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IKEA

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INGKA Holding B.V. (Konzernmutter)

Datei:IKEA.svg
Rechtsform Besloten Vennootschap
Gründung 1943
Sitz Leiden, Niederlande
Leitung Anders Dahlvig
Mitarbeiterzahl etwa 104.000 (2006)[1]
Umsatz 17,3 Mrd. EUR (2006)[1]
Branche Möbel und Innenausstattung, Einzelhandel und Produktion
Website www.ikea.com
Die typische Aufmachung eines Ikea-Möbelhauses, hier in Koblenz.

Ikea (Handelsmarke: IKEA) ist ein multinationaler Niedrigpreis-Einrichtungskonzern. Das Unternehmen wurde 1943 von Ingvar Kamprad in Schweden gegründet und gehört heute der in den Niederlanden registrierten Stiftung Stichting INGKA Foundation.

Konzernstruktur

Der Ikea-Konzern[1].

Die Eigentümerin des Ikea-Konzerns ist die Stiftung Stichting INGKA Foundation mit Sitz in den Niederlanden. Ingvar Kamprad sitzt im Aufsichtsrat der Stiftung. Als eine als gemeinnützig registierte Stiftung muss die Stichting INGKA Foundation nur wenig Steuern zahlen und ist vor einer Firmenübernahme geschützt. Mit einem Wert von 36 Milliarden Dollar ist sie theoretisch die weltgrößte gemeinnützige Organisation; tatsächlich werden die Geldmittel als Investitionskapital für die Ikea Group eingesetzt.[2] Niederländische Stiftungen haben keine Publizitätspflicht.

Die Muttergesellschaft aller Unternehmen des Konzerns (von Zulieferfirmen bis zu den Verkaufsgesellschaften mit den Einrichtungshäusern) ist die Holding INGKA Holding B. V.

Die Firma Inter IKEA Systems B. V. ist Inhaber der Markenrechte und des Ikea-Konzepts. Sie ist Franchisegeberin für alle Ikea-Einrichtungshäuser und den Konzern selbst. Die meisten Einrichtungshäuser sind in der IKEA Group vereint, die ebenfalls zum Konzern gehört.

Das Herz des Unternehmens, die Produkte-Entwicklung IOS (IKEA of Sweden), befindet sich in Älmhult. Im gleichen Ort befindet sich auch ICOM, die Ikea-Katalogproduktion, mit dem größten Fotostudio in Europa.

Teil des Ikea-Konzerns ist die Produktionsgruppe Swedwood, die Möbel und Komponenten auf Holzbasis herstellt. Swedwood betreibt 36 Fabriken und Sägewerke in neun Ländern (hauptsächlich in Osteuropa) und beschäftigt 12.900 Menschen[3].

IKEA Food Services ist für die Distribution von Lebensmitteln für die IKEA-Restaurants und Shops verantwortlich. 2005 erzielte der Konzern bereits 4,5% seiner Einnahmen mit Nahrungsmitteln[4].

Filialnetz

Deutschland

Siehe Hauptartikel Ikea Deutschland

Schweiz und Österreich

In der Schweiz und in Österreich gibt es je sechs Ikea-Möbelhäuser. Die 1973 eröffnete Filiale in Spreitenbach (Schweiz, Kanton Aargau) war die erste außerhalb Skandinaviens. In der Shopping City Süd bei Wien wurde das erste Ikea-Möbelhaus Österreichs im Jahr 1977 errichtet. Das zweite wurde 1982 in Wels eröffnet (1991 nach Haid verlegt, um näher bei Linz zu sein), weitere Möbelhäuser folgten in den späten 1980er und schließlich in den 1990er Jahren. Seit dem Jahr 1989 verfügt Ikea in Wels über ein Zentrallager für Mittel- und Osteuropa, das nach dem selben System wie das Distributionszentrum in Älmhult aufgebaut ist. Das Zentrallager in Wels umfasst seit der letzten Ausbaustufe die größte Lagerhalle Mitteleuropas. Entsprechend der Unternehmensphilosophie wurde und wird beim Bau und dem Betrieb des Lagers auf hohe Umweltschutzstandards, Effizienz und gute, wenn nicht gar freundschaftliche, Beziehungen zu den Anwohnern hoher Wert gelegt, wodurch Ikea seinen guten Ruf in Österreich weiter ausbauen konnte.

