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Werder Bremen

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SV Werder Bremen
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Basisdaten
Name Sportverein Werder Bremen
von 1899 e. V.
Gründung 4. Februar 1899
Farben Grün-Weiß
Präsident Klaus-Dieter Fischer
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Thomas Schaaf
Spielstätte Weserstadion
Plätze 43.087
Liga Fußball-Bundesliga
2006/07 3. Platz
Heim
Auswärts
Erstligapositionen Werder Bremens

Der SV Werder Bremen ist ein traditionsreicher deutscher Sportverein mit über 30.000 Mitgliedern[1], dessen Lizenzspielerabteilung in den letzten Jahren national wie international zu den erfolgreichsten Mannschaften der Fußball-Bundesliga gehört: Neben vier Deutschen Meisterschaften und fünf DFB-Pokal-Siegen steht ein Gewinn des Europapokals der Pokalsieger zu Buche. Die Mannschaft gehörte bis auf eine Spielzeit immer der Bundesliga an.

Am 4. Februar 1899[2] als Fußballverein Werder von 1899 gegründet, bietet er heute darüber hinaus Handball, Leichtathletik, Tischtennis, Turnspiele, Gymnastik und Schach an.
Werder Bremen besteht nach der Ausgliederung profitorientierter und leistungssportlicher Abteilungen des Gesamtvereins am 27. Mai 2003[3] aus dem für den Amateursport zuständigen gemeinnützigen Sport-Verein „Werder“ von 1899 e. V. und der unter anderem für den Profifußball verantwortlichen Werder Bremen GmbH & Co. KGaA.

Der Vereinsname ist vom an der Weser gelegenen Stadtwerder abgeleitet, auf dem sich das erste Trainings- und Spielgelände des Vereins befand. Das Wort Werder bezeichnet eine Flussinsel oder das Land, das von einem Fluss aufgeschwemmt wurde, wie der Peterswerder, auf dem sich das heutige Bremer Weserstadion befindet, in dem Werder Bremens Fußballprofis ihre Heimspiele austragen.

Geschichte

1899–1946 Die frühen Jahre

Das erste Logo des Vereins:
Fußballverein Werder von 1899

Am 4. Februar 1899 gründeten 16-jährige Schüler aus handelsbürgerlichen Kreisen mit dem Fußballverein Werder von 1899, einem reinen Fußballverein, den Vorläufer des heutigen SV Werder Bremen. Sie hatten bei einem Tauzieh-Wettbewerb einen Fußball gewonnen und mit diesem erstmalig am Stadtwerder gespielt, wodurch der Grundstein für den FV Werder Bremen und dessen Namen gesetzt wurde.[4][5] In den ersten Jahren durften nur Männer Mitglied werden, die eine höhere Schulbildung nachweisen oder eine Zweidrittelmehrheit im Vorstand für sich gewinnen konnten.[6] 1903 wurde der Verein mit drei Mannschaften erstmals in allen drei existierenden Spielklassen Bremer Meister und war 1905 der erste Bremer Klub, der Eintrittsgelder verlangte und sein Spielfeld einzäunte.[5] Der FV Werder Bremen qualifizierte sich 1912 als einziger Bremer Verein für die neu gegründete Norddeutsche Verbandsliga, an der er ab 1913 teilnahm.[5][7] Der Verein musste sich in dieser Zeit gegen nationalistische Tendenzen, vor allem aus der Turnerbewegung, zur Wehr setzen, die den Fußball für einen „Unsport“ und wegen seiner englischen Herkunft für „undeutsch“ hielten.[8] Trotzdem wurde während des Ersten Weltkrieges der Spielbetrieb weitergeführt und 1916 erneut die Bremer Meisterschaft gewonnen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen überlebte der FV Werder trotz vieler gefallener Mitglieder die Nachkriegszeit, was Werder Bremen nach vor allem am damaligen Geschäftsführer und Manager Hans Jarburg lag.[5]

Nach dem Krieg wurde mit der Neustrukturierung des Vereins begonnen. Ab 1919 durften auch Frauen Mitglieder des Vereins werden; ein Jahr später erfolgte, dem Trend der damaligen Zeit entsprechend, die Erweiterung vom Fußball- zum Sportverein mit unter anderem einer Tennis-, Leichtathletik- Schach- und damals auch Baseball- und Kricketabteilung.[5][6] Dem entspricht die im gleichen Jahr durchgeführte Umbenennung in Sportverein Werder Bremen von 1899, wobei Fußball weiterhin die wichtigste Sportart innerhalb des Vereins blieb. Waren die Mitgliederzahlen vor dem ersten Weltkrieg nicht über die Grenze von 300 hinausgekommen, stieg die Anzahl jetzt zeitweilig auf über 1000. Als erste Bremer Fußballmannschaft engagierte der Verein 1922 mit dem Ungarn Franz Konya einen professionellen hauptberuflichen Trainer, der allerdings nicht lange blieb.[5] Werder spielte in den 1920er Jahren in der Westkreisliga (ab 1924/25 „Bezirksliga Weser/Jade“), der damals höchsten Spielklasse, die Bezirksmeisterschaft entschieden jedoch meist Komet Bremen und der Bremer SV für sich.

Die ABTS-Kampfbahn (Aufnahme von 1928)

Ein geeigneter Ort zum Austragen der Spiele und des Trainings war auch 1925 noch nicht gefunden, so dass der Verein mit dem Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein um die Oberhand beim Bau eines Stadions konkurrierte, wobei sich der ABTS durchsetzte. Wie zu dieser Zeit auch mehrere andere Bremer Vereine trug Werder seit 1930 die meisten, später alle seiner Heimspiele in der nun Weserstadion genannten ehemaligen ABTS-Kampfbahn aus, da sich der ABTS beim Bau finanziell übernommen hatte und das Stadion an den Sportverein Werder Bremen von 1899 verpachten musste.[9][8] Da sich eine Professionalisierung des Fußballs andeutete, der bis dato reiner Amateursport gewesen war, verstärkte Werder Anfang der 1930er Jahre seine Mannschaft mit einigen Nationalspielern wie Otto Tibulski. Bei der Weltmeisterschaft 1934 trug Matthias Heidemann als erster Bremer das Nationaltrikot. Werders erste überregionale Erfolge fallen in die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur: 1934 und 1937 wurde unter Trainer Walter Hollstein die „Gaumeisterschaft Niedersachsen“ gewonnen, das heutige Weserstadion trug in dieser Zeit den Namen Bremer Kampfbahn. Der Aufbau der staatlichen Führung bildete sich im Verein ab, so dass in dieser Zeit ein Einzelner alle Machtbefugnisse besaß.[5] Kurz vor Kriegsende musste der Spielbetrieb eingestellt werden. Am 10. November 1945 wurde der Sportverein Werder Bremen von 1899 aufgelöst und statt dessen nach einer Fusion mit den 1933 verbotenen Vereinen TV Vorwärts Bremen und Freie Schwimmer 1910 Bremen der Turn- und Sportverein TuS Werder 1945 Bremen gegründet.[7][10][11]

Zu den heute noch bekanntesten Spielern der 1930er und 1940er Jahre gehören Vereinsangaben nach neben Heidemann Ziolkewitz, Tibulski, Scharmann und Hundt.[5]

1946–1963 Nachkriegszeit in der Oberliga

Saison* Platz[12] Ø Zuschauer[13]
1947/48 5/12 19.000
1948/49 8/13 17.090
1949/50 4/16 11.733
1951/52 6/17 14.687
1951/52 7/16 10.933
1952/53 3/16 12.333
1953/54 5/16 10.466
1954/55 3/16 11.866
1955/56 6/16 7.733
1956/57 5/16 6.933
1957/58 7/16 8.066
1958/59 2/16 11.466
1959/60 2/16 11.466
1960/61 2/16 10.200
1961/62 2/16 8.800
1962/63 2/16 12.266
*Alle Spielzeiten in der Oberliga Nord

1946 wurde mit SV Grün-Weiß 1899 Bremen erneut ein anderer Vereinsname angenommen. Die Vorgaben der damaligen amerikanischen Besatzungsmacht verboten das Bestehenbleiben oder Neugründen von Vereinen, die es bereits während des Dritten Reiches gegeben hatte. Der spätere Vereinspräsident Hansi Wolff und andere trafen sich deshalb heimlich, um den Spielbetrieb möglichst schnell wieder herzustellen.[5] Der neue Name wurde dem Verein einen Monat später ebenfalls verboten, da durch die enthaltene Jahreszahl dessen Tradition deutlich wurde, so dass am 28. März 1946 eine weitere Umbenennung, diesmal in SV Werder Bremen erforderlich wurde.[5] Im gleichen Jahr wurden wieder Punktspiele ausgetragen; Werder gewann die Bremer Stadtmeisterschaft und wurde 1947 Niedersachsenmeister. Anschließend wurden regional unterteilte Oberligen gegründet, mit denen der Ligabetrieb in Westdeutschland wieder aufgenommen wurde. Werder Bremen gehörte von 1947 bis 1963 der Oberliga Nord an, in der eine inoffizielle norddeutsche Meisterschaft ausgespielt wurde und deren erfolgreichste Mannschaften sich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizierten. Dort wurde unter anderem gegen den FC St. Pauli und Hannover 96 angetreten. Werder Bremen stand deutlich im Schatten des Hamburger SV, der die Oberliga in 15 von 16 Jahren gewann und hatte zunächst Mühe, sich gegen Lokalrivalen wie den Bremer SV oder TuS Bremerhaven 93 zu behaupten. Erst in den letzten fünf Spielzeiten der Oberliga gelang es Werder, sich hinter dem HSV als zweiterfolgreichste Mannschaft des Nordens zu etablieren: Von 1959 bis 1963 wurde die Mannschaft durchgehend Vizemeister der Oberliga Nord und konnte sich so für die neu gegründete Fußball-Bundesliga qualifizieren. Während der Bremer SV aus der Liga abgestiegen war, trennten Werder in der letzten Oberligasaison nur noch zwei Punkte vom Serienmeister HSV. Wegen der finanziellen Unterstützung eines amerikanischen Unternehmens aus der Tabakbranche, bei dem viele Bremer Spieler zusätzlich arbeiteten, wurde die Mannschaft in dieser Zeit vielfach Texas-Elf genannt.[8] Das Einkommen von Fußballspielern war damals durch eine vorgegebene Höchstgrenze von 320 Deutschen Mark für den Lebensunterhalt nicht ausreichend.[5] Weil der Verein oftmals gegen starke Gegner gewann, aber bei schwachen unterlag, wurde er damals auch „die Sphinx des Nordens“ genannt.[5] Das Traineramt führte in dieser Zeit von 1958 bis 1963 mit Georg Knöpfle ein ehemaliger A-Nationalspieler aus, der sich durch seine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin bereits Renommee verschafft hatte. Sportlicher Höhepunkt der Oberligazeit war der Gewinn des DFB-Pokals 1961 durch ein 2:0 im Endspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Im Europapokal der Pokalsieger konnte im folgenden Jahr zwar der dänische Aarhus GF im Hin- und Rückspiel besiegt werden, in der dritten Runde aber schied Werder Bremen im Viertelfinale gegen den dritten Gegner Atletico Madrid aus.

Namhafte Spielerpersönlichkeiten der Oberligazeit des SV Werder waren nach Vereinsangaben Pico Schütz, Horst Gemhard, Richard Ackerschott, Horst Stange, Max Lorenz, Willi Schröder und Torwart Dragomir Ilic.[5]

1963–1971 Auf und Ab in der Bundesliga

Saison Platz Ø Zuschauer[14] -Mitglieder[15]
1963/64 10/16 20.733 2.000
1964/65 1/160Datei:Deutsche Meisterschale.jpg 27.267 2.000
1965/66 4/18 21.176 2.000
1966/67 16/18 17.412 2.200
1967/68 2/18 20.824 2.350
1968/69 9/18 18.412 2.250
1969/70 11/18 15.353 2.500
1970/71 10/18 18.382 2.500

Der SV Werder war 1963 eines der Gründungsmitglieder der Fußball-Bundesliga. In der ersten Saison musste der eigentlich schon nicht mehr aktive ehemalige Stammtorhüter Dragomir Ilic kurzzeitig reaktiviert werden, da sich noch vor Saisonbeginn nacheinander die ersten sechs Torhüter verletzten. Nachdem diese Spielzeit im ungefährdeten Mittelfeld auf Platz zehn abgeschlossen worden war, konnte in der Saison 1964/65, also dem Jahr, in dem sich die Gründung der Stadt Bremen zum 1000. mal jährte, zum ersten Mal und „völlig überraschend“[6] die Deutsche Meisterschaft erreicht werden. Die am 17. Spieltag erklommene Tabellenspitze wurde bis zum Saisonende nicht mehr abgegeben. Diese Überraschung war der „Mannschaft ohne Stars“[16] durch gut integrierte Neuzugänge wie Horst-Dieter Höttges, dem Nationalspieler Heinz Steinmann und Klaus Matischak möglich. Das folgende Jahr konnte auf Platz vier, die Saison 1966/67 nur noch auf Platz 16, vier Punkte vor den Abstiegsrängen, abgeschlossen werden. Obwohl 1967/68 nach einem Marsch von Platz 18 bis auf den zweiten Tabellenplatz die Vize-Meisterschaft errungen werden konnte, gelang es Werder Bremen nicht, sich dauerhaft unter den Spitzenvereinen der Bundesliga zu etablieren. Erfolgreichen Jahren folgten immer wieder durchwachsene und enttäuschende Platzierungen im freudlosen Mittelfeld oder sogar nahe den Abstiegsrängen der Tabelle. Im Spiel beim Tabellenführer Borussia Mönchengladbach am 3. April 1971 kam es zu einer in der Bundesligageschichte einmaligen Situation: kurz vor Schluss beim Spielstand von 1:1 fielen zwei Spieler bei einer Torszene in das Netz des Bremer Tores, wobei einer der damals noch hölzernen Pfosten durchbrach und das Tor einstürzte. Nachdem die Bremer sich im Gegensatz zu den Mönchengladbachern und deren Ordnern, die aufgrund des Spielstands auf ein Wiederholungsspiel hofften, vergeblich bemüht hatten, das Tor wieder aufzurichten, um den erreichten Spielstand zu retten, brach der Schiedsrichter das Spiel ab und Bremen erhielt im Nachhinein beide Punkte, da kein Ersatztor vorhanden war.[17]
Die ersten Bundesligajahre wurden neben den bereits genannten durch Spielerpersönlichkeiten wie Pico Schütz, Günter Bernard, Sepp Piontek oder Max Lorenz mitbestimmt.

