Kamerun
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Wahlspruch: Paix, Travail, Patrie / Peace, Work, Fatherland | |||||
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Amtssprache | Französisch, Englisch | ||||
Hauptstadt | Yaoundé | ||||
Staatsform | Präsidialrepublik | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident Paul Biya | ||||
Regierungschef | Premierminister Ephraim Inoni | ||||
Fläche | 475.442 km² | ||||
Einwohnerzahl | 17.340.702 (Quelle: CIA 2006) | ||||
Bevölkerungsdichte | 35,7 Einwohner pro km² | ||||
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 740 US-$ (2004) | ||||
Währung | CFA-Franc BEAC (XAF) | ||||
Unabhängigkeit | von Frankreich am 1. Januar 1960, von Großbritannien am 1. Oktober 1961 | ||||
Nationalhymne | Chant de Ralliement | ||||
Zeitzone | UTC+1 | ||||
Kfz-Kennzeichen | CAM | ||||
Internet-TLD | .cm | ||||
Telefonvorwahl | +237 | ||||
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Kamerun [frz.: Cameroun [ ]; engl.: Cameroon [ ]) liegt in Westafrika und grenzt an Nigeria, den Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo, Gabun und Äquatorialguinea.
] (Geographie
Das Landesinnere besteht vorwiegend aus flachen Plateaus, die sich nach Norden zum Adamawa-Hochland erheben und dann allmählich wieder zur Niederung des Tschadsees im äußersten Norden abfallen. Der Westen ist von vulkanischem Gebirge bestimmt, das in Küstennähe vom aktiven Vulkan und der höchsten Erhebung Westafrikas, dem Kamerunberg, überragt wird. Die südlichen Plateaus sind mit tropischem Regenwald bedeckt und senken sich zu breiten Ebenen in der Küstengegend ab.
Das Klima ist tropisch mit niederschlagsreichen Regenperioden und hohen Temperaturen, die in den Höhenlagen gemildert sind. Im Norden des Landes, beim Tschadsee, ist das Klima trocken. Das tropische Klima insgesamt lässt eine Unterteilung in drei regionale Klimazonen zu. Im Norden des Landes ist es wechselfeucht mit einer Trockenzeit von Oktober bis April und einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von ca. 700 mm im Jahr. Hier liegen Kameruns Anteile am Tschadbecken mit Sumpfgebieten. Die Zeit, in der der geringe Niederschlag fällt, erstreckt sich von Juli bis September. Die mittlere Temperatur liegt bei 32,2° Celsius. Aufgrund der hohen Temperaturen und den dazu im Gegensatz stehenden geringen Niederschlägen liegt in diesem Raum eine mittlere Dürrewahrscheinlichkeit (alle zwei bis fünf Jahre) vor. Im sich nach Süden anschließenden inneren Hochland (1.000 bis 1.500 m über dem Meer) erreicht die Temperatur durchschnittlich 22 °C im Jahr und es fallen Niederschläge von 1.500 bis 1.600 mm jährlich. Hier vollzieht sich der Wechsel von den Savannen des Nordens zum Regenwald des Südens. Das folgende Westkameruner Bergland weist konstante Niederschläge zwischen 2.000 und 11.000 mm auf. Die Gegend an den südlichen Ausläufen des Kamerunbergs hat durchschnittliche Niederschlagsmengen von 11.000 mm und gehört deswegen zu den regenreichsten Gebieten der Welt. In diesen beiden Regionen kommt es zu einer „Trockenzeit“ zwischen Dezember und Februar, wobei auch diese Zeit nicht vollständig ohne Niederschläge bleibt. Die Küstenebene im Süden hat äquatoriales Klima mit Niederschlägen zwischen 1.500 und 2.000 mm und einer Durchschnittstemperatur von 25° Celsius. Hier gibt es dichten tropischen Regenwald. Die trockeneren Monate sind Dezember und Januar. Um den Naturraum Kamerun zusammenfassend zu kennzeichnen, lässt sich sagen, dass Kamerun ein Afrika im kleinen darstellt. Bei den in Kameruns Süden und Mitte vorkommenden Böden handelt es sich um ferrallitische Böden, also um Böden der äquatoriale Braunlehme der immerfeuchten Tropen. Im Norden, dem Bereich der Trocken- und Dornensavanne liegen typische rotbraune und rote Böden der Trockensavanne vor.
