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Bukarest

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Bucureşti
Bukarest
Bukarest (Rumänien)
Bukarest (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Große Walachei
Kreis:
Koordinaten: 44° 26′ N, 26° 6′ OKoordinaten: 44° 26′ 0″ N, 26° 6′ 0″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Fläche: 228 km²
Einwohner: 1.927.559 (2004)
Agglomeration: 2.200.000 (2004)
Bevölkerungsdichte: 8.454 Einwohner je km²
Postleitzahl: 000000
Struktur und Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 6 Sektoren
Bürgermeister : Adriean Videanu (PD-L)
Website:
Geographische Lage Bukarests in Rumänien

Bukarest (rumän. Bucureşti [bukuˈreʃtʲ], engl. Bucharest, franz. Bucarest, dt. veralt. auch Freudenstadt) ist die Hauptstadt Rumäniens. Sie ist die sechstgrößte Stadt der Europäischen Union und die größte urbane Einheit in Mittel- und Südosteuropa.

Nachdem Bukarest Târgovişte als Landeshauptstadt 1659 abgelöst hatte, wurde es zum politischen, wirtschaftlichen und auch kulturellen Mittelpunkt der Walachei und später von Rumänien. Die Stadt verfügt über mehrere Universitäten, verschiedene andere Hochschulen, sowie zahlreiche Theater, Museen und weitere Kultureinrichtungen.

Geographie

Bukarest liegt in 81 m Meereshöhe im Zentrum der Walachischen Tiefebene 68 km nördlich von der Donau und 280 km westlich vom Schwarzen Meer entfernt. Die Flüsse Colentina und Dâmboviţa fließen durch Bukarest. Im Stadtgebiet oder in unmittelbarer Nähe der Stadt befinden sich folgende Seen: Buftea, Buciumeni, Mogoşoaia, Străuleşti, Griviţa, Băneasa, Herăstrău, Floreasca, Tei, Plumbuita, Fundeni, Dobroeşti, Pantelimon, Morarilor, Titan, Văcăreşti.

Geologie

Sektoren in Bukarest
Klimadiagramm von Bukarest

Die Stadt liegt südlich vom östlichen Karpartenbogen und der Vrancea-Zone zwischen der Schwarzmeer Mikroplatte und der Moesischen Platte. Der geologische Untergrund von Bukarest ist stark inhomogen aufgebaut. Innerhalb der vergangenen 60 Jahre ereigneten sich vier starke Erdbeben (10. November 1940, 4. März 1977, 30. August 1986 und 30. Mai 1990) unterhalb der sogenannten Vrancea Region in 130 km Entfernung von Bukarest (Oncescu und Bonjer, 1997). Starke Erdbeben stellen eine erhebliche Bedrohung für die rumänische Hauptstadt dar. Statistisch betrachtet besteht eine 50%ige Wahrscheinlichkeit eines Bebens der Magnitude M = 7.6 innerhalb von 50 Jahren.[1] Entscheidend für das seismische Risiko in Bukarest ist die Erdbebenaktivität in der Vrancea-Zone im östlichen Karpatenbogen, die mit postorogenetischen Ereignissen an einer miozänen Subduktionszone im Zusammenhang steht. Die mitteltiefen Beben in dieser eng umgrenzten Region sind die Ursache für die mitunter katastrophalen Erdbebenschäden in Bukarest.[2]

Stadtgliederung

Bukarest ist die einzige Stadtgemeinde Rumäniens, die zu keinem Bezirk gehört. Die Stadt besitzt deshalb einen besonderen Verwaltungsstatus in Rumänien.

Bukarest wurde in 6 administrative Sektoren (sectoare) unterteilt. Die Sektoren und ihre Distrikte sind:

  • Sektor 1: Aviatorilor, Aviaţiei, Băneasa, Bucureştii Noi, Dămăroaia, Domenii, Dorobanţi, Gara de Nord, Griviţa, Victoriei, Floreasca, Pajura, Pipera, Primăverii
  • Sektor 2: Pantelimon, Colentina, Iancului, Tei
  • Sektor 3: Vitan, Dudeşti, Titan, Balta Albă, Centru Civic
  • Sektor 4: Berceni, Olteniţei, Văcăreşti, Timpuri Noi
  • Sektor 5: Rahova, Ferentari, Cotroceni
  • Sektor 6: Drumul Taberei, Militari, Crângaşi, Giuleşti

Jeder dieser Sektoren verfügt über einen Rat mit 27 Sitzen, einem Rathaus und einen Bürgermeister.

Klima

Das Klima ist gemäßigt kontinental. Im Monaten Juni, Juli und August liegt die durchschnittliche Temperatur über 20°C. Die Wintertemperaturen sind häufig unter 0°C. Sie fallen jedoch selten unter -10°C. Berüchtigt ist im Winter der Crivăţ, ein kalter kontinentaler Wind, der aus nordöstlicher Richtung weht (der Ursprung liegt in dem südlichen Ural-Gebirge) und Dauerfrost und Schneestürme mit sich bringt. Die Jahresniederschlagssumme in Bukarest liegt bei 579 mm. Im Jahresmittel liegt die Temperatur bei 11,1 ºC

Geschichte

Ruinen des Fürstenhofs (Curtea Veche) aus dem 15. Jahrhundert
Bukarest 1837
Datei:Piata Sf Gheorghe Bucuresti.jpg
Bukarest 1905

Anfänge bis Erster Weltkrieg

Bukarest wurde einer Legende nach von einem Hirten namens Bucur gegründet. [3] Eine weitere Erzählung berichtete von dem getischen König Dromichaites der “Bucurie (Freudenstadt)” errichtete. Im heutigen Bukarest fanden Historiker Spuren von getisch-dakischen Wohnstätten (1800 bis 800 v. Chr.) und Römischen Siedlungen aus dem III bis X. Jahrhunderten. [4] Die erste urkundliche Erwähnung von Bukarest erfolgte am 20. September 1459. Sie wurde durch die Unterschrift von Vlad Ţepeş (seine Person diente als Vorlage für Bram Stokers Dracula), bezeugt.

