Diskussion:Autorenfilm
Diskussion aus dem Wikipedia:Review:
Miloš Forman u.a. & die tschechoslowakische Neue Welle - NICHT UNWICHTIG!!!
Nur eine kleine Frage: Wo ist die tschechoslowakische Neue Welle - mit Miloš Forman, Vera Chytilová etc., solche Filme wie "Die Liebe einer Blondine", "Schwarzer Peter", "Tausendschönchen" etc. - wenn schon nicht extra erwähnt (wobei ich finde, daß gerade sie eine besondere Stellung einnehmen - Politik, Sozialismus mit menschlichem Antlitz, Prager Frühling etc.), sollten doch zumindest unter "andere Länder" ein paar Namen und Filme genannt werden...--(unbekannter Autor)
- Nur zu! --Djducky 19:36, 25. Feb. 2007 (CET)
Autorenfilm 29. Mai
Bilder-urheberrecht müsste dringend geklärt werden. -- Necrophorus 00:10, 30. Mai 2004 (CEST)
Gehört Claude Sautet mit Nelly et M. Arnaud nicht auch zum Autorenfilm ? --217.234.82.186 19:03, 11. Jun 2004 (CEST)
Ich habe den Beitrag erst einmal überflogen - er lohnt offensichtlich ein genaues Lesen, mach ich dann demnächst. Vorab fiel mir auf: obschon ich ein großer Link-Fan bin, hier ist es doch arg viel ... . Und es es scheint so, dass Vieles davon (Autoren, Titel etc.) auch verlinkt bleiben sollte und muss. Da allein das schon den Artikel sozusagen völlig besoffen, also sternhagelblau macht, sollte jeder weitere nicht unbedingt notwendige Link (z.B. Lizenz) konsequent in die Gosse geworfen werden.--Lienhard Schulz 20:22, 17. Jun 2004 (CEST)
- Sorry, die Ankündigung, genau zu lesen, kann ich im Moment nicht einhalten. Zur Not rauf auf die Kandidatenliste, beim Überfliegen hatte ich einen recht guten Eindruck gewonnen. Vielleicht kommen ja dann die Experten, die ihn wirklich beurteilen können. --Lienhard Schulz 23:45, 24. Jun 2004 (CEST)
Meiner Ansicht nach ist der Artikel stark der ursprünglichen Autorenpolitik verhaftet, deshalb habe ich "Probleme und Diskussion" erstellt. Ist übrigens alles wissenschaftlich abgesichert, war also kein Larifari-Geschreibsel. Siehe auch Literaturliste. Ist ein bisschen blöde, dass sich das Ganze nun stark mit der Auteur-Theorie überschneidet. Jemand einen Lösungsansatz? --Djducky 02:21, 12. Apr 2005 (CEST)
So, hab die Sache nun selbst in die Hand genommen und einfach die ganze Auteur-Theorie hierher verfrachtet und nen redirect angelegt. Wozu zerteilen, was zusammen gehört. --Djducky 04:40, 20. Apr 2005 (CEST)
Der Artikel gefällt mir sehr gut, obwohl ich mich mit dem Thema noch nie viel beschäftigt habe. Habe nur Roland Barthes verlinkt. Gruss : Boris Fernbacher 14:28, 4. Mai 2005 (CEST)
Ist doch was. Ich wusste garnicht, dass der Herr so bekannt ist und seinen eigenen Artikel hat. :-) --Djducky 23:59, 5. Mai 2005 (CEST)
Hab Stanley Kubrick und seine bedeutensten Werke in die Liste miteingefügt. Kubrick ist für eine Liste von Auterenfilmer unverzichtbar. MFG - Tankwart
Kritik und Fragen zum Artikel (2005-05)
Ich bin kein Fachmann für die auteur-Theorie, habe aber doch ein paar Kritikpunkte und Fragen, Äußerliches und Inhaltliches betreffend:
- Ich antworte mal eingerückt auf die einzelnen Punkte.--Djducky 22:03, 18. Mai 2005 (CEST)
Die Bilder scheinen mir praktisch wertlos zu sein: Filmkamera und -projektor, Hitchcock, Stone - was soll das? Wenn mich das interessiert, schaue ich im betreffenden Artikel nach. Ein Bild sollte doch im jeweiligen Artikel ein Stück Information darstellen, keine Illustration, schließlich ist eine Enzyklopädie keine Illustrierte. Wenn das Thema nicht durch Abbildungen besser dargestellt werden kann, könnte man auch leicht darauf verzichten. Man sollte sich überlegen, durch welche Bilder der Artikel an Informationswert gewinnen würde. Es wirkt doch eher peinlich, wenn man zu den erstbesten Fotos greift.
- Oiver Stone und Hitchcock sind Autorenfilmer, zumindest nach vielen gängigen Meinungen. Ich habe zu keinem der anderen ein Bild gefunden. Hitchcock ist nach Truffaut DER Autorenfilmer und deshalb im entsprechenden Absatz zu finden. Stone wird von Jan Distelmeyer näher untersucht und anhand dessen das Thema aufgerollt. (Siehe Literaturliste)
Was die Filmkamera angeht.. nunja, wie bebildert man das Thema "Film"? Ich habe da zu einem guten Kamerabild gegriffen, der Projektor stellvertretend für die technischen Neuerungen... ausser dir hat sich auch noch niemand beschwert. Wenn er dich stört nimm ihn raus. Mir gefällts.
Die Verlinkung erscheint mir nicht sauber. Namen und Artikel sollten nur bei der 1. Nennung verlinkt werden; Wörterbuchlinks wie "Kunstwerk", "Bild", "Szene", "Publikum", "Pionier" sind entbehrlich. Dafür finde ich die Filmliste sehr inkonsistent: Wenn vergleichsweise kleine Filme wie "Karniggels" verlinkt sind, warum nicht "Das Appartement", "Die Blechtrommel", "Teorema"?
- Das ist immer Geschmackssache. Der Artikel wurde schon entschlackt, ich persönlich kann auch nicht 100% klären, was nun notwendig ist. Schließlich bin ich da kein Laie, der evtl. bei einigen Begriffen Bedarf hat, näher nachzuschauen. Was die Filmliste betrifft, kann ich dir nicht alles erklären, weil ich da auch nicht alle Filme von kenne. Zu vielen gibt es auch schlicht keinen Artikel. Auch hier kann ich nur sagen: Mach es doch einfach, damit tust du mehr Gutes als du verwursten könntest ;-)
Zum Inhalt: Wie mir scheint, gibt es drei Begriffe von "Autorenfilm": den aus der Film-als-Kunst-Zeit der 1910/20er Jahre; den von der französischen Kritik der 1950/60er Jahre (in anderen Ländern aufgenommen); und eine moderne Problematisierung dieses Begriffes (wohl unter Einwirkung poststrukturalistischer Theorien). Der Autorenfilm der Stummfilmzeit hat doch aber mit der auteur-Theorie eigentlich nichts gemein (außer dem Namen); für mich könnte das sogar in 2 Artikeln beschrieben werden, insofern ist mir der Kommentar "Wozu zerteilen, was zusammen gehört?" (Djducky, s.o.) nicht nachvollziehbar.
- Für mich schon. Der Begriff Autorenfilm existiert nunmal nicht per se. Er ist entstanden aus der Auteur-Theorie und hat auch heute noch viele Auslegungsarten. Alleine der Abschnitt "Kritik und Diskussion" zeigt auf, dass es sehr viele verschiedene Sichtweisen gibt. Und die kann der Artikel längst nicht alle klären.
- Der Autorenfilm der Stummfilmzeit hat genau das: Regisseur und Drehbuchautor ist derselbe. Die Auteur-Theorie setzt sich aber auch genau damit auseinander: Muss das sein? Warum keine Adaptionen usw.?
Wenn ich mich darin nicht täusche, dass sich drei Ansätze zum "Autorenfilm" unterscheiden lassen, dann finde ich den Artikel undurchsichtig. Er tut nämlich so, als wäre der Autorenfilm eine einheitliche Sache, die von 1895 bis 2005 reicht. Die paar Definitionspunkte, die er gibt (keine literarische Vorlage, Originaldrehbuch, Nichtkommerzialität), ignoriert er andauernd selbst (nicht nur bei Hitchcock): Kurosawa, Keaton, Truffaut, Scorsese, Kubrick, Schlöndorff, Tarantino, Hawks, Coppola, Spielberg, Giovanni, und dann noch die Brüder Skladanovsky. Nach welchen Kriterien sind das alles Autorenfilmer? Wenn man die im Artikel aufgezählten Namen und Filme so liest, wäre man dankbar für eine "Negativliste" von Regisseuren, die keine Autorenfilmer sind, damit man sicher sein kann, dass es das auch gibt.
- s.o. Der "Autorenfilm" ist kein per se existenter Begriff sondern eine Variable. Nur die Auteur-Theorie kann das Ganze speisen. Und ich verstehe nicht, was daran widersprüchlich ist... oben steht, dass es umstritten ist, dass Nur Nicht-Adaptionen zählen und vor der Liste steht, dass auch adaptionen dabei sind, weil diese Filmemacher auch als auteurs gelten, wie eben in "Auteur-Theorie" auch diskutiert.
Wäre es nicht besser, die verschiedenen Begriffe von "Autorenfilm" relativ getrennt voneinander darzustellen und in den jeweiligen Zusammenhang zu stellen? Die Tendenz der Stummfilmzeit, Film als Kunst statt als Jahrmarktvergnügen zu gestalten, erwähnt der Film nicht, dafür wird Méliès' Technikbegeisterung breit dargestellt. Die französische auteur-Theorie wird nicht inhaltlich ausgeführt. Es wird viel Aufhebens gemacht um die Frage "politique" oder "théorie", aber worin die Theorie bestand, bleibt offen. Was war denn nun für Truffaut und die Nouvelle Vague ein "auteur"? Und was die neuere Forschung betrifft: Inwiefern beruht sie auf der alten auteur-Theorie, was stört sie daran, wie geht sie darüber hinaus? Falls die Diskussion noch nicht abgeschlossen ist (also noch kein Forschungskonsens erreicht ist), sollte sie auch so dargestellt werden. Um den Artikel von Polan (von 2001) zu zitieren:
- "No doubt there is an extent to which many of the works of auteurism from the 1960s or 1970s on simply continue the older tradition uncritically: one can cite any number of studies that proceed as if structuralism, Marxist theory of ideology, post-structuralism, postmodernism, and so on, never existed. But it is also necessary to note how much of the new auteurism is being undertaken by scholars and writers who are aware of the theoretical critique of authorship, voice and identity and have taken that critique to heart."
