Philipp-Reis-Schule (Friedrichsdorf)
Philipp-Reis-Schule | |
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Schulform | Kooperative Gesamtschule (mit gymnasialer Oberstufe) |
Schulnummer | 6110 |
Gründung | 1836 |
Adresse | Hoher Weg 29 |
Ort | Friedrichsdorf |
Bundesland | Hessen |
Träger | Hochtaunuskreis |
Lehrkräfte | 117 (Stand: Juni 2007) |
Website | www.philipp-reis-schule.de |
Die Philipp-Reis-Schule (kurz: PRS) ist eine weiterführende Schule in Friedrichsdorf – fungierend als kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe – und stellt die größte Schule im Hochtaunuskreis dar.[1] Sie wurde nach dem Erfinder des Telefons – Philipp Reis – benannt, der in Friedrichsdorf am Institut Garnier, der damaligen Einrichtung der heutigen Philipp-Reis-Schule, Schüler und später Lehrer war. Träger der Schule ist der Hochtaunuskreis.
Allgemeines

Jährlich werden rund 1.600 Schülerinnen und Schüler von etwa 115 Lehrerinnen und Lehrern in drei Gebäuden zuzüglich drei Pavillons unterrichtet. Das Hauptgebäude (Altbau) wird mit den Pavillons vom D- und E-Bau durch die Straße namens Hoher Weg getrennt. Insgesamt umfasst die Philipp-Reis-Schule 77 Unterrichtsräume, acht Unterrichtsräume in den Pavillons, ein Forum und zwei Sporthallen. Die Oberstufenschüler werden größtenteils in den Pavillons unterrichtet. Im Schuljahr 2006/2007 umfasste die Schule 42 Klassen zuzüglich fünf 11. Klassen sowie den 12. und 13. Jahrgang. Letzteren Jahrgang besuchten 115 Schülerinnen und Schüler im genannten Schuljahr. Die Schule besuchen Schülerinnen und Schüler aus den Friedrichsdorfer Stadtteilen, Bad Homburg vor der Höhe sowie aus einigen Gemeinden im Hintertaunus. Sie stammen aus ungefähr 35 Nationen. Der Anteil an Schülern der Mittelstufe überstieg im Schuljahr 2003/2004 den der Schülerinnen. In der gymnasialen Oberstufe überwog im Schuljahr 2003/2004 der Anteil der Schülerinnen. Die Bezeichnung der Schulklassen setzt sich aus dem Jahrgang (5–12 durch die Umstellung auf das achtjährige Gymnasium (G8); bisher: 5–13), dem Schulzweig (gymnasiale Oberstufe = T → Tutorengruppe; Gymnasialzweig = G; Realschulzweig = R; Hauptschulzweig = H; Förderstufe = F) und der Klassennummer zusammen (Beispiel: 10G1). Im Gymnasialzweig existieren im Durchschnitt drei Klassen pro Jahrgang, im Realschulzweig drei und im Hauptschulzweig zwei Klassen. In der Oberstufe variiert die Zahl der Klassen (eigentlich Kurse) auf Grund der Anzahl der zu Stande kommenden Leistungskurse; pro Jahrgang existieren fünf bis sechs Klassen.
Das Hauptgebäude der Philipp-Reis-Schule wird in drei Gänge (A, B und C) unterteilt. In allen drei Bereichen werden Gymnasial-, Real- und Hauptschüler diverser Jahrgänge unterrichtet. Im A-Gang existieren zwei sogenannte Teambereiche (siehe auch Teamkonzept an der Philipp-Reis-Schule). Die anderen zwei Gebäude – der D- und der E-Bau –, die sich nicht im Hauptgebäude befinden, bilden hauptsächlich den Förderstufen-, Physik- und Chemie-Bereich sowie teilweise den Informatik-Bereich. Der D-Bau wurde auf der anderen Seite des Hohen Weges errichtet. Dieser wurde dafür für den Verkehr gesperrt. Der E-Bau wurde noch zwischen der Straße und dem D-Bau errichtet. Die Förderstufenklassen sowie die Gymnasialschüler der Unterstufe werden im D-Bau unterrichtet.