Danach entwickelte sich Bukarest zum Curtea (Fürstensitz) der Walachei. Nachfolgend wurde Bukarest abwechselnd mit Târgovişte Hauptstadt der Walachei. [5] Als 1594 Mihai Viteazul (Michael der Tapfere) von den Osmanen abfiel eroberte 1595, nach der Schlacht bei Calugareni, der Großwesir Koca Sinan Pascha die Stadt. Nach dem Überfall durch die Osmanen kam es zu einem Stadtbrand. Ein Jahr später fiel die Stadt wieder in die Hände Michaels. Unter der Herrschaft von Gheorghe Ghica wurde Bukarest 1659 erneut Hauptstadt der Walachei.

Im 17. Jahrhundert, unter dem Fürsten Matei Bassarab, gab es in Bukarest bereits 6000 Häuser und 100.000 Einwohner. Fürst Constantin Brâncoveanu verlegte 1698 die Residenz von Târgovişte endgültig nach Bukarest. In den Wirren der folgenden Jahre kam der Fürst gewaltsam Tode. Auch Bukarest blieb nicht verschont. 1713 zähle Bukarest nur noch 50.000 Einwohner.

1738 wurde die Stadt von einer großen Pest heimgesucht. Am 30. Oktober 1771 siegten die Russen bei Bukarest über die Türken, welche infolge dessen die Moldau und Walachei räumen mussten und erst durch den Friedensschluss vom 16. Juli 1774 diese Länder zurückerhielten.

Alexandru Ipsilanti (1774-1782) ließ während seiner Regentschaft die Stadt wesentlich verschönern. Am 10. November 1789 wurde die Stadt während des Russisch-Österreichischen Türkenkrieges von den Österreichern unter dem Prinzen Friedrich Josias von Sachsen-Coburg eingenommen und erst im Frieden vom 4. August 1791 wieder herausgegeben.

Verschiedene Naturkatastrophen und Epidemien wie Erdbeben (1793 und 1802), Pest (1794 und 1812), Feuersbrünste (1804) und Überschwemmungen (1805 und 1806) trafen in den nächsten Jahren die Stadt. Im Jahre 1812 wurde am 28. Mai der Friede von Bukarest zwischen Russland und dem Osmanischen Reich geschlossen. Das rapide Wachstum der Bevölkerung und weitere Verschönerung der Stadt begann 1829.

Nachdem die beiden Fürstentümer Moldau und Walachei eine gemeinsame Vertretungskörperschaft (Divan ad hoc) gebildet hatten, einigte man sich auf den erblichen Fürsten Alexandru Ioan Cuza. Die Wahl von Alexandru Ioan Cuza als Fürst sowohl der Moldau als auch der Walachei unter der nominalen Oberhoheit des Osmanischen Reiches vereinigte 1859 eine identifizierbare rumänische Nation unter einem gemeinsamen Herrscher. Am 24. Dezember 1861 proklamierte Alexandru Ioan Cuza die Bildung des Staates Rumänien aus den Donaufürstentümern Moldau und Walachei. 1862 wurden die beiden Fürstentümer auch formal vereinigt. Sie bildeten den Staat România (Rumänien) mit Bukarest als Hauptstadt.

Einige Jahre später entstand am 27. April 1883 das Erzbistum Bukarest (lat. Archidioecesis Bucarestiensis) durch die Erhebung des Apostolischen Vikariates der Walachei zum Erzbistum. 1886 beendete der Frieden von Bukarest den Krieg zwischen Serbien und Bulgarien. Durch Unterzeichnung des Friedensvertrag von Bukarest 1913 zwischen Serbien, Griechenland und Rumänien auf der einen Seite und Bulgarien auf der anderen Seite wurde auch der Zweite Balkankrieg beendet.

Erster Weltkrieg bis Neuzeit

Datei:Bucharest Martyrs Memorial 1.jpg
Denkmal vor dem ZK für die Opfer der Revolution

Am 6. Dezember 1916 marschierten Truppen der Mittelmächte in die Stadt ein. Zwei Jahre später am 7. Mai 1918 wurde in Bukarest der Friedensvertrag zwischen Rumänien und den Mittelmächten geschlossen. Während des Ersten Weltkrieges, in der Zeit von 1916 bis 1918, musste Bukarest den Hauptstadtstatus an Iaşi abgeben.

Im Zweiten Weltkrieg verbündet sich Rumänien zunächst mit dem Deutschen Reich und gegen Ende des Krieges am 23. August 1944 mit den Alliierten. 1944 kommt es zu Zerstörungen, durch Bombardierungen und die sowjetische Besetzung, in der Stadt.

Ein Jahr später gab es Streitigkeiten zwischen dem Premierminister Petru Groza und dem König Michael I. der die Unterzeichnung jeglicher Gesetze verweigerte. Premierminister Groza entschied die Gesetze auch ohne königliche Unterschrift in Kraft zu setzen. In diesem Zusammenhang kam es am 8. November 1945 zu einer antikommunistischen Demonstration vor dem Königspalast in Bukarest. Die Demonstration wurde mit Gewalt aufgelöst. Dabei gab es viele Verhaftungen, Verletzte und eine unbestimmte Zahl an Toten.

Am 4. März 1977 erschüttert ein großes Erdbeben das Gebiet um Bukarest. Dabei sterben insgesamt über 1.500 Menschen. [6] Durch die Erschütterungen wurde auch die historische Bausubstanz und Teile von Bukarest zerstört. Ehrgeizige Neubauprojekte in Bukarest werden in den 80er Jahren auf Kosten der Zerstörung der Altbausubstanz vorangetrieben.

