Schweiz
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Amtssprache | Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch | ||||
Hauptstadt | Bern (Bundesstadt)[1] | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Gesamter Bundesrat (als prima inter pares 2007 Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey) | ||||
Regierungschef | Wegen des für den Bundesrat geltenden Kollegialitätsprinzips kennt die Schweiz keinen Regierungschef | ||||
Fläche | 41'285 [2] km² | ||||
Einwohnerzahl | 7'507'300 [3] (Ende 2006) | ||||
Bevölkerungsdichte | 180.7[2] Einwohner pro km² | ||||
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 52'879 US-$ (2005) | ||||
Währung | 1 Schweizer Franken = 100 Rappen | ||||
Errichtung | 1291 der Legende nach | ||||
Unabhängigkeit | 1499 de facto vom Heiligen Römischen Reich (Frieden zu Basel) 1648 anerkannt (Westfälischer Frieden) 1848 moderner Bundesstaat | ||||
Nationalhymne | Schweizerpsalm | ||||
Nationalfeiertag | 1. August | ||||
Zeitzone | UTC+1 MEZ UTC+2 MESZ (März–Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | CH | ||||
Internet-TLD | .ch | ||||
Telefonvorwahl | +41 | ||||
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Die Schweizerische Eidgenossenschaft (franz. Confédération suisse, ital. Confederazione Svizzera, rätoroman. Confederaziun svizra, lat. Confoederatio Helvetica), kurz Schweiz, ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa. Der Name Schweiz ist die ins Hochdeutsche übertragene Form des Kantonsnamens Schwyz, der auf die gesamte Eidgenossenschaft verallgemeinert wurde.
Die Schweiz liegt zwischen Bodensee und Genfersee, Alpenrhein und Jura, Hochrhein und Alpensüdrand. Sie grenzt nördlich an Deutschland (345.7 km Grenzlänge), östlich an Liechtenstein (41.1 km) und Österreich (165.1 km), südlich an Italien (734.2 km) und westlich an Frankreich mit 571.8 km gemeinsamer Grenzlänge. Somit hat die Schweiz eine Grenzlänge von 1857.9 km.
In Kürze
Die Schweiz versteht sich als «Willensnation» – ihre Bevölkerung bildet weder sprachlich noch konfessionell eine Einheit. Der nationale Zusammenhalt basiert unter anderem auf der gemeinsamen Geschichte, gemeinsamen Mythen, gemeinsamen politischen Grundhaltungen (Föderalismus, starke Volksrechte, Neutralität), der Landschaft, der Kleinheit und zum Teil aus dem Gefühl, in Europa einen Sonderfall zu bilden.
Die Eidgenossenschaft existiert als loser Staatenbund seit dem 13. Jahrhundert; einem Nationalmythos zufolge wurde sie am 1. August 1291 auf der Rütli-Wiese zur Gründung beschworen. Der 1. August ist deshalb Nationalfeiertag.
Die Schweiz in ihrer heutigen Form als föderalistischer Bundesstaat wurde mit der Bundesverfassung von 1848 geschaffen. Sie gliedert sich seit 1978 in 26 Kantone.
Die ständige Wohnbevölkerung beträgt 7.48 Millionen Menschen, davon sind 20.6 Prozent Ausländer. Die Lebenserwartung beträgt 82.8 Jahre für Frauen und 77.2 für Männer (BFS, 2005). Offizielle Landessprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. 41 Prozent der Schweizer Bürger sind römisch-katholisch und 40 Prozent evangelisch-reformiert.
Die Schweiz ist mit einem Bruttoinlandprodukt von durchschnittlich 58'000 Schweizer Franken (38'000 Euro) pro Einwohner und Jahr eines der wirtschaftlich stärksten Länder der Welt. Drei Viertel der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor tätig.
Die Schweiz versteht sich als aussenpolitisch neutral. Sie ist Mitglied der EFTA, des Europarats, der Welthandelsorganisation (seit 1995, bzw. seit 1959 der Vorläuferorganisation GATT), der UNO (seit 2002), nicht aber der Europäischen Union.
Das Landeskennzeichen der Schweiz ist «CH», für Confoederatio Helvetica, die lateinische Bezeichnung für Schweizerische Eidgenossenschaft.
Geographie


Die Schweiz gliedert sich in fünf geographische Räume, die klimatisch grosse Unterschiede aufweisen: den Jura, das Mittelland, die Voralpen, die Alpen und die Alpensüdseite.
38 % (14'813 km²) der Fläche der Schweiz werden landwirtschaftlich genutzt, 30.4 % (12'522 km²) sind Wald. Überbaut sind 5.8 % (2418 km²) und 25.5 % (10'531 km²) – vorwiegend in den Bergen – gelten als unproduktive Naturfläche.
Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 220 km, die grösste West-Ost-Ausdehnung 348 km.
Geologie
Die geologische Struktur der Schweiz ist im Wesentlichen das Ergebnis einer Plattenkollision Afrikas und Europas während der letzten Jahrmillionen. Geologisch wird die Schweiz in fünf Hauptregionen eingeteilt: Die Alpen bestehen im Kern aus Granit, der Jura ist ein junges Faltengebirge aus Kalkstein. Zwischen dem Jura und den Alpen liegt das teils flache, teils hügelige Mittelland. Dazu kommen noch die Poebene im südlichsten Zipfel des Tessins, dem Mendrisiotto (Mendrisio), sowie die Oberrheinische Tiefebene um Basel, welche zum allergrössten Teil ausserhalb der Schweiz liegen.
Berge


In der Schweiz gibt es 74 Viertausender. Davon befinden sich 55 ganz in der Schweiz, über 19 läuft die Grenze zu Italien. Die zwölf höchsten Berge der Schweiz befinden sich alle in den Walliser Alpen. Der höchste unter ihnen ist die Dufourspitze im Monte-Rosa-Gebirgsmassiv mit 4634 m. Die Dufourspitze ist damit gleichzeitig der höchste Punkt der Schweiz, allerdings befindet sie sich zum Teil auf italienischem Gebiet. Der höchste vollständig auf Schweizer Territorium liegende Berg ist der Dom. Er befindet sich zwischen Zermatt und Saas Fee, seine Höhe beträgt 4545 m. Der im Ausland bekannteste Berg in den Schweizer Alpen ist das Matterhorn (4478 m) südlich von Zermatt.
Im Berner Oberland bilden der Eiger (3970 m), der Mönch (4107 m) und die Jungfrau (4158 m) eine bekannte Dreiergruppe.

Die markanten Punkte der Ostalpen sind der Piz Bernina (4049 m), der östlichste Viertausender der Alpen, und der Piz Palü (3901 m).
In den Voralpen sind die Erhebungen deutlich niedriger, nichtsdestoweniger existieren hier bekannte Punkte, so der Luzerner Hausberg Pilatus (2132 m), der Titlis (3238 m), die Rigi (1797 m) im Kanton Schwyz oder der Säntis (2502 m) im Alpstein in der Ostschweiz.
Die grösste Erhebung im Jura befindet sich in Frankreich, es ist der Crêt de la Neige mit 1720 m. Der höchste Schweizer Jura-Berg ist der Mont Tendre mit 1679 m. Der bekannteste Vertreter ist jedoch vermutlich der Chasseral (1607 m). Weitere bedeutende Berge sind Dôle (1677 m), Chasseron (1607 m) und Suchet (1588 m). Der östlichste Ausläufer des Jura ist der Randen im Kanton Schaffhausen.
Siehe auch: Liste der Berge in der Schweiz

Seen
Die Schweiz hat aufgrund ihrer topografischen Struktur und vor allem aufgrund der Vergletscherung während der Eiszeiten rund 1500 Seen. Ein Grossteil sind kleinere Bergseen.
Der grösste See der Schweiz ist der Genfersee (580.03 km²) an der französischen Grenze. Er liegt zu knapp 60 % auf Schweizer Boden. Der an Deutschland und Österreich grenzende Bodensee ist mit 536.00 km² etwas kleiner (23.73 % der Uferlänge auf Schweizer Boden). Der Lago Maggiore an der italienischen Grenze (19.28 % auf Schweizer Territorium) bildet mit 193 m ü. M. den tiefsten Punkt der Schweiz. Die grössten sich ausschliesslich in der Schweiz befindenden Seen sind der Neuenburgersee (215.20 km²), der Vierwaldstättersee (113.72 km²) und der Zürichsee (88.17 km²).
Siehe auch: Liste der Seen in der Schweiz
Flüsse
Zwei grosse Flüsse Europas, der Rhein und die Rhône, haben ihren Ursprung in der Schweiz. Beide entspringen im Gotthardmassiv. In der Schweiz befinden sich mehrere Wasserscheiden.
Der Rhein fliesst bei Reichenau im Kanton Graubünden aus Vorder- und Hinterrhein zusammen, wobei nur der Vorderrhein tatsächlich dem östlichen Gotthardmassiv entspringt. Der Hinterrhein entspringt im weiter südlich gelegenen Rheinwald, in der Nähe des San-Bernardino-Passes an der Grenze zum Tessin. Der Rhein fliesst von Reichenau in nördlicher Richtung durch das Rheintal und bildet die Grenze zum Fürstentum Liechtenstein und dem österreichischen Bundesland Vorarlberg bis in den Bodensee. Bei Konstanz verlässt er den Bodensee in westlicher Richtung und bildet zu einem grossen Teil die Grenze zu Deutschland (der grösste Teil des Kantons Schaffhausen und ein Teil des Kantons Basel-Stadt befinden sich nördlich des Rheins). Kurz nach Schaffhausen (Neuhausen) befindet sich der grösste Wasserfall Mitteleuropas, der Rheinfall (siehe Bild). Im weiteren Verlauf durchquert er die Stadt Basel und verlässt die Schweiz daraufhin in Richtung Norden, bis er schliesslich in die Nordsee mündet.
Die Rhône entspringt auf der westlichen Seite des Gotthardmassivs (Rhônegletscher) und fliesst durch den Kanton Wallis in den Genfersee. Am westlichen Seeende fliesst die Rhône durch die Stadt Genf, verlässt kurz darauf die Schweiz und mündet ins Mittelmeer.
Mit Ausnahme der Engadiner und Tessiner Gewässer münden alle Gewässer der Schweiz in den Rhein oder die Rhône. Der Inn entspringt südlich von St. Moritz (Maloja) im Engadin (Graubünden). Er fliesst durch Silser- und Silvaplanersee in Richtung Osten und verlässt die Schweiz bei Vinadi. Er passiert die bekannten Tiroler Städte Landeck und Innsbruck und mündet im bayerischen Passau in die Donau, welche ins Schwarze Meer mündet. Der Namensgeber des Kantons Tessin (ital. Ticino), der Ticino, entspringt im südlichen Gotthardmassiv und fliesst gen Süden durch die Nordhälfte des Kantons in den Lago Maggiore und verlässt damit die Schweiz. Er mündet schliesslich in den Po, der ins Mittelmeer mündet.
Innerhalb der Schweiz hat der Rhein mit 375 km den längsten Lauf, gefolgt vom Rhein-Zubringer Aare mit 295 km (die Aare entspringt wie die Rhône im westlichen Gotthardmassiv, allerdings im nordwestlichsten Teil). Die Rhône hat eine Länge von 264 km innerhalb der Schweiz.
Im nördlichen Gotthardmassiv entspringt zusätzlich der aus der Schweizer Geschichte bekannte Fluss Reuss, welcher in den Vierwaldstättersee, durch Luzern und schliesslich zusammen mit der aus Zürich kommenden Limmat in die Aare fliesst. Der wohl bekannteste Fluss des Jura ist der Doubs, der in Frankreich entspringt, nach Norden fliesst und teils die schweizerisch-französische Grenze bildet, teils auf Schweizer Boden fliesst. Im Kanton Jura macht der Doubs einen Richtungswechsel und fliesst in südwestlicher Richtung in die Saône.
Siehe auch: Liste der Flüsse in der Schweiz
Klima



Nördlich der Alpen herrscht gemässigtes mitteleuropäisches Klima, südlich der Alpen ist es eher mediterran. Das Klima ist regional jedoch sehr unterschiedlich. Dies ist bedingt durch die Höhenlage wie auch durch die geografische Lage.
Die Schweiz lässt sich geographisch in 4 Zonen gliedern:
- Jurabogen: dem gleichnamigen Hügelzug folgend sowie die Gebiete nördlich davon (v.a. Nordwestschweiz)
- Mittelland: das Gebiet zwischen Voralpen und Jurabogen
- Voralpen und Alpen: das gebirgige Gebiet südlich des Mittellandes
- Südschweiz: Gebiet primär südlich der Alpen: Wallis, Tessin, Engadin, Bündner Südtäler
Grundsätzlich herrscht vom Jurabogen über Mittelland und Voralpen/Alpen täglich ein ähnliches Wetter, während in der Südschweiz vollkommen anderes Wetter herrschen kann.
Während in der Innerschweiz, in den Alpen und im Tessin die durchschnittliche Niederschlagsmenge bei ungefähr 2000 mm/Jahr liegt, beträgt sie im Wallis (Rhônetal) nur 550 mm/Jahr; der trockenste Ort ist Ackersand mit 521 mm im Jahresmittel. Im Mittelland beträgt die Menge etwa 1000–1500 mm/Jahr. Die Niederschlagsmenge ist im Sommer mit Ausnahme des Rhônetals ungefähr doppelt so hoch wie im Winter. So liegt das Monatsmittel in Zürich im Januar bei 73 mm und im Juni bei 131 mm. Das Monatsmittel für Juli in Sion im Rhônetal dagegen liegt bei 40 mm und im Januar bei 61 mm (jeweils Auswertungen der Jahre 1961–1990). Primär abhängig von der Höhenlage fällt viel Niederschlag im Winter als Schnee. Dies vor allem in den Alpen und Voralpen, wo oft eine monatelang geschlossene Schneedecke vorhanden ist. Vergleichsweise selten schneit es in den Regionen um Genf und Basel sowie dem Südtessin, hier kann es auch Winter ohne Schneedecke geben.
Die Temperaturen in der Schweiz sind primär abhängig von der Höhenlage. Zudem sind sie in der Tendenz im Westen leicht höher als im Osten (ca. 1°). Generell liegt in den Niederungen die Durchschnittstemperatur im Januar bei rund -1 bis +1 °C. Im wärmsten Monat, dem Juli, liegt diese bei 16 bis 19 °C. Die Jahrestemperaturen betragen ungefähr 7 bis 9 °C. Der durchschnittlich wärmste Ort (mit einer MeteoSchweiz-Messstation) ist Locarno-Monti mit einem Jahresmittel von 11.5 °C, der kälteste auf dem Jungfraujoch mit -7.5 °C. Absolute Rekorde mass man in Grono mit 41.5 °C am 11. August 2003, beziehungsweise in La Brévine mit -41.8 °C (12. Januar 1987). Verglichen mit der Höhenlage von Vergleichsorten im Mittelland sind die Temperaturen im Rhônetal und in der Region Basel durchschnittlich 1-2° wärmer, in der Magadinoebene im Tessin 2-3° wärmer. Obwohl klimatisch zur Südschweiz zählend, sind die Temperaturen im Engadin um durchschnittlich 10° kälter. Dies liegt daran, dass das Engadin ein alpines Hochtal ist. Ähnliches gilt für die Seitentäler und das Goms im Wallis.
Während Hagel in den Alpen, in der Romandie wie auch im Tessin ein eher seltenes Ereignis ist, war deren Intensität in der Periode 1999–2002 vor allem im Emmental, im Laufental wie auch im Toggenburg am höchsten. Es hagelte dort bis zu 60 Minuten im Jahresdurchschnitt. In den anderen Regionen beschränkt sich Hagel auf unter 30 Minuten.
Nebel ist im ganzen Mittelland zu beobachten. Besonders häufig ist der Nebel entlang der Aare, der nördlichen Reuss wie auch im Thurgau, wo er vor allem im Herbst, aber auch im Winter und Frühfrühling, über mehrere Wochen auftreten kann. In den Tälern erscheint der Nebel seltener. Mit Ausnahme von Hochnebel ist Nebel im Jurabogen und der Region Basel ein vergleichsweise seltenes Phänomen.
Häufig auftretende Winde in der Schweiz sind der milde Föhn (in der Regel nicht am Jurabogen) und die kalte Bise (in der Regel nicht in der Südschweiz). Die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit ist 285 km/h (Jungfraujoch, 27. Februar 1990).
Bekannte Formen von Naturkatastrophen in der Schweiz sind Schnee- und Gerölllawinen sowie Überschwemmungen.
Flora
30 Prozent der Landoberfläche der Schweiz sind bewaldet. In den Alpen dominieren Nadelhölzer (Tannen, Fichten, Lärchen, Arven). Die Wälder in den Alpen haben wichtige Funktionen als Lawinen- Bannwald und Hochwasserschutz (der Wald fängt die Regenmenge auf und gibt sie nur langsam wieder ab). Im Mittelland, im Jura und auf der Alpensüdseite unterhalb von 1000 Metern wachsen Laubmischwälder und Laubwälder. Im Tessin gibt es als regionale Besonderheit ausgedehnte Kastanienwälder, die in früheren Zeiten eine Hauptrolle bei der Ernährung der Bevölkerung spielten.
Fauna
In der Schweiz gibt es ungefähr 40'000 Tierarten. Etwa 30'000 davon sind Insekten. Nur etwa 9'500 von diesen geschätzten 40'000 Tierarten sind beschrieben.
Säugetierarten gibt es nur 83, davon ist der grösste Teil den Fledermäusen und anderen Kleinsäugern zuzuordnen. Alle grossen Raubtiere sind in den letzten hundert Jahren aus der Schweiz verschwunden. Heute hat man die Wichtigkeit von Räubern in einem gesunden Ökosystem erkannt und Luchs, Wolf und Bär unter Schutz gestellt. Der Luchs wurde wieder in die Schweiz eingeführt. Er streift wieder durch die Wälder von Alpen und Jura. Der Wolf ist selbständig von Italien her eingewandert. Vor kurzem gab sogar ein Bär, ebenfalls von Italien her kommend, der Schweiz die Ehre. Am häufigsten zu beobachten ist jedoch der Rotfuchs. Er fühlt sich auch in den Schweizer Städten sehr wohl. Füchse waren oft Träger der Tollwut, doch dank intensiven Bemühungen, gab es in der Schweiz schon seit Jahren keinen Fall von Tollwut mehr. Dachse bewohnen oft mit Füchsen zusammen die selbe Wohnhöhle, sie litten stark unter der Verfolgung des Fuchses. Neben dem Luchs gibt es in der Schweiz noch vereinzelte Populationen von Wildkatzen. Fischotter sind bis heute ebenfalls aus der Schweiz verschwunden. Hauptgrund ist wohl der Zustand der Gewässer und die dadurch resultierenden Fischbestände. Oft in Siedlungen anzutreffen ist der Steinmarder. Sein Verwandter, der Baummarder, ist eher selten und hält Abstand zu Menschen.
Bei den Huftieren sind ebenfalls verschiedene Arten aus der Schweiz verschwunden. So zum Beispiel der Wisent und der Elch. Der Auerochse ist gänzlich ausgestorben, jedoch stammen die meisten europäischen Rinderrassen von ihm ab. Es wurde und wird immer noch versucht, den Auerochsen zurück zu züchten. Die daraus entstandene Form, wird als Heckrind bezeichnet. Einige ausgerottete Arten wie der Alpensteinbock wurden mittlerweile wieder eingeführt, er bevölkert das Hochgebirge der Alpen. Im Unterwallis gibt es zwei Kolonien von Mufflons, welche aus Frankreich eingewandert sind. Die Gämse ist in den höher gelegenen Regionen der Alpen sowie des Juras sehr häufig. Grösste Hirschart ist momentan der Rothirsch. In den Südranden im Kanton Schaffhausen und kleinen Grenzgebieten des Rafzerfeldes im Kanton Zürich kommt der Sikahirsch vor. Kleinste einheimische Hirschart ist das Reh. Das Reh ist wohl auch häufigste Hirschart, und besiedelt Mittelland und Jura. Ebenfalls recht häufig in einigen Gebieten ist das Wildschwein. Bei den Nagetieren, wurde der Biber wieder eingeführt.
Auch zahlreiche Vogelarten bevölkern die Schweiz. Die Schweizer Seen und Flüsse sind wichtige Rast- und Überwinterungsgebiete für zahlreiche Wasservögel. So überwintern jährlich mehrere Tausend Reiher-, Tafel- und Kolbenenten sowie Blesshühner, Gänsesäger und Haubentaucher in der Schweiz. Von den Greifvögeln sind vorallem der Turmfalke und der Mäusebussard sehr häufig. Wieder den gesamten Alpenraum besiedelt auch der Steinadler. Auch die Bestände von Habicht und Sperber haben sich wieder erholt und sind stabil. Der ausgerottete Bartgeier wurde im Schweizerischen Nationalpark ausgesetzt und im Jahr 2007 brüteten gleich drei Paare wieder erstmals in der Schweiz.
Von den Rauhfusshühnern besiedeln Haselhuhn, Alpenschneehuhn, Birkhuhn und Auerhuhn die Schweizer Alpen sowie z.T. den Jurabogen. Die Bestände des Auerhuhns sind jedoch aufgrund des Alpentourismus sowie der Intensivierung der Forstwirtschaft stark gefährdet. So ist das Auerhuhn bereits aus vielen Gebieten der Voralpen sowie des nördlichen Juras verschwunden. Naturschutzorganisationen bemühen sich jedoch intensiv für die Erhaltung der Art. Das Steinhuhn besiedelt die Gebiete im Bereich der Waldgrenze. Stark vom Aussterben bedroht sind das Rebhuhn, der Wachtelkönig sowie der Grosse Brachvogel.
Häufig in der Schweiz sind Eulenarten wie der Waldkauz, die Waldohreule, der Uhu, Sperlingskauz sowie Raufusskauz und Schleiereule. In den alten Bergwäldern leben viele Spechtarten. Singvögel sind in der Schweiz ebenfalls zahlreich vertreten. Durch die Ausdehnung des Siedlungsraumes, der Intensivierung der Landwirtschaft auch in immer höheren Bergregionen sowie den Wintertourismus sind viele Vogelarten in der Schweiz gefährdet.
An Reptilien sind vorallem viele Schlangenarten zu nennen die sich in den sonnigen Südtälern der Alpen wohl fühlen.
Bevölkerung und Gesellschaft
Demographie
Hauptartikel: Demographie der Schweiz
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt: von 3.3 Millionen (1900) auf 7.459 Millionen (2005). Die Bevölkerungszunahme erreichte ihren Höhepunkt zwischen 1950 und 1970.
Das Wachstum der Bevölkerung mit Schweizer Pass ist seit 1981 langsamer und konstanter als jenes der Gesamtbevölkerung verlaufen. Die Entwicklung der ausländischen Wohnbevölkerung erfolgte etwas rascher, aber über die Jahre unregelmässiger - mit relativ hohen jährlichen Zuwachsraten zwischen 1988 und 1993 von jeweils ca. 3%.
- Geburtenziffer 2005 (geschätzt): 0.98 %
- Sterberate 2005 (geschätzt): 0.85 %
- Kindersterblichkeit 2005 (geschätzt): 0.44 %
- Alphabetisierungsgrad Erwachsene ( >15 Jahre) 2003 (geschätzt): 99%
Sprachen

Hauptartikel: Sprachen in der Schweiz
Der Artikel 4 der Bundesverfassung hält seit 1999 fest: «Die Landessprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.». Im Artikel 701 heisst es zudem: «Die Amtssprachen des Bundes sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Im Verkehr mit Personen rätoromanischer Sprache ist auch das Rätoromanische Amtssprache des Bundes.» Jenisch wurde durch die Ratifizierung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen durch die Schweiz 1997 als territorial nicht gebundene Sprache der Schweiz anerkannt. Im Kanton Zürich ist zusätzlich auch die Gebärdensprache als Amtssprache in der Verfassung verankert.
Die Bundesverfassung legt die Sprachgebiete der Schweiz nicht fest. Artikel 70 Absatz 2 weist den Kantonen die Kompetenz zu, ihre Amtssprachen zu bestimmen. Dabei müssen sie jedoch sprachliche Minderheiten und die herkömmliche Zusammensetzung der Sprachgebiete beachten. Wer aus einem anderssprachigen Landesteil zuzieht, hat kein Recht darauf, in seiner angestammten Sprache mit den neuen Kantons- und Gemeindebehörden zu verkehren (Territorialitätsprinzip). Unter den mehrsprachigen Kantonen haben nur Bern und Wallis die Sprachgebiete räumlich festgelegt. Die Kantone Tessin und Jura definieren sich sogar als ganz zum italienischen bzw. französischen Sprachgebiet zugehörig, obwohl je eine Gemeinde eine deutschsprachige Mehrheit aufweist. Die verbleibenden mehrsprachigen Kantone Freiburg und Graubünden weisen die Regelung der Amtssprache den Gemeinden zu.
Als offiziell zweisprachig definiert sind beispielsweise die Gemeinden Biel/Bienne, Freiburg/Fribourg oder Murten/Morat. In Graubünden sind hingegen oft Gemeinden offiziell als romanischsprachig definiert, es dominiert aber Deutsch als Verkehrsprache. Das bedeutet Romanisch ist die Verwaltungs- und Schulsprache, im Alltag reden die Menschen trotzdem Schweizerdeutsch.
Mit einem Anteil von 63.7 % an der Gesamtbevölkerung ist Deutsch (orange) die meistverbreitete Sprache. Zumeist aber wird im Alltag einer der vielen schweizerdeutschen Dialekte gesprochen. Französisch wird von 20.4 % (grün) der Bevölkerung gesprochen. Dieser Teil des Landes wird häufig als Romandie, Suisse romande oder Welschland bezeichnet. Im Kanton Tessin und vier Südtälern des Kantons Graubünden (Grigioni Italiano) wird Italienisch (violett, Anteil 6.5 %) gesprochen. Die vierte Landessprache, Rätoromanisch (grau), hat einen Anteil von 0.5 % und wird in Graubünden gesprochen, wobei praktisch alle Rätoromanischsprachigen auch die deutsche Sprache beherrschen. Das Rätoromanisch ist seit dem 19. Jahrhundert stark gefährdet und wird trotz Fördermassnahmen vom Deutschen verdrängt. Seit 1860 haben 51 Gemeinden in Graubünden vom romanischen ins deutsche Sprachgebiet gewechselt.
Die Jenischen haben einen Anteil von 0.5 %, sie leben aber in der ganzen Schweiz verstreut und sprechen alle mindestens eine weitere Landessprache. Durch Zuwanderung bedingt sprechen mittlerweile 9 % der Einwohner andere Sprachen als die Landessprachen. Von diesen ist das Serbisch-Bosnisch-Kroatische mit 1.5 % am weitesten verbreitet.
Als Fremdsprachen beherrschen die meisten Schweizer eine zweite Landessprache und Englisch.
Siehe auch: Kategorie:Schweizer Sprache
Religionen


Hauptartikel: Religionen in der Schweiz
Von den Schweizer Bürgern sind 41 % katholisch, 40 % reformiert, 2.5 % in Freikirchen, 5.5 % gehören zu anderen Religionsgemeinschaften und 11 % sind ohne Religionszugehörigkeit. Von den Ausländern in der Schweiz sind 44 % römisch-katholisch, 5 % evangelisch-reformiert, 17 % orthodox, 18 % islamisch, und 2 % ohne Bekenntnis.
Es ist den Kantonen überlassen, ob sie ausgewählten Religionsgemeinschaften einen besonderen Status als Landeskirche verleihen wollen. In den meisten Kantonen haben die Römisch-Katholische Kirche und die Evangelisch-Reformierte Kirche, in einigen Kantonen zusätzlich die Christkatholische Kirche diesen Status inne. In einigen Westschweizer Kantonen gibt es keine Landeskirchen, weil dort Kirche und Staat vollständig getrennt sind.
Die Einwohner der Kantone Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen, Genf, Waadt und Appenzell Ausserrhoden waren noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts praktisch ausschliesslich reformiert. Diejenigen der Kantone Freiburg, Wallis, Jura, Solothurn, Luzern, Ob- und Nidwalden, Uri, Schwyz, Zug, Appenzell Innerrhoden und Tessin fast nur katholischen Glaubens. Konfessionell gemischt waren die Kantone Glarus, Aargau, St. Gallen, Graubünden. Die Verteilung der Konfessionen war das Resultat der Anwendung des Territorialprinzips bei der Wahl der Konfession nach den Religionskriegen des 16. Jahrhunderts. Parität, d.h. gleichzeitiges Vorhandensein beider Konfessionen war die Ausnahme, so im Toggenburg, in Teilen der Untertanengebiete der Eidgenossenschaft (Aargau, Thurgau, Echallens) und in einigen Gemeinden Graubündens und Glarus.
Die Christkatholische Kirche ist nur in Teilen der Nordwestschweiz von Bedeutung. Mit 0.33 % ist der Buddhismus in der Schweiz stärker vertreten als in anderen Ländern Europas. Es existieren in der Schweiz rund doppelt so viele Moscheen und buddhistische Tempel wie in Deutschland. Auch Synagogen existieren in mehreren Orten in der Schweiz.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte der Schweiz
Vorgeschichte
Nach dem Untergang des Römischen Reiches besiedelten Burgunder und Alamannen das Gebiet der heutigen Schweiz. Bis 746 unterwarfen die Franken beide Völker, deren Territorium Teil des Fränkischen Reiches wurde. Bei der Teilung dieses Reiches kam das Gebiet der Schweiz zum Ostfrankenreich, dem späteren Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Ihr Gebiet gehörte dabei grösstenteils zum Stammesherzogtum Schwaben und zum Königreich Burgund. In der frühen deutschen Geschichte spielen Adelsgeschlechter aus der Schweiz wie die Habsburger, Zähringer, Kyburger, Lenzburger und Rudolfinger eine wichtige Rolle. Ausserdem waren die Alpenpässe für die deutsche Herrschaft über Italien von grösster Wichtigkeit. So lässt sich erklären, weshalb die deutschen Herrscher immer ein ganz besonderes Augenmerk auf die Talschaften in den Alpen legten. Die Bewohner der Talschaften der Innerschweiz sahen diese «Reichsunmittelbarkeit» als Privileg.
Alte Eidgenossenschaft
Die drei Urkantone oder Waldstätte (Orte) Uri, Schwyz und Unterwalden schlossen 1291 nach dem Tod des deutschen Königs Rudolf I. von Habsburg einen Bund zum Schutz ihrer «alten Freiheiten». Eine diesbezügliche Urkunde, der sogenannte Bundesbrief, ist datiert auf Anfang August 1291. Der Legende nach geschah die Beschwörung dieses Bundes auf dem Rütli. Ins breite Bewusstsein der Menschen drang diese Legende mit dem 1804 veröffentlichten Theaterstück «Wilhelm Tell» von Friedrich Schiller. Im 19. Jahrhundert wurde der 1. August 1291 als Datum für die Begründung der alten Eidgenossenschaft und damit als schweizerischer Nationalfeiertag festgelegt. Beim Bündnis von 1291 ging es jedoch weniger um den Schutz vor dem Haus Habsburg, als vielmehr darum, sich für die Unsicherheiten nach der Wahl eines neuen deutschen Königs abzusichern. Tatsächlich folgte ja auf Rudolf eine eher unsichere Zeit mit schnell wechselnden Herrschern.
Das schlechte Verhältnis zwischen den Eidgenossen und dem Herrscherhaus der Habsburger rührt von der deutschen Königswahl vom 25. November 1314 her, als der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne gleichzeitig zum deutschen König gewählt wurden. Die Eidgenossen hielten zu Ludwig dem Bayer. Dies und ein Überfall auf das Kloster Einsiedeln bewog Leopold I. von Österreich 1315 zu einem Kriegszug gegen die Eidgenossen, der in der Schlacht am Morgarten unglücklich für ihn endete. Um ihre Selbständigkeit gegenüber Habsburg zu wahren, schlossen sich Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern im 14. Jahrhundert dem Bund der Waldstätte an. Das resultierende Gebilde wird als Die Acht Alten Orte bezeichnet.

Es folgten weitere Auseinandersetzungen mit dem Haus Habsburg: 1386 bei Sempach und 1388 bei Näfels gelang es den Eidgenossen habsburgische Ritterheere zu schlagen. 1415 eroberten sie sogar die habsburgischen Stammlande im Aargau. Zwischen der Stadt Zürich und den übrigen Eidgenossen kam es wegen der Erbschaft der Grafen von Toggenburg zum Alten Zürichkrieg (1436–1450) in dessen Verlauf sich Zürich mit Habsburg verbündete. In der Schlacht bei St. Jakob an der Birs wurden die habsburgischen Hilfstruppen der Armagnaken zwar nicht geschlagen, sie zogen sich jedoch angesichts der hohen Verluste wieder zurück. Zürich war schliesslich zur Rückkehr in die Eidgenossenschaft gezwungen. Ein weiterer Krieg brachte Habsburg 1460 um den Thurgau, so dass sich Herzog Sigismund von Tirol am 11. Juni 1474 in der «Ewigen Richtung» gezwungen sah, die alte Eidgenossenschaft als eigenständiges Staatswesen anzuerkennen. 1474 zogen die Eidgenossen auf Wunsch Kaiser Friedrichs III. gegen Karl den Kühnen von Burgund und vernichteten den mächtigen burgundischen Staat. Bern und Freiburg expandierten in dieser Zeit ins vormals savoyisch und burgundisch kontrollierte Waadtland, das sie bis 1536 ganz eroberten.
Der militärische Sieg über die Burgunder bestärkte die Eidgenossenschaft in ihrem Willen nach Selbständigkeit. Aus diesem Grund widersetzte sie sich der Reichsreform Kaiser Maximilian I.. Der Versuch Maximilians, die Eidgenossen im Schwabenkrieg gefügig zu machen, endete 1499 im Frieden zu Basel mit der faktischen Unabhängigkeit der Schweiz vom Heiligen Römischen Reich. Mit dem Beitritt von weiteren Kantonen erweiterte sich die Eidgenossenschaft bis 1513 auf Dreizehn Orte. Dazu kamen weitere Verbündete, die sogenannten zugewandten Orte, insbesondere das Wallis und die Drei Bünde.
Die Expansion der Eidgenossenschaft in Richtung Oberitalien erfolgte zur Sicherung der Alpenpässe. Dadurch wurde die Eidgenossenschaft in die komplizierten italienischen Kriege zwischen Habsburg, Frankreich, Venedig, dem Papst, Spanien und den verschiedenen italienischen Potentaten verwickelt. Aus jener Zeit stammt auch die Schweizergarde, die der Papst Julius II. 1506 gründete. Bis 1513 gelang den Eidgenossen die Eroberung des heutigen Tessin und schliesslich sogar von Mailand, über das sie die Schutzherrschaft ausübten. Nach der Niederlage gegen Frankreich in der Schlacht bei Marignano 1515 endete die militärische Dominanz über Oberitalien. Der Mythos der Unbesiegbarkeit der Schweizer war widerlegt und es offenbarte sich die politische Zerstrittenheit der Orte untereinander. Dadurch wurde ab 1515 eine wirksame Aussenpolitik verhindert und es begann die Phase des «Stillsitzens», was man später Neutralitätspolitik nannte. Die Dreizehn Orte schlossen 1521 ein Soldbündnis mit Frankreich ab und erhielten dafür Pensionen, Zoll- und Handelsvergünstigungen und politischen Beistand bei inneren und äusseren Konflikten. Die alte Eidgenossenschaft wurde damit faktisch ein französisches Protektorat.


Die von Ulrich Zwingli 1519 eingeleitete Reformation in Zürich breitete sich im Mittelland aus und führte zu grossen Spannungen zwischen den verschiedenen Kantonen. Nach den religiös begründeten Kappelerkriegen kam es 1531 im Zweiten Kappeler Landfrieden zum Kompromiss: Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen und Teile von Graubünden blieben reformiert; die Urkantone, Luzern, Zug, Solothurn und Freiburg blieben katholisch. 1541 setzte Johannes Calvin in Genf die Reformation durch. Trotzdem kam es noch zweimal in den Villmergerkriegen von 1656 und 1712 zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Konfessionsgruppen unter den Orten.
Am 24. Oktober 1648 erreichte die Schweiz im Westfälischen Frieden die völkerrechtliche Anerkennung ihrer Souveränität und löste sich damit offiziell vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Helvetische Republik und Restauration
Am 5. Mai 1798 wurde die Alte Eidgenossenschaft von Frankreich besetzt. Im Gebiet der Schweiz wurde daraufhin nach französischem Vorbild die Helvetische Republik als Zentralstaat errichtet. Die bisherigen Unterschiede zwischen Untertanenlande und herrschenden Städten und Orten wurden aufgehoben. 1803 verordnete Napoléon Bonaparte in der Mediationsakte der Schweiz wieder eine föderalistische Verfassung mit autonomen Kantonen. Als Staatsname wurde die Bezeichnung «Schweizerische Eidgenossenschaft» festgelegt. Die ehemaligen Untertanengebiete und die zugewandten Orte wurden in die neuen Kantone St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin und die Waadt umgewandelt.

1815 wurde die inneren und äusseren Grenzen der Schweiz im Wiener Kongress international anerkannt. Die Grossmächte verordneten der Schweiz «immer währende bewaffnete Neutralität» um ihr Gebiet dem Einfluss Frankreichs zu entziehen. Zu den 19 Kantonen der Mediation kamen nun noch Neuenburg, Wallis und Genf hinzu. Die Schweiz wurde durch den «Bundesvertrag» wieder zu einem Staatenbund, so dass während der folgenden Epoche der Restauration die Eigenständigkeit der Kantone gegenüber der napoleonischen Zeit wieder grösser war. Der Kanton Jura entstand als jüngster Kanton 1979 durch eine Abspaltung vom Kanton Bern.
Moderner Bundesstaat
Streitigkeiten zwischen den liberal-progressiven und den konservativ-katholischen Kantonen führten 1847 zum Sonderbundskrieg. Nach der Niederlage der konservativ-katholischen Kantone wurde die Schweiz in den modernen Bundesstaat umgewandelt und die Autonomie der Kantone durch die Bundesverfassung von 1848 eingeschränkt. Bern wurde zum Sitz der Bundesbehörden und des Parlaments. Die Bundesverfassung wurde seither zweimal 1874 und 1999 total revidiert.

Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Schweiz von einer starken Welle der Industrialisierung und des Eisenbahnbaus erfasst. Gleichzeitig fand auf religiösem und kulturellem Gebiet die Konfrontation zwischen dem Liberalismus und dem Konservativismus seine Fortsetzung im Kulturkampf. Die Integration der Katholiken in den neuen Bundesstaat erfolgte 1891 durch die Wahl des ersten Katholiken in den Bundesrat. Seither traten die bürgerlichen Parteien mehr oder weniger geschlossen gegen die Arbeiterbewegung an. Seit dem Ersten Weltkrieg im «Bürgerblock». Im Landesstreik von 1918 kam es zur bisher schärfsten Konfrontation zwischen Arbeiterschaft und Bürgertum in der Schweiz. Die Arbeiterbewegung konnte sich politisch auf nationaler Ebene erst nach der Einführung des Proporzwahlverfahrens 1919 etablieren.
Auf Initiative von Henri Dunant erfolgt 1864 in Genf die Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Während der beiden Weltkriege bewahrte die Schweiz offiziell die bewaffnete Neutralität. Während im Ersten Weltkrieg mit der «Grenzbesetzung» die Verteidigung der Landesgrenzen gegen feindliche Übergriffe im Zentrum stand, zog sich im Zweiten Weltkrieg die Schweizer Armee mit dem Aktivdienst ins Réduit zurück, um einem deutschen Angriff möglichst harten Widerstand in Gebirgsstellungen entgegenzuhalten. Der schweizerischen Bevölkerung wurde durch die behördlich geförderte Bewegung der «Geistigen Landesverteidigung» ein starker Behauptungswillen gegen den Nationalsozialismus und später gegend die kommunistische Bedrohung vermittelt. Die Armee konnte in der Schweiz bis in die 1990er Jahre eine starke gesellschaftliche Stellung behaupten, da durch ihren Aufbau als Milizarmee eine starke Verflechtung von zivilen und militärischen Führungskadern gegeben war. Bereits in den 1970er Jahren und verstärkt anlässlich der Armee-Abschaffungs-Initiative kam es aber auch zu Spannungen zwischen Traditionalisten und Kritikern um die Rolle der Armee in der Gesellschaft. Seit dem Ende des Kalten Krieges nahm der Einfluss der Schweizer Armee auf die Zivilgesellschaft stark ab.
Die Schweiz nahm im Zweiten Weltkrieg einerseits Flüchtlinge auf, wies aber zeitweise gezielt Juden und andere nicht als «politisch Verfolgte» eingestufte Flüchtende zurück, obschon die These vom «vollen Boot» schon damals politisch stark umstritten war. Die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg wurde in den 1990er-Jahren im Bergier-Bericht kritisch aufgearbeitet. In der Nachkriegszeit wurden weitere problematische Themen der Vergangenheit aufgegriffen wie die Verfolgung der Jenischen durch das Programm «Kinder der Landstrasse», der Verdingkinder-Problematik, der wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Apartheid-Staat Südafrika oder der Rolle der schweizerischen Banken im Zusammenhang mit Fluchtgeldern von Diktatoren der Dritten Welt.
Die Volksrechte wurden seit 1848 immer stärker ausgebaut. 1919 wurde das Proporzwahlverfahren für den Nationalrat eingeführt. 1971 wurde in einer Volksabstimmung das Frauenstimmrecht nach jahrzehntelangem Kampf angenommen. Der von der Regierung angestrebte Beitritt zum EWR scheiterte 1992. Die Schweiz trat nach einer positiv ausgegangenen Volksabstimmung am 10. September 2002 den Vereinten Nationen (UNO) bei.
Namensherkunft
In den Kriegen der alten Eidgenossen gegen die Habsburger spielten die Schwyzer Truppen eine wichtige Rolle. Die Schwyzer hatten zudem eine grosse Bedeutung für das europäische Söldnergeschäft. Nach der Schlacht bei Sempach von 1386 wurde der Name „Swiz“ oder „Sweiz“ legendär: Die deutschen und österreichischen Chronisten bezeichneten nun alle Eidgenossen so. Das erste schriftliche Zeugnis dafür stellt ein Rechtsdokument König Sigismunds aus dem Jahr 1415 dar, in welchem von „Schweizern“ die Rede ist.
Die Mitglieder der Eidgenossenschaft benutzten diesen Sammelnamen nicht, weil er ihnen missfiel. Im Schwabenkrieg von 1499 wendete sich das Blatt und die als „Schweizer“ beschimpften Eidgenossen fingen in trotzigem Stolz an, sich selbst so zu bezeichnen. Offiziell benutzten sie aber weiterhin den Begriff „Eidgenossen“. Erst im 18. Jahrhundert begann der Chronist Johannes von Müller damit, die Eidgenossen „Schweizerische Eidgenossen“ zu nennen. 1803 wurde dieser Begriff in der Mediationsverfassung erstmals amtlich gebraucht. Die Bezeichnung „Helvetische Republik“ - so hatte Napoleon 1798 das erste gesamteidgenössische Staatswesen genannt - wurde ersetzt durch den Namen „Schweizerische Eidgenossenschaft“.
Politik
Hauptartikel: Politisches System der Schweiz
Politisches System

Die Schweiz ist ein Bundesstaat. Sie unterscheidet sich von anderen Staaten durch
- Elemente der direkten Demokratie: Das Volk kann über Initiativen und Referenden direkten Einfluss auf die Regierungstätigkeit nehmen. In zwei Kantonen, Appenzell Innerrhoden und Glarus, gibt es noch eine Urform der schweizerischen Basisdemokratie: die Landsgemeinde.
- den ausgeprägten Föderalismus: Die Kantone sind neben dem Volk der Verfassungsgeber des Bundes und behalten alle Aufgaben, die in der Bundesverfassung nicht explizit dem Bund zugeordnet werden. Ausserdem starke Beteiligung der Kantone in allen Phasen der politischen Willensbildung (Vernehmlassung, Ständerat, Ständemehr)
- die Konkordanzdemokratie
- ihre selbstdeklarierte Neutralität
Gewaltenteilung
Wie in allen anderen Demokratien ist die Staatsgewalt, gestützt auf die Schweizerische Bundesverfassung, in drei Säulen gegliedert:
- Die Legislative (Bundesversammlung) besteht aus zwei Kammern, dem Nationalrat mit 200 Mitgliedern als Vertreter des Volks sowie dem Ständerat mit 46 Mitgliedern als Vertreter der Kantone. Das schweizerische Parlament ist ein sogenanntes Milizparlament: Die National- und Ständeräte üben ihr Mandat (wenigstens nominell) nebenberuflich aus.
- Die Exekutive ist der Bundesrat mit der Verwaltung. Er besteht aus sieben gleichberechtigten Mitgliedern (Kollegialitätsprinzip), den so genannten «Bundesräten» (Ministern), die je einem Departement der Bundesverwaltung vorstehen. Die Bundesräte werden vom Parlament gewählt. Für jeweils ein Jahr wird ein Mitglied des Bundesrates von der Bundesversammlung zum Bundespräsidenten gewählt. Er leitet die Sitzungen des Bundesrates und nimmt repräsentative Aufgaben im In- und Ausland wahr, hat aber keine Vorrechte gegenüber dem Restbundesrat.
- Die Judikative besteht aus dem Schweizerischen Bundesgericht mit Sitz in Lausanne, dem Eidgenössischen Versicherungsgericht mit Sitz in Luzern, dem Bundesstrafgericht in Bellinzona und dem Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen. Gewählt werden die Bundesrichter, welche meistens einer Partei angehören, von der Bundesversammlung. Das System der Bundesgerichte befindet sich gegenwärtig im Umbau, insbesondere wurden die beiden letztgenannten erstinstanzlichen Gerichte neu geschaffen. Das Strafgericht hat die Arbeit 2004 aufgenommen; das Verwaltungsgericht wird dies voraussichtlich 2007 tun. Ein besonderer Verfassungsgerichtshof wie in anderen Ländern existiert in der Schweiz nicht, doch können alle Gerichte eine (beschränkte) Verfassungsgerichtsbarkeit ausüben.
Siehe auch: Liste der Bundespräsidenten der Schweiz, Liste der Mitglieder des Schweizerischen Bundesrates.
Parteien
Hauptartikel: Politische Parteien in der Schweiz
Parteien mit Vertretern im Bundesrat («Bundesratsparteien») sind:
- die Schweizerische Volkspartei (SVP; Stimmenanteil 2003: 26.6%),
- die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP; Stimmenanteil 2003: 23.3%),
- die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP; Stimmenanteil 2003: 17.3%) sowie
- die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP; Stimmenanteil 2003: 14.4%).
SVP, FDP und SP stellen jeweils zwei Bundesratsmitglieder, die CVP einen. Diese Verteilung ist neu seit Dezember 2003 (siehe auch Zauberformel).
Von den übrigen Parteien hat die Grüne Partei der Schweiz den grössten Stimmenanteil (2003: 7.4%).
Internationale Organisationen

Die Schweiz ist Mitglied in vielen internationalen Organisationen. Als eines der letzten Länder trat die Schweiz 2002 der UNO bei, ist aber zugleich das erste Land, dessen Volk über den Beitritt abstimmen durfte. Daneben ist die Schweiz in der OSZE, dem Europarat wie auch in der EFTA tätig. Die Schweiz nimmt an der Partnerschaft für den Frieden der NATO teil und ratifizierte das Kyoto-Protokoll. Die Schweiz ist Mitglied im UN-Menschenrechtsrat. In der Forschung kooperiert die Schweiz mit einigen europäischen Organisationen. Sie ist Gründungsmitglied des CERN und stellt mit Genf den Standort der Forschungsanlage. Die Schweiz ist weder Mitglied der Europäischen Union (EU) noch des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR); jedoch bestehen wichtige bilaterale Verträge zwischen der Schweiz und der EU. Ein Beitritt zur NATO stünde im Konflikt zur Neutralität der Schweiz.
Siehe auch: Die Schweiz in den Vereinten Nationen
Politische Strukturen
Kantone

Hauptartikel: Kanton (Schweiz)
Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen (vor der Totalrevision der Bundesverfassung von 1999: 23 Kantone, wovon drei in je zwei Halbkantone gegliedert waren). Die Schweiz weist im europäischen Vergleich einen sehr ausgeprägten Föderalismus auf, der die politische und wirtschaftliche Kleinräumigkeit und Fragmentiertheit der Schweiz verstärkt.
Enklaven
Büsingen am Hochrhein wie auch Campione d’Italia sind Enklaven in der Schweiz. Die deutsche Gemeinde Büsingen ist nördlich des Rheins vom Kanton Schaffhausen umgeben, südlich davon grenzt sie an die Kantone Zürich und Thurgau. Das italienische Campione, bekannt für sein Spielcasino, liegt am Luganersee innerhalb des Kantons Tessin.
Lange Zeit funktionale Enklave war das italienische Livigno. Seit der Errichtung einer Passstrasse ist Livigno auch von Italien aus zu erreichen. Um das Leben in der dennoch abgeschiedenen Lage zu attraktivieren, ist die Gemeinde heute eine zollfreie Zone, nachdem es bis dahin dem schweizerischen Zollgebiet zugerechnet wurde.
Regionen
Neben den geologischen und den geografischen Regionen definierte das Bundesamt für Statistik für die Schweiz sieben Grossregionen. Diese sind die Ostschweiz, Zürich, die Zentralschweiz, die Nordwestschweiz, die Espace Mittelland, die Région Lémanique wie auch der Ticino.
In der Umgangssprache wird die Zentralschweiz häufig Innerschweiz genannt. Die Region zwischen Bern und Zürich wird auch als Mittelland bezeichnet und der französischsprachige Teil der Schweiz wird als Romandie, Welschschweiz oder Westschweiz bezeichnet.
Siehe auch: Grossregionen der Schweiz
Städte

Die grösste Stadt der Schweiz ist Zürich mit rund 367'000 Einwohnern. Die Agglomeration umfasst 1'080'000 Einwohner. Weitere Grossstädte sind Genf mit rund 185'000, Basel mit rund 166'000, die Bundesstadt Bern mit rund 127'000, sowie Lausanne mit 117'000. Die grössten Städte mit weniger als 100'000 Einwohnern sind Winterthur (92'963), St. Gallen (69'907) und Luzern (57'491). Die Bevölkerungsdichte ist im flachen Mittelland sehr hoch, im Alpenland und im Jura naturgemäss dünn.
(alle Einwohnerzahlen sind Stand 2005)
Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden der Schweiz.
Landesverteidigung
Hauptartikel: Schweizer Armee
Die Schweizer Armee ist die bewaffnete Streitmacht der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Sie besteht aus den Teilstreitkräften Heer und Luftwaffe. Da die Schweiz ein Binnenland ist, verfügt die Armee über keine Marine. Auf den grenzüberschreitenden Seen sind militärische Schnellboote im Einsatz (Motorbootkompanie). Das jährliche Budget beträgt rund 4,6 Milliarden Franken (2004).
Die Besonderheit der schweizerischen Streitkräfte ist ihr Milizsystem. Es gibt insgesamt nur etwa 5% Berufs- und Zeitsoldaten. Alle übrigen Angehörigen der Armee sind Wehrpflichtige im Alter zwischen 20 und 34 Jahren, in speziellen Fällen bis 50 Jahren.
Weltweit einzigartig ist die Abgabe der persönlichen Waffe an den Wehrmann; Angehörige der Armee bewahren ihre Waffe mit Munition zu Hause auf. Daher entstand auch die Redewendung «Die Schweiz hat keine Armee, die Schweiz ist eine Armee».
Militärdienstpflichtig sind alle männlichen Schweizer Bürger. Sie werden in der Regel im Alter von 19 Jahren per Marschbefehl zur militärischen Rekrutierung aufgeboten. Bei den Frauen geschieht dies auf freiwilliger Basis.
Etwa 67% bestehen die Aushebung, d. h. sind diensttauglich. Die Dienstuntauglichen müssen eine jährliche Militärpflichtersatzsteuer zahlen. Die meisten leisten dann Zivilschutz. Wer aus Gewissensgründen keinen Militärdienst leisten will, hat die Möglichkeit, einen Zivildienst (meist eine Form von Sozialarbeit) zu absolvieren. Zur Abschreckung wurde die Dauer des Zivildienstes auf das 1.5-fache des Militärdienstes angesetzt. Die Dienstdauer beträgt daher für Zivildienstleistende, die nie eine Rekrutenschule absolviert haben, 390 Tage. Eine Dienstverweigerung ist in der Schweiz im Prinzip möglich, jedoch nur mit grossem Aufwand durchzusetzen. Im Verlaufe eines Jahres werden ca. 20'000 junge Schweizer und Schweizerinnen in Rekrutenschulen von 18 oder 21 Wochen Dauer ausgebildet.
Mit der Reform Armee XXI - per Volksabstimmung im Jahre 2003 angenommen - wird die Mannschaftsstärke von bislang 400'000 der Armee 95 auf ca. 200'000 Angehörige reduziert. Davon sind 120'000 in aktive Verbände und 80'000 in Reserveeinheiten eingeteilt.

Schweizer Bürgern ist es verboten, als Söldner in einer fremden Armee zu dienen. Davon ausgenommen ist die Schweizergarde des Vatikans.
Insgesamt fanden drei Generalmobilmachungen (GMob; auch Kriegsmobilmachung; KMob) zum Schutze der Integrität und der Neutralität der Schweiz statt. Die erste GMob fand anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 statt. Als Reaktion auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und um einen deutschen oder französischen Durchmarsch durch die Schweiz zu verhindern, wurde auf den 3. August 1914 die erneute GMob der Armee beschlossen. Die dritte GMob der Armee fand am 1. September 1939 als Reaktion auf den deutschen Überfall auf Polen statt. Henri Guisan wurde zum General gewählt und entwickelte sich in den Kriegsjahren zur Hauptintegrationsfigur der von den Achsenmächten eingeschlossenen Eidgenossenschaft.
Hauptartikel: Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg
Die Schweizer Armee war im Zweiten Weltkrieg in Luftkämpfe mit der deutschen Luftwaffe verwickelt. Zu Lande jedoch wurde sie auf eigenem Territorium noch nie mit offenen Angriffen feindlicher Kräfte konfrontiert. Nachweislich wurden aber auch Bomber der USA abgefangen, die sich über österreichischem Territorium glaubten. Trotz mehrmaligen Anfunkens durch die Schweizer Jagdflieger antworteten die Bomberbesatzungen befehlsgemäss nicht und wurden abgeschossen. Auch wurde Schaffhausen irrtümlich von der United States Army Air Forces (USAAF) bombardiert und ein weiterer Bomber der USAAF, der seinen Verband verloren hatte, entledigte sich seiner explosiven Ladung über Basel.
Da sich die militärische Bedrohungslage im heutigen Europa für die Schweiz geändert hat, wird die Armee immer wieder in Frage gestellt. Besonders die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) setzt sich seit Jahren für eine Abschaffung ein - bislang jedoch erfolglos: zwei Abstimmungen zur Abschaffung der Armee wurden vom Volk deutlich verworfen. Auch die Frage, ob friedenserhaltende Armeeeinsätze im Ausland mit der Neutralität vereinbar sind, ist umstritten.
Sozialversicherungen
Hauptartikel: Schweizer Sozialpolitik
In der Schweiz existieren mehrere Sozialversicherungen. Diese sind meistens Zwangsversicherungen, das heisst, für die Bewohner besteht eine Versicherungspflicht. Die wichtigsten Sozialversicherungen sind:
- die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die staatliche Rentenversicherung
- die Krankenversicherung
- die Mutterschaftsversicherung
- die Unfallversicherung
- die Invalidenversicherung (IV), für Personen, die aufgrund von Behinderungen nicht mehr vollständig erwerbstätig sein können oder Ergänzungsleistungen benötigen
Daneben ist für Erwerbstätige eine berufliche Vorsorge, die Pensionskasse, obligatorisch. Diese wird privatwirtschaftlich geregelt und ist Sache des Arbeitgebers. Freiwillig ist dagegen die Private Vorsorge in Form von zum Beispiel Lebensversicherungen. Diese werden bis zu einer bestimmten Grenze steuerlich gefördert. Die staatliche Rentenversicherung, die berufliche Vorsorge wie auch die private Vorsorge werden zusammen als Drei-Säulen-System bezeichnet.
Daneben gibt es die Erwerbsersatzordnung, so dass Militärdienstpflichtige während der Ausübung militärischer Pflichten ein Taggeld bekommen. Obligatorisch ist auch die Arbeitslosenversicherung.
Siehe auch: Sozialversicherung (Schweiz)
Gesundheitswesen
Hauptartikel: Gesundheitswesen Schweiz
In der Schweiz ist jeder Einwohner - egal, ob Schweizer oder nicht - aufgrund des Krankenversicherungsgesetzes verpflichtet, sich bei einer schweizerischen Krankenkasse seiner Wahl für die Behandlungskosten bei Krankheit zu versichern («Grundversicherung», «obligatorische Krankenpflegeversicherung»). Die Krankenkassen sind in der Schweiz privatwirtschaftliche Unternehmen. Sie sind gesetzlich verpflichtet, jeden in die Grundversicherung aufzunehmen, der einen entsprechenden Antrag stellt, sofern er im Tätigkeitsgebiet der Kasse seinen Wohnsitz hat. Die Zahlung der Prämie (Mitgliederbeitrag) ist Sache des Versicherten. Es handelt sich dabei um eine Kopfprämie, d.h. die Prämie ist einkommensunabhängig, variiert jedoch von Krankenkasse zu Krankenkasse und von Kanton zu Kanton. Einkommensschwachen Personen werden von staatlicher Seite individuelle Prämienverbilligungen gewährt.
Die Finanzierung der staatlichen Krankenhäuser erfolgt einerseits durch Einnahmen aus Behandlungen, andererseits durch Zuschüsse der Kantone oder Gemeinden. Die Finanzierung der Privatkrankenhäuser erfolgt dagegen in der Regel nur aus den Behandlungstaxen, die deshalb markant höher sind als bei den staatlichen Krankenhäusern. Die gesetzliche Grundversicherung deckt deswegen die Behandlung in Privatkliniken nicht. Ambulante Behandlungen dagegen werden von der Grundversicherung in der ganzen Schweiz und bei jedem zugelassenen Leistungserbringer gedeckt. Zahnarztbehandlungen werden von den Krankenkassen nicht getragen, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Mit den EU-Staaten bestehen Verträge, welche die gegenseitige Übernahme der Behandlung bei Notfällen regeln (Formular E111).
Für Behandlungskosten bei 'Unfällen' ist jeder Angestellte durch das Unfallversicherungsgesetz (UVG) obligatorisch versichert. Es gibt einerseits eine selbstständige Unfallversicherung des öffentlichen Rechts (SUVA), andererseits bieten auch die meisten privaten Versicherungskonzerne Unfallversicherungen nach UVG an. Es ist Sache des Arbeitgebers, alle Angestellten – auch bei Freizeitunfällen – zu versichern. Wer nicht angestellt ist, muss sich selbst gegen Unfall versichern.
Schulsystem
Hauptartikel: Schweizer Schulsystem
Kompetenzen
Das Schweizer Schulsystem ist ein komplexes Gebilde. Die Obhut des Schulwesens liegt nicht ausschliesslich beim Bund, sondern ist aufgrund des Föderalismus vorwiegend Sache der Kantone.
Der Bund und die Kantone teilen sich die Verantwortung für das Bildungswesen, wobei die Kantone weitgehende Autonomie haben. Auf Bundesebene definiert ist die Garantie auf freie Schulbildung, der Beginn eines Schuljahres im August und die Sicherstellung der Qualitätsanforderungen. In anderen Bereichen haben die Kantone die alleinige Kompetenz in der obligatorischen Schule.
In den weiterführenden Schulen hat der Bund etwas grössere Kompetenzen. Die Kantone sind jedoch weiterhin für die Ausführung zuständig und ihnen obliegt die Verantwortung.
In der Tertiärstufe sind die Kompetenzen ebenfalls verteilt. Dem Bund obliegt die Regelungskompetenz für die Fachhochschulen (FH) und die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) in Zürich (ETHZ) und Lausanne (EPFL). Bei den Universitäten liegt die Obhut wiederum bei den Kantonen.
Auf Grund dieser Tatsachen kann man entsprechend der Anzahl der Kantone von 26 verschiedenen Schulsystemen in der Schweiz sprechen.
Schulbildung
Die Dauer der Primarschule, der Sekundarstufe I sowie die Anzahl der Ebenen (Leistungsniveau) in der Sekundarstufe I variiert von Kanton zu Kanton, insgesamt sind es meist neun Jahre. Es gibt auch grosse Differenzen im Schulstoff. Die Lehrmittel, Schulbücher werden von den Kantonen meistens in eigener Regie erstellt und vertrieben. Nach dem Ende des Obligatoriums sind alle jedoch auf einem ähnlichen Niveau. Nach dem Schulobligatorium hat man die Wahl zwischen einer weiterführenden Schule, die zur Matura führt, oder der Beginn einer Berufsausbildung, einer Lehre. Die Lehre wird begleitet von einem regelmässigen Besuch einer Berufsschule. Freiwillig ist der parallele Besuch einer Berufsmittelschule (BMS), die mit der Berufsmatura abgeschlossen wird. Die meisten Schweizer SchülerInnen wählen den Weg einer Lehre. Über die BMS ist der Zugang für ein Studium an einer Fachhochschule möglich. Mit der neuen sogenannten «Passerelle» wird ausserdem, nach Erwerb des Berufsmaturitätszeugnisses (BM-Zeugnis), durch ein zusätzliches Schuljahr und einer Zusatzprüfung, der prüfungsfreie Zugang an eine universitäre Hochschule ermöglicht.
Siehe auch: Schweizer Universitäten und Fachhochschulen
Verkehr und Transport
Hauptartikel: Transport in der Schweiz
Schienenverkehr

Die Schweiz hat das dichteste Eisenbahnnetz der Welt, obwohl zwei Drittel des Landes in sehr gebirgigem Gelände liegen. Nicht an die Eisenbahn angeschlossene Ortschaften werden generell durch Linienbusse oder Postautos angebunden. Es gibt kaum einen Ort, der nicht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen ist. Das Schweizer normalspurige Eisenbahnnetz beträgt 3'652 km, wovon nur 11 km nicht elektrifiziert sind. Die Schmalspurbahnen haben zusammen eine Länge von 1'383 km, wovon 30 km nicht elektrifiziert sind (Angaben 2004; UVEK).
Mit einer Strecke von 3'007 km betreiben die Schweizerische Bundesbahnen AG (SBB) die meisten Eisenbahnlinien. Sie allein befördern jährlich über 300 Millionen Passagiere. An zweiter Stelle folgt die BLS AG mit gerade noch 440 km Streckenkilometern. Daneben gibt es in der Schweiz weitere 48 Privateisenbahngesellschaften, die aber zum Teil von den Kantonen finanziell unterstützt werden. Durchschnittlich unternimmt jede Schweizerin und jeder Schweizer 47 Bahnfahrten pro Jahr mit je einer Länge von 42 km; damit sind die Schweizer nach Japan die weltweit führende Bahnfahrernation.
Neuere Grossprojekte in der Eisenbahnlandschaft sind Bahn 2000 und die NEAT. Ersteres hat den Schwerpunkt bei der Verkürzung der Reisezeiten zwischen den Zentren. Im Rahmen der NEAT wird momentan ein neuer Gotthard- wie auch Lötschberg-Basistunnel gebohrt. Hier ist das Hauptziel die Verkehrsumlagerung durch eine Verteuerung der Strassentransporte (LSVA).
Durch die Gebirge bedingt existieren in der Schweiz auch viele Berg-, Standseil- und Luftseilbahnen.
Siehe auch: Schienenverkehr (Schweiz), Geschichte der Schweizer Eisenbahn
Strassenverkehr
Auch wenn in der Schweiz viel in den öffentlichen Verkehr investiert wird, gilt das Schweizer Autobahnnetz als eines der dichtesten der Welt. Der Grossteil der Bevölkerung wohnt weniger als 10 km vom nächsten Autobahnanschluss entfernt.
Neben Autostrassen und Hauptstrassen gibt es auch viele Schweizer Passstrassen.
Die Gesamtlänge aller Strassen beträgt 71'011 km, wovon 1'638 km Autobahnen sind (2003; CIA World Factbook).
Die Benützung des Schweizer Strassennetzes ist für Personenkraftwagen - von den folgenden Ausnahmen abgesehen - zwingend unentgeltlich. Für die Benutzung der Autobahnen und vergleichbaren Strassen (mit weiss-grüner Beschilderung) besteht in der Schweiz Vignetten-Pflicht (40.00 CHF/Jahr, Stand: 2006) für Personenkraftwagen, die sog. Nationalstrassenabgabe. Des Weiteren dürfen auf der Öffentlichkeit zugänglichen Privatstrassen Gebühren erhoben werden (bekanntestes Beispiel: Grosser-Sankt-Bernhard-Tunnel).
Für Lkw gilt hingegen seit dem 1. Januar 2001 die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA), welche elektronisch erhoben wird und deren Höhe nicht vom Typ der befahrenen Strasse, sondern von der gefahrenen Strecke und von der Emissionskategorie des Fahrzeuges abhängt.
Schiffverkehr
Der einzige internationale Hafen mit Meeresanbindung befindet sich in Basel am Rhein. 2005 betrieben fünf Reedereien insgesamt 22 Schiffe unter Schweizer Flagge in der Hochseeschifffahrt. Dazu kommen noch Häfen der Binnenseen, welche vor allem touristischen Charakter haben.
Flugverkehr
Die Schweiz verfügt über 65 Flugplätze. Die grössten Flughäfen befinden sich bei Zürich (Flughafen Zürich) und Genf (Aéroport International de Genève). Der drittgrösste Flughafen der Schweiz, der Euroairport Basel-Mulhouse, liegt auf französischem Boden. Mittelgrosse Flughäfen befinden sich in Sion, Bern-Belp und Lugano-Agno.
Bis zur Nachlassstundung im Oktober 2001 war Swissair die nationale Fluggesellschaft. Dank einer staatlichen Kapitalspritze wurde auf der Basis der Regionalfluggesellschaft Crossair die Swiss gegründet. Sie ist seit 2005 eine Tochtergesellschaft der Lufthansa.
Wirtschaft
Hauptartikel: Schweizer Wirtschaft
Bruttoinlandprodukt, Exporte und Importe
Das Bruttoinlandprodukt der Schweiz betrug 2004 444.4 Milliarden Franken, was rund 59'900 Schweizer Franken beziehungsweise 38'600 Euro pro Kopf entspricht.
Aufgrund der Neutralität aber auch einer nur sehr schwach ausgeprägten Streikfreudigkeit der Schweizer geniesst das Land an sich einen hervorragenden Ruf.
Der wichtigste Exportpartner der Schweiz ist Deutschland mit einem Anteil von 20.6% (2004) aller Exporte. Danach folgen die USA mit 10.1%, Frankreich mit 8.6%, Italien mit 8.5%, Grossbritannien mit 4.8% sowie Spanien mit 4.1%. Der wichtigste Importpartner ist wiederum Deutschland mit 33.9%; es folgen Italien mit 11.7%, Frankreich mit 10.1%, die Niederlande mit 5.2% und Österreich mit 4.4%.
- 1. Sektor - Landwirtschaft und Rohstoffe


Heute arbeiten noch knapp 3,7% Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Dieser Wirtschaftszweig wird vom Bund mit beträchtlichen Mitteln unterstützt (Subventionen bzw. an Auflagen gebundene Direktzahlungen).
Die kleingliedrigen Strukturen, das z. T. ungünstige Gelände, das hohe Lohnniveau und die strengen Vorschriften (Tierhaltung, Landschaftsschutz) wirken sich negativ auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit aus. Mit zunehmender Öffnung des Agrarmarktes (WTO) gerät die Schweizer Landwirtschaft unter Druck. Der Strukturwandel von vielen Kleinbetrieben in Berg- und Voralpenregionen hin zu wenigen Grossbetrieben im flachen Mittelland hält seit Jahrzehnten an. Allein zwischen 1990 und 2000 ging die Zahl der Vollzeitbeschäftigten in der Landwirtschaft um rund 32'000 zurück (-24.7%). Die Zahl der Betriebe sank ebenfalls um 24%, während die Nutzfläche kaum abnahm (Bundesamt für Statistik, Agrarberichte des Bundesamts für Landwirtschaft).
In den gebirgigen Regionen dominieren die Viehzucht und Milchwirtschaft. Im Mittelland dagegen liegt der Schwerpunkt beim Getreide-, Kartoffel- und Rübenanbau. In der Ostschweiz wie auch im Wallis kommt Obst dazu. Vorwiegend in der Romandie wird Weinbau betrieben.
Siehe auch: Weinbau in der Schweiz
In der Schweiz dominiert in der Landwirtschaft die integrierte Produktion. Der biologische Anbau beträgt etwa 9% der Produktion und ist stark im Wachsen. Es gibt keinen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzensorten, ausser zu Forschungszwecken.
Abgebaut werden in der generell rohstoffarmen Schweiz Kies, Kalk, Ton, Granit und Salz.
Ein wichtiger Rohstoff der Schweiz ist die Wasserkraft, die über 500 grösseren und kleineren Speicherkraftwerke und Laufkraftwerke decken rund zwei Drittel des Schweizer Elektrizitätsbedarfs.
Siehe auch: Energieverbrauch der Schweiz
- 2. Sektor - Gewerbe und Industrie
Der grösste Teil des Bruttoinlandsproduktes wird im sekundären und tertiären Sektor erwirtschaftet.

Im sekundären Sektor dominieren die Uhrenindustrie, der Maschinenbau und die Textilindustrie. Letztere hatte im 19. Jahrhundert eine enorme Bedeutung, heute ist sie eher ein Nebenzweig. Bekannt ist die Schweiz zudem für die Herstellung von Präzisionsinstrumenten und -apparaten sowie für die Chemie- und Pharmaindustrie und die Nahrungsmittelherstellung. Immer wichtiger wird auch die Medizintechnik.
- 3. Sektor - Dienstleistungen
Der tertiäre Sektor zählt bei weitem die meisten Erwerbstätigen (72%). Dominant sind der Handel, das Gesundheits- und Bildungswesen sowie das Banken- und das Versicherungswesen.
Seit etwa 150 Jahren ist auch der Fremdenverkehr ein Wirtschaftszweig in der Schweiz, begünstigt durch die Alpen, die Schönheit des Landes und die zentrale Lage in Europa.
Wirtschaftskennzahlen
Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Aussenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermassen:
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in % gegenüber dem Vorjahr | ||||||||||
Jahr | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 |
Veränderung in % gg. Vj. |
2,8 | 1,3 | 3,6 | 1,0 | 0,3 | - 0,2 | 2,3 | 1,9 | ~ 2,7 | ~ 1,7 |
Quelle: bfai [4] | ~ = geschätzt |
Entwicklung des BIP (nominal) | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
absolut (in Mrd. US$) | je Einwohner (in Tsd. US$) | ||||||||
Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | ||
BIP in Mrd. US$ | 323 | 359 | 367 | BIP je Einw. (in Tsd. US$) |
44,0 | 48,5 | 49,5 | ||
Quelle: bfai [4] |
Entwicklung der Inflationsrate | Entwicklung des Haushaltssaldos | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in % gegenüber dem Vorjahr | in % des BIP ("minus" = Defizit im Staatshaushalt) | ||||||||
Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | Jahr | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 |
Inflationsrate | 0,6 | 0,8 | 1,2 | 1,2 | Haushalts- saldo |
2,4 | - 1,3 | - 1,1 | ~ 3,2 |
Quelle: bfai [4] | ~ = geschätzt |
Haupthandelspartner (2005) | |||
---|---|---|---|
Ausfuhr (in %) nach | Einfuhr (in %) von | ||
Deutschland | 19,5 | Deutschland | 31,6 |
USA | 10,7 | Italien | 10,5 |
Italien | 9,1 | Frankreich | 10,0 |
Frankreich | 8,7 | USA | 5,3 |
Grossbritannien | 5,4 | Niederlande | 4,8 |
Japan | 3,6 | Österreich | 4,6 |
sonstige Länder | 43,0 | sonstige Länder | 33,2 |
alle EU Länder zusammen | 61,8 | alle EU Länder zusammen | 80,4 |
Quelle: bfai [4] |
Entwicklung des Aussenhandels | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mrd. sfr und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % | ||||||||
2003 | 2004 | 2005 | 2006 | |||||
Mrd. sfr | % gg. Vj. | Mrd. sfr | % gg. Vj. | Mrd. sfr | % gg. Vj. | Mrd. sfr (1.Hj.) |
% gg.Vj. | |
Einfuhr | 135 | - 0,4 | 144 | 6,7 | 158 | 9,4 | 85 | 16,0 |
Ausfuhr | 141 | - 0,8 | 153 | 8,2 | 163 | 6,7 | 90 | 16,8 |
Saldo | 6,2 | 8,8 | 5,5 | 4,7 | ||||
Quelle: bfai [4] |
Medien
Hauptartikel: Medien in der Schweiz
Presse

Zeitungen sind meist lokal und regional ausgerichtet, aber es gibt auch bekannte Zeitungen mit nationaler Verbreitung wie die Neue Zürcher Zeitung, die für ihre fundierte Berichterstattung besonders zu internationalen Ereignissen bekannt ist. Die am meisten gelesene Tageszeitung ist die kostenlose Pendler-Zeitung 20 Minuten, gefolgt von der Boulevardzeitung Blick und dem Tages-Anzeiger. In der Romandie ist Le Temps eine überregionale Tageszeitung. Die am meisten gelesenen Tageszeitungen der Westschweiz sind aber Le Matin, gefolgt von 24 Heures.
Bekannte Nachrichtenmagazine sind die Weltwoche, WoZ und Facts. Bekannte französischsprachige Zeitschriften sind L'Hebdo und L'Illustré.
Siehe auch: Liste Schweizer Zeitungen
Radio
Die staatliche SRG SSR idée suisse betreibt fünf Sender in deutscher Sprache. Des Weiteren gibt es vier Sender in französischer Sprache, drei Sender in italienischer Sprache sowie einen Sender in rätoromanischer Sprache. Ausserdem betreibt die SRG SSR idée suisse mehrere Spartensender, die über Satellit und Internet zu empfangen sind. Die Radioprogramme sind durch Rundfunkgebühren finanziert. Radiowerbung ist der SRG SSR idée suisse nicht gestattet. Andererseits werden in jeder Region regionale, private Radiosender betrieben. Hinzu kommt eine grosse Gruppe von nichtkommerziellen Regionalsendern, die vor allem ein breites Kultur- und Musikprogramm als Gegenpol zum eher einseitigen Inhalt der Privatradios bieten. Sie haben sich in der Gruppe UNIKOM (Union nichtkommerzorientierter Lokalradios) zusammengeschlossen.
Fernsehen
Das nationale Fernsehen der SRG SSR idée suisse umfasst sechs Kanäle mit Vollprogramm, je zwei für die drei grossen Sprachregionen (Deutschschweiz SF 1 und SF zwei, Westschweiz TSR1 und TSR 2, italienische Schweiz TSI 1 und TSI 2). In der Deutschschweiz wird zusätzlich der Nachrichtenkanal SF info ausgestrahlt. Alle sieben Fernsehkanäle können zusätzlich über den Satelliten Hotbird empfangen werden.
Zur Förderung der rätoromanischen Sprache werden auf dem ersten Programm der Deutschschweiz täglich kurze Sendungen mit deutschen Untertiteln der Televisium Rumantscha ausgestrahlt.
Die Fernsehprogramme der SRG SSR idée suisse werden durch Rundfunkgebühren und Werbung finanziert.
Einige der privaten Sender mit nationalem Sendegebiet sind Star TV, U1 TV und 3+. Des Weiteren gibt es den Musiksender VIVA (Schweiz), welcher in nahezu allen Kabelnetzen der Deutschschweiz empfangbar ist. Daneben existieren viele Lokalsender. Beliebt sind auch Kanäle aus den Nachbarländern. Die deutschen Sender RTL, Sat.1, kabel eins, und ProSieben senden ihr Programm in der deutschsprachigen Schweiz mit speziellen Werbefenstern und einigen wenigen speziell für die Schweiz produzierten Sendungen (z. B. Schweizer Fussball). Mit Ausnahme von regionalen und einzelnen «Dritten Programmen» empfängt man in der Schweiz fast alle deutschen und österreichischen Kanäle sowie mehrere französische und italienische Sender.
Kultur
Hauptartikel: Kultur der Schweiz
Die Kultur ist von den Nachbarländern beeinflusst, aber über die Jahre hat sich eine eigenständige Kultur entwickelt. Die Aufteilung der Schweiz in mehrere Sprach- und somit auch Kulturregionen macht es schwierig, von einer einheitlichen Schweizer Kultur zu sprechen. Die drei grösseren Sprachregionen werden von den jeweiligen Nachbarländern sowie von den angelsächsischen Ländern stark beeinflusst, während die rätoromanische Kultur keinen «grossen Bruder» hat.
Bräuche
Regionale Bräuche werden von Vereinen in der gesamten Schweiz aufrechterhalten. Bräuche umfassen vor allem Musik, Tanz, Theater, Dichtung, Schnitzerei und Stickarbeiten. Eine grosse Anzahl von lokalen Bräuchen und Riten steht in Zusammenhang mit den Jahreszeiten (z. B. Luzerner Fasnacht, Basler Fasnacht, Berner Fasnacht, Genfer Escalade, Zürcher Sechseläuten).
Eine lange Tradition hat in der Schweiz neben der Musik und den Tänzen die traditionsreiche Textilindustrie. Stickerei findet in der Verzierung von Trachten Verwendung. Die Trachten sind häufig nur an prominenten Punkten bestickt, wie beispielsweise Kragen oder Hut.
Küche

Hauptartikel: Schweizer Küche
Die Schweizer Küche verbindet Einflüsse aus der Deutschen, Französischen und Norditalienischen Küche. Sie ist jedoch regional sehr unterschiedlich, wobei die Sprachregionen eine Art Grobaufteilung bieten. Viele Gerichte haben allerdings die örtlichen Grenzen überschritten und sind in der ganzen Schweiz beliebt.
Typische Schweizer Gerichte sind das Käsefondue, Raclette, Älplermagronen und Rösti. Letzteres hat auch den Röstigraben definiert. Östlich dieser Grenze gehört Rösti zu den populärsten Nationalgerichten, westlich davon nicht. Das heute weltweit bekannte Birchermüesli wurde um 1900 von einem Schweizer Arzt, Dr. Maximilian Bircher-Benner in Zürich entwickelt.
Sehr beliebte Schweizer Produkte sind Schweizer Käse sowie Schweizer Schokolade. Zu lokalen Spezialitäten gehören etwa: Basler Läckerli, Vermicelles, Appenzeller Biber, Meringue, die Aargauer Rüeblitorte oder die Zuger Kirschtorte.
Architektur

Da die neutrale Schweiz von den grossen Kriegen der Neuzeit kaum betroffen war, ist im ganzen Land bis heute viel historische Bausubstanz erhalten geblieben.
Der Stil der Romanik des 12. Jahrhundert zeigt sich in den Kathedralen von Basel, Sion, Chur, Genf und Lausanne. Dieser opulente Stil findet sich auch in vielen Schlössern und Burgen, die oft gut erhalten sind. Die Kathedralen von Schaffhausen, Zug und Zürich sind im Stil der Gotik, jene von Einsiedeln, St. Gallen und Solothurn im Barock erbaut.
In der Zeit der Renaissance gab es viele Architekten, vor allem aus dem Kanton Tessin, die in Italien und Polen berühmte Gebäude schufen.
Eigenständige Architektur wird in der Schweiz geschätzt. Mario Botta und Le Corbusier sind bekannte Architekten, welche die moderne Architektur mitgeprägt haben. Die Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron (Herzog & de Meuron) aus Basel haben sich in den vergangenen Jahren unter anderem mit dem Gebäude der Tate Modern in London und der Allianz Arena in München einen Namen gemacht.
Bildkunst

Im 16. Jahrhundert hat der Protestantismus die Bildkunst der Schweiz stark beeinflusst. Seither konnten sich einige Schweizer Künstler international durchsetzen. Alberto Giacometti wurde international bekannt. Jean Tinguely hat Menschen mit komplexen bewegenden Skulpturen aus Altmetall fasziniert. Paul Klee wird manchmal als der bedeutendste Maler der Schweiz gefeiert.
Theater
Das Schauspielhaus Zürich gilt als eines der bedeutendsten deutschsprachigen Theater. Zahlreiche Stücke von Bertolt Brecht erlebten hier ihre Uraufführung. Auch die meisten Stücke von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt wurden hier uraufgeführt. In den Jahren 2002 und 2003 wurde es von den Kritikern der Zeitschrift Theater heute zum Theater des Jahres gewählt.
Das 1891 eröffnete Opernhaus Zürich ist ebenfalls Ort vieler Erst- und Uraufführungen. So sind internationale Opernstars regelmässig Gast auf der Zürcher Opernbühne. Anfänglich wurden auch Sprech- und Musiktheater aufgeführt. Nach der Eröffnung des Schauspielhauses beschränkte sich das Opernhaus jedoch auf Oper, Operette und Ballett.
Weitere Theater von Bedeutung sind das Theater Basel das Stadttheater Bern, sowie das Cabaret Voltaire, der Geburtsort des Dadaismus.
Museen
Das Schweizerische Landesmuseum hat seinen Hauptsitz in Zürich und beherbergt die grösste kulturgeschichtliche Sammlung der Schweiz. Sie umfasst sämtliche Epochen von der Urgeschichte bis zum 21. Jahrhundert. Das zweitgrösste historische Museum der Schweiz ist das Historische Museum Bern mit 250'000 Objekten verschiedenster Herkunft. Erwähnenswert sind insbesondere die Burgunderteppiche, die während der Burgunderkriege dem burgundischen Herzog Karl dem Kühnen abgenommen wurden.
Das Basler Kunstmuseum ist das älteste öffentliche Museum in Europa. Seinen Ursprung hat es im Kabinett der Familie Amerbach im 16. Jahrhundert. Dieses umfasste eine Sammlung weltberühmter Gemälde, sowie den Nachlass von Erasmus von Rotterdam. Das Kunsthaus Zürich besitzt die bedeutendste Sammlung von Werken Alberto Giacomettis, dazu die grösste Munch-Sammlung ausserhalb Norwegens. Das Kunstmuseum Bern ist das älteste Kunstmuseum der Schweiz mit einer permanenten Sammlung und beherbergt Werke aus acht Jahrhunderten.
Ein weiteres Museum von Bedeutung ist das Anatomische Museum Basel. Dieses zeigt Originalpräparate und Wachsmodelle von menschlichen Körperbereichen und Organen. Darunter befindet sich das älteste anatomische Präparat der Welt, ein 1543 präpariertes Skelett.
Das meistbesuchte Museum der Schweiz ist aber das Verkehrshaus in Luzern. Es besitzt eine sehr grosse Sammlung an Lokomotiven, Autos, Schiffen und Flugzeugen.
Das Technorama in Winterthur ist das Science Center der Schweiz. Es enthält zahlreiche Experimente, welche technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge nahe bringen, und ist deshalb vor allem bei Schulklassen beliebt.
In der Westschweiz befinden sich einige Museen, welche internationale Organisationen thematisieren. Das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf dokumentiert die Geschichte der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung und das Olympische Museum in Lausanne dokumentiert die neuzeitliche olympische Bewegung seit 1896.
Siehe auch: Liste Schweizer Museen
Musik
Die Schweiz wird nicht gemeinhin als eine der grossen Musiknationen betrachtet. Im 20. Jahrhundert jedoch hat sie eine Anzahl von bekannten Komponisten hervorgebracht. Arthur Honegger, Othmar Schoeck und Frank Martin haben es alle zu internationalem Ruhm gebracht. In Luzern findet jährlich ein internationales Musikfestival statt, das Lucerne Festival. Auch in anderen Orten gibt es ähnliche Veranstaltungen. Das Montreux Jazz Festival ist besonders bekannt. Zudem ist die Schweiz das Land mit den meisten Open-Air-Veranstaltungen der Welt. Daneben existiert seit den 1950er-Jahren eine lebendige Musikszene aus dem Pop- und Rock-Bereich. Vor allem seit den späten Siebzigerjahren etablierte sich in der Deutschschweiz mehr und mehr auch die Pop-/Rock-Musik mit Dialekttexten (Mundartrock). Heute finden sich Mundarttexte in allen Bereichen der Musik. Besonders erfolgreiche Pop- und Rockmusiker sind etwa DJ BoBo, Polo Hofer, Patrick Nuo, Stephan Eicher, Yello, Gotthard, Sina und Andreas Vollenweider. Viele davon haben in mehreren Ländern Erfolg, einige wie zum Beispiel Polo Hofer und Sina sind aufgrund der Dialekttexte quasi an die Schweiz gebunden. Krokus ist bis heute die einzige Schweizer Band, die in den USA einige Jahre erfolgreich auf Tour waren. Den Eurovision Song Contest gewann die Schweiz zweimal: bei der Erstausgabe 1956 sowie 1988 mit Céline Dion. Zudem ist eine breite Palette an Volksmusik und Volksliedern in allen Sprachregionen bekannt.
Siehe auch: Liste Schweizer Komponisten, Schweizer Musikfestivals
Film
Hauptartikel: Schweizer Filmgeschichte
Die Schweiz kann auf eine der jüngsten Filmgeschichten in Europa zurückblicken. Erst in den 1930er-Jahren, und nur durch Einwanderung von ambitionierten Künstlern und Unternehmern konnte eine Schweizer Filmszene überhaupt erst entstehen. Am bedeutsamsten waren in der frühen Tonfilmära bis etwa 1950 die aus Österreich stammenden Lazar Wechsler, der die Praesens-Film gründete, die damals einzige bedeutende Filmproduktionsgesellschaft, und Leopold Lindtberg, der produktivster und erfolgreichster Regisseur der Praesens-Film war, die insgesamt vier Oscars und Auszeichnungen an allen international bedeutsamen Festivals einheimsen konnte.
Wie in allen europäischen Ländern ist auch das Schweizer Filmschaffen heute auf staatliche Filmförderung angewiesen. Die Fördermittel reichen jedoch nur für einen geringen jährlichen Filmausstoss. In der jüngeren Geschichte schafften es daher nur wenige Schweizer Filme zu internationaler Bekanntheit. Mangels konkurrenzfähiger Alternativen sind in allen Sprachgebieten der Schweiz US-amerikanische Filme und Fernsehserien stark verbreitet. Im Kino überwiegen die US-amerikanischen Produktionen. Die Eintrittspreise zählen zu den höchsten Europas.
Der vermutlich bekannteste Film aus Schweizer Produktion ist Die Schweizermacher. Weitere Komödien, die viel Beachtung fanden, sind Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz von Daniel Schmid und Gekauftes Glück von Urs Odermatt. Im Gegensatz dazu ist das Werk «Höhenfeuer» von Fredi Murer sehr viel ernster: Es handelt von Inzest in abgelegenen Bergregionen. Ebenfalls in ländlicher Umgebung spielen «Les petites fugues» von Yves Yersin. Einen Oscar gewann 1991 die «Reise der Hoffnung» von Xavier Koller. Dieser Film handelt von einer kurdischen Familie, die auf der Suche nach einem besseren Leben in die Schweiz flieht. Weitere Erfolge konnten auch verschiedene Filme mit Schweizer Beteiligung verzeichnen. So erhielt die Hauptdarstellerin (Halle Berry) des Films Monster's Ball des Schweizer Regisseurs Marc Forster für ihre Rolle einen Oscar. Jüngste Erfolge konnte das Schweizer Filmwesen etwa mit Achtung, fertig, Charlie!, Mein Name ist Eugen und Grounding - Die letzten Tage der Swissair erzielen.
Der erfolgreichste Schweizer im internationalen Filmgeschäft ist zweifellos der Produzent Arthur Cohn, der bereits sechs Oscars gewonnen hat.
Der Schweizer Filmpreis wird jeweils an den Solothurner Filmtagen Ende Januar verliehen. Alljährlich im August findet zudem das Internationale Filmfestival von Locarno statt, eines der bedeutendsten internationalen Filmfestivals weltweit. Das jüngste Festival ist das Zurich Film Festival, welches 2005 zum ersten Mal stattfand.
Siehe auch:
Literatur

Hauptartikel: Schweizer Literatur
Da die Schweiz vier Landessprachen besitzt, unterscheidet man oft vier Bereiche: die Literatur der deutschsprachigen, französischsprachigen, italienischsprachigen und rätoromanischen Schweiz. Schon im Mittelalter gab es literarisches Schaffen in verschiedenen Klöstern: Im Kloster Muri entstand um 1250 das älteste deutschsprachige Osterspiel und das erste Weihnachtsspiel etwas später in St. Gallen. Obwohl die deutschsprachige Schweizer Literatur immer im Schatten Deutschlands stand, gibt es trotzdem einige Werke, die im ganzen deutschen Sprachraum bekannt sind, darunter jene von Friedrich Glauser, Johanna Spyri, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Adolf Muschg, Jeremias Gotthelf und Gottfried Keller und Conrad Ferdinand Meyer.
Geschrieben wird, im Gegensatz zur Musik, wo oft in Mundart gesungen wird, fast ausschliesslich im Schweizer Hochdeutsch.
Bedeutende Literaturveranstaltungen in der Schweiz sind die Solothurner Literaturtage und die Messe Buch Basel.
Wissenschaft

Seit Paracelsus (Theophrastus Bombastus von Hohenheim) ist Wissenschaft in der Schweiz von grosser Bedeutung. Paracelsus hat im 16. Jahrhundert das Feld der Chemie in die Medizin gebracht. An der ETH Zürich hat eine grosse Anzahl von Nobelpreisträgern gelehrt, so zum Beispiel der weltbekannte Physiker Albert Einstein.
Renommierte Forschungseinrichtungen in der Schweiz sind u.a. das CERN, das Paul-Scherrer-Institut und die EMPA.
Freizeit und Sport
Hauptartikel: Sport in der Schweiz

Die Nähe zu den Bergen hat das Freizeitverhalten vieler Schweizer beeinflusst. Mit dem Wachstum von Touristenressorts in den Schweizer Bergen wurde die Bevölkerung zu einer Wintersportnation. Ebenfalls sind Turnen, Schwimmen, Wandern und Bergsteigen in vielen Gebieten weit verbreitet. Weitere beliebte, traditionsreiche Beschäftigungen sind Schwingen und Schiessen. Der früher weit verbreitete Sport Hornussen wird heute nur noch wenig praktiziert. Sehr beliebt sind vor allem aber Eishockey, Skifahren, Fussball, Handball und bei jüngeren Generationen Snowboard fahren und Unihockey.
Viele bedeutende Weltsportverbände, unter anderem das Internationale Olympische Komitee, die IIHF, die UEFA oder auch die FIFA haben ihren Hauptsitz in der Schweiz.
Feiertage
Hauptartikel: Feiertage in der Schweiz
In der Schweiz ist staatlicherseits nur der 1. August als Feiertag für das gesamte Land festgelegt. Die Regelung aller anderen Feiertage ist allein Sache der Kantone, die bis zu 8 weitere Tage als gesetzliche Ruhetage festlegen können. Aufgrund dieser Tatsache gibt es ausser der Bundesfeier nur noch drei weitere Tage, die ebenfalls in der gesamten Schweiz anerkannt sind: Neujahr, Auffahrt und der erste Weihnachtsfeiertag. In weiten Teilen des Landes werden weiterhin Karfreitag, Ostermontag, Pfingstmontag und der Stephanstag (zweiter Weihnachtsfeiertag) begangen. Die Mehrheit der Feiertage hat einen christlichen Hintergrund. So werden Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen und Maria Empfängnis nur in den katholischen Kantonen gefeiert. Ohne religiösen Bezug ist der Tag der Arbeit, der oft auch als Kampftag der Arbeiterbewegung bezeichnet wird. Daneben gibt es eine Vielzahl lokaler Feiertage wie etwa das Knabenschiessen in Zürich oder der Schmutzige Donnerstag.
Einzelnachweise
- ↑ (Siehe auch: Hauptstadtfrage der Schweiz)
- ↑ a b http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/22/lexi.Document.20547.xls
- ↑ http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/medienmitteilungen.Document.89044.pdf
- ↑ a b c d e Entwicklung des BIP der Schweiz bfai, 2006, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt
Siehe auch
- Fünfte Schweiz
- Polizei (Schweiz)
- Liste eidgenössischer Volksabstimmungen
- Liste der Schweizer Persönlichkeiten
- Liste deutscher Bezeichnungen Schweizer Orte
- Liste französischer Bezeichnungen von deutschsprachigen Schweizer Orten
- Landschaften mit der Bezeichnung „Schweiz“ im Namen
- Swissness
Literatur
- Präsenz Schweiz: Die Schweiz in ihrer Vielfalt. Kümmerly & Frey, 2004, ISBN 3-259-05522-3
- Marc Stampfli, Christian Sonderegger (Hrsg.): Aktuelle Schweiz – Lexikon für Politik, Recht, Wirtschaft, Gesellschaft. Sauerländer Aarau 2004, ISBN 3-0345-0115-3
- Manfred Hettling, Mario König, Martin Schaffner: Eine kleine Geschichte der Schweiz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-5181-2079-4
- René Goscinny, Albert Uderzo: Asterix bei den Schweizern. Delta Verlag, 2002, ISBN 3-770-40016-X
- Volker Reinhardt: Geschichte der Schweiz. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-4065-3601-8
Weblinks
- Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft
- Swissworld – allgemeine Informationen
- Das Schweizer Portal ch.ch
- Schweizer Karte
- Schweiz Tourismus – Ferien in der Schweiz