Die größten Städte
- Siehe auch: Liste der Städte in Kamerun
1. | Yaoundé | 2.000.050 | 8. | Ngaoundéré | 143.030 | |
2. | Douala | 3.500.120 | 9. | Kumba | 143.014 | |
3. | Garoua | 287.586 | 10. | Loum | 131.319 | |
4. | Bamenda | 229.109 | 11. | Nkongsamba | 114.986 | |
5. | Maroua | 205.635 | 12. | Limbe | 96.629 | |
6. | Bafoussam | 185.635 | 13. | Edéa | 91.917 | |
7. | Kousséri | 176.241 |
Bevölkerung

Ethnisch gliedert sich Kamerun in 286 verschiedenen Volks- und Sprachgruppen. Im Süden leben Bantu (Luanda, Ewondo, Kpe/Bakwiri, Duala [2% der Gesamtbevölkerung], Basaa, Ngoumba, Beti/Mpongwe-Fang [15% der Gesamtbevölkerung], Boulou, Makaa, Njem, Ndzimou u.a.), im Zentrum und im Norden Semibantu (Bamiléké [19% der Bevölkerung], Bamoun [1,3% der Bevölkerung], Chamba (Samba), Tikar, Vute und andere) sowie tschadische (Kanuri, Massa, Moundang u. a.) und sudanische Ethnien (Kirdi [11% der Bevölkerung], Kotoko, Fulbe [10% der Bevölkerung], Gbaya u. a.); der südliche Regenwald ist Lebensraum einiger Tausend Pygmäen. Die europäische Minderheit besteht meist aus Franzosen. Am dichtesten besiedelt sind das Grasland der Bamileke, die Küstenprovinz um die Hafenstadt Douala und das Gebiet um die Hauptstadt Yaoundé. Demgegenüber sind die Mitte und der Südosten des Landes menschenarm.

Sprachen [1]
Die Zahl der in Kamerun gesprochenen Sprachen entspricht der Vielzahl der dort siedelnden Ethnien. Amtssprachen sind Französisch (ca. 80 % der Bevölkerung) und Englisch (ca. 20 % der Bevölkerung), entsprechend der Zuordnung der Verwaltungsdistrikte nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg (Völkerbundsmandate/UNO-Treuhandschaft). Pidgin-Englisch dient als Lingua franca; daneben gewinnt Camfranglais, eine Mischung aus Englisch, Französisch und Pidgin, in den Städten und unter Jugendlichen an Bedeutung.
Die Hauptsprachen des Nordens sind Fulfulde, Kanuri, die Kotoko-Sprachen und Shuwa, im Süden (etwa 40 % der Gesamtbevölkerung) vor allem Bantusprachen (Basaa, Douala, Kpe-Mboko, Malimba-Yasa, Makaa, Njem, Ndsimu, Ngoumba, Kounabémbé) und verschiedene Beti-Fang-Dialekte, darunter Ewondo, Bulu und Fang. Über 20 % sprechen sudanische und Az-Sande-Sprachen. Der Rest der Bevölkerung, im Grasland Westkameruns, spricht die Sprachen der Semibantu.
Bildungswesen
Trotz der Schulpflicht beträgt der Anteil der Analphabeten noch über 25 Prozent. Staatliche Universitäten gibt es in Yaounde, Douala, Buea, Dschang und in Ngaoundéré. Die Universität Yaounde-Sud (Joseph Ndi-Samba) sowie die katholische zentralafrikanische Universität in Yaounde, die protestantische zentralafrikanische Universität in Yaounde, die adventische Universität in Nanga Ebogo, die Universität des Montagnes in Dschang und die Bamenda-Universität der Technologie und Wissenschaften sind private Hochschulen.
Geburten- und Sterberate
Die Geburtenrate je 1000 Menschen beträgt 39,3 (Weltdurchschnitt 25,0), während die Sterberate je 1000 Menschen bei 11,9 liegt (Weltdurchschnitt 9,3).
Religion
In Kamerun sind ca. 50 Prozent der Bevölkerung Christen, davon jeweils die Hälfte Katholiken und Protestanten, rund 20 Prozent Muslime und der Rest sind Animisten.[2] Die meisten Muslime leben in den nördlichen Regionen des Landes, deren Städte stark durch den Islam geprägt sind. Zahlenmäßig sind die Muslime nur im Norden in der Überzahl. Ein überwiegender Teil der christlichen Bevölkerung pflegt nach wie vor ebenfalls lokale animistische Bräuche. Die Kameruner Baptisten unterhalten seit über 100 Jahren enge Beziehungen zum deutschen Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Kameruns
Bis 1884 stand das Gebiet von Kamerun unter dem Einfluss selbständiger afrikanischer Herrscher, von denen die Duala die Mächtigsten waren.

Der europäische Einfluss begann im Jahr 1472, als portugiesische Seeleute an der Küste Kameruns landeten. Kamerun erhielt seinen Namen aufgrund der vielen Krabben im Fluss Wouri (damals Rio de Camarões, Krabbenfluss). Um 1520 begann ein Handel mit den Portugiesen insbesondere mit Elfenbein, Palmöl und Zuckerrohr. Der Sklavenhandel erlangte an der Kameruner Küste nie eine besondere Bedeutung; schon 1820 wurde der Sklavenhandel aufgehoben und die Sklavenhändler wurden verfolgt. Schließlich unterzeichneten am 10. Juli 1840 die Duala-Könige mit Großbritannien die völkerrechtlichen Verträge für das weltweite Verbot des Menschenhandels bzw. der Sklaverei. (Zum Vergleich: In den USA wurde die Sklaverei 1865, in Brasilien 1888 abgeschafft.)
1868 wurde durch die Errichtung von Handelsniederlassungen an der Mündung des Wouri des Hamburger Handelshauses Woermann der Einfluss des Deutschen Reiches auf Kamerun immer stärker. Am 14. Juli 1884 schloss der deutsche Generalkonsul Dr. Gustav Nachtigal als Kaiserlicher Kommissar mit den Königen der Duala und anderen regionalen Herrschern Schutzverträge ab und proklamierte damit die deutsche Schutzherrschaft über Kamerun als sogenanntes deutsches Schutzgebiet. Die faktische Inbesitznahme des Hinterlandes und die gewaltsame oder kooperative Integration der dortigen Gesellschaften vollzog sich allerdings erst in den folgenden 30 Jahren und war bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges noch nicht endgültig abgeschlossen.
Im Jahr 1911 erfolgte im Marokko-Kongo-Abkommen auf Kosten der französischen Kolonien in Zentralafrika eine bedeutende Vergrößerung des Schutzgebietes (Neukamerun). Die hierdurch angeschlossen Territorien gingen allerdings durch den Versailler Vertrag wieder verloren.
Im Ersten Weltkrieg konnte sich die zahlenmäßig und materiell unterlegene Schutztruppe nur zwei Jahre in Kamerun halten. 1916 ergab sich die letzte Garnison in Mora (Nordkamerun) der britischen Kolonialarmee.
Durch den Versailler Vertrag von 1919 ging Kamerun offiziell in den Besitz des Völkerbundes über, der wiederum ein Mandat zur Verwaltung an Großbritannien und Frankreich gab. Es kam zur Aufteilung, bei der Frankreich vier Fünftel erhielt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Völkerbundmandate durch die UNO in Treuhandmandate umgewandelt. Ziel der UNO war es, eine allmähliche Selbstverwaltung des Gebietes zu erreichen. In den folgenden Jahren bis 1957 kam es häufig zu Unruhen und zum Kampf um die Unabhängigkeit des französischen Treuhandgebietes. Am 10. Mai 1957 wurde im Amt des Ministerpräsidentes André Marie Mbida eingesetzt.