1971–1980 Niedergang

Saison Platz Ø Zuschauer[14] -Mitglieder[18]
1971/72 11/18 19.618 2.400
1972/73 11/18 15.059 2.300
1973/74 11/18 15.841 2.200
1974/75 15/18 18.765 2.200
1975/76 13/18 20.765 2.100
1976/77 11/18 18.735 2.300
1977/78 15/18 19.947 2.200
1978/79 11/18 17.529 2.350
1979/80 17/18 17.647 2.270

Nachdem Werder in den drei Jahren zuvor im Mittelmaß versunken war, versuchte der Verein in der Saison 1971/72 in einem Kraftakt als so genannte Millionenelf mit der finanziellen Unterstützung der Bremer Wirtschaft und der Stadt Bremen sowie Trikots in den Bremer Landesfarben Rot und Weiß an bessere Zeiten anzuknüpfen. Ohne klares Konzept und das Treffen von Absprachen zwischen Trainer und Vereinsführung wurden dabei viele Stars aus der Bundesliga mittels hoher Gehaltsangebote an die Weser beordert. Ein Wechsel Günther Netzers kam nur deshalb nicht zu Stande, weil dieser zusätzlich die Übernahme der damaligen Stadionzeitschrift Werder-Echo forderte.[19] Hintergrund dieser Käufe, unter denen Werder noch Jahre später finanziell litt und die sich in fast allen Fällen nie auszahlten, war die für die nächsten Saison beschlossene Abschaffung der Transferhöchstgrenze von 100.000 D-Mark, die in der Saison 1971/72 noch in den DFB-Statuten verankert war. Der Erfolg, den Werder hatte erzwingen wollen, trat nicht ein, statt dessen waren in dieser Saison vier Trainer in Bremen tätig und am Ende einer Spielzeit, in der das nicht zueinander passende Starensemble nur in seltenen Ausnahmen glänzen konnte, stand ein enttäuschender Platz 11.[20] Danach versank Werder Bremen im Ligamittelmaß und gehörte dauerhaft zu den so genannten Grauen Mäusen, später auch immer wieder zu den Abstiegskandidaten der Liga. Der Fall in die Zweitklassigkeit konnte in der Saison 1974/75 mit einem Punkt Vorsprung auf Platz 16 noch knapp und in der darauf folgenden Spielzeit nur durch einen späten Trainerwechsel zu Gunsten Otto Rehhagels erreicht werden, nachdem die nun wieder Grün-Weißen am 29. Spieltag auf Platz 16 gerutscht waren. Doch nach der Spielzeit 1979/80 musste schließlich als Vorletzter der Gang in die 2. Bundesliga Nord angetreten werden. War die Heimbilanz mit 10 Siegen und 2 Remis durchaus passabel, wurden außer einem Unentschieden und einem Sieg sämtliche Auswärtspartien, 10 von ihnen mit vier oder mehr Gegentoren, verloren. Schon in den kritischen Jahren zuvor hatte der Verein seinen Verbleib in der 1. Liga den im Weserstadion erzielten Punkten zu verdanken, die diesmal jedoch nicht ausreichten.
In dieser Periode der ausbleibenden Erfolge kam es bei Werder zu häufigen Trainerwechseln: von 1971 bis zum Abstieg 1980 waren insgesamt 11 verschiedene Chef-Trainer für den Verein tätig, einige von ihnen nur wenige Wochen oder Monate.[20]
Zu den wenigen bei Werder herausragenden Spielerpersönlichkeiten der Jahre vor dem Abstieg gehörten Per Røntved und Dieter Burdenski, der im deutschen Aufgebot zur WM 1978 in Argentinien stand.

1980–1987 Aufstieg einer Spitzenmannschaft

Saison Platz Ø Zuschauer[14] -Mitglieder[21]
1980/81* 1/22 10.524 2.200
1981/82 5/18 24.235 2.200
1982/83 2/18 26.547 2.260
1983/84 5/18 23.182 2.281
1984/85 2/18 21.959 2.355
1985/86 2/18 24.756 2.260
1986/87 5/18 22.860 2.285
*Spielzeit in der 2. Bundesliga Nord.

In der Saison 1980/81, der einzigen Zweitligasaison von Werder Bremen, gelang der direkte Wiederaufstieg unter Kuno Klötzer und Otto Rehhagel, wobei die Zuschauerzahlen bei Heimspielen in dieser Spielzeit einbrachen. Dabei erzielte Werder mit 30 Siegen, acht Unentschieden und nur vier Niederlagen einen Rekordwert in der Zweitligageschichte. Klötzer musste im März 1981 aus gesundheitlichen Gründen sein Traineramt niederlegen und wurde durch Rehhagel ersetzt. Rehhagel baute zusammen mit Manager Willi Lemke in den folgenden Jahren kontinuierlich eine starke Mannschaft auf und führte den Club zu dessen Glanzzeit in den 1980er und frühen 1990er Jahren. Werder stieg zum Hauptkonkurrenten des FC Bayern München auf und wurde zeitweise sogar erfolgreicher als dieser, womit die besondere Rivalität dieser Vereine ihren Anfang nahm. Im Spiel dieser Vereine am 21. August 1982 gelang dem Werderaner Uwe Reinders das so genannte Einwurftor: Der Bayerntorhüter Jean-Marie Pfaff berührte als einziger Reinders kräftigen Einwurf, bevor der Ball die Torlinie passierte, so dass das Tor zählte. Zwischen 1982 und 1987 spielte Werder Bremen attraktiven Offensivfußball, erreichte auch sechs Mal hintereinander einen Platz unter den ersten fünf der Tabelle und damit die Spielberechtigung für den UEFA-Pokal; allerdings blieb diese Zeit ohne Titelgewinn. Die Deutsche Meisterschaft wurde mehrfach knapp, 1982/83 und 1985/86 nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses verpasst. 1986 unter dramatischen Umständen: Michael Kutzop, der bis dahin alle Elfmeter verwandelt hatte, vergab am vorletzten Spieltag gegen Bayern München kurz vor Spielende nach „zweiminütigen“[22] Störmanövern per Pfostenschuss den umstrittenen Elfmeter, mit dem der Meistertitel hätte vorzeitig sichergestellt werden können. Die zweite Chance zur Meisterschaft verspielte Werder vier Tage später: Ein Unentschieden hätte dem in dieser Saison 31maligen Tabellenführer am letzten Spieltag in jedem Fall ausgereicht, aber Werder verlor in Stuttgart und wurde wegen Bayerns gleichzeigem Sieg erneut nur Zweiter. Werder schien der ewige Zweite zu werden, während Kutzop danach oft auf diesen einen Elfmeter reduziert wurde.

Geprägt wurde diese Phase vor allem durch Rudi Völler, der bei Werder Bremen zum Nationalspieler, internationalen Star und 1983 zum Torschützenkönig wurde, aber auch durch Spieler wie Klaus Fichtel, Bruno Pezzey, Jonny Otten, Thomas Schaaf, Wolfgang Sidka, Benno Möhlmann, Norbert Meier, Frank Ordenewitz und Uwe Reinders.

1987–1995 Titel und Erfolge

Saison Platz Ø Zuschauer[14] -Mitglieder[23]
1987/88 1/180Datei:Deutsche Meisterschale.jpg 22.159 2.430
1988/89 3/18 20.591 2.330
1989/90 7/18 19.263 2.330
1990/91 3/1800Datei:DFB Pokal.jpg 20.420 2.420
1991/92 9/2000Datei:Cupvinnercupen.JPG 17.388 2.627
1992/93 1/180Datei:Deutsche Meisterschale.jpg 21.860 2.627
1993/94 8/1800Datei:DFB Pokal.jpg 24.400 2.627
1994/95 2/18 32.209 2.750
Gelb unterlegt: Gewinn der Meisterschaft.

Nachdem sich Werder in den Jahren zuvor in der Spitzengruppe der Bundesliga etablieren, allerdings keine Titel gewinnen konnte, wurden die nächsten, von Rehhagels kontrollierter Offensive geprägten Jahre zu den titelreichsten der Vereinsgeschichte. Zwischen 1988 und 1995 war Werder Bremen die neben Bayern München erfolgreichste Mannschaft des deutschen Fußballs: In der Saison 1987/88 wurde mit den bisher wenigsten Gegentoren der Bundesligageschichte* souverän zum zweiten Mal die Deutsche Meisterschaft errungen. Garant hierfür war neben Torwart Oliver Reck die meist aus Rune Bratseth, Uli Borowka, Gunnar Sauer und Michael Kutzop zusammengesetzte Abwehr sowie ein in der Rückrunde mit 14 Toren in 17 Spielen aufblühender Karl-Heinz Riedle. An 27 Spieltagen führte Werder die Tabelle an und stand nach einem 1:0 über Eintracht Frankfurt bereits frühzeitig nach dem 31. Spieltag als Meister fest. Im nächsten Jahr qualifizierte sich die Mannschaft als Tabellendritter für den UEFA-Pokal. In dessen dritter Runde traf Werder Bremen auf den SSC Neapel, der seinerzeit zu den besten Vereinen Europas gehörte und mit Nationalspielern wie Gianfranco Zola (Italien), Careca, Alemão (beide Brasilien) und Diego Maradona (Argentinien) besetzt war. Das Auswärtsspiel, das mit 3:2 gewonnen wurde und das anschließende Heimspiel, das Werder 5:1 gewann, gehören zu den besten Spielen Werders überhaupt. 1989, 1990 und 1991 wurde das Finale des DFB-Pokals erreicht, das aber nur 1991 nach einem dramatischen Elfmeterschießen gegen den 1. FC Köln für sich entschieden werden konnte.

Ein Jahr später gelang Werder mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger in Lissabon der bedeutendste internationale Erfolg der Vereinsgeschichte. Dabei konnten unter anderem mit Galatasaray Istanbul, dem FC Brügge und schließlich im Finale dem AS Monaco mehrere renommierte Mannschaften besiegt werden. Klaus Allofs, Werders heutiger Geschäftsführer des Bereichs Fußball, schoss dabei kurz vor der Pause das 1:0.

In der Saison 1992/93 konnte erneut die Meisterschaft gewonnen werden, wobei vor allem Wynton Rufer im Sturm sowie der neu erworbene Spielmacher Andreas Herzog positiv hervorstachen. Für die folgende Saison qualifizierte sich Werder als erster deutscher Verein für die Gruppenphase der UEFA Champions League und schied dort als Gruppendritter hinter dem FC Porto und dem späteren Sieger AC Mailand aus.
Ein erneuter Gewinn des DFB-Pokals gelang 1994 mit einem ungefährdeten Finalsieg über Zweitligist Rot-Weiss Essen, wobei in diesem Jahr drei der vier Viertelfinalspiele durch Elfmeterschießen beendet wurden und viele Bundesligisten von niederklassigen Mannschaften aus dem Wettbewerb geworfen wurden.

Im letzten Jahr unter der Regie Rehhagels wurde die Meisterschaft durch ein 2:4 am 32. und ein 1:3 bei Bayern München am letzten Spieltag verpasst. Herzog war in der von Werder ansonsten schwach geführten Partie beim Stande von 0:0 auf das leere Tor zugelaufen, hatte aber, vom Pfiff eines Zuschauers irritiert, den Spielzug abgebrochen.

Geprägt wurde diese Zeit neben den bereits erwähnten Spielern durch Dieter Eilts, Thomas Wolter, Mirko Votava, Günter Hermann, Frank Neubarth, Klaus Allofs, Manfred Burgsmüller und Marco Bode.