1989 beginnt der Volksaufstand gegen Nicolae Ceauşescu. Am 21. Dezember bestellte das Ceauşescu-Regime eine öffentliche Kundgebung in Bukarest vor dem Zentralkomitee der Rumänischen Kommunistischen Partei, um Massenunterstützung für die mörderische Repression in Timişoara zu zeigen. Die zwangsorganisierte Demonstration schlug aber in das Gegenteil um. In den darauf folgenden 24 Stunden schloss sich ein regelrechtes Blutbad an: Securitate-Truppen, insbesondere Scharfschützen und auch mit Panzern ausgerüstete Armeeeinheiten richteten ein Massaker unter der Menschenmenge an. Es kommt auch zum Brand des ehemaligen königlichen Palasts und der Universitätsbibliothek. Am 22. Dezember 1989 wurde Rumänien über den staatlichen Fernsehsender TVR als befreit erklärt; allein in Bukarest waren rund 500 Revolutionstote zu beklagen.

Im Mai und Juni 1990 war der Universitätsplatz in Bukarest ein Schauplatz der Proteste gegen die Wahl von Ion Iliescu zum rumänischen Staatspräsidenten. Die Proteste wurden von den herbeigerufenen Bergarbeitern aus dem Jui-Tal gewaltsam aufgelöst.

Siehe auch: Rumänische Revolution 1989

Religionen

96,5% der Einwohner bekennen sich zum rumänischen orthodoxen Glauben. 1,3% sind der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 0,5% bekennen sich zur rumänischen griechisch-katholischen Glauben. Je 0,2% sind Juden, Adventisten und Mitglieder der Pfingstgemeinde. Je 0,1% sind Baptisten, Evangelisch-lutherische, Reformierte und Muslime.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung 1798 - 2005

Die Einwohnerzahl der Stadt stieg seit 1778 bis zum Jahre 2002 kontinuierlich an. Bukarest hatte schon immer zahlreiche Arbeitssuchende angezogen, was zu einem raschen Bevölkerungszuwachs der Stadt führte. Besonders die planwirtschaftliche Entwicklung aus der Ceausescu-Ära führte zu einem explosionsartigen Bevölkerungszuwachs, was das Erbauen neuer Stadtteile mit sich brachte. In der ersten Hälfte der 90-er Jahre zogen viele der in den 80-er Jahren zugewanderte Arbeiter, die nun arbeitslos wurden, zurück in ihren Herkunftsort. In den letzten 10 Jahren zogen viele (vor allem wohlhabende) Bukarester ins ländliche Umfeld der Stadt. Im Jahre 2005 hatte Bukarest 1.924.959 Einwohner.

Das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum beträgt -0,7%. 11,6 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, 5,9% sind über 75 Jahre. 97% der Einwohner sind Rumänen, 1,4% Roma, 0,3% Ungarn, sowie je 0,1% Deutsche, Juden, Griechen, Russen, Türken und Chinesen. Weitere insgesamt 0,4% gehören anderen Ethnien (vor allem Bulgaren, Armenier, Albaner, Italiener, Ukrainer, Polen).

Politik

Satellitenfoto von Bukarest

Bukarest wird verwaltet von dem Stadtrat (Primăria Generală) und geleitet von dem General-Major (Premierminister auch Bürgermeister) Adriean Videanu. Die Generalversammlung (Consiliu General), welche aus 55 gewählten Mitgliedern besteht, trifft nach Diskussionen die Entscheidungen.

Bei den Kommunalwahlen 2004 wurde der 52-jährigen Amtsinhaber Traian Băsescu von der Partei Allianz für Gerechtigkeit und Wahrheit mit 54,9 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Sein Gegenkandidat von der PSD, der damalige Außenminister Mircea Geoană, landete abgeschlagen bei 29,7 Prozent.

Nur wenige Wochen später wird Băsescu zum Staatspräsidenten gewählt. Nach einer Interimslösung kam es 2005 zu Neuwahlen, bei denen Adriean Videanu (Partidul Democrat) mit 53,0 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt wurde.

Wappen

Das Stadtwappen von Bukarest wurde im 19. Jahrhundert unter Alexandru Ioan Cuza entworfen und bis zur heutigen Zeit mehrfach geändert. 1868 bestand das Wappen aus einem Mauerkrone mit sieben Türmen, einem Wappenschild mit dem Heiligen und heutigen Stadtpatron Dimitrie Basarabov sowie der Inschrift: PATRIA SI DREPTUL MEU. Das Wappen wurde unter dem kommunistischen Regime von Nicolae Ceauşescu in der Zeit von 1970 – 1989 gegen ein anderes Wappen ausgetauscht.

Das aktuelle Stadtwappen seit 1994 übernahm die Mauerkrone mit sieben Türmen, den Wappenschild mit dem Heiligen Dimitrie Basarabov sowie der Inschrift: PATRIA SI DREPTUL MEU. Hinzu kam die Staatsflagge in der sich die Inschrift befindet, ein goldener Adler mit blauer Krone, Schwert und lateinischem Kreuz sowie ein Adler mit einem lateinischen Kreuz im Schnabel der auf der Mauerkrone thront.

