Heidelberg
Wappen | Karte |
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Wappen | Deutschlandkarte, Position von Heidelberg hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Region: | Rhein-Neckar-Odenwald |
Kreis: | Stadtkreis |
Fläche: | 108,84 km² |
Einwohner: | 140.259 (August 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 1.288 Einwohner je km² |
Höhe: | 116 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 69001 - 69126 |
Vorwahl: | 06221 |
Geografische Lage: | 49° 25' n. Br. 09° 44' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | HD |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 21 000 |
Stadtgliederung: | 14 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 10 69117 Heidelberg |
Offizielle Website: | www.heidelberg.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@heidelberg.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin: | Beate Weber (SPD) |
Heidelberg ist eine kreisfreie Stadt (Stadtkreis) im nordwestlichen Baden-Württemberg, dessen fünftgrößte Stadt sie ist (nach Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe und Freiburg im Breisgau).
Heidelberg ist Sitz des Rhein-Neckar-Kreis innerhalb der Region Rhein-Neckar-Odenwald. Sie gehört zum "Verdichtungsraum Rhein-Neckar", der neben Teilen von Südhessen und der Ostpfalz in Rheinland-Pfalz, in Baden-Württemberg die beiden Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie die westlichen und südlichen Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises umfasst.
Die Einwohnerzahl der Stadt Heidelberg überschritt wohl im Zweiten Weltkrieg die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Geographie

Heidelberg liegt in der Oberrheinischen Tiefebene überwiegend am linken Ufer des unteren Neckar, vor dessen Ausfluss aus dem Odenwald in einer länglich, flussaufwärts sich zuspitzenden Talsohle, umgrenzt vom Königstuhl (568 m) und Gaisberg (375 m). Am rechten Neckarufer der Heiligenberg (445 m). Der Neckar mündet etwa 22 km westlich, gemessen vom Ende der Talsohle, in den Rhein. Die eingemeindeten Orte reichen über das Neckartal in die Bergstraße hinein, die von Wiesloch im Süden über Heidelberg bis nach Darmstadt in Hessen führt.
Innerhalb der Region Rhein-Neckar-Odenwald bildet Heidelberg neben Mannheim ein Oberzentrum, von denen für ganz Baden-Württemberg nach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind. Das Oberzentrum Heidelberg übernimmt auch für die Gemeinden Bammental, Dossenheim, Eppelheim, Gaiberg, Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Neckargemünd, Nußloch, Sandhausen, Schönau, Schriesheim, Wiesenbach und Wilhelmsfeld die Funktion eines Mittelbereichs.
Heidelberg liegt im Verlaufe des Europäischen Fernwanderweges (Mittelschweden - Umbrien)
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Heidelberg. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören mit Ausnahme von Mannheim, das eine kreisfreie Stadt ist, zum Rhein-Neckar-Kreis:
Edingen-Neckarhausen, Dossenheim, Schriesheim, Wilhelmsfeld, Schönau, Neckargemünd, Bammental, Gaiberg, Leimen, Sandhausen, Oftersheim, Plankstadt, Eppelheim und Mannheim
Stadtgliederung
Die Stadt Heidelberg ist in die nachfolgenden 14 Stadtteile gegliedert, die meist einen eigenen Bezirksbeirat haben, der zu wichtigen den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören ist. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme liegt jedoch beim Gemeinderat der Gesamtstadt Heidelberg. Zu einigen Stadtteilen gehören auch kleinere separat gelegene Wohnplätze.
- Altstadt
- Bergheim
- Boxberg
- Emmertsgrund
- Handschuhsheim
- Kirchheim mit Patrick-Henry-Village und den Weilern Kurpfalzhof, Hegenichhof, Pleikartsförsterhof
- Neuenheim
- Pfaffengrund
- Rohrbach
- Schlierbach
- Südstadt
- Weststadt
- Wieblingen mit Grenzhof
- Ziegelhausen mit Abtei Neuburg
Geschichte

Vorgeschichte
1907 wurde in Mauer in der Nähe von Heidelberg der Unterkiefer des sog. Homo heidelbergensis gefunden, der auf ein Alter von etwa 500.000 Jahren geschätzt wird.
