Zum Inhalt springen

Ahmadiyya

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. September 2007 um 13:34 Uhr durch 149.250.248.5 (Diskussion) (Organisation der AMJ). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Liwa-e-Ahmadiyyat (Fahne der Ahmadiyyat)
Seitenverhältnis: 1:2[1]

Die Ahmadiyya (Urdu: احمدیه ‚Ahmadiyya‘) ist eine Glaubensgemeinschaft, die Mirza Ghulam Ahmad 1889 in Indien als Reformbewegung innerhalb des Islams gründete. Sie teilte sich 1914 in die Untergruppen Ahmadiyya Muslim Dschamaat (AMJ = Ahmadiyya Muslim Jamaat, الجماعة الأحمدية)‎ und Lahore Ahmadiyya Movement (auch Ahmadiyya Anjuman Ischat-i-Islam Lahore, AAIIL, أحمدية أنجمن اشاعت اسلام) auf.

Geschichte

Mirza Ghulam Ahmad, Begründer der Ahmadiyya

Mirza Ghulam Ahmad gründete die Ahmadiyya-Bewegung am 23. März 1889 in Qadian. Er trat als islamischer Erneuerer (Mudschaddid) auf. Ihren Namen erhielt die Glaubensgemeinschaft anlässlich einer Volkszählung im Jahr 1901, als Ahmad seinen Anhängern empfahl, sich als Ahmadi-Muslime registrieren zu lassen. Volkstümlich wurde sie bis dahin als Qadiani oder Mirzai bezeichnet. Ahmad bezeichnete sich ab 1891 als der vom Propheten Mohammed angekündigte Mahdi und verstand sich als die prophezeite Wiederkunft von Jesus Christus, Krishna und Buddha in einer Person. Sein gottgegebener Auftrag sei die Vereinigung aller Religionen unter dem Banner des Islam. [2]

Ahmad entstammt einer aristokratischen Familie persischer Abstammung. Seine Nachfolger werden von der AMJ als Khalifat-ul Massih (Nachfolger des Messias) bezeichnet.

Teilung 1914

Nach dem Tod des ersten Kalifen spaltete sich die Gemeinschaft 1914 an der Frage, ob das Kalifat (d. h. die Institution der Nachfolge Mirza Ghulam Ahmads) weiterhin Bestand hat, oder nur noch ein Komitee (Anjuman), das von nun an die Gemeinschaft verwalten sollte.

  1. Die Befürworter des Kalifats wählten Mirza Baschir-ud-Din Mahmud Ahmad, den ältesten Sohn Mirza Ghulam Ahmads, zum zweiten Kalifen und somit zum neuen geistigen Führer der Ahmadiyya Muslim Dschamaat (AMJ). Ein Komitee (Anjuman) gibt es trotzdem noch.
  2. Die Gruppe, welche das Kalifat ablehnt, errichtete in Lahore ein von einem Emir geführtes Präsidium (AAIIL). Seitdem sind beide Gruppen auch unter den Bezeichnungen Qadiani (AMJ) und Lahori (AAIIL) bekannt.

Die Kalifen der AMJ werden von einem Wahlkomitee auf Lebenszeit gewählt. Seit 2003 ist Mirza Masrur Ahmad als Khalifat-ul Massih V. das geistliche Oberhaupt der AMJ. Die Mehrheit der Ahmadis gehört der AMJ an, während die AAIIL in ihrem Bestand gefährdet ist. [3]

Indien/Pakistan

Nach der Teilung des indischen Subkontinents mussten die Ahmadi-Muslime 1947 Qadian verlassen. Zum Schutz ihrer Institutionen, Lehranstalten, Bibliotheken, Druckereien, Friedhof usw. ließen sie 313 Ahmadis, genannt Derwischan-e-Qadian, zurück. Das Hauptzentrum wurde vorübergehend nach Lahore verlegt. Von der pakistanischen Regierung kaufte die Bewegung ein Stück Ödland [4], wo sie am 20. September 1948 den Grundstein für die Stadt Rabwah legte. September 1949 wurde der Hauptsitz dann nach Rabwah verlegt. [5] Wegen der sich verschärfenden Verfolgungssituation in Pakistan verlegte Mirza Tahir Ahmad, der vierte Khalifat-ul Massih, den Sitz 1984 nach London. Rabwah und Qadian gelten aber nach wie vor als die geistlichen Zentren der AMJ.

Europa

Deutschland

AMJ und AAIIL traten etwa zeitgleich in den 20er Jahren missionarisch in Deutschland auf. Die 1922 entstandene Islamische Gemeinde zu Berlin e. V. vereinte in den ersten Jahren ihrer Existenz den größten Teil der in der Reichshauptstadt lebenden Muslime. Gläubige aus über vierzig Nationen waren Mitglieder im Verein. Ab dem Jahre 1930 führte die Moscheegemeinde den Namen Deutsch-Muslimische Gesellschaft e. V.. Mit dieser Umbenennung war ein ungewöhnliches Programm verbunden: Die neue Gemeinschaft nahm auch Christen und Juden als Mitglieder auf. [6]

Am 9. Oktober 1924 legte die AAIIL in Berlin den Grundstein für die Wilmersdorfer Moschee. Die älteste erhaltene Moschee Deutschlands wurde am 26. April 1925 eröffnet. Die Moschee-Gemeinde gab von 1924 bis 1940 die Zeitschrift „Moslemische Revue” heraus, und ihr Imam Sadr-ud-Din legte 1939 die erste deutsche Koranübersetzung aus muslimischer Feder vor. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise mussten die Missionare wieder nach Indien zurückkehren. Die „Islamische Gemeinde Berlin“ bzw. die Moschee wurde von deutschen Muslimen weiter betreut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete Sheikh Nasir Ahmad von 1946 bis 1962 Missionsstellen im deutschsprachigen Raum. Es wurde ihm von der Alliierten Besatzungsmacht gestattet, Deutschland von der Schweiz aus zu bereisen. In Hamburg entstand eine kleine Ahmadiyya-Gemeinde, die am 11. Juni 1948 vom Missionar Ahmad erstmals besucht wurde. Am 27. April 1949 sendete der NWDR Hamburg einen Vortrag von S. N. Ahmad, die wahrscheinlich erste Rundfunksendung Deutschlands zum Thema Islam. Schließlich erhielt die AMJ die Genehmigung für eine feste Missionsstelle und am 20. Januar 1949 übernahm Missonar Abdul Latif die Leitung der ersten Lokalgemeinde in Hamburg. [7] Bald wurden zwei Moscheen in Westdeutschland gebaut, die Fazle-Omar-Moschee in Hamburg (1957) und die Nuur-Moschee in Frankfurt/Main (1959).

Als Förderverein für die Wilmersdorfer Moschee (AAIIL) entstand am 17. November 1990 die Gesellschaft zur Erhaltung der Moschee e. V.. Am 9. August 1955 gründete die AMJ in Hamburg den Verein Ahmadiyya Bewegung in der Bundesrepublik Deutschland e. V. Im Jahre 1969 verlegte sie den Vereinssitz nach Frankfurt am Main und nennt sich seit 1988 Ahmadiyya Muslim Jamaat in der Bundesrepublik Deutschland e. V. Im Jahre 2002 kaufte sie ein Industrieareal in Frankfurt-Bonames für die neue Zentrale, die Baitus Sabuh genannt wird.

Die AAIIL hat in Deutschland ihren Sitz in der Wilmersdorfer Moschee in Berlin. [8]

  AMJ-Emire Deutschland   AAIIL-Geschäftsführer Deutschland
  1. Mubarak Ali Bengali, Imam (1922 - 1924)
  2. Malik Ghulam Farid, Imam (1923 - 1924)
  3. Chaudry Abdul Latif (1949 - 1967)
  4. Maulana Fazal Ilahi Anweri, Imam (Juni 1964 - Dezember 1967)
  5. N.N., Imam (1967 - 1972)
  6. Maulana Fazal Ilahi Anweri, Imam (September 1972 - Januar 1977)
  7. Nawab Mansoor Khan, Imam (1977 - 1984)
  8. Alhaj Attaullah Kaleem (1990er)
  9. Abdullah Uwe Wagishauser, erster Amir von Deutschland (seit 1984) [9]
    Haider Ali Zafar, Imam (seit 1973)
 
  1. Abdul Majid, Asstt. Imam (1921)
  2. Sadr-ud-Din, Imam (Gründer) (1922)
  3. Fazal Karim Durrani, Imam (1925)
  4. Dr. S. Muhammad Abdullah, Imam (1928)
  5. Dr. Mirza Aziz-ur-Rahman, Asist. Imam (1933)
  6. Dr. Nazir-ul-Islam, Asist. Imam (1938)
  7. Fr. Amina Mosler, Hausmeisterin (1937)
  8. Br. Mohammed Aman Hobohm, Imam (1949)
  9. Mr. Abdul Aziz Khan, Acting Imam (Februar 1959)
  10. Maulana Muhammad Yahya Butt, Imam (November 1959)
  11. Saeed Ahmad Chaudry, Imam (1987)
  12. Abdul Aziz, zweiter Imam (1989)
  13. A.S. Abdul Santoe, kommissarischer Imam (seit 2002) [10]
Schweiz
Mahmud Moschee in Zürich

Am 13. Oktober 1946 trafen drei Missionare der AMJ, Sheikh Nasir Ahmad, Abdul Latif und Ghulam Ahmad Baschir in Zürich ein. In Deutschland sollte eine islamische Missionsstelle eröffnet werden, jedoch waren Einreisegenehmigungen nach Deutschland in den ersten Nachkriegsjahren kaum zu erhalten. Daher reisten wenig später Abdul Latif und Ghulam Ahmad Baschir in die Niederlande.

Der Grundstein der Mahmud-Moschee wurde am 25. August 1962 durch Amatul Hafiz Begum, Tochter des Gründers Mirza Ghulam Ahmad, gelegt. Sie wurde am 22. Juni 1963 durch Sir Muhammad Zafrullah Khan, den damaligen Präsidenten der 17. UNO-Generalversammlung, eröffnet, in Anwesenheit des Stadtpräsidenten von Zürich, Dr. Emil Landolt. Zurzeit ist eine zweite Moschee in Wigoltingen in Planung.

Die Mahmud-Moschee in Zürich ist die erste Moschee in der Eidgenossenschaft und die Zentrale der AMJ Schweiz. Die Gemeinde hat etwa 500 Mitglieder und ihr Emir ist Walid Tariq Tarnutzer.

