Zum Inhalt springen

Christentum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Oktober 2002 um 05:23 Uhr durch Ben-Zin (Diskussion | Beiträge) (Tippos). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
     [[pl:Chrze%B6cija%F1stwo]] 

Das Christentum besteht aus einer Ansammlung religiöser Traditionen, welche ihren Ursprung in Jesus Christus haben, den die Christen als den Sohn Gottes sowie den Messias ansehen: "Der alleinige Erlöser der Menschheit". Das heißt, Jesus erlöste die Menschen von ihren Sünden (d.h. Fehler, Missetaten, Rebellion gegen Gott), versöhnte die Menschheit mit Gott, so dass sie in alle Ewigkeit in einem Zustand endloser Glückseeligkeit mit Gott leben können. Die christlichen Religionen, wenn alle Glaubensrichtungen zusammengezählt werden, bilden die momentan größte Weltreligion; es wird geschätzt, dass ungefähr ein Drittel aller Menschen auf der Welt dem christlichen Glauben anhängen.

Das Christentum entstand aus dem jüdischen Glauben im ersten Jahrhundert dieses Zeitalters. Die Christen übernahmen einige ihrer heiligen Schriften aus dem jüdischen Glauben. Grundsätzliche Lehren wie den Monotheismus; den Glauben an einen Messias oder Christus (aus dem griechischen: christos); die Art der Gottesverehrung; die Priesterschaft; die Konzepte von heiligen Orten und heiligen Tagen; die Idee, dass die Gottesverehrung auf Erden auf ähnlichen Formen der Verehrung im Himmel basiert; die Verwendung der Psalmen im gemeinschaftlichen Gebet. Das Buch der Apostel besagt, dass die Nachfolger Christi den Namen Christen zuerst von den Ungläubigen der Stadt Antiochia erhielten, in welche sie nach den ersten Verfolgungen in Palästina (vermutlich wenige Jahre nach Jesus Auferstehung und Himmelfahrt) geflohen waren.

Das jüdische Verständnis des Messias (Hebräisch: mashiach) unterscheidet sich wesentlich von dem der Christen. Gemäß den Juden enthält der Tanach (die heilige Schrift der Juden) Weissagungen, welche sich auf einen zukünftigen Nachkommen von König David beziehen. Dieser sei dazu bestimmt, der neue jüdische König und letztendlich König der ganzen Welt zu werden. Nach der jüdischen Anschauung wird dieser vollkommen menschliche und sterbliche Anführer, das Land Israel wieder aufbauen und das Königreich Davids wiederherstellen. Das christliche Verständnis des Begriffs Messias bezieht sich auf die folgenden Äußerungen Jesus aus dem neuen Testament: (a) dass er die Erfüllung vieler Prophezeiungen des Alten Testaments war, (b) dass er kam um das Himmelreich Gottes zu gründen, welches kein irdisches Königsreich sein sollte, (c) dass er auf direkte Fragen, ob er der erwartete Messias sei, auf seine vollzogenen Wunder verwies und (d) durch die demonstrative Waschung der Füße seiner Jünger, wodurch er sich als Diener-König darstellte. (XXXX - evtl. wären hier konkrete Bibelstellen sinnvoll)


Die Lehre

Die zentralen Elemente der christlichen Lehre sind Jesu Menschwerdung, die Kreuzigung und sein Tod, sowie das Wunder der Auferstehung. Die Christen glauben, dass diese Ereignisse die Basis von Gottes Werk bilden mit welchem die Menschheit mit ihm ausgesöhnt werden soll. Die meisten christlichen Gruppierungen glauben, dass Jesus Gott ist und sowohl ein ganzer Mensch als auch vollständig göttlich ist, allerdings gibt es hier kontroverse Ansichten. Einige christliche Gruppen, beispielsweise die Zeugen Jehovas, bestreiten dies und sehen Jesus als geschaffenes Wesen das nur Gott verantwortlich ist. Gnostiker dagegen sehen ihn als ausschließlich göttliches Wesen an, das sich nur menschlich darstellte. In einigen modernen, liberalen, protestantischen Gruppen wird Jesus nicht als Gott angesehen, sondern nur als jemand der neue Einsichten und Lehren besaß, diese Haltung wird jedoch nur von einer christlichen Minderheit anerkannt. Die festgelegten Lehren der katholischen, orthodoxen und der meisten evangelischen Kirchen halten daran fest, dass Jesus beides war, vollständig Gott und vollständig Mensch, und sehen dies als ein zentrales Element des Glaubens an.