Städtepartnerschaften

Bukarest unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stadtbild

Vom Balkon des Parlamentspalastes in Richtung Boulevard Unirii
Blick auf den Justizpalast

Das Stadtbild von Bukarest ist geprägt von einer erstaunlich vielfältigen Architektur. In kaum einer anderen europäischen Hauptstadt findet man auf engstem Raum ein derart buntes Stilgemisch. Gebäude im k.u.k-Stil stehen neben Palästen im französischen eklektisch-akademischen Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts, Villen im neurumänischen Brâncoveanu-Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts (der orientalische und italienische Baumotive in sich vereinigt) und kleine ländliche Häuschen ducken sich zwischen Blöcken im Bauhaus-Stil der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts und typischen sozialistischen Plattenbauten aus den 1960er und 1970er Jahren. Hinzu kommt der protzige Zuckerbäckerstil, den der Ex-Diktator Nicolae Ceauşescu der Stadt in seinen letzten Amtsjahren aufgezwungen hat.

Zentrum dieses neuen und immer noch nicht fertig gestellten Stadtteils ist das ehemalige „Haus des Volkes“, von den Bukarestern damals spöttisch als „Haus des Sieges über das Volk“ bezeichnet. Heute befinden sich in dieser gigantischen Stufenpyramide, das rumänische Parlament, Tagungszentren und ein Museum. Nebenan soll die größte orthodoxe Kathedrale Rumäniens errichtet werden.

Die Altstadt liegt zwischen dem Platz der Vereinigung (Piata Unirii), dem Cismigiu-Park, der Staatlichen Oper und dem Platz der Revolution. Ein Fünftel der Altstadt wurde abgerissen, um Platz für das neue sozialistische Zentrum, das Centrul Civic, zu schaffen. Kilometerlange Boulevards (vor allem der Boulevard Unirii, der länger als die Champs-Élysées sein musste - um 60 Meter), gesäumt von neostalinistischen Wohnblöcken für die Nomenklatur, prägen hier das Bild, sowie übermäßig verzierte Springbrunnenanlagen, die allerdings die meiste Zeit trocken bleiben. Die kosmopolitische Hochkultur und der dominierende französische Einfluss in der Architektur der Stadt brachten ihr den Beinamen Micul Paris (=Kleines Paris) ein. [7].

Vier Fünftel der Altstadt blieben allerdings unangetastet: chaotisch gewachsene Viertel mit krummen Straßen, kleinen, alten (teilweise auch verfallenden) Häusern und viel Grün. Von wenigen großen Achsen abgesehen, an denen die Adligen früher ihre Paläste und Repräsentationsbauten errichteten, strahlt die Stadt einen ländlichen Charme aus. Nicht selten hört man Hähne krähen aus den wild zugewachsenen Gärten, manchmal sieht man Hausschweine zwischen kleinen, verspielten Villen. Dicke Baumwurzeln durchbrechen den Asphalt der Gehsteige oder das uralte Kopfsteinpflaster der Nebenstraßen.

Veranstaltungen

Der NATO-Gipfel im Jahr 2008, bei dem die Länder Kroatien, Mazedonien und Albanien aufgenommen und die Beitrittsverhandlungen mit Georgien und der Ukraine begonnen werden, wird in Bukarest abgehalten.

Bauwerke

Datei:Bukarest Triumpf.jpg
Triumphbogen

Der heutige Arcul de Triumf (Triumphbogen) wurde zu Ehren des Triumphes im Ersten Weltkrieg errichtet. Die Geschichte des Triumphbogen ist nicht uninteressant. 1878, nach Erlangung der Selbständigkeit des Landes, wurde am Ende der Kiseleff-Avenue ein provisorisches Monument dieser Art errichtet. Dieses Bauwerk wurde 1922 durch ein größeres, aber immer noch provisorisches Bauwerk aus Holz und Stuck ersetzt - woraufhin der berühmteste rumänische Musiker und Komponist George Enescu einen spöttischen Brief an den Bürgermeister mit der Frage schrieb, wann denn die Hauptstadt einmal einen echten Triumphbogen erhalten werde. Besagter "dauerhafter" Triumphbogen wurde dann 1935 bis 1936 von Petre Antonescu zu einem riesigen Bauwerk nach klassisch-römischer Art vollendet und zum Nationalfeiertag am 1. Dezember 1936 eingeweiht - ein Beispiel dafür, dass jahrzehntelange bombastische Provisorien in Bukarest durchaus Tradition haben.[8] Der Arcul de Triumf ist mit zahlreichen Eintragungen und bemerkenswerten Reliefs verziert. Bekannte Bildhauer, wie Frederick Storck Ion Jalea, Cornel Medrea und haben zur Beendung dieses Denkmals beigetragen. Wie in Paris strömt auch hier der Verkehr von einer Reihe großer Straßen sternförmig auf den mächtigen Bogen zu.

Athenäum

Das Rumänische Athenäum wurde vom Architekten Albert Galleron entworfen und nach seinen Plänen in den Jahren 1885 bis 1888 erbaut. Mächtig wachsen die ionischen Säulen der von einem Dreiecksgiebel abgeschlossenen Vorhalle vor dem Betrachter in die Höhe. Dahinter erhebt sich als kuppelgedeckter Rundbau das eigentliche Konzerthaus, das inzwischen Sitz der Staatsphilharmonie George Enescu ist. Der Konzertsaal verfügt über 10.000 Sitzplätze. Zwischen den Säulen blinken auf nachträglich hinzugefügten runden Goldmosaiken Porträts bedeutender Fürsten der Geschichte hervor. Vor dem Portal blickt ein bronzener Mihai Eminescu (Rumäniens Dichterfürst) auf die Menschen herunter.

