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Hagen

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Wappen Karte
Stadtwappen Karte Hagen (Westfalen) in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Regionalverband: Regionalverband Ruhr
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 160,4 km²
Einwohner: 201 501 (30.09.2004)
Bevölkerungsdichte: 1.256 Einwohner je km²
Höhe: 106 m ü. NN
Postleitzahl: 58000 bis 58139
Vorwahlen: 02331
02334 (Hohenlimburg)
02337 (Dahl)
Geografische Lage: 51° 22' n. Br.
07° 29' ö. L. (Rathaus)
Kfz-Kennzeichen: HA
Gemeindeschlüssel: 05 9 14 000
Stadtgliederung: 5 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 11
58095 Hagen
Website: www.hagen.de
E-Mail-Adresse: info@stadt-hagen.de
Politik
Oberbürgermeister: Peter Demnitz (SPD)
Schulden: 369 Mio. Euro (Stand: 31.12.02)
Bevölkerung
Arbeitslosenquote: 11,7 % (30.09.04)
Ausländeranteil: 13,9 %
Altersstruktur:
0-18 Jahre: 18,8 %
18-65 Jahre: 61,1 %
ab 65 Jahre: 20,1 %

Hagen ist eine kreisfreie Großstadt im östlichen Ruhrgebiet, etwa 15 km südlich von Dortmund. Die Stadt ist Mitglied im Regionalverband Ruhr.

Die Stadt gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg in Nordrhein-Westfalen und ist in der Landesplanung als Oberzentrum ausgewiesen. Seit dem 19. Jahrhundert ist Hagen ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt - unter anderem zählen die Bahnanlagen in HA-Vorhalle zu den größten Rangierbahnhöfen Deutschlands. Hagen ist Amts- und Landgerichtsitz sowie Sitz mehrerer überregionaler Institute, Behörden und Verwaltungsstellen. In der Stadt befindet sich die einzige Fernuniversität Deutschlands - mit über 44.000 Studenten die größte Universität des Ruhrgebiets.

Geografie und Geologie

Allgemeine Geografie

Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd Richtung 17,1 und in West-Ost Richtung 15,5 km. Die Stadtgrenze von 89,7 km setzt sich zusammen aus 3,3 km zu Dortmund, 9 km zum Kreis Unna, 56,6 km zum Ennepe-Ruhr-Kreis und 20,8 km zum Märkischen Kreis. Der Höhenunterschied vom tiefsten Punkt an der Ruhr bei Vorhalle (86 m ü.N.N.) zum höchsten Punkt östlich von Bölling (438 m ü.N.N.) 7°33'48"E, 51°17'30"N beträgt 352 m.

Die Fläche von 160,4 km² ist größer als das Fürstentum Liechtenstein mit 160 km².

Friedrich-Ebert-Platz mit historischem Rathausturm

42 % des Hagener Stadtgebietes setzen sich aus Wald zusammen, mehr als in jeder anderer NRW-Großstadt. Die vier Flüsse erstrecken sich in Hagen über eine Länge von 52,2 km. Ruhr 11,5 km, Lenne 13,1 km, Volme 21,3 km und Ennepe 6,3 km. Die größten Steigungen ( über 20% ) innerhalb des Stadtgebietes:

  • Treppenstraße in Altenhagen mit 28%
  • Böhmerstraße in der Stadtmitte mit 27%
  • Ewaldstraße 27%, Tunnel- und Rehstraße 26% am Buschey
  • Kleiststraße 23 % in Eppenhausen
  • Boeler Straße 21% in Altenhagen
  • Elfriedenhöhe 20% in der Stadtmitte


Geologie und Paläontologie

Der Raum Hagen gilt seit dem frühen 19. Jahrhundert als eine klassische Fundregion der Paläontologie und Archäologie.