Christen glauben, dass die Bibel das Wort Gottes ist. Obwohl die Christen sich nicht einig sind wie wörtlich die Bibel genommen werden sollte und es unterschiedliche Interpretationen vieler Stellen gibt, ist sie dennoch die generell anerkannte Quelle von Informationen über Jesus und Gott. Das Neue Testament behauptet, dass Jesus der langerwartete Messias der Juden ist; daher wird das Christentum von den Christen als die Fortsetzung oder Erfüllung des jüdischen Schicksals angesehen. Sowohl die Christen als auch die Juden sehen das Alte Testament (von den Juden Tanakh genannt) als das Wort Gottes an. Manche Christen beziehen auch die Apokryphen mit ein, aber die meisten sind sich darüber einig aus welchen Kapiteln das Alte Testament besteht (welche Schriften zur Bibel gehören wurde von einem Konzil festgelegt). Das Neue Testament ist der zweite Teil der christlichen Bibel und enthält Berichte vom Leben Jesu, der frühen Kirche (Urgemeinde), einige Briefe der Apostel an ihre Gemeinden sowie die Offenbarung des Johannes.


Konfessionen

Die bedeutendste Trennung der Christenheit besteht zwischen ihren östlichen und westlichen Richtungen. Der westliche Zweig entwickelte sich im west-römischen Reich, während der östliche Zweig im ost-römischen Reich (Byzanz) entstand. Der westliche Zweig ist hauptsächlich in die Römisch-Katholische Kirche, sowie die protestantische (evangelische) Kirche aufgeteilt, während die zwei Hauptrichtungen des östlichen Zweigs aus der östlichen orthodoxen sowie der orientalisch orthodoxen Kirche bestehen.


Westliche Konfessionen

Die römisch-katholische und die protestantische Kirche sind die zwei bedeutendsten Unterteilungen der westlichen Christenheit (Westeuropa und Amerika). Beispielsweise gelten die Baptistische, die Methodistische und Lutheranische Kirche als evangelische Glaubensrichtungen, obwohl sich ursprünglich nur die Lutheranische Kirche von der katholischen Kirche abgespaltet hat. Die Anglikanische Kirche gilt üblicherweise als evangelisch, aber ist genau genommen eine Richtung mit eigenen Traditionen welche einen Mittelweg zwischen den katholischen und evangelischen Traditionen beschreitet.

Eine zentrale katholische Lehre besagt, dass sie die buchstäblichen Nachfolger der Apostel sind. Apostel bedeutet "einer der ausgesandt wurde". Jesus beauftrage zwölf Apostel welche wiederum weitere Kirchenführer durch Handauflegung zum Priester beriefen. Auf diese Weise kann die katholische Kirche ihre ordinierten Priester bis zu den ursprünglichen Aposteln zurückverfolgen. Die römisch-katholische Kirche ist fest in ihrem Glauben, dass der Papst eine Autorität besitzt, die direkt auf den Apostel Petrus zurückgeführt werden kann. Andere katholische Gruppierungen, wie die alte katholische Kirche lehnten das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit ab (beim ersten vatikanischen Konzil). Die Anglikaner sehen sich als historische Fortsetzung des ursprünglichen Katholizismus und haben viele katholische Glaubenssätze und Praktiken übernommen.

Die evangelischen Wurzeln können auf Martin Luther und John Calvin zurückgeführt werden, welche glaubten, dass die katholische Kirche sich zu weit von dem Glauben und den Praktiken der Urgemeinden, wie sie im Neuen Testament beschrieben wurden, entfernt hatte. Aus dem Scheitern ihrer Bemühungen, die katholische Kirche zu reformieren entstand die Reformationsbewegung. Die evangelische Kirche ist nicht wie die katholische Kirche hierarchisch organisiert. Jede protestantische Bewegung hat sich frei entwickelt, und viele haben sich aufgrund theologischer Differenzen aufgespalten. Eine Anzahl von so genannten Erweckungsbewegungen wie beispielsweise die Methodisten zählen sich ebenfalls zu den Protestanten. Die gegenseitige Akzeptanz dieser Gruppierungen variiert, aber wächst zunehmend. Die evangelische Theologie jeder Gruppierung wird üblicherweise von Kirchenkonzilen überwacht.

Östliche Konfessionen

In der östlichen Welt (Osteuropa, Asien) wird das Christentum hauptsächlich durch die östliche orthodoxe Kirche vertreten. Die östliche orthodoxe Kirche sieht sich ebenfalls als direkte Nachfolgerin der ursprünglichen, von Christus gegründeten Kirche. Ursprünglich gab es in der antiken Welt fünf christliche Zentren: Rom, Konstantinopel, Alexandria, Antiochia und Jerusalem.

Die östlichen Kirchen sehen den Papst als primus inter pares, als 'Ersten unter Gleichen', der Bischöfe dieser ursprünglichen Zentren, und gewähren ihm keine Autorität über Diözesen, die nicht Rom unterstehen. Während der großen Spaltung, die üblicherweise auf 1054 datiert wird, kam es wegen verschiedener Ansichten über den Führungsanspruch des Papstes zum Bruch mit Rom. Die vier anderen Kirchen blieben in Verbindung zueinander und existieren heute noch und haben zwar kein so ausgeprägtes Prestige aber dafür oft mehr Anhänger und bilden heute selbstständig geführte Kirchen, die meistens mehr oder weniger national geführt werden. Die größte orthodoxe Kirche ist die Russisch Orthodoxe Kirche. Viele dieser Gruppen haben Kirchen in anderen Ländern in Europa und Amerika. Es gibt signifikante theologische Differenzen zwischen den Orthodoxen und den westlichen Kirchen.

Die östlichen orthodoxen Kirchen akzeptierten, ebenso wie die westlichen Kirchen, die im Konzil von Chalcedon (im Jahr 451) festgelegte Natur Christi als sowohl menschlich als auch göttlich. Die orientalischen orthodoxen Kirchen haben dagegen haben größtenteils eine andere Auslegung gewählt. Die Monophysiten halten Jesus beispielsweise für eine ausschließlich göttliche Persönlichkeit. Die Koptische Kirche hält Jesus für fleischgewordenes Wort, d.h. er ist göttlich, jedoch in vollkommen fleischlicher Gestalt.


Andere Konfessionen

Verschiedene andere Religionen, die ebenfalls an Jesus Christus glauben, beanspruchen nicht direkt von diesen Gruppen abzustammen. Beispielsweise wird die Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) oft zu den Protestanten gezählt, was sowohl von Protestanten als auch von Mormonen nicht so gesehen wird.

Viele Menschen, die zu kleineren Konfessionen zählen, lehnen andere Christliche Glaubensrichtungen stark ab, teilweise sprechen sie anderen Gruppen sogar das Recht ab, sich Christen zu nennen. Diese Ansprüche beruhen oft auf sehr speziellen Auslegungen welche für Außenstehende oft nur schwer nachvollziehbar sind. Beispielsweise haben sie andere Ansichten zur Dreieinigkeit (eine Übereinkunft über die Natur Gottes des Vaters, Jesus Christus und des Heiligen Geistes, die 325 a.D. getroffen wurde) oder der Glaube an die Unfehlbarkeit der Bibel. Vor allem katholische und evangelische Menschen halten dies oft für zentrale Glaubensgrundsätze und schließen daher Kirchen wie die Mormonen, die Zeugen Jehovas und die Vereinigungskirche aus, die in diesen Bereichen anderer Ansichten vertreten, auch wenn diese Gruppen Jesus Christus als eine zentrale Persönlichkeit akzeptieren und sich selbst als Christen bezeichnen. Andere, wie die Unitarier bezeichnen sich als Grenzchristen (borderline Christians), da Jesus Christus keine zentrale Rolle in ihrem Glaubenssystem spielt.

Das Christentum hat andere Religionen beeinflusst, deren Nachfolger sich zwar nicht als Christen ansehen, aber Jesus als Propheten anerkennen. Der Islam war die erfolgreichste dieser Religionen.


Beziehungen zu anderen Glaubenssystemen

Die Geschichte des Christentums ist in vielen Epochen von antisemitischen Einstellungen gekennzeichnet. Die Methode, Härte und das Ausmaß davon variierten über die Zeit hinweg. In den letzten 2000 Jahren wurde der Antisemitismus von christlichen Anführern oft akzeptiert und verkündet; zu anderen Zeiten wurde er verdammt. Erst in den letzten Jahren tauchten Ansätze dazu auf, die christliche und jüdische Religion zu versöhnen. (Hier fehlt noch die Beziehung zu anderen Religionen wie Hinduismus, Buddhismus, Islam, Atheismus, usw.)

