Offenbach am Main
Wappen | Karte |
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Wappen | Deutschlandkarte, Position von Offenbach am Main hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Kreis: | Stadtkreis |
Fläche: | 44,9 km² |
Einwohner: | 119.233 (31.12.2002) |
Bevölkerungsdichte: | 2.655 Einwohner je km² |
Höhe: | 97 m - 166 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 63065 - 63075 (alt: 6050) |
Vorwahl: | 069 |
Geografische Lage: | 50° 06' n. Br. 08° 46' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | OF |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 13 000 |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Berliner Straße 100 63065 Offenbach am Main |
Offizielle Webseite: | www.offenbach.de |
E-Mail-Adresse: | info@offenbach.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Gerhard Grandke (SPD) |
Regierende Parteien: | CDU, SPD, Grüne, FDP |
Offenbach am Main ist mit nahezu 120.000 Einwohnern (2002) eine der größten Städte im Rhein-Main-Gebiet, fünftgrößte Stadt und kleinste Großstadt des Landes Hessen sowie flächenmäßig die kleinste Großstadt Deutschlands. Die Stadt ist ein wichtiger Industrie-, Dienstleistungs- und Messestandort (Internationale Lederwarenmesse), aber aufgrund seiner ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklung auch ein sozialer Brennpunkt in der Region.
Nächst größere Stadt ist die unmittelbar westlich angrenzende Metropole Frankfurt am Main. Offenbach am Main bildet eines der neun Oberzentren des Landes Hessen.
Die Einwohnerzahl der Stadt Offenbach am Main überschritt 1954 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Geografie
Offenbach liegt am südlichen Ufer des Mains gegenüber den Frankfurter Stadtteilen Ostend und Fechenheim und östlich der Frankfurter Stadtteiles Oberrad und Sachsenhausen-Süd im Rhein-Main-Gebiet in Hessen. Diese Lage bedeutet, dass die beiden Großstädte mittlerweile ein zusammenhängendes Siedlungsgebiet bilden.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Offenbach am Main, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Maintal (Main-Kinzig-Kreis), Mühlheim am Main, Obertshausen, Heusenstamm, Dreieich und Neu-Isenburg (alle Kreis Offenbach) sowie Frankfurt am Main (kreisfreie Stadt).
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Offenbach am Main gliedert sich in die Stadtteile Bieber, Bürgel, Innenstadt, Kaiserlei, Lauterborn, Lohwald, Rosenhöhe, Rumpenheim und Tempelsee. Die Stadtteile sind teilweise in weitere statistische Bezirke mit eigenem Namen unterteilt.
Die statistischen Bezirke mit ihrer amtlichen Nummer:
- 11 Hochschule für Gestaltung
- 12 Wilhelmschule
- 13 Messehalle
- 14 Kaiserlei
- 15 Ledermuseum
- 16 Mathildenschule
- 21 Städtische Kliniken
- 22 Lauterborn
- 23 Friedrichsweiher
- 24 Bachschule
- 25 Lichtenplatte
- 26 Bieberer Berg
- 31 Vorderwald-Rosenhöhe
- 32 Tempelsee
- 33 Bieber
- 41 Mühlheimer Straße
- 42 Waldheim
- 43 Bürgel
- 44 Rumpenheim
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung über die Stadt Offenbach am Main stammt aus dem Jahr 977. Woher der Name stammt ist selbst bei den Einwohnern umstritten und lässt sich heutzutage nicht mehr genau feststellen. Es gibt im Grunde zwei Theorien. Die einen sagen, dass Offenbach seinen Namen daher hat, dass an dieser Stelle der Main früher eine Furt bildete, und deswegen im Winter nicht zufror (Offener Bach --> OffenBach). Die zweite Haupttheorie ist, das Offenbach seinen Namen aufgrund seines ehemals großen Ofens in der Nähe des Baches hat (Ofen am Bach --> Of(f)enBach. Über die Jahre hätte sich also ein zusätzliches 'f' eingeschlichen.
Wahrscheinlich ist Offenbach aber wesentlich älter, da man bei Ausgrabungen Reste aus der Steinzeit in Offenbach gefunden hat. Offenbach wechselt im Laufe der Jahrhunderte mehrmals den Besitzer. Einer der ersten Besitzer waren die Grafen von Isenburg, die Offenbach zu ihrer Residenz machen. Daher gibt es bis heute noch das Isenburger Schloss.
1800 erfindet Offenbachs berühmtestes Kind Alois Senefelder den Steindruck.