- Ganz einfach - Der Begriff "auteur" ist für Truffaut genau das, was da auch steht: der auteur ist ein KÜNSTLER, ein Mensch, der die Schirmherrschaften über einen Film in sich vereint. Hier sei auf die Einleitung verwiesen und die drei Punkte, die in der "Geschichte der Auteur-Theorie" erwähnt sind.
Nach diesem Artikel bekomme ich den Eindruck, dass einige Forscher den klassischen auteur-Begriff einfach übernehmen, andere ihn weiterentwickeln und einige ihn für völlig passé halten, Wissenschaftsgeschichte sozusagen.
Zum Aufbau: Der Artikel fängt nach kurzer Einleitung mit einer Geschichtsdarstellung an, bevor der Begriff "Autorenfilm" definiert ist (das leistet die Einleitung nämlich nicht). Nach dem oben Gesagten frage ich mich, ob es wirklich sinnvoll ist, zu versuchen, die Geschichte des Autorenfilms zu schreiben (statt der Geschichte der Autorenfilm-Theorien), aber wenn man es macht, müsste man einen Abschnitt mit einer klaren Begriffsdefinition voranstellen. Die Einleitung ist eher Begriffskapitulation: A. heißt Originaldrehbuch - das ist aber "umstritten". A. ist "oft" Kunst, nicht Kommerz. "Viele" sehen A. als Kunst mit literarischem Ausdruck [?]. Vorbild ist Hitchcock [der keine Originaldrehbücher schrieb und das Kommerzielle immer mitdachte!].
--Shell 13:26, 18. Mai 2005 (CEST)
- Über Letzteres kann man nachdenken, aber der Artikel tut eines mit Absicht, nämlich die Strittigkeit des Begriffs darzustellen. Es ist eben nur die "strenge Sichtweise" wenn man sagt, er muss auch das Drehbuch geschrieben haben. Meiner Ansicht nach ist es Quatsch, aber viele sehen es so. Ich weiss aber was du meinst, mal sehen ob man das klarer formulieren kann.
- Nur was nicht der fall ist, dass es drei Theorien gibt, die nichts miteinander zu tun haben. Du glaubst garnicht, was es alles für Käse gibt in der Auteur-Theorie, ich sag nur Strukturalismus von Claude Lévi-Strauss..
Was Dana Polan angeht, ist natürlich blöd dass du jetzt im Grunde nur sie nachlesen kannst, weil der Rest nicht im Netz zu finden ist. Auch sie ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber danke für die Kritik...hab bis jetzt das Gefühl gehabt, dass niemand den Artikel so richtig beurteilen kann. --Djducky 22:03, 18. Mai 2005 (CEST)
Ich habe die Einleitung nochmal überarbeitet, und denke, dass sie jetzt klarer zu verstehen ist. Jetzt wo du es sagst, muss ich dir recht geben... das war vorher nicht 100% klar. Dazu noch einige Filme verlinkt. Habe auch sämtliche Hinweise, Kubrick und Hitchcock seien keine "echten" Autorenfilmer, aus dem Text entfernt. Da soll sich jeder seine eigene Meinung bilden. Und noch einige (einige viele) Links in die Gosse geworfen, die hier nichts zum Thema beitragen bzw. die mehrfach auftreten. --Djducky 23:24, 18. Mai 2005 (CEST)
Die Einleitung finde ich jetzt auch viel eindeutiger, nur das "Kunstwerke mit literarischem Ausdruck" ist noch etwas nebulös. Wenn man alle Autorenfilm-Begriffe unter einem Dach behandeln will, müsste man aber den frühen Autorenfilm doch separat behandeln. Für mich ist der Autorenfilm der 1910/20er Jahre der Versuch, "Filmkunst"/film d'art statt Kintopp und Spektakel zu kreieren, indem man 1. Literatur verfilmt; 2. renommierte Autoren fürs Skript gewinnt; 3. "würdevolle" Themen behandelt (Napoleon statt Tortenschlachten oder Méliès-Phantastereien, sozusagen) - also eine "Literarisierung" des Films. Das Kriterium dafür, welche der frühen Filme Autorenfilme sind, wäre schlicht, ob sie als solche geschaffen und beworben wurden. Die aktuelle Forschung scheint einen modernen Autorenbegriff aber rückzuprojizieren auf die Stummfilmzeit. "Regisseur = Drehbuchautor" ist eine Anwendung der späteren auteur-Theorie auf die Stummfilmzeit. -- Die frz. Kritik lehnt später aber gerade den klassischen "Qualitätsfilm" ab, weil er ihr zu steril und lebensfern ist, zu "künstlerisch" und zu wenig aufrichtig und persönlich. (So wird das in der Truffaut-Biographie von de Baecque/Toubiana [1999, S. 167ff.] dargestellt.) Es handelt sich also um 2 eigentlich unvereinbare Autorenfilm-Begriffe. Was die neuere Forschung mit dem Begriff macht, weiß ich nicht, aber ich denke, es wäre besser, in jedem Fall die verschiedenen Auffassungen auseinanderzuhalten (die ja in jeder "Phase" schon schwammig genug sein können). Wenn man die Geschichte des Autorenfilms von 1895 bis 2005 darzustellen versucht, stellt man die Sache als ein Ganzes dar, indem man alle existenten Definitionen aufaddiert, und das Ergebnis ist dann, dass nahezu alle Filme Autorenfilme sind. Wenn du z.B. schreibst: "Der 'Autorenfilm' ist kein per se existenter Begriff sondern eine Variable", heißt das doch, dass es keinen einheitlichen Autorenfilm-Begriff gibt; man kann etwas aber auch nicht als Einheit darstellen, was nur Worthülse ist, sondern nur die verschiedenen Bedeutungen, die verschiedene Leute dieser Worthülse gegeben haben.
Ich glaube, du bist beim Bearbeiten des Artikels zu schonend mit dem Textbestand umgegangen. Für den Fall, dass du einmal zuviel Zeit hast, würde ich folgende Strukturänderung vorschlagen: Je einen Abschnitt über den frühen Kunst-/Autorenfilm und über die frz. auteur-Theorie. Den Geschichtsabschnitt würde ich auflösen und die relevanten Teile in diese Abschnitte einfügen, also den Kontext darstellen, in dem die jeweilige Theorie entsteht (die Truffaut'sche Theorie etwa lässt sich besser nachvollziehen, wenn man die Ziele seiner Polemiken kennt). Auf diese Weise kommt man für die jeweilige Zeit zu einem relativ deutlichen Autorenfilm-Begriff. Die spätere Kritik (sei es von Sarris oder von Poststrukturalisten) würde ich auch von den anderen historischen Ausprägungen trennen. Ich finde es wichtig, dass man sich informieren kann über das, was 1915 oder 1960 als "Autorenfilm" bezeichnet wurde, ohne "Kontaminationen" durch spätere Geister. Die Brüder Skladanowsky haben sich jedenfalls sicher nicht als Autorenfilmer empfunden (schon weil es den Autorenfilm noch gar nicht gab), und es ist mir auch ein Rätsel, wie irgendein Forscher sie dazu erklären kann (stammt das aus dem Pordenone-Band?). Die haben Varieté-Nummern abgefilmt und die Kamera an öffentlichen Plätzen hingestellt, das Straßentreiben abgefilmt.
Noch etwas zu den Bildern: Da möchte ich auf eigene Faust nichts ändern, ich weiß ja, dass es viele, viele Menschen gibt, für die ein Artikel mit weniger als drei Bildern gar nicht gut sein kann. Vielleicht gibt es aber auch ein paar Ideen für informativere Bilder. Ich denke da z.B. an die verschiedenen Mittel, mit denen Regisseure ihren Autor-Status ausdrücken: Abel Gance z.B. mit seiner "Signatur" im Vorspann und (glaube ich) auf Plakaten; Hitchcock mit seinem Profil (oder seinen Miniauftritten?); der klassische Vorspanntitel "Written and directed by Woody Allen" - etwas in der Art. Für Szenenbilder aus Filmen wird man aber wahrscheinlich die Rechteinhaber fragen müssen.
--Shell 23:38, 19. Mai 2005 (CEST)
Für mich stellt sich da folgendes Problem: Auch ich bin nicht DIE Kapazität auf diesem Gebiet. Die ersten Abschnitte über die "Geschichte" kann und will ich nicht beurteilen geschweige denn so ändern, wei es meiner Ansicht nach besser hinkommen *könnte*. Mein Anliegen ist es, in diesem Artikel die verschiedenen Ansichten des Begriffs "Autorenfilm" beleuchtet zu sehen.