Zusammenfassung

Das folgende ASCII Diagramm zeigt die geschichtliche Entwicklung der traditionellen christlichen Gruppen:

                               /----------------------Protestantismus
Reformation ----------------> /
               Westliche Kirche-----------------------Römisch katholisch (westliche Bräuche)
              /                           /---Römisch katholisch (östliche Bräuche)
             /    Große Spaltung         /
Urgemeinde  .....................=======/================
                                       /
                    Östliche Orthodoxe Kirche
                   /
               Östliche Kirche
Kontroverse ----->   
von Chalcedonien        --Nestorianer  ) Orientalische Kirche
                        --Monophysiten ) Orthodoxe Kirche

Christentum heute

Nicht alle Menschen, die sich als Christen ausgeben akzeptieren alle, oder sogar die meisten, der theologischen Positionen, die von ihren jeweiligen Kirchen vertreten werden. Ähnlich wie die Juden, wurden auch die westlichen Christen stark von der Aufklärung im späten 17ten und frühen 18ten Jahrhundert beeinflusst. Der bedeutendste Wandel bestand in der Säkularisierung, d.h. der Trennung von Kirche und Staat, die das staatlich geförderte Christentum in den meisten europäischen Ländern beendete. Seither ist es möglich ein freies Mitglied der Gesellschaft zu sein und die Ansichten der jeweiligen Kirche in verschiedenen Bereichen abzulehnen, oder sogar aus der Kirche auszutreten. Millionen beschritten diesen Weg und wurden zu Freidenkern und entwickelten komplett neue Glaubenssysteme wie den Humanismus, Atheismus, Agnostizismus und Deismus; andere gründeten liberale Flügel der evangelischen Theologie und auch der lange unterdrückte Trend der Kirchenvereinigung (XXXX - englisch: unitarian ... könnte auch für was anderes stehen - XXXX ) wurde wieder ermöglicht. Bei den östlichen und orientalischen Kirchen hinterließ die Aufklärung keinen so starken Eindruck.

Dieser Zugewinn an persönlichen Freiheiten hatte soziale Folgen: die Auflösung der christlichen Gemeinschaft als Einheit mit zivilrechtlicher Autorität. In den Vereinigten Staaten und Europa haben viele verweltlichten Christen aufgehört an religiösen Pflichten teilzunehmen und besuchen beispielsweise ihre Kirchen nur noch an wenigen Tagen im Jahr oder gar nicht mehr. Viele davon erinnern sich daran noch sehr religiöse Großeltern zu besitzen, in ihrer eigenen Familie hatte christliche Theologie jedoch keine Priorität mehr. Sie entwickelten ein zwiespältiges Verhältnis zu ihrer Religion. Einerseits bleiben sie aus Identitätsgründen ihrer Kirche treu, andererseits entfremdet sie die weltliche westliche Einstellung, sowie die Erfordernisse des täglichen Lebens von ihrer Religion. Heirat zwischen Christen verschiedener Konfessionen, oder zwischen Christen und Nicht-Christen, früher ein Tabu, ist heutzutage üblich geworden.

Es gab viele Reaktionen der Christlichen Gemeinschaft auf diese Phänomene, u.a. die Gründung zahlreicher protestantischer Gruppierungen, traditionalistischer katholischer Splittergruppen, die die Legitimität katholischer Reformen nicht anerkennen und das Wachstum hunderter fundamentalistischer Gruppierungen, die die komplette Bibel wörtlich interpretieren.

In Jugendkirchen ist es meist ein Team von Ältesten, die die Leitung bilden. Weitere Teams kümmern sich um weitere Dinge wie Predigt und Lobpreis. Ziel ist es den Glauben in gewohnter Atmosphäre zu leben. Der Musikstil zum Beispiel variiert dabei von Rockmusik über Drums'n'Bass bis hin zu Techno.

Siehe auch : Benediktiner,Dogmatik

News

hier bitte nur große News-Magazine verlinken. Denn diese bieten ständig News und ändern ihre Internet-Adresse nur sehr selten.

Links