Neutraubling
Neutraubling ist eine kleine Industriestadt in der Donauebene des Gäubodens, 10 Kilometer östlich von Regensburg.
Wappen | Karte |
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Datei:Wappen neutraubling.png | Datei:Karte neutraubling.png |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz |
Kreis: | Regensburg |
Fläche: | 12 km² |
Einwohner: | 12.950 (31.12.2004) |
Höhe: | 333 m.ü. NN |
Postleitzahl: | 93073 |
Vorwahl: | 09401 |
Adresse der Stadtverwaltung | Regensburger Straße 9 93073 Neutraubling |
Website: | www.neutraubling.de |
Politik | |
1. Bürgermeisterin: | Eleonore Mayer (SPD) |
Mehrheitspartei: | SPD |
Wappen
Im vorderen Drittel steht ein rotes Patriarchenkreuz auf silbernem Grund, das die Regensburger Klöster, insbesondere das Kloster Heilig Kreuz versinnbildlicht, die bis in die Neuzeit die Grundherrschaft über das Land innehatten, auf dem heute Neutraubling liegt. Die eingeschweifte rote Spitze, die das vordere und hintere Drittel trennt, enthält einen leeren silbernen Wappenschild, der stellvertretend für alle Orte in den deutschen Ostgebieten steht, aus denen bei Gründung die große Mehrheit der Bevölkerung stammte. Das hintere Drittel enthält auf goldenem Grund ein aus dem Schildrand wachsenendes schwarzes Zahnrad, das auf die Bedeutung als Industriegemeinde hinweist.
Geschichte
Neutraubling entstand nach dem Zweiten Weltkrieg aus einem bei einem Angriff 1945 zerstörten Militärflughafen. In den Ruinen der Flughafengebäude siedelten sich Vertriebene aus den ehemaligen dt. Ostgebieten und ganz Osteuropa an. Bei der Gemeindegründung 1951 betrug die Anzahl der Einwohner bereits 1.296, davon 93% Vertriebene. Damit zählt Neutraubling zusammen mit Waldkraiburg, Traunreut und Geretsried zu den vier bayerischen Vertriebenengemeinden. Die Infrastruktur der verbliebenen Flugzeugwerften und das Fachwissen der Vertriebenen ermöglichten eine rasante Entwicklung zum bedeutendsten Industriestandort im Landkreis mit Firmen von teils weit überregionaler Bedeutung. Einhergehend kam es in den 60er und 70er Jahren zum Zuzug zahlreicher Gastarbeiter aus Süd- und Südosteuropa und besonders der Türkei.
In den Folgejahren setzte sich die Entwicklung zur Industrie- Wohn-, Schul- und Einkaufsstadt fort. Der Anteil der Vertriebenen an der Gesamtbevölkerung ging dabei stetig zurück. Ein besonderer Schub kam in den 80er Jahren durch die Ansiedlung des BMW-Werkes Regensburg in unmittelbarer Nachbarschaft. 1986 erfolgte die Erhebung zur Stadt.
Wirtschaft
bedeutende Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Metallverarbeitung, Chemie, Lederverarbeitung, Lebensmittelherstellung, Textil- und Verpackungsindustrie, Einzelhandel
Ansässige Unternehmen
Größter Arbeitgeber ist die Krones AG (Maschinenbau) mit 4.360 Beschäftigten vor Ort (8.690 weltweit).
Verkehr
Autobahn A3 Regensburg-Passau, Anschlußstelle Neutraubling
Öffentliche Einrichtungen
Stadthalle
Bildungseinrichtungen
Grundschule, Hauptschule, Sonderschule, Realschule, Gymnasium, Volkshochschule
Freizeit- und Sportanlagen
Sport und Tenniszentrum, Minigolfanlage, Hallenbad, Naherholungsgebiet Guggenberger See (Surf- und Bademöglichkeit)
Stadtgliederung
Zum Stadtgebiet gehören die beiden Ortsteile Gärtnersiedlung und Birkenfeld sowie die beiden Güter Oberheising und Lerchenfeld
Entwicklung des Stadtgebiets
Eingemeindungen
1978 wurden der Gemeinde die Gärtnersiedlung sowie die beiden Güter Oberheising und Lerchenfeld zugesprochen.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohnerzahlen |
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1. April 1947 | 73 |
1. April 1951 | 1.296 |
1. Januar 1960 | 3.755 |
1. Januar 1976 | 6.614 |
4. Juli 1988 | 10.036 |
31. Dezember 2003 | ca. 12.950 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die junge Stadt besitzt keine historisch zu nennenden Bauwerke. Stadtbildprägend sind die erhaltengebliebenen ehemaligen Militärbauten im Zentrum. Das Straßennetz mit seiner geraden und rechwinkligem Struktur zeigt noch sehr genau den Verlauf der Rollbahnen des Flughafens. Die Stadt besitzt eine katholische und eine evangelische Kirche. Die evangelische Kirche ist durch die Herkunft der Heimatvertriebenen überproportional präsent. Bei der ausländischen Bevölkerung sind Orthodoxe und Muslime stark vertreten. Es gibt ein kleines Museum, das mit Ausstellungsstücken aus dem Alltagsleben der Flüchtlinge die Anfänge der Gemeinde dokumentiert.