Euro
Der Euro (Zeichen: € – ISO-Code: EUR) ist die Währung der Europäischen Währungsunion. Er wird von der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main kontrolliert und ist Währung von 12 der 25 Länder der Europäischen Union, mit jeweils eigenen Euromünzen, sowie von sechs Nicht-EU-Ländern. Daneben gibt es fünf Länder und die beiden Währungsräume CFA-Franc und CFP-Franc mit festem Umrechnungskurs zum Euro (s. Eurozone).
Der Euro gilt seit dem Jahr 1999 als Buchgeld. Am 1. Januar 2002 wurde der Euro auch als Bargeld Münzen und Banknoten eingeführt und löste damit die früher in den teilnehmenden Ländern verwendeten Währungen als Zahlungsmittel ab. Ein Euro ist in 100 Cent unterteilt.
Am 10. November 2004 überstieg der Euro erstmals die Marke von 1,30 US-Dollar; das bisherige Rekordhoch an der Frankfurter Börse erreichte er am 26. November 2004 mit 1,333 US-Dollar; das bisherige Rekordtief des Euro war am 26. Oktober 2000 mit 0,8225 US-Dollar.
Der Name „Euro“

Vor der Einführung versuchten vor allem die Franzosen und auch die Niederländer, dem neuen Geld die Namen ihrer alten Währungen aufzupflanzen: Euro-Franken und Euro-Gulden waren lange Zeit die wichtigsten Kandidaten. Erst der damalige deutsche Finanzminister Theo Waigel kam auf die Idee, das Geld einfach kurz „Euro“ zu nennen. Auf dem Madrider EU-Gipfel 1995 überzeugte er die Runde und wohl auch die EU-Bürger im Grunde mit einem einzigen Satz, mit seiner berühmt gewordenen Replik auf den Einwand Jean-Claude Junckers, der Name klinge aber „nicht sehr erotisch“. Waigel meinte daraufhin: „Der Name klingt vielleicht nicht erotisch – aber er klingt eurotisch.“
Bei der Euphorie über die Prägnanz des Namens in der geschriebenen Sprache wurde die praktische Schwierigkeit wohl übersehen, dass der Name des gemeinsamen Geldes überall anders ausgesprochen wird. Alleine in den neun offiziellen Sprachen der Teilnehmerländer kommt man auf zehn Aussprache-Variationen für dieses kleine Wort. Sie ergeben sich aus sechs verschiedenen Aussprachen des Grundwortes „Euro“ und der Kombination mit einem (hörbaren) Plural, den außer Deutsch und Französisch alle Sprachen bilden (offiziell ist Euro auch die Pluralform). In Deutschland wird als Plural von "Euro" scherzhaft auch "Euronen" verwendet. ("Es hat mich 80 Euronen gekostet.")
Beispielsweise lautet die Aussprache im Französischen in etwa „Öhro“, im Spanischen „E-Uro“ mit gerolltem R, und im Griechischen in etwa „Evro“ (ebenfalls mit gerolltem R).
Die Anfrage einiger osteuropäischer EU-Staaten im September 2004, aus Aussprachegründen den Euro lokal „Euria“ zu schreiben, wurde von den EU-Finanzministern abschlägig beschieden.
Einführungsprozess
Der Vorläufer des Euro ist der ECU (European Currency Unit), die zentrale Recheneinheit des Europäischen Währungssystems (EWS), das 1979 in Kraft trat. Obwohl der ECU praktisch im Wertverhältnis 1:1 in den Euro umgetauscht wurde, ist nur der Euro eine echte Währung; der ECU war nur eine Recheneinheit, auch keine Buchwährung. Außerdem sind die Teilnehmerländer teilweise unterschiedlich; nur Deutschland, Frankreich und die Benelux-Länder waren dauerhaft im EWS integriert und sind gleichzeitig jetzt Euro-Länder.