Auf dem Heiligenberg, der sich nördlich des Neckars auf dem Gebiet des Stadtteils Neuenheim erhebt, hat man Besiedlungsspuren aus der Jungsteinzeit, der Kelten und der Römer gefunden. Bei Heidelberg führte eine römische Brücke über den Neckar. Seit dem frühen Mittelalter befand sich auf dem hinteren Gipfel das Michaelskloster, eine Probstei des Klosters Lorsch.
Mittelalter
Der älteste schriftliche Erwähnung Heidelbergs stammt aus dem Jahr 1196.
Viele der umliegenden Gemeinden und Ortsteile sind allerdings erheblich älter. Einige von ihnen werden im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt (Handschuhsheim 765, Kirchheim 767) und wurden demnach im 6. bis 8. Jh. besiedelt.
Die Universität wurde im Jahr 1386 gegründet. Sie ist damit die älteste Universität auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war Heidelberg Residenz des Pfalzgrafen bei Rhein, einem der weltlichen deutschen Kurfürsten.
Neuzeit
Von der ersten Phase des Dreißigjährigen Kriegs war auch Heidelberg betroffen: Nachdem Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz ("Winterkönig"), 1619 als böhmischer Gegenkönig gewählt, 1620 in der Schlacht am Weißen Berge geschlagen wurde, eroberte Johann Tserclaes Graf von Tilly als Heerführer der Katholischen Liga 1622 Heidelberg und erbeutete die Bibliotheca Palatina. Sie wurde von Herzog Maximilian I. (Bayern) 1623 an Papst Gregor XV. verschenkt und der Bibliotheca Vaticana einverleibt.
Heidelberg wurde erneut am 2. März 1689 (und noch einmal 1693) im Zuge des französisch-pfälzischen Erbfolgekriegs erobert und durch die Franzosen verwüstet. Dabei wurde auch das Schloss teilweise zerstört und gehört seither zu den berühmtesten romantischen Schlossruinen oder ist sogar eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands überhaupt.
Im Jahre 1720 wurde die Residenz des Kurfürsten nach Mannheim verlegt. 1763 wird die Kurpfälzische Akademie gegründet.

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 kam Heidelberg mit der gesamten rechtsrheinischen Pfalz an das Kurfürstentum (ab 1806 Großherzogtum) Baden. 1808 wurde die Stadt Sitz des Stadtamtes Heidelberg. Daneben gab es noch ein Ober- und ein Unteramt Heidelberg, welche 1813 zum Landamt Heidelberg vereinigt wurden. Stadtamt und Landamt Heidelberg wurden 1826 zum Oberamt Heidelberg zusammengeschlossen, aus dem 1863 das Bezirksamt Heidelberg hervorging, welches 1924 um die Gemeinden des aufgelösten Bezirksamtes Eberbach erweitert wurde.
1840 wird mit dem Teilstück Mannheim - Heidelberg der Badischen Hauptbahn die erste Eisenbahnlinie in Baden eröffnet. 1846 entsteht in Heidelberg die erste Freiwillige Feuerwehr.
Aus den Bezirksämtern Heidelberg und Wiesloch wurde schließlich 1938 der Landkreis Heidelberg gebildet, der bis 1972 bestand. 1939 schied die Stadt Heidelberg aus dem Landkreis Heidelberg aus und wurde eine kreisfreie Stadt, blieb aber weiterhin Sitz des Landkreises. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Heidelberg mit dem Landkreis Mannheim zum heutigen Rhein-Neckar-Kreis vereinigt. Heidelberg selbst blieb eine kreisfreie Stadt und wurde "Kreisstadt" des neuen Landkreises.
1944 wird in Heidelberg das erste deutsche Zyklotron in Betrieb genommen. Heidelberg überstand als eine der wenigen deutschen Großstädte den 2. Weltkrieg nahezu unversehrt.
Bei einem der ersten Terroranschläge der RAF am 24. Mai 1972 auf das Europahauptquartier der US-Armee werden drei US-Soldaten getötet und fünf verletzt. Im selben Jahr finden mit den Sommer-Paralympics 1972 erstmals die Weltfestspiele der Behinderten in Deutschland statt.
Eingemeindungen
Ehemals selbständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, die in die Stadt Heidelberg eingegliedert wurden
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
1891 | Neuenheim | 497 |
1903 | Handschuhsheim | 1.546 |
1920 | Wieblingen | 966 |
1920 | Kirchheim | 1.375 |
1927 | Rohrbach | 1.140 |
1920/35 | Grenzhof | 445 |
01.01.1975 | Ziegelhausen | 1.475 |
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.
Jahr | Einwohnerzahlen |
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um 1439 | etwa 5.200 |
um 1588 | etwa 6.300 |
1717 | 1.220 Familien |
1784 | 10.754 |
1810 | 10.312 |
1830 | 13.345 |
1. Dezember 1871 ¹ | 19.983 |
1. Dezember 1890 ¹ | 31.739 |
1. Dezember 1900 ¹ | 43.998 |
1. Dezember 1910 ¹ | 56.016 |
16. Juni 1925 ¹ | 73.034 |
16. Juni 1933 ¹ | 84.759 |
17. Mai 1939 ¹ | 84.273 |
1946 | 111.766 |
13. September 1950 ¹ | 118.449 |
6. Juni 1961 ¹ | 125.300 |
27. Mai 1970 ¹ | 129.656 |
30. Juni 1975 | 130.000 |
30. Juni 1980 | 131.900 |
30. Juni 1985 | 133.800 |
27. Mai 1987 ¹ | 127.768 |
30. Juni 1997 | 130.300 |
¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
In Heidelberg wurde schon sehr früh die Reformation eingeführt. Anfangs war die Bevölkerung eher Martin Luther zugetan, doch führte Kurfürst Ottheinrich 1556 das reformierte Bekenntnis nach Johannes Calvin ein. (1563 "Heidelberger Katechismus"). Über lange Zeit war Heidelberg somit eine protestantische Stadt. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt zum Teil rekatholisiert, doch blieb das reformierte beziehungsweise lutherische Bekenntnis vorherrschend. Allmählich machte die katholische Bevölkerung jedoch fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung aus. 1821 wurde im Großherzogtum Baden die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden durchgeführt. Heute gehören alle protestantischen Gemeinden, sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören, zum Dekanat Heidelberg innerhalb des Kirchenkreises Nordbaden der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Die römisch-katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Heidelberg der Erzdiözese Freiburg.
Gegen die jüdischen Bewohner der Stadt kam es schon vor der Zeit des Nationalsozialismus immer wieder (z.B. 1819) zu Ausschreitungen.
Politik
Wahlergebnisse der Gemeinderatswahlen | |||||
1999 | 2004 | ||||
Partei | Stimmen | Sitze | Partei | Stimmen | Sitze |
CDU | 32,5% | 14 | CDU | 25,9% | 11 |
SPD | 22,6% | 10 | SPD | 21,6% | 9 |
GAL | 14,5% | 6 | GAL | 21,4% | 9 |
HD'ler | 13,1% | 5 | HD'ler | 10,6% | 4 |
FDP | 4,4% | 2 | FDP | 6,8% | 3 |
FWV | 5,1% | 2 | FWV | 4,5% | 2 |
gen.hd | 0,5% | gen.hd | 3,2% | 1 | |
BL | 3,1% | 1 | |||
Andere | 7,4% | 1 | Andere | 2,8% | 0 |
Wahlbeteiligung | |||||
48,7% | 50,5% |
Stadtoberhäupter und Gemeinderat
An der Spitze der Stadtverwaltung in Heidelberg stand als herrschaftlicher Beamter über lange Zeit der Stadtschultheiß, der seit 1717 den Titel "Stadtdirektor " trug. Nach dem Übergang an Baden trug das Stadtoberhaupt zunächst den Titel Oberbürgermeister, ab 1819 Erster Bürgermeister und ab 1875 erneut Oberbürgermeister.
Die Stadtoberhäupter seit 1701:
- 1701 - 1705: Regierungsrat Neukirch
- 1705 - 1717: Leonhard Bruggen
- 1717 - 1720: Regierungsrat von Pardon
- 1720 - 1734: Regierungsrat Kubas
- 1734 - 1743: Davon von Driesch
- 1743 - 1754: Flander
- 1754 - 1756: Regierungsrat Schwaan
- 1756 - 1770: Regierungsrat Geiger
- 1770 - 1779: Regierungsrat Eßleben
- 1779 - 1789: Hofgerichtsrat Sartorius
- 1789 - ? Regierungsrat Traiteuer
- 1805 - 1819: Daniel Mays
- 1819 - 1832: Peter Lombardino
- 1832 - 1840: Jakob Wilhelm Speyerer
- 1840 - 1845: Georg Leonhard Ritzhaupt
- 1845 - 1849: Christian Friedrich Winter
- 1849 - 1851: Jakob Wilhelm Speyerer
- 1851 - 1852: Ludwig Walz
- 1852 - 1856: Karl Michael Anderst
- 1857 - 1875: Heinrich Krausmann
- 1875 - 1884: Heinrich August Bilabel
- 1885 - 1913: Carl Wilckens
- 1914 - 1928: Ernst Walz
- 1928 - 1945: Karl Neinhaus
- 1945 - 1946: Ernst Walz jun.
- 1946 - 1952: Hugo Swart
- 1952 - 1958: Karl Neinhaus
- 1958 - 1966: Robert Weber
- 1966 - 1990: Reinhold Zundel (bis 1980 SPD)
- 1990 - 2025: Beate Weber (SPD)
Der Gemeinderat besteht aus 40 ehrenamtlichen Mitgliedern sowie dem Oberbürgermeister als Vorsitzenden. Der Rat wird jeweils für die Dauer von 5 Jahren gewählt.
Aufgabe des Gemeinderates ist, zusammen mit dem Oberbürgermeister über alle Angelegenheiten der Stadt zu entscheiden. Er kontrolliert die Stadtverwaltung und überwacht die Durchsetzung seiner Beschlüsse.
Sonstige Gremien
Bezirksbeirat
Die Vertretung der 14 Stadtteile und Gemeindebezirke wird durch den Bezirksbeirat gewährleistet. Er soll ein bürgernahes Funktionieren der Stadtverwaltung sicherstellen. Die Mitglieder des Bezirksbeirats dienen als Ansprechpartner für Probleme direkt vor Ort.
Ausländerrat/Migrationsrat
Seit 1989 tagt der Ausländerrat/Migrationsrat. Der Ausländerrat arbeitet mit allen ausländischen und deutsch-ausländischen Vereinigungen der Stadt Heidelberg zusammen. Seit 2003 ist er auch für Migranten zuständig, was durch sich in der Namenserweiterung wiederspiegelt. Der Ausländerrat/Migrationsrat vertritt die Interessen ausländischer Einwohner gegenüber dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung.
Jugendrat
1999 wurde zum ersten Mal der Jugendrat gewählt. Er setzt sich aus insgesamt 20 Schülern Heidelberger Schulen zusammen und wird für die Dauer von 2 Jahren gewählt. Mitglieder dürfen nicht älter als 21 Jahren sein. Die Sitze verteilen sich auf die Schultypen wie folgt: 3 Haupt- oder Förderschüler, 3 Realschüler, 7 Gymnasiasten sowie 7 Berufsschüler.
Dezernate
Die Verwaltung der Stadt ist in Form von 4 Dezernaten organisiert, welche für die Arbeitsbereiche "Allgemeine Verwaltung", "Bauen und Sport", "Soziales, Schule und Kultur" und "Umwelt und Energie" zuständig sind. Insgesamt 38 Ämter und Referate sind den Dezernaten zugeordnet.
Wappen
Das Wappen der Stadt Heidelberg zeigt in Schwarz auf grünem Dreiberg schreitend, der rot bewehrte, rot bezungte und rot gekrönte goldene kurpfälzische Löwe. Das Wappen wurde in seiner heutigen Form 1898 von der Stadt angenommen und wird in der heutigen stark stilisierten Form seit 1969 geführt. Die Stadtfarben sind schwarz-gelb.
