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FORSYS

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FORSYS (Forschungseinheiten der Systembiologie) ist eine nationale Förderinitiative des BMBF zur Förderung der deutschen Systembiologie.

Ziele

Das Ziel der FORSYS Initiative ist es interdizipinäre, systembiologische Forschungseinheiten aufzubauen, in welchen sowohl praktisch experimentierende (wet-lab) als auch theoretisch arbeitende Gruppen (dry-lab) unter einem Dach gemeinsam forschen. Die wet-lab Forscher kommen dabei z. Bsp. aus den Bereichen der Biologie und Medizin, während die dry-lab Gruppen aus Mathematikern, Physiker und Informatikern, Chemikern und Ingenieurwissenschaftlern bestehen.
Des weiteren soll der Studiengang Systembiologie oder geeignete Studiengänge zu Aspekten der Sysembiologie an den beteiligten Universitäten etabliert und erweitert werden, um die Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs auf diesem Gebiet nachhaltig zu fördern.
Die Ergebnisse der FORSYS Zentren sollen, auch in Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen, ihren Weg in die praktische Anwendung finden.
Die Förderung ist für 3 Jahre und bei positiver Begutachtung für zwei weitere Jahre, also insgesamt für 5 Jahre gesichert (2007-2011), wobei eine weitere Verlängerung nicht ausgeschlossen ist. Die Koordination erfolgt über den Projektträger Jülich.

Geschichte

  • 01.03.2006: Bekanntmachung der Richtlinien zur Förderung von FORSYS.
  • 31.07.2006: Bekanntgabe der vier FORSYS Zentren an den Universitäten Freiburg, Potsdam, Magdeburg und Heidelberg.
  • 01.01.2007: Beginn der Fördermaßnahme.
  • 25.06.2007: Bekanntmachung der Richtlinien zur Förderung von FORSYS-Partner
  • 2008: Kick-off Meeting der FORSYS Zentren.

Die vier FORSYS Zentren

FRISYS - Freiburger Initiative für Systembiologie

Die Freiburger Initiative für Systembiologie (FRISYS) wurde unter dem Dach des Zentrums für Biosystemanalyse (ZBSA) gegründet. FRISYS umfasst zehn bereits existierende und erfolgreich auf dem Gebiet der Systembiologie arbeitende Gruppen in den Fakultäten für Biologie, Angewandte Wissenschaften, Medizin, Mathematik und Physik.
Mit der Einrichtung von 3 neuen (je einer in der Fakultät für Biologie, Medizin, Mathematik und Physik), systembiologischen Arbeitsgruppen führt Freiburg als erste deutsche Universität den Tenure Track nach amerikanischem Vorbild ein, d.h. die Positionen werden nach positiver Evaluation, spätestens nach Ablauf von 5 Jahren in dauerhafte Professorenstellen umgewandelt.
Eine weitere Neuerung, die FRISYS in Freiburg einführt sind Lecturer nach angelsächsischem Vorbild. FRISYS wird zwei Lecturer für Systembiologie finanzieren und auch diese beiden Lecturer Stellen sind echte Tenure Track Positionen nach angelsächsischem Vorbild. Die Aufgabe dieser beiden Lecturer wird die Etablierung des Studiengangs Systembiologie sein.
Die Modellorganismen an welchen im Rahmen der Freiburger Inititative für Systembiologie geforscht wird umfassen sowohl Pro -alsauch Eukaryotische Organismen an phylogenetischen Schlüsselpositionen des Pflanzen -und Tierreiches, wie Cyanobakterien, das Blasenmützenmoos Physcomitrella, den Ackerschmalwand Arabidopsis, den Invertebraten C. elegans, den Zebrafisch Danio rerio und Säugerzellkultur. Diese Organismen dienen als Modelle zur Erforschung von Signalnetzwerken während des Wachstums und der Differenzierung von Zellen.

GoFORSYS - Potsdam-Golm BMBF-Research Project on Systems Biology

GoFORSYS wurde in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie und dem Max-Planck-Institut für für Kolloid und Grenzflächenforschung gegründet. GoFORSYS erforscht die Erhöhung der Effizienz der Photosynthese in Nutzpflanzen anhand des Modellorganismus Chlamydomonas reinhardtii. Die Erhöhung der Effizienz der Photosynthese spielt eine Große Rolle für die Zukunft, da Pflanzen nicht nur Nahrungsmittellieferant sind sondern auch als Biotreibstoffe immer mehr an Bedeutung gewinnen.

VIROQUANT - Systembiologie von Virus-Zell-Interaktion

VIROQUANT wurde unter dem Dach von BIOQUANT ('Zentrum für Analyse molekularer und zellulärer Biosysteme") gegründet. Viroquant kooperiert mit dem Zentrum für Molekulare Biologie (ZMBH), dem Biochemische Zentrum Heidelberg (BZH), Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR), dem Zentralen Institut für Technische Informatik (ZITI, ehemals Institut für Technische Informatik der Universität Mannheim), dem Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem European Molecular Biology Laboratory (EMBL), dem European Media Laboratory (EML) und dem Max-Planck-Institut für medizinische Forschung (MPIMF).

MaCS - Magdeburg Centre for Systems Biology

Die FORSYS Initiative der Universität Magdeburg kooperiert mit dem Max-Planck-Institut für die Dynamik komplexer technischer Systeme. MaCS hat die Etablierung eines theoretischen und Computerbetonten Zentrums zum Ziel, welches die Expertise der Universität Magdeburg auf dem Gebiet der mathematischen Modellierung und Systemtechnik bündelt. Die MaCS Initiative soll Bestandteil des Forschungszentrums für Dynamische Systeme, welches vom Land Sachsen-Anhalt finanziert wird, werden.

FORSYS Partner

"FORSYS-Kooperationen" und "FORSYS-Nachwuchsgruppen" sollen beide als FORSYS-Partner mit den vier bereits bestehenden "Forschungseinheiten des Systembiologie" vernetzt werden. Bewerbungszeitraum: 07.08.2007 - 12.11.2007.

FORSYS-Kooperationen

Durch "FORSYS-Kooperationen" sollen die Forschungskapazitäten der FORSYS Zentren weiter gestärkt und ausgebaut werden indem Kooperationen mit den vier bereits bestehenden FORSYS Zentren unterstützt werden. Es können sich sowohl universitäre alsauch außeruniversitären Einrichtungen wie Kleine und mittlere Unternehmen um die Einbindung in die Fördermaßnahme "FORSYS-Partner" bewerben. Die Themenbereiche sollten einen deutlichen Anwendungsbezug, angelehnt an eines der FORSYS Zentren, haben. Die Maßnahme "FORSYS-Kooperationen" wird mit bis zu 3 Jahren gefördert.

FORSYS-Nachwuchsgruppen

Mit "FORSYS-Nachwuchsgruppen" sollen jünge Wissenschaftler angesprochen werden, die auf dem Gebiet der Systembiologie forschen oder forschen möchten. "FORSYS-Nachwuchsgruppen" soll es ermöglichen ein eigenes unabhängiges Forschungsvorhaben umzusetzen und eine eigenen Arbeitsgruppe aufzubauen. FORSYS-Nachwuchsgruppen sollen besonderes dort eingerichtet werden, wo noch keine systembiologische Forschung existiert, um eventuell vorhandene Kapazitäten zu bündeln und auszubauen. Es werden bis zu 12 Arbeitsgruppen bis zu 5 Jahre gefördert.