Rassismus
Unter Rassismus wird jede (Welt)anschauung gefasst, die Wertunterschiede bestimmter Rassen oder Völker feststellt und damit Diskriminierung treibt.
Was ist Rassismus?
Rassismus ist die Benachteiligung oder Verfolgung von Menschen auf Grund ihrer Herkunft und ihrer äußerlichen Merkmale. Rassisten denken, dass es Menschen von höherem und geringeren Wert gibt und dass ihr Leben mehr Wert ist, als das anderer Menschen. Rassismus tritt am häufigsten zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarben auf. Oft werden Einwanderer und Asylbewerber mit rassistischen Hintergründen angegriffen. Rassisten schließen sich oft in Gruppen zusammen und unterdrücken dann andere (z.B.: an Schulen). Rassismus kann sich auch gegen eine Gruppe von Menschen richten, die gar keine Rasse sind. Angriffe aus rassistischen Hintergrund gibt es auf religiöse Gruppen: Zum Beispiel wurden Juden im 2. Weltkrieg verfolgt und fallen noch heute rassistischen Angriffen zum Opfer, obwohl das Judentum eine Religion ist. Dabei wurden die Juden als Volk bzw. Rasse betrachtet und auch Konvertiten (also ursprüngliche Juden, die Christen geworden waren) im Konzentrationslager ermordet. Bestes Beispiel hierfür dürfte die Nonne Edith Stein gewesen sein.
Rassistische Tatbestände sind vor allem aus Gesellschaften überliefert, die aus einer Isolation heraustraten und in Kontakt mit anderen Kulturen traten. Als die Spanier Amerika besiedelten beispielsweise gab es heftige Auseinandersetzungen über die Ureinwohner. Vor allem Bartoleme de Las Casas, der selbst in den Kolonien lebte, kreidete wiederholt die menschenunwürdige Behandlung der Indianer durch die Spanier an. (..dass unsere Spaniere für sie [die Indianer] nicht mehr Beachtung übrig haben als für Tiere. [1]) Der Steit gipfelte im Disput von Valladolid, bei dem Las Casas und Juan Gines de Sepulveda, der die Ansicht vertrat, die Indios seien den Spaniern unterlegen wie die Affen den Menschen, die Frage nach der Gewaltanwendung gegenüber Indios diskutierten. Der Disput blieb allerdings ohne politische Auswirkung, da die finanzielle Lage im Königreich für die Finanzierung indio-freundlicherer Maßnahmen zu angespannt war.
Seinen ideellen Höhepunkt fand der Rassismus im ausgehenden 19. Jahrhundert. Klischee- und Überheblichkeitsvorstellungen seitens europäischer Literaten und Publizisten waren damals an der Tagesordnung, auch wenn Gewalt gegenüber Mitglieder anderer Rassen selten explizit gutgeheißen wurde. Extremer Vertreter des Rassismus und auch des Sozialdarwinismus war Houston Stewart Chamberlain, der die Auffassung vertrat, die germanische Rasse sei zum Retter der Menschheit auserkoren. Damit legte er auch die Fundamente für den aufkeimenden Nationalsozialismus.
- Wissenschaftler wie der Humanbiologe Prof. Dr. Horst Seidler halten den Begriff "Rasse" beim Menschen für überholt. Sie führen den Beweis, dass er mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen nicht vereinbar ist, zeigen auf, aus welchen ideologischen Traditionen er entstand und weisen nach, dass der Begriff von Beginn an eingesetzt wurde, um Menschen nicht nur zu klassifizieren, sondern auszugrenzen, zu benachteiligen und zu unterdrücken[2]
UNO-Definition
In der politischen Diskussion gängig und international anerkannt ist z. B. die UNO-Definition laut International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination. Adopted and opened for signature and ratification by General Assembly resolution 2106 (XX) of 21 December 1965 entry into force 4 January 1969, in accordance with Article 19.
Dort heißt es im Part I Article I (1):
- In dieser Übereinkunft (engl.: convention) umfasst der Begriff 'Rassendiskriminierung' (engl.: racial discrimination) jede Unterscheidung, jeden Ausschluss, jede Einschränkung oder Bevorzugung auf Grund von Rasse, Farbe, Abstammung, nationaler oder ethnischer Herkunft mit dem Ziel oder der Folge, die Anerkennung, den Genuss oder die Ausübung der Menschenrechte und Grundfreiheiten auf gleicher Grundlage im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder jedem anderen Bereich des öffentlichen Lebens aufzuheben oder zu behindern.[3]
Siehe auch: Mischling, Apartheid, Nürnberger Gesetze, Herrenrasse, Nationalsozialismus, Heidelberger Manifest, Antisemitismus