Die Bezeichnung der Unterrichtsräume setzt sich aus dem Buchstaben des Gebäudes oder Ganges und einer dreistelligen Zahl zusammen (Beispiel: A 315). Die erste Zahl nach dem Buchstaben gibt an, in welchem Stockwerk sich der Raum befindet (Untergeschoss: 0; Erdgeschoss: 1; erster Stockwerk: 2; zweiter Stockwerk: 3). Die Bezeichnung der Unterrichtsräume in den Pavillons setzt ich aus dem Buchstaben P und der Nummer (1–8) des jeweiligen Raumes zusammen (Beispiel: P8).
Die Philipp-Reis-Schule hat eine große und eine kleine Sporthalle. Die größere wird ebenfalls von Friedrichsdorfer Vereinen, die kleinere vorrangig von der benachbarten Peter-Härtling-Schule (Grundschule) genutzt. Auch der Sportplatz, der einige 100 Meter entfernt ist, wird bei gutem Wetter ab und zu benutzt – zum Beispiel von den den Klassen 5–7 (seit 2006 ebenfalls für 8–10) am Schulsporttag. Regelmäßig nimmt die Philipp-Reis-Schule am Wettbewerb Jugend trainiert für Olympia in verschiedenen Sportarten teil. Außerdem finden an der Schule mehrere sportliche Aktivitäten statt. Zu diesen gehören Turniere für die Klassen 5–8, der Schulsporttag der Klassen 5–10 sowie der Stundenlauf am letzten Schultag.
Im Hauptgebäude der Philipp-Reis-Schule ist unter anderem eine Cafeteria zu finden, die jeden Morgen gegen 09:20 Uhr öffnet und bis zum Nachmittag geöffnet ist. Außerdem sind im Hauptgebäude eine Bibliothek mit etwa 7.000 Fach- und etwa 2.000 Jugendbüchern sowie der Schulsanitätsdienst zu finden. Die Schule verfügt außerdem über einen Schulgarten, der von einer entsprechenden Arbeitsgemeinschaft (AG) gepflegt wird. Neben den zwei Sporthallen befindet sich das Friedrichsdorfer Schwimmbad, das in den wärmeren Monaten von einigen Klassen auch genutzt wird; alternativ wird das Seedammbad in der Nähe des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums (KFG) in Bad Homburg vor der Höhe benutzt. Die Philipp-Reis-Schule verfügt über Räumlichkeiten, die mit ans Internet angebundenen Computern ausgestattet sind. Davon sind fünf reine Computerräume sowie mehrere Klassenräumen mit wenigen Geräten. Insgesamt beherbergt die Schule nach Angabe der schuleigenen Website über 200 Computer und verfügt außerdem über Laptops, die in einer Klasse im Unterricht eingesetzt werden (siehe auch Laptop-Klasse in der Philipp-Reis-Schule).
Der Förderverein der Philipp-Reis-Schule namens Förderverein der Philipp-Reis-Schule Friedrichsdorf/Ts. e. V. (ehemals: Verein der Freunde und Förderer der Philipp-Reis-Schule) existiert seit den 1960er Jahren. Dieser Verein bekam 1990 eine Anerkennung der Gemeinnützigkeit.
Schülerinnen und Schüler aus den Friedrichsdorfer Ortsteilen Köppern, Burgholzhausen und Seulberg werden mit zwei Schulbussen kostenfrei zu festgelegten Zeiten zur Schule gebracht und wieder abgeholt. Die Schule ist von anderen Orten, beispielsweise Bad Homburg vor der Höhe, mit Bahn- und Buslinien zu erreichen.