*Stand: 5. Juli 2007

1995–1999 Ende einer Ära

Saison Platz Ø Zuschauer[14] -Mitglieder[24]
1995/96 9/18 27.870 2.900
1996/97 8/18 30.553 2.900
1997/98 7/18 30.213 2.900
1998/99 13/180Datei:DFB Pokal.jpg 29.786 2.980

Nachdem Werder Bremen 1995 noch einmal Vizemeister geworden war und Rehhagel nach 14-jähriger Amtszeit den Verein verlassen hatte, waren die Zeiten der Titelgewinne und Erfolge in der Bundesliga zunächst vorbei. Es folgten mittelmäßige Platzierungen und mehrere Trainerwechsel (Aad de Mos, Dixie Dörner, Wolfgang Sidka). Die Saison 1998/99 markiert den Tiefpunkt dieser Entwicklung: Nach einem missratenen Saisonbeginn lag Werder Bremen ebenso am Tabellenende wie kurz vor Saisonende, nachdem unter dem neuen Trainer Felix Magath nur vorübergehend eine Besserung eingetreten war.

Das Jahr 1999 bildete einen Tiefpunkt in der Geschichte Werder Bremens, beinhaltete aber als Konsequenz daraus auch die Umsetzung eines Neuanfangs: Das Vereinspräsidium mit Präsident Franz Böhmert, Vizepräsident Klaus-Dieter Fischer und Schatzmeister Manfred Müller, das seit vielen Jahren, im Falle Böhmerts fast 30, amtiert hatte trat unter dem Eindruck der krisenhaften Entwicklung geschlossen zurück. Es machte den Weg für einen Neubeginn und die spätere Umgestaltung des Vereins frei. Auch Manager Willi Lemke beendete vorerst seine Tätigkeit bei Werder, wobei sich die gesamte Führungsmannschaft Werders anschließend in neuen Funktionen des Vereins oder der GmbH und Co KGaA im Aufsichtsrat, im Vorstand oder in der Geschäftsführung wiederfand. Neuer Präsident und späterer Vorsitzender der Geschäftsführung wurde Jürgen L. Born. Vor den Rücktritten wurde die Trennung von Felix Magath beschlossen, nachdem das Heimspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Eintracht Frankfurt verloren worden war. In akuter Abstiegsgefahr wurde in der Trainerfrage auf eine vereinsinterne Kraft gesetzt: Thomas Schaaf, ehemaliger Spieler in Werders titelreichster Zeit, seit 1972 im Verein und bis dahin erfolgreicher Trainer der Amateure des Vereins wurde zum Cheftrainer befördert. Schaaf, in dem die Medien und wohl auch der Verein zunächst nur eine Übergangslösung sahen und der vorher noch keinen Profiverein trainiert hatte, vermied mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen den Fall in die Zweitklassigkeit, der Werder in arge finanzielle Nöte gebracht hätte. Kurz nach der Rettung gelang Werder im DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern München der Sieg im Elfmeterschießen. Schon durch den Finaleinzug qualifizierten sich die Grün-Weißen für den UEFA-Cup, da der FC Bayern München als Meister in die Champions League einzog.

Die nach diesen Erfolgen langfristig angelegte Verpflichtung Schaafs sollte der Grundstein für die Rückkehr in obere Tabellenregionen und das Erreichen weiterer Titel sein.
Auch in dieser Zeit verfügte Werder über gute Spieler, die aufgrund der Umstände jedoch meist nicht ihr Potenzial ausschöpfen konnten. Neben langjährigen Stammspielern wie Herzog, Eilts, Votava oder Bode sowie jungen Talenten, die später eine gute Entwicklung nehmen sollten wie Frank Rost, Raphaël Wicky oder Torsten Frings sind hier z. B. Nationalspieler wie Hany Ramzy (Ägypten), Jurij Maximow (Ukraine), Mario Basler (Deutschland), Wladimir Bestschastnych (Russland) oder Rade Bogdanović (Serbien und Montenegro) zu nennen.

1999–2003 Neuaufbau

Saison Platz Ø Zuschauer[14] Mitglieder[25]
1999/00 9/18 29.834 2.980
2000/01 7/18 30.341 2.980
2001/02 6/18 30.094 3.058
2002/03 6/18 32.869 3.058

Seit der Verpflichtung des Trainer/Manager-Duos Thomas Schaaf und Klaus Allofs 1999 etablierte sich der Verein wieder peu à peu unter den deutschen Spitzenteams. Im Jahr 2003 erfolgte die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung (Profifußball) in die Werder Bremen GmbH & Co. KGaA.

Die Jahre 1999 bis 2003 waren vom gezielten Aufbau einer spielstarken, auf Offensive ausgerichteten Mannschaft geprägt. Sie spielte einen anspruchsvollen und attraktiven, auf direkten Ballstafetten basierenden Fußball. Phasenweise deutete Werder das Potenzial für eine Spitzenmannschaft an, etwa durch das Erreichen des DFB-Pokalfinals 2000 oder als man im Kalenderjahr 2001 die erfolgreichste Mannschaft der Bundesliga war.

Thomas Schaaf
Klaus Allofs

Im Ligaspiel gegen Hansa Rostock am 31. März 2002 erzielte Bremens Torhüter Frank Rost aus dem Spiel heraus kurz vor Spielende das 3:3, wobei Werder in der Nachspielzeit noch das Siegtor gelang. Ein Tor aus dem Spiel heraus war als einzigem Bundesligatorwart vorher nur Jens Lehmann gelungen. Nachhaltige Erfolge blieben jedoch, mit Ausnahme einer UEFA-Cup Qualifikation 2002, aus, war diese Phase doch zugleich gekennzeichnet von einem eklatanten Mangel an Kontinuität und Stabilität, der mehrfach, meist gegen Saisonende, dazu führte, dass Werder Bremen nach Phasen herausragender Spiele und Ergebnisse einbrach und seine Chancen verspielte.
Geprägt war diese Zeit durch junge, vielversprechende Spieler, die allerdings häufig nicht lange zu halten waren und zu erfolgreicheren und finanzkräftigeren Clubs wechselten wie Frank Rost, Torsten Frings, Raphaël Wicky oder Claudio Pizarro. Auch wurden viele langjährige Leistungsträger aus Altersgründen verabschiedet, darunter Frank Verlaat und mit Andree Wiedener, Marco Bode, Dieter Eilts und Andreas Herzog die letzten Verbliebenen der Goldenen Ära unter Otto Rehhagel.

2003/2004 Meister und Pokalsieger

Saison Platz Ø Zuschauer[14] -Mitglieder[26]
2003/04 1/180Datei:Deutsche Meisterschale.jpg0Datei:DFB Pokal.jpg 37.666 5.700

Die Saison 2002/03 war mit dem Verpassen des UEFA-Cup-Platzes enttäuschend verlaufen und das neue Spieljahr begann mit dem blamablen Ausscheiden im UI-Cup gegen den ASKÖ Pasching denkbar ungünstig. Doch entwickelte sich die Saison 2003/04 zur erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte: Die punktuelle Ergänzung der talentierten und attraktiv spielenden Mannschaft mit erfahrenen und erfolgsorientierten Spielern wie Andreas Reinke, Ümit Davala, Valérien Ismaël und vor allem dem bereits zur Saison 2002/03 verpflichteten Spielmacher Johan Micoud führte völlig überraschend dazu, dass sich Werder von Beginn an in der Spitzengruppe der Bundesliga hielt, am 16. Spieltag die Tabellenführung übernahm, seinen Vorsprung in der Rückrunde zunächst kontinuierlich, zwischenzeitlich bis auf 11 Punkte, ausbaute, 23 Spiele hintereinander nicht verlor und bis zum Saisonende die Tabellenführung nicht mehr abgab.

Mit dem historischen 3:1-Sieg beim schärfsten Verfolger FC Bayern München (Tore von Klasnić, Micoud und Ailton) sicherte sich das Team am 8. Mai 2004 im Nord-Süd-Derby bereits am 32. Spieltag die Deutsche Meisterschaft mit der besten Auswärtsbilanz, die je ein Bundesligist erzielt hat. Am 29. Mai gewann Werder darüberhinaus im Berliner Olympiastadion mit einem 3:2 gegen Alemannia Aachen zum fünften Mal den DFB-Pokal und damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das sogenannte Double. Dies war zuvor in der Bundesliga nur dem 1. FC Köln und Bayern München geglückt.

Das Gerüst des erfolgreichen Teams bestand aus Andreas Reinke, Paul Stalteri, Ümit Davala, Mladen Krstajić, Valérien Ismaël, Christian Schulz, Frank Baumann, Krisztián Lisztes, Tim Borowski, Fabian Ernst, Johan Micoud, Ivan Klasnić, Ailton, Nelson Valdez und Angelos Charisteas, der im gleichen Jahr Europameister wurde.

Gegenwart und Etablierung als Spitzenmannschaft

Saison Platz Ø Zuschauer[14] -Mitglieder[27]
2004/05 3/18 39.579 15.000
2005/06 2/18 36.928 21.000
2006/07 3/18 39.715 23.500
Frank Baumann mit dem Ligapokal

In der Saison nach diesem großen Erfolg etablierte sich Werder Bremen weiter in der nationalen Spitze und erreichte in der Bundesliga den dritten Platz und im DFB-Pokal das Halbfinale. In der Champions League setzten sich die Spieler in der Vorrunde unter anderem gegen den damals amtierenden UEFA-Cup-Sieger FC Valencia durch und erreichten als Gruppenzweiter das Achtelfinale gegen den französischen Serienmeister Olympique Lyon, in dem die Mannschaft mit zwei hohen Niederlagen ausschied.

Rückkehrer: Torsten Frings

Diese insgesamt positive Entwicklung setzte sich in der darauffolgenden Saison fort: In der Bundesligasaison 2005/06 wurde Werder durch einen Sieg am letzten Spieltag im Nordderby beim direkten Konkurrenten Hamburger SV Vizemeister, qualifizierte sich damit zum dritten Mal in Folge für die Champions League und erzielte mit 70 Punkten ein Ergebnis, das in manchen Jahren zur Meisterschaft gereicht hätte. Geprägt wurde die Saison – vor allem in der Hinrunde – von attraktivem Offensivfußball: Werder schoss insgesamt 79 Tore, in sieben Spielen wurden jeweils mehr als vier Tore geschossen. Miroslav Klose wurde mit 25 Treffern in 26 Spielen Torschützenkönig, mit 39 Punkten Top-Scorer und von den Bundesliga-Kollegen zum besten Feldspieler der Saison gewählt. Sein Partner im KuK-Sturm, Ivan Klasnic, traf 15 mal. Mit ihnen, Borowski und Micoud belegten vier Bremer Spieler Plätze unter den ersten Zehn der Scorerliste. In der Rückrunde ließ Werders Defensive, die durch die Rückkehr Torsten Frings´ gestärkt worden war, die wenigsten Gegentore aller Bundesligisten zu, neun von 17 Spielen endeten ohne Gegentor. Im DFB-Pokal schied Werder Bremen beim Außenseiter FC St. Pauli in einem wegen winterlicher Platzverhältnisse umstrittenen Viertelfinalspiel aus. In der Champions League traf Werder nach erfolgreicher Gruppenphase im Achtelfinale auf Rekordmeister Juventus Turin. Das Hinspiel gewann Werder Bremen durch späte Tore in der 87. und 92. Minute noch mit 3:2. Im Rückspiel in Turin ließ Werders Torhüter Tim Wiese in der 88. Minute beim Stand von 1:1 einen schon abgefangenen Ball wieder fallen als er zur Zeitgewinnung eine Rolle vollführte und Emerson konnte den Ball nach Zuruf eines Mitspielers in das vom am Boden liegenden Wiese ungeschützte Tor schieben. Wegen der weniger erzielten Auswärtstore war Werder ausgeschieden.

Diego in der Selecao

Nach dem Weggang des Spielmachers Johan Micoud, wurde dieser am Ende der Saison durch Diego ersetzt und sich außerdem durch Hugo Almeida, Clemens Fritz, Per Mertesacker und Pierre Womé verstärkt, womit Werder Bremen verhältnismäßig viel Geld investierte. Zudem kam der in der Vorsaison an Mainz ausgeliehene Mohamed Zidan zurück, der in der Winterpause endgültig an Mainz verkauft und durch Markus Rosenberg ersetzt wurde. So konnte Werder zum Saisonauftakt den Ligapokal gewinnen, sich durch attraktiven Angriffsfußball (dreimal wurden auswärts sechs Tore erzielt) in der Spitze etablieren und wurde Herbstmeister. Im Kalenderjahr 2006 erreichte Werder abermals von allen Bundesligamannschaften die meisten Punkte. Klaus Allofs kommentierte diese Erfolge mit den Worten: „Spiele gegen Werder sind keine normalen Spiele mehr, gegen uns anzutreten, ist für viele Mannschaften ein Feiertag.“[28] Aus der Champions League schied Werder nach den Gruppenspielen gegen den Titelverteidiger FC Barcelona und den FC Chelsea mit 10 Punkten aus 6 Spielen als bester Gruppendritter aller Zeiten aus. Durch diesen dritten Platz qualifizierte sich Werder jedoch für den laufenden UEFA-Cup-Wettbewerb und setzte sich dort gegen Ajax Amsterdam, Celta Vigo und den AZ Alkmaar durch, bevor Werder im Halbfinale gegen Espanyol Barcelona ausschied. Die Saison endete nach einer Schwächeperiode zu Beginn der Rückrunde, Verunsicherungen durch Wechselgerüchte um und eine Formkrise von Miroslav Kloses, dem dauerhaften Ausfall Klasnics, einer langwierigen Verletzung Mertesackers und einer durch Nervosität geprägten Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt „nur“ auf dem dritten Tabellenplatz. Dadurch hat sich Werder Bremen, bei erfolgreichem Ausgang der Qualifikation, zum vierten Mal in Folge für die Champions League qualifiziert. Allerdings konnten Leistungsträger wie Naldo und Frings langfristig vertraglich an den Verein gebunden und damit ein in der Vergangenheit oft erfolgter Aderlass zu Saisonende verhindert werden. Lediglich Miroslav Klose verließ den Verein, nachdem der FC Bayern München und Werder Bremen sich endgültig auf eine Ablöse für den wechselwilligen Stürmer einigen konnten.[29] Daraufhin wurde nach sich hinziehender Stürmersuche Boubacar Sanogo vom Hamburger SV verpflichtet.

Werder verpflichtete zur Saison 2007/08 nach einem monatelangen Transferpoker außerdem den Brasilianer Carlos Alberto, der mit einer Ablösesumme von 7,8 Millionen Euro Diego als teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte ablöste. Die gesamte Vorbereitung zur Saison Saison 2007/08 verlief jedoch alles andere als zufriedenstellend und artete, so der kicker wörtlich, in ein „Horrorszenario“[30] aus: bis zu 13 Profis fehlten urlaubs- meist aber verletzungsbedingt gleichzeitig. Unter ihnen neben wichtigen Ergänzungs- die Stammspieler Wiese, Naldo, Womé, Diego, Alberto, für den bis zum 1. August 2007 zusätzlich keine Spielberechtigung vorlag, mit Frings, der sich eine ihn sechs Wochen fehlen lassende leichte Schädigung des Innen- sowie des Kreuzbandes im rechten Knie zuzog, das „Herzstück“[30] der Mannschaft.[31][32] Hinzu kamen aufeinanderfolgend Testspielniederlagen gegen den FC Basel, den FC Liverpool, aber auch den zweitklassigen SC Paderborn, außerdem unterlag Werder dem FC Bayern München im Ligapokal mit 1:4.

Historische Spiele und die Wunder von der Weser

Berühmt ist der SV Werder für seine Wunder von der Weser: Europapokalspiele, die entweder nach dem Hinspiel bereits verloren schienen oder in denen Werder scheinbar aussichtslos zurücklag, wurden im heimischen Stadion noch umgebogen, verschafften dem Verein über Deutschland hinaus hohes Ansehen und begründeten und festigten Werders Ruf als Europapokalmannschaft:

  • 1987/88 verlor Werder Bremen bei Spartak Moskau 1:4, egalisierte im Weserstadion zunächst das Hinspielergebnis und gewann in der Verlängerung schließlich 6:2.
  • 1988/89 verlor der SVW im Europapokal der Landesmeister bei BFC Dynamo Berlin blamabel 0:3, gewann jedoch das Rückspiel nach einem 90minütigen Sturmlauf 5:0.
  • 1993/94 stand es im Gruppenspiel der Champions League gegen RSC Anderlecht nach 66 Minuten 0:3, doch Werder schoss noch fünf Tore und gewann 5:3.
  • 1999/2000 verlor Werder zunächst bei Olympique Lyon deutlich 0:3, siegte jedoch im Rückspiel 4:0.
  • Im Achtelfinale der Champions League 2005/06 lag Werder Bremen gegen Juventus Turin nach eigener 1:0-Führung durch zwei späte Gegentore nach 82 Minuten 1:2 zurück, durch Tore in der 87. und 92. Minute gelang jedoch noch die Wende und der Sieg.

Auch die Spiele gegen Brann Bergen (1998, Hinspiel 0:2, Rückspiel 4:0 n.V.) und Antalyaspor (2000, Hinspiel 0:2, Rückspiel 6:0) folgten diesem Muster.

  • Ein hoch einzuschätzender Sieg in einem internationalen Spiel gelang Werder am 22. November 2006: Werder Bremen besiegte den ansonsten in der Gruppenphase der Saison 2006/07 in der Champions League ungeschlagenen englischen Spitzenklub FC Chelsea London nach vor allem taktisch herausragenden 90 Minuten mit 1:0.

Ähnlich typisch wie die Wunder von der Weser sind Spiele mit dramatischem Verlauf, aber unglücklichem Ende für Werder Bremen:

  • 1986/87 verlor Werder im UEFA-Cup das Hinspiel bei Atlético Madrid 0:2, holte das Hinspielresultat im Heimspiel auf und traf kurz vor Schluss die Latte, schied jedoch durch ein Gegentor in der Verlängerung aus.
  • Im UEFA-Cup der Saison 1984/85 hatte Werder gegen den RSC Anderlecht nach einer 0:1-Niederlage im Heimspiel bereits durch zwei Tore von Wolfgang Sidka mit 2:0 geführt, als Sidka zusätzlich ein Eigentor unterlief, durch welches Werder ausschied.
  • Eines der spektakulärsten Spiele der DFB-Pokalgeschichte war am 1. Mai 1984 das Halbfinale zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen: Als Mönchengladbach in der 76. Minute das 3:1 gelang, schien das Spiel entschieden, doch Werder Bremen schaffte innerhalb weniger Minuten nicht nur den Ausgleich, sondern ging seinerseits nach 82 Minuten in Führung. In der letzten Minute gelang dem gerade eingewechselten Hans-Jörg Criens jedoch der Ausgleich und in der Verlängerung der Siegtreffer zum 5:4 für Mönchengladbach.

Erfolge und Statistiken

Datei:Deutsche Meisterschale.JPG
Bisher gewann Bremen vier mal die Meisterschale
Datei:DFB Pokal.jpg
Fünf mal wurde der DFB-Pokal gewonnen
Datei:Cupvinnercupen.JPG
Der Europapokal der Pokalsieger

Meisterschaftserfolge

*00mit der zweiten Mannschaft
**0zusammen mit Hannover 96 und dem SC Jülich 1910

Pokalerfolge

Internationale Erfolge

Torschützenkönige

Datei:Kanone3.jpg
Die Torjägerkanone
Spieler Saison Bundesligatore
Rudi Völler 1982/83 23
Mario Basler* 1994/95 20
Ailton 2003/04 28
Miroslav Klose 2005/06 25

*zusammen mit Heiko Herrlich, Borussia Mönchengladbach

Rekordspieler

Meiste Bundesligaspiele[33]

Meiste Bundesligatore[33]

Bundesligaspiele pro Tor
1.0Dieter Burdenski: 444 1.0Marco Bode: 101 1.0Rudi Völler: 1,41
2.0Horst-Dieter Höttges: 420 2.0Rudi Völler: 97 2.0Miroslav Klose: 1,68
3.0Dieter Eilts: 390 3.0Frank Neubarth: 97 3.0Ailton: 1,92
4.0Marco Bode: 379 4.0Ailton: 88 4.0Claudio Pizarro: 1,93
5.0Werner Görts: 363 5.0Werner Görts: 73 5.0Erwin Kostedde: 1,97
6.0Karl-Heinz Kamp: 361 6.0Arnold Schütz: 69 6.0Klaus Matischak: 2,10
7.0Mirko Votava: 357 7.0Uwe Reinders: 67 7.0Karlheinz Riedle: 2,26
8.0Oliver Reck: 345 8.0Norbert Meier: 66 8.0Uwe Reinders: 2,93
9.0Frank Neubarth: 317 9.0Wynton Rufer: 59 9.0Wynton Rufer: 2,95
10.Thomas Wolter: 312 10.Andreas Herzog: 58 10.Ivan Klasnic: 3,21

(Gezählt werden nur Spiele und Tore im Trikot Werder Bremens. Stand aller Statistiken: 5. Juli 2007)

Historische Bundesligaresultate

Weitere Daten

Rekorde

  • Werder Bremen ist die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren in einer Bundesligasaison: In der Saison 1987/1988 konnten die Gegner nur 22 Tore gegen Oliver Reck erzielen.
  • In der Saison 2006/07 gelang es Werder als erstem Bundesligaverein, in drei Auswärtsspielen einer Spielzeit jeweils sechs Tore zu schießen.
  • Mit Rune Bratseth stellte Werder Bremen drei mal und damit am häufigsten den norwegischen Fußballer des Jahres (1991, 1992, 1994).
  • Werder Bremen ist die einzige Mannschaft, die mehr als einen Spieler gleichzeitig in die Wahl zum Fußballer des Monats brachte (November 2003, August und Oktober 2006). Bereits elfmal hat ein Spieler Werder Bremens die Auszeichnung gewonnen, Diego und Klose jeweils drei mal.

(Stand aller Angaben: 30. Juni 2007)

Spieler und Trainer

(Genauere und mehr Daten zu den aktuellen Spielern und ehemaligen wichtigen Leistungsträgern finden sich unter Werder Bremen/Namen und Zahlen.)

Aktueller Bundesligakader

Name und Position Trikot-N° Nationalität
Torwart
Tim Wiese 1 Deutscher
Christian Vander 33 Deutscher
Nico Pellatz 40 Deutscher
Abwehr
Petri Pasanen 3 Finne
Naldo 4 Brasilianer
Pierre Womé 5 Kameruner
Clemens Fritz 8 Deutscher
Patrick Owomoyela 15 Deutscher
Christian Schulz 27 Deutscher
Per Mertesacker 29 Deutscher
Mittefeld
Frank Baumann Kapitän der Mannschaft 6 Deutscher
Jurica Vranješ 7 Kroate
Diego 10 Brasilianer
Leon Andreasen 16 Däne
Carlos Alberto 19 Brasilianer
Daniel Jensen 20 Däne
Torsten Frings Vize-Stellvertretender Kapitän der Mannschaft 22 Deutscher
Tim Borowski 24 Deutscher
Peter Niemeyer 25 Deutscher
Kevin Artmann 31 Deutscher
Amaury Bischoff 38 Portugiese
Angriff
Markus Rosenberg 9 Schwede
Aaron Hunt 14 Deutscher
Ivan Klasnić 17 Kroate
Boubacar Sanogo 18 Ivorer
Hugo Almeida 23 Portugiese
Kevin Schindler 28 Deutscher
Martin Harnik 34 Österreicher
(Stand aller Daten: 23. Juli 2007)

Aktuelle Bundesliga-Zugänge

Sommer 2006:

Winterpause 2006/07:

Sommer 2007:

Aktuelle Bundesliga-Abgänge

Sommer 2006:

Winterpause 2006/07:

Sommer 2007:

Aktueller Trainerstab Bundesliga

Thomas Schaaf
Datei:Rolff.jpg
Wolgang Rolff
Michael Kraft
Name Funktion
Thomas Schaaf Chef-Trainer
Wolfgang Rolff Co-Trainer
Matthias Hönerbach Co-Trainer
Michael Kraft Torwart-Trainer



