Deutsche Burschenschaft
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Herkunft, Aufbau, Ziele
Die Deutsche Burschenschaft (DB) ist ein fakultativ-schlagender Korporationsverband von etwa 120 Studentenverbindungen aus Deutschland, Österreich und Chile. Damit ist der Verband einer der größten.
Er entstand 1881 als Allgemeiner Deputierten-Convent (ADC) und erhielt seinen heutigen Namen 1902. Er führt sich zurück auf die Ideen, die mit der Gründung der "Urburschenschaft" in Jena 1815 verbunden waren (siehe auch: Burschenschaft).
Von dort hat er seinen Wahlspruch: "Ehre - Freiheit - Vaterland". Als „Vaterland“ versteht die DB im Unterschied zu anderen Korporationsverbänden das deutsche „Volkstum“: Dieses umfasst nach ihrer Auffassung Deutschland und Deutsch-Österreich. (Siehe auch Prinzipien von Studentenverbindungen)
Dem Verband gehörten 2003 etwa 15.000 Mitglieder an, davon etwa 12.500 Alte Herren und 2.500 Aktive Studenten. Innerhalb der DB gibt es so genannte Kartelle, d.h. freundschaftlich oder politisch begründete Zusammenschlüsse von Mitgliedsbünden, z.B. die Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG), das Grün-Weiß-Rote Kartell (GWRK) oder der Rheinische Ring.
Die jährliche Verbandstagung, der Burschentag (BT), findet seit 1991 wieder in Eisenach (Thüringen) statt. Dort werden die so genannte Vorsitzende Burschenschaft und die Amtsträger des Verbandes gewählt.
Deutsche Burschenschaften und Antisemitismus
Da sich die DB als legitime Erbin der Urburschenschaft versteht, soll an dieser Stelle das Verhältnis der deutschen Burschenschaftsbewegung zum Antisemitismus thematisiert werden.
Dieses Thema betrifft auch die Geschichte der übrigen Burschenschaften, jedoch in differenziert zu betrachtender Weise. Diese soll keineswegs ein negatives Licht auf alle heutigen Burschen werfen, sondern zum besserem Verständnis der historischen Fehlentwicklungen beitragen.
Das Programm der Urburschenschaft
Die Idee einer Vereinheitlichung der akademischen Jugend als Vorläufer und Wegbereiter eines geeinten Deutschlands stammt von den "Vätern" der Jenaer Urburschenschaft: Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), Jakob Friedrich Fries (1773-1843) und Ernst Moritz Arndt (1769-1860). Deren Haltung lässt eine tiefe Judenfeindlichkeit erkennen, die sich aus verschiedenen Wurzeln speiste:
- dem mittelalterlichen Erbe des christlichen Antijudaismus,
- der Gleichsetzung aufklärerischer und menschenrechtlicher Ideen mit einem "zersetzenden" jüdischen Internationalismus schon vor, verstärkt aber seit der französischen Revolution,
- vor allem: einem Volks-, Vaterlands- und Einheitsbegriff, der auf Einschluss aller Deutschstämmigen oder Deutschsprachigen im Ausland, aber Ausschluss aller Fremden und Andersartigen im Inland angelegt war.
So zeigte sich schon bei der Gründungsversammlung der Urburschenschaft auf der Wartburg 1817 neben dem antifranzösischen ein antijüdischer Reflex in Form einer symbolischen Bücherverbrennung mit dem Ausruf: "Wehe den Juden, so da festhalten an ihrem Judenthum und wollen über unser Volksthum und Deutschthum spotten und schmähen!"
Demnach galten Juden, die sich nicht assimilierten, als "Feinde aller unserer Volksthümlichkeit". Das Deutschtum, das doch einen sollte, wurde für nichtgetaufte und "undeutsche" Juden von Anfang an zum Ausgrenzungskriterium. So lag es später nahe, eben diese Minderheit mit anderen als negativ empfundenen Einflüssen in Verbindung zu bringen.
