Titanic (1997)
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Titanic ist ein US-amerikanisches Spielfilm-Drama aus dem Jahr 1997 unter der Regie von James Cameron, das die Geschichte der Jungfernfahrt der Titanic im Jahr 1912 nacherzählt. In die erwiesenen Fakten des Untergangs der Titanic wurde eine Liebesgeschichte mit fiktiven Personen eingeflochten.
Der Film gilt bis heute mit einem Gewinn von elf Oscars inklusive des Besten Filmes und einem weltweiten Einspielergebnis von über 1,8 Mrd. US-Dollar als einer der erfolgreichsten Filme überhaupt und steht in der nicht inflationsbereinigten Liste der erfolgreichsten Filme auf dem ersten Platz. Allein in Deutschland sahen den Film über 18 Millionen Kinozuschauer.
Handlung
Das „Herz des Ozeans“
August 1996: Der Abenteurer und Schatzsucher Brock Lovett befindet sich an Bord des Forschungsschiffes Akademik Mstislaw Keldysch im Nordatlantik. Er und sein amerikanisch-russisches Team suchen in über 3800 Metern Tiefe im Wrack der legendären Titanic nach dem verschollenen Diamanten-Collier „Das Herz des Ozeans“, das beim Untergang des Schiffes mit an Bord gewesen sein soll und heute einen unvorstellbaren Wert hat. Tatsächlich findet die Mannschaft, als sie mit ihrem Unterwasserroboter in das verfallene Innere des Wracks eindringt, einen Tresor, jedoch von einem Diamanten keine Spur. Stattdessen entdecken sie eine gut erhaltene Aktzeichnung einer jungen Frau, die den gesuchten Diamanten trägt. Die Zeichung entstand am 14. April 1912, also dem Tag des Untergangs der Titanic.
Derweil schaut Rose Dawson-Calvert, eine Dame im Alter von 102 Jahren, einen Bericht über die Bergung im Fernsehen. Als schließlich die Zeichnung eingeblendet wird, verschlägt es ihr die Sprache. Die junge Frau auf der Zeichnung ist sie selbst, vor 84 Jahren. Sie lässt durch ihre Enkelin Lizzie über Satellit auf dem Forschungsschiff anrufen und erklärt, dass sie die Frau auf der Zeichung ist und seinerzeit an Bord der Titanic war. Daraufhin lässt das Forschungsteam die ehemalige Passagierin der Titanic einfliegen. Die anfängliche Skepsis einiger Crew-Mitglieder weicht schnell großem Interesse: Die alte Dame behauptet, Rose DeWitt Bukater zu sein, die – laut Akten – beim Untergang der Titanic ums Leben gekommen war. Doch es ist wahr, was sie behauptet, und sie beginnt die Geschichte des Unterganges der Titanic aus ihrer Sicht zu erzählen.
Das Schiff der Träume
Es beginnt am 10. April 1912 in Southampton in England. Im Hafen herrscht reges Treiben, denn die Titanic, das seinerzeit größte Schiff der Welt, geht an diesem Tag auf ihre Jungfernfahrt in Richtung New York. Auch die aus der gehobenen Gesellschaftsschicht stammende 17-jährige Rose DeWitt Bukater ist mit ihrer Mutter Ruth, ihrem viel älteren Verlobten Cal Hockley, sowie einigen Dienstboten unter den zusteigenden Passagieren. Rose fühlt sich sichtlich unwohl, da sie von ihrer Mutter dazu gedrängt wird, den reichen, arroganten Cal zu heiraten.
Derweil spielen in einer Hafenkneipe vier Männer Poker – zwei Schweden sowie der junge Jack Dawson und sein Freund Fabrizio De Rossi. Die Schweden haben in diesem Spiel ihre Tickets für die Titanic gesetzt. Jack und Fabrizio gewinnen die Tickets und eilen, praktisch ohne Gepäck, zur Titanic. Sie bekommen eine Viererkabine in der dritten Klasse. Unmittelbar darauf sticht die Titanic von Southampton aus in See. In Cherbourgh in Frankreich steigen noch Passagiere zu und die Titanic macht sich auf den Weg über den Altantischen Ozean in Richtung Amerika.
Auf der Fahrt ist Jack auf den ersten Blick von Rose hingerissen. Rose wiederum macht sich Gedanken über ihr zukünftiges Leben. Sie sieht keinen Sinn darin und will sich in einem Moment der Verzweiflung vom Heck des Schiffes stürzen. Der zufällig anwesende Jack bringt sie mit viel Zureden von ihrem Vorhaben ab. Als Rose über die Reling zurück auf das Deck klettern will, rutscht sie ab und stürzt fast in die Tiefe. Jack schafft es jedoch, sie zurück an Deck zu ziehen. Allerdings haben ihre Hilfeschreie die Schiffsmatrosen auf das Geschehen aufmerksam gemacht. Als sie eintreffen, liegt Jack auf Rose, und da er zudem seine Jacke und Schuhe nicht mehr an hat, gehen die Bootsleute davon aus, dass Rose von Jack unsittlich überfallen wurde. Rose stellt die Sache gegenüber ihrem Verlobten Cal und den Matrosen richtig und erklärt, dass Jack ihr das Leben gerettet hat, woraufhin Jack für den nächsten Abend zum Abendessen in die erste Klasse eingeladen wird.
Rose und Jack spazieren am nächsten Tag auf dem Deck, wobei sich Rose bei Jack bedankt. Jack zeigt ihr seine Zeichenmappe und Rose ist von den Arbeiten begeistert. Später treffen sie auf Rose' Mutter Ruth und deren Freundinnen und sofort wird klar, dass Ruth Jack nicht mag. So kommt es, dass sie beim Abendessen alles daran setzt, Jack in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. Allerdings macht Jack vor den reichen Leuten in der ersten Klasse eine gute Figur, indem er einfach er selbst ist. Danach führt Jack Rose auf eine ausgelassene Feier in der dritten Klasse.
Am nächsten Morgen kommt es beim Frühstück zum Eklat. Rose' Verlobter Cal ist wütend, dass Rose sich in der dritten Klasse mit Jack herumgetrieben hat. Ihr wird sowohl von Cal als auch von ihrer Mutter untersagt, sich noch einmal mit Jack zu treffen. Jack hat indessen die Situation durchschaut. Wissend, dass er Rose aus ihrer misslichen Lage retten muss, trifft sich Jack heimlich mit Rose. Sie macht ihm jedoch klar, dass sie sich nicht weiter treffen können, weil sie verlobt ist. Im Abendrot steht Jack anschließend am Bug des Schiffes, als Rose plötzlich auftaucht und ihm mitteilt, dass sie es sich noch einmal überlegt hat – sie will nicht länger eine Puppe in den Händen anderer sein. Jack stellt Rose vorne an die Reling und es kommt zu einem ersten Kuss zwischen den beiden.
Rose nimmt Jack mit in ihre Kabine und zeigt ihm den Diamanten. Sie möchte sich von ihm nackt zeichnen lassen, wenn sie das Schmuckstück trägt, und Jack fertigt schließlich die Zeichnung an, die zu Beginn des Filmes aus dem Tresor geborgen wurde. Anschließend müssen die beiden vor Cals aufdringlichem Kammerdiener Lovejoy über das gesamte Schiff flüchten und verstecken sich schließlich im Lagerraum des Schiffes. Sie steigen in ein dort verfrachtetes Automobil und schlafen das erste Mal miteinander, während sie auf dem ganzen Schiff gesucht werden.
Der Untergang
Kurz darauf haben die wachhabenden Offiziere auf der Brücke ein ganz anderes Problem. Die Titanic steuert geradewegs auf einen Eisberg zu und alle eingeleiteten Ausweichmanöver können die Katastrophe nicht mehr abwenden. Das Schiff rammt den Eisberg. Wasser dringt in den Kesselraum und den Frachtraum ein und die Schotten werden geschlossen. Kapitän E.J. Smith lässt sich einen ersten Bericht geben und begutachtet gemeinsam mit dem Schiffsingenieur Thomas Andrews die Schäden. Inzwischen wird Jack des Diebstahls bezichtigt, da er den von Cals Kammerdiener untergeschobenen Diamanten in einer gestohlenen Jacke bei sich trägt. Jack wird vom Bootsmann unter Arrest gestellt.
Bei einem Gespräch zwischen Kapitän Smith, Thomas Andrews und dem Eigentümer des Schiffes, Bruce Ismay, macht Andrews ihnen keine Hoffnungen, dass das Schiff noch zu retten sei. Der Kapitän veranlasst, dass die Passagiere Schwimmwesten anlegen und sich an Deck versammeln sollen. Außerdem befiehlt er, den Notruf CQD funken zu lassen. Die Passagiere der ersten Klasse nehmen die Sache nicht ernst, doch Rose sieht den besorgten Ausdruck in den Augen des Schiffsingenieurs Andrews. An Deck beginnt derweil die Schiffskapelle zu spielen, um die Passagiere zu beruhigen.
Rose hat zu dieser Zeit einen Streit mit ihrer Mutter Ruth an Deck, denn diese ist der Ansicht, die Rettungsboote würden mit zu vielen Menschen beladen und hofft, dass wenigstens eine Klassentrennung stattfindet, da sie nicht mit Passagieren aus den unteren Klassen zusammen sein möchte. Rose ist schockiert, sagt sich von ihrer Mutter los und macht sich auf die Suche nach Jack, während Ruth in einem der Boote zu Wasser gelassen wird. Rose ist verzweifelt, da sie Jack im labyrintartigen Inneren des Schiffes nicht finden kann. Erst nach langem Suchen findet sie Jack im Raum des Bootsmannes, doch er ist immer noch mit Handschellen an ein Rohr gefesselt. Rose sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, die Handschellen zu zertrennen, während das Wasser immer weiter steigt. Schließlich findet sie eine Axt und schlägt mit ihr die Handschellen entzwei.
Sie gelangen in die dritte Klasse und treffen auf Fabrizio. Sowohl an als auch unter Deck kommt es zur Panik. Die Passagiere der dritten Klasse durchbrechen schließlich eine der verschlossenen Gittertüren, um an Deck zu gelangen. Auch Cal Hockley und sein Kammerdiener wollen in eines der Rettungsboote gelangen. Cal versucht, den Schiffsoffizier Murdoch zu bestechen, damit er ihn in ein Boot lässt, was dieser jedoch ablehnt. Als sich schließlich noch eine Chance für Cal auftut, erfährt er, dass sein Kammerdiener Rose und Jack entdeckt hat. Rose will ohne Jack nicht in ein Rettungsboot steigen. Cal kommt hinzu und gibt Rose seinen Mantel. Er behauptet, Jack und er könnten an der anderen Schiffsseite noch ein Boot bekommen. Rose steigt widerwillig in das Rettungsboot. Beim Absenken der Boote überlegt es sich Rose noch einmal anders und springt aus dem Boot wieder zurück an Deck. Jack läuft sofort zu ihr. Cal verliert jetzt die Beherrschung und beginnt, auf die beiden zu schießen. Sie flüchten vor ihm durch die Decks der ersten Klasse und können entkommen, müssen sich allerdings jetzt erst wieder mühsam einen Weg durch die vollgelaufenen Gänge nach oben erkämpfen. Derweil hat Cal festgestellt, dass er den Diamanten in den Mantel gesteckt hatte, den Rose jetzt trägt. Das Wasser steigt immer weiter.
An Deck verstärkt sich die Panik, nachdem Schüsse gefallen sind. Schiffsoffizier Murdoch erschießt Tommy, mit dem sich Jack und Fabrizio angefreundet hatten, als dieser in ein Boot drängte. Anschließend begeht Murdoch Selbstmord, indem er sich in den Kopf schießt. Cal entdeckt ein kleines Mädchen, mit dessen Hilfe es ihm gelingt, einen Platz in einem der letzten Boote zu ergattern. Die Schiffskapelle hört auf zu spielen. Allerdings stimmt ihr Dirigent noch das Lied Näher, mein Gott, zu Dir an, während das Schiff immer weiter sinkt. Rose und Jack sind derweil am Heck des Schiffes angelangt, als das Schiff sich fast senkrecht aufrichtet. Dann bricht es in der Mitte auseinander, und der hintere Schiffsteil fällt zurück ins Wasser. Er richtet sich wieder auf und treibt anschließend wie ein Korken senkrecht im Wasser, um schließlich zu sinken. Jack und Rose klammern sich aneinander, verlieren sich aber unter Wasser. Nach kurzer Suche kann Jack Rose inmitten der im Meer schwimmenden Passagiere entdecken. Sie retten sich auf eine treibende Tür, die nur Platz für einen bietet, sodass Jack im Wasser bleibt.
Schiffsoffizier Lowe beginnt, einige der Rettungsboote mit Seilen zusammenzubinden und die Passagiere umsteigen zu lassen, um sich mit dem geleerten Boot auf die Suche nach Überlebenden zu machen. Allerdings kommen sie zu spät und können nur einige wenige Überlebende retten. Rose muss nach einiger Zeit feststellen, dass Jack in dem eiskalten Wasser erfroren ist. Sie nimmt von ihm Abschied, lässt seine Hand los und er versinkt im Meer. Dann hört sie in weiter Ferne die Stimme Lowes. Sie sammelt all ihre Kraft, gleitet ins Wasser und schwimmt zu einem Toten, der eine Trillerpfeife bei sich hat, wodurch sie auf sich aufmerksam machen kann. Rose wird gerettet. Sie und die anderen Überlebenden der Titanic werden von dem Passagierschiff Carpathia aus dem eisigen Nordatlantik befreit. Noch vor der Ankunft der Carpathia in New York legt Rose den Namen Dewitt Bukater ab und nimmt Jacks Namen, Dawson, an.
Zurück im Jahr 1996: Nachdem die 102-jährige Rose die ganze Geschichte erzählt hat, sind ihre Enkelin Lizzie, Brock Lovett und der Rest des Teams ergriffen und zugleich traurig. In der Nacht wandert die alte Rose an Bord der Keldysh umher und starrt gedankenverloren in die nächtliche See hinab. In der Hand hält sie das „Herz des Ozeans“, das sie seinerzeit in dem Mantel, den sie trug, entdeckt hatte und welches seitdem in ihrem Besitz war. Sie schaut es sich noch ein letztes Mal an und wirft es ins Wasser, woraufhin sie sichtlich erleichtert ist.
Rose schläft an diesem Abend friedlich ein. Ihre Seele kehrt zurück auf die Titanic, wo Jack und alle, die mit dem Schiff versanken, im großen Treppenhaus auf sie warten. Der Film endet mit einem Kuss zwischen Jack und Rose.

Produktion
Vorproduktion
James Cameron war von Schiffswracks schon immer fasziniert. So rückte Anfang der 1990er Jahre auch die Titanic in sein Blickfeld. Er war vom Potential der Geschichte begeistert und beschrieb die Story vom Untergang der Titanic als einen „großartigen Roman, der sich ganz genauso abgespielt hat.“[1]
„Eine bessere Geschichte hätte man gar nicht erfinden können: Die Gegenüberstellung von Arm und Reich, die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau, die bis zum letzten Augenblick Gültigkeit hatten, die stoische Gelassenheit und das ehrbare Verhalten einer Epoche die längst untergegangen ist, der Prunk des großartigen Schiffes, das sich nur mit der Tollheit jener Männer, die es wie besessen durch die Dunkelheit trieben, messen lässt. Und vor allem die Lehre, die wir daraus ziehen: Dass das Leben ein Wagnis ist, die Zukunft unbekannt … dass das Undenkbare möglich ist.“
Um die tragische Katastrophe strickte Cameron eine romantische Liebesgeschichte, bei der sich die sympathischen Hauptfiguren Jack und Rose einander näher kommen – stets mit der Gefahr lebend, dass ihr Glück jäh zerstört werden könnte. Cameron verknüpfte mit seiner Liebesgeschichte vom Bug bis zum Heck alle interessanten Orte und Momente des Schiffes, um dem Zuschauer „den Optimismus und die Herrlichkeit des Schiffes auf eine Art und Weise erleben zu lassen, wie sie den meisten Passagieren verwehrt blieb.“ Des Weiteren schuf Cameron mit der älteren Rose einen modernen Rahmen für die Romanze, was die Geschichte greifbar und zugleich ergreifend macht.[1] Der Schatzsucher Brock Lovett wurde als Element eingefügt, das all diejenigen repräsentiert, die sich der Geschichte nie unter dem menschlichem Aspekt genähert haben.[2]
Cameron traf sich mit 20th Century Fox und überzeugte das Studio davon, den Film durch Originalaufnahmen der echten Titanic historisch zu fundamentieren.[3] Er stellte eine Crew aus russischen, amerikanischen und kanadischen Wissenschaftlern, Filmtechnikern, Seeleuten und Historikern zusammen und organisierte im Jahr 1995 zwölf Tauchfahrten, die vom russischen Forschungsschiff Akademik Mstislaw Keldysch, dem größten Schiff seiner Art, aus koordiniert wurden. Mit Mir-U-Booten, zwei von nur fünf existierenden U-Booten, die bis zur Tiefe der Titanic in rund vier Kilometern Tiefe hinuntertauchen können, und einem Remotely Operated Vehicle (ROV) sollte das Wrack erkundet werden.[1] Dieses eigens für den Film konstruierte Mini-U-Boot mit dem Namen Snoop Dog drang dabei in die Innenräume des Schiffes vor, die nach dem Untergang noch niemand gesehen hatte. Nach diesen Erfahrungen begann Cameron das Drehbuch zu schreiben.[3]
Kurze Zeit später begann am 1. September 1995 die Produktion. Harland & Wolff, die Schiffswerft, welche die Titanic erbaut hatte, öffneten ihre privaten Archive und die Crew erhielt Zugang zu Blaupausen, die bis dahin als vermisst galten. Für die Inneneinrichtung des Schiffes suchte das Team um Produktionsdesigner Peter Lamont nach Gegenständen aus der Zeit um 1912, dem Jahr als die Titanic den Eisberg rammte. Allerdings musste sich alles in neuem Zustand befinden oder zumindest so aussehen, da das Schiff bereits auf seiner Jungfernfahrt unterging. Die Akribie ging so weit wie bei kaum einem anderen Film zuvor. Bis ins kleinste Detail wurden Kleider, Koffer, Geschirr, Innenausstattung und Umstände des Untergangs den Originalen oder den wahren Begebenheiten nachempfunden. Trotz dieser engagierten Bemühungen gilt Titanic heute als einer der Filme mit den meisten Filmfehlern. So wurden zum Beispiel im Film Zigaretten mit Filter verwendet, die erst Mitte der 1940er Jahre verkauft wurden.
Um realistische Außenaufnahmen zu garantieren, kaufte 20th Century Fox eigens ein 160.000 m² großes Gelände an der mexikanischen Pazifikküste im Bundesstaat Baja California und ließ dort ab dem 31. Mai 1996 das erste voll funktionsfähige Filmstudio seit dreißig Jahren an der amerikanischen Westküste errichten. In vier Monaten entstand nördlich der Stadt Playas de Rosarito eine Filmanlage mit den Ausmaßen einer Kleinstadt mit umfangreicher Infrastruktur und zahlreichen Studios.
Mit Sprengungen wurde der Untergrund für zwei große Tanks präpariert – einer mit 64 Millionen Litern für eine originalgetreue Nachbildung der Titanic, bei der in einem Winkel von 270° gedreht werden konnte, und einer mit 22 Millionen Litern, in dem die luxuriösen Inneneinrichtungen der 1. Klasse eingerichtet wurden. Das Schiff im großen Tank war zwar im exakten Maßstab aufgebaut worden, jedoch mussten von Lamont einige Kompromisse eingegangen werden. So wurden etwa die Rettungsboote und Schornsteine um zehn Prozent verkleinert und überflüssige Teile des Oberbaus und eines der vorderen Decks entfernt, um sie später mit Modellen zu ersetzen. Das Boot- und A-Deck waren funktionstüchtige Filmsets, während der Rest nur eine Stahlkonstruktion darstellte, in der sich die Plattform befand, mit der sich das Ganze für die Untergangsszenen neigen ließ. Ein 50 Meter hoher Kran sorgte auf 120 Metern Gleis neben seiner Funktion als Baukran für richtige Lichtverhältnisse und Kameraperspektiven.[2] Nachdem die entsprechenden Szenen abgedreht waren, wurde das Schiff demontiert und als Alteisen verkauft, um die Produktionskosten etwas zu schmälern.
Besetzung
Es stellte sich die Frage, welche Schauspieler die Figuren des Films verkörperten sollten. Besonders für die Hauptfiguren Jack und Rose musste die Wahl die richtige sein – mit ihnen steht und fällt der Erfolg des Films. Cameron fragte Claire Danes, ob sie die Rolle von Rose übernehmen würde. Sie fühlte sich jedoch nach ihrer Arbeit an Baz Luhrmanns William Shakespeares Romeo + Julia sehr aufgebraucht und fand außerdem, die Filme ähnelten sich zu sehr.[4] Er traf sich außerdem mit Gwyneth Paltrow wegen der Rolle.[5] Als Darsteller von Jack waren ursprünglich Billy Crudup[6], Stephen Dorff[7], Matthew McConaughey[8], Macaulay Culkin[9] und Christian Bale[10] im Gespräch. Die Wahl fiel schließlich auf den damals noch recht unbeschriebenen US-amerikanischen Filmschaupieler Leonardo DiCaprio und die Britin Kate Winslet, die bis dahin vor allem in Großbritannien durch ihre Rolle in Sinn und Sinnlichkeit bekannt war. Für beide sollte der Film für einen enormen Bekanntheitsschub sorgen. DiCaprio wurde zum Teenie-Frauenschwarm und war auf zahlreichen Zeitschriftentiteln abgebildet, darunter das Musikmagazin Rolling Stone.[11] Er gehörte in den Anfangsjahren des Internets zu den meistgesuchten Personen und war nun auch in Hollywood gefragt. Es folgten publikumsträchtige Filme wie Der Mann in der eisernen Maske (1998), The Beach (2000), Gangs of New York (2002), Catch Me If You Can (2002) und Aviator (2004). Kate Winslet unterschrieb vom Erfolg unbeeindruckt weiterhin bei Filmen mit geringen Budgets wie Hideous Kinky (1998) und Holy Smoke (1999).
Auch bei den anderen Rollen dauerte es, bis die richtige Besetzung für den Film gefunden wurde. Molly Brown sollte ursprünglich von der Country-Sängerin Reba McEntire gespielt werden, die jedoch aus Termingründen absagen musste.[12] Die Wahl fiel auf Kathy Bates. Sie war dem produzierenden Studio 20th Century Fox mit Gehaltsforderungen von 600.000 US-Dollar zwar zu teuer, doch Cameron half aus eigener Tasche aus, weil er sie für die ideale Besetzung hielt. Cal Hockley sollte ursprünglich Rob Lowe[13] oder Jack Davenport verkörpern, wobei letzterer schließlich als zu jung eingeschätzt wurde.[14] Stattdessen erhielt Billy Zane die Rolle. Für die Rolle der alten Rose hatte Cameron Fay Wray favorisiert, die aber die Teilnahme an einem solchen Projekt als zu anstrengend einschätzte.[15] Auch Ann Rutherford lehnte ab[16] und so wurde die damals 86 Jahre alte Gloria Stuart verpflichtet.
Dreharbeiten
Für die Aufnahmen der Gegenwarts-Szenen am Anfang und Ende des Films wurde im Juli 1996 die Akademik Mstislav Keldysh verwendet, die bereits als Forschungsschiff für die Tauchexpedition genutzt wurde. Während dieser Dreharbeiten mischte eine bis heute unbekannte Person die Designerdroge Phencyclidin in das Essen der Mannschaft, was für viele Mitglieder des Teams, darunter auch Cameron, im Krankenhaus endete.[17][18] Im September 1996 begannen die eigentlichen Dreharbeiten in den neu errichteten Fox Baja Studios.[2]
Dort wurden die Szenen am Poopdeck des Schiffes mittels einer speziellen Technik gedreht. Durch ein Gelenk konnte das gesamte Heck in wenigen Sekunden bis zu 90° aufgestellt werden. Für die Sicherheit der Stuntmen waren viele Requisiten aus Schaumstoff gefertigt.[19] Am 15. November 1996 wurden die Einstiegsszenen gedreht.[20] Cameron ließ die Titanic nur auf der Steuerbordseite aufbauen, da der vorwiegend aus Norden vorherrschende Wind den Rauch der Schornsteine so bließ, dass es aussah, als fahre das Schiff. Allerdings hatte das Team deswegen Probleme, das Schiff bei seiner Abfahrt aus Southampton zu zeigen, da es mit seiner Backbordseite am Kai lag. Das Produktionsteam half sich mit einer kuriosen Lösung. Aufschriften auf Requisiten und Kostümen waren in Spiegelschrift aufgetragen und jemand, der laut Drehbuch nach rechts gehen sollte, ging in die andere Richtung. Erst in der Postproduktion des Films wurde das Material durch Spiegeln berichtigt.[21]

Der Zeitplan sah 138 Drehtage vor, aus denen bald 160 wurden. Viele Schauspieler holten sich Erkältungen, Influenza oder Niereninfektionen nachdem sie stundenlang im kalten Wasser gedreht hatten, darunter auch die Hauptdarstellerin Kate Winslet. Einige Darsteller verließen das Team und drei Stuntman hatten Knochenbrüche zu beklagen. Eine Untersuchung der Screen Actors Guild kam aber zu dem Ergebnis, dass auf dem Set alles eigensicher war. Cameron hat sich nie dafür entschuldigt, seine Mitarbeiter derart zu fordern, jedoch gestand er die etwas härtere Gangart ein: „Ich fordere und ich fordere meine Crew. Was meine etwas militärische Gangart angeht, so bin ich davon überzeugt, dass der Umgang mit tausenden von Extras und großen Drehorten und die Gewährleistung, dass Menschen nicht zu Schaden kommen, sehr in diese Richtung geht. Ich denke, dass Sie strenge Methoden an den Tag legen müssen, wenn Sie mit so vielen Leuten zu tun haben.“ Nachdem Winslet fast ertrunken wäre, sich den Ellbogen aufgeschlagen und die Grippe überstanden hatte, gab sie zu verstehen, nicht mehr für Cameron arbeiten zu wollen, sollte sie nicht „sehr viel Geld“ erhalten. Sie räumte ein, dass Cameron zwar „ein netter Mensch“ sei, aber „zu viel Temperament“ hätte.[17]
Spezialeffekte
Der kleinere Tank mit 22 Millionen Litern Fassungsvermögen war mit einem riesigen Hydrauliksystem versehen, mit dem neben dem Speisesaal der 1. Klasse die große Freitreppe mit einer Geschwindigkeit von 30 cm pro Minute komplett im Tank versenkt werden konnte.[2] Dabei wurde die Treppe beim ersten Versuch aus ihrer Stahlverankerung gerissen, wobei aber niemand zu Schaden kam. Als das Vorderteil des 223 Meter langen Äußeren der Titanic in den größeren Tank gesenkt werden sollte, stellte sich heraus, dass es als der schwerste Teil des Schiffes wie eine Art Stoßdämpfer auf das Wasser wirkte. Um die Konstruktion dennoch in das Wasser zu bekommen, leerte Cameron viele Bereiche des Sets und zertrümmerte einige Fensterscheiben auf der Schiffspromenade eigenhändig. Nachdem der Speisesaal geflutet wurde, verbrachte das Team drei Tage damit, das ROV von Schatzsucher Lovett zu filmen, wie es das Schiff in der Gegenwart erkundet.[2] Die Szenen nach dem Untergang im Atlantik wurden in einem 1,3 Million Liter fassenden Tank gedreht[22] – dem kleinsten der Produktion –, wobei die leblos im Wasser treibenden Körper mit speziellem Puder, was bei Kontakt mit Wasser kristallisiert, präpariert wurden. Durch dieses Pulver und den Einsatz von Wachs auf Haaren und Kleidung erhielten die Schauspieler ihr frostiges Aussehen.[23]
Cameron wollte bei diesem Film die Möglichkeiten von visuellen Effekten vorantreiben und beauftragte sein eigenes Modellstudio Digital Domain die Errungenschaften aus seinen Filmen Abyss – Abgrund des Todes and Terminator 2 – Tag der Abrechnung weiterzuentwickeln. Dabei ging es besonders um die realistische Darstellung von Wasser, da es vornehmlich digital erstellt werden sollte. Konventionell wurde Wasser bis dahin für gewöhnlich verkleinert gefilmt, um mittels Zeitlupe größere Wassermassen zu imitieren, was nicht sehr überzeugend wirkte.[24] Cameron spornte sein Team stattdessen an, ein 13 Meter langes Modell mittels Motion-Capturing-Technik zu filmen und später Wasser und Rauch digital hinzuzufügen. Für die digitale Umsetzung wurde eigens ein Berechnungs-Algorithmus vom Militär übernommen. Um die Illusion weiter zu perfektionieren wurden zusätzliche Extras auf einer Bühne mit Bewegungserfassung gedreht. Visual Effects Supervisor Rob Legato scannte die Gesichter vieler Schauspieler und die von sich und seinen Kinden, um den digitalen Menschen Leben einzuhauchen. Es gab außerdem ein 20 Meter langes Modell, das wiederholt in zwei Teile brechen konnte, die einzige Miniatur, die im Wasser verwendet werden konnte.[24] Für die Szenen im Maschinenraum wurde Drehmaterial aus entprechenden Räumlichkeiten der SS Jeremiah O'Brien verwendet, das wiederum durch Miniaturen und Schauspieler, die davor vor Greenscreen gefilmt wurden, vervollständigt wurde.[25] Um Geld zu sparen, wurde die Lounge der 1. Klasse nur als Miniatur angefertigt, die später mit Greenscreen-Aufnahmen kombiniert wurde.[26] Zum Rendern der Szenen wurden 60 Computer verwendet, die mit dem damals noch nicht weit verbreiteten Linux-Betriebssystem betrieben wurden.
Schnitt
Nachdem der Rohschnitt des Filmes fertig war, war Cameron vor allem mit dem Ende des Filmes nicht zufrieden. In dieser Version sieht der Schatzsucher Brock Lovett, wie die alte Rose zur Reling geht, um die Halskette ins Wasser zu werfen. Er nimmt fälschlicherweise an, dass sie in Wasser springen will und kommt ihr zusammen mit Rose' Tochter Lizzy zu Hilfe. Rose erzählt, dass sie die Kette niemals verkaufen würde und Lovett wirft die Kette schließlich selbst ins Meer, da er Rose' Gefühle versteht. Cameron war der Meinung, dass das Publikum den Schatzsucher Brock Lovett zu sehr aus den Augen verloren hatte, um sich noch allzu sehr Gedanken um ihn zu machen. Außerdem wollte er nach dem dramatischen Untergang der Titanic und nach dem sehr emotionalen Teil, in dem Jack stirbt, keine Szene akzeptieren, die derart diplomatisch und humorvoll ist.[27]
Während der ersten Testvorführung kritisierte das anwesende Publikum die zu dem Zeitpunkt noch neun Minuten lange Szene, in der Jack und Rose von Lovejoy über das Schiff gejagt werden. Außerdem wurde angemerkt, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass jemand sein Leben für Reichtum aufs Spiel setzt. Das spielte auf eine Szene an, in der Cal seinem Diener Lovejoy das Herz des Ozeans verspricht, wenn es ihm gelingt, Jack und Rose zu töten. Lovejoy geht daraufhin in den untergehenden Speisesaal der 1. Klasse, um das Paar zu suchen. Cameron überging diese Szene, um den Film zeitlich zu straffen.
Als Cameron den Film schließlich an das Filmstudio Paramount Pictures übergab, welches die US-amerikanischen Rechte verwaltete, hatte er eine Länge von drei Stunden. Cameron war klar, dass es sich die Studios nicht nehmen lassen würden, den Film eigenhändig zu kürzen und er ließ verlauten: „Meinen Film schneidet ihr nur über meine Leiche." Später gab er jedoch zu, dass er sich nicht sicher war, ob der Film ein Erfolg werden würde.
Soundtrack
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Monate |
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Singles
- My Heart Will Go On
- DE: 1 – 09.01.1998 – 39 Wo.
- AT: 1 – 25.01.1998 – 25 Wo.
- CH: 1 – 18.01.1998 – 48 Wo.
- UK: 1 – 22.02.1998 – 17 Wo.
- US: 1 – 28.02.1998 – 16 Wo.
Alben
- Titanic
- DE: 1 – 09.01.1998 – 51 Wo.
- AT: 1 – 25.01.1998 – 28 Wo.
- CH: 1 – 25.01.1998 – 36 Wo.
- Back To Titanic
- AT: 9 – 20.09.1998 – 13 Wo.
- CH: 2 – 13.09.1998 – 11 Wo.
Für die Musik seines Filmes wollte Cameron ursprünglich die irische Sängerin Enya verpflichten und hatte in einem Rohschnitt des Filmes bereits ihre Musik verwendet. Nachdem sie jedoch absagte und auch Dolores O’Riordan, die ehemalige Frontsängerin der Rockgruppe The Cranberries, wegen der Geburt ihres Sohnes ablehnte[28], wendete sich Cameron an den US-amerikanischen Filmkomponisten James Horner. Nach ihrer ersten Zusammenarbeit im Film Aliens – Die Rückkehr (1986) war ihre Beziehung zwar eher kalt, doch Horners Arbeit an Braveheart überzeugte Cameron schließlich. So komponierte James Horner eine Musik, bei der er sich sehr am irischen Stil von Enyas orientierte. Um ihren hallenden Klang zu imitieren, wurde eigens für die wortlosen, stimmungsvollen Hintergrund-Gesänge im Soundtrack die norwegische Sängerin Sissel Kyrkjebø verpflichtet. So kommt es, dass viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Soundtrack zu Titanic und Enyas Lied „Book of Days" aus dem Film In einem fernen Land (1992) zu erkennen sind.
Céline Dion sang den Titelsong „My Heart Will Go On“, komponiert und geschrieben von Horner und Will Jennings. Anfangs wollte Cameron keinen Song für den Abspann, aber Horner setzte sich ohne Camerons Wissen mit Jennings an die Produktion eines Songs. Als sie das Stück schließlich Cameron vorspielten, war er bereit, das später oscar- und grammyprämierte Lied im Abspann des Films zu verwenden. Der Song wurde ein weltweiter Hit. Dabei wollte Dion das Stück anfangs eigentlich gar nicht singen, es war ihr Ehemann René Angélil, der sie schließlich dazu überredete. Bemerkenswert ist außerdem, dass für das Album und die Radioversion das Demo verwendet wurde. Horner, Dion und Sony Music entschieden sich dafür die Demoaufnahme als offizielle Aufnahme zu behalten, da „Dions Stimme perfekt war“. Von „My Heart Will Go On“ gibt es zwei Versionen – das Liebesthema aus Titanic, das auf dem Soundtrack enthalten ist, und die „Album Version“, die sich auf den Alben „All The Way“ und „Let’s talk about Love“ befindet.
Darüber hinaus wurden auch andere Künstler eingeladen, Songs für den Film einzubringen, darunter der christliche Liedermacher Michael W. Smith, der in den Deckblatt-Notizen zu seinem Song „In My Arms Again“ von seiner CD „Live the Life“ (1998) schrieb: „Inspiriert und geschrieben für den Film Titanic, voller Dank für die Möglichkeit, ihnen einen Song zu schicken, dankbar dafür, dass er auf diesem Album gelandet ist.“ Beim Stück „Hymn To The Sea“ spielte Eric Rigler von der keltischen Band Bad Haggis sowohl den irischen Dudelsack als auch die Flöte.
Das Album wurde mit über elf Millionen verkauften Exemplaren der meistverkaufte, ausschließlich orchestrale Filmscore der Geschichte in den USA. Bemerkenswert, da sich nur ein Popsong auf dem Soundtrack befindet. Der Soundtrack stieg im Januar 1998 in den Billbord Charts von Position 11 auf 1. Dort sollte das Album ganze 16 Wochen verweilen. Kein Album hatte zuvor mehr als zehn Wochen den ersten Platz halten können. Auch in Großbritannien und Polen wurde der Soundtrack ein Erfolg. Während es im Königreich den ersten Platz in den UK Album Charts belegte, holte das Album in Polen sieben Mal Platin. In Kanada wurde der Platte am 31. März 1998 von der Canadian Recording Industry Association (CRIA) der Diamantenstatus für über eine Million verkaufte Platten verliehen.
Der Erfolg des Albums führte zur Veröffentlichung einer zweiten Album-Version zum Video-Release des Films am 25. August 1998. Das Album „Back To Titanic“ besteht aus einer Mixtur von bis dahin unveröffentlichten Aufnahmen und Neuaufnahmen einiger Songs aus dem Film, darunter ein von Máire Brennan, Enyas Schwester und Frontsängerin der irischen Band Clannad, aufgenommener Titel. Es gibt außerdem eine neue Version von „My Heart Will Go On“, die mit Dialogen untermalt ist.
Nicht zum eigentlichen Soundtrack gehören die Musikstücke, die vom Bordorchester im Film gespielt werden. Die I Salonisti, die das Orchester verkörperten und auch die Musik selbst spielten, veröffentlichten diese Stücke auf ihrem Album And the Band Played on – Music played on the Titanic.
Veröffentlichung
Als Titanic zu seinem eigentlichen Abgabedatum am 2. Juli 1997 noch nicht vollendet war, stieg in den Chefetagen der beiden beteiligten Filmstudios 20th Century Fox und Paramount Pictures die Anspannung. Das gesamte Projekt war für 20th Century Fox aufgrund seiner Größe ein riskantes Unterfangen gewesen. Die Kosten für den Film waren ursprünglich mit etwa 150 Millionen US-Dollar veranschlagt. Während der Produktion zeichnete sich ab, dass es bedeutend mehr werden wird. Am Ende standen 200 Millionen US-Dollar[29] exklusive 40 Millionen US-Dollar Marketingkosten zu Buche. Für damalige Verhältnisse eine enorme Summe, es war bis dato der teuerste Film überhaupt.
Die Studiobosse befürchteten ein erneutes „Heaven's Gate“. Dieser sehr teure Film führte damals als kommerzieller Flop zum Verkauf des Studios United Artists. Zweifel kamen auf an Camerons Regiestil, seine Absetzung stand im Raum. In diesem fortgeschrittenen Stadium der Produktion konnte 20th Century Fox jedoch denjenigen, der alle Fäden zusammenhält nicht einfach feuern, ohne das ganze Projekt scheitern zu lassen. Das Filmstudio, das die internationalen Verleihrechte und Namensrechte besaß, ging auf Nummer sicher und verkaufte die Vertriebsrechte in den USA für 65 Millionen US-Dollar an die US-amerikanische Produktionsfirma Paramount Pictures.[30] Das Anschwellen der Kosten ließ Cameron später auf seine Gage von etwa 8 Millionen US-Dollar verzichten, wobei er jedoch nach Fertigstellung des Films einen Bonus von 20 Millionen US-Dollar von 20th Century Fox erhielt.[31]
Paramount verschob das Erscheinungsdatum schließlich um mehr als fünf Monate auf den 19. Dezember 1997 nach hinten.[32] Die Premiere fand am 31. Oktober 1997 auf dem Tokyo International Film Festival fernab von Hollywood statt.[33] In Japan hatte Cameron zuvor mit seinem Film Abyss – Abgrund des Todes eine große Fangemeinschaft bedient – für Titanic ein Vorteil. Obgleich erste Reaktionen von der New York Times als „lauwarm“ ausgewertet wurden[34], wurde der Film vom Branchenblatt Variety hoch gelobt[35] – ein Ritterschlag. Etwas mehr als einen Monat später erreichte der Film auch ein größeres Publikum. Am 19. Dezember 1997 startete der Film in den US-amerikanischen Kinos, knapp einen Monat später am 23. Januar 1998 zog Großbritannien nach. In Deutschland kam der Film am 8. Januar 1998, in anderen Ländern Europas wie Frankreich, Belgien oder der Schweiz bereits am 7. Januar in die Kinos.
Hintergrund
Analyse
Story
Die Geschichte des Untergangs der Titanic symbolisiert gleichermaßen die Größe und Zerbrechlichkeit menschlichen Könnens und hat im Gedächtnis der Menschen einen festen Platz. Cameron wollte mit seinem Film vor allem die über die Zeit in Vergessenheit geratene menschliche Seite der Tragödie wieder aufleben lassen. Er entwarf ein Handlungsgerüst, das von der Gegenwart ausgeht, um das Romantische in der eigentlichen Story zu verankern. Rose ist die zentrale Figur. Ihre Liebesgeschichte mit Jack, die kraftaufwendige Entwicklung der Beziehung und das jähe Ende durch Jacks Tod ist ein Aspekt der „Menschlichkeit“, die Cameron vermitteln wollte. Die Romanze bietet dem Publikum einen Bezugspunkt, der emotional anspricht. Ein anderer sind die Schuldgefühle, mit denen sich viele Überlebende solcher Tragödien auseinander setzen. Die Schuld wird im Film neben vielen anderen Emotionen durch die Beziehungen zwischen den Figuren übersetzt. Der Egoismus der Männer, die Liebe zwischen Jack und Rose und die soziale Spaltung lassen Tod und Leben näher zusammenrücken.
Im Film geht es vor allem um Freiheit und darum, wie sich ein Leben in Freiheit anfühlt. Die beiden Co-Protagonisten Rose und Jack entdecken dieses Gefühl Schritt für Schritt, obgleich Rose in erster Linie die Gefangenschaft beenden möchte, die mit der Verbindung mit Cal gleichzusetzen ist. Rose ist diejenige, die Probleme in die Geschichte hineinträgt, während Jack derjenige ist, der ihnen nachgeht. Der Antagonist wird von Cal verkörpert. Er steht sowohl Jack als auch Rose direkt gegenüber. Rose' Probleme werden durch ihn neu entfacht und Jacks dramaturgische Funktion des „Problemlösens“ untergraben, indem dessen Lösungsansätze durch Vermeiden oder Vorbeugen abgewiesen werden. Zudem setzt Cal dem emotionalen Wesen von Rose Kontrolle entgegen – auch als Gegenstück zu Jacks unkontrollierter Natur.
Filmmusik
Die Filmmusik von Titanic ist sehr konventionell gehalten, bei der Komponist James Horner Synthesizer und Orchester miteinander mischt. Der melodische und ruhige Grundtenor der Kompositionen wechselt sich je nach Szene mit kräftigen, emotionalen Arrangements ab. Horner verwendet viel Chor und weibliche Singstimmen für den gesamten Score, was besonders im Stück „A Life So Changed“ deutlich wird. Es gibt mit „Rose“, einer Instrumentalversion von „My Heart Will Go On“, nur ein personenbezogenes Thema, was auf eine wichtige Aufgabe in Horners Filmmusikkonzept hinweist und gleichzeitig das allgemeine Liebesthema darstellt. Die Musik im Mittelteil des Films verhält sich parallel zu Rose' Gefühlen und gibt ihre Gedankenwelt unterbewusst an den Zuschauer weiter.
Horner verwendet gängige Filmmusikschemata. Das wird besonders in den dramatischen Actionhöhepunkten des Films deutlich. Während der Untergangsszenen übernimmt die Filmmusik dramaturgische Funktion und übernimmt unter anderem dem Aufbau von Spannungsbögen. Hier steht das Schiff im Vordergrund und entsprechend der Größe der Titanic verwendet Horner ein donnerndes Orchester. Typisch für Horner ist das Aufeinanderschlagen von Eisen, was in einigen Stücken zu hören ist.
Einfluss
Titanic begründet aufgrund seiner Größe, seines stattlichen Filmbudgets und seines Erfolges das Genre des erfolgsorientierten Blockbusters. Noch nie zuvor hatte eine Produktion ein solches Ausmaß angenommen, war ein Film derart teuer und hatte ein Film auf Anhieb so großen Erfolg.
Selbst Jahre nach seiner Veröffentlichung findet Titanic Erwähnung in Film, Fernsehen und Musik. Jüngstes Beispiel dafür ist Die Simpsons – Der Film, wo zu Beginn auf einem sinkenden Boot das Lied „Näher, mein Gott, zu Dir“ gespielt wird, gefolgt von dem Satz: „Gentlemen, es war mir eine Ehre heute mit Ihnen spielen zu dürfen.“ Es sind meist Parallelen wie in diesem Fall das untergehende Boot, die Filmemacher dazu verleiten, Elemente aus Camerons Film zu parodieren. Neben dieser Szene wird auch die Begegnung von Rose und Jack am Bug des Schiffes oft nachgespielt, meist in Verbindung mit dem Satz „Ich bin der König der Welt“, der allerdings aus einer anderen Szene stammt. Ein Beispiel dafür ist der Film Tatsächlich … Liebe, in dem sich Vater und Sohn gemeinsam Titanic anschauen und schließlich mit ausgestreckten Armen auf der Couch stehen.
Des Weiteren findet Titanic Anspielung in einigen TV-Serien und im Fernsehen. Selbst die Werbung bediente sich der Filmvorlage. Für das US-amerikanische Fernsehen wurde ein Spot für die Gelben Seiten produziert, in dem die ältere Rose den Diamanten wie im Film ins Wasser wirft. Hier holt sie ihn wieder heraus, um das Collier zu Geld zu machen. Slogan: „Treffe geschickt finanzielle Entscheidungen“. 1998 gab es in der US-amerikanischen Comedy-Show Saturday Night Live einen Sketch, in dem Bill Paxton und James Cameron selbst spielen. Darin geht es um eine verdrehte Version des Filmendes, bei der herauskommt, dass sich Rose die ganze Geschichte nur ausgedacht hat. Cameron habe das falsche Ende nur gestrichen, weil sich das Publikum massiv beschwert hätte. Zudem hinterlässt Titanic musikalisch Spuren. Die Band Hanson parodierte in ihrem Musikvideo für den Song „The River“ das Storygerüst von Titanic. Am Ende öffnet die ältere Rose – die wie im Film von Gloria Stuart gespielt wird – ihren CD-Player und wirft eine Hanson-CD in den Ozean.
DVD-Veröffentlichungen
Nachdem Titanic bereits als bis dahin erfolgreichste Videokassette Aufmerksamkeit erlangte, wurde der Film am 31. Juli 1999 als nichtanamorphe Widescreen-Single-Disc-DVD ohne nennenswerte Extras veröffentlicht. Paramount Pictures bereitete sich aufgrund des großen Erfolges des Films mit beinahe einer Million Kopien ensprechend auf den zu erwartenden Andrang vor[36] – zu Recht. Die DVD entwickelte sich zur bestverkauften Film-DVD der Jahre 1999 und Anfang 2000. Es sollte im April 1999 die erste DVD werden, von der mehr als eine Millionen Kopien verkauft wurden.[37] Damals besaßen weniger als fünf Prozent aller US-amerikanischen Haushalte einen DVD-Player. Erst später entwickelte sich bei Regisseur Cameron der Wunsch, eine weitaus besser ausgestattete Edition zu veröffentlichen.
So erschien sechs Jahre nach der originalen DVD-Veröffentlichung am 25. Oktober 2005 in Nordamerika ein 3-DVD-Set, das eine anamorphe Breitbild-Version des Filmes auf zwei DVDs präsentiert. Darüber hinaus können 29 bisher unveröffentlichte, nicht verwendete Szenen, ein alternatives Ende, eine nachgestellte Wochenschau im Stil von 1912 und andere Extras eingesehen werden. Ursprünglich war Ed W. Marsh beauftragt worden, eine zwei Stunden lange Retrospektive zu produzieren, die jedoch von Cameron nach ihrer Fertigstellung vom DVD-Set gestrichen wurde.
Am 7. November 2005 folgte eine internationale Zwei- beziehungsweise Vier-Disc-Version des Films. Auf der Special Edition mit zwei DVDs befindet sich der Film mit digital aufbereitetem 6.1-Ton und drei Audiokommentaren von James Cameron, Kate Winslet und anderen. Der dritte wurde vom historischen Rechercheur des Films, Ken Marshall, eingesprochen. Darüber hinaus ist Céline Dions Musikvideo zu „My Heart Will Go On“ mit dabei. Die Deluxe Collector’s Edition mit vier DVDs beinhaltet alle Extras der 3-Disc-Edition. Auf der vierten Scheibe befindet sich als Highlight das HBO-Spezial „Heart of the Ocean“.
Rezeption
Einspielergebnis
Nachdem der Film am Samstag, den 19. Dezember 1997 in den USA anlief, stieg das Einspielergebnis bereits am Sonntag auf über 28,5 Millionen US-Dollar. Innerhalb der nächsten Woche verdreifachte sich der Gewinn und selbst drei Monate nach der Uraufführung wurde reger Zuspruch verzeichnet – noch immer waren die Kinosäle ausverkauft. Es dauerte 15 Wochen, ehe das Ergebnis der einzelnen Wochen um 50 Prozent zurückging. Bei normalen Filmen steht die Rate bei etwa 40 Prozent pro Woche. Ende März 1998 war Titanic der erste Film, der mehr als eine Milliarde US-Dollar Einspielergebnis erzielte. Viele sahen Titanic sogar mehrere Male und der dazugehörige Soundtrack sowie das Filmbuch James Camerons Titanic wurden Top-Verkaufsartikel. Das Buch befand sich über mehrere Wochen an der Spitze der Bestsellerliste der New York Times – das erste Mal, dass einem filmbegleitenden Buch derart viel Aufmerksamkeit zuteil kam.[38]
Titanic spielte insgesamt 1.835,3 Millionen US-Dollar ein und ist damit der erfolgreichste Film aller Zeiten. Betrachtet man das Einspielergebnis unter Berücksichtigung der Inflation, belegt der Film mit einem weltweiten Einspielergebnis von 2.245 Millionen US-Dollar hinter Vom Winde verweht (1939), Krieg der Sterne (1977) und Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937) den vierten Platz. Bei dieser Konstellation fällt auf, dass Titanic einer der erfolgreichsten Filme der Gegenwart ist. Unter den ersten zehn Plätzen der Liste befinden sich nur vier Filme, die nicht älter als 30 Jahre sind, von denen der zweiterfolgreichste, Jurassic Park (1993), nur etwa halb so viel inflationsbereinigte Einnahmen verzeichnen kann wie Titanic.
Kein anderer Film der 30 erfolgreichsten Filme des 20. Jahrhunderts erspielte außerdem zwei Drittel seines Gewinnes außerhalb der Vereinigten Staaten und Kanadas.[39] In Deutschland ist der Film nach Das Dschungelbuch (1967) mit über 18 Millionen Zuschauern der zweiterfolgreichste Film. In zahlreichen anderen europäischen Ländern ist Titanic auf dem ersten Platz der jeweiligen nationalen Bestenliste, darunter Frankreich (20,6 Millionen Besucher), die Schweiz (1,9 Millionen Besucher), Spanien (10,8 Millionen Besucher) und Großbritannien (68,5 Millionen £ Einnahmen).
Kritik
Titanic wurde von Kritikern wie Kinogängern sehr gut aufgenommen, wobei die Meinungen über den Film weit auseinander gehen. Auf der einen Seite wurde der Film gefeiert, auf der anderen boykottiert, weil er einen nicht zu vernachlässigenden Kitsch-Faktor und eine zu triviale Handlungslinie aufweise. Bezeichnend für die Spaltung des Publikums ist die Gegenüberstellung der Ergebnisse zweier Umfragen. Zwar habe der Film nach einer Befragung im Jahr 2003 das „Beste Filmende“[40], sei aber gleichzeitig laut einer Abstimmung der BBC-Show The Film programme der „schlechteste Film aller Zeiten“.[41]
Im Kreuzfeuer der Kritiker stand vor allem die großzügig erzählte Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptakteuren, verkörpert durch Kate Winslet und Leonardo DiCaprio, welche die Handlung nur aufhalte und den Film unnötig aufblähe. Jeff Millar vom Houston Chronicle schrieb dazu: „Als das Schiff den Berg rammt, am Eine-Stunde-und-45-Minuten-Punkt, werden wir augenblicklich für das basis-erzählerische Beiwerk von Drehbuchschreiber James Cameron entschädigt – eine Schiffsdeck-Romanze.“[42] Erst an diesem Wendepunkt des Filmes kommen die Stärken des Filmes zum Zuge, meint auch die deutsche Programmzeitschrift TV Movie: „Nach 100 Minuten beginnt endlich das Inferno, und jetzt ist James Cameron ganz in seinem Element … Ein wahrer Triumph der Computertechnik.“[43]
Dass der Film sich zu sehr auf die Romantik beschränke meint auch Steven D. Greydanus vom Decent Films Guide: „Möglicherweise ist das traurigste an Titanic seine Auslebung von romantischen Idealen während selbstverweigernde Tugenden wie Ehre, Pflicht und Heldentum ausgeschlossen werden.“[44] Auf der anderen Seite gibt es auch lobende Töne für den romantischen Grundtenor des Films. Zum Beispiel von Janet Maslin in der New York Times: „Cameron gelingt es auf magische Weise, das junge Liebespaar in seinem Film zusammenzuführen, das von Leonardo DiCaprio und Kate Winslet bezaubernd gespielt wird.“[45] Der Film sei „womöglich der wirkungsvollste Film des Jahres, der darüber hinaus eine durchweg unterhaltsame Liebesgeschichte bietet.“, meint Scott Renshaw vom Scott Renshaw’s Screening Room.[46]
Weitere positive Einschätzungen gibt es bezüglich der Größe des Films. Das Ausmaß von Titanic wurde mit klassischen Hollywood-Epen wie Ben Hur (1959) oder Cleopatra (1963) verglichen. Dazu der bekannte Filmkritiker Roger Ebert: „Es ist fehlerloses Handwerk, intelligent konstruiert, nachhaltig gespielt und faszinierend […] solche Filme umzusetzen ist nicht schwer, aber es ist beinahe unmöglich, es gut zu machen. Die technischen Schwierigkeiten sind derart gewaltig, dass es einem Wunder gleichkommt, wenn die Filmemacher dazu noch Drama und Geschichte hineinbringen. Ich fühlte mich sowohl von der Story als auch von der traurigen Geschichte überzeugt.“[47] Auch die deutsche Filmzeitschrift film-dienst sieht diese Gratwanderung als gelungen: „Trotz einer fast manischen Fixierung auf eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion des Schiffes und seiner Interieurs sowie des gigantischen Aufwandes entstand mehr als ein Kostüm- und Katastrophenfilm: Der angenehm ruhige Rhythmus, teilweise herausragende Schauspieler sowie die kunstvolle Kameraarbeit lassen das Epos zu einer berührenden Love-Story werden.“[48] Der Meinung ist auch James Berardinelli: „Akribisch im Detail und dennoch überwältigend in Maßstab und Intention, ist Titanic die Art eines epischen Filmes, die selten geworden ist. Man schaut sich Titanic nicht einfach an, man erlebt es.“[49] Die Filmzeitschrift Cinema sieht in dem Film „die monumentale Inszenierung eines modernen Mythos.“[50]
Andere wiederum titulieren den Film als Höhepunkt des ausufernden Kommerzkinos. Ein trivialer Inhalt werde mit gigantischem technischen Aufwand in atemberaubende Bilder gepackt. Die um den Untergang gesponnene Geschichte glänze nur so vor Einfallslosigkeit, meint etwa Geoff Andrew vom Time Out Magazine: „Abgesehen von der Ethik eines solchen Aufwands bei einem Film hat diese beispiellose Extravaganz nicht zu einem durchdachten oder wenigstens zufriedenstellenden Storyverlauf geführt.“[51] Die Handlung und die Dialoge seien der Optik untergeordnet, findet auch Kenneth Turan, Filmkritiker der Los Angeles Times: „Was wirklich für Tränen sorgt, ist Camerons Beharrlichkeit zu glauben, dass das Schreiben von Filmen dieser Art innerhalb seiner Möglichkeiten liegt. Das ist nicht nur ein Trugschluss – es entspricht nicht einmal annähernd der Wahrheit.“[52] Barbara Shulgasser vom San Francisco Examiner gab dem Film gar nur einen Stern von vier möglichen und kritisierte vor allem das Drehbuch: „Die Anzahl, wie oft sich die beiden Hauptcharaktere in diesem unglaublich schlecht geschriebenen Skript beim Namen nennen, ist bezeichnend dafür, dass es dem Drehbuch grundlegend an interessanten Dialogen mangelt, die man stattdessen führen könnte.“[53]
Kontroverse
Der Film provozierte einige Kontroversen. Noch bevor die Produktion überhaupt abgeschlossen war, kritisierten Beobachter die immensen Kosten. Zu diesem Zeitpunkt waren selbst die zunächst mit 150 Millionen US-Dollar veranschlagten Produktionskosten in dieser Größenordnung nicht als Filmbudget üblich. Darüber hinaus wurde bemängelt, dass Protagonismus in diesem Film scheinbar mehr Wichtigkeit zuteil kommt als der Katastrophe an sich. Dazu kämen historische Ungenauigkeiten, obwohl Cameron großen Wert auf diesen Aspekt legte.
Des Weiteren verursachte die Darstellung des ersten Offiziers William McMaster Murdoch in dessen Heimatstadt Dalbeattie in Schottland einige Kontroversen. Der Film zeigt den Offizier als bestechlich und wie er zwei Passagiere per Pistolenschuss tötet und später sich selbst richtet. Das rief Murdochs Neffen Scott Murdoch auf den Plan, der das Ansehen seines Onkels in Gefahr sah und die Sache richtig stellen wollte. Demnach hatte Murdoch ernsthaft versucht, so viele Menschenleben zu retten wie möglich.[54] Einige Monate später begab sich Fox-Vizepräsident Scott Neeson nach Dalbeattie, um eine persönliche Entschuldigung abzugeben und einer Murdoch gewidmeten Gedenkstiftung 8.340 US-Dollar zu spenden.[55] Cameron entschuldigte sich später auf dem Audiokommentar der DVD, räumte jedoch ein, dass es Offiziere gab, die feuerten, um die Devise „Frauen und Kinder zuerst“ durchzusetzen.[56]

einen MTV Movie Award als
Bester Darsteller.
Ehrungen
Der Film war bei zahlreichen Filmpreisverleihungen sehr erfolgreich. Bei der Oscarverleihung 1998 sorgte Titanic für einige Rekorde. Der Film gewann 11 Trophäen bei 14 Nominierungen und stellte damit den bestehenden Rekord von Ben Hur aus dem Jahr 1959 ein. 2004 reihte sich zu diesen Rekordgewinnern der Film Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs ein, der jedoch mit elf gewonnenen Trophäen bei elf Nominierungen den besseren Schnitt hat. Kurioserweise wurden bei diesem Film erstmals in der Geschichte der Oscars mit Kate Winslet und Gloria Stuart zwei Akteure nominiert, die im Film ein und die selbe Rolle verkörpern. Erst im Jahr 2001 konnte der Film Iris das gleiche Kunststück wiederholen, zufälligerweise wurde auch hier Kate Winslet als Darstellerin nominiert. Zudem ist Gloria Stuart bis heute die älteste oscarnominierte Person, zum Zeitpunkt ihrer Nominierung war sie bereits 87 Jahre alt.
Titanic wird wegen seiner Popularität und Größe außerdem vom American Film Institute in fünf Bestenlisten geführt. So landet der Film in einer Neuauflage der 100 besten amerikanischen Filme von 2007 auf dem 83. Platz. Bei den 100 besten amerikanischen Thrillern ist Titanic auf Position 25, bei den 100 besten amerikanischen Liebesfilme an 37. Stelle, bei Amerikas 100 besten Filmsongs reicht es für „My Heart Will Go On“ für Platz 14 und das Filmzitat „Ich bin der König der Welt“ behauptet sich bei den 100 besten Filmzitate aus US-Filmen auf Platz 100.
Der Film wurde als bester Film mit einem People's Choice Award ausgezeichnet und gewann außerhalb der Vereinigten Staaten zahlreiche Preise, so zum Beispiel den Japanese Academy Award in der Kategorie Bester ausländischer Film. Insgesamt sammelte Titanic fast 90 Auszeichnungen und 47 Nominierungen von Institutionen auf der ganzen Welt[57], von denen die wichtigsten im Folgenden genannt sind.
Blockbuster Entertainment Awards 1998
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Sierra Awards 1998
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Literatur
- James Cameron: Titanic Storybook. James Camerons illustriertes Drehbuch. Burgschmiet, 1998, ISBN 3-932234-89-8.
- Ed W. Marsh: James Camerons Titanic. Burgschmiet, Nürnberg 1998, ISBN 3-932234-65-0.
- Paula Parisi: James Cameron und „Titanic“ – Die Inside-Story. Heyne, 1998, ISBN 3-453-15138-0.
- Hermann Kappelhoff: Matrix der Gefühle. Das Kino, das Melodram und das Theater der Empfindsamkeit. Vorwerk 8, Berlin 2004, ISBN 3-930916-61-4.
- Eckhard Pabst: Mythen – Mütter – Maschinen. Das Universum des James Cameron. Ludwig, Kiel 2005, ISBN 3-933598-71-0.
- Sibylle Meder Kindler: Analyse der Bewegungsstruktur in James Camerons „Titanic“. GRIN, 2007, ISBN 3-638-63847-2.
Weblinks
- Offizielle Webseite (englisch)
- Vorlage:IMDb Titel
- Gegenüberstellung von Film und Historie (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Marsh, S. v-xiii
- ↑ a b c d e Marsh, S. 3-29
- ↑ a b James Cameron. 2005. Deep Dive Presentation (DVD). 20th Century Fox.
- ↑ Liz Beardsworth. „Q&A: Claire Danes“, Empire, 2. Januar 2006, pp. 79.
- ↑ Biografie in der IMDB
- ↑ Billy Crudup: „Titanic Would've Sunk My Life“, Internet Movie Database, 22. Juli 2000
- ↑ „Actor Is Thankful He Didn't Get Titanic Role“, Internet Movie Database, 25. August 1998
- ↑ Matthew McConaughey in VANITY FACES
- ↑ Biographie auf netglimse.com
- ↑ Christian Bale in VANITY FACES
- ↑ DiCaprio auf dem Cover des Rolling Stone, 2. März 2000
- ↑ Biographie auf CMT.com
- ↑ Trivia zu Rob Lowe, tv.com
- ↑ IMDB Trivia
- ↑ „Fay Wray QUOTES“, icelebz.com
- ↑ „Ann Rutherford Biography“, Platinum Celebs
- ↑ a b Andrew Gumbel. „Lights, cameras, blockbuster: The return of James Cameron“, The Independent, 11. Januar 2007
- ↑ Jon Landau, Kate Winslet, Gloria Stuart, Victor Garber. (2005). Audiokommentar (DVD). 20th Century Fox.
- ↑ Marsh, S. 131-135
- ↑ Ed W. Marsh. (2005). Construction Timelapse (DVD). 20th Century Fox.
- ↑ Marsh, S. 52-53
- ↑ Marsh, S. 163
- ↑ Marsh, S. 38
- ↑ a b Marsh, S. 148-154
- ↑ VFX Shot Breakdown (DVD), 2005. 20th Century Fox.
- ↑ VFX How To For First Class Lounge (DVD), 2005. 20th Century Fox.
- ↑ James Cameron. (2005). Audiokommentar zum alternativen Ende (DVD). 20th Century Fox.
- ↑ „Album 6 Preview“, Alex Kraus, www.zombieguide.com
- ↑ „Titanic“, Box Office Mojo
- ↑ „Gebrochener Glaube“, Peter Hossli, 31. Dezember 1997
- ↑ Filmbesprechung Titanic, www.dvdboard.de
- ↑ „Titanic Launch Reset“, Internet Movie Database, 28. Mai 1997
- ↑ „Titanic To Dock First In Japan“, Internet Movie Database, 30. September 1997
- ↑ „Titanic No Big Deal In Tokyo“, Internet Movie Database, 4. November 1997
- ↑ „Titanic deemed seaworthy in Tokyo“, variety.com, Jon Herskovitz, 3. November 1997
- ↑ Nachrichtenschau KW 34 1999, www.dvdcheck.de
- ↑ „Special editions go full steam ahead“, USA Today
- ↑ „James Cameron's Titanic“, Derek Boles
- ↑ „All Time Worldwide Box Office Grosses“, Box Office Mojo
- ↑ „Titanic voted 'best' film ending“, BBC News, 15. Oktober 2003
- ↑ „Titanic sinks in worst film poll“, BBC News, 05. November 2003
- ↑ „Jaw-dropping spectacle fills Titanic“, Jeff Millar, Houston Chronicle, 16. Dezember 1997
- ↑ TV Movie, Ausgabe 01/1998
- ↑ Decent Films, Steven D. Greydanus
- ↑ The New York Times, Janet Maslin
- ↑ Rotten Tomatoes, Scott Renshaw, Scott Renshaw’s Screening Room
- ↑ „Titanic“, Roger Ebert, 19. Dezember 1997
- ↑ film-dienst, Ausgabe 26/1997
- ↑ Filmkritik, James Berardinelli
- ↑ Cinema, Ausgabe 01/1998
- ↑ Filmkritik auf www.timeout.com, Geoff Andrew
- ↑ „Titanic Sinks Again (Spectacularly)“, Kenneth Turan, Los Angeles Times, 19. Dezember 1997
- ↑ "TITANIC' FILMMAKERS SHOULD HAVE SUNK MORE MONEY INTO THE SCRIPT, Barbara Shulgasser, 19. Dezember 1997
- ↑ „Nephew angered by tarnishing of Titanic hero“, BBC News, 24. Januar 1998
- ↑ „Titanic makers say sorry“, BBC News, 15. April 1998
- ↑ James Cameron. (2005). Audiokommentar (DVD). 20th Century Fox.
- ↑ Übersicht der Auszeichnungen für Titanic, Internet Movie Database