Im Vertrag von Maastricht sind die EU-Konvergenzkriterien festgelegt, die erfüllt werden müssen, um an der Eurozone teilnehmen zu können. Am 13. Dezember 1996 einigten sich die Finanzminister der EU über den Euro-Stabilitätspakt.
Der Umrechnungskurs der einzelnen Landeswährungen in den Euro wurden am 31. Dezember 1998 festgelegt.
Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euroeinführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für Devisen. In Deutschland war bis zum Stichtag die Preisnotiz (1 US$ = xx,yyyy DM) die übliche Darstellungsform. Im Devisenhandel wurde ab 1. Januar 1999 der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der Mengennotiz dargestellt (1 € = xx,yyyyy US$). Die Bezugsgröße änderte sich damit. Die Vergleichbarkeit der Kursentwicklungen war damit für die breite Öffentlichkeit etwas ungewohnt.
Seit dem 1. Januar 1999 konnten Überweisungen und Lastschriften in Euro ausgestellt werden (in Griechenland seit dem 1. Januar 2001). Konten und Sparbücher konnten wahlweise in Euro geführt werden. Wertpapiere und Aktien wurden nur noch in Euro gehandelt.
Am 1. Januar 2002 wurde der Euro für den allgemeinen Geldverkehr in Form von neuen Münzen und Geldscheinen eingeführt. In der Übergangszeit (unterschiedlich nach Land, meist nur bis Februar 2002) existierten in jedem teilnehmenden Land Zahlungsmittel in Euro und der alten Landeswährung parallel. Mittlerweile sind die ehemaligen Landeswährungen keine gültigen Zahlungsmittel mehr. Sie können jedoch – auch das ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich geregelt – noch bei den jeweiligen nationalen Zentralbanken gegen Euro eingetauscht werden.
Interessanterweise nahmen weit bis in die zweite Hälfte des Jahres 2002 z.B. manche deutschen Kaufhäuser in Sonderaktionen die alte Währung (in diesem Falle DM) als Zahlungsmittel an, obwohl sie kein offizielles Zahlungsmittel mehr war.
Teilnehmende Länder
Folgende Länder haben den Euro als neue Währung eingeführt:
- Belgien (Einführung als Buchgeld 1999/ Bargeld-Einführung 2002)
- Deutschland (1999/2002)
- Finnland (1999/2002)
- Frankreich (1999/2002)
- Griechenland (2001/2002)
- Republik Irland (1999/2002)
- Italien (1999/2002)
- Luxemburg (1999/2002)
- Niederlande (1999/2002)
- Österreich (1999/2002)
- Portugal (1999/2002)
- Spanien (1999/2002)
Im November 2004 wurde allerdings bekannt, dass Griechenland nur durch gefälschte Daten die Maastricht Kriterien erfüllen konnte und sich damit die Teilnahme am Euro erschwindelt hat.
Einige Staaten waren bereits eine Währungsunion mit anderen Teilnehmern der EWU eingegangen, die demzufolge ebenfalls den Euro als gesetzliche Währung einführten. Diese sind:
Neben den offiziellen Teilnehmern haben sich auch einige Territorien dazu entschlossen, inoffiziell den Euro als ihre Standardwährung zu wählen (ohne dass die EU dazu einen Beschluss gefasst hätte):
- Andorra (beabsichtigt eigene Euro-Münzen zu prägen, bisher keine Erlaubnis der EU)
- Kosovo
- Montenegro
EU-Staaten, die sich gegen den Euro entschieden haben
Die EU-Staaten Dänemark, Schweden und Großbritannien haben sich nicht für die neue Währung entschieden und behalten bis auf weiteres ihre alten Währungen. Am 14. September 2003 lehnte Schweden zum zweiten Mal in einer Volksabstimmung den Beitritt Schwedens zur EWU ab. Laut dem Beitrittsvertrag von Schweden zur EU muss das Land den Euro einführen und hat eigentlich keine Wahlmöglichkeit. Im Gegensatz dazu haben Großbritannien und Dänemark ein vertraglich vereinbartes Recht zum „Opt-Out“. Schweden verhindert derzeit die Einführung des Euro, indem das Land den Beitritt zum WKM II nicht vollzieht. Das ist solange möglich, wie Schweden die Maastricht-Kriterien nicht erfüllt. Nur nach zweijähriger WKM-II-Mitgliedschaft kann in einem Land der Euro eingeführt werden.