Nach dem Wiener Kongress 1815 gehört die Stadt kurzfristig zu Österreich, fällt dann aber an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt. 1832 wird Offenbach Kreisstadt, als aus den ehemaligen Landgerichtsbezirken Langen, Offenbach und Seligenstadt der Kreis Offenbach gebildet wird. 1888 wird in Offenbach eine Heilquelle gefunden, die nach dem amtierenden Kaiser "Kaiser-Friedrich-Quelle" benannt wird. Das Wasser wird heute nicht mehr als Mineralwasser verkauft, da es zu salzig geworden war.
Während der Zeit des Dritten Reiches nimmt die Einwohnerzahl der Stadt stark zu, vor allem weil bis dato eigenständige Orte eingemeindet werden (beispielsweise Bieber 1938) scheidet Offenbach aus dem Kreis Offenbach aus und wird eine kreisfreie Stadt, bleibt aber weiterhin Sitz des Kreises.
Nachdem Offenbach im Zweiten Weltkrieg zu 36% zerstört ist, beginnt langsam der Wiederaufbau. 1954 überschreitet die Einwohnerzahl der Stadt die 100.000-Grenze und Offenbach wird damit jüngste Großstadt Hessens.
1995 wird Offenbach an die S-Bahn Rhein-Main angeschlossen.
Eingemeindungen
Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die in die Stadt Offenbach am Main eingegliedert wurden.
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
1908 | Bürgel | ? |
01.04.1938 | Bieber | ? |
01.04.1942 | Rumpenheim | ? |
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Jahr | Einwohnerzahlen |
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1540 | 480 |
1680 | etwa 600 |
1790 | etwa 6.000 |
1834 | 9.433 |
1871 | 22.699 |
1890 | 35.064 |
1900 | 50.508 |
1910 | 75.583 |
16. Juni 1925 | 79.362 |
16. Juni 1933 | 81.329 |
17. Mai 1939 ¹ | 87.052 |
13. September 1950 ¹ | 89.019 |
18. August 1954 | 100.000 |
6. Juni 1961 ¹ | 116.200 |
27. Mai 1970 ¹ | 117.306 |
30. Juni 1975 | 116.400 |
30. Juni 1980 | 111.200 |
30. Juni 1985 | 107.200 |
27. Mai 1987 ¹ | 111.386 |
30. Juni 1997 | 116.600 |
¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Offenbach gehörte vor der Reformation zum Erzbistum Mainz. Graf Reinhard von Isenburg führte nach 1542 die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein, doch setzte sich ab 1592 das reformierte Bekenntnis durch. Die Stadt blieb danach über viele Jahrhunderte eine reformierte Stadt. Ab 1734 wurde es den lutherischen Gemeindegliedern wieder gestattet, Gottesdienste abzuhalten. Nach dem Übergang an das Großherzogtum Hessen (Evangelische Landeskirche in Hessen) erfolgte 1848 eine Union zwischen den reformierten und lutherischen Gemeinden. Die Gemeinden gehörten dann zur Superintendentur Starkenburg mit Sitz in Darmstadt. Später wurde Offenbach Sitz einer eigenständigen Propstei Nord-Starkenburg und schließlich wurde das Gebiet Teil der Propstei Rhein-Main innerhalb der heutigen Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Hier gehören die Kirchengemeinden der Stadt Offenbach zum Dekanat Offenbach.
römisch-katholische Gemeindeglieder zogen spätestens im 18. Jahrhundert wieder in die Stadt. Ihnen wurde es ab 1798 gestattet, wieder Gottesdienste abzuhalten, doch erhielten sie erst 1825 vollständige Religionsfreiheit. Um 1900 betrug der Anteil der katholischen Bevölkerung der Stadt etwa 30 %. Dieses Verhältnis veränderte sich spätestens nach Eingemeindung der überwiegen katholischen Nachbargemeinden (Bieber und Bürgel) in den 1930er Jahren. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören zum Dekanat Offenbach innerhalb der Diözese Mainz.