Dagegen stand - ebenfalls von Anfang an - das liberal-demokratische Grundprinzip der Gleichberechtigung aller Studenten einer Universität oder eines Territoriums. Diese Toleranz wurde z.B. von der "Allgemeinen Burschenschaft zu Heidelberg" vertreten. Sie wurde jedoch von der christlich-nationalen Haltung dominiert: Wirklich willkommen waren vielfach nur getaufte und patriotisch gesinnte Juden. Diese waren damals durchaus zahlreich: So nahmen auffällig viele Juden am Lützowschen Freikorps teil und errangen vielfach hohe Auszeichnungen.
Die Jenaer Urburschenschaft schloss "die ewigen Feinde des deutschen Namens, die Welschen und Franzosen" von der Aufnahme aus, ließ aber die Frage der Judenmitgliedschaft in ihrer ersten Verfassung von 1815 offen, wohl weil in Jena damals kaum Juden studierten.
Andere Burschenschaften wurden deutlicher und legten fest: "Deutscher Nation" bzw. "Zunge" und "Christen" mussten alle Mitglieder sein. So entwarf Karl Follen (1796-1840) einen "Ehrenspiegel" für die "Gießener Schwarzen" (1817). Darin wurde Nichtchristen und Nichtdeutschen keine Gleichberechtigung mehr zuerkannt, nur ein Einspracherecht, "wo sie glauben, dass ein Vorschlag den allgemeinen Menschen- und Burschen-Rechten widerstreite".
Wegen der Widersprüche und verschiedenen Auffassung dieser Grundideen kam es bei den folgenden Burschenschaftstagen zu erheblichen Konflikten: gerade um die Frage der Aufnahme von Juden.
"Christlich-deutsche Ausbildung" und Assimilation
Die Aufnahmekriterien festzulegen war generell autonomes Recht jeder Einzelverbindung. Doch der Erste Burschentag in Jena 1818 machte sich zum Vorreiter einer allgemeineren Juden-Ausgrenzung. Er machte die "christlich-deutsche Ausbildung" zur Bedingung für seine Mitglieder. Das übernahmen nun auch jene Burschenschaften, die für sich tolerante Verfassungen eingeführt oder die "Judenfrage" offen gelassen hatten.
Infolge der Karlsbader Beschlüsse 1819 setzte eine staatliche "Demagogenverfolgung" an den Hochschulen ein. Sie bewirkte eine politische Radikalisierung vieler Burschenschaften. Damit einher ging die Verschärfung der Aufnahmeregeln. Schon 1820 beschloss der Dresdner Burschentag, keine Juden aufzunehmen, da sie "als solche, die kein Vaterland haben und für unseres kein Interesse haben können, nicht aufnahmefähig seien". Die "christlich-deutsche Ausbildung" wurde nun strenger eingegrenzt und für Juden zum Taufzwang.
Nicht alle Burschenschaften hielten sich an solche Beschlüsse. Religion und Konfession spielte bei vielen nur eine Nebenrolle. Das praktische Lebensmotto lautete oft "Tue Recht und fürchte niemand".
Ab 1827 wurden die Karlsbader Beschlüsse etwas gelockert. Nun nahmen einige Burschentage die Bedingung des Christseins für ihre Mitglieder wieder zurück und gestatteten Juden damit unbegrenzten Zutritt. Diese nahmen das Angebot vermehrt wahr, da die Mitgliedschaft in betont nationalen Vereinen ihnen bessere soziale Aufstiegsmöglichkeiten eröffnete.
Die christliche Taufe wurde zum "Entreebillet zur europäischen Kultur" (Heinrich Heine), das sich gerade jüdische Intellektuelle aus großbürgerlichen Familien nicht entgehen ließen: z.B. Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847), Karl Marx (1818-1883), Ferdinand Lassalle (1825-1864), Viktor Adler (1852-1918). Auch Theodor Herzl (1860-1904) wurde Burschenschafter. In dieser Form wurde der Patriotismus auch für Juden zu einem Dach, das ihnen bürgerliche Emanzipation in Deutschland zu versprechen schien. Bis 1880 konnten sie der christlich-nationalen Judenfeindschaft noch durch Taufe entkommen.