Die zehn Staaten der EU-Osterweiterung 2004
Die am 1. Mai 2004 beigetretenen EU-Staaten Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern werden erst nach Erfüllen der Beitrittskriterien (u. a. zwei Jahre Mitgliedschaft im Wechselkursmechanismus II) und nach zwei Jahren festem Wechselkurs der Nationalwährung zum Euro der EWU beitreten können. Die "neuen" EU-Staaten haben allerdings nicht die Möglichkeit sich dem Euro zu verweigern, wie sie beispielsweise von den "alten" EU-Staaten Großbritannien, Schweden und Dänemark bislang noch genutzt wurde.
Estland, Litauen und Slowenien sind dem Europäischen Wechselkursmechanismus II (WKM II) mittlerweile beigetreten. Damit können sie Mitte 2006 die europäische Gemeinschaftswährung einführen. Allerdings hatte Slowenien im Juni 2004 noch eine zu hohe Inflationsrate.
Im Konvergenzbericht 2004 (Bericht) kommt die Europäische Kommission zum Schluss, dass keines der neuen EU-Mitglieder derzeit alle Kriterien zum Eurobeitritt erfüllt.
Der Euro in der Schweiz
Die Schweiz ist zusammen mit dem Fürstentum Liechtenstein als Nicht-EU-Mitgliedstaat das einzige Land in Zentraleuropa, in dem der Euro nicht die Standardwährung ist. In beinahe allen größeren Läden sowie in Tankstellen, Restaurants, Hotels und so weiter ist das Bezahlen in Euro aber problemlos möglich. Rückgeld gibt es aber nur in Schweizer Franken. Der Wechselkurs ist dennoch sehr unattraktiv, weswegen man bei einem längeren Aufenthalt in der Schweiz unbedingt Franken wechseln sollte. Vielen Schweizern macht es wenig Mühe in Euro zu denken und zu rechnen. Man kennt die Preisangaben in Euro aus dem deutschen Fernsehen und kennt die Verhältnisse.
Ökonomische Folgen der Einheitswährung
Von der Einführung des Euro erwartete man verstärkten Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der Eurozone. Es wurde vermutet, dass dies von Vorteil für die Bevölkerung der Eurozone sein würde, da Handel in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen Wachstums war.
Weiterhin ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden: Durch Arbitrage-Handel (Handel gleicher Produkte und Dienstleistungen zwischen den Euro-Ländern) sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern und damit zu niedriger Inflation und mehr Wohlstand der Verbraucher.
Einige Wirtschaftswissenschaftler äußerten Bedenken zu den Gefahren einer Einheitswährung für eine große und heterogene Wirtschaftszone wie Euroland. Insbesondere wenn nicht alle beteiligten Länder gleichzeitig einen wirtschaftlichen Aufschwung oder eine Abkühlung durchlaufen sollten, bereite eine angemessene Geldpolitik Schwierigkeiten.
Politisch war und ist fraglich, ob EZB und Europäische Kommission die Mitgliedsländer zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin werden anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer haushaltspolitischen Verantwortung, werden Inflationsrate und Finanzierungskosten für diese Länder solange relativ niedrig bleiben wie sich der Großteil der restlichen Euro-Länder nicht zu stark verschuldet. Dies könnte verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen (Süddeutsche Zeitung, 25.11.2003).