Kamerun seit der Unabhängigkeit
Am 1. Januar 1960 erhielt das französische Kamerun nach einer Volksabstimmung und nach dem Auslaufen des UN-Mandats die Unabhängigkeit und nannte sich Ost-Kamerun. Der Norden des britischen Mandats-Treuhandsgebietes hatte bei einer vorangegangenen Volksabstimmung für den Anschluss an Nigeria gestimmt, der südliche Teil entschied sich für einen Anschluss an den Staat Kamerun (1. Oktober 1961). Das ist der Hintergrund dafür, dass heute zwei Amtssprachen (Französisch und Englisch) in Kamerun anerkannt sind.
Der vom Ministerpräsident zum kamerunischen Staatspräsidenten aufgestiegene Fulbe Ahmadou Ahidjo errichtete eine blutige Diktatur und ließ jede unabhängige Meinungsäußerung unterdrücken. Mit Hilfe seiner französischen Berater und brutaler Repression gelang es Ahidjo, sein Regime zu festigen. Am 1. September 1966 wurde die Einheitspartei Union Nationale Camerounaise (UNC) gegründet, die seit 1985 Cameroon People's Democratic Movement (RDPC) genannt wird.
1972 wurden Reformen durchgeführt. Die Bundesrepublik Kamerun wurde in einen Einheitsstaat umgewandelt (Vereinigte Republik Kamerun). Nach dem Rücktritt des Staatspräsidenten Ahidjo am 6. November 1982 wurde sein Premierminister Paul Biya zum Staatsoberhaupt und Vorsitzenden der Einheitspartei UNC. Er gewann 1984 die Wahlen und konnte einen Putschversuch vereiteln. Mit der neuegegründeten Einheitspartei RDPC versprach Biya die Demokratisierung des Landes und mehr soziale Gerechtigkeit. Bei den Wahlen 1988 kandidierte Biya jedoch ohne Gegenkandidat und erhielt die Mehrheit. Belastet wurde seine Regierung durch die wirtschaftliche und soziale Krise des Landes während der 1980er Jahre, die ihm und seinem korrupten Kabinett angelastet wurde. Die Forderungen nach Pressefreiheit und Beendigung des Einparteiensystem wurden immer lauter. Mit der Zulassung der Pressefreiheit erschienen viele kritische Zeitungen, und die Opposition im Land wurde immer stärker. Anfang der 1990er Jahre kam es vermehrt zu Unruhen und Generalstreiks mit der Forderung nach dem Ende der Monopolstellung der RDPC. Biya gab dem Druck der Straße zögerlich nach und ließ die Bildung von Oppositionsparteien zu, so dass 1992 die ersten freien Wahlen stattfanden, bei denen Biya erneut gewann. Die Opposition vermutete Wahlbetrug, da ausländische Wahlbeobachter behindert wurden. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Oppositionsparteien zu sehr zersplittert waren (bei der Wahl traten 32 Parteien an), um ihre Stimmen zu bündeln. Trotzdem hatte das Wahlergebnis zur Folge, dass die RDPC (89 Sitze) mit der größten Oppositionspartei UNPD (65 Sitze) koalieren musste. Durch französische Unterstützung und geschicktes Ausspielen seiner politischen Gegner konnte Biya bis 1997 seine Mehrheit im Parlament halten und wurde bei den Wahlen im gleichen Jahr bestätigt.
Politik
Das ehemalige französische Mandatsgebiet Ost-Kamerun ist seit dem Januar 1960 unabhängig, das britische West-Kamerun folgte im Oktober 1961. Seit 1960 ist Kamerun eine Präsidialrepublik mit einer neuen Verfassung, deren Text letztmals 1996 geändert wurde. Das Parlament mit 180 Mitgliedern wird für fünf Jahre gewählt. Staatsoberhaupt ist seit 1982 Paul Biya. Regierungschef des Landes ist Ephraim Inoni seit 2004.