Geschichte
Am 1. Mai 1836 wurde die heutige Philipp-Reis-Schule durch Louis Frédéric Garnier (* 18. Juli 1810) gegründet, die einen französischen Namen trug. Philipp Reis war hier Schüler und später Lehrer. Am Gründungsdatum begann Garnier mit dem Unterricht in der Neugasse. Er kaufte sich ein Haus in der Hauptstraße, weil das Haus in der Neugasse zu klein wurde. 1842 erwarb Louis Frédéric Garnier in der Nähe erneut ein Haus, da die Räumlichkeiten der hohen Schüleranzahl nicht mehr gerecht waren; 13 Jahre später erneut. In den Jahren 1856 bis 1858 errichtete Garnier einen Mittelbau. Die Schülerzahlen stiegen in den folgenden Jahren stetig. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 musste Garnier gegen die Konkurrenz mehrerer neuer staatlicher Lehranstalten kämpfen. Den Niedergang seiner Lehranstalt konnte er dennnoch dadurch nicht stoppen. Die Nutzung des alten Gebäudes wurde mit Ende des Schuljahres 1923/1924 beendet. In der Zeit diente das Gebäude für eine Lederfabrik als Lagerraum, jedoch nur kurzzeitig. Zwischen 1924 und 1925 wurde der Unterricht in das nebenstehende Gebäude verlegt. Im alten Wohnhaus wurde das rund verbliebende Dutzend Schüler untergebracht. Die folgenden Monate bestanden aus Bemühungen, um den Erhalt oder die Form der Weiterführung der Lehranstalt zu sichern. Die Schule wurde am 4. November 1944 in die Räume der Hölderlin-Schule in Bad Homburg vor der Höhe verlegt. Auf Grund der Wiedereröffnung der Schule begannen am 30. Oktober 1945 die Verhandlungen mit der Militär-Regierung. Die Regierung stimmt dem Neuanfang der Schule am 1. Januar 1946 zu. Die Schülerzahlen stiegen stetig. In den 1960er Jahren wurden erste Pläne über einen Neubau der Schule in Friedrichsdorf laut, die durch Besuche von Ministern und Staatssekretären realisiert werden konnten. Das endgültige Gebäude wurde mit Hilfe eines Architektenwettbewerbes am Hohen Weg entdeckt, so dass nach längerer Bauzeit von etwa einem Jahr das Gebäude benutzt werden konnte. So konnten die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Friedrichsdorf sowie aus den ehemaligen eigenständigen Ortsteilen Köppern, Burgholzhausen und Seulberg miteinziehen. Die Schulträgerschaft wurde von der Stadt Friedrichsdorf an den Landkreis abgegeben. Da in den kommenden Jahren weitere Klassen hinzukamen, wurden zwei Pavillons errichtet. Die Behörden hatten die Absicht, die Schule 1975 in eine kooperative (= schulformbezogene) Gesamtschule umzufunktionieren. Die Schule erhielt am 20. Mai 1977 eine Urkunde mit dem Namen Philipp-Reis-Schule – Gesamtschule des Hochtaunuskreises. An diesem Tag wurde des Weiteren ein eigenständiger Gymnasialzweig eingeführt. 1983 wurde die gymnasiale Oberstufe in der Philipp-Reis-Schule errichtet. Sieben Jahre später wurden Gymnasialklassen der 5. und 6. Klasse eingerichtet. Der Musikunterricht wurde 2000/2001 erweitert (siehe auch „Bläserklassen“ an der Philipp-Reis-Schule). Im Institut Garnier, in dem damals die Schule, die heutige Philipp-Reis-Schule, untergebracht war, ist heute die Rhein-Main International Montessori School (RIMS) – eine Grundschule mit Gymnasium in privater Trägerschaft – zu finden.
Schulzweige
Seit dem Schuljahr 2006/2007 umfasst die Philipp-Reis-Schule einen Gymnasialzweig (Klassen 5–9; bisher: 5–10) als achtjähriges Gymnasium (verkürzter Bildungsgang → G8) mit gymnasialer Oberstufe (Klassen 10–12; bisher: 11–13), einen Realschulzweig (Klassen 7–10), einen Hauptschulzweig (Klassen 7–9) sowie eine Förderstufe (Klassen 5–6).
Gymnasialzweig
Die Gymnasialklassen (Klassen 5–9; bisher: 5–10) der Unter- und Mittelstufe bilden mit der Oberstufe (Klassen 10–12; bisher: 11–13) ein reines Gymnasium, das zum Abitur (allgemeine Hochschulreife) führt. Die Umstellung vom neunjährigen Gymnasium (G9) auf das achtjährige (G8) fand im Schuljahr 2006/2007 statt. Das Fremdsprachenangebot im bisherigen G9-Zug besteht wie folgend: ab der 5. Klasse entweder Englisch oder Französisch; ab der 7. Klasse entweder Englisch, Französisch oder Latein; als Angebot ab der 9. Klasse entweder Spanisch oder Latein. Seit dem Schuljahr 2006/2007 (G8-Zug) sieht das Angebot der Fremdsprachen wie folgend aus: ab der 5. Klasse Englisch; ab der 6. Klasse Französisch oder Latein; als Angebot ab der 8. Klasse Spanisch oder Latein. Außerdem wird das Fach Physik bereits ab der 6. Klasse unterrichtet. Die Aufnahme von neuen Schülerinnen und Schülern ist im Gymnasialzweig für das Schuljahr 2007/2008 nach Angabe der schuleigenen Website eingeschränkt – es können voraussichtlich nur Schülerinnen und Schüler in einigen der zukünftigen Jahrgänge aufgenommen werden.[2]
Gymnasiale Oberstufe
Die gymnasiale Oberstufe (Klassen 10–12; bisher: 11–13) führt zum Abitur (allgemeine Hochschulreife). Der Unterricht in der einjährigen Einführungsphase gestaltet sich in fast allen Fächern im Klassenverband. Einige Fächer, zum Beispiel Musik und Sport, werden als Kurse angeboten. Die Klassen entstehen durch die Wahl eines Orientierungsfaches, das später in der Qualifikationsphase zum Leistungskurs wird. Das Projekt „Lernen lernen“ wird laut der schuleigenen Website an einigen Tagen im ersten Halbjahr der Einführungsphase durchgeführt. Im ersten Schuljahr der Qualifikationsphase findet ein zweiwöchiges Berufspraktikum statt. Dazu wird im vorherigen Schuljahr, also in der Einführungsphase, das Praktikum im Fach Politik/Wirtschaft inhaltlich vorbereitet. Schülerinnen und Schüler mit Latein als zweiter Fremdsprache erwerben bei mindestens ausreichenden Leistungen am Ende der Einführungsphase das Latinum (Nachweis über lateinische Sprachkenntnisse).
Realschulzweig
Im Realschulzweig (Klassen 7–10) wird in der 7. Klasse Französisch als zweite Fremdsprache angeboten. In der 9. Klasse kann alternativ zwischen Spanisch, Latein oder Russisch gewählt werden. Der Realschulzweig wird mit der mittleren Reife (Fachoberschulreife/Realschulabschluss) in der 10. Klasse abgeschlossen. Schülerinnen und Schülern mit entsprechenden Leistungen wird der Übergang in den Gymnasialzweig – beispielsweise in die eigene Oberstufe, in ein berufliches Gymnasium, eine Fachoberschule oder eine Berufsfachschule – ermöglicht.
Hauptschulzweig
Der Hauptschulzweig (Klassen 7–9) wird im letzten Schuljahr mit dem Hauptschulabschluss abgeschlossen. Schwerpunkt des Hauptschulzweiges an der Philipp-Reis-Schule ist unter anderem, dass wenig Lehrerinnen und Lehrer in einer Klasse unterrichten. Dies bedeutet, dass die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer einen größeren Teil der Fächer unterrichtet. Des Weiteren wurde der Schwerpunkt auf den Bezug zur Praxis gelegt. Das heißt, dass die Schülerinnen und Schüler in der 8. Klasse für drei Wochen und in der 9. Klasse für zwei Wochen ein Blockpraktikum absolvieren. Schülerinnen und Schülern mit entsprechenden Leistungen wird der Übergang in den Realschulzweig ermöglicht. Ein befriedigender Hauptschulabschluss ermöglicht den Besuch einer zweijährigen Berufsfachschule.
Förderstufe
Der Unterricht in der Förderstufe (auch: Orientierungsstufe; Klassen 5–6) gestaltet sich zunächst im Klassenverband. Zwei der drei Hauptfächer in der Förderstufe – Mathematik und Englisch – werden ab dem zweiten Halbjahr der 5. Klasse in Kursen (B und C, bis zum Schuljahr 2005/2006 außerdem der A-Kurs) unterrichtet. Seit dem Schuljahr 2006/2007 existieren nur noch der B- und der C-Kurs, von denen ersterer dem Lehrstoff der Realschule und letzterer dem der Hauptschule entspricht. Nach dem zweijährigen Besuch der Förderstufe wird jeder Schülerin und jedem Schüler sowie den Eltern eine entsprechende Zweigempfehlung mitgeteilt. Für diese Schülerinnen und Schüler besteht lediglich die Möglichkeit, in den Realschul- oder Hauptschulzweig überzugehen.
Unterricht und Mittagsbetreuung
Der Unterricht an der Philipp-Reis-Schule findet von Montag bis Freitag hauptsächlich von der ersten bis zur sechsten Schulstunde statt und dauert von 08:00 Uhr bis 13:20 Uhr (Kernzeit). Die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klassen haben nachmittags im geringen Umfang Unterricht. Insgesamt erstreckt sich der Stundenplan der Schule über zwölf Schulstunden, von denen die letzte um 18:00 Uhr endet. Ab der 7. Schulstunde wird manchmal in Doppelstunden (7./8., 9./10. und 11./12. Stunde) unterrichtet, wobei die 7. Unterrichtsstunde ebenfalls als separate Stunde gilt.
An der Philipp-Reis-Schule findet kooperatives Lernen (pädagogisches Konzept) statt. So kann des Öfteren Partner- sowie Gruppenarbeit im Mittelpunkt von Unterrichtsfächern stehen. Zum Einsatz kann außerdem das Arbeiten mit Computern erfolgen.
Die Mittagsbetreuung umfasst eine (kostenpflichtige) Hausaufgabenbetreuung für Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klassen, 24 verschiedene Arbeitsgemeinschaften (AGs; Stand: Schuljahr 2006/2007), eine offene Musik- und Kunstwerkstatt, ein Betreuungsangebot in einem Raum sowie die Möglichkeit der Einnahme von warmen Zwischenmahlzeiten in der Cafeteria. Der Raum der Mittagsbetreuung wird von verschiedenen Kräften, unter anderem Oberstufenschüler, beaufsichtigt. Der spezielle Raum bietet verschiedene Möglichkeiten, sich zu beschäftigen.
Besonderheiten
Auszeichnung als eine der Top-10-Medienschulen
Die Philipp-Reis-Schule fungiert als eine der zehn besten Medienschulen in Hessen.[3] Sie wurde zur Medienschule Hessen 2005 ernannt und für herausragende Medienarbeit ausgezeichnet.[4]
Teamkonzept
Das Teamkonzept beschreibt an der Philipp-Reis-Schule das Arbeiten in einem gut veränderten Arbeitsklima und den freien Austausch von Informationen unter den Lehrerinnen und Lehrern. Es sollen möglichst wenige Lehrerinnen und Lehrer ein Team unterrichten, „um die pädagogische Arbeit und das Lernen in Projekten leichter organisieren zu können“.[5] Dieses Konzept existiert seit 2002. Jeder Jahrgang eines Schulzweiges bildet ein Team. Seit dem Schuljahr 2006/2007 soll die Schule nach und nach mit Beginn eines neuen 5G-Jahrgangs in eine Teamschule umgewandelt werden. Mit dem Teamkonzept soll ein „Zuhause-Gefühl“ vermittelt werden. Die Ziele sind die Übernahme von Verantwortung gegenüber Räume, Mitschülerinnen und -schülern und die Lernatmosphäre. In jedem Teambereich befindet sich neben Klassenräumen ein Lehrerstützpunkt, der über Materialsammlungen verfügt. Die Teams sind für die Gestaltung ihrer Bereiche verantwortlich.
Bisher existieren zwei Teambereiche, die als solche gekennzeichnet sind. Die zwei Bereiche sind von den normalen mittels einer Trennwand abgetrennt. Die Trennwand des einen Teambereiches im zweiten Stockwerk wurde in einer Pflanzenwelt gestaltet; auf der Tür ist die Bezeichnung TEAMBEREICH aufzufinden sowie die drei Klassenbezeichnungen 7G1, 7G2 und 7G3. Der Flur dieses Teambereiches wurde als Unterwasserwelt gestaltet und verfügt über ein Sofa. Der Flur sowie die Trennwand des anderen Teambereiches, der sich im ersten Stockwerk befindet, wurde komplett in weißer Farbe gestaltet; die Trennwand ist außerdem unbeschriftet.