Das Bukarester Königschloss (Palatul Regal) hat einen U-förmigen Grundriss. Das Gebäude wurde von 1927 bis 1937 nach Plänen von Nicolae Nenciulescu im neuklassizistischen Stil errichtet. Der rumänische König Mihai wohnte hier bis 1947. Seit 1950 ist in einem Teil das bedeutendste Kunstmuseum des Landes untergebracht. Über 70000 Exponate zeigen die reichste Sammlung rumänischer Malerei von Nicolae Grigorescu bis Camil Ressu, Meisterwerke italienischer, holländischer, spanischer und russischer Künstler sowie spätbyzantinische Ikonen und Plastiken der Moderne. Im anderen Teil der monumentalen Schlossanlage bezogen nach 1947 die kommunistischen Herrscher Rumäniens Quartier. Von einem Balkon des riesigen Komplexes aus versuchten am 21. Dezember 1989 die Ceauşescus, noch einmal das Ruder herumzureißen. Doch sie mussten sich schnell vom Dach aus per Hubschrauber in die Lüfte flüchten - durch TV-Übertragung weltbekannte Szenen.

Hanul lui Manuc 1841
Datei:Bukarest Parlament.jpg
Parlaments-Palast

In der Seitenstraße Strada Iuliu Maniu stößt man auf die Überreste des ersten Bukarester Fürstenhofs Curtea Veche (Alter Hof) aus dem 15. und 16. Jh. Im 17. Jahrhundert erreichte der Fürstenhof ein Fläche von 25.000 qm. Curtea Veche wurde später von Bränden und Erdbeben zerstört. Die im Jahre 1958 entdeckten Überreste bestehen aus ein paar Ruinen und der gut vierhundertjährige Dreikonchenanlage Alte Hofkirche (Biserica Curtea Veche). Beeindruckend an dieser Anlage ist auch die Blatt- und Blütenornamentik des später hinzugefügten Brâncoveanu-Portals.

Das Hanul lui Manuc ist eine gut erhaltene mittelalterliche Schänke (heute Hotel und Restaurant). Das Hanul lui Manuc ist die einzige in der Stadt erhalten gebliebene ehemalige Karawanserei vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Bukarest war lange Zeit Handelszentrum des walachischen Fürstentums. In Gasthöfen wie diesem des Armeniers Manucbey machten die Pferdekarawanen der Kaufleute Halt, als Eisenbahnen und Autos noch nicht erfunden waren.

Der Parlaments-Palast (rumän. Palatul Parlamentului), auch bekannt als "Haus des Volkes" (rumän. Casa Poporului) ist nach dem Pentagon das zweitgrößte Gebäude der Welt. Seine Grundfläche beträgt 65.000 m², die verbaute Fläche 265.000 m². Der größte Saal des Gebäudes ist 16 Meter hoch und 2200 Quadratmeter groß.

Rund 100 Kirchen befinden sich in Bukarest. Zu den bekanntesten Kirchen gehört die Stavropoleoskirche . Die Kirche ist eine griechische Stiftung aus der ersten Hälfte des 18. Jh. Ihre von zarten Blüten- und Blätterornamenten bedeckten Fassaden passen sich bestens der Umgebung an. Im Inneren überrascht, ebenfalls mit pflanzlichen Motiven, eine kostbare holzgeschnitzte Ikonostase im Brâncoveanu-Stil.

Weitere sehenswerte Gebäude sind der Cretzulescu Palace, die Patriarchalkirche (Catedrala Patriarhală), der Patriarchenpalast, der Justizpalast, Schloss Mogoşoaia sowie Schloss Cotroceni.

Museen

Cercul Militar National • Offizierskasino
Muzeul Satului • Dorfmuseum

Im ehemaligen Postpalast (Bukarest) befindet sich das nationale Museum für die Landesgeschichte Rumäniens, mit Sammlungen und Ausstellungen von der Urgeschichte bis zum 20. Jahrhundert. Berühmt ist unter anderem die umfangreiche Schatzkammer mit kostbaren Objekten aus allen Epochen.

Das Muzeul Naţional de Artă al României (Nationales Kunstmuseum von Rumänien) befindet sich im ehemaligen königlichen Palast in Bukarest, der 1937 fertig gestellt wurde. 1948, nach der Abschaffung der Monarchie, wurde der Königliche Palast zum Sitz des Nationalen Kunstmuseums. Das Museum wurde 1950 eröffnet. Es beherbergt die Nationale Galerie sowie Werke berühmter nationaler Maler und Bildhauer.

Das Zambaccian-Museum (rumänisch: Muzeul Zambaccian) in Bukarest ist ein Museum im ehemaligen Wohnhaus Krikor Zambaccians (1889 - 1962), eines armenischen Geschäftsmannes und Kunstsammlers. Hier kann der einzige Cezanne in Rumänien sowie eine beeindruckende Sammlung rumänischen Maler bewundert werden.

Außerhalb des direkten Zentrums liegt das Dorfmuseum (Muzeul satului). Es unterhält unzählige gut erhaltene Häuser unterschiedlicher Epochen. Hier findet man seit 1935 Bauernhäuser aus ganz Rumänien und mehr als 50 Haushalte, Werkstätte, Kirchen und Mühlen.

Das naturgeschichtliche Museum ("Grigore Antipa") ist es das größte und älteste derartige Museum aller umliegenden Ländern. Es beherbergt mehr als 3000000 Exponate sowie die wichtigste und reichsten Schmetterlingssammlung weltweit.

Im Jahre 1951 wurde die Europäische Galerie eröffnet. In den 15 Museumssälen findet man Skulpturen und Gemälde von berühmter rumänischen und ausländischen Künstler wie Tizian, Rembrandt. Veneziano, Tintoretto, Zurbaran, El Greco, Renoir, Monet, Pissaro, Breughel , Delacroix, Sisley und Rubens.

In Bukarest befinden sich darüber hinaus noch das Museum George Enescu, das Museum Cercul Militar National, das Museum Gheorghe Tattarascu, das Museum Theodor Pallady sowie das Jüdische Museum (zentrumsnah in der ehemaligen Schneider-Synagoge eingerichtet).

