Karnevals-Masken, teilweise bizarre Plüschfelle oder, im Falle der Mumien, Toilettenpapier.

Entsprechend bewegen sich Kampfkünste (die über 40% der Gesamtspielzeit des Films ausmachen), Actionszenen, darstellerische Leistungen und Kulissen durchgehend auf dem niedrigsten denkbaren Niveau.

Trotzdem handelt es sich bei Turkish Star Wars um einen Film, der durchaus nicht als Parodie gedacht war, sondern als ernsthafte Produktion, die auch in türkischen Kinos gezeigt wurde. Er gilt mittlerweile als einer der schlechtesten je kommerziell produzierten Filme überhaupt und zählt zur Kategorie ungewollt lustiger B-Filme, zu denen unter anderem auch Ed Woods Plan 9 from Outer Space oder Ator der Unbesiegbare gehören.

Die Popularität, die Turkish Star Wars unter Filmfreunden weltweit genießt, ist erstaunlich, da der Film niemals außerhalb der Türkei veröffentlicht wurde. Dort ist er zwar legal als DVD erhältlich, in anderen Ländern würden die zahlreichen Urheberrechtsverletzungen jede Veröffentlichung rechtlich problematisch werden lassen.

Kommentar zum Film

  • "Die Macher dieses Films hatten zweifellos ein Rad ab (nicht nur eins, möchte ich meinen), aber dafür müssen wir ihnen auf Knien rutschend danken. Ein nicht zu toppendes audiovisuelles Gesamterlebnis, das jeder Trashfan, der was von sich hält, gesehen haben und heiligsprechen sollte." Markus Risser auf Badmovies.de.
  • "Ein Film der klar die Höchstwertung verdient, aber dennoch nicht in die Oberliga der Trashfilme gehört. Warum? Nun...es ist teilweise schon zu schlecht...ich für meinen Teil, konnte mir "Turk Wars" nie an einem Stück ansehen. Zuviel Trash auf einmal...es ging einfach nicht. Wie dem auch sei, wer den Film auftreiben kann, der muss ihn sich anschauen! MUSS!" Omega Doom auf TrashZombies.de.

Fortsetzung

2006 kam eine Fortsetzung in die Kinos: Dünyayı Kurtaran Adamın Oğlu (Der Sohn des Mannes der die Welt rettete). Cüneyt Arkın setzt seine Rolle dort fort, Mehmet Ali Erbil spielt seinen Sohn Zaldabar. Die Premiere der Fortsetzung fand am 14. Dezember 2006 in Deutschland und am 15. Dezember 2006 in der Türkei statt. Das Budget für diesen Film lag bei etwa 5 000 000 Dollar.