High Stakes Poker
Vorlage:Infobox Fernsehserie High Stakes Poker (HSP) ist ein US-amerikanisches Fernsehformat des Senders GSN. In der Sendung treten bekannte Pokerspieler in einer Spielrunde gegeneinander an. Jeder Spieler muss sich für einen gewissen Betrag in das Spiel einkaufen. Während die Spieler bei den ersten drei Staffeln noch minimal 100.000 Dollar leisten mussten, wurde der Betrag synchron mit der Erhöhung der Mindesteinsätze in der zweiten Hälfte der vierten Staffel auf eine halbe Million Dollar angehoben.
Der Gastgeber der Sendung ist der Kolumnist und Fernsehmoderator A.J. Benza. Begleitet wird er von dem Komödianten und Pokerspieler Gabe Kaplan, der als Experte fungiert. Die Ausstrahlung der vierten Staffel im US-amerikanischen Fernsehen beginnt am 27. August 2007.[1] In Deutschland werden die ersten Folgen vorrausichtlich ab dem 10. September 2007 im DSF ausgestrahlt.[2]
Sendung
Ablauf
Zu Beginn jeder Episode wird der Vorspann abgespielt. Direkt danach folgt eine etwa 30 Sekunden kurze Zusammenfassung der vorherigen Sendung, die von Benza kommentiert wird. Daraufhin wird zu den beiden Kommentatoren der Sendung umgeschaltet. Dabei wird stets vorgegeben, dass sie sich direkt in dem Hotel befinden, in dem das Spiel stattfindet. Tatsächlich werden die Dialoge aber vor einer Kulisse in einem Fernsehstudio aufgenommen.[3] Diese sprechen noch einmal kurz über die Hauptgeschehnisse der vorangegangenen Folge, wobei Kaplan oftmals Sarkasmus anwendet. Unmittelbar darauf geben die Kommentatoren einen Ausblick auf die aktuelle Sendung, dann wird sie abgespielt. Für den Zuschauer ensteht auf den ersten Blick der Eindruck, dass das Spiel live gespielt wird. Dabei handelt es sich aber nur um eine geschnittene Version der Originalaufzeichnungen.
Falls sich neue Spieler am Tisch befinden sollten, erklären Benza und Kaplan dem Zuschauer kurz um wen es sich handelt. In bestimmten Situationen, beispielsweise wenn zwei Spieler einen großen Pot ausgespielt haben, wird ein kurzes Statement von einem dieser Spieler, oftmals über seinen Gegner, eingespielt. In der ersten Staffel wurden außerdem regelmäßig kurze Videos über das Alltagsleben der Teilnehmer gezeigt. Unregelmäßig wird während der Sendung oder nach Werbeblöcken in das Kommentatorenstudio geschaltet, wo diese über triviale Geschehnisse am Tisch sprechen.
Am Ende wird erneut zu den beiden Kommentatoren umgeschaltet, die die Geschehnisse rekapitulieren und einen Ausblick auf die nächste Episode geben.
Interaktion
Der Zuschauer kennt zu jeder Zeit die Karten aller Spieler, die sich in der aktuellen Hand befinden. Das ist durch Kameras, die sich unter einer kleinen Glasplatte, die auf der Spielfoberläche integriert ist und sich in Front jedes Spielers befindet, möglich. Direkt nach dem Austeilen der beiden Hole Cards werden diese auf das Glas gelegt. Die Informationen der Tischkameras werden von einer zuständigen Person schließlich visualisiert. Als Ergebnis wird am linken Bildrand die Hand, die Wahrscheinlichkeit, dass diese Karten am Ende gewinnen, die aktuelle Aktion des Spielers – erst seit Ende der zweiten Staffel – und dessen Name eingeblendet – allerdings nur unter der Bedingung, dass er die Hand nicht direkt ablegt. Andernfalls erhält der Zuseher in der Regel keine Informationen über die beiden Karten. In seltenen Fällen, meistens wenn ein Spieler eine starke Hand sofort ablegt oder er eine längere Zeit überlegt, wird auf die Tischkamera des betroffenen Spielers umgeschaltet, so dass der Zuschauer dessen Karten direkt sieht. Überaus selten wurden in den ersten beiden Staffeln die Hände angezeigt, wenn ein Spieler nach längerer Bedenkpause seine Karten ablegt. In der linken oberen Ecke wird die Größe des aktuellen Pots angezeigt. Sobald die Gemeinschaftskarten ausgegeben werden, wird auf die Deckenkamera umgeschaltet, die direkt auf die Mitte des Tisches gerichtet ist, auf der die Karten platziert werden. Danach werden diese, wie auch die Karten der Spieler, unten rechts als Symbole angezeigt. Außerdem erklären und bewerten die beiden Kommentatoren die Spielzüge. Während Benza hauptsächlich die Größe der Einsätze und die Karten der Spieler an den Zuschauer weitergibt, ist Kaplan für den strategischen Teil des Spiels zuständig. Er analysiert beispielsweise oftmals, was der Spieler, der am Zug ist, denken könnte. Er verwendet dafür, wie auch bei der Einleitung, des Öfteren einen ironischen Unterton.