Im Stadtgebiet stehen verschiedene Gesteine und Ablagerungen vom Devon bis zum Karbonan. In Karsthöhlen und -spalten des Massenkalkes haben sich Meeres- und Landablagerungen aus der Kreidezeit und des Tertiär sowie aus dem Holozän erhalten. Noch heute ist der Raum Hagen einer der wichtigsten Fundorte für Fossilien aus dem mittleren und oberen Devon und unteren Karbon. Zahlreiche bekannte Fundstellen, die noch in den 1980er Jahren zugänglich waren, wurden jedoch bis heute überbaut oder sind zugeschüttet worden.

In Hagen-Ambrock im Volmetal wurden Reste von Landpflanzen aus dem mittleren Devon entdeckt. Der breite Massenkalkzug mit Dolomit - Reste eines devonischen [[Korallenriffs] - zwischen Schwelm und Balve führte seit dem frühen 19. Jahrhundert zu einem intensiven Abbau in Steinbrüchen.

Die frühere Ziegeleigrube Hagen-Vorhalle ist der weltweit wichtigste Fundort von 315 Millionen Jahre alten Insekten und anderen Fossilien, darunter Urlibellen mit Flügelspannweiten von 40 cm und Riesentausenfüßler, aus dem flözleeren Oberkarbon. Der Steinbruch Hagen-Vorhalle stellt ein bedeutendes Geotop dar, das Weltgeltung für die paläontologische Forschung hat.

Aber auch andere Fossilienfundstellen mit Tier- und Pflanzenresten aus dem Paläozoikum bis zum Mesozoikum lieferten wichtige Beiträge zur Forschung. In der Umgebung von Hagen fanden sich z.B. die Knochen von Saurieren und frühen Säugetieren sowie Pflanzen aus der Kreidezeit.

Wesentliche Funde aus dem Steinbruch sowie aus der gesamten Region sind im Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen zu sehen.

Klima

Klimadaten im langjährigen Mitttel (1956-2004):

  • Januar
  • Februar
  • März
  • April
  • Mai
  • Juni
  • Juli
  • August
  • September
  • Oktober
  • November
  • Dezember
  • 1,7° C
  • 2,5° C
  • 5,6° C
  • 9,0° C
  • 13,4° C
  • 16,1° C
  • 17,8° C
  • 18,0° C
  • 14,9° C
  • 10,7° C
  • 5,5° C
  • 2,6° C
  • 93,2 mm Nied.
  • 79,8 mm Nied.
  • 80,4 mm Nied.
  • 64,3 mm Nied.
  • 69,8 mm Nied.
  • 85,2 mm Nied.
  • 88,2 mm Nied.
  • 81,9 mm Nied.
  • 75,1 mm Nied.
  • 79,4 mm Nied.
  • 84,5 mm Nied.
  • 101,2 mm Nied.

Stadtgliederung

Hagen gliedert sich in fünf Stadtbezirke (Daten 31.05.2004):

Geschichte

politisch und historisch

Ur- und Frühgeschichte

Seit der Eiszeit wird der Raum Hagen von Menschen bewohnt. Zahlreiche archäologische Spuren belegen eine "Besiedlung" seit der mittleren Altsteinzeit, während der Kulturstufen des Neandertalers. In der rund 200-jährigen Geschichte der archäologischen Forschung im Raum Hagen fanden sich zahlreiche überregional wichtige Bodenfunde.

Noch im März 2004 wurden in einer sehr engen und tief in eine Felsformation führende Karst-Spaltenhöhle im östlichen Hagen ("Donnerkuhle") menschliche Schädel und Knochen aus der frühen Mittelsteinzeit (Präboreal, rd. 10.700 Jahre alt bzw. 8.700 v.Chr.) gefunden. Die europaweit bedeutenden Funde sowie die Fundhöhle werden seit Sommer 2004 wissenschaftlich untersucht.

In Höhlen und auf den Flußterrassen von Ruhr, Lenne, Ennepe und Volme finden sich zahlreiche Siedlungsspuren von der Altsteinzeit über die Mittelsteinzeit und Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit, Eisenzeit und Völkerwanderungszeit.

Wichtige archäologische Funde aus Hagen und der gesamten Region sind im 2004 eröffneten Museum für Ur- und Frühgeschichte im Wasserschloss Werdringen ausgestellt.


Mittelalter

Im Jahre 775 wurde die nahe der Hagener Stadtgrenze zu Dortmund über der Ruhr-Lennemündung gelegene "sächsische" Hohensyburg (Sigiburg) durch Truppen Kaiser Karl der Große erobert. Mit der Überlieferung dieser Eroberung in den "Annales Laureshamenses" (Lorscher Annalen) tritt der Raum Hagen in die Geschichtsschreibung.

Erste Schriftquellen, die sich direkt auf Hagen beziehen, datieren in das 12. Jahrhundert, als Hagen kurkölnischer Besitz und ein Kirchspiel in der Herrschaft Volmarstein war.

Die Johanniskirche (Stadtzentrum) wird häufig mit der (historisch falschen) Vorstellung von einer karolingischen "Urpfarre" der Christianisierung im 8. Jahrhundert in Verbindung gebracht. Tatsächlich läßt sich die Kirche anhand von Schriftquellen und archäologischen Befunden frühestens in das 12. Jahrhundert datieren.

Bis 1288 sicherte die Raffenburg bei Hagen-Holthausen die Grenze des kurkölnischen Territoriums zur Grafschaft Limburg und zur Grafschaft Mark. Im Frühjahr 1288 wurde die Raffenburg durch Truppen des Grafen Eberhard II. von der Mark erobert und später teilweise geschliffen.

Nach der Eroberung der Burg Volmarstein im Jahr 1324 wurde Hagen ein Teil der Grafschaft Mark, die Anfang des 15. Jahrhunderts den Herzögen von Kleve-Mark gehörte.

Im Mittelalter war das Dorf und Kirchspiel Hagen relativ unbedeutend und stand politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich unbedeutend dar im Vergleich zu den märkischen Stadtgründungen im Umland sowie zu der benachbarten Grafschaft Limburg.


Frühe Neuzeit

1609/66 kam es zu Brandenburg-Preußen. Im Dreißigjährigen Krieg erfolgten zahlreiche Plünderungen sowie 1636 eine große Pestepidemie, der allein im Kirchspiel Hagen Tausende von Menschen zum Opfer fielen.

Durch die Gründung einer Klingenschmiede in Hagen-Eilpe 1661 durch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg wurde die wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Entwicklung gefördert.

Seit dem 15./16. Jahrhundert entstanden im Ennepetal zwischen Wehringhausen, Haspe und Gevelsberg sowie im Volmetal zwischen Eilpe und Dahl mehrere mit Wasserkraft betriebene Hammerwerke und Schmieden. Im 17. Jahrhundert bildeten sich auf der so genannten Ennepestrasse die Sensenschmieden heraus, die bis in das 19. Jahrhundert ein bestimmender Gewerbezweig blieben.

1699 vernichtete eine Feuersbrunst zahlreiche Häuser in Hagen, das 1697 noch als Dorf bezeichnet wurde.


Neuzeit

Um 1705 war Hagen ein Flecken im Gericht Hagen, Amt Wetter. Ein Brand zerstörte 1724 einen Großteil der Gebäude. Daraufhin erfolgte der Wiederaufbau, der von der preußischen Verwaltung unterstützt und gefördert wurde.

1717 erhielt Hagen eine Akzise, 1739 ein "Rathäusliches Reglement". Hagen besitzt seit dem 3. September 1746 aufgrund eines von König Friedrich II. bestätigten Reskripts Stadtrechte. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgte eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Fortentwicklung, die durch Kriegsfolgen, wie 1756-1762 im Siebenjähriger Krieg gestört wurde.

Von 1807 bis 1813 war Hagen in der Zeit der französischen Herrschaft als Hauptstadt des Arrondissements Hagen dem Ruhrdepartement im Großherzogtum Berg angegliedert. Sie hatte den Rang einer Munizipalität bzw. Unterpräfektur.