Der Löwe ist das Wappentier der Pfalzgrafen, da Heidelberg lange Residenzstadt der Kurpfalz war. Der Dreiberg spielt wohl auf den Namen der Stadt an und ist insofern ein so genanntes "redendes" Symbol. Zeitweise war dieser Dreiberg auch nicht im Wappen abgebildet.
Städtepartnerschaften
Heidelberg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Montpellier, Frankreich, seit 1961
- Cambridge, Großbritannien, seit 1965
- Rehovot, Israel, seit 1983
- Simferopol, Ukraine, seit 1991
- Bautzen, Sachsen, seit 1991
- Kumamoto, Japan, seit 1992
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Verkehr
Durch das westliche Stadtgebiet führt die Bundesautobahn A 5 (Alsfeld - Weil am Rhein), die im Norden der Stadt die Autobahn A 656 (nach Mannheim) kreuzt. Ferner durchziehen die Bundesstraßen B 3 (Buxtehude - weil am Rhein), B 37 Mannheim - Eberbach und B 535 Schwetzingen - Heidelberg die Stadt. Heidelberg ist auch an Netz der S-Bahn RheinNeckar angeschlossen, die den gesamten Rhein-Neckar-Raum erschließt und Linien bis in die Pfalz und nach Südhessen führt. Eine Anknüpfung an das S-Bahn-Netz Karlsruhe ist geplant. Im Fernverkehr ist Heidelberg mit ICEs der Linie Stuttgart-Köln(L 45; zweistündlich),Zürich-Frankfurt(L 87;einzelne Züge) und mit ICEs Stuttgart-Hamburg(L 20; einzelne Züge)erreichbar, sowie mit ECs/ICs der Linie Salzburg-Frankfurt(L 62; zweistündlich), Stuttgart-Dortmund(L 60,zweistündlich) und ICs Karlsruhe-Stralsund(L 26; zweistündlich)
Der öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) versorgen mehrere Linien der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB), eine Straßenbahnlinie der MVV OEG AG sowie Buslinien mehrerer Betriebe. Sie alle sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) zu benutzen.
Siehe auch: Nahverkehr in Heidelberg
Medien
In Heidelberg erscheint als Tageszeitung die Rhein-Neckar-Zeitung. Sie hat mehrere Lokalausgaben.
Heidelberg ist Standort einiger Rundfunk-Sendeanlagen. Neben dem Fernsehturm des SWR auf dem Königsstuhl bei 8°43'46" östliche Länge und 49°24'16" nördliche Breite sind dies der am 30. April 2004 stillgelegte Mittelwellensender Dossenheim (gegen Erde isolierter, abgespannter Stahlrohrmast von 51 Metern Höhe) des SWR bei 8°40'22" östliche Länge und 49°26'32" nördliche Breite, der zusammen mit den Mittelwellensendern in Obereisesheim und Ulm-Jungingen ein Gleichwellennetz für die MW-Frequenz 711 kHz bildete und der gegen Erde isolierte, abgespannte Sendemast des AFN im Stadtteil Wieblingen bei 8°38'42" östliche Länge und 49°25'57" nördliche Breite, der zur Verbreitung von AFN-Programmen auf der MW-Frequenz 1143 kHz und der UKW-Frequenz 104,6 MHz dient.
Gerichte
Heidelberg verfügt über ein Amtsgericht und ein Landgericht, die beide zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehören.
Bildung und Forschung
Universitäten
- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; gegründet 1386; älteste Universität auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands
- Pädagogische Hochschule Heidelberg; gegründet 1962 aus den 1904 als Vorseminar, später Lehrerseminar und ab 1952 als Pädagogisches Seminar bezeichneten Einrichtungen, seit 1971 wissenschaftliche Hochschule
- Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg; gegründet 1931 als Einrichtung der Evangelischen Landeskirche in Baden
- Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg; mit 7 Teilbereichen der Religion und Kultur des Judentums
- Fachhochschule Heidelberg - Staatlich anerkannte Fachhochschule der SRH-Gruppe (Stiftung Rehabilitation Heidelberg)
Forschung
In Heidelberg befinden sich zahlreiche Forschungsinstitute, insbesondere für Biowissenschaften, aber auch aus anderen Bereichen:
- das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ)
- das European Molecular Biology Laboratory (EMBL)
- folgende Max-Planck-Institute:
- Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau
- Landessternwarte auf dem Königstuhl
- Heidelberger Akademie der Wissenschaften (gegründet 1763 als Kurpfälzische Akademie)
Schulen
In Heidelberg befinden sich zudem zahlreiche Schulen:
- das Englische Institut
- das Bunsengymnasium
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Theater der Stadt Heidelberg (Oper, Schauspiel)
- Freier Theaterverein Heidelberg e.V.
- betreibt das TiKK - Theater im Kulturhaus Karlstorbahnhof
- etwa 30 Mitgliedsgruppen
- Musik Theater Heidelberg
- Jugendtheater Zwinger 3 und Studio
- Stephge junges theater Pfaffengrund
- Taeter Theater
- Theatergemeinde Volksbühne Heidelberg e.V.
- Theaterwerkstatt Heidelberg
- UnterwegsTheater
- Zimmertheater Heidelberg
Orchester und Chöre
- Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg
- Cappella Palatina Heidelberg; Kirchenmusik an der Jesuitenkirche Heidelberg
- Der Heidelberger Motettenchor unter der Leitung von Hans Jochen Braunstein
- Der Heidelberger HardChor unter der Leitung von Bernhard Bentgens
Museen

- Antikenmuseum und Abguss-Sammlung des Archäologischen Instituts
- Apothekenmuseum
- Bonsai-Museum
- Carl-Bosch-Museum
- Deutsches-Apotheken-Museum
- Deutsches Verpackungs-Museum
- Friedrich-Ebert-Gedenkstätte
- Heimatmuseum Kirchheim
- Heimatmuseum Rohrbach
- Heimatmuseum Ziegelhausen
- Kurpfälzisches Museum
- Museum für sakrale Kunst und Liturgie
- Museum Geologie/Paläontologie
- Museum Haus Cajeth
- Sammlung Prinzhorn
- Studentenkarzer
- Textilsammlung Max Berk
- Universitätsmuseum
- Völkerkundemuseum
- Zoologisches Museum und Zoo Heidelberg
- Der Codex Manesse eine mittelhochdeutsche Liederhandschrift wird in der Universitätsbibliothek verwahrt. Ein Faksimile wird ständig dort ausgestellt.
Bauwerke

Heidelberg ist eine der wenigen deutschen Großstädte mit einer weitgehend erhaltenen Altstadt, da diese während des Zweiten Weltkriegs von Bombardierungen verschont blieb. In der Altstadt, die mit 1,6 km Länge eine der größten Fußgängerzonen Europas hat, befindet sich auch der Großteil der Sehenswürdigkeiten.
Folgende Sehenswürdigkeiten sind besonders erwähnenswert:
- Schloss (Wahrzeichen der Stadt; "berühmteste Ruine Deutschlands" mit dem Großen Fass)
- Universitätsbibliothek
- Kirchen
- Alte Brücke über den Neckar
- Hotel zum Ritter
- Bergfriedhof mit dem Grab des Reichspräsidenten Friedrich Ebert
- Philosophenweg
- Abtei Neuburg
- Ruinen des Stephans- und Michaelskloster auf dem Heiligenberg
- Fernsehturm mit Aussichtsplattform auf dem Königstuhl (Höhe: 82 Meter)
- Sternwarte auf dem Königstuhl
- Thingstätte auf dem Heiligenberg
Die Bergbahn auf den Königstuhl wurde zum 30. April 2003 vorübergehend stillgelegt, da aufgrund einer technischen Untersuchung die Betriebsgenehmigung erlosch (Link). Die Wiederinbetriebnahme ist nach Abschluss der Umbaumaßnahmen für das Jahresende 2004 geplant.
Sehenswürdigkeiten im Umland
Sehenswert im Umland Heidelbergs sind vor allem die Städte Speyer, Worms, Schwetzingen (insbesondere das Schloss mit bemerkenswertem Park), Ladenburg, Bruchsal, Mannheim, Wiesloch und die Bergstraße sowie das romantische Neckartal.
Regelmäßige Veranstaltungen
- März/April: "Heidelberger Frühling" Musikfestival
- März/April: Internationaler Ostereiermarkt Heidelberg
- April: Halbmarathon am letzten Wochenende im April
- Mai: Frühlingsmesse auf dem Messplatz
- Juli: Deutsch-Amerikanisches Volksfest in der Patrick-Henry-Village (findet wegen des 11. Septembers zur Zeit nicht mehr statt.)
- Juli/August: "Heidelberger Schlossfestspiele" im Schlosshof
- September: "Heidelberger Herbst" in der Altstadt
- Oktober: Herbstmesse
- Oktober/November: Heidelberger Theatertage, "Enjoy Jazz"
- November: "Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg"
- November/Dezember: Weihnachtsmarkt in der Altstadt
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Liste ist möglicherweise nicht abschließend.
- 1819 Oberhofgerichtsrat Christian Friedrich Walz
- 1819 Kreisrat Frhr. Philipp von Hertling
- 1829 Anton Friedrich Justus Thibaut
- 1829 Kreisdirektor August Heinrich Fröhlich
- 1833 Professor Friedrich Tiedemann
- 1836 Stadtdirektor Ludwig Friedrich Eichrodt
- 1836 Karl Joseph Anton Mittermaier
- 1839 Heinrich Eberhard Gottlob Paulus
- 1841 Maximilian Joseph von Chelius
- 1846 Carl Theodor Welcker
- 1852 Carl Adolph von Vangerow und Friedrich Christoph Schlosser
- 1860 Ludwig Häusser
- 1861 Robert von Mohl
- 1862 Carl Daniel Heinrich Rau
- 1863 Robert Wilhelm Bunsen
- 1869 Hermann von Helmholtz
- 1869 Nikolaus Friedreich
- 1870 Gustav Kirchhoff
- 1885 Oberst Artur von Horn
- 1886 J. Viktor von Scheffel
- 1886 Dr. Carl Hoff
- 1886 Joseph Durm
- 1888 Georg Weber
- 1890 Oberamtsrichter Dr. Karl Kah
- 1891 Albert Mays
- 1894 Kuno Fischer
- 1895 Otto von Bismarck
- 1898 Adolf Kussmaul
- 1899 Karl Gegenbaur und Ernst Immanuel Bekker
- 1901 Wilhelm Blum
- 1901 Staatsminister a. D. Dr. Nokk
- 1902 Geh. Oberregierungsrat Dr. Heinrich Pfister
- 1906 Adolf Hausrath
- 1910 Generalleutnant Leopold von Winning
- 1910 Cromartie Sutherland-Leveson-Gower, 22nd Earl of Sutherland, 4th Duke of Sutherland (1851-1913)
- 1911 Kommerzienrat Alexander Wacker in Schachen
- 1913 Anna Blum, Karl Wilckens und Karl Mittermaier
- 1915 Wilhelm Landfried
- 1918 Max Klingel
- 1919 Dr. A. Bürklin, Generalintendant
- 1920 Guido Schmitt
- 1922 Ludolf von Krehl
- 1924 Franz Sales Kuhn
- 1925 Friedrich Schott und Wilhelm Meyer-Förster
- 1926 Ernst Walz und Wilhelm Salomon-Calvi
- 1928 Max Wolf und Jacob Gould Schurman
- 1933 Adolf Hitler und Philipp Lenard
- 14. Februar 1950 Rupert Rohrhurst
- 1952 Hermann Maas
- 1953 Karl Lohmeyer
- 1954 Richard Benz
- 1963 Dr. Carl Neinhaus und Josef Amann
- 1965 Maria von Graimberg und François Delmas
- 11. Februar 2000 Hans-Georg Gadamer
- 30. September 2001 Georges Frêche (Montpellier)
- 27. Juli 2004 Hilde Domin, Lyrikerin
Söhne und Töchter der Stadt
Die folgende Übersicht enthält bedeutende in Heidelberg geborene Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Heidelberg hatten oder nicht wurde nicht berücksichtigt. Viele sind nach ihrer Geburt von Heidelberg weggezogen und anderenorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- 1424, 1. Januar, Ludwig IV. der Sanftmütige, † 13. August 1449 in Worms, Kurfürst von der Pfalz
- 1448, 14. Juli, Philipp der Aufrichtige, † 25. Februar 1508 in Germersheim, Kurfürst von der Pfalz
- 1652, 27. Mai, Liselotte von der Pfalz; † 8. Dezember 1722 in Saint-Cloud bei Paris, Herzogin von Orléans, Schwägerin Ludwigs XIV.