Übrige Welt

Karte mit Ländern, in denen es Ikea-Möbelhäuser gibt.
Blau: existent
Gelb: geplant

Ikea ist heute die größte Haushaltsmöbelmarke der Welt und ein sogenannter Weltkonzern. Ikea setzte im Geschäftsjahr 2006 rund 17,3 Milliarden Euro um und hat insgesamt 104.000 Mitarbeiter (Stand 2006), davon 89.500 in Europa, 11.000 in Nordamerika und 3.500 in Asien und Australien. 79.800 sind im Einzelhandel, 12.900 in der industriellen Produktion und 11.300 in Einkauf, Distribution, Großhandel, Sortiment und anderen Bereichen beschäftigt.

Weltweit gibt es zur Zeit in 35 Ländern 254 Ikea-Einrichtungshäuser, davon 29 als Franchise-Unternehmen außerhalb des Ikeakonzerns.[5] Die derzeit größte Ikea-Filiale befindet sich in Stockholm-Kungens Kurva mit 55.200 m².

80 Prozent des Gesamtumsatzes werden in Europa generiert, 17 Prozent in Nordamerika und 3 Prozent ın Asien und Australien. Das Land mit dem größten Umsatz ist Deutschland mit 17 Prozent, gefolgt von den USA (12 Prozent), Großbritannien und Frankreich (jeweils 9 Prozent) sowie Schweden (8 Prozent).

Der größte Wachstumsmarkt ist Russland. Es gibt bereits acht Häuser (in Moskau, Sankt Petersburg, Nischni Nowgorod, Jekaterinburg und Kasan) und weitere zehn sind geplant. Hoher Beliebtheit erfreuen sich hier große Einkaufs- und Unterhaltungszentren (Mega-Malls), die Ikea gleich neben den Möbelhäusern errichten lässt; drei davon gibt es bereits in Russland, zahlreiche weitere sind im Bau bzw. in Planung.

In Japan wurde 1974 die erste Ikea-Filiale eröffnet, allerdings waren die Verkaufszahlen so schlecht, dass 1986 alle Einrichtungshäuser wieder geschlossen wurden. Im April 2006 wurde dann mit der Eröffnung eines Hauses in Funabashi nahe Tokio ein Neuanfang versucht. Bereits am ersten Tag kamen 35.000 Kunden in das 40.000 m² große Möbelhaus. Nun sollen bis 2011 weitere zwölf Filialen in Japan eröffnet werden.

Die Eröffnung der ersten Ikea-Möbelhäuser in Irland (Dublin) und Rumänien (Bukarest) ist geplant.

Einkauf

Ikea ist mit 45 Einkaufsbüros in 31 Ländern vertreten und wird von rund 1.300 Herstellern in 54 Ländern beliefert. Die fünf größten Lieferantenländer sind China, Polen, Italien, Schweden und Deutschland. 59 % der Waren stammen von Lieferanten aus Europa, 28 % aus Asien und 3 % aus Nordamerika (alle Angaben beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2006).

Logistik

Das europäische Zentrallager errichtet Ikea momentan für 135 Millionen Euro auf einer ehemaligen Montanbrache in Dortmund am Dortmund-Ems-Kanal. Auf dem Gelände einer ehemaligen Kohlehalde werden hier im Ersten Bauabschnitt zwei neue Hallen gebaut (Halle ELF und AMIKO) die Größere der beiden (ELF) ist ca. 750 Meter mal 180 Meter groß. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2007 geplant.

Der zweite Bauabschnitt ist für Sommer 2007 geplant - bei diesem werden die selben Hallen nochmal spiegelbildlich gebaut.

Geschichte

Der damals 17-jährige Ingvar Kamprad gründete das Unternehmen 1943 in Schweden. Das Akronym IKEA setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Ingvar Kamprad, des elterlichen Bauernhofs Elmtaryd und des dem Hof nächstgelegenen Ortes Agunnaryd zusammen. Zunächst verkaufte die Firma diverse Konsumgüter, darunter Kugelschreiber, Brieftaschen, Bilderrahmen, Tischdecken, Uhren, Streichhölzer, Schmuck und Nylonstrümpfe.

1947 begann Kamprad auch Möbel per Versand, besonders an die Bauern der Region Småland zu verkaufen. So konnte er die Kosten vom Hersteller bis zum Kunden niedrig halten.

1951 erschien der erste Ikea-Katalog. Das Geschäft konzentrierte sich jetzt nur noch auf Möbel. In Ikea-Katalogen wurden bald Möbel nicht nur als einzelne Objekte, sondern als Teil eines gesamten, fertig eingerichteten Zimmers abgebildet. Diese Darstellungen waren zur damaligen Zeit ungewöhnlich. Die Kataloge wurden zum Bindeglied zu den Kunden und zum wichtigsten Marketinginstrument des Unternehmens.

Ab 1955 bot Kamprad erstmal eigens für Ikea entworfene Möbel an. Um die Möbel besser verschicken zu können, ließ er sie ab 1956 in Einzelteilen zusammen mit einer Bauanleitung in flache Kartons verpacken. Dieses Konzept machte Ikea weltweit bekannt und erfolgreich.

Ikea-Möbelhaus in Älmhult

1958 eröffnete die erste Ikea-Filiale in Älmhult. Zu einer weiteren Stütze des Ikea-Konzepts wurde der Selbsttransport der Möbel durch die Kunden. Zudem sollte es von Anfang an, auf Anregung Kamprads, in jedem Warenhaus auch ein Restaurant geben, um leeren Einrichtungshäusern zur Mittagszeit entgegen zu wirken. Daraus entstand Ikea Food Service (IFS). Im so genannten „Schweden Shop“ lassen sich außerdem Fertiggericht-Produkte kaufen. Die in den Restaurants angebotenen Speisen sind schwedischen Nationalgerichten nachempfunden, werden jedoch länderspezifisch variiert. Der Verzehr mitgebrachter Speisen ist erlaubt, darüberhinaus wird kostenlose Babynahrung angeboten.

Die sich durch die Niedrigpreise in ihrer Existenz bedroht fühlende, etablierte schwedische Möbelindustrie rief zu Beginn der 1960er Jahre zum Boykott von Ikea auf. Die Zulieferer wurden durch andere Möbelfirmen gezwungen, Ikea nicht mehr zu beliefern, da sie ihnen sonst keine Güter mehr abnehmen würden. Kamprad löste die erste Krise des Unternehmens dadurch, dass er im tiefsten Kalten Krieg seine Möbel fortan in Polen produzieren ließ und somit die Preise nochmals drückte. 1963 expandierte Ikea über die Landesgrenzen hinweg und eröffnete ein Möbelhaus im norwegischen Asker, nahe Oslo.

1965 eröffnete ein weiteres Ikea-Haus in Stockholm, das damals größte Möbelzentrum Schwedens. Der Ansturm übertraf die Erwartungen, sodass nicht alle Möbelbestellungen abgearbeitet werden konnten. Daraufhin ließ Kamprad die Lager für die Kunden öffnen. Bis heute sind die Lager Verkaufsraum geblieben.

In den 1970er Jahren propagierte Ikea das Möbel als Modeartikel und Verbrauchsgegenstand („Benutze es und wirf es weg“). Möbel sollten nicht mehr über Generationen verwendet werden wie damals noch üblich. Ikea erarbeitete sich ein Image, das für moderne ästhetische Wohnkultur steht. Doch mit mangelnder Qualität setzte Ikea seinen Ruf aufs Spiel. Daraufhin begann man, die Produktion stärker zu automatisieren und damit die Qualität sowie die inhaltliche Vollständigkeit der Möbelpackungen (oft fehlten Einzelteile wie Schrauben) zu verbessern.

