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Helga Cazas

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Helga Cazas (*1920 in Berlin), geb. Treuherz, kam im Berliner Stadtteil Steglitz als Tochter des Jüdischen Kaufmanns Julius und dessen Frau Else zur Welt. Es gelang ihr durch viel Geschick und Glück aus dem Vorkriegsdeutschland nach Frankreich zu fliehen.

Jugend in Berlin

Ihre Jugend verbrachte Helga Treuherz in Berlin, dort besuchte sie das Bismark-Oberlyzeum, welches sie aber auf Grund von zunehmenden Antisemitismus im Jahr 1936 verlies. Damit zerstörte sie zwar ihren Traum eines Medizinstudiums, welches für sie als halb Jüdin aber zu dieser Zeit ohnehin nur schwer möglich gewesen wäre. Aber nicht nur in der Schule verschlechterte sich die Stimmung, auch im Stadtteil Steglitz wurde es für jüdische Berliner ungemütlich. Deshalb zog Helga Treuherz mit ihren Eltern nach Wilmersdorf wo sie, um die Schulpflicht zu erfüllen, die Berufsschule besuchte. Schließlich beschloss die Familie Deutschland zu verlassen. Dabei sollte der französische Pass ihrer Mutter helfen, doch nach dem Attentat von Herschel Grynszpan auf den deutschen Diplomaten Ernst Eduard vom Rath am 7. November 1938 in Paris und der darauf folgenden deutschen Propaganda erwies sich das als recht schwierig. Nur mit viel Glück schaffte es schließlich Helga und Else Treuherz nach Frankreich. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges gaben sie die Hoffnung nicht auf, dass ihr Ehemann und Vater Julius nach Frankreich nachkommen könne. Dies sollte jedoch leider nicht passieren.

ein neues Leben

1938 emigrierte sie also mit ihrer Mutter nach Paris, wo sie jedoch nur eine befristete Aufenthaltsgenehmigung hatte. Bald fanden sie dort eine kleine Wohnung, die aber kaum eingerichtet war. Helga Cazas ist aber nicht nach Paris gekommen um dort ihre jüdische Herkunft zu verstecken und so hatte sie hier und da immer wieder Probleme. Und nach dem deutschen Westfeldzug und dem Einmarsch in Paris 1940 war das mehr oder weniger sichere Leben für Helga Cazas wieder vorbei.

So wurde sie bei einer groß angelegten Razzia 1942 in das Paris Vélodrôme d'Hiver gemeinsam mit mehr als 5.000 anderen jüdischen Frauen verschleppt. Ihr Schicksal war zu dieser Zeit sehr ungewiss, da sich erste Gerüchte über Vernichtungslager im Vélodrôme verbreiteten. Helga Cazas aber wurde nach Gurs gebracht, wo sie mit 60 anderen Frauen in einer Baracke lebte. Von Gurs schafften es immerwieder Frauen zu entwischen, Helga Cazas selbst war eine der letzten die aus dem Lager in Gurs kam. Nach einer abenteuerlichen Reise quer durch Frankreich gelangte sie wieder zu ihrer Mutter nach Paris.

zurück in Paris

Zurück in Paris häuften sich die Probleme. Verhaftungen, Schwarzarbeit und der Schwindel mit einer falschen NSDAP-Parteikarte standen auf der Tagesordnung. Das Glück immer wieder auf deutsche Soldaten zu treffen, welche das NS-Regime ablehnten ermöglichte Helga Cazas zu überleben. Seien es Operationen um eine Auslieferung nach Deutschland zu verhindern oder die Beschaffung einer Arbeit welche unerlässlich für die deutsche Kriegsführung war, waren es schließlich fast immer deutsche Offiziere welche sie retteten.


statt verfolgt, verfolgt

nach der Landung der US Truppen 1944 in der Normandie und dem endgültigen Kriegsende atmeten mit Helga Cazas viele Juden in ganz Europa auf. Doch statt ein ruhigeres Leben zu führen wurde sie nun offen der Kollaboration verdächtigt und immer wieder deshalb verhaftet. Erst nach mehreren Versuchen und heftigen Protesten stellte man ihr eine Verlängerung des Passes ohne vorherige Untersuchungshaft aus, dies war auch das letzte mal, dass Helga Cazas Probleme mit den Behörden hatte.


Werke