Spielformat
High Stakes Poker wird als Cash Game gespielt, was für ein Fernsehformat mit dem Inhalt Poker höchst ungewöhnlich ist. Anders als bei einem Turnier kauft sich ein Spieler bei einem Cash Game für ein Mindestbetrag in die Runde ein. Jeder Jeton, der verwendet wird, repräsentiert einen Echtgeldwert. Das hat zur Folge, das sich jeder Teilnehmer zu einem beliebigen Zeitpunkt auskaufen kann, das heißt, dass seine Jetons in die entsprechende Währung vergütet werden und er in der weiteren Folge von dem aktuellen Spiel ausgeschlossen wird. Falls ein Teilnehmer all seine Jetons verlieren sollte, hat er die Möglichkeit, sich beliebig oft neu einzukaufen. Im Laufe einer Partie werden die Mindesteinsätze zudem nicht erhöht, sondern bleiben über die gesamt Dauer konstant. Am Ende einer Sitzung gibt es dementsprechend keine offiziellen Gewinner oder Verlierer.
Die Idee, anstelle eines Pokerturniers ein Cash Game mit bekannten Spielern zu senden, war zu der Entstehungzeit von High Stakes Poker noch einzigartig. Mittlerweile steigt die Anzahl solcher Formate aber stetig an.
Variante und Setzstruktur

Obwohl die Verantwortlichen bereits mit dem Spielformat neue Weg ging, blieben sie zumindest in Sachen Spielvariante dem Hauptstrom der Pokerübertragungen treu. So wird auch bei High Stakes Poker die derzeit beliebteste Variante No Limit Texas Hold’em gespielt. Das Ante, also der Betrag, den jeder Spieler vor dem Erhalten einer Hand entrichten muss, liegt bei 100 $. Während die Blinds, die Mindesteinsätze zweier Spieler, in den ersten drei Staffeln bei 300 $ und 600 $ lagen, wurde in den späteren Episoden der vierten Staffel ein zusätzlicher dritter Blind eingerichtet, der bei 1200 $ lag.[4]Zudem kann es zu einem Straddle kommen. Ein Straddle ist der Pflichteinsatz, den der Spieler rechts neben dem Big Blind entrichten muss. Dieser Einsatz ist doppelt so hoch wie der zweite Blind und wird angewendet, wenn alle Spieler dieser Option zustimmen. Um teilnehmen zu dürfen, muss ein Spieler neben einer gewissen Bekanntheit das Auswahlverfahren bestehen und eine Mindestsumme an Geld vorweisen können. In den ersten Staffeln lag das Minimum bei 100.000 $, Am Ende der vierten Staffel wurde der Betrag auf 500.000 $ erhöht.[4] Falls ein Spieler all seine Jetons verlieren sollte, kann er sich für eine beliebige Summe erneut einkaufen. Allerdings hat auch dieser Betrag eine Untergrenze, nämlich die Hälfte des anfänglichen Minimumeinkaufs.[5] Neben Jetons darf jeder Spieler auch gebündelte 100 $-Noten im Wert von 5.000 bis 100.000 $ verwenden.
Einer der Teilnehmer, der professionelle Pokerspieler Daniel Negreanu, gab nach der Ausstrahlung der ersten Staffel in seinem Webforum an, dass GSN als Ausgleich dafür, dass jeder Spieler eine große Summe an Geld riskiert, jedem Teilnehmer einen Stundenlohn in Höhe von 1250 $ zahlt.[6]
Sonderregeln
Anders als bei großen Turnieren, wo sich die Teilnehmer an die zum Teil strikte Regelauslegung halten müssen, werden bei High Stakes Poker Sonderregeln akzeptiert. Die einzige Bedingung ist hierbei, dass, wenn die Regel nur für die Dauer von einer Hand angewendet wird, alle Spieler, die in den aktuellen Pot verwickelt sind, zustimmen müssen. Sollte die Regel über einen längeren Zeitraum angewendet werden, müssen alle Spieler übereinstimmen.