1973 kam es zur zweiten schweren Krise des Unternehmens. Inflation und Ölkrise ließen die Produktionskosten steigen. Doch Ikea gab damals schon in seinen Katalogen eine Preisgarantie für das gesamte Jahr. Durch „heimliche“ Preiserhöhung und besonderer Kennzeichnung (nur den Angestellten bekannt) derjenigen Artikel, die nicht im Katalog aufgeführt waren, gelang es dem Unternehmen, das Versprechen zu halten und trotzdem noch Gewinne einzufahren.

Die größte Krise in der letzten Zeit hatte Ikea 1994 zu verkraften. Schwedische Zeitungen brachten Ingvar Kamprad mit nationalsozialistischen Gruppierungen in Verbindung. Die Medien deckten auf, dass er die rechte Organisation eines Freundes und bekannten Nationalsozialisten finanziell unterstützt hatte. Schnell wurde zum Boykott aufgerufen. Kamprads Großmutter war Sudetendeutsche und hatte wohl seine politische Meinungsbildung beeinflusst. Kamprad entschuldigte sich in einem offenen Brief bei seinen Mitarbeitern und den Kunden und bezeichnet die Zahlungen heute als „größte Dummheit meines Lebens“.

Marketing

Ikea-Shuttlebus in Wien
Deutsch-türkische Werbung in Berlin-Neukölln

Ikea spricht seine Kunden wie in der schwedischen Sprache üblich generell in Katalogen und Werbung mit „du“ an (in Deutschland seit 2004, in Österreich bereits seit jeher). Auch unter den Mitarbeitern ist das Duzen üblich.

Außerdem verwendet Ikea – wenn es im Einzugsbereich der jeweiligen Filiale genügend relevante Kunden gibt – mehrsprachige Werbung: In Berlin gibt es zum Beispiel deutsch-türkische Werbeplakate, in Bern (Lyssach) in der Schweiz deutsch-französische.

In grenznahen Filialen wie in Heerlen (Niederlande), in deren Einzugsbereich auch das deutsche Aachen fällt, werden Durchsagen zweisprachig getätigt.

Kundenbindung

Das 'schwedische' Design, die Fronten und Verstrebungen aus – zumeist hellem – Holz, die bunten Drucke und Muster der Textilwaren, die Haushaltsutensilien in geschwungenen und weichen Formen usw. sollen eine möglichst große Käufergruppe ansprechen. Zielgruppe von Ikea sind junge Paare, Familien mit kleinen Kindern, Studenten oder Singles mit schmalem Geldbeutel. Die Illustrationen der Kataloge stellt die Wohnsituation der Zielgruppe nach. Es gibt Sonderaktionen, die besonders Familien ansprechen und an Ikea binden sollen (unter anderem den Kundenservice „Ikea Family“). In den Läden existieren Wickelräume, Kindertoiletten, Spielflächen und das Kugelbad im Eingangsbereich, welches in neueren Filialen zum „Småland“ wurde, in welchem Mitarbeiter die Kinder der Kunden betreuen, während diese einkaufen.

Der Konzern nutzt die schwedische Nachweihnachtszeit („knut“) für besondere Marketingaktionen.

In den 1970er und 1980er Jahren hatte Ikea in den deutschsprachigen Ländern einen Elch als Verkaufsmaskottchen. Danach war es ein gebogener Sechskant-Inbusschlüssel mit Gesicht. Der Werbeslogan hieß „Das unmögliche Möbelhaus aus Schweden“. Seit Ende der 1990er Jahre wirbt Ikea mit „Entdecke die Möglichkeiten“ oder dem mittlerweile zum geflügelten Wort gewordenen „Wohnst du noch oder lebst du schon?“.

Sortiment

Ikea hat rund 12.000 Artikel im Sortiment. Der größte Umsatz wird nicht mit Möbeln, sondern mit „Satelliten“ (so der Ikea-interne Ausdruck) getätigt, also Waren, die keine Möbel, sondern Accessoires, Küchen- und Gebrauchsartikel und Kleinteile sind. Stückzahlspitzenreiter sind Teelichter. Zudem ist das Unternehmen mit seinen Ikea-Restaurants einer der größten Systemgastronomen Deutschlands und war auf diesem Gebiet Vorbild für viele andere Handelsunternehmen.[6]

Gestaltung der Produkte

Die meisten Produkte von Ikea sind einfach und klar gestaltet. Diese sind über viele Jahre im Sortiment und mit ihren Produktnamen sehr bekannt. Das Sofa von Nils Gammelgaard sowie der Sessel Poäng erreichten den Status eines Designklassikers (zweiterer wird noch produziert). Fast alle Gegenstände werden von einer internen Designabteilung gestaltet, vereinzelt werden auch externe Designer für die „PS-Kollektion“ beauftragt. Für Ikea haben auch renommierte Designer entworfen, wie z.B. James Irvine und Verner Panton

Bekannte Produkte

Einige Produkte werden teilweise schon seit den 1970er-Jahren im Sortiment geführt: „Ivar“ (Regalsystem, seit 1975), „Klippan“ (Sofa, seit 1978) oder auch die Geschirrserie „Rondo“ (seit 1981). Das bekannteste Produkt ist das Regal „Billy“ (im Programm von 1982 bis 1991; dann wieder seit 1993).

Seit 1989 wird die „Start-Box“ angeboten. Im ersten Jahr konnte man für etwa 150 DM eine Kiste erwerben, in der sich vom Rührbesen bis hin zum Milchkochtopf eine komplette Küchenausstattung befand. Die Zielgruppe dieses Angebots waren vor allem junge Leute, die ihre erste eigene Wohnung bezogen und nur wenig Geld für die Gründung eines eigenen Hausstandes zur Verfügung hatten. 1991 kam eine zweite Start-Box in das Sortiment, welche das Grundgeschirr mit Besteck und Platzdecken für vier Personen enthielt. Leicht variiert gibt es die Start-Boxen heute noch immer.

Corporate Design

Das Corporate Design von Ikea ist sehr klar und vermittelt die schwedische Identität zum Kunden. Neben den Konzernfarben Blau und Gelb wird für Leitsysteme und Displays auch Rot verwendet. Die Konzernschrift ist die geometrische Futura, Produktnamen werden ausschließlich in Versalien geschrieben. Die Textschrift in den Katalogen ist eine Century Schoolbook.

Produktnamen

Die Namensgebung von Ikea-Waren richtet sich nach den verschiedenen Produktkategorien. Alle Bezeichnungen stammen aus dem skandinavischen Sprachraum. Zwei Angestellte beschäftigen sich allein mit den Produktnamen für das umfangreiche Sortiment. Die gewählten Namen sind weltweit gleich und sind zumeist skandinavischen Ursprungs.

Das System der Namensgebung sieht wie folgt aus:

Artikel Beispiele Ursprung des Namens
Polstermöbel, Couchtische, Rattanmöbel, Bücherregale, Musikmöbel, Türknöpfe Lervik, Sandhem Schwedische Ortsnamen
Betten, Kleiderschränke, Dielenmöbel Hemnes, Leksvik Norwegische Ortsnamen
Bücherregalserien Magiker, Bonde Berufe
Badezimmerartikel Vättern Skandinavische Seen, Flüsse und Meeresbuchten
Küchen Udden, Ärlig Grammatikalische Begriffe, gelegentlich auch andere Namen
Stühle, Schreibtische, Regalsysteme Jules, Lauri, Ivar, Gorm, Billy Männernamen
Stoffe, Gardinen, Decken Indira, Emilia, Andrea Frauennamen
Bettwäsche, Decken, Kissen Bomull, Mistel Blumen, Pflanzen, Edelsteine
Gardinenzubehör Index Mathematische und geometrische Begriffe
Gartenmöbel Gullholmen Schwedische Inseln
Teppiche Roskilde, Valby Dänische Ortsnamen
Beleuchtung Kvart, Radium, Begriffe aus der Musik, Chemie, Meteorologie, Maße, Gewichte, Jahreszeiten, Monate, Tage, Boote, Seemannssprache
Kinderartikel Mammut, Kritter, Korall Säugetiere, Vögel, Adjektive
Küchenutensilien (Besteck, Geschirr, Textilien, Glas, Porzellan, Tischdecken, Kerzen, Servietten, Dekorationsartikel, Vasen u. a.) Optimal, Data, Bonus, Delikat Fremdwörter, Gewürze, Kräuter, Fische, Pilze, Früchte oder Beeren, Funktionsbeschreibungen
Schachteln, Wanddekoration, Bilder und Rahmen, Uhren Lingo, Dynäs Umgangssprachliche Ausdrücke, auch schwedische Ortsnamen