Werder-Trainer seit Bundesligagründung 1963

Name Zeitraum[41] Bedeutung
Willi Multhaup 1.7.1963 – 30.6.1965 Die erste Saison beendete Werder auf einem unspektakulären 10. Platz. Bereits in der nächsten Spielzeit führte Multhaup Werder, auch dank der Verpflichtung des Verteidigers Horst-Dieter Höttges und des Stürmers Klaus Matischak, zur völlig unerwarteten Meisterschaft. Trotz dieses großen Erfolges verließ Multhaup nach der Saison den Verein freiwillig und wurde Trainer Borussia Dortmunds.
Günter Brocker 1.7.1965 – 4.9.1967 Brocker trat das schwere Erbe Multhaups an und schied mit Werder Bremen schon in der 2. Runde des Europapokals der Landesmeister aus. Nachdem er die erste Saison relativ erfolgreich auf Platz vier abgeschlossen hatte, wurde in der folgenden Spielzeit unansehnlicher Fußball geboten und als 16. nur knapp die Klasse gehalten, wobei Werder von allen Bundesligisten die wenigsten Zuschauer hatte. Wegen anhaltender Erfolglosigkeit wurde er in seinem dritten Jahr als Werder-Trainer nach drei hohen Auftaktniederlagen entlassen.
Fritz Langner 5.9.1967 – 30.6.1969 Dem bei Schalke 04 entlassenen und wegen seiner harten Trainingsmethoden als „Zuchtmeister“ bekannten Langner gelang die Kehrtwende mit dem Marsch von Platz 18 auf Platz 2 am Saisonende und zuletzt 14 Spielen ohne Niederlage. Nach der weniger erfolgreichen Spielzeit 1968/69, die als 9. mit einer Platzierung im Mittelmaß endete, zog es den „eisernen Fritz“ zum TSV 1860 München.
Richard Ackerschott 10/11.1968 und 6/1969 Am 10., 12. und 13. Spieltag der Saison 1968/69 vertrat der ehemaligr Werder-Spieler und Ehrenspielführer Ackerschott den erkrankten Langner. Da Langner am 34. Spieltag derselben Saison zu Vertragsverhandlungen zum TSV 1860 München reisen musste, sprang Ackerschott in der zweiten Halbzeit des kuriosen, mit 6:5 gewonnenen Spieles erneut für ihn ein.
Fritz Rebell 1.7.1969 – 16.3.1970 Fritz Rebell kam vom unterklassigen Verein Göttingen 05 zu Werder Bremen, saß jedoch nur in 22 Ligaspielen auf der Trainerbank.[42] Er selbst sagt über diesen kurzen Ausflug in die Geschehnisse der Bundesliga: "Für einen Mann in meinem Alter war die Bundesliga wohl eine Nummer zu groß." Sein Misserfolg in der Bundesliga lag wohl eher daran, dass Fritz Rebell für die Bundesliga einfach nicht geeignet war, so mussten seine Spieler ihm desöfteren vor dem Spiel taktische Tipps geben. Nach den Spielen lobte er sogar Spieler öffentlich, die garnicht auf dem Platz standen. Am 14. März 1970 wurde Fritz Rebell entlassen, und Hans Tilkowksi trat seine Nachfolge an.
Hans Tilkowski 17.3.1970 – 30.6.1970 Hans Tilkowski trat noch in der Saison 69/70 die Nachfolge von Fritz Rebell an. Werder engagierte Tilkowski als Kurzzeittrainer, der Werder bis zum Ende der Saison 1969/70 betreuen sollte, da Robert Gebhardt schon als Nachfolger für die nachfolgende Saison verpflichtet worden war. Am Ende der Saison gab es einen traurigen Abschluss von Tilkowski, der gerne Trainer geblieben wäre, aber Platz machen musste für seinen Nachfolger.[43]
Robert Gebhardt 1.7.1970 – 29.9.1971 Robert Gebhardt kam vom MSV Duisburg zum SV Werder Bremen. Am Ende der Saison stand Werder mit 41:40 Toren und 33:35 Punkten auf Platz 10. Zur neuen Saison verpflichtete Werder unter anderem die Nationalspieler Peter Dietrich und Herbert Laumen von Borussia Mönchengladbach, Willi Neuberger und Werner Weist von Borussia Dortmund. Mit diesen Spielern erhoffte man sich größere Erfolge als in der Vorsaison. Nach 8 Spieltagen jedoch stand Werder mit 15:12 Toren und 8:8 Punkten nur auf Platz 7 der Tabelle und trennte sich am 29.9 von Gebhardt.
Willi Multhaup 30.9.1971 – 24.10.1971 Werders Meistertrainer aus dem Jahr 1965 trat erneut an, um dem dauerverletzten Spieler Piontek dabei zu helfen, in die Trainerrolle hineinzuwachsen. Nachdem er Piontek eingearbeitet hatte, der sich noch in seiner Trainerausbildung befand, verließ er den Verein wieder.
Josef Piontek 25.10.1971 – 30.6.1975 Josef "Seppl" Piontek wurde nach seinem Karriereende als Spieler, in der er in 203 Ligaspielen 15 Tore erzielte, in direktem Anschluss Trainer bei Werder Bremen.
Fritz Langner 8.5.1972 - 10.6.1972 In seiner zweiten Amtszeit vertrat Langner den nicht entlassenen Piontek am 31. und 32. Spieltag der Bundesliga, sowie im Halbfinal-Hin- und Rückspiel des DFB-Pokals. Seine Aufgabe, eine trotz millionenschwerer Investitionen verkorkste Saison mit dem Gewinn des DFB-Pokals versöhnlich abzuschließen, konnte der bei den meisten Spielern unbeliebte Trainer nicht erfüllen: Werder unterlag dem 1. FC Kaiserslautern jeweils 1:2.
Herbert Burdenski 1.7.1975 – 28.2.1976 Der Vater des Werder-Torwarts Dieter Burdenski musste den Verein nach nur einem Sieg aus 10 Spielen auf Platz 14 stehend verlassen. Vorher hatte er seiner Mannschaft öffentlich „Landesligaformat“[44] bescheinigt und erklärt, man werde „spätestens zum Saisonende die Quittung“[45] erhalten.
Otto Rehhagel 29.2.1976 – 12.6.1976 In seiner ersten Amtszeit erhielt Rehhagel einen Vertrag bis zum Tag des letzten Saisonspieles, um den drohenden Bundesligaabstieg zu verhindern, was ihm gelang.
Hans Tilkowski 1.7.1976 – 19.12.1977 Die erste Saison endete im Mittelfeld. In der Mitten der zweiten Saison verließ Hans Tilkowski die Mannschaft keine 24 Stunden vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale, da ein nicht namentlich bekannter Spieler ihm vorher, entgegen der mannschaftsinternen Absprache, das Ergebnis einer Spielerabstimmung mitteilte, bei der sich drei Viertel aller Spieler gegen Tilkowskis Verbleib ausgesprochen hatten. Da auch der Vorstand vorher informiert war wähnte er sich als Opfer einer Intrige und ging, das Verzichten ausstehender Gehälter in Kauf nehmend.[46]
Rudi Assauer
und
Fred Schulz
20.12.1977 - 30.6.1978 Nach der Entlassung Tilkowskis übernahm Manager Rudi Assauer bis zum Saisonende zusätzlich das Training. Da er über keine ausreichende Trainerlizenz verfügte, musste mit Fred Schulz ab dem 1. Januar 1978 zusätzlich offiziell ein Strohmann engagiert werden, der aber nicht in den sportlichen Bereich eingriff und mit 74 Jahren nominell ältester Trainer der Bundesligageschichte wurde. Das alleinige Engagement Assauers war auf starken Widerstand des DFB gestoßen. Vom den Abstieg bedeutenden 16. Platz konnte sich noch auf Rang 15 vorgeschoben und neun Punkte Abstand erreicht werden.
Wolfgang Weber 1.7.1978 – 29.1.1980 Werder war die erste Trainerstation des ehemaligen Nationalspielers. In seiner letzten Saison wurde er mit, seiner Mannschaft auf dem 15. Platz stehen, entlassen.
Rudi Assauer
und
Fritz Langner
29.1.1980 – 31.5.1980 Nach Webers Entlassung sprang erneut Assauer ein, dem am 20. Februar 1980 Fritz Langner als Strohmann zur Seite gestellt wurde, der sich bereits im Ruhestand befunden hatte. Nach der Saison, in der sich die frühe und lange Sperre des Verteidigers Watson negativ ausgewirkt hatte, stieg Werder mit 93 Gegentoren als Tabellenvorletzter ab.
Kuno Klötzer 1.7.1980 – 30.3.1981 Der langjährige Bundesligatrainer übernahm Werder nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga, musste das Amt jedoch im Frühjahr 1981 mit der Mannschaft auf Tabellenplatz eins stehend aus gesundheitlichen Gründen niederlegen.
Otto Rehhagel 1.4.1981 – 30.6.1995 Unter Otto Rehhagel gelang Werder der sofortige Wiederaufstieg. Während der 14-jährigen Regentschaft „König Ottos“ gewann Werder den Europapokal der Pokalsieger(1991/92), die deutsche Meisterschaft (1988, 1993), den deutschen Pokal (1991, 1994) sowie den deutschen Supercup (1994). Noch nie blieb ein Bundesligatrainer bis zu diesem Zeitpunkt länger seinem Verein treu als Otto Rehhagel Werder Bremen. 1995 wurde er schließlich vom ärgsten Konkurrenten, Bayern München, abgeworben.
Aad de Mos 1.7.1995 – 9.1.1996 de Mos wurde als international namhafter Trainer in der Hoffnung verpflichtet, an die erfolgreiche Ära Rehhagel anknüpfen zu können, und wurde nach einer erfolglosen Halbserie und Turbulenzen hinter den Kulissen sowie Spannungen mit der Mannschaft entlassen. Er führte erstmals die Viererkette in Bremen ein und behielt sie trotz eintretender Misserfolge bei.
Dixie Dörner 14.1.1996 – 20.8.1997 Unter Dixie Dörner vermied Werder zunächst den Abstieg und erreichte in der darauf folgenden Saison Platz 8, allerdings, ohne nachhaltige Hoffnungen auf neue Erfolge zu wecken. Nach einem misslungenen Saisonstart wurde er 1997 entlassen.
Wolfgang Sidka 21.8.1997 – 21.10.1998 Sidka war zunächst Co-Trainer von Dixie Dörner und anfangs mit dem Team relativ erfolgreich. Er verpasste nur relativ knapp einen UEFA-Pokal-Platz in der Saison 1997/98, erreichte diesen aber über den UI-Cup. Nachdem sich zu Beginn der Bundesligasaison 1998/99 jedoch andeutete, dass auch unter ihm kein sichtbarer Fortschritt in puncto Spielkultur und Erfolg erreicht werden würde, und Werder nach dem 8. Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz stand, wurde er ebenfalls entlassen.
Felix Magath 22.10.1998 – 9.5.1999 Magath verordnete Werder eine defensive Spielweise und führte die abstiegsgefährdete Mannschaft bis zur Winterpause immerhin auf Platz 9. Anschließend jedoch gerieten seine umstrittenen Trainings- und Menschenführungsmethoden in die Kritik; er überwarf sich mit mehreren langgedienten Spielern, verzichtete auf den Publikumsliebling und späteren Torschützenkönig Ailton und gewann mit Werder nur eines der ersten zwölf Rückrundenspiele, so dass Werder erneut in akute Abstiegsgefahr geriet und vier Spieltage vor Saisonende, punktgleich mit dem Tabellensechzehnten die Trennung erfolgte.
Thomas Schaaf seit dem 10.5.1999 Inzwischen ist Schaaf nach Otto Rehhagel der erfolgreichste Werdertrainer aller Zeiten. Er verhinderte 1998/99 in kurzer Folge den drohenden Abstieg und gewann den DFB-Pokal. Anschließend entwickelte der ehemalige Spieler und Nachwuchstrainer eine spielstarke Mannschaft, etablierte Werder unter den Spitzenteams der Bundesliga mit dem Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokal 2003/04 als Höhepunkt. Anschließend gelang es ihm, mit Werder auch international erfolgreich zu sein. Zudem gewann Werder mit Schaaf im Jahr 2006 den Ligapokal. Als Erfolgsgeheimnis gilt besonders seine enge Zusammenarbeit mit Sportdirektor Klaus Allofs, seinem ehemaligen Teamkollegen als Spieler bei Werder.

Amateur- und Jugendfußball

Werder Bremen Amateure / Werder Bremen II / U-23

(Der aktuelle Kader der Regionalligamannschaft Werder Bremens findet sich unter Werder Bremen/Namen und Zahlen.)

Werders zweite Mannschaft spielt in der Regionalliga Nord, der dritthöchsten Spielklasse in Deutschland. Trainiert werden die Amateure seit 2002 vom langjährigen ehemaligen Werderprofi Thomas Wolter. Die größten Erfolge sind das Erreichen der Amateurmeisterschaften in den Jahren 1966, 1985 und 1991. Werder ist damit zusammen mit Hannover 96 und dem SC Jülich 1910 am häufigsten Amateurmeister geworden. Ein Aufstieg in die zweite Bundesliga blieb trotz Erreichens der dafür notwendigen Platzierungen verwehrt, da nur eine Mannschaft pro Verein im bezahlten Fußball spielen darf. In der Saison 2006/07 spielte die U-23 lange gegen den Fall in die Viertklassigkeit und erreichte schließlich mit vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge den achten von neunzehn Tabellenplätzen. Während der Spielzeit 2007/08 ist eine Platzierung unter den ersten zehn Mannschaften angepeilt, um sich für die neue dritte Liga zu qualifizieren. Die Spielstätte, Weserstadion Platz 11, soll dafür mit zusätzlichen Flutlichtmasten ausgerüstet werden.

Immer wieder schaffen Spieler aus der Jugend und der Amateurmannschaft den Sprung in die Profimannschaft. Der vereinsinterne Rekordtorschütze Marco Bode kam ebenso aus der Amateurmannschaft wie der spätere Europameister Dieter Eilts oder Thomas Schaaf. Von den heute aktiven Werderprofis kommen Borowski, seit 1996 Werderaner, Schulz, der bereits als Zehnjähriger an die Weser wechselte und Hunt aus der eigenen Jugend. Darüber hinaus haben Martin Harnik, Kevin Artmann, Amaury Bischoff und Kevin Schindler Profiverträge erhalten, stehen aber gleichzeitig noch im Kader der Amateure.

Werders dritte Mannschaft, die U-21, spielt in der Verbandsliga und erreichte in den Jahren 2004 bis 2007 Platzierungen zwischen dem 3. und 5. Rang. Daneben gibt es im Amateurbereich neben weiteren Jugendmannschaften mit den „4. Herren“, den „5. Herren“ und der „Ü 32 - Alte Herren“ drei weitere Männermannschaften.