Laptop-Klasse
Mitte November 2004 wurde eine 8. Klasse zur Laptop-Klasse. Hierbei handelt es sich um einen Versuch. Ein flexiblerer Umgang soll mit den Laptops in mehreren Fächern erprobt werden. Für den Versuch erhielt die Klasse 34 Laptops, darunter einen für die jeweilige Klassenlehrerin oder für den jeweiligen Klassenlehrer. Des Weiteren erhielt die Versuchsklasse einen Beamer, Scanner, Drucker sowie die entsprechende Software. Knapp 77.000 Euro kosteten dem Schulträger die Laptops inklusive der Schränke zum Aufbewahren dieser sowie die Installationen für die drahtlose Kommunikation.[6]
Besondere Unterrichtsfächer
Zu den besonderen Schulfächern gehören Darstellendes Spiel, Spanisch, Russisch, Grundlagen der Kochkunst, Grundlagen der Psychologie, Grundlagen der Elektronik, Jahrbuch, Präsentations- und Bürotechnik und Techniken der Kunst. All diese Unterrichtsfächer – ausgenommen Darstellendes Spiel, Spanisch und Russisch – waren Teil des Wahlpflichtunterrichtsangebot des Schuljahres 2006/2007 und für Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen des Gymnasial- und Realschulzweiges gedacht. Gymnasial- und Realschüler dieser Jahrgangsstufen werden in allen erwähnten Wahlpflichtkursen unterrichtet, also auch Darstellendes Spiel, Spanisch sowie Russisch. An der Philipp-Reis-Schule findet außerdem muttersprachlicher Unterricht in Italienisch und Türkisch statt.
Darstellendes Spiel
Darstellendes Spiel (kurz: DSP) wurde 1996 als Unterrichtsfach für die 9. bis 13. Klassen aufgenommen, womit die Philipp-Reis-Schule einen Vorreiter in ganz Hessen darstellte. Dieses Unterrichtsfach kann in der Mittelstufe im Gymnasial- und Realschulzweig (9. und 10. Klasse) als Wahlpflichtfach sowie in der gymnasialen Oberstufe (11. bis 13. Klasse) als drittes künstlerisches Fach gewählt werden. Darstellendes Spiel wird in der Mittelstufe als Kurs mit zwei Wochenstunden und in der Oberstufe als Grundkurs mit zwei oder drei Wochenstunden unterrichtet.
Projekte
An der Philipp-Reis-Schule finden mehrere Projekte statt. Zu diesen gehören „Bläserklassen“, „Demokratie lernen und leben“, „Lernen lernen“, „Mentoring“, „Kulturwerkstatt“ und die Lernpartnerschaft zwischen der Philipp-Reis-Schule und der Kaufhof AG.
- „Bläserklassen“
Den 5. und 6. Klassen wird ein spezielles Projekt – die „Bläserklassen“ – angeboten, welches einen erweiterten Musikunterricht darstellt. Die Schülerinnen und Schüler, die am Projekt teilnehmen, werden in vier Unterrichtsstunden, anstelle von zwei Unterrichtsstunden, unterrichtet. In Zusammenarbeit mit der Musikschule Friedrichsdorf und den Musiklehrern der Philipp-Reis-Schule wurde mit dem Aufbau eines Blasorchesters und einer Jazz-Band begonnen. Die Musikschule Friedrichsdorf stellt der Philipp-Reis-Schule Lehrer für Einzel- und Gruppenunterricht zur Verfügung.
- „Demokratie lernen und leben“
Das Projekt „Demokratie lernen und leben“ findet an der Philipp-Reis-Schule statt – eine von etwa 160 Modellschulen bundesweit. Dieses Projekt ist ein intensives Schulentwicklungsprogramm (2002–2007). Bund und Länder wirken für das Projekt im Rahmen der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) zusammen. Mit dem Projekt „Demokratie lernen und leben“ soll die Förderung der demokratischen Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schülern und die Entwicklung einer demokratischen Schulkultur stattfinden.