Nach dem endgültigen Übergang an Preußen wurde Hagen 1817 Sitz eines Amtes und eines Kreises innerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg. 1837 wurde die revidierte Städteordnung und ein Magistrat eingeführt.

Während der Revolution 1848/49 beteiligten sich Revolutionäre aus Hagen maßgeblich am Aufstand in Iserlohn im Mai 1849. Nach der blutigen Niederschlagung des Aufstandes durch preußische Truppen flüchteten sich viele Revolutionäre, wie z.B. Caspar Butz, in das Ausland.


Neueste Geschichte und Zeitgeschichte

Im Jahr 1887 schied Hagen verwaltungsrechtlich aus dem Kreis Hagen aus, wurde eine kreisfreie Stadt. Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1928 die 100.000-Grenze und machte Hagen zur Großstadt.

Während der Kaiserzeit 1871-1914 erlebte Hagen eine Blütezeit. Durch die Urbanisierung und Industrialisierung entwickelte sich die Stadt zum Oberzentrum für die gesamte Region. Der Erste Weltkrieg beendete diese Entwicklung. In der Weimarer Republik konnte Hagen an die Situation vor 1918 nicht mehr anknüpfen.

Während des Kapp Putsches 1920 war Hagen das Hauptquartier der "Roten Ruhr-Armee". Seit 1922 machten sich rechts- und linksextreme Strömungen und Parteien immer mehr bemerkbar. Führende Nationalsozialisten, wie Adolf Hitler, Josef Goebbels und Rudolf Hess, besuchten seit 1925 mehrfach Hagen. Hitler und Heß wohnten dabei im Haus Busch, einem Adelssitz bei Hagen-Kabel, der bis 1928 vom späteren Obersten SA-Führer Pfeffer von Salomon bewohnt wurde.

Der Nationalsozialismus 1933-1945 führte auch in Hagen zur Verfolgung sowie Deportation der Juden. Der Hagener Oberbürgermeister Heinrich Vetter (1) war seit 1936 auch Stellvertretender Gauleiter in Westfalen-Süd. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde in der "Battle of the Ruhr" die Hagener Innenstadt total zerstört.

Zwischen 1943 und 1945 betrieb die Gestapo-Dienststelle in Hagen eigene Haftstätten und Lager, in denen ausländische Zwangsarbeiter, Juden und "jüdische Mischlinge" sowie deutsche Regimegegner inhaftiert und misshandelt wurden. Nur wenige Stunden vor dem Einmarsch der US-Truppen im April 1945 ermordeten Mitarbeiter der Gestapo in Hagen noch zahlreiche Menschen.

Die durch den raschen Wiederaufbau entstandenen "Bausünden" wurden seit den 1990er Jahren unter anderem durch die Volmegalerie, die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes und den gegen vielfältige Bürgerproteste in einem lokalen Volksentscheid durchgesetzten teuren Neubauteil des Rathauses behoben.


Aktuelle Entwicklung

Hagen zählt heute über 200.000 Einwohner. Im März des Jahres 2004 erhielt Hagen bundesweite Medien-Aufmerksamkeit durch die spektakulär aufgezogene Sprengung des Sparkassen-Hochhauses "Langer Oskar". Im September 2004 berichteten deutschsprachige und internationale Medien über die bisher einzigartigen archäologischen Funde von rund 10.700 Jahre alten menschlichen Skeletten, die als "älteste Westfalen" gelten, in einer Karsthöhle bei Hagen.


Eingemeindungen

Im Laufe der Geschichte wuchs die Stadt Hagen durch mehrere Eingemeindungen. Diese sind im Einzelnen:

wirtschaftlich

Die intensive Nutzung der Wasserkraft an Ruhr, Lenne, Volme und Ennepe im Hagener Raum förderte bereits vor dem 15. Jahrhundert eine bedeutende Ansiedlung von Betrieben der Metallverarbeitung. Seit dem 17./18. Jahrhundert folgten Textil- und Stahlindustrie sowie die Papierherstellung. Solinger Klingenschmiede ließen sich in Eilpe nieder (Wohn- und Arbeitsgebäude "Lange Riege" in Hagen-Eilpe von 1665).