Jugendfußball

Im Jugendbereich stellt Werder bei den männlichen Junioren für die Altersklassen A- bis F-Jugend Mannschaften.

Die A-Junioren spielen 2007/08 in der U19-Bundesliga. 1999 wurde mit dem Gewinn der Deutschen Jugendmeisterschaft der bisher größte Erfolg erzielt. 1994 unterlag die Mannschaft den Junioren Borussia Dortmunds, die zwischen 1994 und 1998 die Meisterschaft gewannen, im Endspiel mit 3:2.

Frauenfußball

Anfang des Jahres 2007 gründete der SV Werder erneut eine Frauenfußballabteilung. Bereits Anfang der Siebziger Jahre existierte eine Frauenmannschaft, die 1974 in der Endrunde zur ersten deutschen Meisterschaft mitspielte. In den folgenden Jahren hat es der Verein immer wieder abgelehnt, eine neue Frauenmannschaft zu gründen. Begründet wurde dies mit Platzmangel auf dem Gelände der Pauliner Marsch. Im Herbst 2006 bat der Bremer Fußballverband den Verein, eine Frauenabteilung zu gründen um die Abwanderung von talentierten Spielerinnen ins niedersächsische Umland einzudämmen.[47]

Ab der Saison 2007/08 werden eine Frauen- und eine B-Juniorinnen-Mannschaft den Spielbetrieb aufnehmen. Beide Mannschaften werden in Zusammenarbeit mit dem Bremer Fußballverband aus den leistungsstärksten Spielerinnen aus Bremen und Umgebung gebildet. Verantwortlich für die Frauenfußballabteilung ist Birte Brüggemann. Trainiert wird die Frauenmannschaft von Frank Schwalenberg, der bereits beim FSV Frankfurt eine Bundesligamannschaft trainiert hat. Spielen werden die Mannschaften auf dem Gelände der Universität Bremen. Ab der Saison 2008/09 soll eine zweite Frauenmannschaft gemeldet werden. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, binnen vier Jahren in die 2. Bundesliga aufzusteigen.

Über 300 Spielerinnen haben sich um einen Platz im Kader der Mannschaft beworben. Am 8. Mai 2007 wurden schließlich die zwei Teams der Presse vorgestellt. Zur Frauenmannschaften gehören Britta und Lara Möhlmann sowie Eva-Marlen Votava, die Töchter der ehemaligen Werder-Profis Benno Möhlmann und Mirko Votava. Die B-Juniorinnen werden in einer C-Junioren-Staffel ausschließlich gegen Jungenmannschaften antreten, da es in der Altersklasse nur 7er-Staffeln gibt.[48]

Struktur und Organisation

(Namensangaben zu allen Inhabern der Positionen finden sich auf Werder Bremen/Namen und Zahlen.)

Der Gesamtverein untergliedert sich seit dem Beschluss der Mitgliederversammlung vom 27. Mai 2003[49] in den gemeinnützigen Sportverein „Werder“ von 1899 e. V., der den Amateursportbereich leitet, und das Wirtschaftsunternehmen Werder Bremen GmbH & Co. KGaA, zu dem die Profimannschaften aller Abteilungen und Sportarten, soweit vorhanden, gehören. Einziger und damit Komplementärgesellschafter der GmbH ist der e. V., der das gesamte Vermögen einbringt und 100 % Anteilseigner der Kommanditgesellschaft auf Aktien ist.[50] Der Umsatz des Unternehmens belief sich 2006 auf die interne Rekordsumme von 85 Millionen Euro und stellt damit eine Steigerung von gut 10 Prozent gegenüber dem bis dahin umsatzstärksten Vorjahr mit 77 Millionen Euro dar.[51] In der zweiten Hälfte der Saison 2006/07 kam es zu einer weiteren Steigerung, so dass während dieser Spielzeit erstmals die Grenze von 100 Millionen Euro übersprungen werden konnte.[52]

Sportverein „Werder“ von 1899 e. V.

Der Sportverein besteht aus den Organen Präsidium, Ältestenrat, Wahlausschuss und Vereinsjugendvertretung. Der e. V. setzt sich aus den amateursportlichen Abteilungen Schach, Handball, Turnspiele und Gymnastik, Fußball, Tischtennis und Leichtathletik zusammen.

Präsidium

Das geschäftsführende Präsidium, also der Vorstand des Vereins, besteht aus dem Präsidenten (Klaus-Dieter Fischer), dem Vizepräsidenten (Hubertus Hess-Grunewald) sowie dem Schatzmeister (Axel Plaat). Es wird auf Vorschlag des Wahlausschusses von der Mitgliederversammlung gewählt. Mitglieder des Präsidiums sind neben den sechs Leitern der einzelnen Abteilungen auch der Jugend- und der Sportreferent. In den Sitzungen des Gesamtpräsidiums sind außerdem die beiden vom Präsidium in den identischen Aufsichtsrat der GmbH und der KGaA Entsandten sowie ein Mitglied des Ältestenrates anwesend. Zu den durch das Präsidium ausgeführten Gesellschafterrechten des Vereins gehört die Benennung und Delegierung eines Mitgliedes des Vorstandes zum Geschäftsführer des Bereiches „Leistungszentrum Fußball/ andere Sportarten“ (Fischer), die Benennung und Entsendung von zwei der sechs Aufsichtsratmitglieder sowie der die formelle Ernennung der anderen Aufsichtsratmitglieder, die auf der Hauptversammlung der GmbH & Co. KGaA gewählt werden.[50]

Ältestenrat, Wahlausschuss und Vereinsjugendvertretung

Die Aufgabe des Ältestenrates ist neben der „Wahrung und Förderung der Tradition und des Ansehens des Vereins“[50] die Annahme von und die Entscheidung über Vereinsausschlüsse, wenn Widerspruch eingelegt worden ist. Der aus den sechs Abteilungsleitern und sieben Mitgliedern des Ältestenrates bestehende Wahlausschuss schlägt auf der Mitgliederversammlung die Kandidaten für den Vereinsvorstand oder dessen Wiederwahl sowie Bewerber für den Aufsichtsrat der GmbH & Co. KGaA vor. Die Vereinsjugendvertretung besteht neben dem Jugendreferenten aus jeweils einem Jugendwart und Jugendsprecher pro Abteilung. Ihre Aufgabe ist die „Wahrnehmung der Interessen der jugendlichen Vereinsmitglieder“[50].

Werder Bremen GmbH & Co. KGaA

Zum sportlichen Aufgabenbereich gehören die Profi-Fußballmannschaft, die 1. Herrenmannschaften im Tischtennis und Schach sowie die 1. Damenmannschaft im Handball. Außerdem wird das Nachwuchsleistungszentrum Fußball betrieben.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat für die GmbH und die KGaA ist identisch besetzt und besteht aus sechs Personen, von denen zwei vom Präsidium bestimmt und vier auf der Hauptversammlung der KGaA gewählt werden. Vorsitzender ist Bremens Innensenator Willi Lemke (SPD), Schatzmeister Hubertus Hess-Grunewald sein Stellvertreter, die weiteren Mitglieder sind Werner Brinker, Gunnar Lübben-Rathjen, Hans Schulz und Günter Schulze. Da der e. V. in den Haupt- und Gesellschafterversammlungen die alleinige Mehrheit hat, befinden dessen Mitglieder über den Vorschlag ihres Wahlausschusses. Diese Entscheidung ist für das Präsidium bindend. An eventuelle zukünftige Teilhaber und Investoren dürfen bis zu zwei Sitze im Aufsichtsrat übertragen werden.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung besteht aus vier Mitgliedern, von denen einer vom Präsidium, die restlichen vom Aufsichtsrat benannt werden. Einer der vom Aufsichtsrat Benannten wird leitender Geschäftsführer; dies ist seit 2004 Jürgen L. Born, der für die Finanzen und die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Geschäftsführer im Bereich des Profifußballs ist Klaus Allofs, Manfred Müller im Bereich Marketing und Management sowie Klaus-Dieter Fischer, als vom Präsidium bestelltes Mitglied, „Geschäftsführer Leistungszentrum Fußball und andere Sportarten“.[50]

Stadion und Infrastruktur

Das Weserstadion heute
Block 62: Die Ostkurve
Nordseite mit Wuseum

(siehe Hauptartikel: Weserstadion und Weserstadion Platz 11)

Seit 1930 tragen die Fußballer Werder Bremens und dessen Vereinsvorläufer ihre Heimspiele im 1909 erbauten Bremer Weserstadion aus. Es wurde 1926, nach dem ersten Umbau, vorübergehend nach seinem Erbauer, dem „Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein“, in „ABTS-Kampfbahn“ umbenannt und trägt seit 1930 wieder den heutigen Namen, der sich vom Standpunkt des Stadions am Weserufer ableitet. Nach mehreren Erweiterungen und dem Absenken des Spielfeldes liegt das Fassungsvermögen bei insgesamt 43.087 Zuschauern. 25.800 der 32.187 Sitz- und 8.700 der 10.900 Stehplätze sind überdacht. Das im Stadtzentrum gelegene Stadion ist über die A 1 und die A 27, letztlich aber nur über eine einzige Straße, den Osterdeich, zu erreichen. Wegen zahlreicher Anwohnerproteste werden sowohl der Osterdeich als auch alle angrenzenden Straßen im benachbarten Wohngebiet an Spieltagen für den Autoverkehr gesperrt. Auch die zum Weserstadion gehörenden Parkplätze können nur von Inhabern spezieller Parkberechtigungen angefahren werden. Dafür wird ein ausgedehnter Shuttleservice mit zahlreichen Straßenbahnen und Bussen angeboten, der für Inhaber von Eintrittkarten kostenlos ist. Diese von vielen, unter anderem mit Franz Beckenbauer dem Präsident des FC Bayern München, als unzureichend kritisierte Stadionanbindung wird oftmals als Begründung dafür angegeben, warum das hochmoderne Stadion bei Länderspielen der Fußball-Nationalmannschaft übergangen wird und bei der WM 2006 nicht als Austragungsort ausgewählt wurde.

Auf dem Gelände des Weserstadions liegen außer den Trainingsbereichen der Profis die Plätze, die von der Amateurmannschaft genutzt werden, sowie das direkt im Schatten der Zuschauertribüne gelegene Stadionbad. Bei starkem Publikumsinteresse, zumeist bei Partien gegen ehemalige Bundesligisten, verlegt diese ihre Spiele vom sonst genutzten 5500 Zuschauer fassenden Weserstadion Platz 11 ebenfalls ins Weserstadion. Die Geschäftsstelle und Verwaltung Werder Bremens befinden sich ebenso im Weserstadion, wie das SportHep, eine Arztpraxis und ein Fanshop.

Im Dezember 2004 wurde innerhalb des Stadions das Werder-Bremen-Museum (kurz: Wuseum) eröffnet. Dort sind Replikate der Meisterschale und des DFB-Pokals sowie seltene Plakate, Fotos und andere Ausstellungsstücke zu besichtigen.

West- und Nordkurve (rechts), 2006

Ein weiterer Umbau des Stadions in ein reines Fußballstadion ohne Leichtathletikbahn, dessen Kosten anfangs bei 40 bis 50 Millionen Euro angesetzt wurden, sollte die Kapazität auf ungefähr 50.000 Plätze erhöhen. Dafür sollten die Nord- und Südgeraden näher an das Spielfeld herangeführt und die Ost- und Westkurve von Innen gesehen direkt am Spielfeld enden, wodurch das Stadion von innen wie ein Rechteck erscheint. Von Außen jedoch sollte die derzeitige Oval-Form beibehalten werden. Zusätzlich soll ein dritter Rang auf das Stadion gesetzt werden und die Flutlichtmasten im Dach implementiert werden. Nach dem Ausbau soll die gesamte Tribüne überdacht sein. Auf diesem Dach sollen Solarzellen in der Größenordnung von 17.000-20.000m² angebracht werden.[53] Die Baudeputation Bremens stimmte am 12. April 2007, wie der Bremer Senat fünf Tage später, für den Umbau. [54][55] Nachdem im Juli 2007 deutlich wurde, dass die Kosten dieser Maßnahmen unter anderem wegen gestiegener Stahlpreise bei über 75 Millionen statt wie angenommen 50 Millionen Euro liegen würden und die logistische Machbarkeit von Manfred Müller in Abrede gestellt wurde, beschlossen die Bremer Weserstadion Gesellschaft und Werder Bremen, den Ausbau in zwei Schritten zu vollziehen. Damit wird vorerst die ovale Innenform beibehalten und es werden zunächst keine VIP-Logen in der Westkurve gebaut, um 15 bis 20 Millionen Euro zu sparen. Zur Finanzierung hält Müller auch einen Verkauf des Stadionnamens für möglich.[56]

Der Bauantrag für die erste Stufe der Umbaumaßnahmen soll im September 2007 gestellt werden; die Maßnahmen sollen im August 2008 und aufgrund der durch die Europameisterschaft verursachten langen Pause rechtzeitig zur Saison 2008/09 abgeschlossen sein.