Wissenswertes

Ikea-Bleistifte
  • Da Ingvar Kamprad sich keine Zahlen merken kann, bekamen alle Möbel von Anfang an Namen. Kamprad kennt noch heute, mit über 80 Jahren, sämtliche aktuellen Produkte beim Namen[7].
  • Der Ikea-Katalog hat nach der Bibel und Harry Potter die weltweit drittgrößte Auflage unter den Druckveröffentlichungen (Stand 2003). Im Jahr 2006 erschien der Ikea-Katalog in einer Auflage von 175 Millionen Exemplaren in 27 Sprachen und 55 unterschiedlichen Ausgaben. Nachdem der Katalog jedoch regelmäßig jährlich erscheint, könnte man ihn auch als Periodikum betrachten; dann stünde er mit seiner Auflage an Platz 1.
  • Im Jahr 2004 wurden in Deutschland ca. 3,4 Millionen Ikea-Bleistifte in den Ikea-Einrichtungshäusern ausgelegt. Seit 1983 wurden insgesamt schätzungsweise 120 Millionen Bleistifte weltweit an die Kunden verteilt.
  • Für Schmunzeln sorgte im deutschen Sprachraum der Name eines Etagenbettes „Gutvik“, der doppeldeutig verstanden werden kann. Ein weiteres Bettenmodell heißt „Rekdal“.
  • Ebenfalls missverständlich könnte im deutschen Sprachraum die Produktbezeichnung „Viren“ sein, die eine Badezimmerausstattungsserie bei Ikea trägt.
  • In Kanada hat Ikea den derzeit kürzesten Werbeslogan. Er heißt einfach „Fits!“ - auf Deutsch: „Passt!“
  • Im Katalog und in der Werbung werden die deutschen und österreichischen Kunden geduzt – nicht aber die Schweizer.

Literatur

  • Ingvar Kamprad, Bertil Torekull (1998): Das Geheimnis von IKEA. Hamburg: S & L MedienContor, ISBN 3931962997.
  • Rüdiger Jungbluth, Die 11 Geheimnisse des IKEA Erfolgs. Frankfurt/Main: Campus, ISBN 3-593-37776-4.

Einzelnachweise

  1. a b c IKEA Services AB: Ikea – Daten & Fakten – Der Ikea Konzern 2006. September 2006.
  2. The Economist: Flat-pack accounting, 11. Mai 2006; abgerufen am 16. März 2007.
  3. Swedwood - Figures (Englisch)
  4. Fortune: IKEA cooks up easy-to-assemble meals (Englisch) 2. Oktober 2006
  5. Stand: Juni 2007 - IKEA Group corporate site (Englisch)
  6. Stefan Jäger: "http://zeus.zeit.de/text/2005/12/Essen_im_M_9abelmarkt Chez Ikea: Brötchen statt Bett, Kaffee statt Kommode – warum Möbelhäuser die Republik verpflegen" Die Zeit Nr. 12 vom 17. Mrz 2005
  7. DIE ZEIT:online "Holz im Blut" von Markus Rohwetter 4. September 2003
Commons: IKEA – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien