Welda
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Regierungsbezirk Detmold |
Kreis: | Kreis Höxter |
Stadt: | Stadt Warburg |
Fläche: | 8,71 km² |
Einwohner: | 900 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 152 Einwohner/km² |
Höhe: | 190|DE-NN]] |
Postleitzahl: | 34414 (alt: 3530) |
Vorwahl: | 0 56 41 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | WAR, HX |
Amtliche Gemeindekennzahl: | 05 7 62 036 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 16 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Stadt Warburg / Bahnhofstraße 28 34414 Warburg Tel. 05641 92-0 |
Website: | http://www.welda.de |
E-Mail-Adresse: | ortsvorsteher@welda.de |
Politik | |
Ortsvorsteher: | Hubertus Kuhaupt (CDU) |
Regierende Partei: | CDU |
Letzte Wahl: | 26. September 2004 |
Nächste Wahl: | 2009 |
Welda ist ein Stadtteil der alten Hansestadt Warburg im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
In Welda, das 8,71 km² Fläche aufweist, leben rund 900 Einwohner.
Geographie
Geographische Lage
Das Dorf Welda ist die südlichste Ortschaft im Kreis Höxter (Regierungsbezirk Detmold) an der Grenze zum Bundesland Hessen (Landkreis Waldeck-Frankenberg). Es liegt zwischen dem 7 km nördlich gelegenen Mittelzentrum Warburg und dem 5 km südlich befindlichen hessischen Unterzentrum Volkmarsen auf einer Achse zwischen den Oberzentren Paderborn (40 km) und Kassel (35 km).
Welda liegt im Tal der Twiste, in die im Dorf der von Westen kommende Hörler Bach einmündet, und ist umgeben von Naturschutzgebieten zwischen drei Anhöhen, dem Iberg (286 m ü. NN), dem Hoppenberg und dem Weldaer Berg (231 m ü. NN).
Nachbargemeinden
Rund um Welda liegen die Ortschaften Germete (nördlich), Wormeln (nordöstlich) und Calenberg (östlich; alle Nordrhein-Westfalen), sowie Hörle (westlich, Hessen) und Volkmarsen im Süden (Hessen).
Geschichte
Welda ist in historischer, kultureller und landschaftlicher Hinsicht interessant. Die Ortsgeschichte ist gut erforscht.
In der Gegend von Welda, welches ein historischer Grenzort im Dreiländereck Westfalen, Waldeck und Kurhessen ist, sind keltische Funde belegt.
Welda wird als Dorfes Wellethi in den sogenannten Corveyer Traditionen das Güterregister des Kloster Corvey im Jahre 836 und in dem gleichen Zeitraum als Welisi im Codex Eberhardi erwähnt. Um 876 ist der Konradiner Graf Berengar Grundherr in Welda. Welda gehörte damals zum sächsischen Hessengau. Im Jahre 1010 fällt Welda an den Fürstbischof von Paderborn. Im Jahre 1188 wird erstmals das Rittergeschlecht von Wellede als Grundherren von Welda erwähnt. Zwischen 1200 und 1250 wird die St. Kilians Kirche, in dem Kirchwelda (Neuwelda) erbaut, unweit des Hörler Baches und der Twiste. Der Patronatsname deutet auf eine Missionierung des Gebietes von dem Bistum Würzburg aus, wahrscheinlich vor 774, d.h. vor der Christianisierung Warburgs. Welda gehört zum Bistum Paderborn, während die Nachbarorte Wormeln und Volkmarsen (bis zur Reformation) zum Bistum Mainz gehörten. Die Bistumsgrenze ist die Twiste. Als erster Priester ist Johann von Wellethe überliefert. Eine ältere Kirche (wahrscheinlich aus Holz) wird in Alt-Welda oder Oberwelda, unterhalb des Weldaer Berges vermutet. Um 1231 