Es ist schon richtig: Der Autorenfilm ist die Variable X, aber dass man zu dem Ergebnis kommt, *alle* Filme wären Autorenfilme. Dazu müsste man sich schon arg was hinkonstruieren. Der größte Konsens besteht ja in Folgendem:
- Werkzusammenhang
- persönliches Anliegen
- möglichst freie Hand
Was die Varieté-Nummern angeht, würde ich mir jemanden wünschen, der das genauer weiss. Ich weiss es einfach nicht besser. Mit meinem Autorenfilm-Begriff hat das nichts zu tun (Ich halte es eher mit "commercial Auteur" und der Werkanalyse von Distelmeyer. Sollte es so sein, dass wir mit den 10er/20er Filmen nicht hinkommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Man stellt heraus, dass hier das Wort "Autor" auch "Autor" bedeutet und nicht "auteur"oder man löscht diesen Abschnitt. Nur wie du das mit dem Trennen der späteren geistern vom geschichtsabschnitt meinst, ist mir nicht völlig klar. Diese Positionen habe ich in "Kritik und Diskussion" beleuchtet und auch Truffauts Ziele angedeutet. Damit ist es weitestgehend vom Rest getrennt und stellt die Wässrigkeit des Begriffs dar. Ich habe ja schon dieses Missverständnis mit den Adaptionen aus dem Text gelöscht, weil es gerade auch Truffaut nie darum ging, Drehbücher müssten unbedingt vom Regisseur selbst sein. Im Gegenteil: Er verehrte Hitchcock. Jedenfalls tu ich mir schwer damit, den Geschichtsteil aufzulösen, ohne ein bis zwei Mitstreiter, die AHNUNG von dem Thema haben. Distelmeyer selbst zu fragen... da käm e ichmir etwas blöde vor. Gleiches gilt für die Bilder: Man müsste die Rechteinhaber fragen. Ich hätte am liebsten Pics von Truffaut mit ner Kamera, nem Cameo-Auftritt von Hitchcock (Gibt auch ein schönes gemeinsames Bild der beiden) und die Einleitung von Howard Hawks' Scarface... Bloss wird Paramount oder jede andere Firma mir das Bild nicht zur Verfügung stellen...leider! Insofern muss die Wachsfigur erstmal langen...ist ja auch einigermaßen gut getroffen ;-) --Djducky 00:29, 20. Mai 2005 (CEST)
- So, ich habe nun nochmal den Wirrwarr bei "Die Anfänge" kommentiert und Truffauts Rolle bei der Nouvelle Vague klarer dargestellt. Jetzt macht die historische Abhandlung des Themas doch irgendwie Sinn... schließlich sind die verschiedenen Bewegungen auch irgendwie historisch begründet. Sollten imho keine Missverständnisse mehr bestehen. --Djducky 00:53, 20. Mai 2005 (CEST)
Nur noch einmal kurz zum Autorenfilm-Begriff. Die aktuelle Theorie scheint ihn wirklich so weit zu fassen, dass er als Begriff unpraktikabel wird. "Werkzusammenhang, persönliches Anliegen, möglichst freie Hand" sind doch äußerst problematische Kriterien. Werkzusammenhang gibt es auch bei Fließbandprodukten, persönliches Anliegen ist nicht überprüfbar und einfach behauptbar, freie Hand eine Folge von kommerziellem Erfolg oder Einfluss. - Das will ich nicht dem Artikel anlasten, eher den Theoretikern, aber deswegen ist es für mich so wichtig, ältere, historische Begriffsstände getrennt zu halten. Ich habe mal einen Abschnitt über Truffaut hinzugefügt, im Wesentlichen nach der o. a. Biografie (S. 134ff., 167ff.). Danach sollen die "Fäden" der auteur-Theorie "allesamt" zu Truffaut führen (167). Eine (hoffentlich vorläufige) Truffaut-Lastigkeit wäre damit wohl zu rechtfertigen. - Den Teil zur "intellektuellen Realität" und zum "epischen Theater" habe ich weggelassen, weil er mir 1. etwas unklar erschien und 2. hauptsächlich auf Godard und nicht die ganze Nouvelle Vague gemünzt scheint. Liege ich da falsch? - Ansonsten habe ich den Artikel noch weiter "entlinkt". --Shell 02:20, 28. Mai 2005 (CEST)
Die Kriterien sind nicht wirklich unpraktikabel, aber schwierig. Dennoch bilden sie den Schwerpunkt der ganzen Sache. Das mit der näheren Beschreibung der Cahiers-Geschichte ist eine gute Idee, wir sollten aber zwei Dinge verbessern: Die Formulierung in den 40ern steht jetzt etwas in der Luft da, das zweite ist der Begriff "politique des auteurs". So wurde es von Truffaut, Bazin usw. genannt, erst Kritiker sagten sinngemäß: "Das ist eine Theorie, und eignet sich nicht zur Filmpolitik"! Ich formulier das mal eben um. --Djducky 16:29, 28. Mai 2005 (CEST)
Auffällig ist, daß in der Liste der Autorenfilmer nur Männer genannt werden, was nachträglich noch einmal die alte Kritik am sexistischen Charakter der Autorentheorie bestätigt. Laßt uns preisen die großen Männer, auf daß wir auch große Männer werden! --[80.***-IP]
- Wieviele gute Autorenfilmerinnen, die es mit denen in der Liste an Popularität aufnehmen können, kennst du denn? Nenn Namen, schreib sie rein, immer gerne. Wer oder was hindert dich daran? Regisseure sind nun einmal überwiegend männlich. Abgesehen davon ist mit Sofia Coppola eine Frau vertreten. Una man muss ja nun nicht Frauen um der Frau Willen reinschreiben, wenn sie wesentlich unbekannter sind, als die in der Liste vertretenen Männer. Den neuesten Beitrag zu "Kritik und Diskussion" finde ich allerdings äußerst sinnvoll und richtig, diese Stellen hatte ich beim Verfassen nicht mehr so genau im Kopf. --Djducky 22:14, 14. Jul 2005 (CEST)
Abkehr, Technik
- Während bis in die 1970er die auteur-Theorie prägend für den europäischen Film war, setzte sich danach wieder eine Abkehr von der "verhängnisvollen Macht der Regisseure" (Günter Rohrbach) durch.
- Es wäre interessant, zu erfahren, worin Günther Rohrbach die Verhängnisse sah - dieser Satz steht zwar in dem Kapitel über die Auteur-Theorie, und die Kritik daran wird ja im folgenden Abschnitt schön erläutert, aber anscheinend gab es auch Kritik an der Produktionsmethode Autorenfilm bzw. an der Qualität von Autorenfilmen als solchen?
- Wirtschaftlicher Druck und der technische Fortschritt, der mit der Computeranimation auch in kreative Bereiche eingreift, zwang zur Rückkehr zu einer arbeitsteiligen Produktionsweise, wie sie für den Produzenten-Film charakteristisch ist.
- Computeranimation in den 1970ern? Und gibt es nicht auch technische Neuerungen, die förderlich für den Autorenfilm sind und waren? (Aus einem Interview mit Wim Wenders, ca. 2003: [Der Begriff Autorenfilm] wird gerade wieder entdeckt, zu Beginn des digitalen Zeitalters des Kinos, wo nämlich die Produktionsmittel auf einmal eine subjektive und "eigenartige" Sicht wieder fördern und überhaupt wieder möglich machen, gerade angesichts der formelhaften Retortenhaftigkeit des Blockbuster-Kinos.)
- Damit einher ging notwendigerweise auch wieder die Einigung aller Beteiligten auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner und somit auch häufig eine gewisse Banalisierung der Filminhalte, die um so stärker zu Tage tritt, je weniger der Produzent als Projektverantwortlicher in den eigentlichen schöpferischen Prozess eingebunden ist.
- Hm, klingt für mich ein bisschen POV...
Insgesamt aber ein prima Artikel, ich hätte auch pro Exzellenz gestimmt. (Leider scheint niemand daran gedacht zu haben, die Exzellenzdiskussion hier zu verlinken oder zu kopieren?) grüße, Hoch auf einem Baum 01:43, 26. Jul 2005 (CEST)
- Du hast recht, diese Stelle mit Rohrbach war mir auch nie ganz klar. Nur leider habe ich keine Möglichkeit, das nachzuprüfen, da nichts angegeben ist an Quellen... Mir ist aufgefallen, dass die Literaturangaben, die vor meiner Überarbeitung hier standen (Also zu "Geschichte") alle von einer Internetseite gepastet sind und keinesfalls notwendigerweise als Grundlage dienten.
- Den Satz von Wenders verstehe ich allerdings anders. Nämlich, dass der Autorenfilm als Gegenstück zum mit digitalen Techniken protzenden Blockbusterfilm entdeckt wird. Jedenfalls geht es auch mir so. Momentan gibt es ja zwischen Blockbusterkino und Autorenkino nicht viel Beachtenswertes. --Djducky 22:24, 28. Jul 2005 (CEST)
- Nein, Wim Wenders ist tatsächlich als Verfechter der digitalen Aufnahmetechnik bekannt. Siehe zB diese Meldung von 2002: "Die große Chance des digitalen Films liegt darin, sowohl bekannte, alte Formen wie den Dokumentarfilm oder den Neorealismus wieder zu beleben, als auch neue Formen zu erfinden", sagte Wenders. "Heute kann jemand, der es drauf hat, mit einer Kamera, die es an jeder Ecke gibt, mit geringen Mitteln einen Film machen, der in der ganzen Welt zu sehen ist. Das war noch nie da", meinte der Filmemacher. Seit den 90er Jahren habe es fast nur noch eine Art von Film gegeben, den Blockbuster aus Hollywood. "Aber inzwischen taut das wieder auf und zum Vorschein kommen viele kleine Formen, die lange verschütt gegangen waren. ...".
- Meines Wissens war sein Film Buena Vista Social Club einer der ersten Kinofilme, die komplett digital gedreht wurden, und er hat damals betont, dass Digital Video den Film überhaupt erst möglich gemacht habe, weil so mit begrenztem finanziellen Aufwand sehr viel Footage gedreht werden konnte; außerdem trugen auch die digital nachbearbeiteten Farben zum Erfolg des Films bei.
- (Der Unterschied zwischen Computeranimationen und digitaler Aufnahmetechnik ist doch bekannt? Aber auch Computeranimationen sind erschwinglich geworden und erfordern nicht unbedingt die Ressourcen eines großen Studios.)
- grüße, Hoch auf einem Baum 17:28, 1. Aug 2005 (CEST)
- PS: Ein Beispiel für einen vielfach als Autorenfilm bezeichneten Film, der auch Computeranimationseffekte intensiv einsetzt, wäre wohl Waking Life. grüße, Hoch auf einem Baum 17:45, 1. Aug 2005 (CEST)
Dann würde ich aber mal unterscheiden zwischen digitaler Aufnahmetechnik und aufwendigen Filmen mit Computeranimationen wie Herr der Ringe, Star Wars usw. wo dann auch noch Modellbau und der ganze Kram mit reinfließt. Jedenfalls: in den Anfangszeiten der ganzen Computerantimationen waren viele Spezialisten notwendig. Das werden zwar immer weniger, widerspricht aber nicht unbedingt dem Trend, den es nunmal gab. Der Verfasser mit PC und 70er hat sich wohl etwas vertüddelt, aber spätestens mit Star Wars gings ja los... das war 1976. Und Tron kam 1982. Unter digitaler Aufnahmetechnik, die Wim Wenders wohl auch meint, verstehe ich eher die reationalisierten Produktionsbedingungen. Heute kann man alles am PC und mit weniger Equipment machen und braucht nicht notwendig ein ganzes Filmstudio. Das ist natürlich wunderschön für Autorenfilmer. --Djducky 18:04, 3. Aug 2005 (CEST)
- Natürlich hast du Recht, man muss da unterscheiden, aber gerade das tut dieser Absatz ja nicht (...der technische Fortschritt, der mit der Computeranimation auch in kreative Bereiche eingreift, zwang zur Rückkehr zu einer arbeitsteiligen Produktionsweise).
- Star Wars und Tron schön und gut, aber ich würde den Zeitpunkt, an dem es schwierig wurde, einen Hollywoodfilm ohne Computeranimationen durchzukriegen, wesentlich später datieren (für Actionfilme vielleicht Ender der 80er? aber das war nun mal auch nicht gerade die Domäne des Autorenfilms).
- Ich ändere den Absatz mal. Wenn handfestere Belege für die These video fx killed the auteur star kommen, kann das mit der Computeranimation gern wieder rein.
- grüße, Hoch auf einem Baum 05:02, 4. Aug 2005 (CEST)
Unkorrektes und Fehlendes im Artikel/infaltionäre Auslegung des Begriffs
Luis Buñuel war zwar ein bedeutender Autorenfilmer, aber er gehörte sicher nicht der Nouvelle Vague an. Die Nouvelle Vague orientierte sich meines Wissens am B-Film, an auch als Film Noir bezeichneten billigen US-amerikanischen Kriminalfilmen aus den frühen 1940er-Jahren. Nur Truffaut nahm meines Wissens Hitchcock als Vorbild. Hitchcock widerum war zwar ein erfolgreicher Regiesseur, der auch eine eigene Handschrift entwickelte, aber so gut wie keins seiner Werke beruht auf einer Idee von ihm (gefunden habe ich bislang nur Saboteure) und fast alle Filme wurden von Drehbuchautoren geschreiben. Er beteiligte sich zwar an der Stoffentwicklung, aber das macht eigendlich ja jeder bedeutende Regiesseur.
Meines Wissens war es eine Forderung der Autorenfilmer nicht nur Buch und Regie zu übernehen, sondern auch die Produktion. Da bin ich mir aber nicht 100%tig sicher. Und das Orsen Wells, Buch, Regie, Kamera und Hauptdarsteller in Citizen Kane gemacht hat, halte ich für eher unwahrscheinlich. (Edit: Habe gerade nachgeschaut. Drehbuch: Herman J. Mankiewicz und Orsen Wells, Kamera: Gregg Toland aber Wells hat laut dem Wikipedia Artikel "Citizen Kane" auch die Produktion gemacht. Dann ist natürlich klar, dass er das Recht auf den Final Cut hatte.) Fritz Lang hatte in Hollywood nichts mehr zu sagen. In Deutschland hätte er wohl auch kein Fuß mehr auf den Boden bekommen nachdem er mit Metropolis einen Major, die Ufa in die Pleite trieb. Lang drehte in Hollywood lediglich B-Filme und wurde erst durch die Filmer der Nouvelle Vague wider endeckt und wieder geehrt.
Die Verköperung des Autorenfilmers ist wohl unbestritten Jean-Luc Godard. Zu den Stars zählt sicherlich Federico Fellini. An deutschen Autoren Filmern fällt mir noch Hellmuth Costard, Adolf Winkelmann, Christof Schlingensief, Magarete von Trotta, Werner Nekes und Rosa von Praunheim ein. Wobei Nekes eher zu den Experimentalfilmer gehört. In jedem Fall fehlt die Erwähnung von Marguerite Duras, die nach meinem Wissensstand den Nouvelle Vague Vertretern Geldgier vorwarf. Sie gehörte einer Gruppe von Fimemachern an, die sich Rivier Gauche (Linkes Ufer) nannten und nach heutigen Maßstäben Non-Buget Produktionen realisierten. Josua
- Ähm ok... erstmal zu Hichcock. Dass Hitchcock seine Drehbücher selten alleine geschrieben hat, ist im Artikel spezifisch erwähnt und wird auch diskutiert. Er ist ja gerade ein Beispiel dafür, warum der Begriff Autorenfilm an sich so umstritten ist (Siehe "Kritik und Diskussion". Deshalb kann ich auch deiner Behauptung, irgendwer fordere auch noch die Beteiligung des Regisseurs als Produzent, um ihn als auteur anzuerkennen, auch nicht ganz nachvollziehen. We hat das behauptet, wo steht das? Davon habe ich in der Filmwissenschaft noch nie etwas gehört.
Studiert du Filmwissenschaft? Ich habe es gemacht. Meine Unitage sind schon etwas länger her, daher habe ich ja auch vorsichtig formuliert. Aber bei dem ganzen geht es ja um die Unabhängikeit des Regisseurs vom Produzenten. Auch daher ist Hitchcock nicht fehl am Platz hier, den er hatte ja oft freie Hand.
- Ich habe bei dir das Gefühl, du beziehst dich auf eine spezifische Position, eine bestimmte Begriffsdefinition mit starren Regeln. Gerade das ist der Begriff Autorenfilm ja gerade NICHT. Es ist ein variabler Begriff, der von vielen Seiten verschieden benutzt, angehimmelt oder kritisiert wird. Inwieweit Fritz Lang Autorenfilmer ist, können wir hier garnicht klären. Genauso wenig, warum Alfred Hitchcock als Vorbild von Truffaut und Co auserkoren wurde, obwohl er häufig Vorlagen benutzte. Übrigens verfälschte Hitchock viele Vorlagen stark und nutzte nur Aspekte (Siehe Psycho, DVD-Zusatzmaterial).
Ist auf dem Zusatzmaterial erwähnt, dass die berühmte Duschszene von Saul Bass erdacht wurde? Das ein Buch nie 1:1 umgesetzt wird ist klar. Und das Produzent und Regisseur dabei ihre Vorstellungen einbringen auch. Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Literaturverfilmung http://de.wikipedia.org/wiki/Adaption_%28Literatur%29 http://de.wikipedia.org/wiki/Drehbuch
Hitchcock hat aber sicher dabei seine eigene Handschrift entwicklet.
- Dazu muss ich allerdings nochmal sagen, dass es garnicht darum geht, Truffaut als DEN Autorenfilmer hinzustellen. Vielmehr hat er durch seine polemischen Artikel in der Cahiers du cinéma zusammen mit André Bazin stark in diese Richtung gelenkt, wovon er selbst und auch Godart später selbst stark profitierten. Und deine Behauptung, Godard sei DIE Verkörperung des Autorenfilmers, könntetst du mal näher erläutern. Vor allem das "unbestritten". Es gibt in der Filmforschung kaum einen so umstrittenen begriff wie Autorenfilm, da kann ich eine solche Vokabel leider nicht akzeptieren.
Hitchcock wird hier in dem Artikel hingestellt, als sei er das Vorbild schlechthin. Das stimmt wohl für Truffaut. Auch die anderen der Nouvelle Vague beschäftigten sich mit ihm. Die Gruppe beschäftigte sich aber auch mit anderen. Vorbilder waren meines Wissens die u.a. von Lang gedrehten B-Filme aus den 40zigern. Hellmuth Costard, ein Fan von Jean-Luc Godard hat ja nicht aus heiterm Himmel seine Produktionsfirma B-Pictures genannt. Aber selbst wenn Hitchcock das große und einzige Vorbild der Nouvelle Vague gewesen wäre, wovon ich noch nie was gehört habe, dann war und ist er noch lange nicht das Vorbild aller Autorenfilmer. Ich wüsste nicht das er ein Vorbild für Fellini oder Bunuel war. Und auch den Autorenfilmer von heute, wie Wenders, sind wohl ganz andere Filmer wichtigt. Ich kenne keinen aktullen Regiseur, bzw, Autorenfilmer der Hitschcock zum Vorbild hat. Der Satz: "Vorbild für die auteur-Bewegung war und ist der britische Star-Regisseur Alfred Hitchcock." ist daher falsch. Zudem existiert heute keine "auteur-Bewegung".
- Zu Bunuel kann ich dir nichts sagen, der Satz stammt auch nicht von mir.
Klassischer Weise wird natürlich mit dem "Autorenfilm" die Nouvelle Vague verbunden. Und der interlektuelle Star der Nouvelle Vague ist Jean-Luc Godard. Allerdings beschränkt der Artikel den Autorenfilm ja richtigerweise nicht auf die Nouvelle Vague.
- Ich kann nur noch einmal darauf hinweisen, dass es eher kotraproduktiv ist, wenn du den Artikel anhand einer starren Begriffsdefinition kritisierst. Der Begriff Autorenfilm ist viel mehr als die Forderung "Ein Mann schreibt das Drehbuch, führt Regie und produziert" sondern führt zu unwahrscheinlich vielen Debatten. Diese sind allerdings auch im Artikel aufgeführt. Deshalb muss ich ehrlich zugeben, dass mich deine Einwürfe auch etwas wundern. Mein Ziel war und ist es, die Strittigkeit des Begriffes aufzuzeigen. Sorry, wenn ich mich etwas aggressiv lese, bin müde. ;-) --Djducky 02:37, 11. Feb 2006 (CET)
Ob die Forderung (von wem genau?) nun war auch die Produktion zu übernehmen, weiss ich wie geschrieben nicht genau. Ich würde es daher natürlich auch nicht in den Artikel schreiben. Es geht mir neben den kleineren Unkorrektheiten um die Überbewertung Hitchcocks, um Ergänzungen und um die Anregungen auch mal in andere Richtungen zu schaun. Dazu habe ich halt mal das aufgeschrieben, was mir durch den Kopf ging. Die Passage "Probleme und Diskussion" von dir finde ich auch sehr gut geraten. Da steht ja auch drinn das die Ausrufung Hitchcocks als künstlerisches Genie mehr als ein Akt der Provokation zu verstehen ist.
Vielleicht könnte man an anderer Stelle noch darauf abzielen zwischen Filmemacher und Autorenfilmer zu unterscheiden. Ein "klassischer Autorenfilm" ist wohl eher im künstlerisch interlektuellen Bereich angesiedelt. Winkelmann ist dsagen wohl eher ein Filmemacher. Und Spielberg fällt zwar formell unter die Autorenfilmer, ist aber eigendlich viel zu kommerziell Mainstream orientiert um als klassischer Autorenfilmer zu gelten. Zumindest wenn man den Begriff kulturell versteht. Denn darum ging es den Filmern von der Nouvelle Vague ja auch. Sie wollten die Anerkennung als Künstler. Sie wollten das gleiche Renomé haben wie ein Buchautor oder Maler.
"Die von François Truffaut und Jean-Luc Godart proklamierte "Politique des auteurs" der Fünfziger Jahre war ursprünglich ein Versuch, bestimmte Regisseure wie Alfred Hitchcock als Künstler anzuerkennen, die ihre völlig eigene Bildsprache entwickelten, oder, wie Truffaut selber, sämtliche Aspekte ihrer Filme selbst bestimmten." hast du ja geschrieben, wobei ich das "oder" durch ein "und" ersetzen würde.
"Viele moderne Filmemacher des Autorenkinos sehen in ihren Filmen Kunstwerke mit literarischem Ausdruck." heißt es in der Einleitung. "Der weisse Hai" oder "E.T." fällt für mich nicht darunter. Auch nicht Karniggels von Detlev Buck oder Männer von Doris Dörrie. Hark Bohm würde ich auch nicht unbedingt in den Künstlerhimmel loben. Alle genannten Filme und Filmemacher sind sicherlich sehr gut, aber sie haben einfach nicht das Niveau z.B. eines Woddy Allen. Auch Adolf Winkelmann, den ich zu meinen Lieblingsfilmemachern zähle, würde ich nicht unbedingt als Autorenfilmer bezeichnen, sondern eher als Filmemacher. "Wir können auch anders" finde ich auch einen klasse Film. Aber ist es ein Autorernfilm? Filme des Star Autorenfilmers Jean-Luc Godart gehören dagegen nicht zu meinen Lieblingsfilmen.
Michael Moore würde ich auch nicht nehmen, der ist politischer Filmemacher, einen künstlerischen Anspruch haben die Filme nicht. Adaptionen gehören für mich auch nicht oder nur als absolute Ausnahme in den Autorenfilm. Ein Autorenfilmer sollte schon die Idee zu seinen Film selbst gehabt haben. Irgendwo sollte man ja ein Genre abgrenzen und nach meiner Auffassung wird hier mit dem Begriff Autorenfilm viel zu inflationär umgegangen.
Wenn man von Autorenfilm spricht, sollte man sich die Frage stellen, ob der Film auch von jemand anders gemacht hätte werden können. Bei Spielbergfilmen würde ich das z.B. klar mit "ja" beantworten. Da fehlt die künstlerische Orginalität. Spielberg-Fans werden das sicher etwas anders sehen. Und auch Hitchcock war sicher mehr ein Kunsthandwerker als ein Künstler. Josua
- Ja, ich studiere Filmwissenschaft. Heisst bei uns zwar "Medienkultur", aber kommt doch aufs Gleiche hinaus.
Wenn du Medienkultur studierst, dann weisst du sicher, das es ein Grundsatz des wissenschaftlichen Arbeitens ist, seinen Erkenntnisstandpunkt zu formulieren, da man ja einem Thema gegenüber nicht neutral sein kann.
- Das Thema Hitchcock ist in der Tat ein schwieriges, aber das wird im Artikel auch erwähnt. Wie fange ich das jetzt am besten an... am besten mit Jan Distelmeyer und seiner kontextorientierten Werkanalyse. Da wird man sehen, dass Hitchcock nahezu alle Aspekte eines modernen Verständnisses des Autorenfilmers in sich vereint und gleichzeitig Reibungspunkte bietet. Er ist ein "commerial auteur", wird aber auch als "Künstler", als "Zyniker", als "Master of Suspense" bezeichnet. Sowie als "Leuteschinder" und überhaupt. Dazu ist ein "Hitchcock" ein "Hitchcock", womit die "" Bedeutung bekommen. Hitchcock ohne "" ist Alfred Joseph Hitchcock, aber "Hitchcock" funktioniert so gut, dass man ihn selbst bei den Drei ??? auf das Cover klatschen kann.
Um es mal extrem provokant zu formulieren: Hitchcock ist eine Marke, wie addidas. Nur hat er nicht gute Sportschuhe, sondern gute Thriller produziert. Beus hat aber widerum gesagt, dass jeder Mensch ein Künstler ist.
- Was nun Truffaut angeht, musst du den Satz aber auch genau lesen: Ich habe Hitchcock nicht als DEN Autorenfilmer hingestellt, sondern als Vorbild für die auteur-Bewegung, die von Truffauts Artikel mit der "gewissen Tendenz" ausgeht. Damit war die Lawine ins Rollen gebracht, die heute aber ganz andere Formen annimmt.
Truffaut war zunächst Laufbursche, dann Fabrickarbeiter, gründete einen Arbeiterfilmclub, wurde von André Bazin endeckt und zu einem der "scharfsinigsten und schärfsten Filmkritiker" seiner Zeit (Reclam). Zu seinen Filmen sagte er "wie alle Autodidakten möchte ich vor allem überzeugen". Truffaut bewunderte mit Sicherheit Hitchcock vor allem für dessen Perfektion. Truffaut: "Hitchcock ist derzeit der einzige Cineast der Welt, der genau weiss, was er will und wie er es erreichen kann." Ich vermute, das er mit seinen Filmen nie richtig zufrieden war.
- Deshalb meine ich ja - so leid es mir tut - dass du den begriff etwas zu starr siehst. Truffaut & Co. waren die Initiatoren, aber der Autorenfilm-Begriff ist heute mehr, wird verwässert, neu definiert, in die Neuzeit gerettet.
Nach meiner Auffassung wird er durch diesen Artikel verwässert, da versucht wird jeden bekannten Regiesseur auch als Autorenfilmer zu sehen. Du hast ja selbst geschrieben, dass es nicht nur darum geht, dass ein Regisseur auch Autor sein sollte. Richtig ist, dass Begriffe wie "Autorenfilm" natürlich einem Wandel unterliegen. Der Begriff "Autorenfilm" ist ja erst durch die Nouvelle Vague aufgekommen. Ohne den Erfolg der Filmemacher der Nouvelle Vague gäbe es den Begriff nicht. Geprägt ist der Begriff sicher durch die Theoretiker, also eine interellektuelle Schicht. Autorenfilmer haben es geschafft als Künstler anerkannt zu werden. Jetzt wollen natürlich Fans von anderen Regisseuren, dass sich ihre Idole auch mit dem Titel "Autorenfilmer" schmücken dürfen. Daher wird versucht den Begriff zu verwässern. Das ist auf dem Umweg über die Suche nach den Autoren als Schöpfern eines Filmwerks geschehen. "Nicht nur Regisseure, auch Kameramänner, Art-Directors, Vorspann-Designer etc. werden als Autoren entdeckt, Autorenschaften werden neu verhandelt und Filmgeschichte wird in immer wieder neu zusammengestellten Filmografien ständig umgeschrieben" heißt es in einem Vorwort einer Dissertation der uni-hildesheim. Es ist völlig korrekt dannach zu forschen, wenn es auch schwierig sein wird das im einzeln nchzuweisen. Ein guter Produzent und ein guter Regiesseur bündeln die Kreativität des Teams. Die Kreativität wird aber alzu oft nur einer Person, dem Regisseur zugeordnet und der Produzent wird hierzulande meist nur als jemand gesehen, der sich lediglich mit der Finanzierung beschäftigt. Das ist natürlich Quatsch.
Ein Autorenfilm unterscheidet sich von anderen dadurch, dass die Kreativität im wesentlichen von einer Person kommt und das der Film eine eigene künstlerische Handschrift hat. Hitchcock hat sicherlich letzters. Man könnte aber auch provokant formulieren: "Hitchcock konnte ja nur Thriller" während zum Beispiel Spielberg die ganze Klaviatur des Film beherscht. Allerdings hat Hitchcock ein Genre geprägt während ich bei Spielberg keine filmhistorisch bedeutende Leistung sehe. Ob man die beiden jetzt als mehr als Künster oder Handwerker sieht ist wohl Auslegungssache. Spielbergs Filme als Kunst zu bezeichnen halte ich aber für übertrieben. Sie sind nicht orginell.
- Aber eines ist er mit Sicherheit (der Autorenfilm) nicht: Ein Genre. Bewahre! Das Genrekonzept ist nun ein völlig anderes, nicht selten wird darin auch gerade das Autorenfilm-Konzept scharf kritisiert.
Ein Autorenfilm ist natürlich kein Genre sondern eine Klassifizierung oder wie man das auch immer bezeichnen möchte.
- Um es mal sehr deutlich zu machen: Jan Distelmeyer war ein Dozent von mir, er hat ja diese Dissertation geschrieben, die heute als "Autor macht Geschichte" im Handel ist. Ein gewisser Jan Hans hat diese Arbeit betreut, und er ist ein relativ erbarmungsloser Kritiker des Autorenkonzepts.
Man sollte einen Film erstmal als Film sehen und seine Bedeutung ganz unabhängig davon analysieren, wie er nun zustande gekommen ist. Persönlich stehe ich dem Autorenkonzept daher recht neutral gegenüber. Es lässt aber zumindest die individuelleren Ergebnisse erwarten. Du schreibst es ja auch. Mit der zunehmenden Rückkehr zum klassischen System "ging notwendigerweise auch wieder die Einigung aller Beteiligten auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner und somit auch häufig eine gewisse Banalisierung der Filminhalte, die um so stärker zu Tage tritt, je weniger der Produzent als Projektverantwortlicher in den eigentlichen schöpferischen Prozess eingebunden ist."
- Trotzdem hält er (Jan Hans) die Dissertation (von Jan Distelmeyer) für gelungen. Warum? Weil sie sich eben nicht an Truffaut klammert, sondern Industrie, kulturelles Umfeld, Kritikerrezeption etc. beachtet. Alles, was ich versucht habe, mit dem Abschnitt "Kritik und Diskussion" zu erläutern.
Man sollte immer alles in seine Zeit einordnen. Auch daher ist einfach Hitchcock überbewertet. Die waren Jung und wollten sich keinen Franzosen als Farbild nehmen, da das ja genauso wäre, als wenn man sich seinen Vater zum Vorbild nimmt. Sie haben dann ja ganz andere Filme gemacht und Godard zitierst dun ja auch, damit, dass es größtenteils nur Show war.
- Es wäre jetzt ein spannendes Thema für die kognitiven Medientheorien, ob tatsächlich jeder bei dem Begriff an Truffaut & Co. denkt... aber ich hoffe auch gerade, dass dieser Artikel ein wenig daran ändert.
Ich finde es völlig ok seine Meinung in einem Artikel einzubauen (das geschieht ja ohnehin immer), man sollte die aber als solche Kennzeichnen . Du verstehts unter Autorenfilm etwas anderes, als es klassischer Weise verstanden wird. Spielberg wird nicht als Autorenfilmer betrachtet und Hitchcock auch eher nicht. Der Leser könnte denken, Hitchcock sei nach gängiger Lehrmeinung ein Autorenfilmer. Vor allem, wenn man nicht den ganzen Artikel ließt. Das ist ja eher eine abweichende Auffassung.
- Es ist ja kein Zufall, dass heute selbst "Jerry Bruckheimer" als Marke funktioniert, obwohl er nichtmal regisseur geschweige denn Autorenfilmer nach klassischer Definition ist. Aber irgendwie hängen seine Filme ja doch zusammen...oder?
Ich kenne nur zwei drei von seinen Filmen. Zwischen Flashdance, Beverly Hills Cop und Pearl Harbor sehe ich aber doch unterschiede.
- Insofern gibt es für mich keine starre Grenze.
Bruckheimer ist für mich auf dem Niveau von Spielbergs Weisser Hai. Wahrscheinlich ist er für tausende Flashdance begeisterte kleine Mädchen ein Held. Der Weisser Hai hat es im Gegensatz zu Flashdance sogar in den Reclam Filmführer geschafft. Bruckheimer ist ein sehr erfolgreicher Produzent. Aber von keinem Film würde ich sagen, dass man ihn unbedingt gesehen haben müsste. Man muss aber natürlich auch nicht unbedingt jeden Autorenfilm gesehen haben. Über Spielberg schreibt der Reclam Filmführer übrigens, dass auch die von ihm produzierten Filme deutlich seine Handschrift tragen. Seine Filme würden (aber nur) in ihren besten Momenten den Bereich des Märchenhaften erreichen. Beim Weissen Hai sei sogar mal Spannung aufgekommen.
- Auch Godart kann viel behaupten. Vielleicht hat er ja 10 Ghostweriter gehabt, die nachher "Godart" aufs deckblatt gekritzelt haben? Weiß mans?
Sicher nicht. Das wäre längts bekannt.
- War die Idee des Jump Cuts in "A bout du soufflé" vielleicht die Idee seines Kameramanns, seines besten Freundes oder seines Friseurs?
Es war ein Zufallsprodukt. Godart war froh, dass er für seinen ersten Film einen ebenso unerfahrenen Kameramann zur Seite gestellt bekam, der bis dahin nur Dokumentationen gedreht hatte. A bout du soufflé war zunächst viel zu lang. Godart musste auf Wunsch des Produzenten kürzen. U.a. küzte er die Szene im Auto. Da keine Zwischenbilder für den Fall gedreht wurden, kam es zum Jump Cut. Reclam über den Film: "Godad hat in seinem ersten Film gewisse ästhetische Gesetze besonders des Filmschnitts souverän mißachtet, aber er hat doch eine ganz normale, spannende Geschichte erzählt." Danach hat er zunehmend nicht seine Gefühle sondern seine Gedanken verfilmt (so Truffaut). "Mit dieser Entwicklung hat Godard einen beträchtlichen Teil seiner früheren Anhänger verloren. Er gewann stattdessen eine Schar von begeisterten Apologeten, für die seine Methode ein neuer Weg der Filmkunst ist." (Reclam) Apologeten sind eigendlich Verteidigungsschriften mehr oder minder philosophisch gebildeter Glaubensanhänger.
- Aber wo "Godart" drauf steht, wissen wir, was drin ist. Zumindest so ungefähr.
Ungefähr weiss man das eigendlich immer. Dafür gibt es ja die Credits. Bei Psycho Saul Bass als "pictorial consultant" aufgeführt. Der Kameramann wurde nur als "Cinematography by John L. Russell" erwähnt und nicht als Bild-Regisseur (Director of Photografie). Und bei Godard weiss man es eigendlich sehr genau, da er völlig offen über seine Arbeitsweise sprach. Von einem "Making of", dass ja zu Promotionzwecken erstellt wird, ist das Meilenweit entfernt.
- Aus den genannten Gründen möchte ich den begriff nicht so gerne derart eingrenzen, weil das eben nur EINE Sichtweise von vielen ist. Betrachtet man jedoch Dana Polan, Roland Barthes und wie sie alle heißen, muss man sich eben die Frage stellen, ob diese "kulturelle Definition" überhaupt haltbar ist, oder ob man nicht eher eine Fallunterscheidung machen sollte. Sprich: Eine kontextorientierte Werkanalyse.
Obwohl man im Werk von Spielberg eine deutliche Handschrift erkennt kommt niemand ernsthaft auf die Idee ihn als Autorenfilmer zu bezeichnen. Das Werk von Ed Wood hat wahrscheinlich auch eine eigene Handschrift.
- Ich habe diesen Artikel übrigens auch Jan Distelmeyer und Namensvetter Hans ans Herz gelegt. Beide haben zugesagt, bei Gelegenheit mal reinzuschauen und mir evtl. etwas dazu zu sagen. Was nun die Liste mit diesen "Autoenfilmern" angeht, ist es natürlich eine sehr freie Handhabung.
Vielleicht sollte man da mal Differenzieren in unumstritten und umstritten, etc.
- Ist "Star wars" ein Autorenfilm? Eigentlich doch eher ein Griff in die Mythenkiste (und nebenbei mein Magisterarbeitsthema), aber Steven Spielberg z.B. hält "Lucas" für "Lucas" (O-Ton Star wars Zusatz-DVD in der Box der alten Trilogie: "As Hitchcock made 'Hitchcock'-Movies, George make 'Lucas'-Movies".
Lucas hat zwar als Regisseur keinen eigenen Artikel in Reclams Filmführer, Star wars kommt im Gegensatz zu Spielbergs Filmen aber sehr gut weg. Zunächst wird Lucas selbst zitiert, der den Film gerne als "Raumfahrtoper" eingereiht sehen möchte und ihn in der Tradition der Grimmschen Märchen sieht. Dann Reclam: "In der Tat ist die Grundstruktur der Story märchenhaft. (...). Der Film setzt diese naiven Strukturen aber mit ungeheurer technischer Raffinesse ins Bild. Aus dieser Diskrepanz entsteht ein eigentümlicher Reiz, der die Schlichheit der Story und manch stilistische Ungereimtheit sogar als Pluspunkt erscheinen lässt." Von Reclam hast also die Absolution Lucas als Autorenfilmer bezeichnen zu können(?). Persönlich gefällt mir Alien wesentlich besser. Man hätte aber nicht die ganzen Fortsetzungen drehen sollen.
Und jetzt sind wir wieder da, wo eigendlich Wissenschaft auch immer wieder ist. Es geht um Geschmacksfragen, Symphatie, Haltungen, Lebenseinstellungen und auch Zeitgeist. Den Autorenfilm, insbesondere Godard, muss man vielleicht auch im Zusammenhang mit dem Wunsch von Teilen der Gesellschaft sehen, alte Strukturen aufzubrechen. Die 50er Jahre waren aus heutiger Sicht noch grausam spießig. Ich spekuliere mal, dass Godard seine Anhängerschaft in Kreisen von 68zigern fand, die eine neue Gesellschaft wünschten und dabei auch auf der Suche nach neuen Kunstformen waren. Vermutlich wurden die klassischen Filme auch mitverantwortlich für die konstatierte Unterdrückung des Menschen gemacht. Das in 68ziger Kreisen manch kurioser Weg vesucht wurde ist ja bekannt. Aber das hat ja insgesamt auch die Gesellschaft vorangebracht. Die Frauen haben es z.B. der Frauenbewegung zu verdanken, dass sie heute einigermaßen gleichberechtigt sind.
Man muss Godard nicht lieben, aber heute scheint er ja fast schon verhasst zu sein. Dabei hat er nur das gemacht, was in der Musik schon lange zuvor gemacht wurde. Niemand würde heute ernst genomen, der auf die Idee kommen klassische Sinfonien zu komponieren. Der Film macht aber streng genommen (meists) nichts anders. Godard hat die klassische Erzählweise abgelegt und versucht eine neue Sprache zu finden. Das haben Experimentalfilmer natürlich auch vorher schon gemacht. Das aber weder 12 Ton-Musik noch Godard massentauglich sind, wissen wir ja alle.
Man kann schon sagen, dass Godard von den Autorenfilmern am weitesten in eine neue künstlerische Richtung geganngen ist. Der Vergleich zu "Star wars" ist natürlich extrem. Wenn Lucas von einer "Raumfahrtoper" spricht, dann macht er natürlich einen geschicken Vergleich. Den ein Opern-Stoff ist oft auch völlig trivial und wird dennoch als Kunstform anerkannt.
In der Musik macht man normalerweise die Unterscheidung zwischen U für Unterhaltung und E für Ernst. Niemand wird wohl bestreiten, dass die Beatles Künstler waren. Aber sind sie Mozart oder Beethoven? Sind ihre Stücke Kunstwerke? Ein Popsong ist für mich kein Kunstwerk, was aber nicht heißt, dass mir nicht mancher Popsong besser gefällt als viele Kunstwerke. Und wie gesagt würde ich die meisten meiner Lieblingsfilme nicht als Kunst einstufen.
Bei "Star Wars" würde ich die Orginalität untersuchen. Was ist alles wirklich neu? Star Wars ist natürlich auch insofern extrem als das Lucas auf seine Gage verzichtete und dafür sich die Merchandising Rechte sicherte. Da kann man natürlich fragen, ob ein Autorenfilm von vorn herein so auf komerziellen Erfolg angelegt sein darf? Hinzu kommt, dass sich Lucas selbst wohl nicht als Autorenfilmer sieht (oder?).
Auf die Bonus Tracks bei DVDs würde ich nicht viel geben, da die in der Regel ja auch reines Merchandising sind. Genauso wie das, was als "Making Of" im Fernsehn läuft.
- Es ist eben doch nicht alles so einfach. Aber mal im Ernst: Das freut und Filmheinis noch, wer würde uns denn sonst noch brauchen? :o)
Gerade im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich ist es ja das spannende, das man immer wieder einen neuen Blick auf die Dinge werfen kann. Du bist da eigendlich auch nicht wesentlich anders als die Filmer der Gruppe der Nouvelle Vague zu ihren Kritikerzeiten. Die wollten die damaligen französischen Filmhelden vom Tron stoßen und du möchtest sie nun vom Tron stoßen. Völlig normal. Sich dabei auf Hitchcock rück zu besinnen halte ich aber eher für reaktionär. Josua
- PS: Sorry, dass alles so eng zusammen ist, aber die Kiste hier spinnt bei Texteingabefeldern in html. Habe alles aus ner txt kopiert.--Djducky 14:57, 11. Feb 2006 (CET)
Neuer Absatz zur Diskussion
- Auweh, du interpretierst aber vieles in meine Aussagen hinein und strickst das weiter. Es geht mir doch überhaupt nicht darum, irgendjemanden vom "Thron" zu stoßen oder Truffaut gegen Hitchcock auszuspielen. Sorry, aber so langsam nervt es auch ein wenig: Die Strittigkeit des Begriffs ist einwandfrei diskutiert und Hitchcocks Rolle darin auch. Im Übrigen ist ja nun auch nicht jeder Satz auf meinen Mist gewachsen. Es ging mir nur darum, aufuzeigen, dass Truffaut, Godart & Co. Hitchcock als ihr Vorbild auserkoren haben, obwohl er ja gerade die klassische Definition garnicht trifft. Und genau da fangen die Probleme ja schon an. Hier geht es um eine objektive Betrachtung, und ich habe auch wirklich keine Lust, mich wissenschaftlich belehren zu lassen, weil ich keine Position beziehe. Nein, ich beziehe KEINE Position zu einem variablen Begriff. Das hier ist ein LEXIKON und behandelt unter dem Begriff "Autorenfilm" eine Auswahl verschiedener Meinungen, weil es eben nicht die eine "Lehrmeinung" gibt. Es gibt DEINE Meinung, die solltest du aber nicht auf einen möglichst neutral zu fassenden Artikel münzen. Ich verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht: Es ist Truffaut erwähnt, es ist Godart erwähnt, es ist das Problem mit Hitchcock erwähnt, es sind verschiedene wissenschaftliche Ansäze erwähnt (darunter auch der von dir favorisierte). Es kann nicht im Interesse der Wikipedia sein, eine bestehende und zig Jahre alte wissenschaftliche Fortentwicklung des Begriffs zu ignorieren. Ich meine, betrachte deine Vorgehensweise mi gegenüber doch mal ganz kühl: Du belehrst mich mit Theorien und Aussagen, die ich längst kenne, und willst dann, dass ich genau DIESER jetzt zustimme und alles andere für "ferner liefen" erkläre. Das ist mit mir aber nunmal nicht machbar, zumar im Artikel auch eindeutig erwähnt wird, dass die französische "auteur" Bewegung um Truffaut der Auslöser war und was damit erreicht werden sollte. Wem sagst du das alles, ich weiss es doch. Warum du jetzt unbedingt beweisen willst, warm Godart DER Autorenfilmer ist (sein soll), will mir auch nicht so ganz einleuchten. Es ging mir jetzt auch nicht darum, zu sagen, dass Lucas genauso utoenfilmer ist wie Godart. Es ging mir darum, aufzuzeigen, dass Autorenschaften im Film nicht beweisbar sind. Du sagst, ja klar, wir wissen ja alle, das Godart alles alleine gemacht hat. Und woher wissen wir das, war niemand anders an dem Film beteiligt? Gibt es keine Genretraditionen, die Godart eingehalten hat? Sind gewisse Kameratechniken nicht schon vorher etabliert gewesen? Hatte keiner seiner Crew auch mal eine Idee? Nochmal: Autorenschaften sind empirisch nicht beweisbar, und das ist der springende Punkt. Deshalb auch das Beispiel Star Wars. Lucas hin oder her, JEDER Film ist eine Abwandlung oder Negation von Bekanntem. Und Star Wars ist da nur ein Extrembeispiel. Eben, dass du quasi jeden Punkt in "Writer's Journey" danach abhaken kannst. Und nachdem ich anscheinend wieder zu aggressiv klinge (obwohl ich ganz entspannt hier sitze, ehrlich) möchte ich doch gerne mal auf die fachliche Meinung der Gefragten warten. Wo du die DVD-Specials erwänst: Ganz meine Meinung, die sind meistens Werbe-blabla. Aber hat Spielberg es nötig, Werbung für Lucas zu machen? Eigentlich nicht... aber darauf will ich auch nicht hinaus. Nein, es ist nur genau dasselbe wie mit Godart: Du musst entscheiden, welcher Quelle du glauben schenkst. Journalisten, Godarts Frauen, seinen Freunden, Bazin, Truffaut, deinen Dozenten? 100% sagen könntest du es im Grunde nur, wenn du selbst dabei gewesen wärst. Ich meine, ok... ich schreibe selbst gerade eine Geschichte für ein Drehbuch, und mal angenommen ich würde noch Regie führen und produzieren und hätte alles Geld, das ich brauche: Wäre ich dann ein Autorenfilmer? Wer weiss.. ich kann dir nur sagen, dass auch meine Story sehr von einigen schon bekannten Filmen geprägt ist. Wie gesagt, und um zu einem hoffentlich friedlicheren Umgang miteinander zu finden: Ich kann deinen Standpunkt verstehen und kenne auch die entsprechende Lehrmeinung. Da diese aber in dem Artikel erwähnt und behandelt wird, sehe ich kein großes Probem. Im Übrigen ist das Ganze nicht MEINE Meinung und MEIN Artikel und überhaupt, sondern es sind Beiträge von Wissenschaftlern und zumindest von meiner Seite aus ist alles belegt. Wenn der Begriff "verwässert" wird, dann entspricht der Artikel doch nur der Realität. Genauso, wie die Zeit nicht in den 50er/60er Jahren stillgestanden ist, darf es ein solcher Artikel auch nicht tun. Ich hoffe, dass du mir da einigermaßen zustimmen kannst. Beste Grüße und sorry für zu persönlich klingende Sätze. Es ist mal wieder spät... ;o) ---Djducky 02:03, 12. Feb 2006 (CET)
James Cameron
Fehlt hier nicht James Cameron? Immerhin: Regie + Drehbuch bei folgenden Filmen: Terminator, Aliens, Abyss, Terminator 2, True Lies, Titanic. --subsonic68 20:24, 17. Mai 2006 (CEST)
Denk ich auch. --Alex2007 22:47, 20. Mai 2006 (CEST)
- Und wo ist sein Werkzusammenhang? James Cameron ist meines Erachtes ein sehr guter Genrefilmer, wie Steven Spielberg übrigens auch. Nun, Letzterer steht in der Liste... einige halten ihn für einen Auteur. Ich für meinen Teil würde einen Cameron-Film nicht erkennen, wenn ichs nicht wüsste. Aber hier kann ja jeder reinschreiben, wen er will. Desalb habe ich den Hinweis am Anfang hinzu gefügt. --Djducky 03:14, 21. Mai 2006 (CEST)
Preston Sturges, John Huston, ...
Jaques Tati
Sollte Jacques Tati nicht auch im Text erwähnt werden, statt nur unter ferner liefen in der Liste? Immerhin gehört er zu den ganz wenigen, die ein eigenes Filmgenre geschaffen haben. --Flatlander3004 15:45, 4. Sep 2006 (CEST)
- Tati war ja in der Tat ein echter Autorenfilmer bevor die Autorentheorie entwickelt wurde. Roy 06:56, 26. Sep 2006 (CEST)
Überbetonung Hitchcocks
Die von der Novelle Vage wollten meines Wissens eine Filmsprache entwickeln, wo der Film subjektiv "im Kopf" der Rezipienten entsteht. Jeder sollte seinen eigenen Film im Kino sehen können. U.a. sollte auch die hitchkosche Erzählweise weiterentwickelt werden. Das Ganze ist aber alles im allen wohl doch eher misslungen. Allenfalls einige Godard Filme können vielleicht in dieser Richtung interpretiert werden. In jedem Fall ist Hitchcock nicht das Vorbild aller Autorenfilmer. Roy 07:00, 26. Sep 2006 (CEST)
- Das ist sicher häufig eine subjektive Sache. Da aber gerade die Auteur-Bewegung, besonders Truffaut, sich sehr auf Hitchcock gestürzt hat, gehört das meines Erachtens erwähnt. Hitchcock ist auf der anderen Seite ja gerade ein Paradoxon in dieser Bewegung, da er ein erfolgreicher Hollywoodregisseur ar, der vieles aber längst nicht alles nach eigenen Ideen verwirklicht hat. Doch gerade Truffaut sah ihn als Vorbild in dem Sinne, dass er ein Star-Regisseur war. Und genau so einen Status wollten die Pioniere der Auteur-Bewegung ja erreichen. Wo da jetzt die Unterschiede zwischen Starkonstruktion und "echtem" Auteur liegen ist ja unter "Auteur-Theorie" diskutiert. Gruß, --Djducky 23:03, 26. Sep 2006 (CEST)
- Schön und gut das stimmt ja, das Hitchkock ein Vorbild von Truffaut war. Aber er war bestimmt kein Vorbild von z.B. Alexander Kluge. Grüsse -- Roy 22:48, 27. Sep 2006 (CEST)
Was für ein Argument. Alexander Kluge war ja auch mitnichten ein Initiator der Auteur-Bewegung, sondern schlicht ein Begünstigter des Titels "Autorenfilmer". Es geht darum, dass Hitchcock ein Vorbild der Auteur-Bewegung (die der 50er!) war und ist, und in entsprechenden Diskussionen eine dominante Stelle einnimmt. Ich bitte dich, dir vor der Entfernung solcher Sätze die entsprechenden Zusammenhänge zu vergegenwärtigen, statt dich schlicht auf den (durchaus richtigen) Grundsatz zu berufen, dass Hitchcock natürlich nicht jedermanns Vorbild ist. --Djducky 23:35, 27. Sep 2006 (CEST)
- Du hast aber geschrieben "Vorbild der Auteur-Bewegung war und ist Alfred Hitchcock". Nun habe ich korrekt formuliert: "Ein Vorbild für die Auteur-Bewegung der 50er Jahre war Alfred Hitchcock." Roy, 28. Sep 2006 (CEST)
Das ist aber so auch nicht wirklich richtig, weil das zwar die Wurzeln sind, die Auteur-Bewegung heute aber immer noch häufig auf Hitchcock zu sprechen kommt. So oft, wie auf keinen anderen. --Djducky 00:12, 29. Sep 2006 (CEST)
Dogma ??
Es ist mir schleierhaft, wie man die Dogma-Filme als Autorenfilme bezeichnen kann. Keine der unter Dogma 95 gelisteten 10 Forderungen bezieht sich auf die in der Beschreibung genannten Merkmale des Autoremfilms ("... Filme, in denen Autor ... und Regisseur identisch sind ... persönliche Handschrift eines Filmemachers, ... ähnliche Grundtendenz („Werkzusammenhang“) ... audiovisuellen Ausdrucksformen, die ihm als typisch zugeordnet werden (Personalstil).") Dogma ist nicht eine Spezialform des Autrenfilms sondern etwas völlig anderes. Wie kommt das hier rein?? --Flatlander3004 11:45, 28. Sep 2006 (CEST)
- Ich wars nicht. Ich kenne mich mit Dogma auch nicht so aus. Aber sie sind jedenfalls keine Genrefilme und grenzen sich klar von den Hollywoodformeln ab. --Djducky 00:25, 29. Sep 2006 (CEST)
- Die Dogma Initiatoren wollten nicht nur immer mit großen Team und viel Eqiupment und belastenden großen Buget arbeiten. Die weitaus meisten sind Autorenfilme in dem Sinn, dass eine Person das Buch geschrieben hat und Regie führt. Sie vermitteln zudem einen recht persönlichen Stiel. Roy 13:41, 30. Sep 2006 (CEST)
- Ich würde Dogma 95 als eine Abspaltung der Autorenfilmbewegung sehen, die dort zwar ihre Wurzeln haben, sich von dieser aber deutlich distanzieren. Das sollte im Text geeignet rüberkommen. --Flatlander3004 14:00, 30. Sep 2006 (CEST)
Die neuesten Änderungen - Begriff "Auteur"
Sorry, aber es ist einfach falsch, zu behaupten, der Begriff "Auteur" würde nur noch selten verwandt. Das ist ein weitläufig genutzter Begriff und vor allem nicht exklusiv französisch. Es hieß anfangs "politique des auteurs", später hat der englisch sprechende Andrew Sarris das Wort "Auteur-Theorie" geprägt. Das steht alles im Artikel weiter unten. Irgendwie kommen wir auf keinen grünen Zweig, wenn Du den Gesamtzusammenhang des Artikels ignorierst, um deine Bearbeitungen zu machen, die ja nicht alle verkehrt sind. --Djducky 00:46, 29. Sep 2006 (CEST)
- Mir ist nur der amerikanische Filmwissenschaftler und -kritiker James Monacco bekannt, der aktuell noch den Begriff "Auteur" verwendet.Roy 13:44, 30. Sep 2006 (CEST)
Schau doch mal in die Literaturliste zu "Kritik und Diskussion". Außer Barthes nutzen meines Wissens alle das Wort "Auteur". Besonders Distelmeyer, dessen Werk das neueste davon ist. --Djducky 16:44, 30. Sep 2006 (CEST)
- Lorenz Engels nutz das Wort z.B. nicht. Und das man Kluge, Fassbinder oder Lars von Trier als "Auteur" bezeichnet, habe ich auch noch nie gelesen. Auch Googel liefert außer diesem Artikel so gut wie keinen relevanten (seriösen) deutschen Treffer. Weder in Meyers Lexikon noch im Reclams Filmführer wird das Wort verwandt. Im Fremdsprachen Duden findet sich "Auteur" auch nicht und im Micro Robert en Poche gibt es ebenfalls kein Hinweis auf den Autorenfilm. Roland Barthes hat übrigens 1968 den Aufsatz "La mort de l'auteur" veröffentlicht. Barthes ersetzt den »Auteur-Dieu« durch den »écrivain«. Barthes führte hier eine Kritik fort die bereits 1967 durch Julia Kristeva in ihrem Aufsatz "Bakhtine, le mot, le dialogue et le roman" aufgebracht wurde. -- Roy 00:38, 1. Okt 2006 (CEST)
Dass du im deutschsprachigen Raum kaum was findest, ist völlig logisch. Schließlich ist die Auteur-Theorie vor allem im französischen und angelsächsischen Sprachraum diskutiert worden. Deutsche haben da (leider) nicht viel zu beigetragen, was sich eigentlich erst mit Distelmeyer geändert hat. Ähnliches gilt übrigens genauso für die Genretheorie. Da haben wir kein so schönes deutsches Wort, wie "Autor", was sich sehr leich übersetzt. Das Wort "Gattungstheorie"wird sehr viel seltener benutzt und meint z.T. auch andere Prämissen. Barthes "Tod des Autors" Artikel war nicht nur eine Fortführung, sondern die logische Konsequenz des Post-Strukturalismus bzw. der Dekonstruktion. Das wendet sich ja schon klassisch gegen die Hermeneutik und somit auch folgerichtig gegen DEN Auteur. Allerdings hat das mit arbeitsteiliger Produktionsweise nicht so viel zu tun, schließlich bezieht Barthes sich ja explizit vor allem auf Buchautoren. --Djducky 23:18, 2. Okt 2006 (CEST)
Zuordnung
- ist wayne wang mit smoke wirklich ein gutes beispiel? das buch smoke wurde von paul auster geschrieben. ist das dann noch autorenfilm? --mcdenges
Wie im Artikel erwähnt, hängt das von deinem persönlichen Autorenbegriff ab. Ob Wayne Wang in irgendeines der gängigen Auteur-Schemata passt, weiss ich nicht, weil ich den Mann und seine Filme nicht kenne. --Djducky 19:36, 25. Feb. 2007 (CET)
Sollte man dann nicht den Film Smoke entfernen, da dieser ja nicht von Wayne Wang geschrieben wurde? Ich habe Michael Mann addiert, wollte aber nur die Filme hinzufügen, die er auch selbst schrieb. Ist nur ein Vorschlag. -- McDenges
- Ernst Lubitsch ist für "to be or not to be" als Autorenfilmer eingetragen, wenn man bei IMDB nachschaut kommen aber die folgenden Personen als Writer hervor: Melchior Lengyel (story), Edwin Justus Mayer (screenplay). Er selbst blieb dabei unerwähnt. Sollte man nicht besser den Film "If I had a Million" eintragen?McDenges
Quellen
Hallo! Ich bin etwas überrascht. Ein "exzellenter" Artikel und gänzlich ohne Quellen? Nicht, dass der Artikel nicht gut wäre, aber gerade bei einem solchen Thema wäre doch bei manchen Aussagen eine Quelle angebracht. --Flatlander3004 10:01, 1. Nov. 2006 (CET)
Zumindest die Quellen zur relevanten filmtheoretischen Debatte sind allesamt angegeben. Fußnoten kann ich nicht ;-) --Djducky 20:15, 1. Nov. 2006 (CET)
Exzellenz-Status
Ich möchte hier einmal ganz vorsichtig den Exzellenz-Status des Artikeln in Frage stellen und dies mit einer inhaltlichen Inkonsistenz begründen.
Im Abschnitt "Die Auteur-Theorie" heißt es: "Die Auteur-Theorie ist die theoretische Grundlage für den Autorenfilm – insbesondere den französischen – in den 1950er-Jahren in Abgrenzung zum Produzenten-Kino." - Wenn diese in den 1940er Jahren entwickelte Theorie die "Grundlage" ist, wieso beschäftigt sich dann der Artikel zuvor über drei Abschnitte hinweg ("Anfänge", "Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg" und "Die Filmindustrie" mit "Autorenfilmen" die vor Erarbeitung dieser Theorie entstanden sind?
Gleichzeitig sind die Dogma-Filme künstlerisch und technisch gesehen lupenreine Autorenfilme im Sinne der Eingangsdefinition. Jedoch ist im Artikel zu lesen, dass sich die Dogma-Bewegung vom Autorenfilm ausdrücklich distanziert. Diesen Widerspruch sollte ein "exzellenter" Artikel aufklären.
Gruß.
--Spargelschuft 09:20, 21. Aug. 2007 (CEST)
- Offenbar gab es Filmemacher, die Auteure waren, ohne dass sie es wussten ;) Aber mal ernsthaft, die Auteurtheorie war schon immer umstritten, nie 100%ig klar definiert und kann wie so viele Theorien durchaus retrospektiv betrachtet werden. Wenn man es ganz genau sehen will, sagt der von Dir zitierte Satz nichts anderes aus, als dass der Autorenfilm der 50er Jahre von der Auteurtheorie geprägt war. Und diese Aussage ist sicherlich so korrekt.
- Zum Thema Dogme 95: so wie es aussieht, wurde hier wieder einmal Autorenfilm und Auteurtheorie zusammengeworfen. Es gab schon vor einiger Zeit bestrebungen, einen Extraartikel zur Auteurtheorie zu schreiben, dieses würde sicherlich einiges klarer machen. Deswegen den Exzellenzstatus in Frage zu stellen, halte ich für gewagt, es wäre aber vielleicht mal ein Grund mehr, diesen Artikel durch ein Review zu verbessern... --Andibrunt 09:51, 21. Aug. 2007 (CEST)
- Die Nicht-Trennung von Autorenfilm und Auteur-Theorie ist definitiv unglücklich. Das ist, um mal einen beidbeinig hinkenden Vergleich anzuführen, als würde man Gravitation und Newtons Gesetz dazu in einem Artikel verwursten. Wir haben einerseits die Filmgattung, wie schwammig der Begriff auch immer verwendet wird, anderseits eine tausendmal belegte und widerlegte Theorie dazu. Der Artikel ist nicht schlecht, aber halt „historisch exzellent“ und würde heute im jetzigen Zustand diese Hürde wohl nicht mehr schaffen (fehlende Quellenangaben; besonders im Diskurs über die Theorie werden sie schmerzlich vermisst) Große Textteile stammen von Benutzer:Kettelring, der leider schon lange nicht mehr aktiv ist. Ein Review-Versuch wäre sicher kein Schaden. Mir selbst ist dieses Meta-Thema zu komplex und zu POV-anfällig, was die Schwerpunktsetzung betrifft. Persönlich denke ich z.B. beim Stichwort Autorenfilm oder Autorenfilmer zuerst an den Neuen Deutschen Film, der IMHO etwas unterrepräsentiert im Artikel ist. --DieAlraune 10:53, 21. Aug. 2007 (CEST)