- „Lernen lernen“
Mit dem Projekt „Lernen lernen“, das seit 2003 stattfindet, soll den Schülerinnen und Schülern Lernkompetenz näher gebracht werden. Dieses Projekt findet in den Jahrgangsstufen 5–8 statt. Laut der schuleigenen Website wird im ersten Halbjahr der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe das Projekt an einigen Tagen durchgeführt.
- „Mentoring“
Speziell für die Oberstufenschüler wird das Projekt „Mentoring“ angeboten – ein Gemeinschaftsprojekt der Fachhochschule Gießen-Friedberg und der Philipp-Reis-Schule. Studentinnen aus den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studiengängen äußern ihre Erfahrungen in einem Netzwerk im Bezug auf die Studienwahl und dem Studium und fördern die Schülerinnen der Oberstufe.
- „Kulturwerkstatt“
Die Kulturwerkstatt der Philipp-Reis-Schule bietet an einem Nachmittag über mehrere Stunden den Schülern die Möglichkeit, sich kreativ zu beschäftigen. Mit dieser Werkstatt soll den Schülerinnen und Schülern die Schule näher gebracht werden, an der sie den Nachmittag verbringen können. Es existieren zwei künstlerische Bereiche in der Werkstatt: das Kunst-Atelier und das Kunst-Studio. Im Kunst-Atelier können sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit malen, zeichnen, digitaler Bildbearbeitung sowie Erstellung von Präsentationen beschäftigen. Neben dem Spielen von Instrumenten im Musik-Studio können sie singen, proben, komponieren und einiges mehr. Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig in der Kulturwerkstatt mitwirken, erhalten eventuell einen Vermerk im Zeugnis. Die Werkstatt bietet des Weiteren die Möglichkeit zum fächerübergreifenden Lernen. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig und es existieren keine verbindlichen Angebote (im Unterschied zu den Arbeitsgemeinschaften). Aufsichtspersonen können Lehrerinnen und Lehrer sowie Künstler, Musiker, Handwerker, Wissenschaftler, aber auch ältere Schülerinnen und Schüler, zum Beispiel aus der eigenen Oberstufe, sein.
- Lernpartnerschaft mit der Kaufhof AG
Seit 2006 pflegt die Philipp-Reis-Schule eine Lernpartnerschaft mit der Kaufhof AG in Frankfurt-Nordweststadt. Die Auswahl dieser Schule kam durch die Darstellung der Schule im Internet zu Stande. Der Vertrag zwischen der Kaufhof AG und der Philipp-Reis-Schule wurde am 20. September 2006 vom Staatssekretär Joachim Jacobi, Geschäftsführer Frank Bertsch und vom Schulleiter Gernot Karner unterzeichnet.
Im Februar 2007 stellte die Kaufhof AG der Schule ein Bewerbertraining für mehrere Schülerinnen und Schüler der 9. Realschulklassen zur Verfügung. Des Weiteren wurde Mitte März 2007 ein Kurs für Schülerinnen und Schüler, die sich beworben haben, angeboten.
Internationale Kontakte (Partnerschulen)
Die Philipp-Reis-Schule pflegt mit diversen Schulen in Frankreich, Argentinien und Russland Kontakte. In der Vergangenheit bestanden zusätzlich Verbindungen zu Schulen in England, Amerika und Kanada, jedoch besteht zu diesen kein Kontakt mehr.
- Frankreich
Seit September 1998 ist die Philipp-Reis-Schule Partner eines Gymnasiums in Bordeaux. Für die Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klassen der Philipp-Reis-Schule wird ein Austausch mit dem dortliegenden Collège angeboten; für die Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen mit dem Lycée der Partnerschule. Der Austausch für die Zehnt- und Elftklässler ist projektorientiert. Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Friedrichsdorf und Houilles (nahe Paris) existiert des Weiteren die Möglichkeit, hier an einem Austausch teilzunehmen.
