Hilpoltstein
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Hilpoltstein ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Roth und liegt ca. 30 km südlich von Nürnberg, unweit des Rothsees. Als eigentliche Begründer des „oppidum in Lapide“ um 1280 gelten Heinrich von Stein und sein Sohn Hilpolt I. aus dem Geschlecht der Herren von Stein.
Geschichte
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zulässig.- Die Anfänge der Burg und der Stadt reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück
- Im 13. und 14. Jh. ist die Burg Sitz der Herren von Stein
- 1354 werden Hilpoltstein Stadtrechte verliehen
- Schweiger von Gundelfingen verkauft 1386 Burg und Stadt Hilpoltstein an die Wittelsbacher Herzöge Stephan, Johann und Friedrich, bei der Teilung des Herzogtums kommt Hilpoltstein an Bayern-Ingolstadt
- 1392 bestätigt Herzog Stephan die Stadtrechte
- Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut baut 1473 in Hilpoltstein eine Kirche und den „Traidkasten“ an der Burg, der heute als "Haus des Gastes" genutzt wird
- Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg 1505 wird Hilpoltstein dem Fürstentum Pfalz-Neuburg zugeschlagen
- Hilpoltstein wird 1542 zusammen mit Heideck und Allersberg für 36 Jahre an die Freie Reichsstadt Nürnberg verpfändet
- Herzog Philipp Ludwig löst die Ämter Hilpoltstein, Heideck und Allersberg wieder aus und vermacht sie zusammen mit Sulzbach seinem Bruder, Pfalzgraf Ottheinrich II.
- Pfalzgraf Ottheinrich II. von Sulzbach vermacht Burg und Herrschaft Hilpoltstein seiner Gemahlin Dorothea Maria als Witwensitz. Nach seinem Tod und nach dem Umbau der Burg trifft die verwitwete „erlauchte Pfalzgräfin“ im Jahr 1606 in Hilpoltstein ein (Anlass für das alljährliche „Burgfest“)
- 1615 setzt Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg seinen Bruder Johann Friedrich in das Deputat Hilpoltstein ein
- Nach dem Tod Dorothea Marias 1639 verfällt die Burg
- Nach dem Tod Johann Friedrichs verliert Hilpoltstein seine Funktion als Residenzstadt
- 1799 kommt Hilpoltstein zum Kurfürstentum Bayern
- 1862 wird das Bezirksamt Hilpoltstein errichtet
- Der aus dem Bezirksamt entstandene Landkreis Hilpoltstein besteht von 1939 bis 1972
- Mit der Gebietsreform wird Hilpoltstein 1972 eine Großgemeinde. 47 Dörfer und Weiler werden eingemeindet
- Hilpoltstein entwickelt sich zum Unterzentrum, erfüllt aber viele Funktionen eines Mittelzentrums
Sehenswürdigkeiten


- Burgareal
- begehbare Burgruine
- Traidkasten, heute "Haus des Gastes" mit Touristinformation, VHS und Stadtbücherei
- Mittelalterlich geprägte Bürgerstadt
- Stadtmauer
- Stadtkirche St. Johannes der Täufer von 1473, neues Langhaus von 1732, reich barockisiert
- Rathaus, 1417 als Handelshaus erbaut
- Chorherrenhaus von 1491
- Anwesen "Schwarzes Ross", Gasthof, romanische Kellergewölbe, hochmittelalterliche Stadtbefestigung mit Wehrgang, Fachwerkbauten des 16. Jahrhunderts und Baureste einer Brauerei aus der Renaissancezeit
- Museum Schwarzes Ross: altes Handwerk, Stadtgeschichte, historische Braustätte
- etliche alte Bürgerhäuser, teilweise Fachwerk
- Adelsviertel
- Jahrsdorfer Haus, Edelsitz der Jahrsdorfer von 1523
- Residenz, erbaut 1618 - 1624, teilweise erhalten als Amtsgericht und Finanzamt
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Der Bahnhof Hilpoltstein ist Endpunkt der Bahnstrecke Roth–Hilpoltstein. Ein Bus verkehrt zweistündlich zum Bahnhof Allersberg (Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München). Im Bereich der Stadt liegt auch die Main-Donau-Kanal-Brücke der Strecke.