Reichsgründung Rassismus Antisemitismus
Die Gründung des ersten deutschen Nationalstaates 1871 kam durch mehrere Kriege zustande, die von schweren Wirtschaftskrisen begleitet waren.
Innenpolitisch bedeutete die Reichseinung einen enormen Schub für die Burschenschaften, die sich dem nationalen Einheitsgedanken verpflichtet hatten. Sie konnten nun selbstbewusst auftreten und Mitglieder werben.
Die Reichsverfassung bot nun auch vielen Juden die Möglichkeit, zu studieren, so dass sie an die Hochschulen strömten. Das löste Ängste bei Nichtjuden aus, verdrängt zu werden. So kam es in diesem Jahrzehnt öfter zu antijüdischen Studentenunruhen, vor allem in Wien, Berlin und Leipzig. Zugleich begann eine rassistische Propaganda um sich zu greifen, vorangetrieben von der Antisemiten-Liga unter Federführung von Wilhelm Marr.
Nun wirkte sich die antijüdische Haltung vieler Verbindungen so aus, dass sie für diesen Antisemitismus anfällig waren und ihn übernahmen. Er wurde ein Kennzeichen gerade der deutschen und österreichischen akademischen Bildungsschicht. Dennoch blieben viele jüdische Bürger genauso wie andere ihren patriotischen Traditionen treu verbunden.
Nach 1880 setzte dann bei fast allen Dachverbänden im Kaiserreich und in Österreich eine Art Wettlauf um das "judenreinste" Programm ein. Als erster vertrat der Kyffhäuserverband den "Rassestandpunkt" und schloss 1896 nicht nur Menschen mit jüdischer Religion, sondern auch jüdischer Herkunft aus. Der außerordentliche Burschentag desselben Jahres verlangte bereits ein "Bekenntnis" seiner Mitglieder zu Deutschtum und Taufe. Das "Waidhofener Prinzip" besagte, dass Juden nicht satisfaktionsfähig seien, so dass man mit ihnen keine "Ehrenhändel" auszutragen habe.1900 vertrat der Allgemeine Burschenschafterbund der Ostmark (ABO) die "arische Rasse" als Zugehörigkeitsmerkmal. Christlich-deutsche, Ehren- und Rasse-Kriterien wirkten also Hand in Hand ausgrenzend.
Die "Alten Herren" konnten diesen Trend, der bis zum 1. Weltkrieg anhielt und sich danach fortsetzte, nicht einmal bremsen.
Von Weimar bis zur Selbstauflösung 1935
Die Kriegsniederlage, die Novemberrevolution 1918, der Versailler Vertrag 1919, Inflation und Not der folgenden Jahre verdichteten sich im deutschen Bürgertum zu einer tiefen aggressiven Unzufriedenheit. Man suchte und fand Schuldige für den "Dolchstoß" am Vaterland: die "Novemberverbrecher", die zugleich angeblich alle der "jüdischen Rasse" angehörten.
Der Erlanger Burschentag 1920 übernahm nahtlos den "Rassestandpunkt". Dort beschloss die DB, ab sofort keine Juden mehr aufzunehmen und von allen Mitgliedern das "Ehrenwort" zu verlangen, dass sie "nach bestem Wissen und Gewissen frei von jüdischem oder farbigem Bluteinschlag" seien.
Dieser Beschluss markiert eine tiefe Zäsur in der Geschichte der Burschenschaften: Nun wurde der Rassismus zum Programm erhoben. Die christliche Taufe konnte die "Vererbung" angeblich "jüdischer" Charaktermerkmale nicht mehr lindern. Darum mussten nun auch mit Juden oder Farbigen verheiratete Mitglieder die Segel streichen.
Das markiert nicht den Anfang, sondern den vorläufigen Höhepunkt einer Entwicklung, die schon beim Wartburgfest 1817 ansatzweise erkennbar war. Zugleich gab es jedoch bei vielen Einzelverbindungen bis dahin eine große Selbstverständlichkeit, Menschen anderen Glaubens und anderer Herkunft aufzunehmen. Daher wiegt die Durchsetzung des Rasseantisemitismus in der DB umso schwerer. Nur ganz wenige Burschenschaften (Allemannia Bonn, Heidelberg) widersprachen.
Viele Alte Herren empfanden den Erlanger Beschluss als tiefe Entwürdigung und wiesen ihn entschieden zurück. Der Völkerrechtler und Pazifist Hans Wehberg (1885-1962) schrieb einen heftigen Artikel und sammelte ablehnende Unterschriften. Doch nur 100 von damals etwa 15000 Alten Herren folgten ihm. - Der Berliner Alte Herr und Historiker Friedrich Meinecke (1862-1954) warnte noch 1925 vor der antisemitischen "Verirrung und Verwirrung": "Eine gute politische Sache wird dadurch gewiss nicht schlechter, dass sie auch von Juden vertreten wird." Auch er fand kein Gehör.
Antisemitismus war keineswegs nur in der DB, sondern in den meisten übrigen Korporationsverbänden verwurzelt. So wirkten diese Organisationen der akademischen Elite als Träger und Verbreiter eines immer aggressiveren Judenhasses. Als die Burschenschaften mit dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) ab etwa 1926 ernsthafte Konkurrenz bekamen, war der Ausschluss von Juden bereits Konsens.
Erst die rigorose Durchsetzung des "Führerprinzips" seit 1933, die in die Rechte der Einzelverbindungen eingriff und sie zur Umwandlung in "Kameradschaften" zwang, löste wachsenden Unmut und teilweise Gegenwehr aus. Dies half nun nichts mehr: Am 18. 10. 1935 löste sich die DB mit einem an das Wartburgfest erinnernden Festakt auf.
Ansätze zur Aufarbeitung
1950 gründete sich die DB wieder. Seitdem setzen sich viele ihrer Mitglieder auf zahlreichen Tagungen, Seminaren, in den "Burschenschaftlichen Blättern" intensiv und selbstkritisch mit der eigenen Geschichte auseinander.
Die DB bekennt sich zur "freiheitlich-demokratischen Grundordnung" und hat sich von jeder Form des Antisemitismus distanziert. 1958 nahm sie den Fall "Zind" - eines Mitglieds, das sich antisemitisch geäußert hatte - zum Anlass, sich erneut zu Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes zu bekennen und sich "mit Nachdruck von jedem Antisemitismus und Rassenwahn zu distanzieren." Die Verbrechen des Dritten Reiches "verpflichten jeden Deutschen, alles in seinen Kräften stehende zu tun, um zur Verständigung unter den Völkern beizutragen." Die DB "bekräftigt daher ihren Willen, auch in Zukunft antisemitischen Tendenzen, wo immer sie auftreten, energisch entgegenzutreten."
Dieser Beschluss ist bis heute für alle Burschenschafter der DB bindend. Doch die Energie führte nicht immer zum Ausschluss von Mitgliedern, die sich antisemitisch, ausländerfeindlich oder revisionistisch äußerten.
(Quellen zu diesem Abschnitt: siehe Link "Burschenschaften und Antisemitismus")
Konflikte und Skandale in der Gegenwart
Die jüngere Geschichte der DB ist von einigen gravierenden Konflikten gekennzeichnet. 1996 haben mehrere Burschenschaften die DB wegen interner Meinungsverschiedenheiten verlassen und sich in der Neuen Deutschen Burschenschaft vereinigt.