- 1692 oder 1698, Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß; † 4. Februar 1738 in Stuttgart (hingerichtet); Finanzmann
- 1863, 21. Juni, Max Wolf, † 3. Oktober 1932, Astronom
- 1871, 4. Februar, Friedrich Ebert; † 28. Februar 1925 in Berlin, Politiker (SPD), MdR, MdL (Bremen), erster Reichspräsident Weimarer Republik (1919-1925), auf dem Bergfriedhof begraben
- 1895, 29. März, Ernst Jünger, Schriftsteller; † 17. Februar 1998 in Riedlingen
- 1896, 4. Oktober, Johannes Wüsten, † 6. April 1943 in Brandenburg, Schriftsteller
- 1906, 25. Dezember, Ernst Ruska, † 27. Mai 1988 in Berlin, Erfinder des Elektronenmikroskops
- 1925, 20. September, Rama VIII., † 9. Juni 1946 in Bangkok, König von Thailand
- 1926, 17. September, Klaus Schütz, Politiker (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin
- 1930, 29. Juni, Ernst Albrecht, Politiker (CDU), MdL (Niedersachsen), Ministerpräsident von Niedersachsen (1976-1990)
- 1931, 11. August, Gerhard Weiser, † 10. September 2003 in Sinsheim, Politiker (CDU), MdL (Baden-Württemberg), Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg
- 1943, 23. Dezember, Silvia Sommerlath, Königin von Schweden
- 1948, 9. Oktober, Jackson Browne, US-amerikanischer Rockmusiker
- 1957, 21. Oktober, Wolfgang Ketterle, Nobelpreisträger für Physik (2001)
- 1960, 13. Oktober, Pe Werner alias Petra Werner, Sängerin ("Kribbeln im Bauch", "Was bleibt, wenn die Liebe geht")
- 1964, 3. Oktober, Ute Vogt, Politikerin (SPD), MdB, stv. SPD-Bundesvorsitzende
- 1969, 14. Juni, Steffi Graf, Tennisspielerin
Kein Sohn der Stadt, aber hier gestorben ist unter anderem
- Alexandru Ioan Cuza,* 15. Mai 1873, erster Fürst und Gründer Rumänien.
Literatur
- Heidelberg. Geschichte und Gestalt. Hrsg. von Elmar Mittler. Heidelberg: Universitätsverlag C. Winter 1996
- Eine Ortsgeschichte aus der Kurpfalz
- Heidelberg, ISBN 3-9215-2446-6
- Heidelberg ... neu entdecken, ISBN 3-8313-1303-2
- Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Stadt
- Bebilderter Rundgang durch Heidelberg
- StadtPanoramen Heidelberg - 360-Grad-Panoramen im Großformat mit Info-Links
- Webkatalog mit Links zu Sehenswürdigkeiten, Kultur und Gastronomie in Heidelberg
- Schloss Heidelberg - Schlossführungen in 7 Sprachen
- Historisch-architektonische Seite (umfangreiche Seminararbeit)
- Ruprecht-Karls-Universität
- Geschichte Heidelberger Stadtteile
- WebCam der Carl-Bosch-Schule mit Sicht auf das Heidelberger Schloss
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