Seit 2005 hat Bukarest eine Kunstbiennale, die Bucharest Biennale. 2006 kuratierte der Budapester Zsolt Petranyi die Ausstellung, die das Thema "Chaos: The age of confusion" hat.

Parks

Bukarest hat verschiedene Parks, so z.B. der 17 ha große Cişmigiu (amtlich: "Gradina Cişmigiu", also Cismigiu-Garten). Der älteste Park Bukarests wurde 1910 von F. Rebhuhn nördlich des Rathauses im romantischem Stil angelegt. Cismigiu verfügt über einen französischen Garten, das Gebiet der Schriftsteller, das römische Gebiet, einen Rosengarten und drei Seen.

Der im Norden gelegene Herăstrău Park ist das größte Vergnügungsgebiet in Bukarest, mit einer Fläche von 187 ha. Mit gut gepflegten Alleen und Blumenbeeten, mit Statuen, Säulen, Brücken und Tausende von Weiden, hat Herastrau eine überwältigende Auswirkung durch seine Grandeur.

Theater

Odeon-Theater

In Bukarest gibt es mehrere sehr gute Theater. Das Nationaltheater wurde 1852 erstmals geöffnet. Seit 1973 ist das Theater in einem modernen Gebäude, mit einer 10.000 qm Fläche am Nicolae Balcescu Boulevard untergebracht. Ende der 40er Jahre wurde das Teatrul Bulandra gebaut. Das Theater Bulandra befindet sich in der Jean Louis Calderon Straße.

1946 wurde das Teatrul Odeon gegründet. Der Majestic Saal in dem Theater verfügt über eine in Europa einzigartige geleitende Decke.

Unter dem Namen "Armeetheater" wurde 1947 das heutige Nottara Theater gegründet. Der rumänischen Schauspieler Radu Beligan gründet 1961 das in der Sfântu Dumitru Straße liegende Komödientheater.

Straßen, Orte

Strada Lipscani • Leipziger Straße

Der Boulevard Unirii (Boulevard der Einheit) ist der heutige Name des früheren "Boulevard des Sieges des Sozialismus", den der rumänische Diktator Nicolae Ceausescu in den 1980er Jahren in Bukarest hat anlegen lassen.

Die Lipscani-Zone ist eine Straße und ein Bezirk in der Nähe der Plaza Unirii, der im Mittelalter als wichtigste Handelszone galt. Die mittelalterliche Architektur ist noch bis heute erhalten. Zurzeit werden dort immer noch neue archäologische Funde gehoben. Nirgends in Bukarest gibt es eine solche Konzentration von Cafes und Bars, wie in der Lipscani-Zone.

Zu den ältesten Boulevards Bukarests gehört ebenfalls die Calea Victoriei. Hier reihen sich Paläste und Prachtbauten wie der Cantacuzino Palast (heute das Museum von George Enescu), das Ateneul Roman (Rumänische Athenäum) oder das Palatul Regal (Bukarester Königschloss) aneinander.

Kulinarische Spezialitäten

Traditionelle Küche

Eines der am weitesten verbreiteten Gerichte ist das Mămăligă. Ein Maisbrei, der lange Zeit als "Arme-Leute-Essen" galt. Von den Griechen stammt die Mousakas und von den Bulgaren eine große Vielfalt an Gemüsegerichten wie die zacuscă, ein Eintopf aus Tomaten, Auberginen und Pilzen. Von den Österreichern übernahm man das "şniţel" (Wiener Schnitzel) und die covrigi, heiße Bretzeln. Von den Ungarn stammen einige beliebte Backwaren. Aus römischer Zeit existiert ein Kuchen der Recipes Plăcintă (nach lat.: placenta) genannt wird. Die Türken brachten Fleischbällchen (mit Knoblauch, schwarzem Pfeffer und Bohnenkraut) mit in die rumänische Küche. Fritiert heißen sie 'mititei'. Zu den heimischen Spezialitäten gehört auch die Kuttelsuppe und die Krautwickel mit Fleisch.

Getränke

Pilsener braut man als deutsches Vermächtnis nach deutschem Reinheitsgebot. Bei den rumänischen Weinen bemüht man sich jetzt um mehr Qualität. Angebaute heimische Sorten sind 'Fetească', 'Grasă', 'Tamâioasa', aber auch international bekannte wie Riesling, Merlot, Sauvignon blanc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Muscat Ottonel. Außerdem ist Rumänien der zweitgrößte Pflaumenproduzent der Welt. Aus den Pflaumen wird auch der bekannter Schnaps 'ţuică' gebrannt.

Sport

Lia-Manoliu-Stadion in Bukarest
F.C. Dinamo Stadion

In Bukarest fanden 1953 die 20. Tischtennis-Weltmeisterschaft und 1967 die Ringer-Weltmeisterschaft sowie 1955 und 1963 die Volleyball-Europameisterschaft fanden statt.

Fußball

In Bukarest gibt es fünf große Fußballvereine. Der älteste dieser Fußballvereine ist Sportul Studenţesc. Der Verein wurde am 11. Februar 1916 vom Mathematiker Traian Lalescu gegründete. Seine Heimspiele finden im Stadionul Regie statt.

Rapid Bukarest (offiziell: Fotbal Club Rapid Bucureşti) wurde am 11. Juni 1923 von Eisenbahnern (siehe auch: CFR) gegründet. Rapid ist der einzige rumänische Vorkriegsverein, der aufgrund der Herkunft des ersten Generalsekretärs der rumänischen Kommunistischen Partei Gheorghe Gheorghiu-Dej aus dem Eisenbahnermilieu nicht von dem kommunistischen Nachkriegsregime aufgelöst wurde. Das Heimstadion von Rapid Bukarest ist das Stadion Giuleşti - Valentin Stănescu.