Mit der Einführung des Euro stellten viele Verbraucher eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der Inflationsrate fest. Diese Verteuerung wird in Deutschland darauf zurückgeführt, dass einige Anbieter Preise für Waren und Dienstleistungen zum Teil bis zu 1:1 zwischen D-Mark und Euro umrechneten. Teilweise wurde auch vor der Euro-Einführung der Preis moderat angehoben, um nach der Währungsunion Preise auf „runde“ Euro-Beträge aufrunden zu können. Deshalb bekam der Euro in der Bevölkerung auch weitläufig den Namen „Teuro“. Den offiziellen Statistiken gemäß ist es aber zu keiner bedeutenden Teuerung gekommen.
Ein weiterer, und vielleicht entscheidender Effekt, betrifft den Erdölpreis. Öl wird nach wie vor in Dollarpreisen berechnet (mit der Ausnahme des Iraks unter Saddam Hussein bis zur Invasion 2003). Innerhalb der OPEC wird heftig diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, was auch viele Drittländer dazu zwingen würde, Teile ihrer Devisenreserven vom Dollar in Euroguthaben umzuwandeln, um so Öl kaufen zu können. Venezuela unter Hugo Chavez ist ein besonders lautstarker Vertreter dieses Wechsels, obwohl es selber einen Großteil seines Öls an die Vereinigten Staaten verkaufen.
Umrechnungskurs des Euro
Der Wechselkurs der Währungen der an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurde am 31. Dezember 1998 zum 1. Januar 1999 festgelegt. Basis ist dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden ECU (European Currency Unit) gewesen. Ab diesem Zeitpunkt wird der Euro als Währung international gehandelt, mit steigender Tendenz. Alle teilnehmenden Länder haben dabei einen festgelegten konstanten Kurs gegenüber dem Euro. Am 4. Januar 1999, dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der Frankfurter Börse hatte der Euro einen Wechselkurs von 1,1789 US-Dollar pro Euro. Der Kurs des Euro entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst eher negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefstände, das Allzeittief wurde am 26. Oktober 2000 mit rund 0,82 US-Dollar pro Euro erreicht. Dieser Trend änderte sich jedoch; am 27. November 2003 überstieg der Euro die Marke von 1,20 US-Dollar; zum Jahreswechsel 2003/04 verteuerte sich der Euro stark und übersprang am 12. Januar 2004 sogar kurz die Marke von 1,29 Dollar. Von Vorteil ist der gemeinsame Währungsmarkt insofern, als er eine größere verfügbare Geldmenge schafft, und daher den Geldmarkt fördert. Bisher bestehende innergemeinschaftliche Wechselkursrisiken fallen weg.
- Ein Euro wird umgerechnet zu :
- 1,95583 Deutsche Mark
- 13,7603 Österreichische Schilling
- 40,3399 Belgische Francs
- 166,386 Spanische Peseten
- 5,94573 Finnische Markkaa
- 6,55957 Französische Francs
- 0,787564 Irische Pfund
- 1936,27 Italienische Lire
- 40,3399 Luxemburgische Francs
- 2,20371 Niederländische Gulden
- 200,482 Portugiesische Escudos
- 340,750 Griechische Drachmen
Sollen Beträge verschiedener Währungen ineinander umgerechnet werden, so ist immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umzurechnen. Dieses als Triangulation bezeichnete Verfahren wurde von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben, um Rundungsfehler zu minimieren.
Euro als Geld, Währungszeichen, Münzen und Scheine
Das internationale Drei-Buchstabenkürzel (ISO-Währungscode) des Euro lautet EUR. Beim Euro wurde damit das ansonsten gültige Schema aufgegeben, nach dem die ersten beiden Buchstaben des internationalen Kürzels das Land bezeichnen, und der Dritte Buchstabe für den Namen der Währung steht.