Kamerun ist Mitglied des Commonwealth of Nations. Es ist das erste Land, das dem Bund beigetreten ist, ohne vorher vollständig eine Kolonie Großbritanniens gewesen zu sein.
Verwaltung

Der Staat gliedert sich in zehn Provinzen:
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Wirtschaft
Basisdaten
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes betrug im Jahre 2004 rund 12,7 Mrd. Euro (2002: 7,5 Mrd. Euro). Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Einwohner liegt bei etwa 780 Euro (2002: 500 Euro).
Das BIP des Landes setzt sich zusammen aus 42 Prozent Landwirtschaft, 20 Prozent Industrie und 38 Prozent Dienstleistungen. So sind auch rund 60 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig. Jedoch ist diese Zahl leicht rückläufig in den letzten Jahren.
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit lag im Jahre 1992 durchschnittlich bei 25 Prozent der Bevölkerung. Die staatliche Arbeitsverwaltung, der "Fonds National de l'Emploi" oder "National Employment Fund" mit Hauptsitz in Yaoundé und sieben Arbeitsämtern landesweit, versucht mit aktiven Mittel die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.
Innerhalb von elf Jahren (1990-2001) verzeichnete man eine jährliche Inflationsrate von 4,9 Prozent.
Außenhandel
Das Land importiert Waren im Wert von 1,205 Billionen CFA-Francs. Importwaren sind vor allem mineralische und andere Rohstoffe, Halbfertigwaren, industrielle Verbrauchsgüter, Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Transportausrüstungen. Etwas mehr wird in andere Länder exportiert: 1,363 Billionen CFA-Francs. Darunter vor allem Erdöl, Holzprodukte, Kakao und Kaffee. Kamerun hat den höchsten Holzeinschlag aller Staaten Afrikas. Da die Korruption im Lande blüht, sind die entsprechenden Genehmigungen relativ einfach zu bekommen.
Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 3%
- das Bildungswesen bei 12%
- das Militär bei 10%
Korruption
Die Korruption ist ein weit verbreitetes Problem. Kamerun nimmt den Platz 137 von insgesamt 158 Ländern auf der Weltrangliste von Transparency International im Jahr 2005 ein (je höher die Platzzahl, desto höher die Korruption).
Die Begriffe, die in Kamerun für Korruption benutzt werden, sind vielfältig: Gombo, bière, taxi, carburant, motivation, "le tchoko" und andere.
Kultur
Der Nationalfeiertag wird am 20. Mai gefeiert.
Literatur
Zu den bekannten kamerunischen Schriftstellern zählen Francis Bebey, Mongo Beti, Calixthe Beyala, Bole Butake, Papé Mongo, Ferdinad Oyono und René Philombe. Mongo Beti hatte schon in den 1950er Jahren mit seiner kritischen Darstellung der Missionare in seinem 1956 erschienen Roman Le pauvre Christ de Bomba (Der arme Christ von Bomba) für Aufsehen gesorgt.
Film
Bekannt wurden insbesondere die Regisseure Jean-Marie Teno und Jean-Pierre Bekolo.
Musik
Einer der berühmtesten Musiker des Landes ist der Dichter, Sänger, Komponist und Liedermacher Francis Bebey. Sein musikethnologisches Werk Musique de L'Afrique (1969) gilt als grundlegend. Ebenfalls Manu Dibango, der mit seinem Album "Soul Makossa" berühmt wurde, ist zu erwähnen. Makossa ist die Musikrichtung bzw. der Rhythmus, die/der in der Littoralprovinz rund um die Stadt Douala zu Hause ist. Die Musik wurde von Nelle Eyoum entwickelt. Bikutsi ist aus der Gegend um Yaoundé. Modernere PopsängerInnen sind Dora Decca aus Douala, Petit Pays und Sérgo Polo. Im musikalischen Segment der Gospels und Spirituals hat sich die Sängerin Siyou Isabelle Ngnoubamdjum aus Bafang in Deutschland, Frankreich und Kamerun einen Namen gemacht. Im Bereich Jazz/Weltmusik ist der aus Kamerun stammende Multiinstrumentalist Richard Bona hervorzuheben.
