Manic Street Preachers
Die Manic Street Preachers sind eine Rock-Band aus Wales. Sie gehörten um die Jahrtausendwende zu den erfolgreichsten britischen Bands überhaupt, bis heute haben sie eine große Anhängerzahl vor allem in Großbritannien und Asien, besonders Japan. Die Band hatte ein Nummer-Eins-Album in den UK Top 40 (zwei weitere waren auf zwei) und zwei Singles auf der Spitzenposition. Bei den Brit Awards 1996 gewannen sie die beiden prestigeträchstigsten Preis: Beste Band und Bestes Album.
Die Band wurde einerseits durch das mysteriöse verschwinden (und den wahrscheinlichen Suizid des Gitarristen Richey James Edward berühmt, zum anderen durch energetische Konzerte, eine bildstürmerische Ästhetik, vergleichsweise intelligente Texte und einen ausgesprochen melodischen Rock. War der Stil anfangs noch von Punk und Glam-Rock geprägt, wurde der Sound der Band im Laufe der letzten Jahren poppiger und souliger.
Die Band pflegt ein offensives und oft aggresives vom Sozialismus beeinflusstes Image, das sich zum einen in vielen politischen Songs äußert, zum anderen in ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit: beispielsweise widmeten sie einen Preis Arthur Scargill dem Führer der britischen National Union of Mineworkers, sie waren ebenfalls die erste westliche Band, die ein Konzert auf Kuba absolvierte.
Bandmitglieder
Alle Mitglieder der Manic Street Preachers lernten sich in der Oakwood Comprehensive School in Blackwood, Wales kommen. Sie stammen aus einer Gegend, die eine Hochburg des britischen Bergbaus und der britischen Gewerkschaftsbewegung war und erlebten in ihrer Jugend den Kampf zwischen Margaret Thatcher und den Gewerkschaften, der letztlich in einer weitgehenden Zerschlagung gewerkschaftlicher Bedeutung endete. Die Herkunft aus einer klassischen Arbeitergegend ebenso wie die aus Wales prägen die Band bis heute.
James Dean Bradfield (*21. Februar 1969 in Newport, Monmouthshire) ist der Sänger und Leadgitarrist der Band. Zusammen mit seinem Cousin Sean Moore komponiert er die Musik für die Manics. Ganz am Anfang der Karriere versuchte er sich auch im Texten, kam aber schnell zur Überzeugung, dass Nicky Wire der wesentlich talentierte Texter war. Einzig zum Song Ocean Spray vom Album This is my Truth tell me Yours schrieb er die Lyrics. Neben der Arbeit mit den Manic Street Preachers sang er Duette mit Tom Jones (Reload-Album) und Kylie Minogue (Impossible Princess-Album). 2003 schrieb er die Musik für das Theaterstück The War Is Dead Long Live The War von Nicky Wires Bruder Patrick Jones.
Nicky Wire (bürgerlich Nicholas Allen Jones (*20. Januar 1969 in Tredegar, South Wales) ist der Texter, Bassgitarrist und gelegentlicher Sänger der Band. An der Oakdale Comprehensice absolvierte er A-Levels in Politik und Recht und studierte später an der University of Wales in Swansea. Innerhalb des Bandgefüges nimmt er den Gegenpart zu Bradfield ein.
Während Bradfiel den Typ des männlichen Rock 'n' Rollers mit Arbeiterhintergrund verkörpert, hat Wire zum einen einen Hang vom Androgynen Auftreten zum anderen gilt er als der introvertierte Familienmensch, der von sich selbst behauptet viel Spaß am Staubsaugen zu finden. Wire trägt desöfteren Röcke oder Kleider während der Live-Auftritte der Band, berühmt wurde sein Auftritt als Marilyn Monroe im Video zur frühen Single You Love Us. Seit dem mysteriösen Verschwinden von Richy James Edward damit hält er sich mit dem Cross-Dressing allerdings zurück.
Bis vor kurzem lebte er noch in einem Reihenhaus bei Blackwood. Wire ist mit seiner Jugendliebe Rachel verheiratet, sie leben zusammen mit Tochter und Hund in Wattsville, Wales. Obwohl privat introvertiert und in sich verschlossen, ist er doch für die oft provokanten und offensiven Texte der Band verantwortlich. Für breites Medienecho sorgte sein Zitat: in dieser Zeit des Wünschens, lasst uns beten, dass Michael Stipe bald denselben Weg gehen wird wie Freddie Mercury.
Wire spielt normalerweise eine Gibson Thunderbird oder in letzter Zeit einen Fender jazz-bass.
Sean Moore (*30. Juli 1968 in Pontypool, Monmouthshire) ist Drummer, Komponist und gelegentlicher Trompeter der Band. Der Cousin von James Dean Bradfield ist Vegetarier, Liverpool FC-Fan, verheiratet und hat eine Tochter.
Richey James (eigentl. Richey James Edwards (*22. Dezember 1968) ist das seit 1995 vermisste Mitglied der Manics. Er spielte Rhythmusgitarre, schrieb Texte und war für Design und Auftreten der Band verantwortlich. Nach seinem Besuch der Oakdale Comprehensive studierte er von 1986 bis 1989 an der University of Wales in Swansea und beendete das Studium mit einem Abschluss in Geschichtswissenschaft. James hat eine Schwester und wurde von seiner Großmutter großgezogen, da seine Eltern zu arm dafür waren. Bis zu seinem verschwinden war er der unumstrittene Star der Band, der maßgeblich zum öffentlichen Auftreten und Image der Manics beitrug.
Bandgeschichte
Die Manic Street Preachers, wie sie sich noch vor dem ersten Album nannten, begannen ihre Karriere mit provokanten Auftritten, sich offen gegen die damalig vorherrschenden Modes und Bands (Madchester, Shoegazing, Acid-House, Synthie-Pop etc.) stellend. Bereits früh in den Neunziger erreichten sie außerordentliche Erfolge, die eine stablie Fanbasis generierten. Diese trägt die Band bis heute.
Einschneidenstes Erlebnis in der Bandgeschichte war das spurlose Verschwinden von Richey James 1995. Danach veränderte sich der Stil der Band, wurde, obwohl immer noch ausgesprochen kritisch und provokant, Mainstream-kombatibler und Ende der Neunziger Jahre feierte die Band ihre größten Erfolge mit mehreren Top-3-PLatzierungen in den britischen Album-Charts, ausverkauften Konzerten in Rockstadien und internationalem Erfolg.
"Suicide Alley" - Die frühen Jahre
1986 gründeten die Schulfreunde von der Oakdale Comprehensive (in Blackwood), James Dean Bradfield (Gitarre), Flicker (Bass), Bradfields Cousin Sean Moore (Schlagzeuger) und Nicky Wire (bürgerlich Nicholas Jones, Rhythmusgitarre) die Band Betty Blue. Kurzzeitig war Jenny Watkins Israendi Sängerin, stieg aber wieder aus, woraufhin Bradfield auch den Gesang übernahm. Nicky Wire textete.
Nachdem Flicker 1988 die Band verließ, wechselte Nicky Wire zur Bassgitarre, die Band wechselte auf eine drei-Mann-Besetzung. Die erste Single Suicide Alley erschien im selben Jahr. Das Cover, das sehr an das erste Album von The Clash erinnerte, wurde vom gemeinsamen Schulfreund Richey James Edward gestaltet: ebenfalls begann er Texte für die Band zu schreiben, half als Fahrer bei Konzerten und mimte auf der Bühne das Gitarrenspiel. (Er sagte dazu, er selbst spielte nicht schlecht, aber ganz klar sei James Dean Bradfield ein um Klassen besserer Gitarrenspieler).
Vor allem aber formte James maßgeblich die Bandästhetik der frühen Jahre. Ihm verdankten die Manic Street Preachers eine recht einmalige ästhetische Mischung aus The Clash und Guns N' Roses, Texte, die sich an Albert Camus orientierten, eine an Guy Debord orientierte Stilpolitik und Art des gebrochenen Glamours, die der des (später mit ihnen befreundeten) Marilyn Manson ähnlich ist. James Dean Bradfield, zu dessen persönlichen Helden Mick Jones und Slash gehören, unterstützte den Kurs.
In einer Musiklandschaft, die zu dieser Zeit von Bands wie The Smiths, The Cure oder der Madchester-Szene beherrscht wurde, wirkte das ästhetische Statement der Manics vor allem als Provokation. Bei ihren ersten Auftritten wurden sie regelmäßig beschimpft und mit diversen Wurfgeschossen beworfen, woraufhin Edwards und James das Publikum beschimpften und kurze, energetische Gigs durchzogen, die an die Ramones erinnerten. Eine Punk-artige Interaktion zwischen Band und Publikum, die seit The Jesus & Mary Chain einige Jahre vorher nicht mehr vorgekommen war.
"4 Real" - Erste Erfolge
Die Band unterzeichnete 1990 einen Vertrag mit dem Punklabel Damaged Records für die EP New Art Riot. Die Veröffentlichung sorgte für ein breites Presseecho; sowohl aufgrund seiner musikalischen Qualitäten als auch für seine Attacken auf andere Musiker. Am 21. Januar 1991 folgte eine Single beim neuen Label Heavenly Records: Motown Junk. Die Single zeigte zum einen mit Public Enemy- und The Skids-Samples musikalische Offenheit, zum anderen behielt die Band ihren durch Punk und Metal beeinflussten Rockstil bei. Ebenso setzen sie weiter auf direkten Konfrontationskurs mit der Öffentlichkeit: Unter anderem enthielt der Song die Zeile I laughed when Lennon got shot. Der NME schrieb später über diese Zeit: Sie waren spektakulär gebildete Situationskunst-Terroristen, die die Werte der westlich-kapitalistischen Erwachsenenwelt genug verabscheuten, um zu sagen, bringt euch um, bevor ihr 13 seid.
Auf Anraten ihres Managers Phil Hall zogen die Manics nach London und erspielten sich dort mit Hilfe zahlreicher Live-Auftritte einen ebenso festen Publikumsstamm wie euphroische Kritiken des New Musical Express (NME). Unter Anhängern legendär ist das Interview mit dem Journalisten Steve Lamacq des New Musical Express in dem sich Richey James, von Lamacq kritisch befragt wie ernst es die Band überhaupt näme, während des Interviews mit einer Rasierklinge ein 4 Real in den Arm schnitt.
1992 unterzeichneten Columbia Records und die Manics den ersten Plattenvertrag bei einem Majorlabel, bevor auch nur eine Langspielplatte erschienen war. Sie selbst wollten zu dieser Zeit ein ALbum veröffentlichen, das erfolgreicher als Guns n' Roses Appetite for Destruction war, danach die Welt touren und sich anschließend wieder auflösen. Ihr erstes Album, Generation Terrorists erbrachte mit Platz 20 der britischen Charts zwar einen achtbaren Erfolg, erreichte jedoch bei weitem nicht das gesteckte Ziel, so dass auch der Rest des Plans hinfällig wurde und die Waliser sich zum Weitermachen entschlossen.
The Holy Bible
Das 1994 veröffentliche Studioalbum The Holy Bible gilt vielen älteren Fans bis heute als das Referenzwerk der Band. Nach einer Phase in der die Band nach eiginen Aussagen drohte eine inhaltliche und stilistische Linie zu verlieren, besann sie sich hier auf einen kompromisslosen und dunklen Stil. Die Aufnahmen wurden in den mit 50Pfund/Tag billigen Soundspace Studios in Cardiff aufgenommen, in dem normalerweise nur Demos aufgenommen wurden. Die Texte sind oft in einer Stream of consciousness-Stil geschrieben, die eine vielzahl kyrptischer Referenzen zu politischen, religiösen oder literarischen Themen beinhalten. Ein Besipiel ist das Lied Ifwhiteamericatoldthetruthforonedayit'sworldwouldfallapart (selbst ein bekanntes Zitat von Lenny Bruce), in dem die Zeile "Vital stats, how white was their skin, unimportant just another inner city drive-by thing" gefolgt wird von "Morning, Fine, serves your first coffee of the day, real privilege it will take your problems all away." Während auf den ersten Blick unzusammenhängend, wird im Zusammenhang des Songs eine klare Kritik an den überwiegend weißen wohlhabenden US-Amerikanern, die sich zum Leben in den US-Slums vollkommen indefferent und uninteressiert verhalten, deutlich. Die meisten Songs beginnen und enden mit einem gesprochenen Sample, der gesamte Stil des Albums ist dunkel und tendenziell verstörend, so dass fast kein Kritiker es nicht mit dem Nirvana-Album In Utero verglich.
Das öffentliche Auftreten der Band zu dieser Zeit war von militärischen Outfits und einer an den frühen Clash oder dem Film Apocalypse Now angelehnten Stil geprägt. Bei allen Videoveröffentlichungen trugen die Band-Mitglieder Army- oder Navy-Uniformen; nach einem Auftritt bei der Sendung Top of the Pops gingen beim Sender rekordverdächtige 250 000 Protestschreiben ein, da Bradfiel während des Gigs eine Balaklava im IRA-Stil trug.
The Holy Bible war das letzte Album, das unter Mitwikung von Richy James entstand, er hatte bei ihm größeren Anteil als bei den vorherigen Veröffentlichungen. Nicky Wire sagte Jahre später in einem Interview: Es ist die Richtung in die Richey uns gehen lassen wollte, sehr agressiv und automated, nicht dass er musikalisch einen Plan gehabt hätte. Ende 2004 wird ein überarbeiteter und um zahlreiche Bonusmaterialien angereicherter Rerelease des Albums auf DVD erfolgen.
Das Verschwinden von Richey James
Das einschneidenste Erlebnis der Bandgeschichte war das Verschwinden von Richey James am 1. Februar 1995. Dies traf die Band persönlich schwer. Im öffentlichen Auftreten der Band war er bisher der dominierende Part gewesen. Danach wurden sämtliche Aktivitäten, die mit den Manic Street Preachers zu tun hatten, für ein halbes Jahr eingestellt. Die übrigen Mitglieder überlegten, die Band ganz aufzulösen, machten aber letztlich mit dem Segen von Richeys Familie weiter.
Richey war schon in seiner Jugend durch exzessives Verhalten aufgefallen, im Alter von 13 schrieb er bei einem Schulprojekt über William Shakespeare einen 859-seitigen Text, allein um sich zu beschäftigen. James hatte bereits vorher depressive Schübe und neiget zur Autoaggression indem er sich selbst Schnitte zufügte oder brennende Zigaretten auf seinem Körper ausdrückte. Alkohol- und Drogenprobleme waren allgemein bekannt. Zahlreiche seiner Helden wie Sylvia Plath, Kurt Cobain begingen früh Suidzid, verschwanden (Arthur Rimbaud) oder zogen sich vollkommen aus der Öffentlichkeit zurück (J. D. Salinger).
Am 1. Februar 1995, dem Tag bevor die Band zu einer großen US-Tour aufbrechen sollte, wurde der zu diesem Zeitpunkt nur noch 90 Pfund wiegende James zuletzt gesehen. Nachdem er um 7 Uhr morgens das Londoner Embassy-Hotel verließ, ist er in der Öffentlichkeit spurlos verschwunden. Sein Auto wurde später an der Severn Bridge über den Severn in Wales gesehen. Von ihm selbst fehlt jede Spur, obwohl zahlreiche Fans behaupten ihn überraschend an dem einen oder anderen Ort gesehen zu haben. Im Jahr 2002 wurde er nach Ablauf der gesetzlichen 7-Jahres-Frist für tot erklärt. Die Band weigerte sich jahrelang öffentlich über das Ereignis zu reden. Erst nach der längeren kreativen Pause nach dem Jahr 2000 scheint sich dies langsam zu ändern. Die übrigen Bandmitglieder erwähnen ihn wieder in der Öffentlichkeit, das 2004er-Album Lifeblood enthält mit Cardiff Afterlife einen Song, der sich explizit mit ihm auseinandersetzt.
"Know Your Enemy" - Mainstream-Erfolge
Während auf Everything Must Go noch ein größerer Teil der Texte von James stammte, war es musikalisch offener und einfacher zugänglich, so dass die Band auch Zuhörer außerhalb ihres festen Fan-Kreises erreichen konnte. Der Trend setzte sich fort: This is my truth tell me yours, das bisher poppigste und souligste Album der Band, brachte nicht nur die ersten Nummer-Eins-Hits in Großbritannien, sondern auch internationale Bekanntheit. Die Texte, obwohl immer noch provokant und teilweise hochkomplex, waren ebenfalls weniger kryptisch, ein Faktor der sicher zum Erfolg auch in nicht-englischsprachigen Ländern beitrug.
An den Erfolg anschließen konnten sie mit Know Your Enemy, welches sich in Teilen wieder wesentlich rockiger anhörte, aber auch eklektischer wirkte. Die Perfekte Mischung aus Bombast und Melody (Rolling Stone] erreichte internationale Chartsplatzierungen.
Nach Know Your Enemy legte die Band eine Pause ein. Späktakulärstes Ereignis dieser Zeit war ein Konzert auf Kuba am 17. Februar 2001, das erste Konzert einer westlichen Popband seit der kubanischen Revolution von 1959 überhaupt. Sie spielten im Karl-Marx-Theater und trafen sich mit Fidel Castro. Sie selbst gaben kein Kommentar zu Fidel Castro ab, widmeten aber das Lied You Love Us dem beim Konzert anwesenden Boxer und Volksheld Félix Savón. Auf die Menschenrechtssituation im Land angesprochen, anwortete Nicky Wire, dass Kuba nicht perfekt wäre, aber der Land am ehesten von allen Ländern je dem Sozialismus nahe gekommen wäre.
An neuem Material veröffentlichten sie einzig die Single The Masses Against the Classes, die allerdings sehr erfolgreich war. Obwohl sie überhaupt nicht beworben wurde, landete sie auf dem ersten Platz der britischen Top 40. Ansonsten veröffentlichten sie nur altes Material, einmal ein Best of-Album einmal eine Zusammenstellung unbekannter B-Seiten, Coveraufnahmen und sonstiger Raritäten, sowie diverse DVDs und ein Fotobuch. Erst 2003 begann die Band wieder ein Album einzuspielen, das im November 2004 veröffentlicht wurde.
Das im November 2004 erschiene Album Lifeblood folgt zum einen musikalisch dem auf This is my truth... eingeschlagenen Pfad, es sind kaum mehr Rock-Elemente erkennbar, das gesamte Album hat sehr flächige und soulige Sounds. Andererseits sind die zwar weniger aggressiv als auf früheren Veröffentlichungen, allerdings wieder sehr dunkel und teilweise verschlossen. Cardiff Afterlife beschäftigt sich erstmals unmissverständlich mit Richey James (In the Cardfiff afterlife/ We sensed the breaking of our lifes/In the Cardiff afterlife/we sensed the making of our lifes), andere Songs wie Repel the Ghosts sind zumindest in diese Richtung interpretierbar.
Fans und Rezeption
Während die Manic Street Preachers auf den britischen Inseln und insbesondere in Wales ebenso auf eine große Fangemeinschaft wie auf verläßliche Charterfolge zählen können, ist deren Anhängerschaft in den deutschsprachigen Ländern wesentlich kleiner. Neben einer kleinen Fangemeinde sind es hier meist entweder die Anhänger britischen Popmusik oder allgemein sehr Popinteressierte Menschen, die die Band wahrnehmen.