Die jüdische Gemeinde Offenbachs hatte im 19. jahrhundert ungefähr 1.000 Mitglieder, im Jahre 1939 noch etwa 550. Die meisten davon wurden von den Nationalsozialisten umgebracht. Nach 1945 bildete sich wieder eine kleine jüdische Gemeinde. Heute leben knapp 1000 Juden in Offenbach. Die Synagoge, 1916 erbaut, wurde 1938 verwüstet, dann als Kinosaal benutzt. Nach dem Krieg wurde daraus das Stadttheater Offenbachs, später für ein Musical und als Disco genutzt. Die neue Synagoge und das jüdische Gemeindezentrum liegen heute gegenüber der ehemaligen Synagoge.
griechisch-orthodox Offenbach ist die deutsche Großstadt mit dem höchsten Anteil griechisch-orthodoxer Bewohner
Politik und Verwaltung
Als traditionelle Arbeiterstadt ist Offenbach seit langem SPD regiert. Der Magistrat bildet die "Regierung der Stadt". Dieser besteht aus dem Oberbürgermeister, einem hauptamtlichen Ersten Beigeordneten mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister, einem weiteren hauptamtlichen Beigeordneten sowie sechs ehrenamtlichen Beigeordneten mit der Amtsbezeichnung "Stadtrat".
Bis 1874 gab es in Offenbach nur einen ehrenamtlichen Bürgermeister, ab 1887 erhielt das Stadtoberhaupt die Bezeichnung Oberbürgermeister.
Oberbürgermeister seit 1824
- 1824 - 1826: Peter Georg d'Orville
- 1826 - 1834: Heinrich Philipp Schwaner
- 1834 - 1837: Peter Georg d'Orville
- 1837 - 1849: Jonas Budden
- 1849 - 1859: Friedrich August Schäfer
- 1859 - 1867: Johann Heinrich Dick
- 1867 - 1874: Johann Martin Hirschmann
- 1874 - 1882: Hermann Stölting
- 1883 - 1907: Wilhelm Brink
- 1907 - 1919: Dr. Andreas Dullo
- 1919 - 1933: Dr. Max Granzin
- 1933 - 1934: Dr. Heinrich Schönhals, kommissarisch
- 1934 - 1945: Dr. Helmut Schranz
- 1945 - 1946: Friedrich Reinicke, kommissarisch
- 1947 - 1949: Johannes Rebholz
- 1950 - 1957: Dr. Hans Klüber
- 1957 - 1974: Georg Dietrich
- 1974 - 1980: Walter Buckpesch
- 1980 - 1986: Dr. Walter Suermann
- 1986 - 1994: Wolfgang Reuter (1986-1988 nur kommissarisch)
- 1994 - 2025: Gerhard Grandke
Wappen
Das Wappen der Stadt Offenbach am Main zeigt in Blau einen bewurzelten silbernen Eichbaum mit 5 silbernen Eicheln. Die Stadtfarben sind weiß-blau.
Der Eichbaum symbolisiert den alten Reichsforst Dreieich, zu dem das Stadtgebiet gehörte.
Das Wappen des 1938 zwangseingemeindeten Bieber zeigt drei gelbe Ähren auf grünem Grund Link-Text.
Städtepartnerschaften
Offenbach am Main unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Puteaux (Frankreich), seit 1955
- Esch-sur-Alzette (Luxemburg), seit 1956
- Mödling (Österreich), seit 1956
- Sint Gillis/Saint-Gilles-les-Bruxelles (Belgien), seit 1956
- Tower Hamlets Stadtteil von Groß-London (Vereinigtes Königreich), seit 1956
- Zemun Groß-Belgrad (Serbien), seit 1956
- Velletri (Italien), seit 1957
- Kawagoe (Japan), seit 1983
- Rivas (Nicaragua), seit 1986
- Orjol - auch Orel (Russland), seit 1988
- Köszeg (Ungarn), seit 1995
- Yangzhou (Volksrepublik China), seit 1997
Freundschaft:
Wirtschaft und Infrastruktur
Das ehemals starke Lederhandwerk, das Offenbach früher viel Steuereinnahmen und Arbeitsplätze brachte, liegt danieder. Auch viele Maschinenhersteller haben Offenbach nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen, sind aber noch nicht gänzlich aus der Stadt verschwunden. So ist ein großer Hersteller von Druckmaschinen noch immer in Offenbach ansässig. Der größte Industriebetrieb ist die petro-chemische Fabrik der Firma Clariant beziehungsweise Aventis (beide ehemals Hoechst AG). Offenbach versucht momentan, sich im Dienstleistungssektor zu etablieren. Der Deutsche Wetterdienst hat seinen Sitz in Offenbach.
Verkehr
Die Verkehrsanbindung der Stadt Offenbach ist sehr gut. Im Süden der Stadt führt die Bundesautobahn A 3 Würzburg-Frankfurt am Main vorbei, im Westen die A 661. Ferner führen die Bundesstraßen B 43 und B 46 durch das Stadtgebiet. Der Rhein-Main-Flughafen Frankfurt ist in wenigen Minuten zu erreichen. Eine Ausnahme bildet die Tatsache, dass Offenbach am Main wohl eine der größten Städte in Deutschland ohne ICE-Anschluss ist.
Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen die S-Bahn Rhein-Main sowie Busse der Stadtwerke Offenbach GmbH. Die Stadt wird von den S-Bahn-Linien S 1, S 2, S 8 und S 9 angefahren. Alle Schienen- und Bus-Linien im Stadtgebiet sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) zu benutzen.
Offenbach verfügte auch über eine Straßenbahn, die allerdings seit den 50er Jahren immer mehr an Bedeutung verlor. 1996 wurde das letzte Teilstück Frankfurt-Oberrad - Marktplatz stillgelegt. Die aus Frankfurt am Main kommende Linie 16 endet seitdem an der Stadtgrenze.
Medien
In Offenbach am Main erscheint die Tageszeitung "Offenbach-Post".
Bildung
Offenbach am Main hat keine Universität, aber eine Hochschule für Gestaltung. Diese wurde 1832 als "Handwerkerschule Offenbach" gegründet und 1970 in eine Kunsthochschule des Landes Hessen überführt. Sie führt die Fachbereiche "Visuelle Kommunikation" und "Produktgestaltung".
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Nachdem in Offenbach die Kultur jahrelang am Boden lag, ist mittlerweile eine zunehmende Besserung in Sicht. Dies begann im Jahr 1995 mit dem Musicalerfolg "Tommy". Mittlerweile finden in Offenbach auch Konzerte von berühmten Pop-Größen, wie zum Beispiel Herbert Grönemeyer, und internationalen Kulturträgern, wie zum Beispiel dem russischen Nationalballett, statt. Die Gesellschaft ist sehr gemischt, fast könnte man von einer multinationalen Gesellschaft sprechen. Die Integration der vielen Ausländer fällt schwer und ist eine der Hauptursachen für soziale Spannungen.
Der größte Fußballverein in Offenbach ist der OFC, bekannt als "Kickers Offenbach". Obwohl er momentan nur in der Regionalliga spielt, besitzt er doch ein sehr großes Stadion, das "Stadion Bieberer Berg" (Fassungsvermögen derzeit rund 28.000). Der Verein hat sehr viele Fans in Offenbach und Umgebung.
Sehenswert sind auch die drei eingemeindeten Stadtteile. Beispielsweise das Rumpenheimer Schloss, die Pfarrkirche St. Pankratius in Bürgel und der dörfliche Ortskern von Bieber (auch der Aussichtsturm und das "Bieberer Amulett" oder die Bieberer "Äppelwoikneipen").
Theater
In Offenbach gibt es mehrere kleine Bühnen für Varieté und Kleinkunst sowie mehrere Veranstaltungshallen, in denen auch Theateraufführungen stattfinden.
Museen
- Deutsches Ledermuseum; hier wird in wechselnden Ausstellungen über das Lederhandwerk in Offenbach und der ganzen Welt berichtet. Dem Ledermuseum angegliedert ist das "Deutsche Schuhmuseum".
- Klingspor-Museum; Dieses Museum bietet Internationale Buch- und Schriftkunst.
- Stadtmuseum in der Herrnstraße; Dieses Museum zeigt, wie sich die Stadt Offenbach entwickelte. Hier ist auch das Bieberer Amulett ausgestellt.
Berühmte Gebäude
Isenburger Schloss
Ein berühmtes Gebäude in Offenbach und wohl das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist das Isenburger Schloss. Es wurde ursprünglich für den Grafen von Isenburg als Wasserburg gebaut. In der Folgezeit brannte es mehrmals ab und wurde immer wieder neu und modern aufgebaut. Heuzutage befindet sich ein Teil der Hochschule für Gestaltung im 1. OG. Es ist im Besitz des Landes Hessen.
Büsing Palais
Das Büsing Palais war der Stadtsitz eines berühmten Offenbacher Brüderpaars namens Bernard. Sie wurden mit Schnupftabak reich und bauten das Büsing Palais im Jugendstil. Heute finden Konzerte und Hochzeiten in ihm Stadt. Außerdem findet auf dem Vorhof einmal im Jahr die Jazz-Martineé der Leibnizschule statt.