Bis 1962 wurden in der Schweiz drei bedeutsame Schwerpunktaufgaben bewältigt: Die erste Auflage der arabisch-deutschen Ausgabe des Korans (1954), die Gründung und Herausgabe der Zeitschrift „Der Islam“ und der Bau einer Moschee.

Missionarleiter
  • 1946-1962: Sheikh Nasir Ahmad
  • 1962-1972: Muschtaq Ahmad Bajwa
  • 1972-1977: Maulana Fazal Ilahi Anweri
  • 1977-1997: Nasim Mahdi
  • 1997-2000: Sheikh Nasir Ahmad
  • seit 2001: Ahmed Sadaqat [11]
Österreich

Von der Schweiz aus wurde die Missionstätigkeit auch in Österreich entfaltet. In Wien und anderen Orten entstanden neue Gemeinden, die von Sheikh Nasir Ahmad betreut wurden. [12] Heute hat die AMJ in Österreich etwa 80 Mitglieder. Diese sind über das Land verstreut und werden von Muhammad Jalal Shams geleitet. Eine Kontaktadresse besteht in Wien.

Kanada

Am 17. Oktober 1992 wurde in Anwesenheit des 4. Khalifat-ul Massih und vielen Regierungsmitgliedern in der Nähe von Toronto die Baitul Islam-Moschee (Haus des Islam) eröffnet. Umliegende Gemeinden erklärten den 16. bzw. 17. Oktober 1992 zum Ahmadiyya-Moschee Tag und die Woche vom 16. bis 23. Oktober 1992 zur Ahmadiyya-Moschee Woche. In Calgary baut die AMJ für 14 Mio. USD die größte Moschee in Amerika.

Lehre

Ahmadi-Muslime teilen die zentralen Werte des Islam (Gebet, Almosen, Fasten, ...). Insbesondere die Frage, ob es weitere Propheten nach Mohammed gäbe, spaltet die Muslime und Ahmadiyya. Ahmadiyya unterscheidet sich vom orthodoxen Islam in folgendem:

  • Der Koran enthält keine Widersprüche und es sind keine seiner Ayat aufgehoben (Abrogation), und der Koran hat Vorrang über Hadith und Traditionen. Das bedeutet, dass kein Koranvers einem anderen widerspricht und kein Hadith kann Versen des Korans widersprechen. Hadithe, die im Widerspruch zum Koran stehen, werden von der Ahmadiyya nicht akzeptiert, da sie im Gegensatz zum Koran nicht als Gottes Wort gelten. [13]
  • Jesus Christus, der am Kreuz hing, überlebte und wurde genesen in einer Grabkammer. Er emigrierte daraufhin nach Kaschmir unter dem Namen Yuz Asaf, wo er die „Verlorenen Stämme Israels“ gesucht habe. Nach einer langen Lehrtätigkeit sei er eines natürlichen Todes gestorben. Das Grab von Yuz Asaf befindet sich in Srinagar, der Hauptstadt Kaschmirs. [14] Er hat auch die Ankunft des Propheten Mohammeds vorhergesagt, was Christen als „Heiliger Geist“ missverstanden.
  • Der (kriegerische) Dschihad darf nur zur Verteidigung in extremen Situationen von religiöser Verfolgung, nicht aber als politische Waffe oder als Vorwand für die Eroberung fremder Territorien geführt werden. [15][16] Die Auswanderung ist dem Kampf vorzuziehen. (Sure 8:72, 22:58)
  • Der „Messias“ und „Mahdi“ sind ein und dieselbe Person und der Islam wird den Anti-Christ (Daddschal) besiegen in einer ähnlich langen Zeitspanne, die das werdende Christentum brauchte sich zu etablieren (300 Jahre). Muslime glauben, dass Jesus leibhaftig in den „Letzten Tagen“ vom Himmel steigen wird, um „das Schwein zu töten und das Kreuz zu brechen“ – und dies in wörtlicher Weise –, um den Islam wiederzubeleben. Ahmadis glauben, dass die „Wiedergeburt“ des Islam durch eine spirituelle Erneuerung stattfindet (Töten des Schweins), und der Sieg über das Christentum durch die Kraft der Argumente (Brechen des Kreuzes) erreicht wird. [17]

Glaubensartikel

Die Glaubensartikel der Ahmadiyya-Bewegung definieren übereinstimmend mit dem Islam den Koran als Wort Gottes, das die Menschen führt und leitet, und den Propheten Mohammed als vollkommene Verkörperung der islamischen Lehren, dessen Beispiel (Sunna) jeder Muslim nacheifern soll. Jedoch bringt jedes neue Zeitalter neue Herausforderungen mit sich, und mit der Zeit geht auch das ursprüngliche Verständnis der Religion stückweise verloren. Aus diesem Grunde hat Gott den Muslimen versprochen, die Religion von Zeit zu Zeit zu erneuern bzw. zu reformieren.

Die gottgewollte Aufgabe eines Mudschaddids (Erneuerer [der Religion]) ist es, die ursprünglichen Lehren der Religion wiederherzustellen, neue Wahrheiten aus dem Koran hervorzuholen, die den Nöten, Herausforderungen und Zweifeln des neuen Zeitalters begegnen und den lebendigen Glauben im Herzen der Muslime durch das neue Wissen, die religiöse Erfahrung und die göttlichen Zeichen zu erwecken, die dem Mudschaddid von Gott gewährt werden.

  • Der Islam ist international.
Gott hat seine Propheten unter allen Völkern berufen, nicht nur unter den Israeliten (wie bereits unter Muslimen allgemein anerkannt) sondern auch in Indien, China, Persien usw. Ein Muslim muss an all diese Propheten glauben, sie respektieren und an ihre Schriften glauben. Der Islam stellt die ursprüngliche Reinheit der von ihnen gelehrten ewigen Wahrheit wieder her und erweitert die Gültigkeit der nationalen Lehren, um einen universellen Glauben für alle Menschen bereitzustellen. Tugend/Frömmigkeit, gute Menschen und Wahrheit kann in allen Völkern gefunden werden. Gott ist gleich für alle Menschen, unabhängig ihrer Nationalität, Rasse oder Religion.
  • Der Islam ist tolerant.
Er gibt jedem Mensch die völlige Freiheit einen Glauben und eine Religion anzunehmen, zu vertreten und auszuüben. Unterschiede im Glauben und Interpretation, mit wem sie auch bestehen mögen, müssen toleriert werden. Kritik gegen den Islam darf nur mit Worten beantwortet werden, jede empfundene Beleidigung muss mit Geduld ausgehalten werden; die Antwort mit Gewalt ist den Lehren des Islam fremd. Die allgemeine Vorstellung des Islam als eine intolerante Religion ist völlig falsch.
  • Der Islam ist friedfertig.
Er verurteilt jeglichen Gebrauch von Gewalt mit Ausnahme von unvermeidbarer Selbstverteidigung. Alle Schlachten des frühen Islam waren reine Verteidigungskämpfe. Muslime müssen unter jeder Gesellschaftsform friedlich leben, die ihnen Religionsfreiheit gewährt. Der Eindruck, dass der Islam seine Anhänger auffordere Krieg zu führen oder zu rebellieren, um ihre eigene Gesellschaftsform zu etablieren, ist vollkommen falsch. Das Konzept des Dschihad wird weitreichend missverstanden: es bedeutete zu allererst eine spirituelle, intellektuelle und moralische Anstrengung sich selbst zu verbessern und dann auch andere.
  • Der Islam ist nicht sektiererisch.
Jeder Mensch, der die Kalima (den Spruch „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist Sein Gesandter“) bekennt, muss wie ein Bruder der Muslime behandelt werden. Es ist keine Inquisition (Befragung, Untersuchung) hinsichtlich Überzeugungen oder (Glaubens)Motive erlaubt. Sogenannte Entscheidungen, die unter gewissen Umständen Menschen aus dem Islam exkommunizieren, die die Kalima bekennen, stehen vollkommen entgegen der islamischen Lehre.
  • Der Islam ist rational.
Er verlangt nachdrücklich den Gebrauch der Vernunft und des Wissens in allen Dingen, auch in religiösen Angelegenheiten. Der Islam gründet all seine Lehren auf Argumente und Tatsachen. Der Koran muss im Lichte des Wissens, der Wissenschaft und der Vernunft studiert werden. Blinde Gefolgschaft gegenüber religiösen Führern wird verworfen, die gedankenlose Nachahmung wird nicht empfohlen und die Freiheit des Denkens gewährt.
  • Der Islam ist lebendig.
Sein Gottesdienst besteht nicht aus Ritualen, die ohne zu Denken und ohne Gefühle zu vollziehen sind. Seine Bedeutung liegt darin, die menschliche Seele in Kontakt mit einem lebendigen Gott zu bringen. Muslime müssen den Zweck von Gebet und Fasten kennen und sie dann in ihrem wahren Geist ausüben. Gott hört die Bitten der Menschen und antwortet ihren Gebeten. Zu allen Zeiten gab es Heilige, die (eine besondere) Nähe zu Gott hatten und Offenbarungen erhielten. Ihr Beispiel zeigt uns, dass es einen lebendigen Gott gibt, der sich der Menschheit mitteilt.
  • Der Islam ist progressiv.
Der Koran offenbart ständig neue Schätze des Wissens als Antwort auf die neuen Probleme, Philosophien und Gedanken jedes Zeitalters.
  • Der Islam unterstützt die Frauen.
Eine große Menge an Missverständnissen haben sich an diesem Punkt durchgesetzt, hauptsächlich weil lokale Traditionen mit den Lehren des Islam vermischt wurden. Nach islamischem Verständnis ist die Frau ein vollständiges und selbstständiges menschliches Wesen, so wie der Mann auch. Sie sollte dieselbe Entscheidungsgewalt über ihr Leben haben (einschließlich Heirats- und Scheidungsangelegenheiten) wie sie der Mann über sein Leben hat.
  • Der Islam lehrt höchste Sittlichkeit.
Er verlangt von den Muslimen die persönlich höchsten moralischen Fähigkeiten zu entwickeln, und diese noble Gesinnung zu zeigen auch auf Kosten von persönlichen und nationalen Interessen. Die islamische Gesellschaft wird nicht geschaffen indem Menschen Gesetze und Regeln auferlegt werden. Sie wird allein durch die Reformierung des Charakters von Individuen mittels moralischer Übung und gutem Beispiel/Vorbild erreicht. Und das ist genau das, was der Prophet Mohammed tat.
  • Der Islam gewinnt die Herzen.
Er trachtet danach, die Herzen und Sinne der Menschen auf einfühlsame, liebevolle Weise, durch Vernunftargumente und moralische Aufrufe zu gewinnen. Er verurteilt Fanatismus, Zwang und Intoleranz als Mittel zur Verbreitung des Glaubens. Weder wurde der Islam je durch Zwang verbreitet, noch wird sein prophezeiter Triumph durch solche Mittel herbeigeführt werden.
  • Der Islam ist vollendet.
Der Koran und das Leben des Propheten Mohammed geben der Menschheit für alle künftigen Zeiten eine abgeschlossene und vollkommene Leitregel. Der Prophet Mohammed ist das beste und vollkommene Beispiel für die höchste Sittlichkeit, weshalb er das „Siegel der Propheten“ genannt wird. Es werden aber Mudschaddids (Erneuerer) von Gott herausgerufen werden, die das Licht des islamischen Glaubens wiederbeleben und neu entfachen sollen. [18]