Im Zuge der Industrialisierung wurde Hagen 1848 an das Bergisch-Märkische Eisenbahnnetz angeschlossen und entwickelte sich zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt.

Die Hasper Andreas-Brauerei wurde 1849 gegründet, große Eisen- und Stahlwerke bildeten sich aus den Fabrikbetrieben. 1877 wurde die Vormann Brauerei in Dahl gegründet.

1887 entstand in Wehringhausen die Akkumulatoren Fabrik (ab 1962 - VARTA Batterie AG), die sich zu einem der weltweit größten Batterienhersteller entwickelt hat. 1912 war das Geburtsjahr des Brandt-Zwiebacks in Haspe - das Unternehmen produziert seit 2003 wegen hoher Neuansiedlungssubventionen nur noch in Ohrdruf in Thüringen.

Wichtige Arbeitgeber sind heute eine der größten Papierfabriken der Welt, die Stora Enso in HA-Kabel, das Druckzentrum der WAZ-Zeitungsverlagsgruppe in HA-Bathey und die Hochschulen (FernUniversität in Hagen, einzelne Abteilungen der Fachhochschule Südwestfalen).

Bergbau- und Stahlgeschichte

Wie viele andere Ruhrgebietsstädte hat auch Hagen eine entsprechende Bergbaugeschichte vorzuweisen: Seit mindestens dem 18. Jahrhundert befanden sich im Norden von Hagen kleine Bergwerke, die im Stollen- und Pingenbau die Gewinnung von Steinkohle betrieben. Neben Steinkohlezechen existierten Bergwerke für Eisenerz, Kupfererz, Zinkerz, Bleierz, Alaunschiefer und Schwefelkies.

Von 1766-1780 war in Hagen zudem das "Westfälische Bergamt" angesiedelt. Eine genauere Auflistung ist auf der Liste der Zechen in Hagen zu finden.

Weitaus bedeutender als der Bergbau ist in der Hagener Industriegeschichte jedoch die Erzeugung von Stahl gewesen. Beispielhaft sind hier die 1982 stillgelegten Klöckner Werke Hagen, vor Ort bekannt als Hasper Hütte, zu nennen, wo an fünf Hochöfen zeitweise über 7.000 Menschen arbeiteten.

Am Niedergang der Schwerindustrie mit der Schließung der Hasper Hütte und anderer großer Industrieniederlassungen leidet die Finanzkraft der Stadt Hagen heute noch.

Durch die Sanierung des ehemaligen Hüttengeländes und die Ausweitung neuer Gewerbeflächen im Lennetal ist seit den 1970er Jahren Platz für die Ansiedlung von neuen Unternehmen geschaffen worden.

Einwohnerentwicklung

Hagen ist im Jahr 1928 zur Großstadt geworden, als die Bevölkerungszahl die 100.000-Marke überschritten hat, im Jahr 1964 wurde die 200.000-Grenze überschritten. Die höchste Einwohnerzahl hatte Hagen nach der Neugliederung 1975 mit rund 230.000 Einwohnern. In der Größen-Rangliste der Großstädte in Deutschland steht Hagen mit heute etwa 200.000 Einwohnern an 37. Stelle vor Erfurt und hinter Freiburg.

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils am 31. Dezember):

Politik

Oberbürgermeister

Stadtrat

  • CDU - 22 Sitze
  • SPD - 21 Sitze + 1 Sitz des OB
  • GRÜNE - 4 Sitze
  • FDP - 3 Sitze
  • Bürger für Hagen - 3 Sitze
  • PDS - 2 Sitze
  • REP - 2 Sitze
  • Hagen Aktiv - 1 Sitz

Stadtwappen und Stadtname Das Hagener Stadtwappen ziert eine stilisierte Eiche auf blauem Grund. Ausführliche Informationen.