1944 wurde der Fußballverein National Bukarest (Fotbal Club Naţional Bucureşti) gegründet. Die Heimspielstätte, das Cotroceni-Stadion bietet Platz für 14.452 Zuschauer. Im Verlauf seiner Geschichte hatte der Verein zahlreiche verschiedene Namen.

Der erfolgreichste osteuropäische Fußballverein Steaua Bukarest wurde 1947 gegründet. Steaua Bukarest war 1986 der erste osteuropäische Club, der den Europapokal der Landesmeister und den europäischen Supercup gewinnen konnte. Heimspielstätte ist das Stadion Ghencea.

Der am 14. Mai 1948 gegründete Fußballverein Dinamo Bukarest (Fotbal Club Dinamo Bucureşti) ist ein erfolgreicher rumänischer Fußballverein der Divizia A. Die Heimspiele des Vereins werden im Dinamo-Stadion ausgetragen.

Rennsport

Im Mai 2007 wurde erstmals der Bukarest Ring eingerichtet. Die temporäre Rennstrecke ist 3.180 Meter lang. Sie führt in einem unregelmäßigen Viereck im Uhrzeigersinn um den Parlamentspalast.

Wirtschaft und Infrastruktur

Datei:Bucharest Stock Exchange.jpg
Bukarester Börse

Bukarest ist eines der bedeutendsten Wirtschaftszentren Rumäniens. Die Region um Bukarest ist vor allem durch die Maschinenbau- und elektrotechnische Industrie geprägt. Seit 1970 findet in Bukarest die TIB (Internationale Technische Messe Bukarest) statt. Bukarest ist auch der Sitz der Fa. FAUR SA einem rumänischen Fahrzeug- und Maschinenhersteller.

Fast alle großen Dienstleistungsunternehmen Rumäniens, insbesondere Banken und Firmen des Finanzwesens, haben ihren Sitz in Bukarest. Seit den 1990er Jahren werden vermehrt Anstrengungen unternommen, multinationale Konzerne anzusiedeln.

Die Bukarester Börse (rumänisch: Bursa de Valori Bucureşti) ist die Wertpapierbörse Rumäniens. Die Börse wurde am 21. April 1995 im Gebäude der Bank von Rumänien gegründet.

Geplante Großprojekte

In Bukarest sind die nachfolgenden Großprojekte im Bau, in der Ausschreibung bzw. Vorbereitung.

Projekt Wert Stand 2006 Anmerkung
Karpaten-Autobahn, (Bukarest-Kronstadt) rund 1,7 Mrd. Euro. Ausschreibungen laufen; Bau von Anfang 2007 bis 2009 Staatliche Finanzierung oder PPP
Städtische Infrastrukturprojekte in Bukarest circa 5,7 Mrd. Euro Ausschreibungen bis 2008 Städt. Eurobondanleihe, Bankkredite und private Finanzierungen
Metro-Erweiterungsprojekt in Bukarest, Linie V 1 Mrd. Euro in Vorbereitung EIB-Kredit von 370 Mio. Euro genehmigt

Verkehr

Flughafen Baneasa
U-Bahn in Bukarest

Bukarest hat zwei zivile Flughäfen. Der Flughafen Bukarest Henri Coandă International in Otopeni ist der größte und wichtigste Flughafen Rumäniens. Neben Henri Coandă ist in Bukarest auch noch der ältere, jedoch deutlich kleinere Flughafen Băneasa in Betrieb.

Als größter Verkehrsknotenpunkt Rumäniens besitzt Bukarest den internationalen Bahnhof (Gara de Nord, Nordbahnhof). Der Bahnhof Gara de Nord ist der größte Bahnhof in Rumänien. Hier fahren sowohl Züge des Nahverkehrs (betrieben von Căile Ferate Române), als auch internationale Verbindungen. Fast alle Hauptlinien starten oder enden im Gara de Nord. In Bukarest gibt es darüber hinaus noch mehrere regionale Bahnhöfe (Progresul, Obor) und den allerdings schon teilweise stillgelegten Rangierbahnhof Bucureşti Triaj.

Die Stadt besitzt ein gut ausgebautes U-Bahn-, O-Bus-, Straßenbahn- und Busnetz. Das Busnetz wird derzeit stark ausgebaut. Dafür hat die Stadt Bukarest 500 Linienbusse bei Daimler Chrysler bestellt. Auch die anderen Verkehrsmittel wurden/werden modernisiert, so hat man auch neue O-Bus- und U-Bahnfahrzeuge angeschafft, und damit begonnen, einigen Straßenbahnlinien einen eigenen Bahnkörper zu spendieren (wird dort als "metrou uşor/Leichtmetro" -> Stadtbahn bezeichnet). Preise 2007: Die einfache Fahrt mit dem Bus kostet 1,10 Lei (~0,35 Euro), mit der Metro 2 Lei.

Für LKW über 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht gilt in Bukarest zwischen 7.00 und 21.00 Uhr ein ganzjähriges Fahrverbot. Für den Zeitraum vom 15. September bis 15. Juni ist die Zufahrt mit Ausnahmegenehmigung erlaubt.

Medien

Nach der rumänischen Revolution stieg die Zahl der privaten Medien in Bukarest innerhalb kurzer Zeit an. In staatlicher Hand blieben die Nationale Rundfunkgesellschaft, die nationale Nachrichtenagentur sowie die öffentlich-rechtliche Fernsehgesellschaft TVR mit den Kanälen TRV1, TVR2, TVR International und TVR Cultural. TVR 1 strahlt wöchentlich auch ein eineinhalbstündiges Programm in deutscher Sprache aus. Zu den nationalen Tageszeitungen mit Sitz in Bukarest gehören die Zeitungen Adevarul, Cotidianul, România liberă und Evenimentul Zilei. Bis 1992 hieß die in Bukarest erscheinende Zeitung für die deutschsprachige Minderheit in Rumänien Neuer Weg. 1993 wurde sie umbenannt, als Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. Die ADZ ist die einzige deutsche Tageszeitung in Osteuropa. Damit ist die Zeitung auch interessant für deutschsprachige Urlauber und Geschäftsreisende.

Bildung

Wirtschaftsakademie Bukarest
Universität Bukarest

In Bukarest befinden sich zahlreiche Akademien und Hochschulen. Die größte Universität ist die Wirtschaftsakademie Bukarest (rumänisch: Academia de Studii Economice din Bucuresti) kurz ASE. Sie ist eine staatliche wirtschaftswissenschaftliche Universität mit insgesamt 49.000 Studenten und rund 2.000 wissenschaftlichen Angestellten. Die Universität Bukarest ist heute eine staatliche Universität mit 30.000 Studenten und 18 Fakultäten. Ihr Hauptgebäude befindet sich am Universitätsplatz. Die Polytechnische Universität Bukarest umfasst heute 13 Fakultäten mit insgesamt rund 15.000 Studenten und über 4.000 wissenschaftlichen Mitarbeitern.

Die Technische Universität für Bauwesen Bukarest (rumänisch: Universitatea Tehnică de Construcţii Bucureşti) kurz UTCB - ist eine im Jahre 1864 gegründete technische Universität mit knapp 10.000 Studenten, 300 wissenschaftlichen Angestellten und 6 Fakultäten. Die Medizinische und Pharmazeutische Universität Carol Davila (rumänisch: Universitatea de Medicina si Farmacie "Carol Davila") mit 3 Fakultäten wurde 1857 gegründet. Die Landwirtschaftliche und Veterinärmedizinische Universität Bukarest (auch: Universität für Landwirtschaft und Veterinärmedizin Bukarest aus dem rumänischen: Universitatea de Stiinte Agronomice si Medicinã Veterinarã Bucuresti) ist eine staatliche Landwirtschaftliche und Veterinärmedizinische Universität. Die Nationale Universität der Künste Bukarest (rumänisch: Universitatea Nationala de Arte Bucuresti - oft abgekürzt als UNArte) ist die bedeutendste Kunsthochschule in Rumänien. Sie wurde am 5. Oktober 1864 von Fürst Alexandru Ioan Cuza gegründet.

Eine Privatuniversität ist die Universität Titu Maiorescu (rumänisch: Universitatea Titu Maiorescu) mit 6 Fakultäten. Die Rumänisch-Amerikanische Universität (rumänisch: Universitatea Romano-Americana; englisch: Romanian-American University) ist ebenfalls eine Privatuniversität. Darüber hinaus gibt es in Bukarest noch folgende Universitäten: Die Universität Crestina Dmitrie Cantemir, die Universität pro Humanitas, die Universität Spiru Haret, die Universität für Architektur und Stadtplanung sowie die Nationale Verteidigungsuniversität.

Bukarest unterhält auch einige Akademien. Die Technische Militärakademie Bukarest (rumänisch: Academia Tehnica Militara din Bucureşti) ist eine militärische Ausbildungsstätte für die rumänischen Streitkräfte. Des Weiteren haben folgende Akademien ihren Sitz in Bukarest. Die Diplomatenakademie Bukarest, die Musikakademie Bukarest, die Akademie für höhere Militärstudien Bukarest, die Polizeiakademie Alexandru Ioan Cuza, die Akademie für Politik Alexandru Ioan Cuza, die Nationale Akademie für Leibeserziehung und Sport Bukarest, die Nationale Hochschule für Politik - und Verwaltungswissenschaften, die Akademie für Theater und Film Ion Luca Caragiale, die Veterinärmedizinische Akademie Bukarest, die Militärmedizinisches Institut Bukarest sowie die Otopeni-Institut für Staatssicherheit.

Persönlichkeiten

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Bancorex Gebäude

Söhne und Töchter der Stadt

Bukarest war Geburtsort zahlreicher bekannter Persönlichkeiten. Dazu gehören unter anderem der Musikproduzent Michael Cretu, der Chemiker Lazar Edeleanu, der Physiologe Nicolae Paulescu, der Bandleader Peter Herbolzheimer, der Schauspieler und Filmemacher John Houseman, der Arzt und Psychiater Jakob Levy Moreno, der Tennisspieler Ilie Năstase, der Schauspieler Edward G. Robinson sowie der Historiker Eugen Weber.

Siehe auch: Liste der Söhne und Töchter von Bukarest

Siehe auch

Literatur

  • Ion Marin Sadoveanu, Elga Oprescu, Jahrhundertwende in Bukarest , Verlag: Der Morgen (1964)
  • Marin Mihalache, Die Museen von Bukarest, Meridiane Verlag (1963), ISBN 9783702504304
  • Axel Barner, Europa erlesen. Bukarest , Wieser Verlag (1999) ISBN 3851292847
  • Ana G. Cast Branco dos Santos, Horia Georgescu, Pierre Levy, Moderne in Bukarest, Pustet Verlag (2001), ISBN 3702504303
  • Joachim Vossen, Bukarest - Die Entwicklung des Stadtraums. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Reimer Verlag, (2004), ISBN 3496027533
  • Birgitta G. Hannover, Bukarest entdecken - Unterwegs in der rumänischen Metropole, Trescher Verlag (2007), ISBN 3897941201

Quellen

  1. TU-Berlin
  2. Uni Karlsruhe
  3. Tabibitos Balkan-Seiten
  4. Reiseführer Bukarest
  5. Meyers Konversationslexikon
  6. Uni-Protokolle
  7. Geschichte der Stadt
  8. Wiener Zeitung
Commons: Bukarest – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bukarest – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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