Vergleich der Dogmen

Glaubenssatz Islamische Orthodoxie Lahore Ahmadiyya Movement Ahmadiyya Muslim Jamaat
Die Wiederkunft von Isa bin Maryam In den „Letzten Tagen“ wird Jesus leibhaftig vom Himmel herabsteigen. Jesus wird nicht leibhaftig wiederkommen. Die Berichte über seine Wiederkunft sind allegorisch zu verstehen und beziehen sich auf Mirza Ghulam Ahmad.
  Er würde „östlich von Damaskus“ auf ein Minarett herabsteigen. Die Prophezeiungen des zweiten Auftretens von Jesus wurde in der Person von Mirza Ghulam Ahmad erfüllt. Als Zeichen dieser Erfüllung wurde das „Weiße Minarett“ in Qadian gebaut, das östlich von Damaskus liegt.
  [19] [20] [21]
Die Stellung von Mirza Ghulam Ahmad Orthodoxe Muslime sehen in Mirza Ghulam Ahmad einen Apostaten und als einen von 30 falschen Propheten, vor denen der Prophet Mohammed gewarnt hatte. [22][23] Er ist Prophet nur im allegorischen Sinn. [24] Er ist Prophet in vollem Wortsinn mit der Ausnahme, dass er kein neues Gesetz (Koran) brachte.
  Er sei der „Mudschaddid des 14. islamischen Jahrhunderts“. Er sei der Messias (2. Erscheinen von Jesus) und der Mahdi. [25]
Kalima Schahada Die Kalima-Schahada lautet „La illaha ilallah, muhammadur rasullulah“.
  Das Sprechen der Kalima ist die Basis, um Muslim zu sein. In manchen Ländern (Pakistan [26], Bangladesch, ...) ist die Zustimmung zur Aussage „Mirza Ghulam Ahmad ist ein Apostat“ Voraussetzung, um als Muslim zu gelten. [27] Niemand, der die Kalima Schahada spricht, kann von jemand anders zum Nicht-Muslim erklärt werden.
    Trotzdem werden orthodoxe Muslime, die die Kalima sprechen, als „Kafir“ in Bezug auf ihren Unglauben an das Prophetentum von Mirza Ghulam Ahmad bezeichnet. [28]
Der Abschluss des Prophetentums Der Ausdruck im Koran „Siegel der Propheten“ bedeute, dass Mohammed der letzte Prophet ist. [29] Mohammed ist der letzte Prophet. Mohammed ist der „größte“ und „beste“ Prophet, nicht aber der „letzte“ Prophet. Er brachte das Prophetentum zur Perfektion und schloss das religiöse Gesetz (Koran) ab.
  Trotzdem schließt das nicht das Wiedererscheinen eines „alten“ Propheten aus, z.B. die Wiederkunft Jesu in den „Letzten Tagen“. [30] Kein Prophet, weder ein neuer noch ein alter, kann nach ihm kommen. [31] Propheten nach Mohammed müssen seiner Sunna (Beispiel) und Hadith (Botschaft) folgen. Sie müssen den Stempel Mohammeds (Siegel) tragen, dürfen kein neues Gesetz (Koran) bringen und können ihn nicht in Perfektion übertreffen.
  Mirza Ghulam Ahmad sei der Mudschaddid (Erneuerer) des 14. Islamischen Jahrhunderts, aber kein Prophet. [32] Mirza Ghulam Ahmad war der Mudschaddid (Erneuerer) des 14. Islamischen Jahrhunderts und ein (Mohammed nachgeordneter) Prophet. [33]
Jesus Christus Isâ (Jesus) wurde in wunderbarer Weise durch die Jungfrau Maria (Maryam) geboren. Er starb nicht am Kreuz. [34]
  Über das Kreuzigungsgeschehen gibt es mehrere Versionen: a) Gott hat Jesus errettet, indem er ein großes Durcheinander heraufbeschwor, so dass niemand recht weiß was geschah, b) ein anderer als Jesus wurde gekreuzigt (Verwechslungstheorie) [35] Jesus entkam dem „verfluchten Tod“ am Kreuz und starb eines natürlichen Todes. Er wird nicht leibhaftig wiederkommen.
  Jesus befindet sich im Himmel [36] und wird von dort kurz vor der „Stunde“ wieder auf die Erde zurückkommen. [37] Obwohl Jesus (der als Prophet gilt) wiederkommen soll, berührt das nicht den Anspruch Mohammeds, der letzte Prophet zu sein. Die Jesus-Lehre ist sehr ähnlich der von AMJ. Allerdings ist die Jesus-Lehre (bis auf die Jungfraugeburt) kein wesentlicher Glaubensbestandteil und der persönlichen Überzeugung des Einzelnen überlassen. [38] Nach der Errettung vom Kreuz wanderte Jesus bis nach Kaschmir auf der Suche nach den „Verlorenen Stämmen“. Er starb nach einem langen Leben und wurde in Srinagar unter dem Namen Yuz Asaf (Jesus-Grab) beerdigt. [39]
Dschihad Der (kriegerische) Dschihad ist prinzipiell auch heute noch möglich. Traditionell wurde dieser Dschihad vom Emir-al-Muminin, dem Führer der Gläubigen ausgerufen. Mit der Abschaffung des osmanischen Kalifats und die Errichtung der Nationalstaaten in der islamischen Welt ist dies in dieser Form nicht mehr möglich. Mirza Ghulam Ahmad hat das Recht, aus Glaubensgründen zur Waffe zu greifen, für aufgehoben erklärt. Es gehört zu den Prophezeiungen über das Erscheinen des Messias, dass er den (religiös begründeten) bewaffneten Dschihad abschaffen würde. [40]
  Heute muss die Ausrufung des Dschihad wohl unter „Psychologische Kriegführung“ verbucht werden. Die Vorstellungen über die Voraussetzungen für den Dschihad variieren stark. Heute steht Muslimen, die verfolgt und unterdrückt werden, die Möglichkeit offen auszuwandern und ein Gebiet zu finden, in dem sie in Frieden leben können. Der bewaffnete Dschihad wurde durch den Dschihad des Argumentes abgelöst. Nach einem Hadith ist „Tinte des Gelehrten wertvoller als das Blut des Märtyrers“.
Apostasie Apostasie gilt als strafbares Vergehen.
(s. Apostasie im Islam)
Die im Koran gewährte Religionsfreiheit (Koran 2:256, 10:99) gilt uneingeschränkt. Aufgabe des islamischen Glaubens oder Übertritt zu einer anderen Religion unterliegt keiner (irdischen) Strafe. [41]
Führung der Umma Sunniten: Der Kalif wird von der Umma entweder gewählt oder mindestens seine Ernennung bestätigt.
Der letzte osmanische Kalif (Abdülmecit II.) wurde 1924 von Mustafa Kemal Atatürk abgesetzt.
Der Nachfolger von Mirza Ghulam Ahmad war Hakim Nur-ud-Din. Nach seinem Ableben kam es zur Spaltung.
  Shia: Der Imam muss Nachfolger von Mohammed und Ali sein. Die Schiiten warten auf das Wiedererscheinen des „Verborgenen Imam“. In Iran (12er-Schiiten) führt der ranghöchste Ayatollah stellvertretend die Führung der Umma. Die Fraktion, die die Idee des Kalifats verwarf, wurde nach ihrem Hauptsitz kurz „Lahori“ genannt. Sie bildete eine Art Präsidium mit einem Emir als Leiter. Die Gruppe, die am Kalifat festhält, wurde nach ihrem Hauptsitz auch kurz „Qadiani“ genannt. Sie wählte Mirza Baschir-ud-Din Mahmud Ahmad zum 2. Khalifat-ul Massih.
Kalifat Sunniten: Die Wiederaufrichtung des Kalifats ist immer wieder Diskurs in der islamischen Welt. Die AAIIL verwarf mit der Spaltung im Jahre 1914 die Kalifat-Idee. Nach Auffassung der AMJ wurde das mit dem Osmanischen Reich zum Ende gekommene Kalifat von der Ahmadiyya neu belebt. Darunter wird nicht die Fortsetzung des osamanischen Kalifats verstanden sondern ein Neuanfang.
Feste Das Fest des Fastenbrechens (´Īd al-fitr)
das Opferfest ('Īd ul-Adha)
Shiiten: Märtyrertod Alis (Aschura-Fest). Dschalsa Salana

Das Fiqh der Ahmadiyya

Die Ahmadiyya steht in der Scharia der hanafitischen Rechtsschule nahe. Eine wichtige Lehrmeinung ist die Ablehnung von Taqlid (wörtlich: Nachahmung) wonach jeder Muslim verpflichtet ist, sein Tun nach derjenigen Rechtsschule zu richten, der er von Geburt an oder durch Beitritt angehört. So soll es möglich sein, in jedem einzelnen Fall aus den Lehrmeinungen verschiedener Rechtsschulen eine den Zeitbedürfnissen entsprechende Entscheidung auswählen, oder sie durch die Anwendung von Idschtihad (selbständige Entscheidung einer Rechtsfrage auf Grund der Interpretation von Quellen) neu fällen. Der Koran gilt als die primäre Rechtsquelle. An zweiter Stelle kommt die Sunna (das Vorbild) des Propheten, die sich durch die Jahrhunderte in der muslimischen Gemeinde lebendig gehalten hat. Das Hadith (die Überlieferung) bildet die dritte Stelle in der Reihenfolge von Rechtsquellen gefolgt durch Qiyas (Analogieschluss).