erhält der Domkantor die Aufsicht über Welda, die Ortschaften Ammenhausen und Dehausen gehören zur Mutterkirche Welda. Godschalk von Wellethe schenkt einem Untertan die Freiheit. Das Kloster Corvey berichtet über den Gutsbesitzer zu Welda, dem Thethard von Wellede. Zwischen 1265 und 1266 wirken die Ritter von Wellede mit beim Landfrieden zwischen Paderborn und Hessen. Kercwelede (Kirchwelda) wird erstmalig 1291 genannt. Alt-Welda wird 1309 erstmalig in einer Urkunde erwähnt. Zwischen 1347 und 1352 herrscht die Große Pest in Welda. Im Jahre 1380 ist Ritter Albert Kirchherr zu Welda. Im Lehnsregister des Stiftes Heerse, des Jahres 1403, wird zwischen Ober- und Unterwelda unterschieden. Im Jahre 1469 erlischt das Rittergeschlecht von Wellede. Gottschalk von Haxthausen wird mit Welda belehnt. Etwa 17 Jahre später lässt er im Hörler Bach eine Mühle errichten. Um 1600 hat Welda 50 Häuser und rund 400 Einwohner und ist damit das zweitgrößte Dorf im Warburger Raum. Im Dreißigjähriger Krieg verliert Welda ein Viertel der Häuser und 100 Einwohner sterben durch den Krieg. Im Jahre 1660 wird Welda verpflichtet eine Schützenkompagnie aufzustellen und auszurüsten. Im Jahre 1693 legt der Pfarrer Bernadus Hillebrand Kirchenbücher an. Im Jahre 1701 herrscht eine Feuersbrunst in Welda. Bei der Schlacht bei Hörle (1703) soll der Durchmarsch der Dänen verhindert werden. Die Feuersbrunst von 1723 vernichtet die Hälfte des Dorfes, insgesamt 43 Häuser.
Hermann Adolf von Haxthausen errichtet zwischen 1734 - 1736 das barocke Schloss in Welda und die Orangerie. Der Fürstbischof Clemens August I. von Bayern (1700-1761) soll auf einen seiner Reisen im Schloss von Welda gewohnt haben. Die Bauern müssen im Siebenjährigen Krieg 1756 - 1763 zahlreiche Militärdienste leisten. Im Jahre 1787 heiratet heiratet Wilhelmine von Haxthausen, somit Welda geht in den Besitz von Brackel über. Im Jahre 1796 wird der Franzose Johann Nicolaus Rappe Pfarrer und löst Johann Heinrich Wünnenberg ab. Im Wormelner Klosterkrieg vom September 1797, eine Auseinandersetzung zwischen den Bauern und Nonnen, stirbt der Bürger Wüllerich aus Welda. Im Jahre 1801 wird das Schloss den französischen Trappisten überlassen. Nach dem Ende der französischen Herrschaft wird die Schützengesellschaft im Jahre 1819 neu gegründet. Im Jahre 1823 wird ein Schulhaus und ein Pfarrhof gebaut. Die Schriftstellerin Ferdinande von Brakel wird in Welda im Jahre 1835 geboren. Fünf Jahre später wird die Landstraße nach Warburg gebaut.
Belegt ist der Besuch Weldas durch den Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem späteren Neunundneunzig-Tage-Kaiser Friedrich III. von Preußen im Jahr 1856. Er schenkte der Kirche einen Messkelch. Im Jahre 1890 wurde der Bahnhof in Welda nach dem Bau und der Eröffnung der Bahnstrecke Warburg–Sarnau eingeweiht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1945 gab es in der östlichen Ortsgemarkung nahe des Bahnhofes ein US-Auffanglager mit etwa 80.000 deutschen Kriegsgefangenen.
Die Ortschaft wurde im vergangenen Jahrhundert von zahlreichen Hochwassern, verursacht durch Hörler Bach und Twiste, geschädigt. Die größten Ausmasse wurden in den Jahren 1947, 1956 und 1965 verzeichnet.