- Hilpoltstein liegt an der Bundesautobahn 9 und ist über zwei Ausfahrten zu erreichen: Hilpoltstein-Süd, Allersberg/Hilpoltstein-Nord
- Zum Stadtgebiet Hilpoltstein gehören eine Anlegestelle und eine Schleuse am Main-Donau-Kanal.
Bildung
- In Hilpoltstein sind alle Schularten vertreten: Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium.
- Hinzu kommen Comenius-Schule - staatlich anerkanntes Förderzentrum, Sonderberufschule für Hörgeschädigte der Regens-Wagner-Stiftung, Gehörlosenschule Zell, Förderschule Weinsfeld, Musikschule Hilpoltstein.
Kultur
- Die Stadt Hilpoltstein hat mit der Stadtkapelle Hilpoltstein e. V. eine der ältesten musikalischen Vereinigungen Deutschlands mit einer nachgewiesenen Tradition seit 1552.
Besondere Ereignisse
Alljährliche Veranstaltungen
- Frühlingskonzert der Stadtkapelle Hilpoltstein e. V. im April
- Mittelalterfest im Mai
- Katastrophenturnier im Mai
- Fußballturnier zwischen den Hilpoltsteiner Rettungsorganisationen: Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, BRK, Wasserwacht, Polizei
- Standkonzert der Stadtkapelle Hilpoltstein e. V. am Abend vor Fronleichnam, Beginn: 19 Uhr
- Kellerfest der Stadtkapelle Hilpoltstein e. V. am 3. Sonntag im Juni
- Quelle Challenge Roth Triathlon am 1. Sonntag im Juli
- Burgfest am ersten Wochenende im August
- Freitag: Zapfenstreich, Eröffnung am Marktplatz, Bierprobe im Festzelt, Festzeltbetrieb
- Samstag: Burgfest-Trödelmarkt in der Altstadt, Sautrogrennen am Stadtweiher, Festzeltbetrieb
- Sonntag: Weckruf der Turmbläser, Burgfestlauf, Einzug der Pfalzgräfin auf den Marktplatz, historisches Festspiel am Marktplatz, Historischer Festzug durch die Altstadt zum Festplatz, Festzeltbetrieb
- Montag: Traditioneller Frühschoppen, Kindernachmittag, Festzeltbetrieb, Brillanthochfeuerwerk
- KultTour im September/Oktober
- Drachenfest am letzten Septemberwochenende
- Weihnachtsmarkt mit Adventskonzert am 1. Advent
Nicht wiederkehrende Ereignisse
- Am 2. September 2006 stellte eine Lokomotive vom Typ ES 64 U4 mit 357 km/h einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord für konventionelle Elektrolokomotiven im Gebiet der Stadt Hilpoltstein auf Höhe der Autobahn-Raststätte Hilpoltstein an der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt auf.
Bedeutende Erfindungen
In Hilpoltstein wurde der Elsbett-Motor erfunden, der mit Rapsöl angetrieben wird.
Persönlichkeiten
- Jacob Paix, Organist, Komponist, Herausgeber von Musik
- Johann Christoph Sturm, Astronom und Mathematiker
- Carl Haller von Hallerstein (1774-1817), Architekt und Archäologe
Ortsteile
Neben der Kernstadt gehören zum Stadtgebiet Hilpoltstein 32 Ortsteile:
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Literatur
- Wießner, Wolfgang, Historischer Atlas von Bayern - Hilpoltstein, München 1978
- Wurdak, Ernst, Das Hilpoltsteiner Land, altes Grenzland mitten in Bayern, in: Hilpoltstein feiert, Festschrift zum Stadtjubiläum 1992, Hilpoltstein 1992
- Platz, Thomas, Ausgrabungen auf der Burg Hilpoltstein, Gde. Hilpoltstein, Lkr. Roth, Mittelfranken, Das archäologische Jahr in Bayern 1989, 181-183, Stuttgart 1990
- Amt für Kultur und Tourismus (Hrsg.): Burgruine Hilpoltstein - Ein kleiner geschichtlicher Überblick, Eigenverlag Stadt Hilpoltstein, Hilpoltstein, 1996
- Platz, Thomas, Hilpoltstein vom Frühmittelalter bis zur frühen Neuzeit. Archäologische, baugeschichtliche und historische Aspekte zur Entwicklung einer mittelfränkischen Burg und Stadt (=Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands Bd. 12), Büchenbach 2000
Weblinks
- Geschichte Hilpoltsteins bis 1799
- Wappen von Hilpoltstein in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte