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Der Untergang

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Der Untergang ist ein Spielfilm des deutschen Regisseurs Oliver Hirschbiegel aus dem Jahr 2004. Der Film zeigt die Geschehnisse im Berliner Führerbunker während der letzten Tage des Dritten Reiches. Der Film basiert vor allem auf dem gleichnamigen Werk des Historikers Joachim Fest, der auch eine umfangreiche Hitler-Biografie verfasste, und den Erinnerungen von Hitlers damals 25-jähriger Privatsekretärin Traudl Junge (beide 2002). Letztere erschienen als Buch („Bis zur letzten Stunde”) und als Film („Im toten Winkel”). Ein Ausschnitt aus dem Film ist am Ende von „Der Untergang” zu sehen.

Produziert wurde der Spielfilm von Bernd Eichinger, der auch das Drehbuch schrieb. Mit 13,5 Millionen Euro ist Der Untergang nach Wolfgang Petersens Das Boot zum Entstehungszeitpunkt der zweitteuerste in Deutschland produzierte Kinofilm. Uraufgeführt wurde das Werk am 9. September 2004 in München. Die internationale Premiere fand am 14. September 2004 auf dem Toronto Film Festival statt. In die deutschen Kinos kam der Film am 16. September 2004. Die Außenaufnahmen wurden in Sankt Petersburg gedreht, dessen historische Innenstadt teilweise große Ähnlichkeit zum Berlin des Jahres 1945 aufweist. Die Aufnahmen im Bunker entstanden in München. Der Film wurde von einer Jury als deutscher Beitrag im Wettbewerb um den Oscar 2005 für den besten ausländischen Film nominiert.

Mitte November 2004 hat der Produzent Bernd Eichinger ein Filmverleihfirma gefunden, die Firma Newmarket Films, die den Film in den USA und Kanada in die Kinos bringen wird. Newmarket Films war auch der Verleih, der Mel Gibsons umstrittenen Jesus-Film „Die Passion Christi” in die nordamerikanischen Kinos brachte.

Handlung des Films

Der Film handelt vom Untergang des Dritten Reiches. Dargestellt werden die letzten zwölf Tage vom Geburtstag des „Führers” am 20. April 1945 bis zur faktischen Kapitulation der Reichshauptstadt am 2. Mai. Während die sowjetischen Truppen Berlin Meter für Meter erobern und von den letzten Soldaten des Volkssturms nicht aufgehalten werden können, verschanzt sich Adolf Hitler mit seinen letzten Getreuen im Führerbunker.

Obwohl der Krieg sicher verloren ist, prophezeit Hitler weiterhin abwechselnd den „Endsieg” oder den „verdienten Untergang” des deutschen Volkes, das sich seiner Führung nicht als würdig erwiesen habe. Auf die Zivilbevölkerung nimmt er keine Rücksicht, und alle, die kapitulieren wollen, beschimpft er als Verräter, unter Anderen auch Göring und Himmler. In der beklemmenden Enge des Bunkers präsentiert er sich immer noch als der Alleinherrscher. Da er jeglichen Sinn für die Realität verloren hat, erteilt er vollkommen sinnlose Befehle.

Einen Tag vor dem gemeinsamen Suizid heiratet Hitler seine Geliebte Eva Braun. Da er den Feinden nicht als Trophäe in die Hände fallen und mit Farbe beschmiert werden will wie zuvor Mussolini, weist er seinen Adjutanten Otto Günsche an, die Leichen restlos zu verbrennen. Nach dem Tod Hitlers herrscht Ratlosigkeit im Bunker. Einige wollen kapitulieren oder fliehen, andere fühlen sich jedoch nach wie vor ihrem Eid verpflichtet.

Der hitlertreue Propagandaminister Joseph Goebbels versucht, die Führung zu übernehmen. Als besonders dem Nationalsozialismus verpflichtet erweist sich auch dessen Frau Magda Goebbels. Da sie ein Leben nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus als nicht lebenswert erachtet, lässt sie ihre Kinder einen Schlaftrunk einnehmen. Nur die älteste Tochter, die 13-jährige Helga, ahnt, dass sie und ihre Geschwister sterben sollen und weigert sich in der Hoffnung, ihre Mutter würde sie alle doch noch verschonen, das „Medikament” zu trinken. Sie wird von der Mutter festgehalten, damit der Arzt ihr das Mittel einflößen kann. Als alle Kinder schlafen, vergiftet Magda Goebbels ihre sechs Kinder eigenhändig mit Zyankali-Kapseln. Danach lässt sie sich von ihrem Mann erschießen, bevor dieser sich selbst die Kugel gibt.

Die Ideologen schlafen wohl nie.

Daten

Fiktive Personen:

Literatur