Eine Regel, die bei allen vier Staffeln des Öfteren angewendet wurde ist das Straddle, eine Art dritter Mindesteinsatz. Das Straddle hat zur Folge, dass bereits zu Beginn eine große Summe an Geld im Pot liegt und die Spieler dadurch etwas aggressiver zu werken gehen. Bei den ersten drei Staffeln befanden sich mit einem Straddle etwa 3.000 $ im Pot, in den späteren Episoden der vierten Staffel stieg die Summe auf etwas über 5.000 $ an.
Speziell bei großen Pots nach einem Showdown lassen die Spieler alle noch verbleibenden Karten zweimal geben (run oder deal it twice). Falls ein Spieler bei beiden Durchläufen die beste Hand haben sollte, gewinnt er den gesamten Pot. Wenn aber beide Spieler den Pot nur einmal gewinnen können, kommt es zu einem geteilten Pot.[7] Der Grund, dass diese Regel immer wieder angewendet wird, liegt darin, dass bei mehreren Durchläufen der Glücksfaktor deutlich verringert wird. So ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Spieler mit der deutlich schlechteren Hand den Pot zweimal gewinnt; allerdings steigt dabei auch die Chance für den Spieler mit dem schwächeren Blatt, mindestens einen geteilten Pot zu erreichen. Bei mehrmaligen Durchläufen entsteht also kein Nachteil für einen Spieler, ob er nun die bessere oder schlechtere Hand hält.
In der dritten Staffel teilten zwei Spieler, der Libanese Sam Farha und der Israeli Eli Elezra, deren Heimatländer noch einige Tage zuvor im Krieg standen, den Pot bereits vor dem Flop als „Friedensbeweis“ untereinander auf.
Geschichte
Seit 2005 wurden insgesamt 59 Episoden in vier Staffeln produziert. Alle Folgen wurden in einem speziell für die Sendung eingerichteten Bereich des jeweiligen Hotels aufgenommen, der in allen Staffeln annähernd gleich aussah. In allen Räumen befanden sich neben dem Pokertisch, auf dem seit jeher bis zu acht Teilnehmer Platz finden, auch diverse komfortable Sitzgelegenheiten für geladene Besucher oder Spieler, die eine Auszeit nahmen oder noch auf ihren Platz warteten. Zu dem verfügten sie über eine bewirtete Bar, deren Kellnerin Getränke gegen ein Entgelt auch direkt an den Tisch lieferten.
Die erste Staffel wurde Ende 2005 im Hotel Golden Nugget in Las Vegas aufgezeichnet. Es nahmen eine Reihe der namhaftesten Spieler wie Daniel Negreanu, Barry Greenstein oder Doyle Brunson, aber auch einige wohlhabende Amateure wie Jerry Buss oder Amir Nasseri daran teil. Während sich ein Großteil der Teilnehmer für das Minimum von 100.000 $ einkauften, nahm Negreanu über eine Million Dollar mit an den Tisch. Insgesamt wurden an drei verschiedenen Tagen 24 Stunden Poker gespielt, woraus 13 Episoden mit einer Einzeldauer von etwas weniger als 45 Minuten Nettolänge geschnitten wurden. Mit der Ausstrahlung begann GSN am Neujahrstag 2006.
Anlässlich der zweiten Staffel wurde der Austragungsort gewechselt. Die Kulisse, vor der die Teilnehmer spielten, befand sich nunmehr im Palms, ein Hotel mit einer Spielbank im westlichen Teil von Las Vegas. Ansonsten gab es kaum nennenswerte Verändeungen, lediglich die Spieljetons wurden in Sachen Wert und Farbe verändert. Des Weiteren feierten einige bekannte Spieler ihre Premiere in dem Fernsehformat, dazu gehörten Gus Hansen, „Yukon Brad“ Booth und Erick Lindgren. Die aus 16 Folgen bestehende Staffel premierte bereits im Juni 2006. Zur Überbrückung der verhältnismäßig langen Wartezeit zur nächsten Staffel, wurden zwei Best of-Schnitte aus den ersten beiden Staffeln erstellt und nach Ende der zweiten Staffel ausgestrahlt.