Der Ursprung des Namens Hagen ist unbekannt. Von Namens- und Heimatforschern werden oft abenteuerliche Theorien und Spekulationen vorgebracht. Der Name Hagen bezeichnete im ausgehenden Mittelalter einen niedrigen Erdwall mit Pfählen, oft durch Weidengeflecht verbunden, um ein Gehöft vor Eindringlingen zu schützen und das Fortlaufen des Viehs zu verhindern. Manchmal trat an Stelle der Pfähle lebendes Buschwerk, der Hagedorn mit der Hagerose und den Hagebutten. Hier in seinem Hagen saß der Bauer geschützt und sicher, es war ihm behaglich. Er hegte seinen Besitz, und wer ihm ins Gehege kam, dem konnte leicht unbehaglich werden.

Städtepartnerschaften Hagen unterhält mit folgenden Städte Städtepartnerschaften:

Kultur und Freizeit

Kultureinrichtungen Als Oberzentrum besitzt Hagen eine Anzahl von bundesweit bedeutenden Kultureinrichtungen:

Bauwerke und Naturdenkmäler In Hagen sind zahlreiche Natur- und Bodendenkmäler sowie historische Baudenkmäler seit dem Mittelalter vorhanden.

Parks Hagen ist eingebettet in eine waldreiche Mittelgebirgslandschaft, daneben gibt es im innerstädtischen Bereich:

  • Volkspark (im Stadtzentrum)
  • Ferdinand-David-Park
  • Stadtgarten (innenstadtnah oberhalb des Fichte-Gymnasiums)

Sport

Hagen beherbergt den Sitz des Deutschen Basketball Bundes (DBB) - Homepage.

Vereine:
  • Basketball:
Phoenix Hagen (2. Bundesliga) - Homepage
BBV Hagen e.V. (1. Regionalliga West) Homepage
  • Tennis: RW Hagen (Bundesliga) - Homepage
  • Wasserball (Frauen): SV Hohenlimburg (Bundesliga)
  • Handball: VfL Eintracht Hagen (Regionalliga)
  • Triathlon: Tri-Team-Hagen (2. Bundesliga)
  • Fußball: SV Hohenlimburg, SSV Hagen (Verbandsliga Westfalen 2); SpVg Hagen 1911, Hasper SV, TSK Hohenlimburg (alle Landesliga Süd)
  • Motodrom (Selbecke) - Homepage
  • Volleyball: TV Hasperbach
  • Nordic-Walking LG Haspe
  • Segelflug Aero Club Hagen

Freizeit

  • Baden (drei Freibäder, ein zentrales Hallenbad)
  • Events (Hasper Kirmes; LKW-Oldtimer-Treffen, uvm.)
    • allsommerlich kommunaler "Muschelsalat" (anspruchsvolle Konzert- und Theater-Gastspiele an div. Orten im Stadtgebiet)
    • allsommerlich "Urlaubskorb" (Offene-Tür-Angebote und Führungen bei ortsansässigen Betrieben und Einrichtungen)
    • allsommerlich "Ferienmaus" (Ferien-Mitmachaktionen für daheimgebliebene Kinder)
    • jeden Mai "Europawochen" (Fest, Konzerte, Austellungen, Vorträge, Symposien mit integrativem Bezug auf Europa)
  • Clubs, Partys, Diskotheken
    • Bars und Diskotheken im Stadtzentrum:
Fun-Park, Liverpool, Spinne, Jekyll & Hyde, Livingroom, Crocodile, Salt n'Pepper, Columbus, Max, Cafe und Bar Celona und andere
    • Termine zu Parties, Konzerten und Musik aus Hagen sowie Informationen zur lebendigen Hagener Musik-Szene mit vielen Band-Präsentationen:
Internetportal Hagen-Rocks.de
  • Biergärten

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Autobahnen legen 32,7 km zurück. A 1/E 37 (Hansalinie) 10,7 km, A 45/E 41 (Sauerlandlinie) 14,8 km, A 46 7,2 km.

Durch das Hagener Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B7, B54 und B226 mit einer Gesamtstrecke von 41,0 km.

Der Hagener Ortsteil Haspe war Ausgangspunkt der Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld, die während ihres Betriebes als Straßenbahn durch das städtische Unternehmen Hagener Straßenbahn AG als schönste Straßenbahnstrecke Deutschlands galt.

Hagens Flugplatz (Sonderlandeplatz) bei Hof Wahl liegt ca. 1km nördlich der Hasper Talsperre. Pläne für einen Verkehrsflughaben in Hagen-Emst mußten von der Stadtverwaltung bereits in den 1930er Jahren aufgegeben werden.


Öffentliche Einrichtungen

  • Straßen.NRW - Landesbetrieb Straßenbau NRW, Niederlassung Hagen mit fünf Straßenmeistereien zur Betreuung des Straßennetzes in den kreisfreien Städten Hagen, Hamm sowie den Kreisen Unna, Ennepe-Ruhr-Kreis und Märkischer Kreis.

Bildung und Forschung

Hochschulen

Schulen

  • Ernst-Eversbusch Hauptschule Haspe
  • Geschwister-Scholl-Schule Boelerheide
  • Hauptschule Altenhagen
  • Hauptschule Dahl
  • Hauptschule Heubing
  • Hauptschule Hohenlimburg
  • Hauptschule Remberg
  • Hauptschule Vorhalle
  • Hauptschule Wehringhausen

Weiterbildung

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt


Politik und Wirtschaft


Militär


Kirche und Religion


Bildhauer/Maler/Künstler


Bühne/Radio/Schriften/TV

  • Marcus Fleischer, Schauspieler, *12.02.1980, (Die Lok, Herz aus Stein)
  • Sybille Herwig, Produktionskoordinatorin, *27.1.1975, (u.a. Seabiscuit, Death and Texas, The L.A. Riot Spectacular, etc.)
  • Margret Homeyer, Schauspielerin, *7.10.1927, (u.a. Harald und Eddi, Rivalen der Rennbahn, Von Fall zu Fall, etc.)
  • Julia Hummer, Schauspielerin, *1980, (u.a. Stahlnetz, Tatort, Die Innere Sicherheit, etc.)
  • Mary Ketikidou, Schauspielerin, *9.6.1966, (u.a. Hotel Paradies, Sterne des Südens, Großstadtrevier, etc.)
  • Prof. Dr. Roland Koch, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, Professor in Hildesheim, *2. November 1959
  • Ingrid Kötter, Kindergeschichtenschreiberin für das Vorschulprogramm des NDR, Drehbuchautorin für Fernsehserien in ARD und ZDF (Feuerrotes Spielmobil, Denkste, Neues aus Uhlenbusch), *23.6.1934, lebt in Tübingen
  • Ariane Krampe, Produzentin, *1961, (u.a. Soko, Rosamunde Pilcher, etc.)
  • Jürgen von Manger - deutscher Schauspieler und Kabarettist (Adolf Tegtmeier), *6.3.1923 in Koblenz, †15.03.1994 in Herne, wuchs in Hagen auf
  • Ernst Meister, Lyriker, Hörspielautor, Erzähler und Theaterautor, *3.9.1911, †15.6.1979
  • Herbert Reinecker, Schriftsteller und Drehbuchautor, *24.12.1914, (u.a. Edgar Wallace: Der Hexer, Der Kommissar, Derrick, Polizeiinspektion 1, Jakob und Adele, Siska, uvm.)
  • Theo Thünken, Sänger (Tenor) & Schauspieler, (Der Zigeunerbaron, My fair Lady)
  • Hansjörg Thurn, Regisseur und Drehbuchautor, *1960, (u.a. einige Schimanski-Folgen)
  • Volker Wahl, Schauspieler, *1966, (Die Lustige Witwe)
  • Carlo Ross, Schriftsteller jüdischer Herkunft und Überlebender des Holocaust, *7.2.1928 in Hagen, †12.8.2004 ebenfalls in Hagen


Musik


Wissenschaft und Forschung


Sport