Zuschauer und Fans

Saison Ø Zuschauer[57] Dauerkarten -Mitglieder[58]
1999/00 29.834 ? 2.980
2003/04 37.666 20.000 5.700
2004/05 39.579 25.000 15.000
2005/06 36.928 25.000 21.000
2006/07 39.715 25.000 23.500
2007/08 25.000 30.227

Seit der Saison 1999/2000 ist ein stetiger Zuwachs der Zuschauerzahlen Werder Bremens bei Heimspielen zu verzeichnen, der lediglich vom Jahr 2005/06 unterbrochen wurde, als Umbaumaßnahmen durchgeführt wurden. Lag der Schnitt 1999/2000 noch bei 29.834 Besuchern, waren es in der Doublesaison 2003/04 bereits 37.666 und 2006/07 39.715. Auch die Zahl der verkauften Dauerkarten stieg deutlich an: Waren es 2003/04 noch 20.000, stoppte der Verein in den folgenden vier Jahren den Absatz vor Ligabeginn bei 25.000 Stück, um die Spiele „nicht zu geschlossenen Veranstaltungen werden“ zu lassen, wie von Geschäftsführer Manfred Müller ansonsten befürchtet.[59] Die Mitgliederzahlen, welche vorher jahrzehntelang zwischen 2.000 und 3.000 lagen, stiegen mit der Rückkehr des Erfolgs unter Trainer Thomas Schaaf deutlich an und verzehnfachten sich von 2.980 Mitgliedern vor der Saison 1999/2000 über 15.000 im Jahr der Meisterschaft auf 30.227 im Jahr 2007. Dazu trug auch eine seit 2003 in den öffentlichen Verkehrsmitteln Bremens dauerhaft betriebene Werbekampagne mit den Slogans „Ich will Dich!“ „Werde Mitglied!“ bei, auf deren Plakaten unter anderem Thomas Schaaf abgebildet ist.[60]
Es existieren viele meist kleine Fangruppen mit oftmals zweistelliger Mitgliederzahl, von denen sich einige als der Ultrà-Bewegung zugehörig bezeichnen und für viele Fan-Choreographien innerhalb des Stadions verantwortlich sind. Diese Fans nutzen meist die Stehplätze in der Ostkurve. Es gab und gibt aber auch in Bremen Probleme mit Hooligans, wie zum Beispiel denen der Standarte, deren Mitglieder dem ehemaligen Bremer Innensenators Röwekamp (CDU) nach teilweise einen rechtsextremistischen Hintergrund aufweisen.[61] Bei den Tätern, die am 20. Januar 2007 eine Feier zum einjährigen Bestehen der sich selbst als „anti-rassistisch“ und ansonsten unpolitisch bezeichnenden Ultra-Gruppe Racaille Verte („Grüner Abschaum“) im Ostkurvensaal überfielen, soll es sich nach Augenzeugenberichten um Mitglieder dieser Gruppierung gehandelt haben.[62][63]

Ihr organisatorisches Talent bewiesen motivierte Werderfans bei zwei Gelegenheiten: Sie wählten die anlässlich der Meisterschaftsfeier 2004 von den Original Deutschmachern veröffentlichte Vereinshymne „Lebenslang Grün-Weiß“ in der ZDF-Sendung „Unsere Besten – Jahrhundert-Hits“ auf Platz 29 der Rangliste. Damit ließ das Lied, das auf Platz 51 in die deutschen Single-Charts einstieg, unter anderem die HSV-Hymne „Hamburg, meine Perle“, aber auch Lieder wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ oder „Zehn kleine Jägermeister“ von den Toten Hosen hinter sich. Als am Ende der Saison 2005/06 auf der Homepage des Hamburger SV deren „Spieler der Saison“ gewählt wurde, gelang es Anhängern Werder Bremens mit Aufrufen und Kettenemails diese zu torpedieren, um den Nordrivalen zu ärgern: Sie sorgten dafür, dass der ehemalige Werderaner Ailton an der Spitze stand. Da Ailton, erst zur Rückrunde ausgeliehen, wenig überzeugt und im letzten, für die Qualifikation zur Champions League entscheidenden Spiel zwischen Werder und dem HSV kurz vor Schluss das leere Tor nicht getroffen hatte, was für den HSV den Fall auf Rang drei zur Folge hatte, brach der HSV die Wahl vor Ailtons durch Werderfans provoziertem Sieg ab.

Derbys und Rivalitäten

Das Nord-Süd-Derby

Seit langer Zeit besteht eine über den Wettkampf zweier beliebiger Bundesligisten hinausgehende Konkurrenzsituation zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München. Dies ist nur zum Teil auf die geographische Lage der beiden Vereine in Nord- und Süddeutschland und die damit verbundenen Vorurteile zurückzuführen. Die Hälfte seiner sechs Vizemeisterschaften erreichte Werder hinter den Bayern, die bei drei der vier Bremer Meisterschaften Zweiter wurden. Während der 1980er und frühen 1990er Jahre, in denen beide Vereine regelmäßig miteinander um den deutschen Meistertitel rangen, wurde dieses Verhältnis zusätzlich durch die starken Antipathien zwischen den Verantwortlichen, Uli Hoeneß auf Münchener Seite, Willi Lemke auf Seiten der Bremer, verstärkt. So bezeichnete Lemke Hoeneß als „Totengräber des Deutschen Fußballs“ und sagte im Rückblick, es gäbe „keinen Menschen auf der Welt, der sich immer so negativ über“ ihn „geäußert hat“.[64] Der Anfang der Rivalitäten ist für manche[65] der 23. November 1985 als der Tabellenerste Bremen beim direkten Konkurrenten in München spielte: Als der Werderaner Rudi Völler Klaus Augenthaler umspielt, sich den Ball weit vorgelegt hatte und von diesem daraufhin, je nach Einschätzung, „ohne Ebarmen“[65] „bösartig“[66] gefoult und „nur“[65] mit gelb bestraft wurde. Völler wurde mehrfach operiert und fiel für 5 Monate aus. Hoeneß sprach von einem „Allerweltsfoul“, Udo Lattek, damaliger Trainer des FC Bayern München, sah keine Schuld bei Augenthaler[65] und machte sich über Werders Verletzungsmisere lustig[67], während der für den Bayrischen Rundfunk kommentierende Berhard Stanjek erklärte Völler sei „dumm gefallen“[67]. Daraufhin folgten die ersten medialen Auseinandersetzungen zwischen Hoeneß und Lemke. Hinzu kommt, dass immer wieder Führungsfiguren Werder Bremens, die sich dort sehr gut entwickelt hatten, von der Weser an die Isar zu den finanziell deutlich potenteren Münchnern wechselten (z.B. Herzog, Basler, Pizarro, Ismael und zuletzt Klose).

Das Nord-Derby mit dem Hamburger SV

Eine traditionelle Rivalität besteht zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV, da beide Vereine um die Rolle des erfolgreichsten Fußballvereins Norddeutschlands streiten. In der Oberliga Nord behielten die Spieler von der Elbe durchgehend die Oberhand, und Werder konnte sich erst in den letzten Jahren vor der Bundesligagründung als dauerhafte Nummer zwei dahinter positionieren. Die Auseinandersetzungen gipfelten am 17. Oktober 1982, als beide Vereine unmittelbar um die Meisterschaft konkurrierten, in dem Tod des Bremer Fans Adrian Maleike, der auf dem Weg zum Auswärtsspiel seines Vereins in der Nähe des Volksparkstadions, von Mitgliedern der durch ihr militantes Auftreten berüchtigten Hamburger „Löwen“ durch einen Backsteinwurf auf den Hinterkopf getötet wurde. Vorher war die Gruppe, in der sich der Sechzehnjährige befand, bereits mit Gaspistolen und Leuchtmunition beschossen worden.[68] Im Dezember 1982 wurde daraufhin von 200 Fangruppenmitgliedern beider Vereine in Scheeßel, geographisch von beiden Städten gleich weit entfernt, der Frieden von Scheeßel geschlossen, wobei auch die damaligen Vereinsverantwortlichen Günther Netzer und Willi Lemke anwesend waren.[68] Dadurch konnten zwar weitere Todesopfer vermieden werden, dennoch sind die Spiele weiterhin Schauplatz von Gewalttätigkeiten und beinhalten eine besondere Brisanz. So streiften sich Werders Spieler unmittelbar nach dem Auswärtssieg im letzten Spiel der Saison 2005/06 beim Hamburger SV, durch den diese den HSV von Tabellenplatz zwei verdrängen konnten, T-Shirts mit dem Aufdruck „100 % Champions League“ über, während die Hamburger eine Qualifikation mit ungewissem Ausgang vor Augen hatten. Der Slogan „Die Nummer 1 im Norden“ ist seitdem fester Bestandteil in Werders Marketingkonzept.

Andere Rivalitäten

Eine noch junge und weniger intensive Rivalität besteht zwischen Werder Bremen und Schalke 04. Sie ist darauf zurückzuführen, dass unter dem ehemaligen Werder-Spieler und Manager Rudi Assauer während dessen Amtszeit als Manager bei Schalke 04 zahlreiche Spieler von der Weser an den Rhein-Herne-Kanal wechselten. Den Bremer Stammtorhütern Oliver Reck (1998) und Frank Rost (2002) folgten nach der Bremer Double-Saison 2004 jeweils Ablösefrei der Verteidiger und Nationalspieler Mladen Krstajić sowie der Torschützenkönig und Publikumsliebling Aílton. Bei diesen Wechseln spielten auch die Verdienstmöglichkeiten eine Rolle: So erklärte Ailton wörtlich, er könne dort „doppelt soviel verdienen“.[69] Ein Jahr später ging der damalige A-Länderspieler Fabian Ernst ebenfalls nach Gelsenkirchen.

Sponsoren

Aktueller Hauptsponsor: Citibank
War Gegenstand von Gerichtsverhandlungen:
Der bwin-Aufdruck

In der Saison 1971/72 trat Werder erstmals mit einem Trikotsponsoren auf. Dabei handelte es sich um das Land Bremen, das dem Verein für dessen landesfarbene Speckflaggentrikots, den Schriftzug Bremen auf dem Rücken sowie den Bremer Schlüssel auf der Brust die Vergnügungssteuer und Steuerschulden erließ und ihn an den Werbeeinnahmen des Stadions beteiligte.[70] Nachdem dieses Verhältnis 1974 endete, war der Fischkonservenhersteller Norda zwei Jahre später der erste Sponsor aus der privaten Wirtschaft.

Einzig in der Saison 2001/02 liefen die Spieler danach ohne Haupt- und Trikotsponsor auf, da sich mit keinem Unternehmen geeinigt werden und der Verein sich nicht auf der Basis unterdurchschnittlicher sportlicher Ergebnisse jahrelang binden wollte.

Mit Beginn der Saison 2006/2007 gab es für Werder Bremen Probleme mit dem damaligen Trikot- und Hauptsponsor Bwin, nachdem die Mannschaft beim Ligapokalfinale noch unbehelligt mit dem bwin.de-Schriftzug aufgelaufen war. Grund dafür war dessen privatwirtschaftliche Natur, da durch die Landesministerkonferenz beschlossen worden war, mit Hilfe der Ordnungsbehörden ein Werbeverbot privater Sportwettenanbieter durchzusetzen. Zudem stammt seine Lizenz aus DDR-Zeiten, weshalb ihre Gültigkeit umstritten ist.
Es folgte eine Zeit der Unklarheit: Am 7. Juli 2006 verbot es das Stadtamt Bremen dem Verein mittels Untersagungsverfügung, mit dem Schriftzug bwin.de aufzulaufen. Das Verwaltungsgericht Bremen hob diese allerdings nach Widerspruch des Vereins im Juli 2006 wieder auf. Das daraufhin vom Stadtamt angerufene Oberverwaltungsgericht Bremen (OVG) bestätigte am 13. September 2006 das Verbot des Schriftzuges.[71] [72] Der Verein beschloss, gegen das Werbeverbot vor dem Europäischen Gerichtshof zu klagen und lief zunächst mit dem Schriftzug we win oder blanken Trikots auf, da das OVG eine aufschiebende Wirkung des Widerspruchs verneint hatte und der Schriftzug bwin.de in den meisten anderen Bundesländern ebenfalls verboten worden war.[72] Das Verwaltungsgericht lehnte einen Eilantrag des Vereins, der das Antreten mit dem Originalschriftzug während der drei letzten Saisonspiele zum Ziel hatte, ab. In dem im März 2007 erfolgten Urteil des Europäischen Gerichtshofes zu privaten Wettanbietern, sah das Gericht, anders als die Vereinsführung, keinen Grund das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes zu korrigieren.[73] Auf Grund dieser Umstände wurde das Sponsorenverhältnis im Mai 2007 vorzeitig gekündigt.