Der Spielort war in der dritten Staffel neuerdings das South Point Hotel und Casino, das am Strip liegt. Wie die erste Staffel bestand auch die Dritte aus 13 Episoden. Die erste Episode wurde am 15. Januar 2007 ausgestahlt. Im Vergleich zu den ersten beiden Staffeln, gab es bei der Dritten verhältnismäßig viele neue Spieler. Zu ihnen gehörten beispielsweise der Gewinner und der Zweitplatzierte des größten Pokerturniers aller Zeiten, des Main Events 2006, Jamie Gold und Paul Wasicka, aber auch Cash Game-Spezialisten wie Phil Ivey und Brian Townsend.
Erstmals in der Geschichte des Formats wurde für die vierte Staffel der Spielort beibehalten. Das bedeutete, das erneut im South Point gespielt wurde. Die Aufnahmen wurden Mitte Mai 2007 nach drei Tagen beendet.[4] Die erste Episode wird am 27. August 2007 auf ihrem alten Sendeplatz ausgestahlt werden.[1] Die siebzehn Episoden dieser Staffel wurden an drei Spieltagen zu je acht Stunden abgedreht. Während der Mindesteinkauf am ersten Tag bei den gewohnten 100.000 $ lag, mussten sich alle Spieler anlässlich des zweiten Tages für mindestens 500.000 $ einkaufen. Zudem wurden für diesen Zeitraum die Blinds verdoppelt.
Besondere Vorkommnisse
Im Folgenden werden einige besondere Vorkommnisse gelistet, die abseits des „gewöhnlichen“ Spielalltags auftraten.
Kombinationsmöglichkeiten
Alle Kombinationsmöglichkeiten von der High Card bis zum Vierling traten in jeder der vier Staffeln auf.[8] Bis zum Ende der dritten Staffel war der Spieler „Yukon Brad“ Booth der einzige, dem es gelingen konnte, mithilfe seiner Startkarten einen Straight Flush zu bilden. Das Bemerkenswerte daran ist, dass er dieses Kunststück gleich in der ersten Hand die er spielte schaffte. Nachdem er 8♦ 9♦ erhielt und der Flop ihm dank 10♦ J♦ einen Open Ended Straight Flush Draw bescherte, komplettierte er seine Hand aufgrund einer Q♦ auf dem Turn. Ob es in der vierten Staffel erneut zu dieser Kombination kam, ist bis dato unbekannt. Da jedoch noch keine Andeutungen in diese Richtung gemacht wurden, ist es eher als unwahrscheinlich anzunehmen.
Der Kanadier Daniel Negreanu ist der einzige Spieler, der bisher zweimal einen Vierling hatte. Bei beiden Händen hatte er am Ende vier Siebnen.
Konfrontationen starker Starthände
In der Geschichte des Formats gab es bereits einige, für mindestens einen Spieler, äußert ungünstige Verteilungen der Starthände.
Die fünfte Episode der ersten Staffel stellte die letzte des ersten Drehtages dar. Besonders gegen Ende der Sendung war dem Verhalten und der Spielweise der Spieler deutlich zu entnehmen, dass sie versuchten ein möglichst geringes Risiko einzugehen. Nachdem der Dealer ankündigte, dass die letzte Hand des Abends gegeben wird, erhielt Barry Greenstein A♥ A♣, was zu diesem Zeitpunkt die stärkste Hand darstellte. Sam Farha wurde K♣ K♦ gegeben, was die zweitbeste der 169 verschiedenen Starthände ist. Nachdem Farha eine Weile überlegte, entschied er sich dazu, all seine Chips in dieser Hand zu riskieren, worauf sich Greenstein natürlich einließ. Farha bot Greenstein an, alle Karten doppelt zu geben, was eine Minimierung des Glückfaktors bedeutet hätte. Barry Greenstein lehnte aber ab. Während die beiden Könige zu diesem Zeitpunkt nur etwa 20 Prozent Gewinnchance hatten, änderte sich diese Zahl durch den K♥, der mit den ersten drei Gemeinschaftskarten gebracht wurde, schlagartig. Da die letzten beiden Karten keine Besserung von Geensteins Assen mit sich führten, gewann Farha 361.800 Dollar und der größte Pot, der bis Ende der dritten Staffel vor dem Flop ausgetragen wurde.