Sport

Die beliebteste Sportart in Kamerun ist der Fußball. Erstmalig wurde die Fußballnationalmannschaft "Les Lions Indomptables - die unbezähmbaren Löwen" durch Erfolge bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien bekannt, wo sie nur knapp am späteren Weltmeister Italien in der Vorrunde scheiterte. Acht Jahre später folgte der große Triumph bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien, wo man als erstes afrikanisches Team ins Viertelfinale einziehen konnte (unglückliche Niederlage gegen England - 2:3 n.V.). Star der Mannschaft war Roger Milla, der zweimal zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt wurde. In der Folge konnte sich Kamerun drei Mal für die WM qualifizieren. Für 2006 allerdings sind "die unbezähmbaren Löwen" bereits in der Qualifikationsrunde ausgeschieden.
Weitere Erfolge bei den Olympischen Spielen 2000 sowie bei den gewonnenen Afrikameisterschaften 2000, 2002 folgten. In Deutschland richtete sich die Aufmerksamkeit auf den Trainer Winfried Schäfer, der am 17. November 2004 jedoch nach einer 0:3-Niederlage gegen Deutschland entlassen worden ist.
Im öffentlichen Interesse war auch der Tod des kamerunischen Mittelfeldspielers Marc-Vivien Foé, der am 26. Juni 2003 im Halbfinale des Konföderationen-Pokals zwischen seinem Land und Kolumbien zusammenbrach und kurz darauf noch auf dem Weg vom Feld zum Krankenhaus verstarb.
Eine besonders bittere Erfahrung machte die Kamerunische Fußballnationalmannschaft in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, als der Spieler Pierre Womé in der 4. Minute der Nachpielzeit den entscheidenden Elfmeter gegen Ägypten vergab und die Elfenbeinküste anstelle von Kamerun zur WM fuhr.
Militär
Kamerun verfügt über eine Territorialarmee, eine Marine und Luftstreitkräfte und hat zur Zeit rund 23.100 Soldaten im Dienst. Eine Wehrpflicht besteht nicht.
Siehe dazu Hauptartikel: Kamerunische Streitkräfte
Literatur
- Mongo Beti, Main basse sur le Cameroun. Autopsie d'une décolonisation (1972), Neuauflage bei La Découverte, Paris 2003. (Thema Neokolonialismus, das der damalige französische Innenminister Raymond Marcellin verbot)
- Regina Fuchs/Stefanie Michels, Kamerun, Reise Know-How Verlag Därr, Juni 2004, S. 504.
- Joachim Zeller / Stefanie Michels: Kamerunischer Nationalheld – treuer deutscher Diener und Soldat. Mebenga m’Ebono alias Martin Paul Samba. In: Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller (Hg.) „... Macht und Anteil an der Weltherrschaft.“ Berlin und der deutsche Kolonialismus. Unrast-Verlag. Münster 2005, ISBN 3-89771-024-2
- Engelbert Mveng SJ: Histoire du Cameroun, Paris, Présence Africaine, 1963, 533 p. ill.
- Max F. Dippold: Une bibliographie du Cameroun. Les écrits en langue allemande. (Gesamtbibliographie des deutschen Schrifttums über Kamerun bis 1970) Préface S. Eno Belinga Liechtenstein, Kraus Thomson Organization Ltd, 1971, xx + 343 p
- Théophile Owona, Die Souveränität und Legitimität des Staates Kamerun, München 1991, tuduv-Verlag, S.351, ISBN 3-88073-385-6.
Quelle
- ↑ http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=CM
- ↑ http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laender/Kamerun.html
Siehe auch
Weblinks
- Informationen des Auswärtigen Amtes
- Landeskundliche Informationsseiten
- Baka Pygmäen - Kamerun
- Histoire du Cameroun - Université de Laval (Canada)
- Ein Reisebericht aus Kamerun mit vielen Hintergrundinformationen und Fotos. Von Albrecht Nasdala, Inter Press Service