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Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch

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Die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin (HFS) mit Sitz im Berliner Ortsteil Niederschöneweide wurde 1951 als Staatliche Schauspielschule Berlin im Range einer Fachschule gegründet. 1981 erhielt sie den Status einer Hochschule und wurde nach dem ein Jahr zuvor verstorbenen Sänger und Schauspieler Ernst Busch benannt.

Die Wurzeln

Die Hochschule geht zurück auf die von Max Reinhardt 1905 eingerichtete Schauspielschule des Deutschen Theaters zu Berlin. Sie gehörte zu dem von ihm übernommenen Deutschen Theater und war - wie zu dieser Zeit üblich - privatrechtlich organisiert. Erste Ausbildungsstätte war das Erdgeschoß des Wesendonkschen Palais, In den Zelten 21, in der Nähe des Reichstags, in dem Reinhardt wohnte.

Reinhardt - Schüler bis 1933 (Auswahl)

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Diktatur und Zusammenbruch

Reinhardt emigrierte 1933 und die Nationalsozialisten usurpierten Theater nebst Schauspielschule, ließen es aber bei der privatrechtlichen Form. Der Intendant des Deutschen Theaters Heinz Hilpert konnte die Schule nicht nur vor der Schließung bewahren, sondern erzielte sogar erstmals in ihrer Geschichte Subventionen. Seine segensreiche aber diskrete Tätigkeit ist mit dem noch heute diskutierten Wirken von Gustaf Gründgens in dieser Zeit in einem Atemzug zu nennen. Nach dem Zusammenbruch 1945 gab es noch einen lebhaften kulturellen Austausch, und die Künstler konnten sich ihren Befreier aussuchen. Mit der Zeit wurden aber die ideologischen und territorialen Einflußgebiete abgesteckt, und die Künstler mussten sich für ihren Befreier entscheiden. Die großen Bühnen wurden Staatstheater, Boleslaw Barlog baute sein Imperium im Westteil der Stadt auf, Gustav von Wangenheim aus dem russischen Exil zurückgekehrt, wurde Intendant des Deutschen Theaters, kurz darauf für lange Jahre Wolfgang Langhoff. Ab Juli 1946 wurde vom Magistrat der Stadt Berlin subventionierter Lehrbetrieb wieder aufgenommen. Mit der Währungsreform wurde die Teilung der Stadt vorangetrieben. Die von der Schule genutzten Räume des zerstörten Schillertheaters im Westen der Stadt wurden aufgegeben.

Absolventen zwischen 1933 bis 1950 (Auszug)

Staatliche Schauspielschule

Rechtlich, aber auch konzeptionell wurde die Staatliche Schauspielschule Berlin im September 1951 gegründet. Zum einen ist sie eine öffentlich rechtliche Einrichtung. Es hat nicht der Rechtsträger gewechselt, sondern es entstand eine andere Rechtsperson. Zum anderen wurde die inhaltliche Debatte beendet, ob Schauspiel in Anlehnung an ein Theater erfolgen solle oder nach einem allgemein gültigen Lehrplan. Das Bekenntnis zu staatlicher Ausbildung ist übrigens keine sozialistische Erfindung, es ist in fast allen Gesellschaften herrschend. Ideologische Unterschiede sind eher an der Regelung des Zugangs zu den Bildungseinrichtungen und an den Lehrplänen zu erkennen. In bewusster Abkehr von der bisherigen Praxis wurde als Ausbildungsstätte das etwas abgelegene sog. Alte Bootshaus in Niederschöneweide gewählt.

Die Hochschule heute

Für die Regieausbildung und als Spielstätte nutzt die Hochschule das Berliner Arbeiter-Theater. Jährlich werden etwa 15 Produktionen aufgeführt. Ungefähr 90 Studenten werden an der Schauspiele „Ernst Busch“ in Schauspiel, Puppenspiel, Regie und Tanz (Bühnentanz und Choreographie) unterrichtet. In der DDR galt die Schule als Kaderschmiede. Nach der Wende wurde sie vor allem durch den Dokumentarfilm Die Spielwütigen von Andres Veiel (D 1997-2004) bekannt. 2004 wurde der Hochschule der Kunstpreis Berlin verliehen. Für politischen Wirbel sorgte im Juni 2005 die Berufung des Soziologen Wolfgang Engler zum Rektor der Hochschule. Er wurde Nachfolger von Klaus Völker, der die Schule seit 1993 geleitet hatte.

Absolventen ab 1951 (Auszug)

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Siehe auch


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