Obwohl die Ahmadiyya betont daran festhält, ggfs. Rechtsfragen auf Grund Quelleninterpretation neu zu fällen, richtet sie sich weitgehend nach der hanafitischen Rechtsschule. Die wenigen Fälle, bei denen sie sich anders entschieden hat, sind meistens von untergeordneter Bedeutung.

Mirza Ghulam Ahmad übte in seiner Eigenschaft als Mahdi und Messias in mehreren Fällen Idschtihad. Er erklärte zum Beispiel den Dschihad (aus religiösen Gründen) für aufgehoben. Damit setzte er sich im Gegensatz zu der Mehrheit, für die die Verpflichtung zum Dschihad stets bestehen bleibt, insbesondere im damaligen Indien, wo die Kolonialmacht Großbritannien ein Muslim-Reich abgelöst hatte. Dies trug ihm den Vorwurf der Komplizenschaft mit England ein.

Richtungsweisend war auch sein Rechtsspruch (Fatwa) über Bankzinsen. Zwar hielt er Zinsen in jeglicher Form für unzulässig, doch riet er seinen Anhängern dazu, die üblichen Bankzinsen für Spareinlagen anzunehmen. Sie sollten aber das Geld nicht für sich verwenden, sondern für die islamische Mission (Dawa) ausgeben. Er betonte, dass diese Regelung zeitlich und räumlich begrenzt war. Sobald der Islam sich von seiner momentanen Schwäche erholt haben wird, wird dieser Dispens ungültig. In einem weiteren Rechtsspruch lehnte er Lebensversicherungen ab, weil er sie mit Glücksspiel gleichsetzte. [42]

Apostasie

Muslimische Theologen sind sich einig, dass Apostasie ein strafwürdiges Verbrechen sei. Die Ahmadiyya hat sich jedoch theologisch gegen eine Bestrafung von Apostaten festgelegt. [43] Zu den bedeutungsvollsten Rechtssprüchen Hakim Nur-ud-Dins zählt seine Fatwa darüber, dass neben Juden und Christen auch Parsen, Anhänger Zoroasters, sowie Hindus und die Buddhisten zu den Ahl al-Kitab (Schriftbesitzern) gehören. Vor wenigen Jahren veröffentlichte das Ahmadiyya-Zentrum in Rabwah ein Buch über das „Fiqh-e-Ahmadiyya“.

Homosexualität

Die Ahmadiyya lehnt Homosexualität als ein un-islamisches, un-christliches und un-jüdisches Verhalten ab. Allerdings will sie damit nicht zu Verfolgung, Hass oder Gewalt aufrufen. Homosexuelle Veranlagung soll nicht öffentlich gezeigt werden. So heißt es über lesbische Musliminnen: „Wenn man es ihnen aber gestattet, sich frei in der Gesellschaft zu bewegen, können sie auch andere Frauen anstecken. Aus diesem Grunde soll das Ausgehverbot genügen, und sie dürfen ohne Begleitung nicht alleine ausgehen.“ [44] Offen homosexuell lebende Mitglieder müssen deshalb mit einem Ausschluss aus der Gemeinde rechnen. [45]

Motto der AMJ

Liebe für alle, Hass für keinen. („Love for All, Hatred for None“ von Mirza Nasir Ahmad)

Symbol

Das Weiße Minarett von Qadian.

Organisation und Aufgaben

Führung

Khalifat-ul Massih der AMJ   Emire der AAIIL
  1. Hakim Nur-ud-Din (1908-1914)
  2. Mirza Baschir-ud-Din Mahmud Ahmad (1914-1965)
  3. Mirza Nasir Ahmad (1965-1982)
  4. Mirza Tahir Ahmad (1982-2003)
  5. Mirza Masrur Ahmad (seit 2003)
 
  1. Maulana Muhammad Ali (1914-1951)
  2. Sadr-ud-Din (1951-1981)
  3. Saeed Ahmad Khan (1981-1996)
  4. Asghar Hameed (1996-2002)
  5. Abdul Karim Saeed Pasha (seit 2002)


Organisation der AMJ

Die AMJ besteht aus den drei Teilorganisationen Khuddam-ul Ahmadiyya (Männer im Alter von 15-40 Jahren), Lajna Imaillah (Frauen) und Ansarullah (Männer ab 40 Jahren). Die Mitgliederstärke ergibt sich aus den Mitgliedern der Teilorganisationen, die alle drei gleich aufgebaut sind. Es gibt die vier Ebenen der Lokalgemeinde (Lokal Dschamaat), Regional Dschamaat, National Dschamaat und die internationale Ebene. Auf jeder Ebene gibt es einen Vorsitzenden (Sadr), dazu viele Amtsträger (Aamla), die alle kleinere Aufgaben wahrzunehmen haben: Pressearbeit, Bildung, Erziehung, Literatur, Sport, usw. In großen Dschamaats kann es viele Amtsträger geben, während in kleinen Dschamaats mehrere Funktionen von einer Person wahrgenommen werden.

Jede Teilorganisation verwaltet und führt sich selbst. Besonders ist das bei der Ladschna Imaillah wichtig, wo es auch in der Führung keine Männer gibt. Es gibt allerdings eine Aufgabenteilung. So sind die Khuddam auch für den Aufbau der Veranstaltungen der Ansarullah und der Ladschna zuständig, sowie für Sicherheitsdienste, da die Ahmadiyya Muslim Dschamaat keine fremden Sicherheitsdienste nutzt. Für die Technik sind noch weitgehend die Männer zuständig, weil es an kompetenten Frauen fehlt. Es wird aber daran gearbeitet, dass die Frauen auf ihren Veranstaltungen auch die Technik selbst bedienen. Beim gemeinschaftseigenen Fernsehkanal MTA (Muslim Television Ahmadiyya) gibt es bereits Sendungen, die von Frauen gestaltet, moderiert und technisch umgesetzt werden.

Die wichtigste Veranstaltung ist die Dschalsa Salana, die jährlich stattfindet. Das höchste Entscheidungsgremium ist die Schura. Die dort gefassten Entschlüsse bedürfen aber noch der Zustimmung des Kalifen.

Mitgliedschaft

Mitglied wird man durch Ablegen des Treueeides (Baiat) gegenüber dem amtierenden Kalifen. Jeder Ahmadi gehört einer der drei Teilorganisationen Khuddam-ul Ahmadiyya, Ladschna Imaillah oder der Ansarullah an. Stirbt ein Kalif, muss dem neugewählten Kalifen gegenüber erneut der Treueeid abgelegt werden.

Im Baiat verkündet der gläubige Ahmadi seine Treue gegenüber dem amtierenden Kalifen, die Praktizierung des Islams, das Fernhalten von Sünden jeder Art, und das Bekenntnis zu den Glaubensgrundsätzen der Ahmadiyya. Außerdem verpflichtet man sich 1/16 des monatlichen Einkommens an die AMJ als monatlichen Mitgliedsbeitrag abzuführen.

Der Austritt erfolgt durch schriftliches Aufkündigen des Baiats.

Unterorganisationen

Jamia-Ahmadiyya

Die Jamia-Ahmadiyya ist eine theologische Schule, die am 25. Mai 1928 von Mirza Baschir-ud-Din Mahmud Ahmad in Qadian zur Ausbildung von Ahmadi-Theologen gegründet wurde. Heute unterhält die Ahmadiyya theologische Schulen in Rabwah (Pakistan), East Mississauga (Kanada) und London (Großbritannien). Die AMJ will im September 2008 in Darmstadt eine Jamia eröffnen. [46] Der Khalifat-ul Massih V. hat den Antrag zu dem mit 90 Zimmern ausgestatteten Gebäude bereits zugestimmt.

Tehrik-e-Jadid

Der Tehrik-e-Jadid-Plan wurde am 23. November 1934 mit dem Ziel gegründet, reformerische Aktivitäten und missionarische Arbeit im Ausland voranzutreiben. Mirza Baschir-ud-Din Mahmud Ahmad bezeichnete Tehrik-e-Jadid als „Sprungbrett zur Etablierung der neuen Weltordnung“. [47] Für ihn war „das Fundament des Sieges der Religion und das Fundament der Dominanz von Ahmadiyya von jeher mit Tehrik-e-Jadid verbunden.“ [48] So wurden viele Ahmadiyya-Muslim-Missionsstationen in der gesamten Welt gegründet. Erste Missionen wurden in Großbritannien 1913 in London, in den USA 1921 in Chicago, in Deutschland 1923 in Berlin eröffnet.

Waqf-e-Jadid

Seit 1957 wird das Tehrik-e-Jadid-Programm durch Waqf-e-Jadid ergänzt, ein Programm für die religiöse Bildung in den ländlichen Gebieten des Subkontinents. [49] Die Ahmadiyya legt ihren Mitgliedern nahe, ihre Häuser zu verkaufen, um diese Pflicht zu erfüllen. [50] Auch von Kindern wird Opferbereitschaft verlangt. [51]

Waqf-e-Nau

Das Waqf-e-Nau (wörtlich: Programm der neuen Aufopferung) startete Mirza Tahir Ahmad am 3. April 1987 mit den Worten „Get them prepared from their very childhood telling that you are born at a great time for a wonderful purpose. It is time when one century is meeting another century of victory of Islam. At this juncture we begged you from Allah! Saying that ‘O Allah! Make him a great servant for the better training of coming generation.“ [52], um den Nachwuchs für einen Dienst in der Dschamaat vorzubereiten und damit die Zukunft der Dschamaat zu sichern. Ahmadi-Eltern empfinden es als eine Ehre, ihre Kinder diesem Programm widmen zu dürfen. Von klein auf bekommen diese „Waqfien-e-Nau“ zusätzlichen Unterricht. Eltern können vor der Geburt ihr Kind schriftlich beim Kalifen zum Waqf-e-Nau widmen. Der Kalif entscheidet über den Antrag. Im Alter von 16-18 Jahren entscheiden die gewidmeten Kinder, ob sie weiterhin Waqf-e-Nau bleiben oder aus dem Programm austreten möchten.

Sami wa Basri

Die Abteilung Sami wa Basri (Hören und Sehen) ist verantwortlich für Musikkasseten, CD, Video und DVD. Die MTA-Studios gehören zu dieser Schoba (Abteilung):

Ischat

Die Abteilung Ischat (Publikationen) ist für das Schrifttum verantwortlich, vom internen Bulletin über Werbebroschüren bis hin zu Büchern. Nach außen firmiert diese Abteilung in Deutschland und der Schweiz unter dem Namen „Verlag Der Islam“.

Nusrat Jehan Stiftung

Die Nusrat Jehan Stiftung baut und betreibt Schulen, Krankenhäuser und andere humanitäre Projekte. Der dritte Khalifat-ul Massih unternahm 1970 eine Reise durch Westafrika, um im Rahmen des „Nusrat-Jehan-Plans“ die Förderung des Schul- und Gesundheitswesens in Westafrika voranzubringen.

Humanity First

Der Organisation Humanity First ist von der Ahmadiyya Muslim Dschamaat 1992 zu dem Zweck gegründet worden, um in Katastrophenfällen mit anderen Hilfs- und Rettungsdiensten kooperieren zu können.

Finanzierung

Tschanda (auch Chanda)

Zu den Pflichtabgaben eines Ahmadi zählen:

  1. Der Mitgliedsbeitrag (Tschanda Aam) beträgt für jeden Ahmadi, der über ein Einkommen verfügt, 1/16 des Netto-Einkommens bzw. der Einnahmen, die das Mitglied erhält. Darunter fallen auch jene Gelder, wie bspw. Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe, Sozialleistungen wie Sozialhilfe und Kindergeld. Wenn jemand nicht in der Lage ist, dementsprechend seinen Mitgliedsbeitrag zu leisten, kann er sich davon mit einer Bitte an den amtierenden Kalifen befreien lassen. Der der Bitte um Befreiung wird in der Regel entsprochen. Es wird den Bittstellern allerdings nahegelegt, zumindest einen symbolischen finanziellen Beitrag zu leisten – z.B. ein Euro – damit das Mitglied jener Segnungen teilhaftig wird, die im Koran den Spendenden verheißen werden.
    Wer dieser Spende nicht nachkommt, dem wird das aktive und passive Wahlrecht entzogen, d.h. er oder sie kann in kein Amt gewählt werden und darf an den Wahlen für Ämter nicht teilnehmen.
  2. Eine weitere Pflichtabgabe ist an die jeweilige Unterorganisation zu zahlen. Für Männer zwischen 15 und 40 Jahren sind 1% vom Netto-Jahreseinkommen an die Khuddam-ul Ahmadiyya, für über 40Jährige sind 1% vom Netto-Jahreseinkommen an die Ansarullah zu zahlen. Frauen der Gemeinde zahlen 2 Euro pro Monat an die Ladschna Imaillah.
  3. Die Tschanda Dschalsa Salana kommt ausschließlich der Finanzierung der Jahresversammlung der Ahmadiyya Muslim Dschamaat zugute. Sie beträgt einmal jährlich 1% eines Netto-Monatseinkommens.
  4. Zum Id-ul-Fitr, d.h. dem Fest am Ende des Fastenmonats Ramadan ist ein Almosen, Fitrana genannt, zu zahlen. Ihre Höhe beträgt den Gegenwert in Geld von 2,75 Kilo Weizen, also ca. 2,50 Euro pro Mitglied des Haushaltes. [53]
  5. Neben diesen Spendenarten besteht die Pflicht Zakat zu entrichten. Die Zakat wird ebenfalls von der AMJ eingezogen und anschließend an Bedürftige verteilt. [54]
Freiwillige Tschanda

Darüberhinaus werden freiwillige Spenden für eine Reihe von Fonds gesammelt. Es wird jedoch beobachtet, dass diese freiwilligen Spenden mehr und mehr zur Pflicht werden. [55]

Es gibt Spenden für das Dschamaat-Fernsehen MTA; Waqf-e-Jadid und Tehrik-e-Jadid für die Verbreitung des Islam bzw. den Unterhalt von neuen Moscheen in aller Welt; Spenden für Moscheenbauprojekte in Deutschland, Spenden zur Vergabe von Stipendien an begabte, aber arme Studenten und vieles mehr. Es gibt Sonderspenden wie Tschanda Bosnien, Tschanda Afrika, Tschanda für Tsunami-Opfer usw. Für die 100-Jahr-Feier im Jahre 1989 wurde 16 Jahre lang eine Sonderspende gesammelt. Derzeit wird eine Sonderspende für die Festlichkeiten zum 100 jährigen Jubiläum des Kalifats im Jahre 2008 gesammelt. Des Weiteren soll „als Beweis für den Dank der Barmherzigkeit Allahs, dem 5. Khalifat-ul Massih von der Gemeinde aus eine angemessene Summe als Dankeschön“ geschenkt werden, „mit der Bitte, diese Summe [...] anzunehmen und nach eigenem Belieben auszugeben.“ [56]

Wasiyyat

Ein weiteres Spendenprogramm, für das besondere Segnungen und eine Beerdigung auf einem speziellen Friedhof in Rabwah, der „Himmlischer Frieden“ genannt wird, versprochen werden, heißt Wasiyyat (das Testament). Eine Person, ob Mann oder Frau, die eine Wasiyyat-Erklärung abgibt, wird Musi genannt, der dann (statt der o.g. 1/16) 1/10 bis 1/3 des Netto-Einkommens monatlich spendet. Darüberhinaus verpflichtet er sich 10% seines Erbes für die Ziele des Islam zu spenden (d.h. an die AMJ abzutreten) und ein spirituell sehr hohes moralisches Leben zu führen.

Am 1. August 2004 äußerte der Khalifat-ul Massih V. in der Abschlussrede der Dschalsa Salana England den Wunsch, dass bis 2008 in jedem Land sich mindestens 50% der Mitglieder mit eigenem Einkommen diesem Nizam-e-Wasiyyat anschließen. In einer weiteren Ansprache am 14. April 2006 machte der Kalif die Aussage, dass alle Amtsinhaber zu 100% an dem Programm teilnehmen sollten. [57]

Webpräsenz

Die erste Webseite der AMJ startete 1994 und unter den freiwilligen Mitarbeitern gab es die Überzeugung, dies sei ein Gottesgeschenk für ihre Gemeinschaft, die sich immer missverstanden fühlte. Zögern und der Widerstand ihrer Führung führte schließlich zum Schließen aller Internet-Präsenzen bis auf eine offizielle Webseite, Diskussionen (Foren) wurden unterbunden. Mirza Tahir Ahmad – und auch sein aktueller Nachfolger – verfügten ein Moratorium für das Diskutieren über und Argumentieren mit Gegnern. Nach den aktuellen Internet-Richtlinien sind nationale Web-Präsenzen erlaubt, gleiches gilt für Unterorganisationen wie Humanity First, MTA, Khuddam-ul Ahmadiyya, doch unterliegen sie alle zentraler Kontrolle und Genehmigung. [58]

Gegenwart

Die AMJ zählt in Deutschland etwa 30.000 Mitglieder in 250 Gemeinden. [59] Weltweit hat sie die Zahl ihrer Anhänger 2005 mit 200 Millionen angegeben [60], auf der Dschalsa Salana UK 2006 wurde diese Angabe allerdings mit 80 Millionen nach unten korrigiert. [61] Diese Angaben werden als überhöht kritisiert. [62] Eine andere Quelle spricht von geschätzten 10 Millionen Ahmadis. [63] Es scheint so, als wenn es zur Selbstdarstellung der Ahmadiyya gehört, überhöhte Zahlen anzugeben. [64]

Die derzeitige Hauptverwaltung der AMJ befindet sich in Rabwah (Pakistan). Größere Gemeinden der Ahmadiyya Muslim Dschamaat bestehen außer in Südost-Asien in Europa (England, Deutschland), Nord-Amerika (USA, Kanada) und West Afrika (Ghana, Nigeria etc). Ihre größten Missionierungserfolge erzielte Ahmadiyya in West- und Ostafrika, wo sie sich auch im Bildungs- und Sozialwesen engagiert (Bau von Schulen und Krankenhäusern).

Die AAIIL hat eine Gemeinde in Berlin-Wilmersdorf mit 60 Mitgliedern. [65] Es gibt keine zuverlässigen Quellen über die globale Mitgliederstärke. Sie hat eine Moschee in Europa, die Wilmersdorfer Moschee in Berlin. Besonders in Holland hat die AAIIL weitere Gemeinden.

Moscheebau

Älteste Moschee Deutschlands in Berlin-Wilmersdorf
Moscheebau der AAIIL

Neben der Wilmersdorfer Moschee errichtete die AAIIL 1913 eine Missionsstation in Woking (bei London) und betrieb dort eine Moschee (Shah Jehan Mosque) bis in die 60er Jahre. [66]

Moscheebau der AMJ

Als erste Moschee in Europa wurde 1924 die Al-Fazl-Moschee in London eingeweiht. 1957 und 1959 entstanden die Fazle-Omar Moschee in Hamburg und Nuur-Moschee in Frankfurt am Main, 1963 die Mahmud-Moschee in Zürich.

Am 10. September 1982 wurde die Bascharat-Moschee in Pedro Abad (Córdoba) von Mirza Tahir Ahmad eingeweiht. Dies war der erste Moscheebau in Spanien seit etwa 700 Jahren. Mit dem Baitul Futuh wurde am 3. Oktober 2003 eine 4.500 Gläubige fassende Moschee in London eingeweiht. [67]

AMJ verfolgt einen „100-Moscheen Projekt für Deutschland“. Er wurde anlässlich der „100-Jahr-Feier“ 1989 vom 4. Kalifen, Mirza Tahir Ahmad, bekannt gegeben und sollte ursprünglich in 10 Jahren umgesetzt werden. [68] Der zwischenzeitlich auf 2010 verschobene Termin wird bei jährlich 4-6 Moschee-Neubauten ebenfalls nicht erreicht werden. Das Ziel ist Hinterhofmoscheen und angemietete Objekte aufzugeben und damit etwa 40% der 250 Ortsgemeinden mit einer Moschee auszurüsten. Die Durchführung dieses Plans wird in den betroffenen Orten zum Teil kritisch gesehen. In Schlüchtern (Hessen) wurde als Reaktion auf den Plan, in der Gemeinde eine Moschee zu errichten, eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen, um den Bau zu verhindern. In Usingen (Hessen) wurde in einer im Dezember 2004 eingeweihten Moschee Feuer gelegt, die Täter sind bis heute unbekannt und der Fall ungelöst zu den Akten gelegt. In Berlin wird zur Zeit in Heinersdorf die Chadidscha-Moschee gebaut. Die Spenden werden von den Ahmadifrauen (Ladschna Imaillah) aufgebracht, die Architektin Mubaschra Ilyas hat schon an Moschee-Entwürfen in Bremen und Offenbach mitgewirkt. [69]

Weltweit sollen über 14.000 Moscheen der AMJ gehören. 8.000 davon will die AMJ selbst gebaut haben. [70] Die meisten sollen sich in Südasien und Afrika befinden.