1998 kam es beim Festakt der Korporationen in der Frankfurter Paulskirche zu einem Eklat: Die Kösener und Weinheimer Alten Herren lehnten eine offizielle Teilnahme ab, da die DB einen zu großen Einfluss auf die Veranstaltung genommen habe. Es gebe in ihr Verbindungen, "in denen nachweisbar rechtsextremistisches und nationalistisches Gedankengut vertreten wird und in denen frauenfeindliche und rassistische Ideen fröhliche Urständ feiern". Man wolle sich nicht als "trojanische Esel" dafür hergeben.
Auf dem Burschentag 1999 forderte die DB die Abschaffung des Volksverhetzungsparagraphen, der die Leugnung des Holocaust unter Strafe stellt. Zahlreiche Redner wandten sich ferner gegen die Anerkennung der deutschen Grenzen und äußerten die Befürchtung, das deutsche Volk sei vom Aussterben bedroht.
2001 kam die Burschenschaft Danubia München, die zur DB gehört, bundesweit in die Schlagzeilen: Eins ihrer Mitglieder soll einen polizeilich gesuchten Skinhead, der einen Griechen aus rassistischen Motiven überfallen hatte, in ihren Räumlichkeiten versteckt haben.
In diesem Zusammenhang wurde bekannt, dass der Bayerische Innenminister Günther Beckstein diese Burschenschaft neben weiteren, die dem DB angehören, wegen ihrer Nähe zu rechtsextremen Kreisen und zur Neonazi-Szene vom Verfassungsschutz beobachten lässt. Dazu gehören die „ Burschenschaft Teutonia“ in Regensburg und die „ Burschenschaft Frankonia“ in Erlangen.
In zwei von diesen Städten gibt es auch DB-Burschenschaften, die nicht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen. Aber auch unabhängig davon gilt die DB in der bundesdeutschen Öffentlichkeit als ein sehr konservativer, rechtslastiger Verband mit unklarer Abgrenzung zu rechtsradikalen und verfassungsfeindlichen Einstellungen einiger ihrer Mitgliedsbünde.
Hier liegt der Grund für die genannten Konflikte. Die Kritik an der politischen Ausrichtung der DB wird nicht zuletzt von anderen Studentenverbindungen erhoben. Während ein Teil der Studentenschaft sich darum von allen Burschenschaften der DB fernhält, betonen andere, dass die meisten Mitgliedsbünde der DB eine klar verfassungstreue Einstellung verträten.
Seit der Abspaltung der liberaleren NDB scheint die Führung der DB jedoch eine klar rechtsgerichtete Verbandspolitik zu betreiben. Das Festhalten an einem so genannten großdeutschen Kulturraum mit Einschluss von Österreich führt zu vielen Verstimmungen; der Vorstoß zur Legalisierung der Holocaustleugnung wird als klar verfassungswidrig gesehen.
Namhafte Angehörige von DB-Verbindungen
- Carl Bosch, Chemiker, Nobelpreis für Chemie 1931, war Aktiver und Alter Herr bei der Burschenschaft Cimbria Berlin
- Georg Büchner, Schriftsteller, wurde 1831 bei der Burschenschaft Germania Gießen aktiv
- Eberhard Diepgen, Politiker (CDU), Alter Herr der Burschenschaft Saravia Berlin
- Rudolf Eucken, Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1908, war seit 1863 Mitglied der Burschenschaft Frisia Göttingen (heute Corps Frisia)
- Hans Fischer, Chemiker, Nobelpreis für Chemie 1930, war seit 1899 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Marburg und später auch der Burschenschaft Alemannia Stuttgart
- Hans Geiger, deutscher Physiker, Erfinder des Geigerzähler, wurde 1901 aktiv bei Burschenschaft der Bubenreuther Erlangen (heute Neue Deutsche Burschenschaft)
- Dieter Haack, Politiker (SPD), Bundesbauminister a.D., ist Alter Herr der Burschenschaft der Bubenreuther Erlangen (heute Neue Deutsche Burschenschaft)