Seit 1. Juli 2007 ist das Finanzdienstleistungsunternehmen Citibank Werders Haupt- und Trikotsponsor. Der bis zum 30. Juni 2010 geltende Vertrag bringt erfolgsabhängig einen jährlichen Betrag zwischen acht und zehn Millionen Euro und liegt damit deutlich über dem Ligaschnitt von ungefähr 5,75 Millionen Euro.[74] Ausrüsterverträge bestehen mit dem Textilien- und Sportartikelhersteller Kappa sowie dem Ballhersteller Derbystar. Weitere Verträge mit weniger Finanzvolumen bestehen unter anderem mit der ortsansässigen, das „Fanbier“ Haake-Beck 12 herstellenden Brauerei Haake-Beck, Beluga Shiping, der Schuhhandelskette und ehemaligem Hauptsponsor Reno und dem lokalen Stromanbieter swb AG.[75]

Überblick über alle Trikot- und Hauptsponsoren des SV Werder Bremens:

Zeitraum Sponsor Branche
1971 - 1974 Land Bremen
1976 – 1978 Norda Fischkonserven
1978 – 1981 Pentax Fotoapparate
1981 – 1984 Olympia Büromaschinen
1984 – 1986 Trigema Sportbekleidung
1986 – 1992 Portas Küchen- und Türen-Renovierung
1992 – 1997 dbv-Winterthur Versicherungen
1997 – 2000 o.tel.o Telekommunikation
2000 – 2001 QSC Telekommunikation
2001 – 2002 kein Trikotsponsor
2002 – 2004 Reno Schuhhandel
2004 – 2006 KiK Textil-Discount
2006 – 2007 Bwin Sportwetten
2007 – Citibank Finanzdienstleistungen

Andere Abteilungen des Vereins

Leichtathletik

1920 erfolgte die Erweiterung vom Fußball- zum Sportverein mit unter anderem auch einer Leichtathletikabteilung und dementsprechend die Umbenennung in Sportverein Werder Bremen von 1899. Lediglich in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg konnte diese Abteilung einen ähnlich hohen Status wie die Fußballabteilung verzeichnen. Die erfolgreichste Leichtathletin aller Zeiten des Vereins war Marga Petersen: Sie gewann 1946 die Zonenmeisterschaft im 100-Meter-Lauf und wurde 1947, 1948, 1949 sowie 1951 ebenfalls Deutsche Meisterin in dieser Disziplin. Mit ihr stellte der Verein 1947 die Sportlerin des Jahres. Die 4 x 100-Meter-Staffel der Damen, neben ihr aus Helga Kluge, Hannelore Mikos und Lena Stumpf bestehend, gewann bei den Deutschen Meisterschaften 1949 mit damals neuer deutscher Rekordzeit, 1951 gelang erneut der Gewinn. Lena Stumpf gewann die Deutsche Meisterschaft im Fünfkampf für den Verein 1949, als sie auch zur Sportlerin des Jahres gewählt wurde, und 1951 sowie im Jahr 1950 im Weitsprung. Bei den Olympischen Sommerspielen 1952 gewann Petersen als Teil der 4 x 100-Meter-Staffel die Silbermedaille. Die weniger erfolgreiche Mannschaft der Herren setzte sich in dieser Zeit unter anderem aus Karl Kluge, Fritz Wever und Kurt Bonah zusammen. Weitere große Erfolge blieben in der späteren Geschichte dieser Abteilung aus. Heute setzt die von Christian Schwartin geleitete Abteilung Leichtathletik ihren Fokus größtenteils auf Nachwuchsförderung, wobei im neuen Jahrtausend auch immer wieder Vereinsmitglieder an nationalen und internationalen Endläufen teilgenommen haben.[76] So wurde 2007 der in der Altersklasse der B-Jugendlichen startende Michael Kass erstmals in die Deutsche Nationalmannschaft seiner Altersklasse berufen und Stefan Schink gewann 2007 bei den Sperrwerfern den Titel des Norddeutschen Seniorenmeisters.[77][78]
Darüber hinaus organisiert der Verein jedes Jahr gemeinnützige Veranstaltungen, etwa den Run for Help.

Die größten Erfolge:

  • Olympische Spiele Silbermedaille in der 4 x 100-Meter-Staffel: 1952 (Marga Petersen)
  • Deutsche Mesterschaft in der 4 x 100-Meter-Staffel: 1949, 1951 (Marga Petersen, Helga Kluge, Hannelore Mikos, Lena Stumpf)
  • Deutsche Zonenmeisterin: 1946 (Marga Petersen)
  • Deutsche Meisterin 100-Meter-Lauf: 1947, 1948, 1949, 1951 (Marga Petersen)
  • Deutsche Meisterschaft im Fünfkampf: 1949 (Lena Stumpf)
  • Sportlerin des Jahres: 1947 (Marga Petersen), 1949 (Lena Stumpf)
Name Tätigkeitsbezeichnung
Christian Schwarting Abteilungsleiter
Jana Baumann Jugendleiterin
Olaf Kelterborn Pressewart

Handball

Die Handballabteilung wird seit 1999 von der ehemaligen Olympiateilnehmerin, Nationalspielerin und mehrmaligen Deutschen Meisterin im Handball Dagmar Stelberg geleitet. Die 1. Damenmannschaft ist Bestandteil der Werder Bremen GmbH & Co. KGaA und spielt in der Regionalliga. Außerdem gibt es 10 Jugend- und fünf Senioren-Mannschaften.[79]

Name Tätigkeitsbezeichnung
Dagmar Stelberg Abteilungsleiterin
Gunnar Lübben-Rathjen 2. Vorsitzender
Elke Humrich Jugendleiterin
Martin Lage Pressewart

Schach

Die 1. Mannschaft der Schachabteilung Werder Bremens ist Bestandteil der 2003 gegründeten Werder Bremen GmbH & Co. KGaA und spielt in der Bundesliga. Ihr größter Erfolg war neben dem Pokalsieg 1996 die Deutsche Meisterschaft 2005. Nachdem Werder Bremen die Saison 2004/05 punktgleich mit der SG Porz abgeschlossen hatte, musste ein Stichkampf zwischen den beiden erstplatzierten Schachmannschaften ausgetragen werden. Dieser fand am 8. Mai 2005, also genau ein Jahr nach dem Sieg der Profifußballmannschaft von Werder bei Bayern München, der den vorzeitigen Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2004 sichergestellt hatte, in den Logen des Weserstadions statt. Obwohl deutlich schwächer besetzt, gewann Werder Bremen mit 4,5:3,5 gegen den Favoriten. Die zweite Schachmannschaft der von Dr. Till Schelz Brandenburg geleiteten Abteilung spielt in der 2. Bundesliga.

Die größten Erfolge:

  • Deutsche Meisterschaft: 2005
  • Pokalsieg: 1996
Name Tätigkeitsbezeichnung
Dr. Till Schelz Brandenburg Abteilungsleiter
Oliver Müller Jugendleiter

Tischtennis

Mit dem Umbau von einem reinen Fußball- in einen Sportverein wurde 1920 im Sportverein Werder Bremen von 1899, dem ehemaligen FV Werder Bremen, eine Abteilung für Tischtennis eröffnet, die heute von Werner Meyer geführt wird.
Mit der Integration der 1. Herrenmannschaft in die Werder Bremen GmbH & Co. KGaA 2003 wurde die organisatorische Voraussetzung für eine Professionalisierung des Spielbetriebes geschaffen. Die Tischtennis-Mannschaft der Herren schaffte 2005 nach vielen Jahren in der zweiten Liga die Rückkehr in die Bundesliga, stieg aber nach nur einem Jahr wieder in die Zweite Bundesliga ab. 2007 gelang der direkte Wiederaufstieg in die erste Liga. Die zweite Herren-Mannschaft spielt in der Oberliga, die Damen-Abteilung ist in der Landesliga aktiv.

Name Tätigkeitsbezeichnung
Werner Meyer Abteilungsleiter
Bogdan Tuschik Pressewart
Thorsten Bock Jugendleiter

Turnspiele und Gymnastik

Die Abteilung Turnspiele und Gymnastik beinhaltet heute die Sparten Korbball, Prellball, Gymnastik und Seniorengymnastik. Als erste der genannten Sportarten wurde 1949 die Abteilung Korbball gegründet, nachdem ein Antrag 1946 zunächst abgelehnt worden war. Ab 1951 spielten zwei Frauenmannschaften in der damaligen Hallenliga. Im Bereich Korbball sollte der SV Werder Bremen später vor allem im Jugendbereich erfolgreich sein. Im Laufe der Zeit kamen weitere ähnliche Sportarten hinzu: Bereits 1968 war der Versuch eine Abteilung für Prellball ins Leben zu rufen offiziell am Fehlen einer geeigneten Spielanlage gescheitert. Acht Jahre später war ein erneuter Antrag erfolgreich, da mit dem heutigen Vereinspräsidenten Klaus-Dieter Fischer ein Prellballspieler Mitglied des Vereinspräsidiums geworden war. Daraufhin wurde die Abteilung Turnspiele und Gymnastik gegründet, in der neben Prell- und Korbball auch Gymnastik und Seniorengymnastik ausgeübt werden. Seit ihrer Gründung wird diese Abteilung von Meta Finke geführt. Mit dem Bau der noch im gleichen Jahr fertiggestellten SV Werder Halle wurde 1978 begonnen. 1985/86 und 1987/88 gelang der Prellballmannschaft der Herren der Aufstieg in die 1. Bundesliga, dem jeweils ein sofortiger Abstieg folgte.[80][81] Darüber hinaus engagiert sich diese Abteilung hauptsächlich im Freizeitsport für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Von allen Vereinsabteilungen hat sie heute am meisten sportlich aktive Mitglieder.[82]

Die größten Erfolge der Prellballmannschaften:

  • Kreis- und Landesmeister, Norddeutscher Meister, Deutscher Meister Männerklasse 40: 1982/83 und 1989/90
  • Deutscher Meister Männerklasse 50: 2005

Die größten Erfolge der Korbballmannschaften:

  • Norddeutscher Meister Frauen: 1960
  • Norddeutscher Vizemeister Frauen (Halle): 1961, 1962, 1964, 1967
  • Deutscher Meister Jugend (Halle): 1989
  • Deutscher Meister Jugend (Feld): 1990
  • Deutscher Meister Schülerinnen (Feld): 1981, 1985
  • Deutscher Meister Schülerinnen (Halle): 1985
Name Tätigkeitsbezeichnung
Meta Finke Abteilungsleiterin
Manfred Jacobi Sportwart

Literatur

  • Arnd Zeigler: Lebenslang grün-weiß. 1. Auflage. Edition Temmen, Bremen 2006, ISBN 978-3-86108-564-5.
  • Arnd Zeigler: Das W auf dem Trikot - 40 Jahre Werder Bremen in der Bundesliga. 1. Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3861086956.
  • Hans-Joachim Wallenhorst (Red.): Werder Bremen - 100 Jahre Sport im Rampenlicht. 1. Auflage. NWD Verlagsgesellschaft, Bremerhaven 1998, ISBN 3927857971.
  • W. Ludwig Tegelbeckers / Dietrich Milles (Hrsg.): Quo vadis, Fußball? Vom Spielprozess zum Marktprodukt. 1. Auflage. Die Werkstatt, Göttingen 2000, ISBN 3895332984.

Vorlage:SWD

Quellen

  1. kicker.de: kicker-online Vereinsinfo Werder Bremen Eckdaten des Vereins
  2. 1asport.de: Vereinsgeschichte Werder Bremens
  3. werder.de: Eckdaten der Vereinshistorie
  4. Wallenhorst 1998, S. 103
  5. a b c d e f g h i j k l m werder.de:Die Vereinshistorie (Englisch, dort ausführlicher) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Vereinsgeschichte (Englisch)“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  6. a b c zeit.de: Lebenslang Grün-Weiß - geschichtlicher Überblick von Von Christoph Seils am 12. Mai 2007 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „die Zeit 12. Mai 2007“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  7. a b eMedienservice Nord.de: Kurzer Überblick über die Geschichte Werder Bremens Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „eMedienservice Nord“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  8. a b c weltfussball.de: Überblick über die Vereinshistorie
  9. werder.de: Historie des Weserstadions in der offiziellen Web-Präsenz Werder Bremens
  10. weltfussbalarchiv.de:Grundsätzliche Angaben über Werder
  11. European football squads and clubs.de:Eckdaten des Vereins
  12. loewenblut76.de: Alle Tabellen der Oberliga Nord von 1947/48-1962/63
  13. Werder Bremen in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 91f. ISBN 3-89784-147-9
  14. a b c d e f g h weltfussball.de: Angaben zu den Zuschauerzahlen aller Bundesligisten seit 1963/64 im Saisonschnitt Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Weltfußball Zuchauerzahlen“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  15. Zeigler 2006, S. 15ff
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  76. werder.de: Leichtathtletik beim SV Werder Bremen
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  80. werder.de: Geschichtlicher Rückblick - Korbball beim SV Werder Bremen
  81. werder.de: Von "Maulwurftennisspielern" zu deutschen Meistern
  82. werder.de: Die Abteilung Turnspiele/Gymnastik des SV Werder Bremen
 Wikinews: SV Werder Bremen – in den Nachrichten
Commons: Werder Bremen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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