Verfolgung

Die Ahmadiyya Muslim Dschamaat wird wegen ihrer Ablehnung der orthodox-islamischen Christologie von vielen Muslimen nicht als islamisch anerkannt und ihre Anhänger in einigen Ländern religiös verfolgt. [71] In Pakistan wurden extra Parteien gegründet, die sich den Kampf gegen den sogenannten Qadianismus zum Programm gemacht haben [72], in Saudi-Arabien sind es die Wahhabiten, die die Ahmadis bekämpfen. So werden Ahmadis keine Visa ausgestellt, womit ihnen praktisch die Wallfahrt unmöglich gemacht wird.

Pakistan
1953

1953 musste erstmals der Notstand ausgerufen werden weil, angeführt von der Jamaat-e-Islami, der Mob gegen die Ahmadi-Muslime auf die Straße gegangen war. Die Ausschreitungen richteten sich damals aber auch gegen die Eliten der Flüchtlinge aus Indien.

1974

Am 21. September 1974 wurde die Ahmadiyya vom pakistanischen Parlament auf Druck der sunnitischen Gelehrten Pakistans zu einer nicht-muslimischen Religionsgemeinschaft erklärt. [73] Formal wurden sie damit auf eine Stufe mit Juden, Christen, Buddhisten, Sikhs und Hindus gestellt, praktisch aber führte es zur Legitimierung von Gewalt gegen Ahmadis, ihre Moscheen wurden geschändet oder niedergebrannt. Des Weiteren durften sich die Ahmadis sich auch nicht mehr als Muslime bezeichnen.

1984

Den islamischen Gelehrten ging der Beschluss von 1974 nicht weit genug, so dass die pakistanische Regierung zu weiteren Verschärfungen der Gesetze gezwungen wurde. Unter Zia-ul-Haq wurde 1984 die Ordinance XX [74] verabschiedet, was den Ahmadis Missionstätigkeiten verbot, das Verbreiten von Schrifttum. Ahmadis durften ihre Gebetshäuser nicht mehr als Moscheen bezeichnen, von ihren Moscheen wurden Schilder mit der Aufschrift „Moschee“ entfernt, Schriftzüge übermalt. Ahmadis ist die Begrüßungsformel Salam, sowie der Gebetsruf (Adhan) und die Bismillah untersagt und wird mit Geld- oder Haftstrafen geahndet. Aufgrund dieser Schwierigkeiten verließ Mirza Tahir Ahmad, der vierte Khalifat-ul Massih, Pakistan und wanderte nach London aus.

2005

Am 07.10.2005 wurden acht Ahmadi-Muslime während des Fajr-Gebets bei einem bewaffneten Überfall von einigen Gegnern ermordet, zwanzig wurden schwer verletzt.

Bangladesch

In Bangladesch (dem ehemaligen Ostpakistan) sind dieselben orthodoxen Gruppen aktiv wie in Pakistan. Sie haben erreicht, das gesamte Schrifttum der Ahmadiyya verbieten zu lassen. Druck, Vertrieb, Verkauf, Besitz und Lektüre von Ahmadiyya-Literatur wurden unter Strafe gestellt. Die Klage gegen dieses Verbot ist noch beim High Court anhängig. [75] Eine Verschärfung der Gesetze (ähnlich wie die Ordinance XX in Pakistan) wird angestrebt.

Indonesien

Der Ursprung der Ahmadiyya in dem größten islamischen Land der Erde geht auf das Jahr 1925 zurück. Juristisch anerkannt wurde sie erstmals 1953 von der indonesischen Regierung. Das Ministerium für religiöse Angelegenheiten hat aber 1984 in einem Rundbrief seine Regionalbüros angewiesen, Ahmadiyya als Irrlehre zu betrachten, seit die Anhänger Mirza Ghulam Ahmad als Prophet verehren. 2005 startete die islamische Orthodoxie in Indonesien eine Initiative, um die Ahmadiyya auch dort nach pakistanischem Vorbild amtlich zu einer nicht-islamischen Religion erklären zu lassen. Seitdem kommt es zu Übergriffen gegenüber Einrichtungen der Ahmadiyya Muslim Dschamaat, zuletzt in einem Dorf der Provinz Südsulawesi, wo Unbekannte in der Nacht zum 30. April 2006 in die „Nuur Rabwah Moschee“ eindrangen und Verwüstungen anrichteten. [76]

Deutschland

Der 1974 durch das pakistanische Parlament erfolgte Ausschluss der Ahmadis aus der Weltgemeinschaft der Muslime hat auch Auswirkungen für die in Europa lebenden Ahmadis gezeigt. Von Großbritannien aus agieren verschiedene pakistanisch-islamische Organisationen unter der Bezeichnung „Pasban Khatme Nabuwwat“ (Siegel des Prophetentums) gegen sie. Pakistanische Fundamentalisten lobten nicht nur ein Kopfgeld für Salman Rushdie aus, sondern auch umgerechnet 250 000 Dollar demjenigen, der Mirza Tahir Ahmad tötet, den in London lebenden 4. Khalifat-ul Massih. Der Mordaufruf wurde auch in einer pakistanischen Zeitung gedruckt, die in London erscheint. Diese Terrororganisation pakistanischer Extremisten, deren Name deutsch „Bewahrer des Siegels des Propheten“ bedeutet, hat das Ziel Ahmadis zu bekämpfen und zu töten. [77] In Deutschland wurde diese Organisation erstmals 1998 bekannt. Am 25. März attackierten etwa 30 Extremisten drei Ahmadis im Reutlinger Heim mit Eisenstangen und Holzschlägern. Im April wurde ein Pakistaner in Heilbronn wegen schwerer Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er drei Monate zuvor einen Ahmadi krankenhausreif geschlagen hatte. In Nordrhein-Westfalen attackierte am 29. März 1998 ein militanter Anhänger der Khatme Nabuwwat im Asylbewerberheim von Borken einen Ahmadi mit einem Messer und verfehlte nur knapp dessen Halsschlagader. „Ich werde alle Ahmadis töten“, habe der Angreifer gebrüllt. [78] Am 16. August 1998 veranstaltete der Pakistanische Wohlfahrtsverein Mannheim e.V. zusammen mit dem Verein Einheit des Islam e.V. aus Offenbach in den Räumen der Mannheimer Yavuz-Sultan-Selim-Moschee eine Khatme-Nabuwwat-Konferenz. In ihren Äußerungen richteten sich die Anhänger der Khatme Nabuwwat dabei nicht nur gegen die Ahmadis, sondern auch gegen die Bundesrepublik Deutschland, da diese ihnen Schutz gewährt. [79]

Der deutsche Verfassungsschutz konnte diese Aktivitäten und Übergriffe aber unter Kontrolle bringen, sodass aktuell keine Gefährdung durch diese Gruppen für Ahmadis in Deutschland besteht.

Kritik an der Ahmadiyya

Kritik in Deutschland

Die Sozialwissenschaftlerin Hiltrud Schröter bezeichnet in ihrem Buch Ahmadiyya-Bewegung des Islam [80] die Ahmadiyya als Gruppierung, die eine Gesellschaftsordnung nach Maßgabe der Scharia anstrebe und die eine Trennung von Religion und Staat nicht vorsehe. Sie soll in den Schriften der Ahmadiyya antidemokratische, antichristliche und antisemitische Auffassungen gefunden haben, die die Harmlosigkeit der Ahmadiyya in Frage stellen. Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main stellte im Februar 2003 ein Ermittlungsverfahren ein, das die Ahmadiyya Muslim Dschamaat e.V. wegen Beschimpfung eines religiösen Bekenntnisses gegen Schröter angestrengt hatte. [81]

Einem Artikel der Hannoverschen Neuen Presse zufolge hat der Religionswissenschaftler Peter Antes Schröter vorgeworfen, „unwissenschaftlich und mit nicht belegten Unterstellungen zu arbeiten.“ Antes wird wörtlich zitiert: „Gerade die Ahmadiyya, die von den meisten Muslimen abgelehnt wird, hat ein Bekenntnis zur Demokratie abgelegt.[82]

Die ehemalige Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld [83] schließt sich Schröters Analyse an. Einem Online-Tagebuch der Mitglieder des publizistischen Netzwerks Die Achse des Guten zufolge hat sie den geplanten Bau einer Moschee in Berlin-Heinersdorf als „Kaderschmiede einer islamischen Politreligion“ bezeichnet, von der latent „antisemitische und antiemanzipatorische Tendenzen“ ausgehen sollen. [84]

Entgegen anderslautenden Bekundungen wird die Ahmadiyya vom Verfassungsschutz weder als extremistisch noch gewalttätig eingestuft. Sie wird eher mit den Attributen unauffällig, integrationswillig oder friedlich beschrieben. [85]

Kritik orthodoxer Muslime

Die Kritik orthodoxer Muslime ergeben sich größtenteils aus den o.g. Lehrunterschieden. Der wichtigste Kritikpunkt ist dabei aus der Interpretation des koranischen Begriffs Siegel des Propheten woraus orthodoxe Muslime den Abschluss des Prophetentums verstehen, Ahmadis hingegen glauben, dass nachfolgende Propheten das Siegel Mohammeds tragen müssen, d.h. als Schattenpropheten Mohammeds ausschließlich der Lehre und dem Beispiel von Mohammed folgen müssen.

Ein oft (besonders in Pakistan/Indien) erhobener Vorwurf ist, dass die Ahmadiyya von den Briten gepflanzt sei. [86] Der Hintergrund ist hierbei, dass im indischen Befreiungskampf verschiedene islamische Gruppen zum Dschihad gegen die Engländer aufriefen, während Mirza Ghulam Ahmad dies ablehnte mit der Begründung, solange die Engländer die Religionsfreiheit garantieren würden, sei ein Dschihad nicht zulässig. Die Ahmadiyya wurde daraufhin von islamischen Extremisten als Verräter eingestuft.