- Heinrich Heine, Schriftsteller, Bonner und Göttinger Burschaft ab 1819
- Ernst Heinrich Heinkel, deutscher Flugzeugkonstrukteur, wurde 1907 bei der Burschenschaft Ghibellinia Stuttgart aktiv
- Heinrich Rudolf Hertz, deutscher Physiker, im Jahr 1875 in die Burschenschaft Cheruscia Dresden aufgenommen
- Theodor Herzl, Begründer des politischen Zionismus, Mitglied der Burschenschaft Albia Wien
- August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Liederdichter, Dichter des Lied der Deutschen, seit 1816 Mitglied der Alten Göttinger Burschenschaft und ab 1819 der Alten Bonner Burschenschaft
- Ernst Kaltenbrunner, Jurist, Politiker (NSDAP), Kriegsverbrecher, Mitglied der Burschenschaft Arminia Graz
- Reiner Klimke, Dressurreiter, Burschenschaft der Pflüger Halle zu Münster ab 1954
- Ferdinand Lassalle, Politiker (Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein, später SPD), war ab 1843 aktiv in der Burschenschaft der Raczeks Breslau (heute Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn)
- Jenny Lind, schwedische Sängerin, erhielt 1849 das Ehrenband der Burschenschaft Hannovera Göttingen
- Theodor Mommsen, Historiker, ab 1835 Mitglied der Burschenschaft Albertina Kiel
- Ferdinand Porsche, Ingenieur, Burschenschaft Bruna-Sudetia Wien (ab 1938)
- Peter Ramsauer, Parlamentarischer Geschäftsführer der Landesgruppe der CSU im Deutschen Bundestag, ist Alter Herr der Münchener Burschenschaft Franco-Bavaria
- Rezzo Schlauch, Politiker Die Grünen, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, war Aktiver der Burschenschaft Saxo-Silesia zu Freiburg (später ausgetreten)
- Franz Schubert, Komponist, Mitglied des Burschenschaftlicher Kreis ab 1819
- Robert Schumann, Komponist, Alte Leipziger Burschenschaft ab 1828
- Gustav Stresemann, Politiker, Friedensnobelpreis (1926), Mitglied der Burschenschaften Neogermania Berlin und Suevia Leipzig
- Heinrich von Treitschke, Historiker und Publizist, MdR, Mitglied der Burschenschaft Frankonia Bonn ab 1851, Ehrenmitglied des VVDSt
- Ludwig Uhland, Politiker und Jurist, Germania Tübingen
Weblinks
- Internet-Auftritt der Deutschen Burschenschaft
- Eine kritische Auseinandersetzung der taz
- Burschenschaften und Antisemitismus
- Kritische Vorträge zu Burschenschaften
- Burschenschaften im 3. Reich
- "Blut und Paukboden" - kritische Geschichte der Deutschen Burschenschaft
- Burschenschaftliche-gemeinschaft.de Ein am äußersten rechten Rand der Korporiertenszene angesiedelter deutsch österreichischer Dachverband innerhalb der DB
Literatur
- Helma Brunck, "Die Deutsche Burschenschaft in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus".
- Diana Auth, Alexandra Kurth: "Männerbündische Burschenherrlichkeit. Forschungslage und historischer Rückblick", in: Christoph Butterwegge / Gudrun Hentges (Hrsg.), Alte und Neue Rechte an den Hochschulen, Agenda-Verlag, Münster, 1999, ISBN 3896880608
- Ludwig Elm, Dietrich Heither, Gerhard Schäfer (Hg.): Füxe Burschen Alte, Herren - Studentische Korporationen vom Wartburgfest bis heute, Papyrossa-Verlag, Köln, 1993, ISBN 3-89438-050-0
- Dietrich Heither, Gerhard Schäfer: Studentenverbindungen zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus, in: Jens Mecklenburg (Hrsg.), Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin, 1996, ISBN 3885205858
- Dietrich Heither, Michael Gehler, Alexandra Kurth: "Blut und Paukboden". Fischer (Tb.), Frankfurt, 2001 ISBN 3596133785