In einer späteren Folge derselben Staffel erhielten gleich drei Spieler hohe Paare. Während Phil Hellmuth „nur“ zwei Zehnen hatte, erhielt Elezra zwei Buben. Antonio Esfandiari war schließlich der Spieler, der mit zwei Assen die perfekte Starthand aufnahm. Alle Chips landeten bereits im Pot, bevor eine Gemeinschaftskarte gegeben wurde. Wie im vorigen Fall hielten die Asse aufgrund eines Buben auf dem Turn, der vierten Karten, nicht stand und Elezra gewann den Pot im Wert von über 200.000 Dollar.
In der zweiten Staffel wurden zwei Spielern zwei Könige gegeben. Nach einem Showdown vor dem Flop teilten sie sich das Geld am Ende auf.
Größter Pot
Der bis Ende der dritten Staffel größte Pot wurde in der zweiten Staffel von Gus Hansen und Daniel Negreanu ausgespielt. Insgesamt befanden sich am Ende der Hand 575.700 Dollar im Pot, was dem Wert von fast 960 Big Blinds nachkommt. Hansen konnte sich mit 5♦ 5♣ aufgrund der Gemeinschaftskarten 9♣ 6♦ 5♥ 5♠ 8♠ gegen Negreanus 6♠ 6♥ durchsetzen. Während Ersterer mit einem Vierling die bestmögliche Hand hielt, konnte Negreanu seinerseits nur von drei Kartenkombinationen geschlagen werden.
„going south“
In der neunten Episode der ersten Staffel verließ Kassem „Freddy“ Deeb nach etwa 20 Minuten Sendezeit ohne Begründung den Tisch, was eigentlich erlaubt ist. Als Shawn „Sheiky“ Sheikhan, einer der Spieler, ihn fragte, was er mache, erwiderte Deeb, dass er in fünf Minuten wieder zurück sei (original: „I'll be back - for five minutes“). Nur kurze Zeit nachdem Deeb außer Reichweite war, äußerte der Teilnehmer Johnny Chan den Verdacht, dass er möglicherweise eigene Chips vom Tisch genommen haben könnte. Im Pokerjargon wird diese Handlung als „going south“ bezeichnet. Der Vorgang ist in den wenigsten Pokerspielen erlaubt und würde bei High Stakes Poker mit dem Ausschluß bestraft werden. Der Grund liegt darin, dass ein Spieler das Risiko minimiert, da er das Geld, dass er vom Tisch nimmt nicht mehr verlieren kann. Nachdem Chan seine Theorie äußerte, amüsierten sich die Spieler darüber. Der Teilnehmer Farha zweifelte jedoch daran, da die Kameras den Vorgang sowieso aufgezeichnet hätten und Deeb sich somit in unnötige Gefahr begeben hätte. Danach kehrte man recht schnell zum eigentlichen Spiel zurück.
Während Deebs mehrminütiger Abwesenheit beschäftigten sich die beiden Kommentatoren Gabe Kaplan und A. J. Benza mit der Theorie. Kaplan meinte, dass er Deeb eine solche Aktion nicht zutrauen würde, versprach den Zuschauern aber dennoch, dass die Kameraaufzeichnungen von den Produzenten kontrolliert werden würden. Nach zwei ausgeschnittenen Sequenzen der Originalfassung saß Deeb wieder am Tisch. Benza besätigte daraufhin den Zuschauern, dass Freddy in der Tat kein Geld vom Tisch genommen hatte. Während die Geschichte für die Kommentatoren und die Zuseher damit beendet schien, beschuldigten einige Spieler, darunter Negreanu und Farha, Deeb dem Entwenden von Jetons. Jedoch ging aus deren Verhalten nicht hervor, ob sie die Sache überhaupt ernst nahmen. Als Freddy Deeb keine Antwort gab, konfrontierte Negreanu ihn ein weiteres Mal damit, worauf Deeb angab, dass er nur eine Zigarette geraucht hatte.
Nach weiteren Anschuldigungen eskalierte die Situation. Deeb forderte die Spieler dazu auf, sich ein anderes Gesprächsthema zu suchen. Als Negreanu angab, dass Chan ursprünglich auf die Idee kam, entschuldigte sich dieser und die aktuelle Hand wurde fertig gespielt. Daniel Negreanu erklärte daraufhin erneut, dass seine Beschuldigungen nicht ernst gemeint waren. Mit dieser Entschuldigung gab sich Deeb allerdings immer noch nicht zufrieden und verlangte, dass der Floorman, also die Person, die für etwaige Regelbrüche- und Klärungen zuständig ist, gerufen wird, um die Situation zu schlichten. Außerdem wurde das Spiel angehalten. Deeb beschwerte sich Sekunden später bei dem Floorman Bob Thompson darüber, dass die Spieler diese Anschuldigungen im nationalen Fernsehen äußerten und so seine Integrität anzweifelten. Den beteiligten Spielern und Thompson gelang es in der Folge einigermaßen Freddy Deeb zu beruhigen. Nachdem Sheikhan ihm eine rote Rose schenkte, wurde das Spiel fortgesetzt.