Da Mirza Ghulam Ahmad sich selber zum Propheten erhob, wurde er von den orthodoxen Muslimen als Apostat angesehen. Mirza Baschir-ud-Din Mahmud Ahmad (AMJ) betonte jedoch, dass jeder wahre Moslem (Momin) verpflichtet wäre jeden Propheten Allahs anzuerkennen, sowohl vor als auch nach Mohammed. Demnach wären Nicht-Ahmadi-Muslime Kafir in Bezug auf die Ablehnung Mirza Ghulam Ahmads als Prophet. [87]

Eine Fatwa der Islamischen Weltliga in Mekka im April 1974 erklärte die Ahmadiyya zu „Nicht-Muslimen“. [88] Daraufhin wurde die Ahmadiyya am 21. September 1974 auf Betreiben islamischer Gelehrter in Pakistan, dem Land mit der größten Ahmadiyya-Gemeinde, vom pakistanischen Parlament zu „Nicht-Muslimen“ erklärt. [89]

Munirruddin Ahmed

Der Orientalist und ehemalige Ahmadi-Theologe Muniruddin Ahmed sieht zwei entscheidende Gründe für die Entstehung der Ahmadiyya-Bewegung. Einmal begünstigte die innerislamische theologische Diskussion auf dem indischen Subkontinent die Entstehung einer messianischen Bewegung, und dazu herrschte in Indien zur Zeit der britischen Kolonie weitgehende religiöse Freiheit. Entgegen dem Selbstverständnis der Ahmadiyya, eine islamische Reformbewegung zu sein, sieht er sie theologisch als eine messianische Bewegung, die eher puritanitisch-konservativ als liberal ausgerichtet ist. Die synkretistischen Tendenzen und der Hang zum Messianismus sieht er in der speziellen historischen Situation des Islam in Indien bedingt. [90]

Vielleicht die verhängnisvollste aller Maßnahmen für die Ahmadiyya soll ihr Drang nach Exklusivität gewesen sein. Die Situation eskalierte mit der Folge, dass einerseits die Ulema (Rechtsgelehrten) sich von den Ahmadiyya distanzierten und andererseits es den Ahmadis verboten wurde, mit Nicht-Ahmadis gemeinsam zu beten, wenn diese den Vorbeter (Imam) stellen. Weitere Folgen waren das Verbot der Verheiratung einer Ahmadi-Frau außerhalb der Ahmadi-Gemeinde und das Gebot, nicht an den Totengebeten von Nicht-Ahmadis teilzunehmen. Als Beispiel führt Muniruddin Ahmed an, dass der damalige Außenminister Pakistans beim Totengebet für den Staatsgründer Pakistans Muhmmad Ali Jinnah keine Ausnahme machen wollte. Auf diese Weise soll sich im Volk ein Widerwille gegen die Ahmadiyya verfestigt haben, der 1953 und 1974 mit verantwortlich war für die Tätlichkeiten gegen die Angehörigen der Ahmadiyya und für die verhängnisvolle Entscheidung des pakistanischen Parlaments, die sie zu einer nicht-islamischen Gemeinschaft erklärte. [91]

Munawwer Ahmad Malik

Prof. Munawwer Ahmad Malik bemängelt, dass in der AMJ großer Druck bezüglich der Tschanda Aam (Mitgliedspende) ausgeübt werde. Wenngleich dieser Spendensatz bei 6,25% liegt, sollen viele Zusatzspenden (Dschalsa, MTA, Tehrik Jadid) dazu führen, dass Mitglieder praktisch mit ca. 10% belastet werden. Die Haddsch soll zugunsten der Dschalsa Salana sowie die Zakat gegenüber der Mitgliedsspende (Tschanda) vernachlässigt werden. Nach seiner Einschätzung sollen Ahmadis mit wenig feinfühligen Schriften gegen Nicht-Ahmadiyya-Muslime mit dazu beigetragen haben, dass sie zur nichtislamischen Minderheit erklärt wurden. Bei der Wahl der Amtsträger soll die Wahlmethode begünstigen, dass einflussreiche Personen (Landesherren, Vertreter großer Familien) mit beträchtlichem Einfluss gewählt werden. Viele Mitglieder haben aufgrund der offenen Abstimmung Angst, den Gegnern einflussreicher Personen ihre Stimme zu geben. Spirituellere oder alternative Kandidaten haben so das Nachsehen. Diese können auch nicht ihre Position verbessern, da es nicht gestattet sei, gegen einen korrupten Amtsinhaber zu argumentieren. Diese Mechanismen, wonach unvorteilhafte Amtsträger sich lange im Amt halten, sollen bei der Mehrheit das Motiv derer gewesen sein, die die AMJ verließen. Da die Emire über keine religiöse Qualifikation verfügen müssen - es soll sogar möglich sein, dass sie Analphabeten sind - gebe es in der AMJ zweifelhafte Verwaltungsentscheidungen, Regeln und Praxen. Korrekturmöglichkeiten gebe es in der Praxis kaum, da in der Regel die Worte des Emirs als wahr erachtet werden und so Meinungsfreiheit innerhalb der Dschamaat nicht wirklich praktiziert wird. [92]

Pasban Khatme Nabuwwat

Die Bewahrer des Siegels des Propheten haben sich der Bekämpfung der Ahmadiyya verschrieben. Ihrem programmatischen Namen entsprechend richten sie ihre Hauptkritik gegen die Vorstellung, dass es Propheten nach Mohammed geben könne. Sie geben Mirza Ghulam Ahmad die Schuld dafür, dass heute antiislamische Kräfte (im Westen) den Islam als dogmatisch und intolerant gegenüber Minderheiten erkläre. Auch sei er für hasserfüllte Reaktionen von extremen evangelistischen Christen gegen die Muslime verantwortlich. Weiterhin wirft man ihm als unislamisch vor, dass er den Kampf für Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung verbot. [93]

Akber Choudhry

In den 60ern gab es eine Möglichkeit zur Konsolidierung der Ahmadiyya und aus den Ereignissen von 1953 zu lernen. Diese konnte nicht genutzt werden wegen dem kränkelnden zweiten Kalifen und der fortschreitenden Bürokratisierung der Gemeinschaft. Sie war für das heranziehende Informationszeitalter nicht vorbereitet. In den 60er verbreitete sich allgemeine Unzufriedenheit mit der Gemeindeverwaltung und fehlende strategische Ausrichtung besonders unter der Jugend. Als Antwort wurden strenge Maßnahmen bezüglich der Disziplin ergriffen. Punktuell wurden Probleme von der Führung zwar erkannt, aber als Anzeichen schwachen Glaubens abgetan. Kultähnliche Tendenzen sollen sich verbreitetet und eine Kluft zwischen offizieller Verkündigung und öffentlicher Wahrnehmung geöffnet haben. Ganz bewusst soll versucht worden sein den Eindruck zu erwecken, dass ein eventueller Sieg der Ahmadiyya über die Muslime unmittelbar bevorstände. [Durch entsprechende Beiträge im gemeindeeigenen MTA-Sender.] Um diesen Anspruch zu unterstützen soll die Ahmadiyya krampfhaft versucht haben ihre Mitgliedszahlen zu steigern. Der ständige Druck der Führung zum Tabligh soll dann zu einem Überhandnehmen unredlicher Subjekte bei der Rekrutierung geführt haben. [94] In Deutschland konnte diese Vorgehensweise besonders unter bosnischen Bürgerkriegsflüchtlingen beobachtet werden. [95]

Bekannte Persönlichkeiten

Fußnoten

  1. Symbolik: „Nach den Sunna wird der Mahdi in den Letzten Tagen mit einer schwarzen Fahne erscheinen.“
    Lexikon des Islam, S. 678, Th. P. Hughes, Orbis-Fourier 1995.
  2. AMJ: Botschaft zur Hundertjahrfeier, Eine islamische Rede an Deutschland
  3. Munir D. Ahmed: Geschichte und Lehre der Ahmadiyya
  4. AMJ: „Der Islam“, Jubiläumsausgabe 1989, S. 22
  5. AMJ: A Brief History of Ahmadiyya Movement In Islam
  6. Zwischen Preussenadler und Hakenkreuz - Islam in Deutschland von 1739 bis 1945
  7. AMJ: „Der Islam“, Jubiläumsausgabe 1989, S. 33
  8. AAIIL: Die Berliner Moschee und die deutsche Mission
  9. AMJ: Emir Abdullah Wagishauser
  10. AAIIL: Die Berliner Moschee der Ahmadiyya-Bewegung zur Verbreitung des Islam (Lahore).
    Geschichte und Gegenwart einer internationalen islamischen Gemeinschaft in Berlin.
    (Juni 2006)
  11. Der friedliche Imam von Zürich, Blick Online vom 03.02.2006
  12. AMJ: „Der Islam“, Jubiläumsausgabe 1989, S. 34
  13. AAIIL: God’s Word and the Turning Away of the Jews - The Matter of Abrogation.
  14. AAIIL: Bulletin 2001.
  15. AMJ: Wahrheit über Jihaad - Das tatsächliche islamische Konzept.
  16. AAIIL: True Meaning of Jihad.
  17. AMJ: Ausgewählte Hadith.
  18. AAIIL: Die Bewegung.
    AAIIL: The Movement.
  19. Islamic View of the Coming/Return of Jesus
  20. AAII: Mirza Ghulam Ahmad Sahib of Qadian never Claimed Prophethood
  21. AMJ: A Prophet Like Unto Moses
  22. Der Unterschied zwischen den Muslimen und der Ahmadiyya (Sekte)
  23. Who Was the Impostor of Qadian? - 30 Liars
  24. AAIIL: The Use of the Terms Nabi & Rasul For Non-prophets
  25. AMJ: A World Reformer
  26. Constitution (Second Amendment) Act, 1974
  27. Pakistanisches Regierungsformular mit „Anti Ahmadiyya“-Passus
  28. AMJ: Refutation of Maulvi Muhammad Ali's Account of Ahmadiyya Dissensions
    AAIIL: Declaring Muslims as kafir
  29. Der Unterschied zwischen den Muslimen und der Ahmadiyya (Sekte)
  30. Further Similarities and Differences (between esoteric, exoteric & Sunni/Shia)
  31. AAIIL: The Issue of Khatam-un-Nabiyyin
  32. AAII: No Claim To Prophethood: 20 Arguments by Mirza Ghulam Ahmad
  33. AMJ: The Question of Finality of Prophethood
  34. Early History of Islam
  35. Evangeliumsnetz: Kreuzigung und Erlösung im Islam
  36. MSN Encyclopedia: The Qur’an and the Bible
  37. Further Similarities and Differences (between esoteric, exoteric & Sunni/Shia)
  38. AAII: The Birth of Jesus
  39. AMJ: Jesus Migrated to India
  40. AMJ: Wahrheit über Jihaad - Das tatsächliche islamische Konzept
  41. AMJ: Tod dem Ketzer? Über Eiferer und Abtrünnige im Islam, in: „Weißes Minarett“, Januar 1998, Seite 20
    AMJ: Punishment for Apostasy (alislam.org)
    http://www.ahmadiyya.de/php-bin/koran_suche_uebersicht.php?lang=de&key=apostasie
  42. Munir D. Ahmed: Das Fiqh der Ahmadiyya
  43. Tod dem Ketzer? – Über Eiferer und Abtrünnige im Islam, Weißes Minarett, Januar 1998, Seite 20
    AMJ: Punishment for Apostasy (alislam.org)
  44. AMJ: 60 Fragen und Antworten: Homosexualität
  45. Die Ahmadiyya-Gemeinde nimmt Abstand von der Behauptung, es gäbe einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und dem Verzehr von Schweinefleisch, taz vom 27.4.2007
  46. Deutsches Ahmadiyya Bulletin, August 2006, S. 19
  47. Deutsches Ahmadiyya Bulletin, November 2006, S. 35
  48. AMJ: Deutsches Ahmadiyya Bulletin, Februar 2006, S. 26
  49. A Brief History of Ahmadiyya Movement In Islam, Seite 72
  50. Ansprache des Kalifen zu Waqf-e-Jadid am 5. Januar 1957, Freitagsansprache Haider Ali Zafar vom 12.12.2003. Quelle: Deutsches Ahmadiyya Bulletin, Dezember 2006, S. 20
  51. Der Kalif forderte in der Freitagsansprache am 7.1.2005 die Ahmadi-Mütter dazu auf, ihre Kinder in dem Waqf-e-Jadid einzuschreiben. Quelle: Deutsches Ahmadiyya Bulletin, Juli/August 2005, Seite 29
  52. AMJ: Introduction to Department of Waqf-e-Nau
  53. Die Fitrana ist schon für Neugeborene zu zahlen. Quelle: Ahmadiyya Muslim Bulletin, Oktober 2006, Seite 15
  54. Quelle: Deutsches Ahmadiyya Bulletin, November 2006, Seite 37/38
  55. Answering-Ahmadiyya.com: Ein Ex-Ahmadi erzählt
  56. Deutsches Ahmadiyya Bulletin, März 2006, S. 14. Die AMJ Deutschland hat versprochen, dem Kalifen 250 000 Euro zu schenken. Ahmadiyya Muslim Bulletin, Oktober 2006, Seite 16
  57. Deutsches Ahmadiyya Bulletin, Dezember 2006, S. 21/22; Januar 2007, S. 19; Sonderausgabe 2005
  58. AMJ: Policy Governing Internet, Websites and eMail, Stand: Juli 2004
  59. AMJ: Dschamaat-Geschichte in Deutschland, The Muslims Are Coming!, Spiegel vom 28.12.2006, Schäuble wünscht sich „deutsche Muslime“
  60. AMJ: Grußwort von Abdullah Wagishauser auf der Dschalsa Salana Deutschland 2005
  61. AMJ: Overview
  62. Munir D. Ahmed: „Angaben über die Zahl ihrer Anhänger sind gegenwärtig sehr widersprüchlich. Allein in Pakistan sollen sich laut Bekundungen des Oberhaupts der Ahmadiyya über drei Millionen Menschen zu ihr bekennen. Diese Zahl dürfte weit übertrieben sein. Bedeutende Ahmadi-Gemeinden in Großbritannien, in der Bundesrepublik Deutschland und in den skandinavischen Ländern bestehen vorwiegend aus eingewanderten Pakistanis. Trotz einer weltweiten Verbreitung darf nicht übersehen werden, dass die überwiegende Mehrzahl der Ahmadis aus Punjab, der Heimatprovinz von Mirza Ghulam Ahmad, stammt.“, XX. Deutschen Orientalistentag 1977 in Erlangen,
    „Es werden imposante Zahlen von Konvertierten genannt, die durch die Ahmadiyya-Missionen zum Islam übergetreten seien. Dabei ist belegbar, dass sie die Mitgliederzahlen immer höher als der Wirklichkeit entsprechend angibt. Gegenwärtig wird die Gesamtzahl der Ahmadis in der Welt mit 10 Millionen angegeben. Es ist eine Tatsache, dass durch die Manipulationen an den Zahlen in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, als ob die Ahmadiyya sehr rasch zunähme.“, Orient 16 (1975), S. 112-143
    Anti Ahmadiyya Movement: Fraud of Baiat in Germany - Deceptions of Abdullah Wagishauser and Zubair Khalil, International Baiat Figures Published by Al-Fazal
  63. „Of the estimated 10 million Ahmadis, some 12,000 were said to be in the U.S.“
    Quelle: Religion. Encyclopædia Britannica, Encyclopædia Britannica Online, Review 1998
  64. Munir D. Ahmad: Ausschluss der Ahmadiyya aus dem Islam
  65. Der Tagesspiegel: Mit Kuppel komplett. Gotteshaus an der Brienner Straße erhielt krönenden Abschluss. (29.08.2001)
  66. Brief history of the Woking Muslim Mission (siehe letzter Abschnitt)
  67. Die Moschee im Baitul Futuh fasst 4.500 Gläubige, das Gebäude mit allen zum Gebet nutzbaren Räumen fast 10.000 Besucher.
  68. AMJ: 100-Moschee-Plan
    Evangelische Informationsstelle: Ahmadiyya-Bewegung - Das 100-Moscheen-Projekt
  69. Heinersdorfer Moschee soll Khadija-Moschee heißen, Berliner Zeitung vom 27.12.2006,
    28-Jährige ist Moschee-Architektin Mubashra Ilyas, Berliner Morgenpost vom 05.01.2007
  70. AMJ: Infoblatt: The Ahmadiyya Muslim Community
  71. AMJ: thepersecution.org
  72. bspw. Berliner Zeitung: Militante Pakistani sind in Deutschland aktiv. Verfassungsschutz bestätigt Angriffe der Gruppe „Khatme Nabuwwat“ auf Landsleute. (18.05.1998)
  73. Constitution (Second Amendment) Act, 1974
  74. Government of Pakistan - Religious and Ahmadi-specific Laws; The Gazette of Pakistan, Extraordinary published by Authority Islamabad, April 26, 1984
  75. The Daily Star March 09, 2006
  76. Jakarta Post vom 1. Mai 2006
  77. Berliner Zeitung, am 02.02.1999
  78. Berliner Zeitung, am 18.05.1998
  79. Friedrich Ebert Stiftung
  80. Siehe moschee-schluechtern.de oder pro-schluechtern.de
  81. Staatsanwaltschaft beim Landgericht Frankfurt am Main vom 7.2.2003 - Az.: 6100 Js 239185/02
  82. Der Endlose Glaubenskampf - Thema des Tages: Streit um die Moschee in Stöcken, Hannoversche Neue Presse vom 19.06.2003
    Angst vor Minarett: Bürgerprotest gegen Moschee, Edgar Hasse, Die Welt, 14. September 2004
  83. Vera Lengsfeld ist die Bürgerrechtlerin, die Martin Hohmann und seine antisemitische Rede verteidigt hatte.
  84. Jagdszenen in Pankow - Gastbeitrag von V. Lengsfeld, Dirk Maxeiner, Die Achse des Guten, 17. August 2006
  85. Berliner Morgenpost: Verfassungsschutz-Chefin äußert sich im Streit um Moschee-Neubau
    Kinzigtal-Nachrichten: Toleranz wird angemahnt
    Kinzigtal-Nachrichten: Ahmadiyya unauffällig
  86. Ahmadiyya Movement - British-Jewish Connections, 1994, by Baschir Ahmad
  87. AAIIL: Declaring Muslims as kafir
  88. Fatwas and Statements of Islamic Scholars about Ahmadiyya
  89. Constitution (Second Amendment) Act, 1974
    AMJ: Maha Dabbous, Hadayatullah Hübsch: Sind Ahmadis Muslime?
  90. Ahmadiyya: Geschichte und Lehre erschienen in: „Die Religionen der Menschheit. Der Islam. III. Islamische Kultur - Zeitgenössische Strömungen - Volksfrömmigkeit.“
  91. Das Fiqh der Ahmadiyya
  92. Pasban Khatme Nabuwwat: Warum ich die Ahmadiyya verließ, von Prof. Munawwer Ahmad Malik
  93. Offener Brief an Mirza Masrur Ahmad, 19. Juli 2003
  94. http://www.ahmedi.org/eart/RootProblems3
  95. Anti Ahmadiyya Movement: Fraud of Baiat in Germany

Literatur

Selbstdarstellungen der Ahmadiyya
Kritik an Ahmadiyya
  • Hiltrud Schröter: Ahmadiyya-Bewegung des Islam, Frankfurt 2002, Dr. Hänsel-Hohenhausen, ISBN 3-8267-1206-4
  • Mohammed Al Khoder Hussein, Abu Al Aala Al Maududi, Abu Al Hassan Ali Al Hassani Al Nadwi: Der Qadianismus, Destruktive Bewegungen, Liga der islamischen Welt, Mekka/Cairo, (124 S.)
Historische Darstellungen
  • Yohanan Friedmann: Prophecy Continuous: Aspects of Ahmadi Religious Thought and Its Medieval Background, Oxford University Press India 2003 (2. Auflage), ISBN 0195662520
  • Antonio Gualtieri: The Ahmadis. Community, Gender, and Politics in a Muslim Society, Montreal 2004, ISBN 0773527389
Sonstige
  • I. Gill, M. Backhausen: Die Opfer sind schuld - Machtmißbrauch in Pakistan, Akropolis 1993, ISBN 3-929528-08-8
Wiktionary: Ahmadiyyat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Ahmadiyya – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Ahmadi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
AMJ
AAIIL
Moscheebaukonflikt
Anti-Ahmadiyya