Benjamin von Stuckrad-Barre benutzt die Band in seinem Buch Soloalbum als Hintergrund einer vergeblichen Liebe. Das Mädchen und die Manics gehören in seiner Erinnerung zusammen: Die beiden küssen und denken an, naja, woran wohl, an meinen Pickel sicher nicht. (...) Zu Hause schreibe ich irgendwas an das Mädchen von eben. (...) Ich zerknülle dieses unsägliche geleier und bin froh, daß ich keine e-mails verschicken kann. (...) Naja, immerhin hat sie ja laut die Manics gesungen, auch und gerade “A Design For Life”, das war also von vornherein klar (ihr!): We don´t talk about love / We only want to get drunk In Tristesse Royal wird And if you tolerate this, then your children will be next als Motto einem Kapitel vorangestellt.
Diskografie (in Klammern die Chart-Platzierungen)
- Suicide Alley (1989) Single
- New Art Riot (1990) Single
- Generation Terrorists (1992; UK 13)
- Stay Beautiful (1991; UK 40)
- Love's Sweet Exile / Repeat (UK) (1991; UK 26)
- You Love Us (1992; UK 16)
- Slash 'N' Burn (1992; UK 20)
- Motorcycle Emptiness (1992; UK 17)
- Suicide Is Painless (Theme from M.A.S.H) (1992; UK 7)
- Little Baby Nothing (1992; UK 29)
- Gold Against The Soul (1993; UK 8, D 95)
- From Despair To Where (1993; UK 25)
- La Tristesse Durera (Scream To A Sigh) (1993; UK 22)
- Roses In The Hospital (1993; UK 15)
- The Holy Bible (1994; UK 6)
- Faster/P.C.P. (1994; UK 16)
- Revol (1994; UK 22)
- She Is Suffering (1994; UK 25)
- Everything Must Go (1996; UK 2) mit einem Song über Kevin Carter
- A Design For Life (1996; UK 2)
- Everything Must Go (1996 single) (1996; UK 5)
- Kevin Carter (1996; UK 9)
- Australia (1996; UK 7)
- This Is My Truth Tell Me Yours (1998; UK 1, D 27, A 20, CH 47)
- If You Tolerate This Your Children Will Be Next (1998; UK 1; D 79)
- The Everlasting (1998; UK 11; D 88)
- You Stole The Sun From My Heart (1999; UK 5)
- Tsunami (1999 single) (1999; UK 11)
- The Masses Against The Classes (2000) #1 (Single, erst später auf einem Album veröffentlicht)
- Know Your Enemy (2001; UK 2, D 13, A 42, CH 40)
- Found That Soul (2001; UK 9)
- So Why So Sad (2001; UK 8; D 94)
- Ocean Spray (2001; UK 15)
- Forever Delayed (Greatest Hits) (2002; UK 4, D 65)
- Lipstick Traces (B-Seiten/Rarietäten-Compilation) (2003; UK 11)
- Let Robeson Sing (2001; UK 19)
- There By The Grace Of God (2002; UK 6)
- Lifeblood (2004; UK 13, D 56, CH 81)
- The Love of Richard Nixon (2004; UK 2)
- Empty Souls (2004)
Auszeichnungen (Auswahl)
- Bestes Album für Everything Must Go, 1996, vergeben von der Music Week
- Bestes Album für Everything Must Go, 1996, vergeben von der Sunday Times
- Beste Gruppe (1996) und Bestes Album (1999), vergeben bei den Brit Awards
Weblinks
Literatur
- Martin Clarke: Manic Street Preachers: Sweet Venom, Plexus Publishing, 2000. ISBN 0-85965-259-9
- Simon Price: Everything: A Book about Manic Street Preachers. Virgin Publishing, 2002, ISBN 0-7535-0139-2