Ausstrahlung und Reaktionen
Sendeplatz und Einschaltquoten
High Stakes Poker wird jeden Montag um 21:00 Uhr nach zentral-US-amerikanischer Zeit ausgestrahlt. Die Nettolänge einer Episode beträgt etwa 40 bis 42 Minuten. Mit den Werbeunterbrechungen beträgt die Sendezeit rund eine Stunde. Falls keine neue Episode zur Erstausstrahlung zur Verfügung steht, wiederholt GSN Episoden aus vorhergegangenen Staffeln. Im zweiten Quartal 2007 war High Stakes Poker das Programm mit den höchsten Einschaltquoten des Senders. Die besonders große Reichweite in der Zielgrupppe der Männer im Alter von 18 bis 34 Jahren wurde von GSN verdeutlicht.[9] Der Haushaltsdurchschnitt lag im Frühjahr bei 0,4.[10]
Die deutsche Sendeanstalt DSF wollte das Format ursprünglich bereits ab Juni 2007 ausstrahlen. Aufgrund von rechtlichen Problemen wurde die Premiere jedoch auf den 10. September 2007 verschoben.[2]
Resonanz
Unter Pokerexperten hat High Stakes Poker einen sehr guten Ruf. Anfänger schätzen vor allem den hohen Lernfaktor der Serie. Dieser wird vor allem durch die Tatsache erzeugt, dass die Spieler im Gegensatz zu Fernsehturnieren nicht zu aggressiven Aktionen gedrängt werden. Dadurch kommt es zu deutlich weniger all ins und dafür zu mehr interessanten Spielaktionen. Zudem besteht der größte Anteil der Spieler aus erfahrenen Profis, die in der Regel attraktiver spielen als die häufig unerfahrenen Turnierspieler.
Teilnehmer
- Siehe auch Liste der Teilnehmer an High Stakes Poker
In vier Staffeln und 59 Episoden saßen 54 Spieler am Tisch. Das entspricht einem Durchschnitt von 13,5 neuen Spielern pro Staffel. Bei überwältigende Mehrheit aller Teilnehmer handelt es sich um professionelle Pokerspieler; der kleine Rest besteht aus wohlhabenden Amateuren. Von allen Teilnehmern war Jennifer Harman die einzige Frau. Sie ist außerdem eine von acht Spielern, die an allen Staffeln teilnahmen.
Alle Teilnehmer haben die Erlaubnis, ihnen bekannte Personen einzuladen, die dem Spiel in der Folge als Beobachter beiwohnen. Davon Gebrauch machten beispielsweise Phil Laak und Daniel Alaei, deren Lebensgefährtinnen über einen längeren Zeitraum hinweg das Spiel beobachten. Während Daniel Negreanu und Mike „The Mouth“ Matusow Ende der zweiten Staffel von ihren Müttern besucht wurden, lud Antonio Esfandiari etwa zum selben Zeitpunkt einen großen Teil seiner Familie ein.
Die ausgezeichnete Reputation der Sendung unter den Topspielern wird dadurch unterstrichen, dass vierzehn der 25 einnahmenreichsten Turnierspieler an High Stakes Poker teilnahmen.[11]
Quellen
- ↑ a b Programm von GSN auf multichannel.com (englisch)
- ↑ a b Antwortschreiben auf eine E-Mail der DSF-Zuschauerredaktion vom 6. August 2007
- ↑ Best of High Stakes Poker Vol. 1
- ↑ a b c Jeff Haney über High Stakes Poker auf lasvegassun.com
- ↑ Die Regeln auf der offiziellen Webpräsenz
- ↑ Aussagen von Daniel Negreanu über den „Stundenlohn“ der Spieler
- ↑ Erklärung des Begriffs auf playwinningpoker.com
- ↑ Vierling in der vierten Staffel von High Stakes Poker auf lasvegassun.com. (englisch)
- ↑ GSN announces fourth Season of High Stakes Poker auf gsn.com (englisch)
- ↑ Game Over for Cronin auf multichannel.com (englisch)
- ↑ Ewige Geldrangliste auf thehendonmob.com (englisch, Stand 26. August 2007).