Bis zur kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen im Jahr 1975 war Welda eine selbständige Gemeinde und gehörte dem damaligen Kreis Warburg (KFZ-Kennzeichen WAR), Amtsbereich Warburg-Land, an. Im 1. Januar 1975 mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes wird Welda Stadtteil von Warburg.
Welda gewann mehrmals Preise im nordrhein-westfälischen Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft.
Wappen
Das heutige Wappen führt Welda seit 1997, welches vom damaligen Ortsheimatpfleger Bruno Hake entworfen wurde. Die Grundlage des Wappens ist die Geschichte des Dorfes. Die Vierteilung des Schildes ergibt ein Kreuz, welches für das Hochstift Paderborn steht. Der Landesherr war bis 1802/3 der Fürstbischof. Die vier Felder repräsentieren die lange Grundherrschaft in der Geschichte Weldas. Die ersten Grundherren waren die Ritter von Wellede (1188-1460), sie trugen Schilfkolben im ihren Wappen eigentlich ist das Siegel überliefert (oben links). Im Jahre 1469 belehnte der Paderborner Bischof Simon den Adligen Gottschalk von Haxthausen mit dem Lehen in Welda. Das Haxthausener Wappen ist eine Wagenflechte eines Wagens (oben rechts). Weitere Grundherren waren das Adelsgeschlecht von Brackel. Ihr Wappen, ist ein Schildkragen eines Ritters, steht unten links. Die Geschichte des Ortes ist immer stark von der katholischen Kirche geprägt, deshalb der Kirchturm im Wappen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

- Die katholische Kirche St. Kilian wurde erbaut 1250
- Das älteste noch bestehende Haus wurde 1747 erbaut
- Schloss Welda wurde 1734 bis 1736 erbaut
- Die Orangerie wurde von 1756 bis 1763 erbaut
- Das Elektrizitätswerk lieferte 1910 erstmalig Strom
- Die alte Mühle (mit Stromerzeugung durch Wasserkraft); in dem Gebäude ist ein kommunaler Kindergarten und ein Heimatmuseum, in der historische Gegenstände des dörflichen Lebens gesammelt und ausgestellt werden, untergebracht
- Schützenfest (jährlich im Juni)
- Schlosskonzerte
- KulturBahnhof (Bierlokal mit regelmäßigen kulturellen Angeboten)
Vereine
Welda hat eine hohe Anzahl von Vereinen und Gruppen (z. B. Musik-, Schützen-, Kolping-, Angel, Spiel und Sport-, Tennisverein, VdK-Sozialverband, Deutsches Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr), die das kulturelle, karitative und soziale Leben in Welda pflegen.
Verkehrsverbindungen
1890 wurde ein Teilstück der Bahnstrecke Warburg-Marburg bis Arolsen eröffnet mit einem Bahnhof vor Ort. Die Bahnstrecke wurde 1982 stillgelegt und 1989 in einen Fahrradweg umgewandelt, der in ein überregionales Radwegenetz eingebunden ist. Das Bahnhofsgebäude wurde veräußert und wird heute als privates Wohnhaus genutzt.
Die nächstgelegene Anbindungen an das überregionale Schienennetz befinden sich in Warburg (u. a. ICE-Haltepunkt) und Volkmarsen.
Der nächste Verkehrsflughafen befindet sich in Paderborn (Flughafen Paderborn/Lippstadt (PAD) - 55 km).
Der Ort ist durch eine Buslinie (Borgentreich-Volkmarsen) an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen.
In zwei Kilometer Entfernung liegt in der Gemarkung Welda an der B 252 die Anschlussstelle Warburg der A 44.
Bekannte Personen
Literatur
- Bruno Hake: Welda. Ein Dorf zwischen Adel und Kirche, Hermes, Warburg, 1994, ISBN 3-922032-29-X (Warburger Schriften; 13)