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Lüneburger Heide

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Gemeiner Wacholder in der Lüneburger Heide
Lüneburger Heide

Die Lüneburger Heide ist eine Landschaft in Niedersachsen im Städtedreieck zwischen Hamburg, Bremen und Hannover. Das Gebiet der Lüneburger Heide erstreckt sich über die Landkreise Celle, Gifhorn, Soltau-Fallingbostel, Uelzen, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Harburg zwischen den Flüssen Aller im Süden und Elbe im Norden.

Im Zentrum der Lüneburger Heide um den Wilseder Berg befindet sich das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide mit einer Fläche von 234,4 km², von denen etwa 58% Wald- und 13% Heideflächen sind. Dabei handelt es sich um die größten zusammenhängenden Heideflächen Europas.

Im Jahr 1975 kam es zu ausgedehnten Waldbränden in weiten Teilen der Lüneburger Heide, am ausgedehntesten im Gebiet um Eschede bei Celle.

In den ländlichen Gebieten der Region spricht man zum Teil bis heute einen plattdeutschen Dialekt namens Heidjerisch. Der Name lehnt sich an die Bezeichnung der Einwohner der Lüneburger Heide – "Heidjer" – an.

Entstehung der Lüneburger Heide

Auf den flachgewellten, sandigen Geestflächen der Lüneburger Heide entstand im Mittelalter durch Abholzung der großen Wälder als Sekundärvegetation die von Besenheide (Calluna vulgaris) und Wacholder (Juniperus spec L) geprägte typische Heidelandschaft. Das Holz der Wälder wurde als Brennholz zum Trocknen des Salzes in der Lüneburger Saline benötigt. Die Heide ist also keine Naturlandschaft, sondern eine erst durch das Eingreifen des Menschen geschaffene Kulturlandschaft. Um zu verhindern, dass die Heidepflanzen verholzen und durch Bäume, vor allem die Birke, verdrängt werden, lässt man regelmäßig Schafe, vor allem die einheimischen Heidschnucken, die Heideflächen abgrasen.

Im Jahr 1910 begann der Verein Naturschutzpark e.V. (VNP) mit dem Aufkauf von Acker- und Heideflächen, um sie als Heidefläche wieder herzurichten bzw. zu erhalten. Der VNP ist Eigentümer eines Teils des Naturschutzgebietes.

Geographie

Klimadiagramm Soltau

Die höchste Erhebung der Lüneburger Heide ist mit 169 m der Wilseder Berg, an dem die Wümme entspringt. Weitere Flüsse sind im Süden die Aller, die Vissel, die Böhme und die Örtze, im Norden zur Elbe hin die Ilmenau, die Luhe und die Seeve.

Am nordwestlichen Rand der Lüneburger Heide und südlich von Schneverdingen befinden sich Moorflächen.

Das Klima der Lüneburger Heide ist gemäßigt mit kühlen Wintern und milden Sommern bei ganzjährigen Niederschlägen.


Wirtschaft und Verkehr

Die Lüneburger Heide hat eine große Bedeutung als Naherholungsziel für die umgebenden Großstädte Hamburg, Hannover und Bremen. Neben dem Wochenendtourismus hat auch der überregionale Fremdenverkehr eine große wirtschaftliche Bedeutung. Durch die Lüneburger Heide führen die Autobahnen A 7, A 27 und A 250 sowie die Eisenbahnstrecken

Städte und größere Gemeinden

Bad Bevensen Bergen Bispingen Bothel
Buchholz in der Nordheide Celle Bad Fallingbostel Faßberg
Fintel Gifhorn Lauenbrück Lüneburg
Munster Neuenkirchen Scheeßel Schneverdingen
Schwarmstedt Soltau Tostedt Uelzen
Unterlüß Visselhövede Walsrode Wietzendorf

Literatur

Hermann Cordes u.a.: Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Geschichte, Ökologie, Naturschutz. Bremen Hauschild-Verlag, 1997. ISBN 3-931785-36-X


Siehe auch: Liste der Naturschutzgebiete in Deutschland