Der "Lili-Tempel"
Der "Lili-Tempel" wurde ursprünglich 1798 als Badehaus im Offenbacher Lili-Park (der an den Büsingpark grenzt) gebaut. Mittlerweile ist er jedoch sehr heruntergekommen. Er wurde an eine Privatperson verkauft unter der Auflage ihn zu restaurieren. Im Januar 2004 wurde der Bauantrag eingereicht, es soll etwa zwei Jahre gebaut werden. Die Kosten sollen zwischen 600.000 und 900.000 Euro liegen. Danach wird im Lilitempel eine Kunstgalerie eingerichtet.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Lederwarenmesse
- Mitte Juni: Mainuferfest
- August: Spielfest im Leonhard-Eissnert-Park
- November/Dezember: Weihnachtsmarkt
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1837: Ulrich Pultz von Carlsen, 1773-1863, Kommandant des Regiments "Groß- und Erbprinz"
- 1842: Valentin Otto, 1795-1849, Zollamtsinspektor, Förderer der Lokalbahn nach Frankfurt
- 1848: Dr. Lorenz Diefenbach, 1806-1883, Freiheitskämpfer
- 1852: Dr. Ernst Schaumann, 1802-1886, Direktor der Latein-Schule
- 1863: Christian Lemmé, 1789-1863, "Wohltäter"
- 1875: Otto von Bismarck, 1815-1898, Reichskanzler
- 1882: Dr. Salomon Formstecher, 1808-1889, Rabbiner
- 1888: Johann Martin Kappus, 1820-1905, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr
- 1915: Ludo Mayer, 1845-1917, Kommerzienrat, Gerber
- 1933: Paul von Hindenburg, 1847-1934, Generalfeldmarschall, Reichspräsident
- 1948: Dr. Karl Klingspor, 1868-1950, Schriftgießer, Buchausstatter
- 1948: Leonhard Eißnert, 1866-1949, Bürgermeister a.D.
- 1948: Dr. Siegfried Guggenheim, 1873-1961, Rechtsanwalt und Notar
- 1949: Hermann Steinhäuser, 1859-1949, Unternehmer
- 1953: Prof. Hugo Eberhardt, 1874-1959, Leiter der Technischen Lehranstalten Offenbach
- 1974: Georg Dietrich, 1909-, Oberbürgermeister 1957-1974
- 1977: Walter Frank, Stadtratsvorsteher
- 1993: Dr. Bruno Knapp, Fraktionsvorsitzender der CDU, Stadtverordnetenvorsteher
- 1993: Max Willner, Vorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden Hessens
Söhne und Töchter der Stadt
- 1893, 10. April, Heinrich Ritzel, † 19. Juni 1971 in Basel, Politiker (SPD), MdR, MdB, MdL (Hessen)
- 1904, 20. Juni, Heinrich von Brentano, † 14. November 1964 in Darmstadt, Politiker (CDU), MdB, Bundesaußenminister 1955-1961, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag (1949-1955 und 1961-1964)
- 1920, 23. Januar, Prof. Gottfried Böhm, Architekt (unter anderem Wallfahrtskirche in Velbert-Neviges, Rathaus in Bergisch Gladbach-Bensberg, Mittelflügel des Schlosses Saarbrücken)
- 1954, 5. Oktober, Jimmy Hartwig, Fußballer
- 1956, 20. November, Oliver Michael Dittrich (Olli Dittrich), Schauspieler, Comedian, wurde zusammen mit Wigald Boning als "Die Doofen" bekannt
- 1968, 6. März, Michael B. Schmidt, besser bekannt als SMUDO, Rapper der Fantastischen Vier
- 1971, 3. Januar, Tarek Al-Wazir, Politiker (GRÜNE), MdL (Hessen)
- 1972, 21. Juni, Dorkas Kiefer, Schlagersängerin ("Ich hab Angst") und Mitglied der Popgruppe "Mekado", die für Deutschland am Grand Prix d'Eurovision teilnahm, Schauspielerin
Ferner lebten in Offenbach unter anderem
- Alois Senefelder (* 6. November 1771 in Prag), Erfinder des sog. Steindrucks, eine Art Buchdruck, die besonders im Notendruck angewendet wurde. Nach ihm ist eine der längsten Straßen von Offenbach benannt, die Senefelderstraße.
- Sophie Laroche, *6. Dezember 1731 in Kaufbeuren, † 18. Februar 1807 in Offenbach, Schriftstellerin
"Originale"
Streichholzkarlchen
Das so genannte Streichholzkarlchen war ein Offenbacher Original. Sein Name kommt daher, dass er zu Beginn des 19. Jhd. durch Offenbacher und Frankfurter Apfelweinstuben zog und Streichhölzer verkaufte. Bekannt war er besonders wegen seiner geringen Körpergröße. Ihm zu Ehren steht heute eine Statue auf dem Offenbacher Wilhelmsplatz. Sein Grab wird von der Stadt gepflegt.
Literatur
- Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1957