- Argentinien
Die Philipp-Reis-Schule ist seit mehreren Jahren Partner einer deutschen Schule in Buenos Aires. Der Austausch findet seit 2005 gemeinsam mit dem Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (KFG) in Bad Homburg vor der Höhe statt.
- Russland
Bis 2001 oder 2003 bestand die Möglichkeit, einen Schüleraustausch mit Russland zu machen. Da Russisch jedoch an der Philipp-Reis-Schule kaum noch gefördert wurde, da das Interesse der Schülerinnen und Schüler zurückging, brach der Kontakt ab. Ein eingetragener Verein in Friedrichsdorf, bestehend aus zwei Lehrerinnen der Philipp-Reis-Schule, organisiert seit mehreren Jahren in Zusammenarbeit mit einer russischen autonomen und nicht kommerziellen Organisation pädagogische Projektbegegnungen. Für Schülerinnen und Schülern werden seit 2003 Stipendien angeboten.
Schulneubau/Umzug
Die gesamte Schule wird voraussichtlich 2010 umziehen. Das neue Schulgebäude soll zwischen dem Baugebiet Schäferborn und Spießwald, nahe der Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf, erbaut werden und unter anderem eine große Mensa besitzen und als Ganztagsschule fungieren. Es ist noch nicht entschieden, was mit dem alten Schulgelände passieren wird. Jedoch könnte ein neues Wohngebiet entstehen, da die Grundstücke am Dillinger Hang auf Grund der Aussicht beliebt sind.
Bekannte Schulangehörige
Die prominenteste Persönlichkeit, die mit der Philipp-Reis-Schule in Verbindung steht, war Philipp Reis (1834–1874), ein deutscher Physiker und der Erfinder des Telefons, zunächst Schüler, später Lehrer. Auch der deutsche Politiker Mathias Wagner[7] (* 1974) gehört zu den bekannten ehemaligen Schulangehörigen, der bei den Grünen und Mitglied des Hessischen Landtages ist. Ein weiterer Schulangehöriger ist Eric Neuber[8], ein deutscher Kartfahrer, der einige 1. Plätze bei DMV-Bundes- und -Landesmeisterschaften, sowie weitere Wettbewerbe, belegte.[8]
Sonstiges
- Abi- und Realschulscherz
Am Ende jedes Schuljahres findet ein Abi- und Realschulscherz statt. Erwähnenswert ist, dass im Schuljahr 2006/2007 der Abi- und Realschulscherz erstmalig auf den selben Tag (22. Juni 2007) gelegt wurde, so dass die Abiturienten und Realschüler zusammen feiern konnten.
Literatur
- Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf, Gesamtschule des Hochtaunuskreises mit gymnasialer Oberstufe: 150 Jahre Schule in Friedrichsdorf/Ts. In: Philipp-Reis-Schule Friedrichsdorf (Hrsg.): Festschrift. 1986, S. 140.
- Dokumentation der Umweltwoche der Philipp-Reis-Schule Friedrichsdorf: 24.–28.8.1987. In: Schülerzeitung Megaphon (Hrsg.): Festschrift. 1987, S. 59.
Quellen
- ↑ www.learnmobile.de → Pressemitteilung – Erste „Laptop-Klasse“ im Hochtaunuskreis eingerichtet, Seite 2, erster Textabschnitt (PDF-Datei; 94,2 kB)
- ↑ www.philipp-reis-schule.de → Info → Schulzweige → Gymnasialzweig
- ↑ www.philipp-reis-schule.de → Unterricht
- ↑ www.philipp-reis-schule.de → Unterricht → Medienkonzept der PRS
- ↑ www.philipp-reis-schule.de → Unterricht → Auf dem Weg zur Medienschule → Medienintegration als Schulentwicklung, Seite 5, erster Textabschnitt (PDF-Datei; 153,0 kB)
- ↑ www.learnmobile.de → Pressemitteilung – Erste „Laptop-Klasse“ im Hochtaunuskreis eingerichtet (PDF-Datei; 94,2 kB)
- ↑ www.mathiaswagner.de → Zur Person → Lebenslauf
- ↑ a b www.eric-neuber.de → Privat, Erfolge