Euro-Währungssymbol
siehe Eurozeichen
Euromünzen
Die Euromünzen sind mit ihrer Vorderseite in allen Ländern identisch. Sie haben allerdings auf der Rückseite nationale Motiv-Prägungen. Dennoch kann in der gesamten Währungsregion damit bezahlt werden. Ein Euro wird in einhundert Cent unterteilt; in Griechenland wird statt Cent allerdings die Bezeichnung Lepto (Einzahl) bzw. Lepta (Mehrzahl) verwendet und findet sich auch auf den griechischen Münzen. Die Münzen zu 1 und 2 Euro bestehen aus zwei unterschiedlichen Legierungen. Unter Gebrauchsbedingungen entsteht ein elektrochemisches Spannungsgefälle, das Nickel-Ionen aus der Legierung herauslöst. Ob dies möglicherweise allergische Reaktionen hervorrufen kann, wird noch diskutiert.
Nominalstufe | Durchmesser | Dicke | Gewicht | Rändelung |
---|---|---|---|---|
1 Cent | 16,25 mm | 1,67 mm | 2,3 g | glatt |
2 Cent | 18,75 mm | 1,67 mm | 3,06 g | glatt mit Einkerbung |
5 Cent | 21,25 mm | 1,67 mm | 3,92 g | glatt |
10 Cent | 19,75 mm | 1,93 mm | 4,1 g | grobe Riffelung |
20 Cent | 22,25 mm | 2,14 mm | 5,74 g | spanische Blume ( glatt mit 7 Einkerbungen ) |
50 Cent | 24,25 mm | 2,38 mm | 7,8 g | grobe Riffelung |
1 Euro | 23,25 mm | 2,38 mm | 7,5 g | gebrochene Riffelung |
2 Euro | 25,75 mm | 2,2 mm | 8,5 g | feine Riffelung mit Schriftprägung |
Als Sondermünzen werden in verschiedenen Ländern unterschiedliche Nennwerte angefertigt, die aber nur im jeweiligen Prägungsland gültig sind. In Deutschland etwa prägt man (nach dem Vorbild der Deutschen Mark) Sondermünzen mit 10 Euro Nennwert.
Daneben ist seit 2004 erlaubt, 2-Euro-Gedenkmünzen zu prägen, die in allen Staaten akzeptiert werden. Diese Sonderprägungen haben die europäische Vorderseite der Kursmünzen, die Rückseiten werden nach Ausgabeanlass gestaltet. Die Ausgabe solcher Münzen ist begrenzt möglich und kann pro Ausgabeland nur einmal jährlich erfolgen. Die erste Gedenkmünze dieser Art war anlässlich der Olympischen Spiele in Athen. Aufgrund der einheitlichen Maße und Gestaltung mit den Kursmünzen erfreuen sich diese Münzen, im Gegensatz zu den nationalen Gedenkmünzen, immer größerer Beliebtheit.
Herausgegebene 2-Euro-Sonderprägungen:
- Griechenland: Olympische Sommerspiele 2004 in Athen
- Luxemburg: Luxemburgische Monarchie
- Finnland: EU-Osterweiterung 2004
- Vatikan: 75 Jahre Lateranverträge und Gründung des Vatikan 1929
- San Marino: Bartolomeo Borghesi
- Italien: Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen
Eurobanknoten
Die Eurobanknoten hingegen sind in allen Ländern identisch. Es gibt 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro, 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro und 500 Euro.
Die Scheine zeigen verschiedene Motive zu den Themen Zeitalter und Baustile in Europa. Die Vorderseiten zeigen als Motiv ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine Brücke. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen Epochen in eine archetypische Abbildung eingebracht.
Anhand des Anfangsbuchstabens der Seriennummer lässt sich jedoch das Herkunftsland feststellen.
Code | Land | Prüfziffer | Anmerkung |
---|---|---|---|
Z | Belgien | 9 | |
Y | Griechenland | 1 | |
X | Deutschland | 2 | |
W | Dänemark | 3 | derzeit nicht genutzt |
V | Spanien | 4 | |
U | Frankreich | 5 | |
T | Irland | 6 | |
S | Italien | 7 | |
R | Luxemburg | 8 | |
Q | nicht vergeben | 9 | |
P | Niederlande | 1 | |
O | nicht vergeben | 2 | |
N | Österreich | 3 | |
M | Portugal | 4 | |
L | Finnland | 5 | |
K | Schweden | 6 | derzeit nicht genutzt |
N | Großbritannien | 7 | derzeit nicht genutzt |
Auf jedem Geldschein ist zusätzlich noch versteckt ein Code für die Druckerei zu finden
Code | Druckerei | Ort | Land | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
A | Bank of England Printing Works | Loughton | Großbritannien | keine Noten im Umlauf |
B | nicht vergeben | |||
C | AB Tumba Bruk | Tumba | Schweden | keine Noten im Umlauf |
D | Setec | Vantaa | Finnland | |
E | F. C. Oberthur | Chantepie | Frankreich | |
F | Österreichische Banknoten und Sicherheitsdruck | Wien | Österreich | |
G | Johan Enschedé | Haarlem | Niederlande | |
H | De La Rue | Gateshead | Großbritannien | |
I | nicht vergeben | |||
J | Banca d'Italia | Rom | Italien | |
K | Central Bank of Ireland | Dublin | Irland | |
L | Banque de France | Chamalières | Frankreich | |
M | Fábrica Nacional de Moneda y Timbre | Madrid | Spanien | |
N | Bank of Greece | Athen | Griechenland | |
O | nicht vergeben | |||
P | Giesecke & Devrient | München/Leipzig | Deutschland | |
Q | nicht vergeben | |||
R | Bundesdruckerei | Berlin | Deutschland | |
S | Danmarks Nationalbank | Kopenhagen | Dänemark | keine Noten im Umlauf |
T | Nationale Bank van België / Banque Nationale de Belgique | Brüssel | Belgien | |
U | Valora | Carregado | Portugal |
Der Euro in Überseegebieten und in Osteuropa
Zwei Länder der Währungsunion, Frankreich und Niederlande, unterhalten Gebiete in Übersee. Die Währungen der Niederländischen Gebiete (Aruba-Florin und Antillen-Gulden) waren und sind an den Dollar gebunden und waren von der Euro-Einführung nicht betroffen.
Bei den französischen Gebieten ist rechtlich zu trennen zwischen den zum französischen Mutterland gehörenden überseeischen Départements (Départements d'Outre-Mer) Französisch-Guayana, Guadeloupe (und als Teil dieses Départements die Inseln Saint-Barthélemy und Saint Martin) , Martinique und Réunion sowie den Gebietskörperschaften (Collectivités Territoriales) Saint-Pierre und Miquelon sowie Mayotte. In allen Gebieten gilt seit 1. Januar 1999 der Euro, die Départements wurden jedoch „automatisch“ vom Vertragswerk mit Frankreich erfasst, für die Gebietskörperschaften wurde eine gesonderte Ratsentscheidung notwendig. (Entscheidung des Rates vom 31. Dezember 1998 über die Währungsregelungen in den französischen Gebieten Saint-Pierre und Miquelon sowie Mayotte (1999/95/EG))
Darüber hinaus erlangt der Euro in vielen Ländern als Devise große Bedeutung als Alternative zum Dollar. Einige Währungen, die früher an eine der Vorgängerwährungen des Euro gekoppelt waren, haben nun einen festen Wechselkurs zum Euro:
- Bosnien und Herzegowina, 1 EUR = 1,95583 BAM (Bosnische Konvertible Mark, entspricht dem Kurs der Deutschen Mark)
- Bulgarien, 1 EUR = 1,95583 BGN (Bulgarische Lewa, entspricht dem Kurs der D-Mark)
- CFA-Franc, 1 EUR = 655,957 XAF/XOF (entspricht dem Kurs des alten französischen Franc vor 1960)
- CFP-Franc, 1 EUR = 119,2529826 XPF
- Estland, 1 EUR = 15,65 EEK (Estnische Kronen; 8 EEK entsprechen dem Kurs von 1 DM)
- Kap Verde, 1 EUR = 110,265 CVE (Kap-Verde-Escudos)
- Komoren, 1 EUR = 491,9677 KMF (Komoren-Francs)
- Litauen, 1 EUR = 3,4528 LTL (Litauische Litai)
Die neuen EU-Mitglieder Estland, Litauen und Slowenien haben ihre Währungen an den Euro gekoppelt. Damit haben sie den ersten Schritt gemacht, um die Gemeinschaftswährung ab 2006 einführen zu können.
Umtauschphase alter Währungen gegen Euro
Ab Mitte Dezember 2001 konnte bei Banken und Sparkassen in Deutschland eine erste Euro-Münzmischung (Starter Kit) zum Preis und Wert von 20 DM erstanden werden. Die enthaltenen Münzen konnten dann ab dem 1. Januar 2002 verwendet werden. Banknoten gab es ab dem 1. Januar 2002 an Geldausgabeautomaten und ab dem 2. Januar 2002 an den Schaltern der Banken und Sparkassen. Insgesamt wurde die Umstellung praktisch in einem großen Rutsch innerhalb von ein bis zwei Monaten vollzogen. Trotzdem wurden bis Ende November 2003 nach Auskunft der Bundesbank (Frankfurt) noch 8,5 Milliarden DM in Scheinen und 7,4 Milliarden DM in Münzen nicht umgetauscht.
Seit dem 28. Februar 2002 besteht in Deutschland gesetzlich ein Anspruch auf gebührenfreien Geldumtausch von D-Mark in Euro bei den Landeszentralbanken.
Akzeptanz in der Bevölkerung
Deutschland: Ein Forschungs-Team der Fachhochschule Ingolstadt hat zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euro eine Studie zur Akzeptanz des Euro in der deutschen Bevölkerung vorgelegt. Ihr Resultat: Fast 60 Prozent sind mittlerweile dem Euro positiv gegenüber eingestellt, doch in bestimmten Momenten trauert man doch der D-Mark noch hinterher. Beim Umrechnen gilt: Je höher die Beträge, desto verbreiteter wird umgerechnet. Bei allen Preisen rechnen lediglich 48 Prozent der Befragten um. Bei Preisen über 100 Euro rechnen 74 Prozent um.
Bei Reisen und im Urlaub gewinnt der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preis-Vergleich innerhalb Europas wird positiv bemerkt. Die Befragten ließen auch äußerliche Aspekte nicht außer Acht: Viele finden es gut, dass durch die einheitliche und internationale Währung eine Gegenposition zu Dollar und Yen geschaffen wurde.
Siehe auch
- Euromünzen – Eurobanknoten – Falschgeld
- Deutsche Mark – Österreichischer Schilling – Devisen – Geld – Teuro – Starterkit
- Europäische Zentralbank – Deutsche Bundesbank
- Europa – Europäische Union – Währungsunion
- Eurozeichen
Weblinks
- Europäische Zentralbank
- EU-Info
- Deutsche Bundesbank
- Die Rückseiten der Euromünzen in verschiedenen Ländern
- 2-Euro.net - Die neuen 2 Euro-Gedenkmünzen
- aktuelle Umrechnungskurse I
- aktuelle Umrechnungskurse II
- Eurobilltracker Euro-Banknoten auf ihrem Weg verfolgen
- Deutsches Münzenforum
- Infos zu Code und Prüfziffer etc. auf Eurobanknoten
- Infos zum Druckereicode auf Eurobanknoten
- Abbildungen der Euro-Geldscheine
- Realtime Euro Kurs
- "Schwere Geburt: Vom Euro-Logo zum Schriftzeichen"
- Ein kleines Programm: CYE: CountYourEuro! - Es dient der EURO-Münzen Diffusions-Forschung